Deutschvölkische Maffia.
Ter Harden- Prozek.
mit einer Mehrheit von zwei Drittein der Stimmen zur BeSchließung gelangen. Genau betrachtet, hätten alfo die Sozialdemokraten, wenn sie diesem Verfaffungsgeseh die Zu stimmung verweigert hätten, im Augenblick auch die ganze Genfer Bereinbarung hindern können; denn ohne die Ertei- Die Bemeisaufnahme eilt ihrem Ende entgegen. Bon einer Lung wenigstens dieser Bollmacht wären die Berpflichtungen, so geistreich vorgeschütten angeblich beabsichtigten schweren Körper: die der Genser Paft Desterreich auferlegt, nicht erfüllt ge- verlegung tann teine Rede sein. Der Tatbestand des versuchten mesen, wäre aber auch die Garantie, die die Mächte jetzt er- Mordes steht endgültig fest. Weichardt hat die allerdings nur um teilen, und für die sie jene Bollmacht als Bedingung aufgestellt verfchulbet fahrlässige Tötung troß der ihm geschenkten Bewäh haben, nicht zu erhalten, und damit wären die Kredite be- rungsfrist als abschreckendes Zeichen nicht gelten laffen. Zur felben graben gewefen und die Kontrolle mit ihnen. Aber ganz ab- 3eit, wo er fich für den Tod des 13jährigen Knaben zu verantworten gefehen davon, daß die Einsegung des Staatsrates das war, hatte, ist er mit fühler Ueberlegung einem fechzigjährigen Manne was nach der Sachlage zur Milderung und Abschwächung der ans Leben gegangen. Seine Behauptung, daß er gleich Techom und geplanten Finanzdiftatur überhaupt zu erreichen war, fonnte dem Attentäter im Scheidemann- Prozeß nicht ganz in die Tat ein die Partei für das furchtbare Chaos, das mit der Bereitelung geweiht gewesen und die Ausführung selbst ihm unerwartet geder ganzen Kreditaktion hereingebrochen wäre, allein die Ber- tommen wäre, ist als elende Ausrede in der Berhandlung Lügen antwortung nicht übernehmen. Die Genfer Schmach, nämlich gestraft worden. die Unterwerfung Defterreichs unter die Kontrolle des kapita listischen Auslandes, wäre nur abzuwenden gewesen, wenn fich auch im Bürgertum erhebliche Kräfte gezeigt hätten, die entschlossen find, lieber die schwersten Opfer auf fich zu nehmen, als das Opfer an Freiheit und Würde der Nation zu bringen. Aber von dieser aufrechten und charaktervollen Gesinnung mar in dem österreichischen Bürgertum auch nicht ein Hauch zu spüren; diefe bürgerlichen Parteien fühlen die Schmach gar nicht, ja, der Gedante, daß ein Ausländer hertommt und wieder Sucht und Ordnung" zu Ehren bringt, erscheint ihnen eher sympathisch. Als Minorität fonnte die Partei die Ablehmung nicht herbeiführen; die Last für die unübersehbaren Schwierigkeiten, die an das Leben des Bolles selbst greifen würden, war für sie allein zu schwer. Also mußte fie fich damit begnügen, zu retten, was möglich war, im übrigen aber die geschichtliche Berantwortung für die Miffetat den bürgerlichen Barteien überlassen.
Diese fühlen auch allmählich, was sie damit Desterreich Diese fühlen auch allmählich, was sie damit Desterreich beschert haben; daher die Furcht, in einem Jahre, wo die Neuwahl des Nationalrates fällig wird, die Auswirkungen" von Genf zu tragen, welche Folgen und Wirkungen die Wähler alles andere denn freudig begrüßen werden. Und daher der Plan, den Nationalrat jetzt aufzulöfen dazu be darf es in Defterreich eines eigenen Gefe gesund die Wähler abstimmen zu lassen, solange der Rausch der versprochenen Goldkronen noch nicht verflogen ist. Aber daß sich diefes riesenhafte Bahlmanöver realisieren lassen wird, ist nicht gerade wahrscheinlich.
„ Goldkronen"-Wahlen?
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Wien , 12. Dezember. ( WTB.) Bundeskanzler Seipel be. sprach heute, wie die Biener Allgemeine Zeitung meldet, im Bartament mit Bertretern der bürgerlichen Barteien die Frage der Auflösung des Nationalrats und der Ausschreibung von Neuwahlen. Die Aussprache soll noch eine Rtärung er geben haben, so daß die Angelegenheit noch nicht( pruchreif fei, wie es nach den Berichten der Blätter anfangs voriger Boche fchien. Die Entscheidung wird jetzt nicht vor dem nächsten christlichsozia len Parteitag, der im Inuar stattfindet, erwartet. 1
Wien , 12. Dezember. ( Wiener Tel- Rorr. Bureau) Bon Generalfetreidr des Bölkerbundes traf ein Telegramm ein, wonach der Rotterdamer Bürgermeister Simmermann entsprechend der an ihn gerichteten Einladung des Bölterbundes zunächst provisorisch bis zum 1. April das Amt eines Generaltommiffers für Desterreich übernimmt. 3inimermann trifft in ben nächsten Tagen
Grenz hat trotz der ungeheuren Empörung und Erregung der breiten Maffen des deutschen Boltes über die Ermordung Rathenaus den Harden- Attentätern nicht halt geboten, sondern den Mordver fuch nur wenige Tage nach der Ermordung Rathenous ruhig geschehen lassen. Selbst das demonstrativ in der Deffentlichkeit ver: fuchte Abrücken der völlischen Kreise von diesem Morde hat ihn nicht davon abhalten können. Seine Aussage auf der Polizei und bei dem Untersuchungsrichter, fein Eingeständnis im Gerichtssaal, er amungen durch die Borhaltungen des Vorsitzenden, laffen feinen Sweifel darüber, daß er den Mord gemolit, planmäßig auf ihn hingearbeitet und zur Beschleunigung angefpornt hat. In dem Brotofoll ift schwarz auf meiß zu lesen: Er bedauere nicht seine Tat, fie bedeute nur die Ausführung eines Rechts pruches und entspräche seiner politischen Ueberzeugung, laut der die Bekämpfung der Judengefahr mit allen Mitteln höchftes Gebot fei. Juden dürften nicht führende Boften befleiden. Der so nachsichtsvoll von Staatsanwalt, Borsitzenden und genosse des Angeklagten Grenz, hat aus der Schule geplaudert: Der ebentlägern behandelte Zeuge Sperr, Leumundszeuge und Partei vom Angeklagten mit so großer Fertigkeit auf die Tafel gezeichnete Semestern waltet unheimlich im gleichen Maße wie über die Mitglieder der völkischen Bereine so auch über die von der Zentralorganisation dem Tod Geweihten. Eine Maffia des 20. Jahr.
hunderts.
Zweiter Berhandlungstag.
Borsigende, Landgerichtsbirektor Rippner, zunächst mit, daß sich Zu Beginn des heutigen zweiten Verhandlungstages teilte der das Gericht die Beschlußfaffung über eventuelle Ladung des Kapitäns Ehrhardt, ferner eines Sachverständigen über den Femestern sowie die von der Berteidigung beantragte Inaugenscheinnahme des Tatortes vorbehalte. Auf die Bernehmung der beiden sachverständi. gen Zeugen Theodor Wolff und Prof. v. Moellendorff, die heute beide zur Stelle waren, wurde sowohl von der Verteidigung, wie Dom Rebentläger verzichtet.
standsmitglieder des Deutschvölkischen Schuß- und Trußbundes in Rechtsanwalt Grünfpach beantragte noch die Ladung der BorOldenburg als Zeugen dafür, daß dem poftlagernden Briefe, den Grenz in Frankfurt a. M. empfangen hat, eine Anlage des Inhalts, Harden folle an der Ameritareise verhindert werden, nicht beigelegen habe, daß der Plan vielmehr dahin ging, Harden
auf jeden Fall, zu töten,
Als nächster Zeuge wurde dann Areninaltommiffar Betɣet von der Abteilung IA bes Berfiner Polizeipräsidiums gehört, ber jeinerzeit Beichardt zuerst auf der Polizeimache und später im Bo lizeipräsidium vernommen hatte. Er erklärt, daß Weichardt in ersten Augenblick wohl etwas angegriffen gewefen fei, später aber einen durchaus gefaßten Eindrud gemacht habe. Da sich ber Zeuge auf die Einzelheiten der Aussage Weichardts nicht mehr entstant, wurde dann das polizeiliche Brotokoll verlesen, in dem Weichardt zugibt, als Mittäter am Anschlag auf Harden beteiligt gewesen zu sein. Bei den Besprechungen in Oldenburg mit Anfermann und Grenz sei als
Ziel des Unternehmens die Befestigung Hardens angegeben worden. Beibe follten von Grenz 20 000 Mart zur Be gleichung ihrer Schulden und für ihren Aufenthalt in Berlin erhalten und später weitere Mittel zur Flucht bekommen. Führer des Unternehmens sollte Antermann fein. Grenz, so fagte Weichardt in dem Protokoll aus, war in Oldenburg allgemein als eifriger Bers fechter völkischer Ideen bekannt.
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Beichardt fagt it bem Protokoll meiter aus: Ich bog vorher am Dachsberg ab, um zu sehen, ob dort Leute feien, die uns an der Flucht hindern fönnten. Als ich an der Jagomstraße war, hörte ich Hilferufe und nahm an, daß bas Attentat erfolgt sei. Der Zeuge Kriminoffommissar Beigel erflärt auf eine Frage des Bor. fizenden: Ich habe mich bemüht, mich im Brotokoll möglichst der Ausdrucksweise Weichardts zu bedienen. Bors: Befinnen Sie sich, welche Darstellung Beichardt anfänglich gab? 3euge: Diefe Darstellung wich wesentlich taum von der niedergelegten ab. Die unwahrhaftigkeiten bezogen fich mehr auf die Reife und die Beziehungen zwischen ihm und Anfermann vor der Tat. Borf: Behauptete er auch, daß nur beabsichtigt gewesen sei, Herrn Harden einen Denkzettel zu geben? 3euge: Rein, es war fein Zweifel, daß Harden beseifigt werden sollte. Borf: Er behauptet jetzt auch, daß er nur Beihilfe habe leisten müssen. 3euge: Weichardt betonte immer, daß Anfermann militärisch gesprochen als fein Borgesetter aufzufassen war, und daß er nur das getan habe, was Untermann zum Dachsberg gelaufen fei, um zu sehen, ob die Luft rein fei. befahl. Er fagte, daß er, um die Ausführung der Tat zu sichern, R.-A. Grünfpach: Wenn Weichardt Herrn Harden nur an der Amerikareise hindern wollte, wie follte dann diefer Erfolg auf die Dauer herbeigeführt werden. Denn, menn Harben nach den Ueberfall wieder gefundete, dann hätte doch von neuem die mög lichkeit einer Reise bestanden. Angell. Beidhardt: Ich dachte, daß Harden es als Dentzettel auffaffen und fich dann die Sache R.-A. überlegen würde, noch einmal nach Amerita zu reisen.- Dentzettel für die Amerifareife! Denn es mußte doch Harden Grünspach: Dann wollten Sie also bei dem Ueberfall jagen: irgendwie zum Bewußtsein tommen, daß es sich darum handelte. Diesen Borhalt lehnt das Gericht ab.- R.-A. Schiff: Beichardt bat, wie ich betonen möchte, vorgestern von feiner Mutter einen Brief erhalten, er solle doch die Wahrheit sagen, denn wenn er ver urteilt würde, dann würde das fein tranter Großvater nicht überleben. Bors: Ist das richtig?- Weichardt: Ja, meine Mutter schrieb mir, daß es Großvater teilweise gar nicht gut gehe. nehmen, weil ich an Antermann, der auch verheiratet ift, noch Ich wollte anfangs die ganze Sache so weit wie möglich auf mich etwas gutzumachen habe. Ich hatte ihn doch damals im Stich ge lassen; aber nach diefem Brief muß ich mir doch sagen, daß das Leben eines Familienmitgliedes mehr wert ist, als ein Freund. Oberstaatsanwalt: Eie haben doch früher fein fo weiches Herz gehabt? Sie sind doch noch im März dieses Jahres
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megen fahrläffiger Tofung eines Jungen zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt
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und daß diefer Plan auch dem Angeklagten Weichardt bekannt. gegeben worden fei. Ferner beantragte er, Harden darüber zu vernehmen, daß er seine Ameritareise bereits im Sommer 1921 infolge Ertranfung endgültig aufgegeben habe und daß diefer sein Entschluß worden und wenige Monate nach der Berurteilung haben Gie fich bann wieder mit Morbplänen beschäftigt. in den meisten Berliner Lageszeitungen mitgeteilt worden sei, ferner Beichardt: Ich bin deshalb nicht von der Tat zurückgetreten, stellte er den Antrag, die Hauptschriftleiter der„ Oldenburgischen weil ich mich nicht mit dem Matel beloften wollte, daß ich ein Landeszeitung und der Oldenburgischen Nachrichten für Stadt und Land" parüber zu vernehmen, daß in den Oldenburgischen Zeigen Taf nicht. et Geb. Medizinalrat Prof. Dr. Borchardt, Land" darüber zu vernehmen, daß in den Oldenburgischen Zeitungen Spiel oder ein Feigling wäre. Aber sympathisch war mir bie bereits viele Monate vor dem März des Jahres 1922 die Nachricht Wie Außenminister Dr. Benesch mitteilt, ist beschlossen, daß veröffentlicht worden sei, daß Harden feine Ameritareise endgültig der Harden behandelt hatte, fein Gutachten. Er befundete, daß Dann erstattete die Tschechoslowakei 41 Broz. Deutscösterreich 36 Bro- aufgegeben habe. Schließlich beantragte Rechtsanwalt Grünspach zent bezahlen und der Rest auf die verbleibenden Staaten aufge auch die Geschäftsbücher des Deutschvölkischen Schuß und teilt wird. Bon der ungarischen Borfriegsschuld hätten Ungarn Trugbundes in Dibenburg auf telegraphischem Wege zu beschlag70 Broz, die Tschechoslowakei 17 Bros. and Rumänien und Jugo nahmen und an Hand dieser Bücher einen Bücherfachverständigen slawien den Rest zu bezahlen. darüber zu vernehmen, daß die Beträge, die Anfermann und Weichardt von Grenz erhalten hatten, aus den Mitteln des Deutschvolfischen Schuh- und Trußbundes. ffammten und von dessen Mitgliedern aufgebracht worden feien.
Im Deutschösterreichischen Nationalrat protestierten die Sozialdemokraten entschieden gegen die vollkommen ungerechtfertigte. Auferlegung eines so großen Teils der Borkriegsschulden auf das lebens. unfähige Alpenland.
Aus dem besetzten Gebiet.
Bon Bideamus.
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Immerhin, wir und gerade wir Sozialisten! follen in jedem Menschen zunächst erst den Menschen und erst in zweiter Linie das staatspolitische Individuum zu sehen versuchen.
Man begreift: das ist so einfach nicht. Bererbte Tradition, Er. Zu meinen Füßen der Rhein . Der alte Strom mit der blutigen ziehung ufw. bilden große Hemmnisse; hindern objektiv und subBergangenheit, Jahrhunderte hindurch bis zur Jezizeit Gegenstand jettio an neutraler Betrachtung der Dinge.. Es ist da etwas, das des Neides, der Mißgunst, des Haffes, der nie verfiegt, immer von den Reichsdeutschen, der zum erstenmal besegtes Gebiet betritt, sich neuem alte, taum vernarbte Wunden aufreißt. Streitobjekt länder- gegen die fremden Uniformen auflehnen läßt. Bielleicht. spielt auch und beutegieriger Staaten, Urfache immer neuer blutiger Kämpfe. der vielumstrittene Rasseinstinkt eine Rolle. Hinzu kommt ein Ges Mit dem Blute vergangener und gegenwärtiger Geschlechter ward fühl starter innerer Beflemmung. Man sieht die wohl weniger sein Besigtitel in das jeweilige Blatt der Weltgeschichte eingetragen. Kriegsnotwendigkeiten, als militärischen Prestigegründen entsprinFriedlich wälzt er sich in seinem breiten Bett, wie ein gut gendentriegerischen Ausrüstungen und empfindet sie als provomütiges, altes Lafttier sich einzwängend in das Joch des Verkehrs. zierend, als Diftatur, als Eingriff in die nationalen Rechte. Man Sier ist er nicht der junge, schäumende, seinen Weg durch Felsen. wittert mit dem Instinkt des national erzogenen Staatstieres" eine massen, ertrohende Gefelle wie weiter oben, zwischen Köln , Koblenz , verborgene Gefahr und tiefwurzelnde Feindschaft. Bingen. Reine rebenumsponnenen Berge säumen hier seine Ufer, feine. Burgen und romantischen Ruinen fünden von der Herrschaft vermoderter Geschlechter. Ruhig und träge wälzt er fich zwischen flachen Ufern und auf seinem breiten Rüden trägt er spielend die mächtigen Schleppzüge. Das Braufen der Arbeit, der Lärm emfigen Alltagsschaffens begleiten seinen Weg zum Meere. --
In den Seelen besteht der Kriegszustand fort.
Harden acht Wunden am Schädel davongetragen habe, die größtenteils bis auf ben Schäbelknochen gingen, eine Bunde am linten Scheitelbein fei ihm besonders gefährlich erschienen, weil es ausfah, als ob der Knochen gespalten wäre. Am linten Arm, auf den fich der Täter geftellt hatte, feien mehrere Blutergüsse zu ver zeichnen gewejen. Es seien dann aber feine schweren Romplikationen eingetreten.
( Schluß im Morgenblatt.)
schaft schwere Borwürfe. Die Macht einer gutgeleiteten Genossenfchaft müffe es möglich machen, die Direktoren zur Runft zu zwingen. mit wohldurchdachten Worten prophezeite Leonhardt einen neuen Streit. Vor allem empfahl er eine feste, zu Hoffnungen berechtigende E. D ― r. Streiforganisation.
Die füdböhmischen Lehrer mujizierten gestern im Schmechten fa al und wiederholen ihr Ronzert heute im Neuen Rathaus . Obgleich der späte Beginn mir nur das Anhören von zwei Liedern erlaubte, stellte sich doch der Einbrud vortrefflicher Schulung und fünstlerisch hochwertiger Ensembleleistung schnell ein. Der etwa 60 Mann starte Chor ist nicht reich an schönen und ausgesprochenen Stimmen; aber die Einheit in Rhythmit und Bortrag ist bei allen Abstufungen, die der Dirigent Ralit zuwege bringt, gewahrt und bildet bei den fehr schwierigen Kunstliedern einen besonderen Reiz. nicht weniger übrigens die Tonschöpfungen von Novat, Sut und anderen selber. Sie heben fich hoch über das bei uns immer noch fo gern gehegte Liedertafellieb, find modern in Haltung und Harmonit und haben auch in frember Sprache einen elementaren R.S. Schwung.
Schauspielerftreif und Theatergefundung". Ueber diefes Thema sprach gestern nacht im Haufe der Bühnengenossenschaft Waldemar Frankreich und die deutsche Kunft.. Aus Baris wird gemeldet: Hirsch. So gewaltig, fo leidenschaftdurchglüht der Eindruck der In Berlaufe der Beratung des Etats des Minifteriums für Rumft legten Bollversammlung der streifenden Schauspieler am Freitag und Wissenschaft sprach ein reaktionärer Abgeordneter von angeb war, so fühl und nüchtern ging es gestern zu. Der Saal war lichen Verhandlungen zwischen dem Direttor des Odeon- Theaters Ueber die massige Rheinbrücke Homberg- Ruhrort führt mich dürftig gefüllt und die künstlerischen Sehnsüchte, die am Freitag Firmin Garnier und Mag Reinhardt. Er mies darauf hin, mein Weg. Wie ein Riegel schiebt sich vor den Zugang zur Brücke einen so hoffnungsvollen Ausdrud fanden, hatten gestern zaghafter daß dieser das„ Kriegsmanifest der 93 deutschen Proder belgische Wachfordon. Belgische Posten mit aufgepflanztem Ba- Erwägung Plak gemacht. Die stürmenden und drängenden Schaufefforen unterschrieben habe. Minister Berard antwortete, jonett patrouillieren in lächerlichem Eiltempo hin und her. Hüben spieler scheinen schon müde geworden zu sein. Am Niedergang des man habe sich auf allen Gebieten in Frankreich vor dem Kriege durch und drüben sperren Sandjackwehren den Weg bis auf den schmalen Theaters seien die Filmtätigkeit der Schauspieler, das Star den deutschen Geist beeinflussen lassen. Heute aber wollten die Durchlaß für den Verkehr. Oben, hoch in den Lüften, flattert die system und die Bertrust ung schuld, führte der Referent aus. Franzosen dem germanischen Geift auf dem Gebiete des Geistesbelgische Fahne. Es ist verboten, die Bürgersteige auf der Brücke Wit recht anfechtbaren Beweismitteln legte er dar, daß die Film lebens nicht mehr untertan sein. Einen der Unterzeichner des zu betreten!" schreien Buchstaben von einer riesigen Tafel. Spanische tätigkeit das schauspielerische Talent schädigen müsse, daß Film- und Manifests der 93 zu empfangen in einem Augenblid, in dem FrankReiter zu beiden Seiten ausgerichtet an den Brückengeländern. Bom Bühnenkunft gegensäglich feien. Dagegen hat er recht, wenn er im reich noch in internationalem Konflikt stehe, gehe nicht an. Er werde anderen Ufer, qualmend und glutspeiend die Wahrzeichen Ruhrorts, Starsystem den Tod des künstlerischen Zusammenspiels, des En- fid) dem mit allen Kräften widersetzen. Solange er an der Spike anderen Ufer, qualmend und glutspeiend die Wahrzeichen Ruhrorts, fembles fieht. Er brachte noch eine sensationelle Nachricht, für die Ses Ministeriums für die schönen Künſte ſtehe, werde man einen die mächtigen Hochöfen der Phönig- A.- G.". wir ihm die Verantwortung überlassen müssen. Rotter, Salten Mag Reinhardt auf einer franzöfifchen Bühne nicht vernehmen. Duisburg , der Kern dieses industriellen Zentrums, mit burg , Meinhard, Bernauer und Holländer wollten Daß Frankreich namentlich auf fünstlerischem Gebiet gegen. Samborn, Ruhrort , Homberg usw. eine einzige Stadt von riefiger einen Theatergroßfonzern gründen und die Berhand. wärtig vom deutschen Geiste" noch sehr viel lernen fann, unterliegt Ausdehnung bildend. Von Gebäuden wehen franzöfifche und bel fungen ständen vor ihrem Abschluß. Daß eine solche Entwicklung feinem Zweifel. Wenn es von dieser Gelegenheit feinen Gebrauch gische Fahnen. In den Straßen alliiertes Militär. Belgier, Fran bebentlich ist, steht außer allem Zweifel. Ein Schauspieler, der machen will, so ist das seine Sache. Erbärmlich aber ist es, daß ein zofen Franzosen, Belgier, Soldaten mit feltsam unmilitärisch an- heute in diefem, morgen in jenem Raum spielt, muß die Beziehung französischer Minister die wirklich neutrale" Frage des Rheinhardt mutenden Iniformen. Offiziere, hochmütig- reitstockbewehrt, zu seinen Mitspielern verlieren, er fann feine Stimme nicht den ört. Gastspiels zur Aufpeitschung chauvinistischer Leidenschaften mißbraucht. sporenklirrendam Roppel die unentbehrliche Pistolentasche. Die lichen Verhältnissen anpaffen, furz: aus dem Schauspieler- Künstler Allüren des preußischen Leutnants leben weiter. wird der Schauspieler- Handwerker. Da in unserer hypertapitalisti- Eine Landstraße nur für Autos. Italien tann für sich den Man muß nicht gerade Nationalist sein, um die feindliche Beschen Zeit die Schauspieler nicht an ein eigenes Theater denten Ruhm in Anspruch nehmen, daß es die erste Chauffee befizen so doch als fönnen, müßten sie vorläufiq ihren Beruf als Erwerb auffassen und wird, die ausschließlich für den Verkehr mit Automobilen bestimmt wenn auch nicht gerade als Schmach", jagung seelische Depression zu empfinden. Es ist nun einmal fo:„ Bater- in den Muhestunden ihren Idealen leben. Dazu fei vor allem ge- ist. Der Minister der öffentlichen Arbeiten ist soeben vom Rabinett land" ist teine leere Phrase. Es ist ein mit der Muttermilch ein folgenden Diskussion traten Günther, Grünberg, Rofen- Straße, die Mailand mit dem Seenbiftrift Oberitagesogener Begriff. Dieses Baterland zu einem Teil in fremden berg, Dr. Czempin und der Schriftsteller Leonhardt her liens verbinden soll. Die Straße wird im Jahre 1923 für das Händen, unter fremdem Zwang zu sehen, löst eine Empfindung in vor. Günther prägte den schönen Sak, das Berliner Theaterleben Autoverkehr eröffnet werden. stinktiver Animofität gegen die Fremden" aus. Dieses Empfinden muß durch) Kunst unterminiert" merden, Grünberg redete dem braucht abfolut nicht gleich haß und Abscheu zu bedeuten. Aber proletarischen Theater, das Wort und er empfahl ein Borpsmede da. ber Schauspieler, Dr. Czempin machte dem Präsidium ber Genossen 4%, lhr im Roswithajaal bes Engels Dindelige Ringe
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Fran Marquardieu Ramphavener erzählt Donnerstag magmitings