Ruhreinmarsch und Reparationsleistungen.]
Anläßlich der Beratungen der Reparationsfommission, die heute nachmittag in Paris zusammentritt, wird in Pariser Blättermeldungen behauptet, daß bei den französischen, belgischen und italienischen Delegierten die Auffassung bestünde, daß die deutsche Note vom 14. November 1922 ihre Gültigkeit verloren hätte durch die Note der Regierung Cuno vom 13. Januar 1923. Demgegenüber hören die PPN. von unterrichteter Seite folgendes über die Auffassung der Reichsregierung:
Die Mission General Weygands.
TP
Die Unkosten der Ruhrbesetzung.
Paris , 26. Januar. ( WIB.) Die franzöfifche Regierung wird demnächst der Kammer einen Gesezentwurf unterbreiten, durch den die Besagungskosten für das Ruhrgebiet für die Monate Januar und Februar in Höhe von 45 Millionen Frant gedeckt werden sollen.
Paris , 26. Januar. ( BTB.) Petit Parifien" meldet, im Ministerrat vom Mittwoch sei beschlossen worden, General Ber gand eine außerordentlich wichtige Mission im Ruhrgebiet zu über tragen. Er habe auch mit dem Präsidenten der Republit vor seiner Abreise gesprochen, und man hoffe, daß er nach seiner Rückkehr in der Lage sein werde, einen praktischen Plan vorzulegen, durch den die 2ftionen der Besazungsmächte zusammengefaßt und die Ausbeutung der Pfänder organisiert werden könnten. Erst dann werde man den Mann bezeichnen, der als berkommissar wirken folle, obzwar es des Schreiben an den Generalsekretär des Völkerbundes: fein Geheimnis sei, daß die Wahl des Generals Weygand für diesen Bosten nicht nur in Paris , sondern auch bei den übrigen Besatzungsgesehenen Recht Gebrauch mache, bitte ich, die Aufmerksamkeit des mächten eine gute Aufnahme finden würde.
Curzon appelliert an den Völkerbund.
Caufanne, 26. Januar. ( WTB.) Lord Curzon richtete folgen. Indem ich von dem in Artikel 11 des Völkerbundspaktes vor= Bölkerbundrats in seiner nächsten Tagung auf die Grenzstrei. Das„ Echo de Paris" schreibt, daß etwa acht Tage vergehen tigkeiten zwischen den türkischen Gebieten in Kleinasien und würden, bis General Weygand an Ort und Stelle den Ausbeutungs dem Irat- Mandatsgebiet zu lenken. In der Sitzung der Lausanner plan für das Ruhrgebiet aufgestellt haben werde. Nach diesem Konferenz vom 23. Januar habe ich öffentlich die Absicht kundBlatt scheint die Stellung des Oberkommissars im Ruhrgebiet gegen gegeben, im Namen der englischen Regierung dem Bölkerbund diesen über dem Oberkommandierenden General Degoutte etwa die zu fein, Fall zu unterbreiten, da es sich um eine Frage handelt, die die interdie ein Präfeft gegenüber dem Befehlshaber eines Armeekorps ein- nationalen Beziehungen berührt und leider auch den internatio nimmt. Gewisse Schwierigkeiten, schreibt das Blatt, würde es nalen Frieden und das gute Einvernehmen unter den Bölkern, geben, die Beziehungen des Obertommiffars in Roblenz zu be wovon der Friede abhängig ist, zu stören droht. Ich bitte, stimmen, weil in Zukunft der wichtigste Posten der französischen diese Frage auf die Tagesordnung der Tagung des BölferbundsPolitit nicht mehr am linken Rheinufer, sondern im Ruhr- rats in Paris zu setzen, auf der der englische Vertreter sie ausführgebiet sei. Die Ereignisse des rechten Rheinufers würden in 3u- licher darlegen wird. funft die Ereignisse auf dem linken Rheinufer bestimmen. Nicht für Monate, sondern für Jahre müsse man bauen. Ein Sozialdemokrat verhaftet.
Deutschland hat den Friedensvertrag nicht für aufgehoben erklärt und seine Verpflichtungen zur Reparationsleistung nicht verneint. Nur für den Zeitraum, in dem Frankreich und Belgien mit Waffengewalt sich die Reparationsleistungen in Deutschland holen wollen, hat es sich geweigert, außerdem noch freiwillige Reparationsleistungen an diese Länder zu machen. In dem Augenblid, in dem Frant reich und Belgien von der zwangsweisen Erfassung der Reparationsleistungen Abstand nehmen, wird Deutschland seine freiwilligen Leistungen wieder aufnehmen. Die Note der deutschen Regierung vom 14. November hat daher ihre Gültigkeit nichtverloren. Die Pläne, die von der englischen, französischen und italienischen Regierung der vom 2. bis 4. Januar d. J. in Paris tagenden Kon ferenz vorgelegt wurden, gehen grundsätzlich alle drei von der Notwendigkeit aus, die im Zahlungsplan vom 5. Mai 1921 festgesezte Endsumme herabzusehen und für die nächste Beit einen Zahlungsaufschub zu gewähren. Auch die ReparationsDie hier von Lord Curzon erwähnten Grenzstreitigteiten" be. tommission hat in ihrer Note vom 31. August anerkannt, daß ziehen sich auf die Regelung der Mossulfrage, die wegen der die Lasten Deutschlands ermäßigt werden müssen. in diesem Gebiete liegenden Petroleumquellen, an denen die eng Es ist also sowohl von der Reparationstommiffion als auch führer unseres Duisburger Parteiblattes, Genosse Wilhelm Rämpfe auf der Bausanner Konferenz bildet. Ist es einerseits von Effen, 26. Januar.( Eigener Drahtbericht.) Der Geschäfts- lische Regierung start interessiert ist, den Gegenstand heftigster von England, Frankreich und Italien bereits anerkannt, daß müller, wurde heute vormittag nach einem längeren Berhör durch höchstem Interesse, daß diefer internationale Streitpunkt vor das Deutschland gegenwärtig und in den nächsten Jahren die sich belgische kriminalbeamte ohne Angabe von Gründen für Forum des Bölkerbundes gebracht wird, so liegt andererseits die aus dem Londoner Zahlungsplan ergebenden Leistungen verhaftet erklärt und in das Landgerichtsgebäude abgeführt. Die Forum des Bölkerbundes gebracht wird, so liegt andererseits die nicht machen kann. Die Reparationsfommission muß Berhaftung hängt wahrscheinlich mit dem Verbot der„ Bolksffimme" Befürchtung nahe, daß durch das Hineintragen der Mosfuffrage in daher die sich aus Artifel 234 und 251 und aus ihrer eigenen zusammen. Die Eisenbahner der Bezirke Duisburg - Düsseldorf und die Beratungen des Bölkerbundstates die fritische 2age Eu. leberzeugung fi ergebenden Konsequenzen ziehen und die des neu befehten Gebietes werden von heute ab Militärtransporte ropas noch mehr verschärft werden wird. Unsere englischen GeBerpflichtung Deutschlands schon von sich aus entsprechend der nicht mehr fahren. addnoffen werden sorgfältig darauf achtgeben müssen, daß die Haltung Leistungsfähigkeit Deutschlands festsetzen. blink) aid wighe Englands in der Ruhrfrage nicht durch Spekulationen auf die Unterstützung Frantieichs im Orient beeinträchtigt und daß die Interessen des englischen Petroleumfapitals in Kleinafien nicht etwa als Kompensationsobjekt für die Interessen der französischen Schwer industrie im Ruhrgebiet benutzt werden.
Anläßlich der in letzter Zeit durch die Interalliierte Rheinlandfommission erfolgten Ausweisungen von deutschen Beamten aus dem besetzten Gebiet haben die deutschen Vertretungen in Paris , London und Brüffel den dortigen Regierungen meifungsgemäß eine Note übergeben, in der gegen die Maßnahmen protestiert wird.
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Umschmeichelung der Arbeiter.
Kühle Ablehnung durch den Bergarbeiterverband. Aus Essen meldet uns ein eigener Bericht:
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Scheidung der Geister!
Bor einigen Tagen erschienen im Bureau des alten Bergarbeiterverbandes in Essen zwei französische Stabs. offiziere und eröffneten dem anwesenden Gewerkschaftssekretär, daß der Generalinspektor Co ste ihn zu sprechen wünsche. Der Ablehnung des deutschen Moratoriums. Gewerkschaftssekretär lehnte den Besuch a b. Trotzdem fam Der Preußische Landtag fuhr in seiner heutigen Sizung zu Coste zu dem Sekretär und gab die Versicherung ab, daß die fran. nächst mit der dritten Beratung des Gefeßentwurfes über den Ber. Paris , 26. Januar. ( WTB.) Die Agence Havas veröffentlicht zösische Regierung und auch er selbst größtes Gewicht fehr mit Grundstüden fort. folgende Meldung: Die französische Delegation bei ter Reparations auf harmonisches Zusammenarbeiten lege. Die franAbg. Hoffmann- Münster ( Dnat.) polemisiert gegen die AusCommission hat heute dieser einen Entwurf überreicht, den fie als zösische Regierung und er verbürgben sich dafür, daß den Ar- führungen des Wohlfahrtsministers vom letzten Mittwoch, Antwort auf das durch die deutsche Regierung am 14. November 1922 beitern alles zugestanden würde, was die deutsche meinden nur ein eingeschränktes Borkaufsrecht gegeben, während Abg. Haas( Soz.): Die Regierung hat in der Vorlage den Gegestellte Moratoriumsgerich vorbereitet hat. Dieser Entwurf ist von Gesetzgebung und die deutschen Unternehmer der Arbeiterschaft vor das unbedingte Borfaufsrecht gerade von der Deuteiner ergänzenden Note begleitet. Die französische Delegation hat enthalten hätten. Voraussetzung sei die Gewißheit für ein gemein- fchen Bolf spartei gefordert war. Diese Partei hat also in geglaubt, ihren Entwurf so festlegen zu müssen, daß ihre Politit fames Arbeiten mit ben Franzosen. vier Wochen eine volle Schwenkung vollzogen. Aehnlich haben sich gegen Deutschland fichergestellt( affirmee) fei, fie hat sofort die BeDer Gewerkschafsfefretär hat die 3umutung felbstver. Die Demokraten verhalten. Der tiefere Grund war für diese dingungen genannt, die sie als notwendig erachtet, um ein Mo- ständlich scharf abgelehnt und außerdem erklärt, die beiden Parteien wohl der, auf solche Art das Gesek überhaupt zu Fall ratorium zu gewähren im Falle, taß später die Erörterung über diese Lage der Arbeiter und Angestellten des Saargebiets geben recht, dann brachte es das Vorkaufsrecht zu Fall, da zwei Drittel der zu bringen. Das Zentrum stimmte zunächst für das BorkaufsFrage wieder aufgenommen werden sollte. Barthou und Dela ihm Veranlassung, Coste feinen Glauben zu fchenten. Zentrumsausschußmitglieder dagegen stimmten. Was man jetzt an croig als Vertreter Frankreichs und Belgiens bei der Reparations- Er sei Deutscher und lasse seine Regierung nicht im Etich. Bedenken und Besorgnissen gegen die Selbstverwaltungsförper vortommission sind jedoch infolge des fich immer stärker auswirkenden Cofte meinte zum Schluß, es würden sich vielleicht Situationen er- bringt, steht in stärkstem Gegensatz zu dem hohen Lied, das man Biberflandes Deutschlands gegenüber den Sanktionen der Alliierten geben, in denen der Vertreter des alten Bergarbeiterverbandes Ber - von den gleichen Leuten hier über die Selbstverwaltung hat fingen einig, daß seit dem 13. Januar, dem Tag, an dem die Reichs- handlungen begrüßen würde. hören. Die bürgerlichen Parteien find eben vor den Interessen des regierung der Kommission die Einstellung aller Sach200 Privatbesiges zutüdgewichen. Bei diesem Gesetz haben sich die Lieferungen auf Reparationsfonto notifiziert hat, die deutsche Teilstreik bei Dortmund . Geister geschieden: die besigenden die besiglofen! Die Interessen Regierung ihr Moratoriumsgesuch mit dieser Tatsache selbst hinfällig Duisburg , 26. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Die Bergder Allgemeinheit mußten gegenüber den Intereffen der Haus- und gemacht habe. Unter diesen Umständen überreichen morgen Barthou arbeiter der 3eche Westend Schacht III und IV bei Grundbefizer zurücktreten. Wir aber stellen die Allgemeininterund Delacroig mit dem Plan die Forderung, die allgemeine Dortmund - Meiderich sind heute vormittag in den Aus stand ge- effen über die Privainteressen und sind der Meinung, daß das ge Berfehlung Deutschlands gegenüber seinen Berpflichtungen treten. Die Arbeiterschaft verlangte Auszahlung der Löhne statt rade in der heutigen Zeit mehr denn je oberster Grundsatz sein auf Reparationskonto für Frankreich und Belgien festzustellen. Auf Dienstag bereits am Sonnabend, was von der Direktion abgelehnt müßte.( Beifall bei den Soz.) Grund des§ 17 der Anlage II von Teil VIII des Versailler Ver- wurde. Die Notstandsarbeiten werden verrichtet. trages werden die französischen und die belgischen Delegierten die Notifizierung dieser Berfehlungen beantragen und einfach die Auf= rechterhaltung des Zahlungsplanes vom 5. Mai 1921
verlangen.
Das Elend auf der Straße ist gleichsam nadt. Die beschönigende Hülle des Raumes ift abgefallen. Zähneflappernd steht das Gespenst in der Wintertälte.
Unerbittlich grausam ist das Gesetz, das jeden Tag zur Nacht werden läßt. Die Menschen aber haben das schwarze Kleid der Nacht noch buntler gefärbt. Sie haben die Obdachlosigkeit erfunden, indem fie übereingekommen find, sich zu teilen in solche, die ein Bett haben, und solche die feines haben, weil die Natur vergessen hat, jedem ein Bett mit auf die Welt zu geben, so wie sie jedem, verschwenderischerweise, gleich zwei Hände mit auf die Lebensreise gab.
Die inische Hölle. Gestern wurden in Waterford fünf irische Rebellen hingerichtet. Die Gesamtzahl der Hingerichteten beträgt nunmehr 50.
sie doch langweilig und sentimental bis zum Ueberdruß! Left sie Wie oft haben wir die Geschichte nicht schon gelesen? Wie ist nicht, geht weiter, es ist nichts Interessantes!
Amerikanischer Lebensmittelfredit für Europa . Die Acerbautommission des Senats billigte einen Gesezesvorschlag, durch welchen den europäischen Staaten ein Kredit von 250 Millionen Dollar für den Ankauf amerikanischer Landwirtschaftsprodukte zur Berfügung gestellt werden soll.
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fie tann sie doch nicht bei ihm lassen, wenn sie noch so flein sind.| poetische Stimmung noch dionysischen Rausch, fie vermag nur Und er hat auch wieder gut zu ihr geredet und sie hat ihm geglaubt. Staunen und fühle Bewunderung zu erregen. So interessant uns Dann aber ging es wieder los. Und nimmt kein Ende. Jeht haben die künstlerischen Tendenzen und Leistungen des neuen Rußlands sie ihn abgeführt, weil er wieder blutigen Radau gemacht hat in der find die Ueberbleibsel aus Väterchens Tagen sagen uns nichts schlagen. Und sie weint und das Kind heult und einer fagt:„ Ja, es J. S. Kneipe. Wenn sie ihn nach Hause schicken werden, wird er sie wieder mehr. ist ein Jammer!" Dresdener Staatstheater.( 5) erbert Culenbergs Leidenund Freudenspiel mächtiger als der Tod".) Was man sich führung! von diesem Werk persprochen hatte, bleibt auch nach der Auf- fraglich. Sein Erfolg war gering und start von Widerspruch befämpft. Und dieser Durchfall war mit großer WahrscheinStriche breieinhalbe Stunde, dünn wie Spinnweb, gestaltlos und lichkeit vorherzusehen. Das Stüd ist ermüdend lang trog starfer flüchtig gearbeitet. Eine Art Kinotechnik, aber ohne Spannung und Tempo, eigentlich nur lose zusammenhängende Ausschnitte aus dem fängnis spielend. Denn die tiefere Absicht ist: zu zeigen, daß der bürgerlichen Leben, viel im Krankenhaus, beim Arzt und im Ge Tod auch eine Erlösung sein kann und daß Konvention und Recht führt, welcher feine frebsfranke Frau vergiftet, und eine junge viel Unfreiheit und Unglück anrichten. So wird ein Mann vorge Frau, die ein syphilitisches Kind sich abtreibt in einer Raschemme. Leider sind die Fälle", die Gulenberg vorbringt, nicht beweis
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erschüttert und gehe wieder. Ich beschreibe dieses Leben, ihr left es zu denken: Ich bin ein wandernder Gaft, ich fomme, fehe, bin jene aber leben es, ein ganzes Leben lang, tausende Tage, tausende Nächte. Hunderttausende, Millionen leben so. Und dann gibt abseits. für die paar Dutzend Menschen, die dem Lafter des Bücheres auch eine sogenante Kultur. Aber die ist außerhalb des Lebens, lefens frönen. Aber doch nicht für die Menschheit! Wer magt es, von einer Kultur der Menschheit zu faseln die auf irgendeiner Kulturstufe steht? Die Menschheit ist nicht fultiwo ist die Menschheit, viert, weil es eine Privatfultur für einige Aestheten gibt. Die Menschheit ist nicht gebildet, weil es einige Gelehrte gibt. Die Menschd. i. die Masse, die ist unkultiviert, ungebildet, arm.
Im Wartefaal 4. Klasse des Schlesischen Bahnhofs schlafen ein paar Burschen, fizend, den Kopf in weitem Bogen auf den Ellbogen gestützt, die Müge nach rückwärts verschoben. Sie laffen sich von der ftrafdrohenden Tafel der Eisenbahndirektion nicht stören, die den Aufenthalt im Wartefaale nur dem reifenden Publikum gestattet. Dann kommt der Bahnhofsportier und verschafft dem Gesetz Geltung. Eine andere Tafel warnt: Erwerbslose! ziehet nicht nach Bremen ! heit ist nicht reich, weil es einige Milliardäre gibt. Die Menschheit, fräftig für die Tendenz. Denn die Tötung der Frau ist geradezu Hafen, Fischerei und Industrie bieten feine Arbeitsmöglichkeit."
Sie lebt,
Wir haben die Erwerbslosigkeit erfunden, weil es zu wenig 20 Minuten mit der Untergrundbahn zu erreichen, in der Urzeit. Sie lebel auf der Welt gab ohne Erwerbslosigkeit. Nachher machen lebt im Elend. wir wieder alles gut, indem wir wohlmeinende Tafeln aufftecken: Erwerbsloje, Obdachlose, Mittellose! Nicht nach Bremen , nicht in der man sich im 20. Jahrhundert schon schämen könnte. Und das Elend ist überflüssig, ist finnlos, ist eine Angelegenheit, den Wartesaal, hinaus aus dem Leben! Aber der Selbstmord ist ohne behördliche Genehmigung verboten.
Rund um den Schlesischen Bahnhof . Im Licht der Laterne stehen zwei Polizisten. Unter dem Bahnviadutt gibt es einen AufIcuf. Ein Kriegstruppel und ein Straßenmädchen find aneinandergeraten. Schimpfworte fallen. Einige Neugierige bleiben stehen. Schon faßt der harte Griff des Grünen" das Mädchen. Rede, Gegenrebe, Kreischen, ein Pfiff. beide werden abgeführt.
nie und nimmer gemacht werden darf: fie geschieht heimlich, ohne Wiffent ein Schulbeispiel davon, wie es auch in der entwideltiten Gesellschaft und wider Willen der Betroffenen, aus schwächlichem Mitleid. Die Abireibung ist medizinisch nicht recht begründet, und solche Fälle merden gegebenenfalls heute wesentlich anders behandelt als von dem idiotischen Arzt, den Eulenberg beliebt einzuführen. Die Wahrheit dürfte sein, daß Eulenbergs geistige Kraft nicht ausreicht, um einen des weiland Kaiserlichen russischen Balletts" Tanzkunst aus Bäterchens Tagen. Bier ehemalige Mitglieder Fragenfreis von so großer philosophischer und sozialer Bedeutung Damen Gorema und üfom und die Herren Schawroff Leichtfertigkeit und Verschwommenheit tes Dilettantismus. Darüber -die zielbewußt und flar dramatisch zu behandeln. Das Ganze hat die und Kirejeff jene Künste vor, an denen sich die herrschende Gesellschaft des Menschlichkeit nicht hinweg, die als dünne Brühe verzapft werden. führten gestern im Deutschen Theater täuscht auch die Fülle von Bekenntnissen zu Liebe, Brudersinn und zaristischen Petersburg zu erbauen pflegte. In den dunklen Nebengassen huschen Schatten vorüber, ver- Künste, die überall fultiviert werden, wo fatte Langeweile, abge: fie fich sentimental und flach, epigonenhaft ungehemmt, ohne den Es sind das dieselben Niemand widerspricht wohl solcher Gesinnung schlechthin, aber wenn schwinden in Torgewölben. Kneipenmufit ertönt. Eine Budifentür stumpfte Nerven und seelische Impotenz zu Hause find. Auch bei Unterton tragischer Ueberwindung aller inneren Widersprüche und wird geöffnet. Ein Lichtstreifen fällt aufs Pflaster. Man sieht uns hatte man früher so etwas, feine Blütezeit war unter der Re- Konflikte ausschleimt, dann regt sich eine Art Gegengefühl: so billig Männerpaare tanzen. Und dort gibt es Witwenball und dort Tingel- gierung des alten Wilhelm, der dem Balleit unter allen Künsten ist das„ Evangelium" nicht! tangel. den Vorzug gab und es noch als Heldengreis nicht nur aus seiner HofWieder ein lärmender Auslauf. Eine noch hübsche blaffe Frau loge, sondern auch aus nächster warmer Nähe hinter den Kulissen zu mit glattgestrichenem Haar, ein Kind auf dem Arm, steht vor einem genießen pflegte. Es sind Künste, die der Afrobatit näher stehen Haustor, von einer immer größ werdenden Menschenansammlung als dem, was man im modernen Europa unter Tanzkunst versteht. umringt. Jeden Sonnabend geht es so. Sie wissen's doch, Herr Man staunt über schwindelerregende Zehenwirbel und Wadentriller, Hirschmann Herr Hirschmann nidt bejahend, während der über himmelhohe Bogwundersprünge und man gewinnt die tröst- Die Kunsthandlung Dr. Erwin Rosenthal, Bendlerstr. 17 Junge auf ihrem Arm zu gröhlen anfängt. Fünf Personen sind lide Ueberzeugung, daß der Mensch, wenn er fein Knochengerüft stellt neu aus: Deutiche Handzeichnungen von 1780-1850, darunter ins. wir, die brei Kinder, er und ich. Und ohne Aufforderung, in energisches Training nimmt, am Ende in Gelenfigkeit faft mit besondere Georg Dillis, W. v. Robell, Karl Rottmann . als ob es alle wiffen müßten, schreit sie ihre Geschichte in die Nacht: dem Regenwurm fonfurrieren fann. Relativ sympathisch wirkt Tr. Trach spricht an seinem Vortragsabend„ Arbeiterseele er gibt ihr fein Roftgeld, vertrinkt alles, wird dann wild und zer diese Afrobatif, wenn förperliche Gewandtheit in den Dienst volts-( Meifteriaal, 4. Februar) eine Auswahl aus dem Vers- und Profafchaffen schlägt, was ihm in die Hände kommt. Keilerci Sanitäter tümlicher Tanztraditionen gestellt wird; unerträglich wird sie, sovon Barthel, Bröger, Engelfe, ersch, Pezold, Schön. Grantenhaus. Ian, iebrecht. Die Arbeitsstelle geht flöten. Die Frau muß alles bald sie sich als Ausdrudskunst gebärdet, d. h. Seelisches zu gebüßen, wird ins Gesicht geschlagen. Dann weint sie und spuckt Blut. stalten sucht. Die in ihrer Art zweifellos vortrefflichen Künstler am 30. in der Hochschule für Musit eine Aufführung des Zum 10 jährigen Bestehen des Berliner Aerzte Chores findet Gie wollte schon davongehen ,, Sie wissen's doch, Herr Hirsch vom Petersburger Ballett haben ihre Spezialität zur denkbar Brahms'ichen Requiems unter Leitung von Dr. Kurt mann..." Herr Hirschmann nicht bejahend. Aber die Kinder, höchsten Vollendung entwideft, aber ihre Runst erwedt meder Singer statt.
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fommene Beherrschung des Rofftifts und aller Theatertechniken Die Aufführung gab dem Regisseur Riefau Gelegenheit, vollzu beweisen. Halten kann sich das Stück, das zumeist Langeweile crwedte, zweifellos nicht. W. Sch.