Die Not der Säuglingsheime.
„ Rat und Hilfe."
Gewerkschaftsbewegung
Wie kommunisten streiken.
Vom Niederrhein wird uns geschrieben:
Wie erinnerlich, brach in Düsseldorf am 11. Oftober plögtid i der Metallindustrie ein allgemeiner Streit aus. Die Ursache hierzut war, daß auf dem Walz- und Röhrenwert von Mannesmann der Arbeiterschaft auf die gelieferten Kohlen und Kartoffeln ein zu großer Lohnabzug gemacht worden war. Obwohl sich die Firma nachträglich verpflichtet hatte, das einbehaltene Geld auszuzahlen und später in geringen Raten einzubehalten, wurde dieses Wert von den Syndikalisten und Unionisten stillgelegt. Es wurden nunmehr eine Reihe anderer kommunistisch- unionistischer Forderungen verdichteten. Am Sonnabend darauf zogen die Streifenden in andere größere Werke der Metallindustrie und dort, wo die Arbeiter nicht freiwillig der kommunistischen Streifparole Folge leisteten, wurden die Betriebe mit Gewalt stillgelegt. Die Gewerkschaftssekretäre Agnes und winnen, die die Streifs in geordnete Bahnen leiten wollten, wurden verprügelt. Am Montag darauf bemächtigten sich die Syndikalisten und Kommunisten auch der Textilbetriebe, und es wurden Betriebe in Düsseldorf , Ratingen , Hilden , Ohligs , Haan , Dülfen, Süchteln , Grefcath, Debt, Lobberich usw. ftillgelegt. Auch hier wurde dieselbe Methode angewandt. Wo die Arbeiter nicht freiwillig in den Streif eintraten, wurden se durch Stoßtrupps der Syndikalisien und Kommunisten zur ArbeitsGeneralstreit auf der ganzen Linie. Für Textilbetriebe waren jolniederlegung gezwungen. Die Barole der Kommunisten lautete: gende Forderungen in den nachträglich stattgefundenen Berfamma lungen aufgestellt worden:
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„ Weg mit den Gewerkschaften,
ich rechne mich zu den anständigen Menschen und von einem folchen fönnen Sie nicht verlangen, daß er sich an den verbrecheEine von Professor Dr. Langst ein im Auftrage der Großrischen Schandtaten beteiligt. Die Handlungen sind nur dazu da, Berliner Hauptstelle für Mutter, Säuglings- und um Leuten, die sich in ihrer Jugend einige Sechser gespart haben, Kleinkinder fürsorge einberufene Konferenz von Vertretern diese zu rauben. Ich halte mid) streng an die Bestimmungen privater gemeinnügiger Heil- und Pflegeanstalten und werde bei den Mietezahlungen die Beläge, soweit sie einfür Säuglinge erwog Vorschläge, den infolge Geldentwertung gegangen find, jedem, wer sie sehen will, vorlegen. Was Sie und Ausgabensteigerung drohenden Zusammenbruch dieser machen, ist mir völlig gleichgültig. Nur möchte ich Sie warnen, Anstalten zu verhüten. Groß- Berlin hat jetzt, wie Prof. Dr. Rott sich nicht um Sachen zu kümmern, die Sie nichts angehen. in seinem Referat angab, 52 Anstalten zur Fürsorge für Mütter, Hochachtend H. S., Berwalter. Säuglinge und Kleinkinder, darunter nur 13 städtische mit 820 Betten Man beachte den Unterschied des Tons, dieser beiden Briefe! und 39 private mit 1306 Betten. Familienpflegestellen In dem Brief des Mieters steht nicht ein einziges Wort, das verfür Kinder find fast gar nicht mehr zu beichaffen, weil selbst lezen könnte. Der Verwalter aber schimpft üter proledie von der Stadt start erhöhten Pflegegelder( bei Säuglingen tarische Raubzüge“ und„ verbrecherische Schand jezt 300 M. pro Tag) angesichts des Milchpreises nichts Berlockendes taten" und betont dabei, daß er sich zu den anständigen Forderungen aufgestellt, die sich auf 100 Broz. Lohnerhöhung und haben. Die Stadt muß feit langem ihre Pfleglinge fast jämt- Menschen rechnet". Der Mieter schreibt seinen Brief zufällig am lich in Anstalten geben und kann dabei die privaten An- 9. November. Auf den Verwalter wirkt dieses Datum so, daß stalten nicht entbehren, fie zahlt aber auch ihnen oft er, offenbar höhnend, vom" Befreiungstag für Deutsch Pflegegelder, die weit unter den Selbstkosten bleiben. Mott empfahl and spricht. Ein weiteres Wort der Erläuterung brauchen wir den Zusammenschluß zu einer Interessengemeinschaft, die für die seinem Brief wohl nicht hinzuzufügen. Herr S. ist Kriminal beteiligten Anstalten mit der Stadt verhandeln und einbeit beamter, dient also der Republik Preußen. Uns wundert, daß liche Pflegefäge in ausreichender Höhe vereinbaren er das nicht ablehnt. soll. Die Anstalten fönnten, fagte er, den Preis diftieren, wenn sie zusammenhalten, und sie dürften nötigenfalls auch vor einem Die Regelung des Fremdenverkehrs. Streit nicht zurückschreden. Geprüft werden müsse aber auch, ob alle Anstalten wirtschaftlich richtig betrieben werden und Gründung eines neuen Unternehmens. ob nicht mande von ihnen überflüssig sind. In der Diskussion Augenblicklich ist die Gründung eines Unternehmens im Gange, wurden die Angriffe gegen die Stadt von einem Vertreter des das berufen ist, in enger Zusammenarbeit mit dem Berliner Jugendamtes auf das richtige Maß zurückgeführt. Das Jugendamt Städtischen Verkehrsamt und mit der Zentrale für den werde bemüht sein, alles zur Erhaltung der Anstalten zu tun. Der Fremdenverkehr die rasche Unterbringung der in Berlin eintreffenden Borschlag, sich zu einer Interessengemeinichaft zusammen- Fremden zu ermöglichen, auschließen, fand in der Versammlung feinen Widerspruch. Eine Kommission wird die nötigen Schritte tun, die Wünsche der An-( Unterkunftsvermittlung der Zentrale für den Fremdenverkehr) von Arbeiterin; 2. Goldlöhne; 3. Streichung der Kartoffelgeldverschüsse; Schon im Oktober dieses Jahres war unter dem Titel„ U. d. C." 1. Einmalige Auszahlung von 10 000 20. an jeden Arbeiter Fam. stalten durchzusehen. einem Herrn Weber ein Unternehmen ins Leben gerufen worden, 4. Lieferung billiger Rohlen; 5. pollen Wochenlohn bei verfürzter das diesem Zweck dienen sollte, das aber, obwohl es dann in eine Arbeitszeit; 6. 30 Proz. Lohnaufschlag über den jeweiligen Tarif G. m. b. 5. umgewandelt wurde, nicht recht florieren fonnte, weil vertrag. Ferner wurden noch 2ktionsausschüsse gebildet, Festnahme eines gefährlichen Pfuscher- Ehepaares. die vorhandenen Kapitalien nicht ausreichten. Nun ist von einer die unter den Massen den Satz propagierten: Hamburger Gesellschaft, der Hamburger Kongreß- und Wegen verbotener Hilfe" bei Frauen und Mädchen wurden Berkehrsstelle G. m. b. H., und deren Tochteruntrnehmen, cin chemaliger russischer Kriegsgefangener, der sich in Berlin nieder der Deutschen Verkehrshilfe G. m. b. 5., mit der„ ll. sie nehmen nur eure Beiträge und verprassen sie, liegen mit den gelassen hatte, und seine Frau festgenommen. Die Kriminalbeamten d. C." eine Vereinbarung getroffen worden, wonach die letztere von Arbeitgebern unter einer Decke und verraten die Arbeiterschaft. Der Des Sonderdezernats wurden vor einiger Zeit auf das Haus Lange- dem Hamburger Unternehmen übernommen wird, und zwar in der Kampf muß über die Köpfe der Gewerkschaften hinweg geführt wer straße 4 aufmerksam, nachdem Anzeigen eingegangen waren, daß Weise, daß das Kapital der„ l. d. C.", das ursprünglich nur den. Bezahlen müssen die Gewerkschaften, denn sie haben die Beicine Hebamme„ Schneiderin " Binse Rat und Hilfe" erteilte. 100 000 m. betrug, auf eine Million erhöht wird, indem die trüge genommen." Der Streik war also nichts anderes als eine kommunistischDie Beobachtungen hatten zunächst tein Ergebnis, bis die Be. Hamburger Gesellschaft 800 000 M. zur Verfügung stellt und die cmten jezt bei einem Besuch des Hauses im dritten Stod einen restlichen 100 000 m. von dritter Seite beigesteuert werden. Außer syndikalistische mache, die sich mehr gegen die Gewertimaifleinen Zettel fanden, mit der Aufschrift: Schneiderin bitte dem sollen den Gesellschaftern Kredite bis zu 400 Proz. des Grundten richtete als gegen die Arbeitgeber. lints flingeln." An einigen Orten wurde schon nach einigen Streiftagen die Sie sahen sich nun diese Wohnung genauer fapitals zur Verfügung stehen, so daß das verfügbare Burger Arbeit wieder aufgenommen. In anderen Orten wurde bis in den en und stellten als ihren Inhaber einen ehemaligen russischen mögen 5 Millionen Mart beiragen wird. Die Hamburger Anfang Dezember hinein der Streit aufrechterhalten. Der Gireit Ariegsgefangenen feft, der sich Alerander nennt und angibt, daß er Gesellschaft wird in Berlin auf allen Bahnhöfen Rioste errichten, führte zu einer vollständigen Niederlage und zeigt, daß im Jahre 1884 zu Blichtom in Rußland geboren sei. Er nennt sich in denen den ankommenden Reisenden unmittelbar Wohnungs die Syndikalisten, die seit Jahren in der schlimmsten Weise gegen Zechniker. Die Ermittlungen ergaben, daß dieser Mann bald nach gelegenheiten in hotels, Pensionaten oder passenden Kriegsende in der Langestraße 4 eine feste Wohnung erhalten und Privat mohnungen nachgewiesen werden. Aehnliche Nieder- die freien Gewerkschaften hegten und den Generalstreit propagierten, fich in Berlin verheiratet hat, nachdem er, wie aus seiner beschlag- lassungen der Hamburger Gesellschaft bestehen bereits oder sind ge- nicht imftande waren, den Kampf auch nur annähernd in geordnete Die Wiederaufnahme der Arbeit erfolgte voll nahmten Korrespondenz hervorgeht, früher schon in Rußland ver- plant in Dresden , Leipzig , Düsseldorf und in einer Reihe süd- Bahnen zu leiten. tommen regel- und bedingungslos. Deiratet gewefen zu sein scheint. Er betrieb gemeinsam deutscher Städte. Von dem Leiter des Berliner Verkehrsamts, Mit diesem Streit am Niederrhein ist die syndikalistisch- kommumit seiner Frau die unsauberen Geschäfte und Stadtbaurat Dr. Adler, ist angeregt worden, auf diese Weise ein hat dabei ganz bedeutende Einnahmen gehabt. In Neß von Unterkunftsvermittlungsstellen über ganz Deutschland aus- nistische Unfähigkeit offen gezeigt worden. Die Arbeiterschaft ist durch den Streit schwer geschädigt und ins Elend geführt morden. finer Wohnung fand man 370 000 Mart in Hundert- und zubreiten. Jedenfalls wird dieser Streit dazu beitragen, daß auch am NiederTausendmarkscheinen und Aktien in gleicher Höhe. Außer= Dem hat er Safe auf einer hiesigen Großbant. Eine Der Milchpreis in der fommenden Woche wird, wie wir hören, rhein endlich die Luft rein wird, und daß auch endlich dort eine ganze Anzahl Instrumente, die zu den unerlaubten Eingriffen be- feine Erhöhung erfahren. Bei einem unveränderten Einfuhrpreis geordnete gewerkschaftliche Tätigkeit entfaltet werden kann. Welch mukt wurden, wurden in der Wohnung entdeckt und beschlagnahmt. von 131,50 m. wird sich der Höchyftverfaufspreis im Kleinhandel wie Geistes Kinder die fyndikalistisch- kommunistisch eingestellten Arbeiter und Betriebsräte sind, hierfür nur folgendes Beispiel: Die Firma ährend seines ganzen Berliner Aufenthalts in dieser Woche auf 190 m. stellen. Christoph Andre in Süchteln , Samtweberei, bei welcher die Gesamts hat der Russe nirgends gearbeitet. Die Korrespon. arbeiterschaft ebenfalls mitgestreift, hat an die Arbeiterschaft den Denz mit„ ratsuchenden" Frauen und Mädchen war zum größten Antrag gestellt, täglich eine Stunde länger zu arbeiten. bis die durch Teil vernichtet. Anderweitige Feststellungen aber ergaben, daß das den Streit verforengegangenen Arbeitsstunden wieder nachgeholt faubere Ehepaar viel Besuch gehabt hat. Es wurde verhaftet und worden sind. Dieser Antrag ist in der Betriebsversammlung bei tem Untersuchungsrichter vorgeführt. Seine Beziehungen dehnen öffentlicher Abstimmung abgelehnt worden. Daraufhin hat die fich auch auf Magdeburg und andere Orte in Provinz aus. Db Firma bei dem Portier Listen aufgelegt, in die sich diejenigen Ar Der Name des Russen richtig ist, muß noch festgestellt werden. Mitteilungen zur weiteren Aufklärung des unsauberen Treibens nimmt beiter einzeichnen sollten, die länger arbeiten wollten, ohne daß tie Sonderdienststelle der Kriminalpolizei im Zimmer 44 des Polizei. irgendwelcher Druck seitens der Firma ausgeübt wurde. Obwohl in der Betriebsversammlung das Ansinnen der Ueberstundenarbeitss gebäudes in der Magazinstraße entgegen. zeit abgelehnt wurde, hat sich der gesamte tommunistische Aktionsausschuß sofort in die Lister eingezeichnet. Außerdem hat er bei der Arbeiterschaft Propaganda für das Einzeichnen in die Listen, also für die 9% stündige Arbeitszeit Stimmung gemacht. Bom 6. Dezember an arbeitet die gesamte Belegschaft täglich 9% Stunden, und zwar zunächst bis zum 30. Dezember d. J. Es ist dies ein doch nicht zu unterschätzender Beitrag für die Parole: Alle Macht den Betriebsräten.
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Der Klante- Prozeß.
Auch die dritte Gans! Dem Gänseliefel am Nitolsburger Blag ist nun auch die dritte Bronzegans gestohlen. Jetzt steht das Liesel nur noch allein da. Wenn die Bewachung der öffentlichen Kunstschäße nicht endlich besser wird, wird es nicht mehr lange dauern, bis der öffentliche Besitz von den Dieben und Gaunern enteignet" und in Privatbesig übergeführt worden ist.
Ueber Instinkt- Gedächtnis Jutelligenz spricht im Deutschen Monillenbund am Freitag den 15. Dez. Dr. Herzberg in der Aula des Berner Siemens- Gymnafiums, Hohenstaufenstr. 48/49, abends 8 Uhr.
Heute vormittag um 9,10 Uhr ist in Staaten bei Spandau ein Albratos- Flugzeug, befeht mit drei Mitgliedern der Direktion der Deutschen Luftreederei und bemannt mit dem bekannten Piloten Ungewitter und mit einem Mechaniker zum Fluge nach London gestartet. Diefer Flug ist eine Erwiderung eines im September d. J. erfolgten englischen Luftbesuches. Darüber hinaus aber hat er die Bedeutung eines Probefluges für einen regelmäßigen Luftverkehr mit London , der deutscherseits gesichert ist durch einen Zusammenschluß der bedeutendsten Luftreedereien.
Die Beweisaufnahme im Prozeß gegen Mag Kante zieht sich cußerordentlich in die Länge, da teils zwischen den Zeugen und dem Angellagion, teils unter den Zeugen selbst, soweit es sich um frühere Angestellte des Kante- Konzerns handelt, erhebliche Wider piche fich ergeben. Der gestern schon während des ganzen Madmittags vernemmene Referendar Dr. Reichenbach, der juristische Berater Klantes, wird in der heutigen Sigung vom Vorfihenden, Landgerichtsdirektor Siegert, wiederholt auf Widersprüche zwischen seiner heutigen Aussage und feinen früheren Angaben im Untersuchungsverfahren hingewiesen. Diese Widersprüche drehen sich Der Orientexpreß eingeschneit. Der Drienteɣpreßzug, der am in der Hauptsache darum, ob der Zeuge Dr. Reichenbach ich on an Montag abend von Athen abfuhr, ist in den mazedonischen Bergen dem britischen 28. Mai die Ueberzeugung gehabt habe, feit 24 Stunden eingeschneit. Der Schnee liegt drei Fuß hoch. daß Klante zahlungsunfähig sei. Der Zeuge hat seinerzeit zu Protokoll gegeben, daß er diese Ueberzeugung am 3. Mai gchabt habe. Er erklärt heute, daß er den Richter wiederholt darauf Maromiejen, daß er erst nachträglich nach Eröffnung des Konfurs: verfahrens im September aus den ganzen Umständen den Rückschluß gezegen habe, daß Klante am 28. Mai bereits zahlungsunfähig gewesen sei und hätte Konkurs anmelden müssen. Zu scharfen Auseinanderlegungen fommt es dann bei der Gegenüberstellung des Zeugen Dr. Reichenbach und des früheren Bücherrevisors Günther. Der
Zeuge Günther behauptet, daß Dr. Reichenbach am 28. Mai ebenfalls die Ueberzeugung gehabt habe, daß die Sache schief gehe.
Ein wütender Hausverwalter.
Wetter für morgen.
Berlin und Umgegend. Zunächst ziemlich heiter, gelinder Frost, bei mäßigen südlichen Winden, nachher wieder zunehmende Erwärmung und Bewölkung ohne erhebliche Niederschläge.
Arbeitersport.
Arbeiter- Banderbund- Mitglieder, die für den Anschluß an den T.-V. gießer, Berlin N. 65, Malplaquetstr. 18.
Naturfreunde" find, senden ihre Adreſſe umgehend an Otto Pott. Sporttiub Siegfried 1909", Berein zur Hebung der Volkskraft und Körperpflege( Mitglied des Arb.-Athl.-B. D.). Bereinswettkampf gegen den Köpenider Sportfiub Jugendtraft" am Freitag, den 15. Dezember( heute) in der Turn halle Moabit , Wiclefftr. 53. Zu den Leuten, die sich an die neue Zeit schwer gewöhnen Touristenverein Die Naturfreunde", Abteilung Wedding . Heute Freitag kön: ien, gehören auch viele Berliner Hauswirte oder ihre Verwalter. 15. Dezember, abends 7% Uhr: Mitgliederversammlung bei Gen. Diele, Boyenstr. 19 Wer früher den mit allen Machtvollkommenheiten ausgestatteten Erscheinen ist Pflicht! Herrn im Hause" spielen durfte, foll jetzt auch Mieter in die Hausverwaltungsgeschäfte bineinreben lassen? Wie dieser Umschwung auf manche der Entthronten wirkt, lehrt ein uns aus dem Hause Schönleinstraße 23 bekanntgewordener Briefwechsel zwischen einem Mieterausschußmitglied und dem Hausverwalter. Der in den Ausschuß gewählte Mieter schrieb an den nicht in dem Hause wohnenden Berwalter:
Devisenkurse.
Hierdurch teile ich Ihnen' höft. mit, daß in einer am 2. cr. 1 holländischer Gulden statigehabten Mieterversammlung des von Ihnen verwalteten 1 argentinischer Bapier- Peso.. Hauses Schönleinstr. 23 ein Mieterausschuß, bestehend aus den 1 belgischer Frant Herren Schwarz, Zigan, Jonas und Seegers, gewählt worden ist. 1 norwegische Krone Ilm nun in Zukunft bei den Mietezahlungen unliebfame Vor- 1 dänische Strone. fommnisse zu vermeiden, ersuche ich Sie im Namen des Aus- 1 schwedische Krone fausses um baldige Mitteilung, wann wir nach gegenseitiger 1 finnische Mark. Berständigung eine Zusammenkunft haben können, in der mir 1 japanischer Hen Shnen dan unsere verschiedenen Anliegen, Prüfung der fälligen 1 italienische Lire Quittungen, notwendige Reparaturen usw. vorbringen können.
walter:
Hochachtend i. 2. Emil S.
Auf diesen gewiß nicht unhöflichen Brief antwortete der VerNeukölln, den 14. 11. 1922. Herrn S.!
1 Pfund Sterling. 1. Dollar
1 französischer Frant
1 brasilianischer Milreis
1 Schweizer Frank.
1 spanischer Peseta Auf Ihr Schreiben vom Befreiungstage für Deutschland teile 100 österr. Stronen( abgeſt.) ich Ihnen mit, daß mir bisher fein einziger Mieter mitgeteilt hat, 1 tichechische Krone daß Sie als Vertreter bestimmt wurden. Ich betrachte Sie daher 1 ungarische Krone als Mieter. Was die Sache selbst anbetrifft, so teile ich Ihne1 1 bulgarischer Lewa mit, daß ich mich an den proletarischen Raubzügen nicht beteilige, 11 jugoslawischer Dinar
So sehen die aus, die nicht genug über den Verrat der Gewerke schaften schimpfen können. Interessant ist es, daß die„ Rote Fahne", die doch sonst immer über derartige Dinge unterrichtet ist, bis e über den Vorgang ihren Lesern noch nichts mitgeteilt hat.
Die Mannheimer Betriebsräte zum Anilinstreik. Der Volksstimme", unserem Parteiblatt in Mannheim , ent nehmen wir folgenden Bericht: In einer sehr start besuchten Vollversammlung nahmen am Montag die Mannheimer Betriebsräte zum Anilinstreit Stellung. Ginige Kommunisten versuchten bei Eröffnung der Bersammlung durch eine Geschäftsordnungsdebatte der Versammlung ihre Meinung aufzuzmingen. Nachdem diese es ablehnte, sich den Kommunisten zu beugen, wurden fie wild, und wollten unter großein Theaterdonner den Saal verlassen. Als man dann im Umguden sah, daß nur etwa 20 Männetens mitmachten und die anderen 250 bis 300 Betriebsräte fizen blieben, überlegte, man sich es nochmal und setzte sich unter schallendem Gelächter det übrigen Versammlungsteilnehmer wieder auf seinen Platz. Und nun fonnte der Kollege Hub vom Fabrikarbeiterverband in Ludwigshafen mit einem Referat beginnen. In sachlicher Weise behandelte er die Borkommnisse des Anilinstreiks und ließ diese in ihrer chronologischen Reihenfolge vor dem geistigen Auge der Versammlung abrollen. Rücksichtslos wurden die Lügenmeldungen der kommu nistischen Lokalpresse abgetan, und den Kommunisten ihr arbeiter schädigendes Verhalten vor Augen geführt.
Der Referent unternahm es, die wirklichen Ursachen und Motive, welche zu diesem wilden Streik führten, herauszuschälen, und je mehr ihm das gelang, desto nervöser wurden die Kommu 15. Dezember 14. Dezember nisten. Mit der Aufforderung an die Mannheimer Betriebsräte, auf der Wacht zu sein, damit hier nicht gleiches Elend wie in LudKäufer Verkäufer Käufer Verkäufer wigshafen über die Arbeiterschaft durch unverantwortliche Schreler ( Geld-)( Brief-)( Geld-)( Brief-) heraufbeschworen werden könne, schloß der Referent seine Aust Kurs führung.
Kurs Kurs 2967.56 2982.44 2793.- 2807. 495.25 497.25 1406.47 1418.53
1990.
2100.-
Kurs 3117.18 8182.82
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2892.75 2907.25 Zu den Bedingungen der Anilin- Direktion bemerkt die„ Bolfo 498.75 501.25 timme": Wir haben das Gefühl, daß die Direktion hier in einer 1466.32 1473.68 ganz gefährlichen Weise mit dem Feuer spielt. 230 ober 1538.64 1516.36 1620.93 1629.07 bleibt die Regierung des„ Ordnungsstaates" 2082.28 2092.72 Bayern ? Wir sagen nicht zuviel, wenn wir der Meinung Aus 189.52 190.48 druck geben, daß das badische Arbeitsministerium so lange nicht 3690.75 3709.25 zugefehen hätte. Aber im„ Ordnungsstaat" wird das Staatswohl 369.07 370.97 384.03 385.97 anders aufgefaßt. 34513.80 34686.20 36159.37 36340.63 Schiedsspruch im Zeitungsgewerbe. Wie der Zentralverband 7655.81 7694.19 der Angestellten mitteilt, werden die für die zweite Hälfte November 543.63 546.37 vereinbarten Gehälter der Angestellten für die Zeit vom 1. bis 897.75 902.25 15. Dezember um 70 Prozent und für die Zeit vom 16. bis 1896.50 1403.50 1441.38 1448.02 31. Dezember um 95 Prozent erhöht. Die übrigen Terifiäke 1189.51 1195,49 werden für die gleiche Zeit im gleichen Prozentjah erhöht. Die 10.85 10.95 Höchstfäße für Ueberstunden sind für die Zeit vom 1. bis 61.16 31. Dezember um 100 Prozent zu erhöhen. 8.26
7406.43 7443.57
538.65 541.35
1152.11 1157.89
60.84
3.24
86.75