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Die Regierung der Bauernbibler wäre wahrscheinlich| Jeht genügt ihnen schon der Trümmerhaufen allein, die 3er- 1 fchon erledigt, wenn die bürgerliche Opposition ihr nicht lett störung der Arbeiterbewegung ist Selbst= hin noch einmal Celegenheit gegeben hätte, sich fester in den zwed geworden. Nicht die bürgerliche Gesellschaft Sattel zu setzen. Die Minister der Kriegskabinette wurden nein, die Gewerkschaften werden revolutioniert", und anfäßlich eines Parteitages auf der Reise nach Tirnomo ge- die Arbeiterschaft wird des letzten Schutzwalls gegen die Offen­fangen genommen und elendiglich mißhandelt. Noch einmal five des Kapitals beraubt. Nachdem das in Ludwigshafen  , so wurde durch ein Terrorregiment die Situation gerettet. Aber gut wie es ging, geschafft ist, bereitet sich der Kommunismus im Bolte gärt es. Troy unerhörten Terrors, trog aller Wahl zu weiteren Siegesläufen vor. fälschungen in den ländlichen Bezirken wurden bei den legten Wahlen mehr als 350 000 Stimmen für die Opposition und nur noch 550 000 Stimmen für die Regie­rungsparteien und die Kommunisten abgegeben. Das war ein Schlag für die Bauernbündler, von dem sie sich nicht so leicht erholen werden. Ein weiterer Nackenstreich war der Ein­fall mazedonischer Revolutionäre auf bulga­risches Teritorium, der allgemein als Demonstration gegen die derzeitige Regierung angesehen wurde. Wie groß die Furcht der bulgarischen Bauernbundregierung vor diesen Ereignissen ist, geht daraus hervor, daß sie schleunigst einige tausend Bauernbündler in Sofia   zusammenzog, um die Regierung zu schützen. Dieser Schuß gelang denn auch vortrefflich. Sofia  und andere Städte wurden geplündert, die Druckerei eines oppositionellen Blattes vollständig zerstört. Gewalt und immer wieder Gewalt, das ist das Alpha und Omega dieser Regierung.

Bei den innerpolitischen Kämpfen auf dem Balkan   ist fast immer der Anstoß zu wichtigen Entscheidungen von außen ge­tommen. Bulgarien   steht auch heute in der schwülen Atmo­sphäre der orientalischen Wirren. Die Konferenz von Lausanne  , wie immer sie auch ausfallen mag, wird Ber­änderungen in Thrazien   bringen, die für Bulgarien   als Nach­barn von Bedeutung sein werden. Werden sie den Anstoß geben, um eine Situation zu verändern, die, je länger sie dauert, um so unerträglicher wird? Die sozialistische Partei Bulgariens   tut alles, um auf rechtlichem Wege zu erreichen, was zu erreichen notwendig ist. Es ist eine Frage der nächsten Zeit, wie weit dieser Weg führt.

Die Zerstörung der Gewerkschaften.

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tönen ließ. Der Unterzeichnete war neben anderen Hotelgästen Augenzeuge dieses Vorfalles, wobei von der Musikkapelle Heil dir im Siegerfranz" in dieser frühen Morgenstunde gespielt wurde. Selbstverständlich hat dieser Borgang große Erbitterung und Ver­legung jedes ehrlich denkenden Republikaners hervorgerufen."

In der Zuschrift wird weiter darauf hingewiesen, daß der ver­antwortliche Leiter der Polizeigewalt in Beuthen  ( D.- Schl.) diesem seltsamen Schauspiel tatenlos zufah". Die Nationalsozialistische Ar­beiterpartei ist in Preußen wegen ihrer offen erwiesenen Zusammen­hänge mit den Ehrhardt- Organisationen verboten. Hoffentlich greift der Innnenminister Severing auch in Oberschlesien   einmal gründlich durch und sorgt dafür, daß diese Fascienbande überhaupt nicht erst groß werden fann.

Die nationale" Wahl in Flensburg  .

Die ostpreußische Autonomiebewegung. Abfuhr der Deutschnationalen in Königsberg  . Die Deutschnationalen versuchen mit allen Mitteln eine Auto­nomie ,, bewegung" in Ostpreußen   zu politischen Erpressungszwecken zu entfachen. Wir erwähnten bereits, daß der Tag" in auffallender weise sich der nationalen" Sache annahm. Auch das gutpreußische wahl in Flensburg   wird uns von dort noch geschrieben: Im Anschluß an unsere Notiz über die Bürgermeister Junkerblatt, die Kreuzzeitung  ", unterstützt diesen Skandal. Bossische Zeitung" läßt sich über diese deutschnationale Mache u. a. dem Deutschtum diesseits und jenseits der Grenze durch seinen all­Der wiedergewählte Flensburger   Oberbürgermeister Todsen hat melden:

Die

" Diese Bewegung, die die Unzufriedenheit über die Getreide- deutschen   Annexions- und Haßgeist unendlich geschadet umlage geschickt vor ihren Wagen zu spannen weiß, hat ihre und den nationalen Frieden in Flensburg   gestört. Nur einmal war Wurzeln in dem Boden, aus dem der Kapp- Butsch emporschoß. er international tätig, nämlich während des Krieges, als er in der Sie wußte ihre Anhänger mit landsmannschaftlichen" Heimat- Hoffnung auf einen deutschen   Waffen- und Valuta- Siegfrieden festen zusammenzuhalten, in denen ,, nationale Gesinnung" und 5 Millionen Schweizer Frank   lieh, die Flensburg   jetzt ,, bodenständige Einrichtungen" gepflegt wurden. Die Dunkel- in Bälde zurückzahlen soll. Nachdem der von den Sozialdemo männer, die nach dem Scheitern des Kapp- Putsches ihre Firma traten aufgestellte Gegenfandidat Wagner- Remmich deutlich sich auf plöglich in verfassungstreue Ostpreußen  " verwandelten, sind ver- den Boden der nationalen Toleranz der Reichsverfassung faffungstreu, wie sie es auffassen, und der König absolut, wenn gestellt hatte, wählten ihn viele Dänen als das fleinere Uebel". Hier er unsern Willen tut". Ihre nationale Gesinnung hindert sie nicht daran, in außenpolitisch so schweren Tagen an den Verbindungen von einem nationalen" Sieg der Todsen- Gruppe zu reden, der bei zu rütteln, die Ostpreußen   mit dem Reiche verbinden, und einen der öffentlichen Stimmabgabe in der Mittelständler­Schritt zu tun, der die Polen   aufjubeln läßt, die darauf hoffen, Stadt sicher war, ist politische Kinderei. daß das abgeschnürte Deutschtum Ostpreußens  , wenn es auf sich selbst angewiesen wäre, slawischen Wühlereien und Anstürmen erliege."

daß selbst das führende ostpreußische Blatt der Deutschnationalen schreiben muß, daß die Deutschnationale Volkspartei   sich mit der Autonomiefrage für Ostpreußen   überhaupt noch nicht befaßt und noch feinerlei Stellung dazu genommen habe".

Inzwischen setzt bereits eine so fräftige Gegenbewegung ein,

Ferner meldet heute Wolffs Bureau:

Nachklänge vom Kapp- Putsch.

Ein Todesurteil.

Effen, 21. Dezember.( Mtb.) Vor dem Schwurgericht hatte sich in viertägiger Verhandlung der Maschinist Gottfried Karusseit aus Gelsenkirchen   unter der Antlage des Mordes zu verant worten. Der Angeklagte hatte als Mitglied der sogenannten Roten Armee" in der Nacht vom 29. zum 30. März 1920 in Dorsten   ein In der gestrigen Königsberger   Stadtverordnetenversammlung fogenanntes Revolutions tribunal" zusammenberufen und wurde mit großer Mehrheit ein demokratischer Antrag ange- unter seinem Vorsiz zwei unschuldige Gefangene, einen Reichswehr­nommen, der die auf eine Absplitterung der Provinz Ostpreußen   soldaten und einen anderen jungen Mann, wegen angeblicher Spio­vom preußischen Staate hinzielenden Bestrebungen vom wirtschaft­lichen, fulturellen und politischen Standpunkt aus mit Entrüstung nage zum Tode verurteilt. Der Angeklagte ließ das Urteil verwirft, fie für im höchsten Maße staatsgefährlich erklärt und die an dem Reichswehrsoldaten, der von den Rotgardisten nach der Staats- und die Reichsregierung auffordert, folche machenschaften Urteilsverfündung bis aufs Hemd augeraubt wurde, noch in mit allen Mitteln zu bekämpfen. Ein deutschnationaler Antrag, derfelben Nacht vollstreden, während der andere Ber­der die Abtrennungsbestrebungen ablehnt und die Staatsregierung urteilte, als er schon auf dem Richtplaze stand, im letzten Augenblick auffordert, folchen Bestrebungen durch verständnisvolle Berüd gerettet wurde. Das Schwurgericht verurteilte jetzt den Angeklagten sichtigung der wirtschaftlichen, politischen und nationalen Belange wegen Anstiftung zum Morde zur Todesstrafe und zum Ostpreußens   jede Grundlage zu entziehen, wurde in seinem ersten dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Teile gleichfalls mit großer Mehrheit angenommen; der zweite Teil dagegen wurde abgelehnt.

Damit dürfte den Herrschaften wohl sehr deutlich gezeigt sein, wie man in Ostpreußen   über ihre Machinationen denkt, und auch die Berliner   deutschnationale Presse wird wohl oder übel ein wenig fleinlauter werden müssen.

Dom Staatsgerichtshof.

Die Kommunisten huldigten im Anfang ihrer politischen Laufbahn dem Glauben, daß eine unmittelbar bevorstehende Beltrevolution die kapitalistische Gesellschaft zerstören und den Sieg des Proletariats herbeiführen werde. Dieser Glauben erwies sich als ein Irrtum, aber er macht doch manches ver­ständlich, ja entschuldbar, was sich die Kommunisten damals an fanatischer Bekämpfung Andersdenkender leisteten. Heute ist jene Illusion verschwunden, die Infamie aber, mit der gegen die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften gekämpft wird, ist geblieben. Dafür legt die Art, wie der beendete Streit in der Pfalz   von der kommunistischen   Presse behandelt wird, ein neues Zeugnis ab. Die" Rote Fahne  " ist schamlos genug, den Satz niederzuschreiben: Die Ge= wertschaftsbureaukratie wollte die Nieder­lage um jeden Preis." Und abschließend bezeichnet sie die" Revolutionierung der Gewerkschaf Schuße der Republik verhandelte am Mittwoch gegen den Guts­Leipzig, 21. Dezember.( TU.) Der Staatsgerichtshof zum ten" als die kommunistische Aufgabe der nächsten Zukunft. Man muß sich also darauf gefaßt machen, daß das in befizer Dr. Henning von Kosz in Neukirch, der in einer Berjamm­Ludwigshafen erprobte Rezept in anderen Gegenden Deutsch­lung der Deutschnationalen Partei in Rothenburg   am 26. August lands zu wiederholter Anwendung fommen wird. Es ist un­1922 abfällig über die Republik   gesprochen haben soll. Die Ber­Die Fascisten in Oberschlesien.  geheuer einfach. Man provoziert wilde, aussichtslose handlung endete mit dem Freispruch des Angefiagten, obwohl Streits und macht dann die Gewerkschaftsbureaukratie" Oberschlesien   mit seinen starken nationalen Gegenfäßen, mit der Reichsanwalt eine Gefängnisstrafe von einen Monat, für die für ihren Ausgang verantwortlich. Da dieser Ausgang nie- feiner Unruhe durch Besatzung, Aufstände und Abtrennungen scheint jedoch 60 000 M. Geldstrafe zu sezen seien, neben einer weiteren mals zum Erfolg, sondern nur zur Niederlage, bestenfalls, den Nationalsozialisten seit langem als ein besonders günstiges Feld. Geldstrafe von 40 000 m. beartragt hatte, Schließlich verhandelte der Staatsgerichtshof im Berwaltungs­wenn die Gewerkschaften besonders geschickt arbeiten, zu einem Unter der Maske des Selbstschutzes wurde allerhand zweifelhaftes verfahren den Einspruch des medlenburgischen dürftigen Kompromiß führen kann, bleibt auf alle Fälle die Bolt dorthin gebracht. Ehrhardt und Roßbach haben nachgewiefener Staatsministeriums gegen gegen einen Beschluß des Drei­beste Gelegenheit, die Arbeiter gegen die Gemert- maßen dort gute Verbindungen. Knüppel- Kunzes Agitation fonnte männer- Kollegiums des Staatsgerichtshofes, durch den das Verbot fchaften zu bezen. Das Rezept wird um so sicherer wir- 23 000 Stimmen auf sich vereinigen. Es besteht zweifellos die Ab eines Tanzfestes des angeblichen Bereins für landwirtschaftliche fen, je größer der Prozentsaz der Arbeiter ist, die mit den ge- ficht, Oberschlesien   zu einem besonderen Herd der nationalsozialistischen Berufsausbildung" in Daffow, der als Nachfolger der Ar­beitsgemeinschaft Roßbach angesehen wird, aufgehoben mertschaftlichen Kampfregeln noch nicht vertraut sind. Und so Bewegung zu machen. Aus Beuthen   schreibt man uns: erweisen sich die Gelben überall als die besten Sturmböcke der In der Nacht vom 2. zum 3. Dezember passierte in Beuthen   wurde. Die Entscheidung des Staatsgerichtshofes in dieser Sache Kommunisten gegen die Gewerkschaften. ( D.- Schl.) folgende in der deutschen   Republit fast unglaubliche wird am Donnerstag mittag, 12 Uhr, verkündet. Geschichte: Zwischen 3 und 4 Uhr morgens durchzog in Beuthen  ( D.- Sch.) Genoffe Adolf Köster  , der frühere Reichsminister des Innern, die Hauptverkehrsstraße ein geschlossener Zug von etwa 150 Per- wird in den nächsten Tagen zum deutschen   Gesandten in fonen, voran eine große schwarzweißrote Fahne mit Musikkapelle, Riga   ernannt werden. Das Agrement der lettischen Regierung die Bahnhofstraße, wobei die Musikkapelle patriotische Lieder er list bereits in Berlin   eingetroffen.

Früher wollten die Kommunisten aus der politischen und gewerkschaftlichen Bewegung einen Trümmerhaufen machen, über den sie zum Sturz der fapitalistischen Gesellschaft vor­wärts stürmen wollten. Das war, wie gesagt, ein Wahn.

Rauch...

Von Karl Fischer.

Der Regen sprüht und es sprigt von allen Bäumen und tropft

aus allen Rinnen.

Die naffe Dezemberluft schneidet ins Gesicht, und die Menschen erschauern vor Kälte, gegen die auch der Mantel nicht schützt.

Ein Nebel, dick und dunkel wie die Nacht, nistet auf den Dächern und neigt sich tief hinunter auf den Damm und spinnt seine Netze um alle Dinge, die in diesem Dämmerlicht groß, gefährlich und geheimnisvoll ausschauen.

Aus dem niedrigen und flachen Schornstein, der wie eine Kuppel aussieht und dem neuen Krematorium in Wilmersdorf   ein so eigen­tümliches Gepräge gibt, ringelt sich schwarzer Rauch.

Er hat es schwer, gegen Nässe und Nebel anzukämpfen. Lange steht er ganz niedrig über der weißen Halle des Krematoriums, steigt langsam in die Höhe, hängt eine Weile in der grauschwarzen Luft, zieht sich dann zähe und träge auseinander und zerflattert in diesem traurigen Licht.

Und neuer Rauch schiebt sich hinterher, schwarz, schwer Leichen sollen den Flammen übergeben werden, Leiber in Asche zerfallen.

Ein paar höhere Töchter" fommen aus einer benachbarten Schule, betrachten den Rauch, der in immer neuen Schwaden aus dem Schornstein quilt, und die eine von ihnen deklamiert mit viel schmalzigem Pathos und falscher Betonung:

,, Rauch ist alles ird'sche Wesen! Wie des Rauches Säule meht, Schwinden alle Erdengrößen, Nur die Götter bleiben stet."

Einer der Leidtragenden aber, der wie aufgewühlt schien von Schmerz und Berzweiflung, fagt zu seinem Nachbar, als der Sarg in der Halle verschwunden und die letzte Note verflungen ist: ,, Gott   sei Dank! Mensch! Hab ich falte Beine gefriegt. Nun woll'n wir aber mal Das hätt'n wir auch wieder mal geschafft! zum nächsten Budifer gehen und einen auf die Lampe nehmen!"

Bom nahen Bahnhof Hohenzollerndamm kommen neue Leid­tragende zu einer neuen Trauerfeier.

Sie tragen große Kränze, geschmückt mit Blumen und gold­bedruckten Schleifen.

Gerade vor dem Krematorium treffen sie mit zwei alten und ärmlich gekleideten Frauen zusammen, die einen fleinen Wagen ziehen, mit dem sie Koks aus der Gasanstalt geholt haben. " Seh'n Se doch nur die schönen Kränze," sagt eine zu ihrer Begleiterin, die foft'n heute ein Vermögen!"

,, Ach wissen Sie," erwidert die andere, das is ja man alles Schein und Heuchelei! Wenn unsereins lieber das Geld für die Kränze hätte und sich dafür Kohlen kaufen könnte, daß der Schorn­stein rauchte, wie der hier auf dem Krematorium. Das wär' wenigstens was Reelles!"

gestorben war. Ihre Angstrufe flößten auch mir einen gewiffen Schreden ein, aber dann faßte ich mir Mut, ging zu dem Geisterplatz und fand hier zwei große Landkrebse, die miteinander zwischen hielten sie mich für eine Art Halbgott, und von dieser Weihnachts einigen leeren Biskuitschachteln einen Kampf aufführten. Als ich die Eingeborenen herbeirief und ihnen die Ursache des Lärms zeigte, nacht rührt die gefürchtete Stellung her, die ich auf meiner Insel

einnehme."

Neue Heine Literatur. Heines Popularität ist seit dem Zu­sammenbruch des Deutschen Kaiserreiches   gewaltig gewachsen. Er, der troß seines Rufes als Inrischer Dichter wegen feiner Auffaffung der deutschen   Zustände seiner Zeit und der deutschen   Zukunft wie auch wegen seiner Abneigung gegen den preußischen Militärstaat als falscher Prophet galt, hat schließlich doch recht behalten." So beginnt Georg Brandes   die Geleitworte zu der deutschen   Aus­gabe seines Heinrich Heine  ", die 1897 zuerst erschien. Das Buch ist heute zeitgemäßer denn je, und es ist ein Verdienst des alten Heine- Berlages Hoffmann u. Campe, es in würdigster Aus­stattung mit Porträts, Handschriftfaksimiles usw. herausgebrachi 3 haben. Brandes sieht Heine von der hohen Warte eines guten Europäers, der die ganze neue Literatur überschaut. Und er stellt fest: Kein großer Lyrifer ist außerhalb seiner Sprachgrenzen so populär wie Heine. Freilich in Deutschland   ist eine immer noch in den sogenannten nationalen Kreisen verschrien. Um so mehr lebt er in den Herzen der Arbeiter nicht nur als großer Dichter, sondern auch als braver Soldat im Befreiungskriege der Menschheit". Noch immer ist er für sie das Schwert, die Flamme! Brandes ist kein Sozialist, aber auch wo wir in der Beurteilung des Politikers Heine  anderer Ansicht sind, ist es von Interesse, ihn zu hören. Für das dichterische und menschliche Verständnis Heines aber fann es keinen besseren Dolmetscher geben.

Das Weihnachtsfest des modernen Robinson. Weihnachten wird auf der ganzen Welt gefeiert, aber in der Südsee hat es ein ganz anderes Gesicht, als in unseren nördlichen Breiten. Ein moderner Robinson, Ernest Davis, der auf einer kleinen Insel der Südsee zu sammen mit wenigen Eingeborenen lebt, erzählt, wie er das Christ­fest begeht. Meine Insel," schreibt er, ist eigentlich weniger eine Infel, als vielmehr ein schmales Land von Korallen und Sand, das nur 8 Fuß über dem Meeresspiegel liegt, und hier habe ich schon mit großem Behagen 8 Weihnachtsfeste begangen. Wenn ich auch feine Freunde habe, mit denen ich gute Wünsche austauschen fann, so habe ich doch meine Bücher und meine Pfeife, die ebenfalls gute Ein Kriegerverein rückt mit umflorter Fahne und Musik zur Freunde sind, und das Festessen liefert mir meine Infel und das Trauerfeier an. Alles brave, bicdere Bürger, würdevoll in Zylindern, Meer, denn als Braten habe ich eine reiche Auswahl von Fischen und die vom Regen aufgerauht sind und ruppig aussehen. Die Pergamon  - Bildwerfe bis 1924 unsichtbar? Die Beschwerden auch ein paar Geevögel; das Getränk bieten mir die feinsten Rokos­Als der lange Zug in den Borgarten des Krematoriums einge- nüsse der Welt, deren Milch ich schlürfe. Einmal hatten mir Freunde über das Magazinieren der Pergamon  - Bildwerke, des schönsten Be­bogen ist, bilden die Kriegervereinsmitglieder zwei Reihen, durch ein paar Knallbonbons gefchickt, und als ich diese abbrannte, erregte fizes der Berliner   Antiken- Sammlungen, wollen nicht verstummen, die hindurch langsam der Sarg getragen wird, die Stufen hinauf ich das größte Aufsehen unter den Eingeborenen, die mich seitdem für und man hat angeregt, die Reliefs vorläufig im Neuen Museum im. und hinein in die Halle.

*

Die Mufit spielt gedämpft und gedehnt:

Ich hatt' einen Kameraden,

Einen bessern findtst du nicht!"

Die Fahne senkt sich tief zur Erde, und alle fingen ergriffen mit, und die Gesichter vieler sind naß, und man weiß nicht, sind es Tränen oder Tropfen von den feuchten Hüten.

Der Gefang steigt aus diesen rauhen Kehlen, und die Töne ver­flingen im Raume, wie der Rauch, der sich immer noch aus dem Schornstein ringelt.

Im gleichen Verlage werden eines Werte in Einzel­ausgaben fortgesetzt. Die neuen Bände bringen die Novellen" und Reisebilder" in forgfältiger Tertgestaltung, mit lesenswerten Einleitungen von Bogeng und J. Schaffner. Die Ausstattung mit zeitgenössischen Bildern, Handschriftproben, Titeln usw. ist von gleicher Gediegenheit wie in den früheren Bänden.

einen Bauberer halten. An einem Weihnachtsabend hatte ich das Hauptgeschoß aufzustellen. Leider fann, wie Theodor Wiegand   der Bech, daß mir die Streichhölzer ausgegangen waren. Ich mußte Seemannschen Kunstchronit" mitteilt, davon nicht die Rede sein, da mich also von dem alten Taroa, dem Zauberer und Häuptling der der Bau angeblich die Aufstellung der schweren Platten des Berga­Insel, in die Kunst des Feuermachens einweihen lassen, die er von mon- Friefes in einem oberen Stockwerk schlecht vertragen und der feinen Borvätern erlernt hatte. Bald hatte er, indem er zwei Holz- Transport Hunderttausende kosten würde. Wir müssen, so fährt stücke aneinanderrieb, eine hübsche Flamme hervorgebracht, die mir Wiegand fort, also leider noch bis 1924 warten, dann wird die end­nun dazu diente, mein Weihnachtsmahl zu fochen. Auch einen Weih- gültige Aufstellung des Altars im Messel  - Neubau beginnen. nachtsgeift habe ich erlebt. In einer Weihnachtsnacht wachte ich von Neues Volkstheater. Infolge der Erkrankung eines Hauptdarstellers einem Geräusch auf, das nicht weit von meiner Hütte zu hören war. muß der Spielplan für die nächsten Tage geändert werden. Es fommi Die paar Eingeborenen, die auf der Insel wohnen, waren ebenfalls zur Aufführung am 21., 22. und 26." Sardanapal", am 23. und 25. dayon aufgeschreckt und glaubten, daß sich der Geist eines Mannes Michael Stremer", an den Feiertagen nachmittags wird der Engländer auf diese Weise bemertbar machte, der kurz vorher an dieser Stelle und Sathros" gegeben.