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Die Bärenstube.

In einem der ruhigen Viertel Potsdams hat sich in einem ehe­maligen Blättsaal eine bisher in der ehemaligen Havelresidenz noch nicht vorhandene Arbeitsstätte aufgetan. Kommt man hinein, jo türmt sich einem ein hoher Berg von Holzwolle entgegen. Und um diese Berge noch feuchter harter Holzwolle fizen Frauen und wühlen mit zarten Händen in dem rauhen Material. Jegt stopfen sie nach gleitendem Tarif von früh bis nachmittags plumpe täppische Teddy: bären für den Export. Es ist hier eine Filiale der Doberaner Spiel­zeugfabrik. In Doberan in Mecklenburg , der ehemaligen groß­herzoglichen Sommerresidenz und altberühmten Badestadt, werden die Filze modelliert. Den Bären werden dort sozusagen die Felle verpaßt. Auch Elefanten, Hunde und andere Tiere werden in dem Ostseebad aus Filz hergestellt. In Potsdam werden nur Teddy­bären gearbeitet. Die Nachfrage ist groß. Jede Arbeiterin ist ge­wissermaßen Spezialistin für irgendeinen Bärenkörperteil. Einen ganzen Teddy bringt ſelten eine zustande. Die Geschicieſte ſtopit den Kopf. Dieser wird nicht bloß gestopft, sondern es wird ihn auch Ausdruck eingefnetet, wie sie hier in der Bärenstube jagen. Auf die Augenstellung und auf die Schnauze tommt es besonders an. Täppisch, komisch muß alles sein. Der fleinste Bär loftet 1620 Mart, der größte, allerdings auf Rädern und regelrecht mit Leder versohlt, 95 000 Mart. Nur die Kinder der neuen Reichen wer­den die Teddys ihr eigen nennen dürfen. Als eine Arbeitsmöglich­feit für Frauen und Mädchen, die einst bessere Tage sahen, ist die Bärenstube gedacht. Es wird hastig gearbeitet. Der Teddy muß schnell abgestoßen werden, denn er scheint Ronkurrenz zu bekommen. Der letzte Schrei auf dem Spielzeugmarkt werden die Kämpfenden Hähne" sein. Echon jegt wird daran gearbeitet und das Ausland gibt für Weihnachten 1923 bereits große Aufträge. Auch die Kämp fenden Hähne" werden demnächst in Potsdam in Arbeit gegeben werden.

Es mag diesen zarten aristokratischen Damen gewiß schwer fallen, hier eine sehr einfache Arbeit tun zu müssen, es wird ihnen doppelt schwer fallen bei dem Gedanken, daß zu derselben Zeit, wo fie ihre Finger plagen müffen, unzählige Schieber- und Brogen­weiber sich füßem Nichtstun hingeben fönnen. Aber es ist doch chrliche Arbeit, die sie tun, Arbeit, die der Bolkswirtschaft nüht, und vielleicht verföhnt sie dieser Gedante doch ein wenig.

Diebstahl im Kaiser- Friedrich- Museum.

Kostbarste ausländische Kunstwerke entwendet.

wiegend sehr tüchtige Beamte mit einer Dienst. zeit von zehn und mehr Jahren. Der preußische Minifter des Innern hat hierzu jeht verfügt, daß alle solche Fälle mit ohlwollen zu behandeln find. Selbst da, wo aus ganz be­sonderen Gründen die Entlassung angebracht erscheinen fönnte, ist zuvor die Entscheidung des Ministers einzuholen. wird in Zukunft schwarz" geheiratet, so ist Entlassung zu erwarten.

Prozeß Klante.

Gewerkschaftsbewegung

Der Erweiterte Beirat des Metallarbeiterverbandes.

Um 7. und 8. Dezember hielt der Erweiterte Beirat des Deut­fchen Metallarbeiterverbandes eine Sigung in Stuttgart ab. Nach ausführlicher Erörterung der wirtschaftlichen Lage im Zusammen hang mit den Lohnverhältnissen, der Frage der Produktionssteige rung und des Adytstundentages faßte er einstimmig folgende Ent idyließung:

lehnt.

Ernft der gegenwärtigen Lage hin. Die wirtschaftliche und förperliche Berelendung schreitet fort; Unternehmer und bür gerliche Parteien aber verlangen trotzdem in immer stäterem Maße Treiben gegenüber ist es die Pflicht der gesamten Arbeiterschaft und eine verlängerte Arbeitszeit. Diesem unverantwortlichen ihrer Organisationen, jeden Angriff auf den Achtstundentag ent schieden abzuwehren.

Konkursfähigkeit bereits am 28. Mai 1921. ,, Der Erweiterte Beirat des DMB. begrüßt die fürzlich ver Sehr interessant gestaltete sich heute die Vernehmung des Bücher öffentlichte Entschließung der Reichstagsfraktion der BSD., die revisors Günther, der mit den Referendar Dr. Reichenbach zu eine aftive Währungspolitit fordert, betriebstech­wirtschaftsorganisatorische Fort= sammen Berater Klantes gewesen ist, und der Einblicke in den Ge- nische und schritte als Voraussetzung einer Produktionssteigering verlangt fchäftsbetrieb Klantes gab. Eine forrette Buchführung war nicht vorhanden. Der Zeuge und die Beseitigung des Achtſtundentages mit aller Schärfe ab= sollte die Bücher einrichten. Einzahlungen waren teils eingetragen, Der Erweiterte Beirat weist alle Verbandsmitglieder auf der teils auf Zetteln notiert. Für die großen Ausgaben waren feine Unterlagen vorhanden. Sie mußien für die Zeit von September bis Ende März nach dem Gedächtnis des Herrn Klante rekonstruiert werden. Der 28. Mai war der tritische Tag für Klante. Da war er schon ton bursfähig, denn er war nicht imftande, die Zahlungen zu leisten. An diesem Tage waren zwan zig Millionen auszuzahlen. Verschiedene Vertreter hatten gebeten, für die Auszahlung Sorge zu tragen, damit die Leute nicht miß­trauisch würden, da inzwischen Köhn und Müller ihre Konzerne auf getan hatten und 100 Proz. anboten. In Karlshorst waren vier Millionen auszuzahlen. Am 27. Mai gab Klanie dem Rassierer Er ließ noch 50 000 zurück 300 000 Mart, die im Nu megwaren. und fuhr mit 4 Millionen Mart nach Dresden , wo 11 Millionen fällig waren. Am Sonnabend, den 28. Mai, standen schon früh um 9 1hr Hunderte vor der Tür, die ihr Geld verlangten. Die 50 000 Marf waren natürlich wie nichts weg. Am Montag brachte Klante Geld mit. Die Auszahlungen wurden glalt gemacht und das schwankende Bertrauen wieder befestigt. Die Einzahlungen gingen weiter. Aus ihnen wurden in der Hauptsache die Auszah lungen gemacht. Klante sogte zu mir und Dr. Reichenbach: Meine Herren, Sie haben mich schlecht beraten. Wenn ich Ihrem Rat ge­folgt wäre, dann fönnte ich meinen Laden schließen. Ich habe früher ohne Sie gearbeitet und werde auch weiter ohne Sie arbeiten. Der Zeuge hat dann Klante zwei Briefe geschrieben, in denen er ihm unter genauer Aufstellung der Zahlen nachrechnet, daß das Unt­ternehmen nicht zahlungsfähig sei und Klante schon am 28. Mai verpflichtet gewesen wäre, Ronfurs an zumelden. Der Angeklagte Klante trat in sehr lebhafter und teilweise erregter Weise dem Zeugen, an den auch die Verteidiger zahlreiche Fragen richten, entgegen.

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Der Erweiterte Beirat begrüßt die Kundgebungen der Kollegen im Lande, den Achtſtundentag mit allen Mitteln zu perteidigen und versichert auch seinerseits unverbrüchlichstes Festhalten und scharffte Abwehr aller Angriffe auf den Achtstundentag. Bor­ausfehung für ein erfolgreiches Wirken auf diesen und allen anderen gemerschaftlichen Gebieten ist unbedingtes Fest halten an der Organisation und peinlichste Beachtung aller gewerkschaftlichen Grundsäze." Ferner beschloß der Erweiterte Beirat, angesichts des gesun fenen Geldwerts und der immer größer gewordenen Berschiedenheit der Lohnverhältniffe, den wöchentlichen Verbandsbeitrag vom 1. Januar 1923 an in Höhe des Stundenverdienstes festzu­sehen und die Interstügungssäge dementsprechend zu er­höhen.

Zum Streik in Ludwigshafen .

Bom Hauptvorstand des Verbandes der Fabritarbeiter Deutsch­ lands wird uns geschrieben:

Der Streit in der Badischen Anilin- und Sodafabrik in Lud­ wigshafen wird von der kommunistischen Bresse dazu benutzt, eine nicht zu überbietende Heze gegen die Gewerkschaften zu inszenieren. Lügen und nochmals Lügen müssen dazu dienen, um Verwirrung Ein großer Diebstahl ist im Raiser- Friedrich- Museum verübt in die Reihen der in Betracht kommenden Arbeiterschaft zu tragen. rorden. Museumsdiebstähle find, wie wir wiederholt berichteten. Die Frage der Unterbrechung des Schulunterrichts und des Schul- So wird in der Roten Fahne" berichtet, daß am Sonnabend die in der letzten Zeit eine start betriebene Spezialität. Gerade der beginns um 9 Uhr bleiben einstweilen in der Schwete. Der Ober. Bertreter der Hauptvorstände des Fabritarbeiter- und des Metall­,, Borwärts" ist es gewesen, der wiederholt eindringlich auf die Not präsident hat die endgültige Entscheidung darüber ausgefest arbeiterverbandes beschlossen hätten, ihren Mitgliedern Arbeits­wendigkeit eines erhöhten Schutzes des nationalen Kunstgutes bin- und noch weiteres Material über die Berliner Finanzlage verlangt. lofen unterstützung zu zahlen. Der Hauptvorstand oben ge­gewiesen hat. Niemals aber ist bisher aus den Schreibstuben des Bis dahin verbleibt es bei dem bekanntgegebenen Schulschluß am nannten Berbandes erklärt, daß am Sonnabend feine Sigung der Ministeriums Boelih, das für die Kunstgüter verantwortlich bleibt, 21. Dezember und bei dem bisherigen täglichen Schulteginn. Ueber Vertreter der Hauptvorstände der beiden Berbände stattgefunden eine Rundgebung gekommen, aus der die Deffentlichkeit entnehmen die Berlängerung der Weihnachtsferien wird in nächster Woche ent. hat und daß die Notiz der Roten Fahne" eine aus den Fingern dürfte, daß das möglichste getan worden ist, um das auch materiell schieden werden. gefogene Lüge ist. Der Hauptoorstand des Fabritarbeiterverbandes außerordentlich wertvolle staatliche Kunstgut hinreichend zu schützen. Für die Bolkshochschule bewilligte der städtische Etatsausschuß ist weder gewillt, noch auf Grund der Verbandsstatuten heute meitere 150 000.mart. somie der Richtlinien des ADGB . nicht befugt, für einen Lebensversicherung deutscher Lehrer. Zu dem bon uns in milden, ohne Befragen der Gewertschaftsinftanzen begonnenen Nr. 579 vom 8. Dezember gebrachten Bericht über die Beruntreu Streit irgendwelche Mittel zur Verfügung zu ungen bei der Lebensversicherung deuticher Lehrer teilt uns die stellen. Alle entgegenstehenden Meldungen find nur darauf be Geschäftsleitung der Gesellschaft mit, daß die unterschlagene Summe rechnet, der Deffentlichkeit glauben zu machen, als ob die Gemert­in boller öbe an fie zurüdgezahlt und daß fie schaften sich unter das faudinische Joch der kommunistischen Partei auch wegen der aufgelaufenen Zinsen und aller Koften befriedigt begeben hätten. worden ist.

Nun ist das Kaiser- Friedrich- Museum erneut von einem außer­ordentlich empfindlichen Verluft betroffen worden, der hoffentlich Anlaß ist, daß sich nunmehr das preußische Parlament mit diesen Dingen beschäftigt.

Im Kaiser- Friedrich- Museum ist es bisher unbekannten Dieben gelungen, alte filberne und goldene Kunstfachen von bedeutendem Werte zu entwenden. Der starke Besuch, der die leber wachung erschwert, mag ihnen hier die Ausführung ihres Planes erleichtert haben. Die Sachen befanden sich in der islamischen Eine Ausstellung von guten Büchern findet auf Beranlassung Abteilung in Vitrinen, die fie mit Gewalt öffneten. Ges stohlen wurden ein unvollständiges 4 mal 5 Zentimeter großes Fides Bereins Sozialistischer Arbeiter- Jugend Groß- Berlin in ber gürchen eines lanzenschwingenden Königs, das zum Teil vergoldet Beit vom 14. bis 22. Dezember im Jugendheim Often, Gemeinde ift, eine große Silberschale, außen in Relief mit Menschenfiguren in schule Hohenlohestr. 10, von 6 bis 8 Uhr statt. Rontenwert, starf abgerieben, ursprünglich vergoldet gewefen, 5 mal 12% Zentimeter groß, eine Silberschale mit geschnittener und gra­vierter Borte von Fischen und Seetierchen aus dem dritten und sechsten Jahrhundert, eine mürfelförmige Berle aus Gold mit Almandinen( Edelsteinen), einen Mundbeschlag einer Schwertscheide aus Gold mit Amandinen, ein halbmondförmiger Bierbeschlag aus Gold mit Almandinen, Hängezierrat aus Gold mit Almandinen und blauer Emaille nebst einer Berle auf grünem Glasfuße, eine Schale aus massivem Gold mit Almandinen, ein Anhänger aus massivem Gold, alles 8 mal 8 Zentimeter groß. Von den unbekannten Tätern fehlt jede Spur. Kriminalkommissar Trettin, der mit der Aufklärung des Diebstahls betraut ist, und sofort Ermittlungen an Ort und Stelle aufgenommen hat, nimmt Angaben über das Auftauchen und den Berbleib des gestohlenen Gutes entgegen.

Der Verdacht richtet sich auf Ausländer und infolgedessen find alle Grenzpolizeien und die Antiquitätenhändler genau unterrichtet worden. Auch im Bölkerfunde- Museum und im Aegyptischen Mu­feum sind in der letzten Zeit Einbruchsversuche gemacht worden, und das Kaiser- Friedrich- Museum selbst ist in den letzten Wochen wieder holt durch kleinere Diebstähle heimgesucht worden. Um so dringender und lauter muß jeht der Ruf nach sofortigem ausreichendem Schutz ertönen.

Die Berechnung der Müllabfuhrkosten.

Alles zum

Der Streit der Berliner Maßschuhmacher beendet. Der Zentralverband der Schuhmacher, Ortsverwaltung Berlin , schreibt uns:

Am Dienstag fanden Einigungsverhandlungen beim Demobil­Jm Schöneberger Rathans herrscht acht Tage lang Freude und machungsfommissar statt, die zu einem Bergleiche geführt haben. Hefterfeit und angeregte Stimmung: Heitere Borträge, heitere Die Die Versammlung der Streitenden am Mittwoch hat dem Vergleiche ber, Bromenadentonzerte, Sänge, Weihnachtsspiel alle Tage. Bor& ugestimmt und beschlossen, heute die Arbeit wieder aufzu­dem Portal Lurusautomobile. In den luxuriösen Räumen fuguriofe nehmen. Die nun festgelegten Mindestlohne betragen für männ­Frauen und Mädchen, Herren mit Monofel und E. R. I. Gestern liche Zeitlohnarbeiter und als Affordbasis für neue Arbeiten für abend ein Rünstlertonzert mit Professor Heinrich Grün die Zeit vom 27. November bis 3. Dezember 240 m., vom 4. bis feld, Kammerfänger Fritz Soot und Sommerfängerin Melanie 10. Dezember 280 m, vom 11. bis 24. Dezember 330 M. und vom kuri, Martha Rennert und Arnold Ried. 25. Eis 31. Dezember 350 m. pro Stunde. Die weiblichen Zeitlohn­Besten unserer Kriegsbeschädigten"! Also Wohltätigkeit. Immer arbeiter erhalten jeweils 15 m. pro Stunde weniger, die Akkord­hin, Kriegsbeschädigte können nicht danach fragen, woher das Geld basis für Reparaturen beträgt jeweils 22 m. pro Stunde weniger. für fie fommt und die bürgerliche Gesellschaft ist heute dieselbe wie Diese Vereinbarung weicht für die Zeit vom 4. bis 24. De­vor dem Kriege. Künstlerisch gab es einen reinen, edlen Klang. ember vom Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses Groß- Berlin Großer Dank gebührt den Künstlern, die ihr Können um der Sache ab. Diejenigen Betriebe, welche den Schiedsspruch bereits anerkannt selbst willen bereitstellten. Möge doch auch Meister Grünfelds Zauber- haben, find verpflichtet, ihre Arbeiter gemäß den Säßen des Schieds geige einmal all den vielen Kriegsbeschädigten und den Tausenden fpruches zu entlohnen. Die Kollegen, welche im Streit standen, ertönen, die so bitter unter Leibes- und Seelennot leiden müssen. werden ersucht, ihre Streiffarten sofort an ihren Bertrauens. mann abzugeben.

Der Meineckesche Männerchor Berlin 1900 veranstaltet am Sonntag, 17. Dezember, nadm. 3%, Uhr, im Stadthaus Klosterfir. 47-59 findet am Dienstag, den 19. Dezember, abends zwischen 5. bis zubert. Einlaßkarten 40 M. Der gefamte Ueberschuß wird verwandt zur ein Stonzert unter Mitwirkung der Sängerin zur Laute Frl Aniela 8 Uhr bei Rathmann, Wilhelmstr. 118, statt. Beihnachtsbescherung der Waisen im Waisenhaus Rummelsburg .

Wetter für morgen.

Groß- Berliner Partei- Nachrichten

Der Stadtfuhrpart teilt mit: Bei der Bezahlung der November- Berlin und Umgegend. Ein wenig fühler, geilweise etwas auf­rechnungen an die Müllabfuhr Attiengesellschaft in flarend, jedoch überwiegend trübe mit leichten Regenfällen und frischen Berlin C. 2, Burgstr. 1, und bei Umlegung der Müllabfuhrkosten weftlichen Binden. auf die Mieter sind dadurch Schwierigkeiten entstanden, daß die Rechnungen der Gesellschaft keine Einzelangaben über die tatsäch liche Leistung, sondern nur eine Pauschfumme enthalten. Diefe Bauschinmme wird folgendermaßen erklärt: Die Gesellschaft erhebt für den Monat November je Kasten bei einmaliger wöchent licher Entleerung einen Preis von 1750 M. Der Rechnungsbetrag ist daher durch diese Summe zu dividieren, um die tatsächliche Leiftung der Gesellschaft, das heißt die Zahl der tatsächlich ent­leerten Kästen zu erhalten. Von dem gesamten Rechnungsbetrag fönnen nach den gesetzlichen Bestimmungen für den Monat No­bember bis zu 400 Proz. auf die Mieter umgelegt.

werden.

Vorsicht beim Gold- und Inwelenverkauf. Um den Mizständen abzuhelfen, die fich bei den Ankaufsstellen für Gold, Silber imd Edelsteine ergeben haben, wird geplant, nach Besprechungen zwischen den Spitzenverbänden des Juwelenhandels und der Gold und Silber verarbeitenden Industrie mit den Be hörden durch den alteingesessenen Juwelenhandel Anlaufs. stellen für Schmuditüde usw. einzurichten, wobei Schutz vor Ueberborteilungen geboten werden soll. Da zu hoffen steht, daß diese Bestrebungen bald zu einem greifbaren Ergebnis führen, werden Verkäufer von Schmudstüden gut tun, zurzeit mit bem Berlauf zurüdzu halten, damit sie nicht in Unkenntnis des wahren Weries um erhebliche Teile ihres Lesizes geschädigt werden.

82.

der Bereinigten Sozialdemokratischen Partei. Abt. Steglis. Donnerstag, ben 14. Dezember, abends 71 Uhr, wichtige

Sigung des proletarischen Kulturkartells im Gymnafium, Seefeftr. 5. Referent: Gen. Dr. Krische. Alle Parteifunktionäre und Mitglieder des Bildungsaus schuffes find eingelaben.

Devisenkurse.

1 holländischer Gulden 1 argentinischer Papier - Beso belgischer Frant

1 norwegische Krone 1 dänische Krone. i schwedische Krone

1 finnische Mort.

i japanischer Yen

1

1 italienische Lire 1 Bfund Sterling 1 Dollar

Schwarzheiraten" der Schutzpolizeibeamten. Nach dem Schutzpolizeibeamtengeset dürfen Schutzpolizeibeamte 1 französischer Frant erst dann heiraten, wenn sie ein Gesamtdienstalter von sieben Jahren 1 brasilianischer Milreis und ein Lebensalter von 27 Jahren erreicht haben. Ausnahms- 1 Schweizer Frant. weise fann in einzelnen Fällen bie Erlaubnis 3 u 1 spanischer Beseta früherer Heirat erteilt werben. Es müssen dann ganz 100 österr. Stronen( abgeft.) besondere wirtschaftliche oder familiäre Gründe 1 tschechische Strone vorliegen. Zahlreiche Polizeibehörden wollten nun solche Beamte, 1 ungarische Krone die vor Infrafttreten des genannten Gesezes ohne Erlaubnis ihrer 1 bulgarischer Lewa Behörde schwarz" geheiratet haben, entlasjen. Das waren über 11 jugoslawischer Dinar

14. Dezember 13. Dezember Käufer Verkäufer Räufer Berkäufer ( Geld-)( Brief-)( Geld-)( Brief-) Kurs Kurs Kurs Aurs 3117.18 8182.82 2892.75 2907.25 498.75 501.25 1466.32 1473.68

1620.93 1629.07 2082.28 2092.72 189.52 190.48 3690,75 8709 25

201.49

Berufsvertretung der Arbeitnehmer im Handwerk. Der Reichswirtschaftsrat stimmte dem Gefeßentwurf zur Ab. änderung der Gewerbeordnung betreffend den Deutschen Handwerks. und Gewerbekammertag zu, als einer Notstandsmaßnahme bis zum Erlaß eines endgültigen Gefeßes über die Berufsorganisation des Handwerks, die bis jetzt bekanntlich nur einseitig für die Arbeitgeber besteht, mit einer Gesellenvertretung als Feigenblatt.

Bei dieser Gelegenheit fündigte ein Regierungsvertre ter an, daß er noch in diesem Winter ein endgültiges Handwerkergesez einbringen werde. Wir hören die Botschaft und halten es an der Zeit, daß ihr die Tat folgt.

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Der Betriebsrat darf nicht entlassen werden. Eine prinzipiell interessante Verhandlung fand am 9. Dezember vor dem Gewerbegericht Berlin statt. Der Betriebsrat Banner hatte die Firma Dr. Seibt auf Zahlung einer Entschädigung ver­flagt, da er als Betriebsrat unrechtmäßig entlassen worden sei.

Banner war im März 1920 zum Betriebsrat gewählt worden. Einige Monate später hat die Firma wegen Arbeitsmangels die Hälfte der Belegschaft entlassen und wollte damit auch einige Mitglieder des Betriebsrates entlassen, so daß nur die gefeßmäßige Bertreterzahl für die zurückbleibenden 80 Arbeiter übrig blieb. In der Berhand­3231.90 3248.10 lung gab der Betriebsleiter an, daß Banner damals gegen feine 3042.37 3057.63 Entlassung nicht protestiert habe. Die Firma habe sich vor der Ent­526.18 528.82 laffung mit dem Gesamtbetriebsrat in Verbindung gejezt, und der 1541.18 1548.87 Betriebsrat habe sich damals mit der Entlassung Wanners und 1683.28 1691.72 einiger anderer einverstanden erklärt. Die Firma legte eine Be 2174.55 2185.45 fcheinigung des Demobilmachungskommiffars vor, der seinerzeit die 202.51 Ründigung der 80 Arbeiter gestattet hatte. Der Betriebsratsobmann 3950.10 3969.90 Mathis fagte aus, Wanner sei als Betriebsrat vom März 1920 384.03 885.97 401.49 408.51 bis zum März 1921 gewählt worden. Während der Amts­36159.37 36340.63 37406 23 37583.75 periode sei eine Kündigung des Betriebsrats un­8067.28 8107.72 3ulässig gewesen, und der Betriebsrat habe nachdem die Wieder­569.57 572.43 einstellung des Entlaffenen gefordert. Der Vertreter der Firma 977.55 982.45 meinte, daß, nachdem die Hälfte der Arbeiterschaft entlassen sei, für 1526.17 1533.88 einen so großen Betriebsrat gar tein Blah mehr gewesen sei, sondern 1256.88 1263.12 auch eine Verkleinerung des Betriebsrats hätte eintreten müssen. 11.53( 211s ob das Betriebsratsmitglied nicht als Arbeiter eingestellt 245.88 247.12 war und unter 80 Arbeitern feinen Platz mehr gehabt hätte! D. R. ) 3.51 3.51 Das Gericht verurteilte die beflagie Firma Dr. Seibt, dem ents 62.34 62.66 laffenen Betriebsrat eine Entschädigung in Höhe von 3000 m. 99.75 100.25 zu zahlen, da die Entlassung Banners zu Unrecht erfolgt jei

7655.81 7694.19

543.63 546.37

897.75 902.25 1441.88 1448.02 1189.51 1195,49

60.84 61.16

11.47