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Wert als die Beschlüsse der Essener Kommunistentagung, Französische Ingenieurgruppen sind bereits in Düsseldorf  ; bie zwei Trümmerhaufen zusammenbrachte und die auf jeden, für Essen   brauchten sie ja vorläufig noch die deutsche   Einreise ber die hoffnungslose Ohnmacht und Zersehung der französi- erlaubnis. schen Kommunisten fennt, durch ihre Großspurigkeit besonders dreift und grotest wirft.

Aeußerungen Bradburys.

Aussprache erübrigte sich eben infolge der Einmütigkeit der] Die Nichtbeteiligung Belgiens   an der Ruhrottupation| Roalition derjenigen Kräfte vorhanden set, die besonders Anschauungen, wurde die bereits gemeldete Protesttund sieht keineswegs fest; Pariser   Blätter wollen das Gegenteil im bürgerlichen Lager geschäzt werden, aber auch für sie gebung beschlossen. Diese hat jedenfalls einen ganz anderen missen. wachse die Größe der Last und die Schwere der Verantwortung. Jetzt sei das Problem genauso wie früher. Nur von rechts mit der Arbeiterwelt zu fommen. Im Verlauf der Rede lehnte betrachtet, man müsse versuchen, zu einer großen Gemeinsamkeit Dr. Wirth es ab, das Wort: Der Feind steht rechts!" nur in dem verallgemeinerten Sinne geprägt zu haben, sondern er habe sich nur bezeichnete er als ein Instrument der Verständigung und Ver gegen den Geist gewandt, der immer wieder Gift in die Bun­den des deutschen   Wolfes träufelt. Den Rapallovertrag föhnung zwischen Deutschland   und Rußland  . Das höchste Ziel der deutschen   Politit fei: Gewinnung der nationalen Freiheit und Siche rung der Rheinlande beim Reich. Dr. Wirth ließ auch eine leife Hoffnung auf die Hilfsdienste Ameritas durchblicken, glaubt aber, daß die amerikanische   Politit viel zu langsam vor sich gehe, denn die Berelendung Europas raje im Gilzugstempo dahin. Eindrucksvoll schloß der Redner mit der Forderung von Frieden, Freiheit und Brot: Hier ist die Hand, Herr Poincaré  , die helfen will, die franzöfifchen Ruinen aufzubauen; aber die Arbeiter, die bereit sind, zu helfen, wellen in Frieden und Freiheit ihr tägliches Brot verdienen!" Nach dem Vortrage Dr. Wirths nahm die Ver­

Die Arbeiten der Kölner   Tagung haben den Wieder aufbau der sozialistischen Internationale ge­waltig gefördert. Noch ist bei weitem nicht alle Arbeit des Zehnerausschusses bis Hamburg   erledigt. Es gilt u. a. noch den Entwurf eines neuen Organisations statuts vorzubereiten. Aber der feste gesunde lebensfähige Organis­mus ist im Werden, das Rührei wird zum Ei, und es wird bald nur noch die Sch ale fehlen, die in der Woche nach Pfingsten im natürlichen Entwicklungsprozeß auf dem Hamburger Welt­forgreß entstehen wird.

Reparationsprogramm der Labour Party  . Condon, 8. Januar.  ( Reuter.) Abgeordneter Ramsey Macdonald   fagte in einer Rede in Port Talbot  : Ich glaube, es ist hohe Zeit, daß wir uns alle flarmachen, daß das Problem, welches wir jetzt zu lösen haben, von neuem in Angriff genommen werden muß. Wir sollen hier aber einen neuen Anfang machen angesichts der Tatsache, daß die französische   Politif gegen uns stehen wird. 3ch halle noch immer die Ansichten aufrecht, die die Arbeiterpartei vor drei Jahren verkündet hat: 1. Die Repara­tionssumme muß endgültig festgesetzt werden. 2. Sie muß fowohl hinsichtlich der Barzahlungen als auch der Sachlieferungen so sein, daß Deutschland   fie leisten fann und daß die emp­fangenden Länder sie aufnehmen können. 3. Sie muß nicht lediglich danach bemessen werden, was Deutschland   jetzt leisten kann, sondern danach, was es bezahlen kann, wenn es sich nach Ab­lauf des notwendigen Moratoriums erholt hat. Schließ­lich sollen wir uns bei unserer Reparationspolitit nicht scheuen, der Welt in bestimmter Weise zu erklären, daß wir uns um unsere eigenen nationalen Interessen fümmern müssen, und sie nicht lediglich zu dem Zwede opfern fönnen, das Bündnis mit Frankreich  oder mit irgendeinem anderen Cande im Gleichgewicht zu halten.

Die Aktion der französischen   Sozialisten. Paris  , 8. Januar.  ( WTB.) In Marseille   und Toulouse   haben gestern die sozialistische Partei, die Liga für Menschenrechte und der Allgemeine Gewerkschaftsbund( CGT.) Rundgebungen veranstaltet. Es wurde eine Resolution, gegen eine Politik angenommen, die auf die Zerstückelung Deutschlands   und gegen das Recht der Völker, über sich selbst zu verfügen, gerichtet ist. In der Repara­tionsfrage und der Frage der Ausführung der Bestimmungen von Versailles   solle ein Schiedsspruch des Bölkerbundes entscheiden.

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Baris macht eine Bemerkung Aufsehen, die Bradbury, als er gegen Paris  , 8. Januar.  ( WTB.) Chicago Tribune" berichtet: In die Feststellung einer deutschen   Verfehlung in der Frage der o13. lieferungen sprach, vor einigen Tagen fallen ließ. Er äußerte: Seit das hölzerne Pferd von Troja   gebaut wurde, ist Holz niemals zu einem solch abscheulichen 3wed verwendet worden." Er er flärte den Vorschlag, eine vorsätzliche Verfehlung Deutschlands   feft­zustellen, für unbegründet, da die Kommission sich früher da mit einverstanden erklärt hätte, daß die Angelegenheit gefchäfts­mäßig behandelt würde. Als die Kommission über die Kohlenverfehlung sprach, hat Bradbury nach Havas gesagt, daß die englische Delegation, wenn sie entgegen gewissen irrigen Gerüchten weiter in der Reparations­tommiffion bleibe, nichtsdestoweniger von den Folgen derjenigen fammlung folgende Entschließung an: Beschlüsse abzurüden gedente, denen sie nicht beitreten werde, und daß sie in dieser Beziehung feinerlei Berantwortung zu übernehmen wünsche. Schließlich habe Bradbury den Wunsch ausgesprochen, es möchten die Beziehungen zwischen England und Frankreich   sich bald wieder so gestalten, daß ein umfassendes Zu­fammenwirken möglich sei.

Barthou   habe Bradbury gedankt und mit den Worten ge­schlossen:" Zwei Wanderer, die am Rande eines Waldes ankämen, fönnen je nach ihrem Geschmack der eine ihn umgehen, der andere ihn durchqueren. Darum kommen sie beim Ausgang aus dem Walde doch wieder zusammen. So wird es mit England und Frankreich  fein."

Dr. Wirth über Erfüllungspolitik. Köln  , 8. Januar.  ( TU.) Zu dem am Sonntag angekündigten Bortrag des früheren Reichskanzlers Dr. Wirth über die innen- und außenpolitische Lage hatte sich im großen Saale  menge eingefunden, von der eine große Anzahl wegen Ueberfüllung der hiesigen Bürgergesellschaft eine mehrtausendköpfige Zuhörer des Saales wieder Kehrt machen mußte. Vor der dichtgedrängten Zuhörerschaft rechtfertigte Dr. Wirth seine Politik. Er beklagte den Mangel einer einheitlichen politischen Willensbil. dung in Deutschland  , der es jeder Regierung unendlich schwer mache, die Kräfte zu einem einheitlichen Ziele zu führen. Sehr ein­gehend befaßte fich der Erfanzler dann mit der sogenannten Er­füllungspolitik und dem Sinn der Note vom 13. November 1922, in der die Bereitwilligkeit erflärt war, vom Goldbestand der Reichsbank 500 Millionen Goldmark mit einem ausländischen Kredit zu vereinigen, um eine Atlion zur Stabilisierung der deutschen   Währung herbeizuführen. Er sei ehrlich bestrebt gewesen, der

Politik des wahren europäischen   Friedens

die Wege zu ebnen. Diesem Frieden diene die ultimative Politik der Gegner nicht, besonders auch nicht das Londoner   Ultimatum mit seiner unmöglichen 132- Milliarden- Forderung. Die beste Recht­fertigung seiner Politit sieht Dr. Wirth in Aeußerungen 21ond Georges, der ihm gegenüber erklärt habe:

Wenn Sie nicht die Politik der Leistungen geübt hätten, dann wäre Deutschland   in Stüde   gerissen worden. Sie haben mit Ihrer Politit die Einheit Deutsch lands gerettet!"

In Paris   finden immerzu Beratungen statt; man scheint aber noch nicht den endgültigen Plan gegen Deutschland  , zu dem vor allem auch die Besetzung von Essen   gehören foll, fertig zu haben, da morgen, Dienstag, wieder ein Ministerrat tagt. Die Bank von England   hat Frankreich   mit­geteilt, daß das französische   Golddepot pon 1916 bereits im Winter darauf für alliierte Kriegsmaterialantäufe nach Ame­rifa geschickt worden ist. Der damalige Finanzminister Klotz das alles getan habe, was in seinen Kräften stand, Anspruch auf Der Redner erinnerte dann die Gegner daran, daß ein Bolt, behauptet aber, daß Frankreich   das Recht auf Rückerstattung Gerechtigkeit habe. Es jei der größte Frevel am Menschengeschlecht, habe. Der amerikanische   Senat erklärt in einem Beschluß, daß heute noch die Kriegsfurie über den Kontinent bahinrasen zu lassen in der Zurückziehung der amerikanischen   und noch einmal von französischer Seite den Gedanken zu ermägen, Truppen aus dem Rheinlande eine Unfreundlichkeit gegen das deutsche   Volt am Rhein   von seinem Mutterlande zu trennen. irgendeine der durch diese Maßnahme berührten europäischen Redner warnte die Gegner davor, die Nationen nicht erblickt werden dürfe. deutschen   Arbeiter zum Frondienst verurteilen Diese Zurückziehung wird praktisch nur den Teil des zu wollen. Die Forderung nach der großen Roalition be­deutschen Volkes berühren, der für die amerikanische   Bezeichnete Dr. Wirth als die einzig richtige und fachliche Politik im fazung die französische eintauscht. Reuter sagt, daß die Zurüd fallen mit der Führung der Induſtrie. Es gelte auch sich von allen deutschen   Baterland. Die politische Führung dürfe nicht zusammen. ziehung Amerikas   vom Rhein   die Möglichkeit seines Eintritts nationalistischen Extravaganzen fernzuhalten. Redner forderte den in das Reparationsproblem verringere. Uebrigens fann Zusammenschluß aller produktiven Kräfte dadurch, daß man das Präsident Harding den Bollzug des Senatsbeschlusses noch Bürgertum und die Arbeiterwelt zur gemeinsamen politischen Arbeit 14 Tage lang aufschieben. gewinne. Ueber das jetzige Rabinett fagte er, daß nun eine

Klantes Aerzte.

Bon Hans Bauer.

Klante ist fein sympathischer Mensch. Dieser Häuptling einer zerrütteten Zeit, der ein Rennsystem zum Glaubensfaz und das Versprechen der hundertprozentigen Dividende in vier Wochen zum Sakrament werden konnte, hat keinen anderen Untergang verdient als den im Gerichtssaal.

Wenn trotzdem diesem Pferdebein- Enthusiasten so etwas wie Mitgefüht entgegengebracht werden kann, so ist der Umstand daran schuld, daß die Verhandlung in einer Art geführt worden ist, die noch umsympathischer ist als der ganze klante.

Klante jagt, er fühle sich frant und könne der Verhandlung nicht mehr folgen.

Wir Rheinländer erheben mit tiefer Empörung Einspruch gegen die von Paris   uns zugedachte neueste Vergewaltigung. Diese Politik dient nicht der Reparation, fie führt nicht zum Wieder­aufbau, sie schafft nur neue 3errüttung und Zer­störung. Sie bahnt nicht den Weg zum Bölkerfrieden, den die ganze Menschheit ersehnt, sie sät nur neuen Haß, tiefen. glühenden haß, der früher oder später zu unheilvoller Ernte reifen muß. Und das alles geschieht nicht etwa aus dem Zwange wirtschaftlicher Notwendigkeit heraus, sondern um politischer Ziele millen, die wohl verschleiert, aber nicht verborgen werden können. Wir fennen diese Ziele, alle Welt fennt fie. Sie bedeuten das schlimmste, was einem wehrlosen Bolte aufgezwungen werden fann. Aber diese Ziele werden niemals Wirklichkeit werden. Keine Macht der Welt ist starf genug, das Band, das Rheinland  und Reich verknüpft, zu zerreißen. In ernster, schwerer Stunde er neuern wir das heilige Gelöbnis der Treue zu Volk und Baterland. Wir fennen die Pflicht, die in diesen Stunden dem Zentrum als der stärksten Partei in den westlichen Grenzmarken des Reichs ob­die gewillt sind, ihre Schuldigkeit für Heimat und Vaterland zu tun. liegt. Wir werden sie erfüllen in treuer Gemeinsamkeit mit allen, Kleinmut und Berzagtheit. Mag die Gewalt furglebige Triumphe Rheinländer! Schließt die Reihen. Fort mit feiern, unser gutes Recht ist stärker als fie, wenn nur der Wille, der es trägt und schirmt, nicht schwach wird. Start wie die deutsche Ciche soll unser deutscher Wille sein: Reich und Rheinland  auf ewig ungeteilt!

Die deutschen   Sachleistungen.

Durch WTB. wird nun auch eine eingehende und beweiskräftige Widerlegung der französischen   Holz, Stickstoff- und Pflasterstein­vorwürfe verbreitet. Die Erwiderung, fagt zusammenfassend am Schluß:

Es wird zugegeben, daß die deutsche Regierung die ihr auf erlegten Verpflichtungen auf den Gebieten der Holz-, Kohlen- und Pflastersteinlieferungen nicht in vollem Umfange erfüllt hat. Das teilweise Versagen der deutschen   Bemühungen ist darauf zurückzu­führen, daß die Forderungen von vornherein die Leistungsfähigkeit der deutschen   Wirtschaft weit überftiegen, daß Streifs, Transportschwierigkeiten und andere nicht von der deutschen   Re­gierung zu vertretende Umstände und nicht zum wenigsten

vertragswidrige Handlungen franzöfifcher Dienststellen die Lieferungen gehemmt haben. Bei den Stickstofflieferungen und dem Le Troquerschen Projekt handelt es sich um Borverhandlungen, bei denen die deutsche Regierung vollkommen forrett verfahren ist. Eine Verfehlung fann um so weniger in Frage kommen, als eine Anforderung überhaupt nicht vorlag. Das Stinness Lubersac- Abkommen ist ein reiner Privatvertrag, dessen Ausführung allein den beiden Vertragsparteien überlassen und bestiramungs­gemäß der Einwirkung der deutschen   Regierung entzogen ist. praktischen Ergebnisse erzielt, die sich bisher in dem kurzen Zeit­Im übrigen hat dieses Abkommen bisher nicht versagt, sondern die raum seiner Geltung erwarten ließen.

Katastrophenhauffe: Dollar 9450.

Im Kriege richtete sich die Benennung der Halbfrankheit nur| Anwendung gelangt. Die Fenster, die von der Seine ein zu hartes allzu häufig nach der Charge. Refleglicht bekommen, sind mit gestreiftem Glas versehen Im täglichen Leben richtet sie sich oft genug nach der Zahlungs- und in halber Höhe durch dunkle Vorhänge verdeckt. Die Wände fähigkeit des Patienten. find resedafarben tapeziert, der Fußboden mit einem Richtet sie sich im Gefängnis nach dem Stand des Inhaftierten? Damit ist erreicht, daß zum ersten Male Bilder unter Glas ohne schwarzen Teppich ausgeschlagen, die Dede rot gestrichen. Kommt es darauf an, ob der Inhaftierte der armselige Schächer störende Reflere sichtbar sind. Die Einrichtung rührt von einem sagen wir einmal Klante oder etwa ein ehemaliger Neuseeländer   namens Seager her, der nach Studien über die Ber Fürst aus der Umgebung des Kaisers ist? leuchtungsverhältnisse aller Museen der Welt in seiner Heimat ein Wir empören uns, wenn das Ausland uns Barbaren nennt. Museum erbaute, das vermittels außen angebrachter Reflektoren eine Dann darf aber keine Möglichkeit bestehen, daß eventuell gegen vorzügliche Beleuchtung erzielte. Da am Louvre die Außenarchi­fchwertrante Menschen prozessiert wird. tektur nicht durch solche Apparate zerstört werden konnte, hat Seager hier mit besonderen Farben gearbeitet.

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Wir erwarten vom Auslande Gerechtigkeit für uns. Dann müssen wir vor allem gegeneinander gerecht sein.

Das Grauen auf der Bühne. Es gibt jetzt in den Großstädten besondere Theater, die nach dem Vorbild des Pariser   Grand Guignol" die graufige Gespensterdramatit und das grellste Sen­Eine Biographie Lily Brauns. Als Einleitung der Gesammelten fationsdrama pflegen. Besonders die Londoner sind auf folche Er wird von Professor Strauch untersucht, der ihm seine Ver- Werte Lily Brauns, die bei der Verlagsanstalt Klemm A.-G., Berlin  - Stücke, bei denen einen eine Gänsehaut überzieht, sehr erpicht, und handlungsunfähigkeit bescheinigt. Dem Gericht genügt dieses Zeug- Grunewald, in Borbereitung sind, hat Julie Vogelstein dort ein das neueste Werk dieser Art ist ein Schlager des Grauens" mit dem nis nicht. Es befragt den Gefängnisarzt. Der Gefängnisarzt findet Lebensbild Lily Brauns erscheinen lassen. Was sie bietet, ist nicht Titel Die kage und der Kanarienpogel". Die Heldin nichts an Klante. Er findet eine Woche lang nichts. Dann stellt fritiflose Berherrlichung, sondern sorgfältige psychologische Analyse und des Stüdes wird in ein Irrenhaus gesperrt und erlebt hier die furcht­er plötzlich Lungenbluten fest und hält Klantes Zustand für so be- fritische Würdigung. Gerade dadurch aber erfüllt das Buch fast barsten Dinge. Nachts greift eine Hand aus der Wand und würgt denklich, daß er ihn auch nicht mehr eine Viertelstunde den Beschwer vollkommen den Zweck der Berteidigung gegen mißverstehende An- sie an der Kehle, während sie im Bett liegt; eine Leiche stürzt auf den der Berhandlung ausgesetzt wissen will. griffe, denen die verstorbene Führerin der sozialistischen   Frauenbeme- fie aus einem geheimen Schrant herunter; ein Wahnsinniger, der Dem Gericht genügt dos wieder nicht. Es lädt zwei andere gung zu ihren Lebzeiten ausgesetzt war und die sie ihrer Natur nach sich einbildet, eine Katze zu sein, springt ihr, dem ,, Kanarienvogel", Sachverständige. Diese halten Kante für gesund. schwerer ertrug, als es mancher andere an ihrer Stelle getan hätte. an die Kehle. Diese Schredensszenen lösen nun merkwürdigerweise Leider gefellt sich in der ausgezeichnet geschriebenen und darum des bei den Zuschauern weniger Schreie und Ohnmachten aus, als viel­Inzwischen hat Klantes Verteidiger in einem Laboratorium Gegenstands würdigen Schrift zur Objektivität des Biographen nicht mehr sehr viel Gelächter. Es wird bei diesem Schauerdrama Klantes Auswurf untersuchen lassen und festgestellt bekommen, daß auch die gleiche Tugend des Historifers. Der leidenschaftlichen Art mehr gelacht als bei den komischen Sachen, die in London   gespielt es sich wahrscheinlich um Lungenkrebs   bei Klante handelt. Lily Brauns hat jene letzte Größe gefehlt, die auch versteht, warum werden, und man erklärt dies daraus, daß der Mensch das Lachen Spruch Widerspruch: Wir kennen das vom Kriege her. sie mißverstanden wird dieses Verständnis aufzubringen wäre für dazu benutzt, um schreckhafte Spannungen in harmloser Weise zu Der Stabsarzt jagte: Herzklappenfehler, g. v. Der Oberstabsarzt die Beobachterin leichter gewesen als für die Erlebende. Hätte Julie entladen. Die Darstellerin der Heldin, Mary Glynne, erzählte einem ferrigierte: Rerngefund, f. v. Gewiß: Es wurde simuliert während Bogelstein dieses Berständnis aufgebracht, so hätte sie den Fehler Ausfrager, daß auch fie bei dem Spiel eher fomische als graufige des Kriegs. Viel simuliert. Es wird auch im Untersuchungsgefäng- vermieden, die sozialistische Arbeiterbewegung fast Empfindungen habe und daß die schrecklichen Szenen, deren Mittel­punkt fie sei, nicht die geringste Furcht in ihr auslöften. Sie wisse nis fimuliert werden. Klantes Gefängnisarzt vermutet, daß von jeden Augenblic, daß es eben nur Theater fei, und das gleiche Be­mußtsein walte wohl auch bei dem Publikum vor, so daß es die Schrecniffe mit einem allerdings etwas gequälten Lachen aufnehme.

hundert Fällen von Lungenbluten 99 vorgetäuscht wären. Aber dann muß gefragt werden: Geschieht alles, um den einen nicht vorgetäuschten Fall aus den hundert Fällen herauszufinden? Es geschieht nicht alles. Der Fall Klante beweist das. Klante ist der Simulation nicht überführt. Die Aerzte sind sich nicht einig. In solchem Zweifelsfalle ist es Menschlichkeitsgebot, an die Krankheit zu glauben.

Wir haben kein Vertrauen mehr zum deutschen   Richter. Er hat unser Vertrauen in unzähligen Fällen getäuscht. Er hat in zahllosen Tendenzurteilen seine rechtsgerichtete politische Meinung durchschimmern lassen.

Der Prozeß Klante macht uns auch mißtrauisch gegen die Aerzte, die im wesentlichen dem Gesellschaftsmilieu der Richter entstammen. Schön: Unsere Aerzte nennen den Kranten trant und den Ge­funden gesund.

Aber wie nennen sie den Hafbfranken?

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nur als den dunklen Hintergrund erscheinen zu lassen, von dem sich die Gestalt ihrer Heldin abhebt. Daß diese anfangs" radikale" Sezia­listin und spätere Revisionistin" mit den Manieren einer Dame der großen Gesellschaft, diese falt scheinende Enthusiastin und beifall­durftige Künstlernatur fich an den schon geprägten Formen der Ar­beiterbewegung hart stoßen mußte, wird gerade nach der Lektüre von Julie Vogelsteins Buch jedem fiar, der die Zeit Lily Brauns in der Bewegung miterlebt hat. Dieses Miterleben fehlt der Verfasserin, und daraus erklären sich die Mängel ihres in anderer Beziehung treffsicheren und auf alle Fälle lesenswerten Buchs. Denn Lily land am Ende der Kaiserzeit; ihr Bild, von dem die Memoiren Braun zählt zu den bedeutendsten Erscheinungen des geistigen Deutsch einer Sozialistin" uns mur einen fubjektiv gesehenen Aus­schnitt geben, der Nachwelt lebendig erhalten zu haben, bleibt Julie Bogelsteins Berdienst. F. St. Eine neue Art der Beleuchtung von Mujeen. in Paris   sind jetzt zwei Säle eröffnet worden mit den Bastellen Im Louvre von Patour. Die Ausstellung ist der Kunstchronit" zufolge befon ders bemerkenswert durch die neuartige Beleuchtung, die hier zur

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Aruo: Holz- Abende. Am 11., 18. und 26. veranstaltet Elfe Beher. im Süntlerhaus drei Arno- Solz Abende. Die bereits aus früheren Jahren rühmlichst bekannte Sprecherin der Blechschmiede hat in ihr Programm bisher un veröffentlichte Stüde   aus dem Bhan. neuesten Schaffen des Dichters geben wird. taius" aufgenommen, so daß die Vortragsreihe ein Bitd von dem

Dr. Adolf Behue beginnt am 10., abends 8, Uhr, Georgenstr. 30/31, Deutschland  , Holland  , Italien  eine Reihe von Lichtbild Vorträgen: Rußland  , Frankreich  , Duerschnitt burch die künstlerische Arbeit der Welt".

Uraufführug des ersten russischen   Films in Deutschland  . In der übernächsten Woche findet die Uraufführung des ersten russischen Films, der nnter der Sowjetherischaft entstanden ist, in Berlin   statt. Es rein fünstlerischen Grundsägen vorgenommene Verfilmung der Leibeigenen handelt sich um keinen sowjetistischen Propagandafilm, sondern um die nach Novelle Tolstois Bolitusta. Der Film wird gleichzeitig in New Yort uraufgeführt werden.