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Eine Spende des Reichspräsidenten  .

Der Reichspräsident hat dem Sächsischen Ministerpräsi­denten Gen. Bud einen erheblichen Betrag zur Linde­rung der Not in Sachsen   überwiesen. Das Geld ist ein Teil des Ertrages einer Weihnachtssammlung, die dankenswert die ,, New

Deutschland und die Ruhrbesetzung.

Die Rechtslage.

Unter dem Borsiz des Reichspräsidenten fand gestern nach-| gangen werden. Der Führer einer der größten Gewerkschaften des Yorker Staatszeitung" in den Vereinigten Staaten   von Amerita ver- mittag ein Ministerrat statt, an dem auch der preußische Ruhrgebietes erklärte dem Berichterstatter, die Luft sei mit Elektrizi­anstaltet hat, fowie einer besonderen Epende der Brooklyner Sänger. Ministerpräsident teilnahm. Der Reichskanzler und der tät geladen. Die Arbeiter befänden sich in einem Zustand der Beides war dem Reichspräsidenten zur weiteren Berfügung über- Reichsminister des Auswärtigen berichteten über die durch größten Spannung. Sie blieben ruhig, weil sie immer noch mittelt worden. Ministerpräsident Buck hat dem Reichspräsidenten   bas Borgehen Frankreichs   geschaffene Lage und die Stellung glaubten, daß England und Amerifa etwas finden würden, was das für die Berücksichtigung Sachsens   gedankt und ihn gebeten, bei geeig: nahme der Reichsregierung dazu. Die Aussprache ergab Schlimmste verhüten könnte. Auf die Frage, welche Haltung die neter Gelegenheit auch an die amerikanischen   Spender den Dank der sächsischen Regierung weiterzuleiten. Der Betrag selbst wird im völlige Einmütigkeit. Arbeiter einnehmen würden, wenn Frankreich   marschiere, erwiderte Sinne der Spender nach den Weisungen des Ministerpräsidenten in der Gewerkschaftsführer, die erste Bewegung der französischen  der nächsten Zeit zur Verteilung gelangen. Truppen werde für die Arbeiter das Zeichen für einen allge. meinen Ausstand im Ruhrgebiet   sein. Bei diesem Beschluß feien die Arbeiter nicht beeinflußt worden durch Rücksichten auf Interessen ihrer Arbeitgeber, sondern nur der der deutschen   Arbeiter­flasse als Ganzem. Dieser militärische Wahnsinn im Ruhrgebiet  bedeute Ruin und Hunger für die Arbeiter, vielleicht mehr im unbe­letzten Deutschland   als im Ruhrgebiet  , aber letzten Endes für alle Protest der nicht bewaffneten Arbeiter Deutschlands   gegenüber ihren deutschen   Arbeiter. Der allgemeine Ausstand werde ein stummer Kameraden in jedem Lande gegen die Politik der Bajonette sein. Der Führer fuhr fort, Herr Poincaré   müsse noch lernen, daß die Pide des freien deutschen   Arbeiters, der bestrebt sei, feinen Teil an der Erfüllung der Verpflichtungen feines Landes zu tun, ein befferer Förderer von Reparationsfohle fei, als das Bajonett.

Wilhelms Memoiren.

Im Auftrag der Verlagsbuchhandlung K. F. Koehler in Leipzig  , die Wilhelms sogenannte Memoiren verlegt hat, sendet uns der Ver­teidiger der deutschnationalen Meuchelmörder, Justizrat Willi Hahn- Belin, die folgende Berichtigung:

Die in Nummer 439 vom 16. September 1922 unter der Spigmarke Honorar vom Erbfeind" gebrachte Mitteilung, die. Agentur Radio habe die Memoiren Kaiser Wilhelms für Frank reich und die Kolonien erworben, und das Honorar werde in französischer Valuta gezahlt, ist unzutreffend. Die Verwertung der Memoiren erfolgt ausschließlich durch die Buchhandlung K. F. Koehler Leipzig, der Kaiser hat mit dem Verkauf nach dem Auslande nichts zu tun. Die Firma K. F. Koehler hat auch mit Franzosen feinen Bertrag geschlossen, sondern ausschließlich mit einer amerikanischen   Firma, die bereits die Werke anderer deutscher   Führer für die fremden Sprachen erworben und Deröffentlicht hatte.

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Augenscheinlich bedürfen die Memoiren" schon jetzt der Nach hilfe durch Reklame. Denn in dem in Stargard   erscheinenden Neuen Pommerschen Tageblatt" fündigt bereits ein dortiger Buch­händler an, daß er einen größeren Posten des Buches aus zweiter Hand" erworben habe und es weit unter der Hälfte des normalen Preises abgeben könne. Die Amerikaner liefern die Dollars für Wilhelm über Koehler, aber in Deutschland   beginnt jetzt schon die Verramschung der Erinnerungen". Auch ein Zeichen der Zeit!

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Zum Trojt für Wilhelm bringt ein Berliner   illuftriertes Blait ihn in neuester Heldenpose am Arme der Hermine. Er trägt Feld­marschalluniform mit fämtlichen Orden und dem Heldenkreuz I. Sie toftbares Schleppenkleid. Um ihre Notlage zzu demonstrieren!

Aus der KPD.   ausgeschlossen.

Der Bezirksausschuß Rheinland- Westfalen   hat den bekannten APD. Führer Adolf Meinberg   aus Dortmund   ausgeschlossen und veröffentlicht eine Warnung an die KPD.  - Mitglieder, politische Beziehungen zu dem Ausgeschloffenen zu pflegen. Zugleich wird mitgeteilt, daß der ehemalige kommunistische Stadtverordnete Richter ausgeschlossen sei.

Hein Strafaufschub für Begünstiger der Rathenau  - Mörder. Für den Kapitänleutnant a. D. Wolfgang Dietrich aus Erfurt  , der den Rathenau  - Mördern Fischer und Kern auf Burg Saaled Kleidungsstüde zu verschaffen versucht hatte und deshalb vom Staats­gerichtshof wegen Begünstigung zu sechs Monaten Gefäng­nis, unter Anrechnung von einem Monat Untersuchungshaft, ver­urteilt worden war, war durch seinen Verteidiger die Zubilligung einer Bewährungsfrist beantragt worden. Wie wir er­fahren, hat Oberreichsanwalt Ebermener diesem Antrage nicht tattgegeben. Dietrich hat seine Strafe am geftrigen Dienstag in der Strafanstalt Tegel angetreten.

Für die Vereinigung mit Deutschösterreich demonstrierte am Sonntag eine Riefenversammlung in Effen. Sie war vom Defter. reichisch- Deutschen   Bolksbund einberufen und sein Vorsitzender, Reichs­tagspräsident Genoffe be, war Hauptreferent. Bundeskanzler Seipel und sein Außenminister Grünberger haben Sorthy be­sucht, da sie mit Ungarn   verhandeln.

BIB.   verbreitet eine sehr umfangreiche Darlegung der Rechtslage durch den Reichsaußenminister v. Rosenberg, die einem Teil der gestrigen Berliner   Abendpresse noch rechtzeitig zum Abdrud übermittelt wurde. Sie kommt zu folgenden Schlußfolgerungen:

Danach steht fest, daß die Durchführung der französischen   Pläne in dreifacher Richtung einen groben Bruch des Bertrages darstellen

würde,

erstens, weil die Beschlüsse der Reparationskommission in der Holz- und Kohlenlieferungsfrage überhaupt kein Vor gehen gegen Deutschland   über die Note vom 21. November 1922 ( die nur eine entsprechende Barzahlung im Falle eines deutschen  Rückstandes vorsieht. Red.) hinaus rechtfertigen,

zweitens, weil auch bei etwaiger Feststellung etwaiger sonstiger Verfehlungen Deutschlands   der Vertrag keinerlei Sant­tionen territorialen Charakters zuläßt,

und drittens, weil auch die formell etwa zulässigen Maß nahmen gegen Deutschland   nur von den beteiligten alliierten Mächten gemeinsam getroffen werden können.

Die Debatte in der Reparationskommission. Paris  , 9. Januar.  ( EE.) Der Temps" ist in der Lage, über die heutige Sigung der Reparationstommission noch folgende ergänzende Mitteilungen zu machen: Die Sitzung begann mit der Anhörung einer Anzahl deutscher   Vertreter als Sachver­So lösen sich alle französischen   Rechtsargumente in Nichts auf. ständige. Herr Lübsen, der um 7 Uhr morgens aus Berlin  Sie erweisen sich für jeden nicht voreingenommenen Beurteiler als eingetroffen war, sowie der Präsident der Kriegslastenkommission so gefünftelt, daß sie den wahren Zwed und Charakter des Fischer legten neuerlich die Gründe dar, die nach ihrer Ansicht französischen   Vorhabens nicht verhüllen, sondern daß sie dieses Bor  - das Defizit von 15 Proz. bei den Kohlen- und Kokslieferungen ent­haben nur noch mehr als das erkennen laffen, was es wirklich ist, Strafmaßnahme, die gegen Deutschland   angewendet werden könne, schuldigten. Der juristische Sachverständige erklärte, die einzige als den Verfuch rechtswidriger Bergewaltigung. sei in dem Schreiben der Reparationsfommission vom 21. März vor= gesehen, demzufolge an Stelle der nichtvollzogenen Sachlieferungen ergänzend Barzahlungen verlangt werden könnten.

Die vorausgehenden Feststellungen stimmen in der Haupt­fache mit dem überein, was von uns schon wiederholt zur internationalen Rechtslage ausgeführt wurde.

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Nachdem die deutschen   Vertreter den Sigungsfaal verlassen hatten, wurde die Beratung eröffnet. Barthou   entwidelte die Die Unternehmerverbände beim Reichskanzler. Beweggründe, von der die Denkschrift der französischen   Regierung Amtlich wird gemeldet: Die Spigenverbände des ausging. Er betonte den schlechten Willen Deutsch­gesamten deutschen Unternehmertums nämlich lands, das in der Lage gewesen sei, sämtliche im Programm der Zentralverband des Bank- und Banfiergewerbes, Reichsver- Reparationsfommission vorgeschriebenen Kohlen- und Koksmengen band des deutschen   Handwerts, Reichsausschuß der deutschen   zu liefern. Denn diese Lieferungen feien gegenüber den durch den Landwirtschaft, Reichslandbund, Hansabund, Hauptgemein- Friedensvertrag festgesetzten Pflichtmengen vermindert worden. Er schaft des deutschen   Einzelhandels, Reichsverband der deutschen   forderte die Feststellung der vorsätzlichen Berfehlung", die den Industrie, Zentralverband des deutschen   Großhandels, Ver- alliierten Regierungen gemäߧ 17 Anhang I bekanntgegeben einigung der Arbeitgeberverbände haben gestern nachmittag werden müsse bei dem Reichsfanzler vorgesprochen und in Anwesen- Bradbury erkannte an, daß Deutschland   seinen Verpflich­heit des Reichswirtschaftsministers namens ihrer tungen bei den Kohlen- und Kotslieferungen nicht nachgekommen Berbände die Versicherung abgegeben, daß sie bei der Abwehr sei, erklärte jedoch, daß er den Tatbestand einer absichtlichen Ber­der dem Deutschen Reiche   drohenden Bergewaltigung den fehlung nicht anerkennen wolle, weil dadurch so schwere Re­Reichskanzler und die deutsche Reichsregierung einmütig mit attionen erfolgen würden, die in einer Frage von so unter­allen ihnen zu Gebote stehenden Kräften unterstüßen geordneter Bedeutung nicht angewendet werden sollten. werden. Die Abwehr verlange die Einheitsfront des gesamten deutschen   Volkes. Bon der Zuversicht getragen, daß sich in diesem Willen alle Volksschichten unter­fchiedslos zusammenfinden, würden die Wirtschaftsstände alle Opfer bringen, welche die Not des Vaterlandes erheische. Der Reichskanzler dankte für diese einmütige Erklärung und bezeichnete die sofortige Zusammenfassung aller an der Wirtschaft beteiligten Faktoren zur praktischen Arbeit als die zunächst dringendste Aufgabe der Reichsregierung.

Bayern   gegen die Gewalttat.

Der Italiener Salvagio Maggi sowie der Belgier De­Ia croig schloffen sich der Auffassung Barthous an. Delacroir hob insbesondere hervor, daß die Reparationsfommission in ihrem Be­schluß vom 21. März feineswegs das Recht der Ergreifung der im Friedensvertrag vorgesehenen Sanktionen beeinträchtigen wollte.

Der amerikanische   Vertreter Boyden bat, seine Meinung in offiziöser Form bekannt geben zu dürfen. Er erkannte an, daß Deutschland   sich vorsätzlicher Berfehlung in den Kohlen. und Holzlieferungen zuschulden habe kommen lassen, aber in dem ge­waltigen Reparationsproblem hätten diese Verfehlungen nur untergeordnete Bedeutung und sie sollte den Regierungen nicht Veranlassung geben, schwere Sanffionen zu verhängen. Das Reparationsproblem müsse in seiner Gesamtheit und nicht in seinen Einzelheiten betrachtet werden. Darauf trat die Kommission in die 2 b ft immung mit dem bereits bekannten Ergebnis ein. Entscheidung der Kommission wurde sodann noch am heutigen Nach­mittag den vier allierten Regierungen zur Kenntnis gebracht.

Amerikas   Standpunkt.

Die

München  , 9. Januar.  ( WTB.) Die heutige Sigung des Land­tages eröffnete Vizepräsident Auer mit folgender Ansprache: Scit dem Geruchssinn der Bienen entdeckt zu haben. Die englische Zeit unserem Auseinandergehen hat sich die außenpolitische Lage Deutsch schrift" Nature" berichtet über diese Forschungen: Dr. Mc Indoo fand, daß er durch den Geruch allein alle drei Kasten der Bienen, lands wesentlich verschärft. Deutschland   trägt hieran keine Schuld. Königin, Arbeitsbienen und Drohnen, unterscheiden konnte. Er Das Scheitern der Pariser   Konferenz bewies, daß die franzö= nimmt an, daß jede einzelne Biene ihren besonderen Geruch hat, fische militaristische Gewaltpolitit feinen Frieden aber daß die Gesamtheit dieser Gerüche den Geruch des Bienenstockes mit dem deutschen   Volfe will, obwohl die Welt in steigendem Maße Paris  , 9. Januar.  ( WTB.) Havas( und dem Lemps" Red.) herstellt, der tatsächlich die beherrschende Macht in dem ganzen Staat erkannt hat, daß Deutschland   über seine Kraft alles getan hat, um zufolge soll in der Beratung über die deutschen   Kohlenlieferungen, ist. Der Geruch der Königin, der ein Teil des Gesamtgeruches ist, einen wirklichen Friedenszustand zu schaffen. Ohne der Reichsregie die die Reparationskommission anschließend an die Anhörung der hält gleichfam die anderen Bienen in Schach   und gewährleistet das rung in ihren Entschlüssen vorgreifen zu wollen, erscheint es dem deutschen   Sachverständigen vornahm, der offiziöje amerita­ganze foziale" Leben. Die Arbeitsbienen erkennen die Genossen ihres Bienenstockes durch den Geruch, den sie an sich tragen. Sie Ernste der Stunde entsprechend, auch in dieser Volksvertretung den nische Vertreter flipp und flar geäußert haben, daß nach seiner werden von dem Geruch des Stockes und dem der Königin ange- Wunsch auszusprechen, es möchte dem deutschen   Bolt beschieden sein, Ansicht die Kommission sich einer Verfehlung und zwar einer vor­zogen und richten sich danach. Die Geruchsorgane der Bienen will in der unbedingt notwendigen nationalen Einheit und fäßlichen Verfehlung Deutschlands   gegenüber befinde. Wie der Mc Indoo in fleinen Boren erkennen, die über den ganzen Körper Geschlossenheit der unerhörten Gewaltpolitik Frankreichs   im Pariser   Bertreter des WIB. in amerikanischen   Kreisen festgestellt Bewußtsein feines guten Rechtes entgegenzuwirken. hat, hat Bonden sich über den Charakter der deutschen   Ver­Das Auslandsporto als Schriftstellerspende. In Wien   ist Das Haus nahm die Erklärung mit tiefem Ernst entgegen. Im fehlung, abgesehen von der Tatsache der Fehlmengen selbst, vor kurzem der Volkstheaterpreis zur Berteilung gekommen, und weiteren Verlauf der Sizung nahm der inzwischen erschienene nicht geäußert, also feineswegs festgestellt, daß die Ver­zwar ist Herbert Kranz  , der Verfasser des Dramas Freiheit", Ministerpräsident v. Knilling das Wort zu folgender Erklärung: fehlung als vorsätzlich zu betrachten sei. Im Einklang hiermit be­Der Glückliche" gewesen, auf den dieser Ehrenfold gefallen ist. Wenn nicht alle Nachrichten trügen, ist Frankreich   in seiner Under- richtet auch Havas über die weitere Aeußerung Boydens, er habe Glücklich" weil die Spende heute noch genau so wie in feligen föhnlichkeit und Unbelehrbarkeit im Begriffe, zu einem neuen hervorgehoben, daß es ziemlich leicht zu begreifen fei, wenn Denisch­Friedenszeiten 3000 Kronen beträgt, was wohl einst eine recht an schweren Schlag gegen Deutschland   auszuholen, mit dem es sich nicht land gewisse von ihm übernommene Verpflichtungen nicht mehr zu fehnliche Summe mar, aber jetzt gerade noch für das Porto eines bloß über alle Grundsätze des Völkerrechtes, sondern sogar auch erfüllen imftande sei. Bonden habe geschloffen mit einem Hinweis Auslandsbriefes zureicht. Das Migrerhältnis zwischen Geist und Materie kann durch nichts stärker farrifiert werden als durch die über die Bestimmungen des uns aufgezwungenen, auf der größten auf die Notwendigkeit, zu einer gerechten Regelung der deutschen  Berleihung eines noch nicht einmal noblen Trinkgeldes als erfen Lüge der Weltgeschichte aufgebauten Friedensvertrages von Ver­Verpflichtungen zu schreiten. Ehrenpreis für einen erfolgreichen Literaten. Es ist selbstverständ- failles hinwegsehen würde, den es damit selbst zerbräche. lich, daß durch eine derartige Posse alle mittellofen Konkurrenten|( Lebhafte Zustimmung.) Wehrlos, wie wir sind, müssen wir auch von vornherein ausgeschlossen werben, weil sie ihre Tätigkeit nicht diese harte Prüfung über uns ergehen lassen, aber wir wollen sie für eine Sache aufwenden können, die ihnen im besten Falle außer bestehen als Männer, die auch im Unglück aufrecht bleiben.( Leb- Ruhrgebiet herrscht in London   allgemein der Eindruck vor, man der Ehre ein paar Friedensheller einträgt. haftes Bravo.) Wir hoffen zuversichtlich, daß die Reichsregierung

verteilt sind.

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Die Stimmung in England.

Condon, 9. Januar.  ( Eẞ.) Zu dem Vorgehen Frankreichs   im

Eine Sammlung von Millionen Insekten. Das Londoner   auch durch den äußersten Zwang sich in ihrer festen Haltung nicht müsse die franzöfifche Regierung nur gewähren lassen, damit sie durch Naturgeschichtliche Museum besikt eine Sammlung von Mil- irremachen läßt.( Lebhafter Beifall.) Die Zeit ist gekommen, in der Erfahrung flüger werde. Wenn sie sich überzeugt haben werde, daß lionen Insekten, die unter der Aufsicht von Dr. D. J. Gahan steht. für 3erklüftung und inneren Parteihaber fein die militärische Besetzung keine neuen Wiedergutmachungen ein­Der Gelehrte, der in seiner 36jährigen Tätigkeit an dem Museum Raum mehr ist. Gegen Frankreich   können wir mit gutem Ge- bringe, fondern die bisherigen zerstöre und unglaubliche Summen alle diese verschiedenen Insekten studiert hat, erklärt, seine Abteilung brauche unbedingt einen Neubau, weil er diese Riesenscharen nicht wissen das Urteil der übrigen Welt abwarten, die sich vielleicht doch ofte, so werde sie zu anderer Ansicht kommen. In England glaubt man auch, daß Italien   und Belgien   es bereuen werden, sich mehr unterbringen könne. In einzelnen Fällen befinden sich in der darüber klar wird, worauf die letzte Absicht des franzöfifchen Impe- dem französischen   Vorgehen angeschlossen zu haben, weil sie jene Sammlung 60 000 Eremplare von einer einzigen Insektenfamilie. rialismus geht: nicht auf Bölferversöhnung und wahren Frieden, Gegen 100 000 neue Insekten werden jedes Jahr eingeliefert. sondern auf die Verwirklichung seiner geschichtlichen Rheinlandpläne Lieferungen in natura verlieren, auf die sie bisher zählen konnien. und auf die endgültige Bernichtung Deutschlands   zielt Frankreich  . ( Lebhafte Zustimmung.) In dieser ernsten Stunde gedenken wir unserer Brüder in den vom Druck der Fremdherrschaft heimgesuchten und bedrohten Gebieten, mit denen wir uns eins fühlen und eins bleiben, aufs neue geloben wir ihnen unverbrüchliche Treue.( Leb­haftes Bravo!)

Die vom Journalisten- und Schriftstellerverein Urheberichn veranstalteten Borlesungen zugunsten der notleidenden Schriftsteller finden imm Festsaal des neuen Schöneberger Rathauses 7, Uhr statt. Am 13. San. sprechen. Dr. Ludwig Fulda   und Bruno Böhm, am 10. februar Hermann Sudermann   und im März Gerhart Hauptmann  . Außerdem finden fast nachts- Festspiele und eine Theateraufführung statt. Karten für alle Vor­stellungen zu 500 M. Luitpoldstr. 32 part. oder an der Abendkasse.

Ein Dozentenstreif. Die Dozenten der Düsseldorfer   Volks­ hochschule   find in den Streik getreten, da ihre Ansprüche in Gestalt der ihnen zustehenden Gebühren nicht erfüllt wurden.

Zunahme der Knabengeburten in England. In den ersten drei Bierteljahren von 1922 wurden in England 309 251 Knaben geboren und 284 568 Mädchen. In normalen Zeiten belief h das Verhältnis der Knaben und Mädchengeburten auf durchschnittlich 1040 Knaben zu 1000 Mädchen. Die neuen Ziffern aber zeigen ein Berhältnis von 1086 Knaben zu 1000 Mädchen. Dadurch wird die alle Erfahrung bestätigt,

daß nach großen Striegen immer mehr Stnaben geboren werden.

Die Stimmung der Arbeiter.

Verschiebung der Aktion Poincarés?

Köln  , 9. Januar.  ( Tul.) Die Kölnische Zeitung  " meldet aus London  : Vorstellungen Italiens   veranlaßten Boincaré, feine Absicht, das Vorgehen im Ruhrgebiet   sogleich nach der Er­flärung der Verfehlung Deutschlands   in der Rohlenlieferung zu beginnen, aufzugeben, und bis zum 15. Januar zu ver­schieben.( Wir halten diese Nachricht für unwahrschein­lich und geben sie nur unter Vorbehalt wieder. Red.)

Condon, 9. Januar.  ( WTB.) Der Sonderberichterstatter der Times" in Essen drahtet unter dem gestrigen Datum, die dortigen Zivilbehörden wendeten sich gegen die Auffaffung, daß irgendeine verurteilte den Bürgermeister Saul in Nauheim  , Kreis Großgerau, Besatzungsjufliz. Das franzöfifche Militärpolizeigericht in Maing Art organisierten Widerstandes im Falle eines französischen   Vor- zu zwei Tagen Gefängnis und 10 000. Geldstrafe, weil er für Berichterstatter, diese Torheit werde in Effen von niemandem bea jezte Gebiet zugezogenen Einwohners verantwortlich sei. marsches erfolgen werde. Ein Stadtrat erklärte gegenüber dem die Richtanmeldung eines aus dem unbesetzten Gebiet in das be­