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Der Kommunistenstreich von Dresden .

Zutreiber für die antirepublikanischen Tendenzen. Deshalb gehören fie in eine Linie mit den stillen und öffentlichen Fascisten. Sie müssen von den Arbeitern mit derselben Energie bekämpft wer­den, wie jene Kreise um Hitler und Wulle.

Der Kommunistische Parteitag.

Auf der gestrigen Tagung des Kommunistischen Parteitages wurde die Nachricht von dem Sturz der fächsischen Re­gierung mit stürmischem Beifall" aufgenommen. Unter stürmischen Kundgebungen der Delegierten wurde die Forderung auf­gestellt, ein Betriebsrätefongreß folle über die Bildung einer Arbeiterregierung entscheiden. Der Vorsitzende bemerkt dazu, das Ereignis gebe Beranlassung ein Hoch auf die fächsische Arbeiter­schaft, auf die Revolution in Deutschland und auf die Weltrevolution auszubringen". Die Delegierten stimmten stürmisch in das Hoch ein und fingen die Internationale". In der Diskussion über den Bericht der Zentrale betont ein Die Aufgabe des Tages ist für die KPD . zunächst die Zer­schlagung der SPD . Die SPD. , die sich vor den Massen durch die Ruhrzustände z. B. wiederum cls Wortführerin des Na­tionalismus entlarvt hat, die den Achtstundentag ver­raten und die in der Betriebsrätebewegung dem re­volutionären Proletariat in den Rüden fällt, fann jetzt feh: gut von uns diskrediert werden."

Richtungen und die Berfreter der Mieferorganisation einer und sonstige Militärrentner, Kleinrentner und Personen, die fann es nur lieb sein, wenn ihnen die Kommunisten immer Ansicht. Sie gehen von der richtigen Erfenninis aus, daß Wartegelder, Ruhegehälter, Witwen- oder Waisenpensionen wieder dazu helfen, wichtige gesetzgeberische Aktionen hinaus­die. Wohnungsbautätigkeit unter feinen Um beziehen. Es ist ernstlich zu prüfen, inwieweit noch weitere zuschieben. Die Kommunisten zeigen sich immer deutlicher als die ständen still gelegt werden darf. Denn das würde be- Befreiung notleidender Schichten möglich ist. deuten, daß die gesamte Bau- und Baustoffindustrie stillgelegt würde, die heute ein Drittel unserer gesam­ten wirtschaftlichen Tätigkeit ausmacht. Die Ausschaltung dieses Wirtschaftszweiges würde den völligen Zusammenbruch) unserer gesamten Wirtschaft herbeiführen und unsere Boh wird uns zu dem neuesten Kommunistenstreich geschrieben: Aus der sozialdemokratischen Fraktion des sächsischen Landtags nungspolitik und Wohnungskultur derart in Gefahr bringen, daß den Millionen Wohnungsloser jede Hoffnung genommen Die Kommunisten haben am Dienstag wieder einmal gezeigt, würde, jemals wieder ein eigenes Heim zu bekommen. Sie daß sie nichts anderes find, als der Vortrupp der Reaktion; würde ferner eine nicht abzusehende Arbeitslosigkeit herauf- manchmal gewinnt es sogar den Anschein, als ob gewisse kommu­beschwören. nistische Kreise direft im Dienste von Gruppen stünden, die fein Betrachten wir die neue Abgabe im Lichte diefer Tat- Interesse an dem Wiederaufrichten des Staatswesens im Sinne der sachen, so dürfte es faum einen einsichtigen Politiker oder Demokratie haben. Birtschaftler geben, der angesichts solcher Gefahren nicht be- Sie traten in den Landtag ein, nachdem sie im Wahlkampf alles reit wäre, den Mietern zu empfehlen, die erforderlichen Mittel Mögliche und Unmögliche versprechen hatten. Im Landtag selbst aufzubringen. Es sei denn, man wünsche den Zusammenbruch erklärten sie, daß sie nicht gefommen seien, um pofitive aus politischen oder aus materiellen Erwägungen einer Partei Mitarbeit zu leisten. Als sie einige Monate die Arbeit gesehen oder eines Standes herbeizuführen. Andererseits ist es unsere batten, entschlüpfte ihrem damaligen Fraktionsredner das Geständ­parteigenössische Pflicht, auszusprechen, daß die Wohnwirt- nis, daß die Arbeit wirklich nicht leicht sei. Doch dies Redner: Göz Weimer, der solch ver­chaft aus eigenen Kräften die Mittel aufbringen muß, die Geständnis hielt nicht lange vor. zur Erhaltung des alten Wohnbestandes und zur Erbauung nünftige Anwandlung hatte, wurde ausgeschifft und die tom­neuer Wohnungen notwendig sind. Es kann noch eingewandt munistische Fraktion begann ihr verderbliches Treiben. Wo sie nur werden, daß das Reichsmietengesetz und dessen Ausführungs- fonnten, griffen die Kommunisten nicht etwa die Reaktion, sondern bestimmungen höchst unbefriedigend sind, ferner, daß das die sozialistische Regierung, die sie selbst erst mit ermöglicht hatten, Mieterschutzgesez ebenfalls große Mängel aufweisen wird auf das heftigste an. Die kommunistische Mithilfe hat es erst den und daß das bisherige Baukostenabgabegesetz den bürgerlichen Parteien ermöglicht, den vorigen Landtag nach Hause Baustoffabrikanten und Baustoffhändlern bisher Riesen- zu schicken und damit die Tätigkeit der sozialistischen Regierung auf gewinne ermöglichte. Das ist zuzugeben. Daß diese Ge- Wochent lahmzulegen. Wichtige Gesetze sind damals unerledigt fetze und deren Durchführung zu berechtigten Klagen Anlaß geblieben, deren Durchführung von unschäzbarer Bedeutung für die geben, wird niemand bestreiten wollen. Die Hauptschuld Festigung des neuen Staatswefens gewesen wären. Wir erinnern baran trägt die heutige Zusammensetzung des Reichstages, dabei nur an das Gesetz über die Pflichten der Beamten und ferner jene bekannten Schwierigkeiten, die heute der gegenüber der Republik und die Gemeinde Durchführung einer jeden neuen Einrichtung entgegenstehen. reform. So wichtig es ist, die Bedeutung dieser Vorkommnisse richtig Der Ausgang der Wahl brachte eine Linksmehrheit. Die Kom­zu erkennen und deren Abhilfe anzustreben, so darf doch nicht munisten gewannen sogar einen Sig mehr nicht etwa dank der verfannt werden, daß es immerhin nur Nebenerscheinungen Durchschlagskraft ihrer Argumente und ihrer bisherigen Arbeit, fon­sind, und es besteht die Gefahr, daß durch unsere Gegner und dern dank der unglücklichen Verhältnisse, die zu einem wesentlichen einseitig denkende Mieterfreise die Aufmerksamkeit von der Teile der Ausfluß des Friedensvertrages sind. Kernfrage abgelenkt und auf diesen Nebenweg abgeleitet Die Sozialdemokratische Partei vertrat selbstverständlich wieder wird. Wir sollten uns hüten, auf diesem Wege zu folgen. den Standpunkt, daß in Sachsen nur eine sozialistische Es bedarf keiner besonderen Hervorhebung, daß alles auf- Regierung in Frage fommen fönne. Da wir allein die Mehr­zubieten ist, das den wucherischen Gewinn best re- heit leider nicht erreicht hatten, verhandelten wir mit den Kommu­bungen ein Ziel setzt und die Baustoffe verbilligt. Davon niften, denen es sehr unangenehm war, daß sie es nur mit einer muß sogar die Stellung unserer Partei zu dieser Sozialdemokratischen Partei zu tun hatten. Jene Berhandlungen Borlage abhängig gemacht werden. Diese Aftion wird verliefen bekanntlich ergebnislos. Trotzdem kam die sozialistische nach zwei Richtungen zu führen sein. Einmal zur sofortigen Regierung zustande, denn die Kommunisten stimmten im Landtage Verbilligung bestimmter Baustoffe durch Ver- für den Ministerpräsidenten Bud, aber sie wollen und können nichts einbarungen oder Berordnungen und zum anderen in Maß- lernen. Wüste Angriffe, Beschuldigungen und Verleumdungen, das nahmen mit dem Ziele, die Monopolwirtschaft und war eigentlich der Tenor aller fommunistischen Reden, die wir im Preisringbildung der Kartelle und ähnlicher Organi- neuen Landtag gehört haben. In feiner Phase der ernste fationen aufzuheben, die Einschaltung der Konkurrenz zu er- ille tatkräftiger Mitarbeit im Sinne der neuen Zeit, ganz wahl möglichen und ferner den Konsumenten Kontroll- und Mit- los stellten sie Forderung um Forderung auf, ohne je daran zu bestimmungsrecht zu sichern. denken, ob die Durchführung möglich ist oder nicht.

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Diese beiden Aeußerungen des Parteitages beweisen zur Ge­nüge, daß die Kommunistische Partei heute noch dasselbe ist, was fie früher war. Voller Konfusionen und Illusionen ist ihre ganze politische Einstellung immer nur noch auf den Gene= ralstreit, den Ruth Fischer in jedem zweiten Sage forderte, auf die Aktion" putschistisch eingestellt. Sie können ohne eine Aktion nicht leben. Da sie gegen die Bourgeoisie feine Aftion zu­ftande bringen, so begnügen sie sich zunächst mit den Aktionen gegen die Sozialdemokratie. Den Sturz der fächsischen Arbeiterregierung begrüßen sie wie das Bürgertum mit Jubel, trotzdem sie genau wissen, daß die Redensart von Betriebsrätekongreß, der jetzt eine Arbeiterregierung zu bilden habe, im besten Falle findische Phantastereien und im schlimmeren Falle bemußte Provokationen sind.

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Die KPD. , die von Diskussionsrednern als die einzige Partei gepriesen wird, die einen Ausweg zeigen fann, die den gärenden fuchenden Massen gegenüber als geschlossene einheitliche Partei" da­stehe, ist in Wahrheit so wenig geschlossen, daß sie ihre wirklichen Differenzen in der Dunkeltammer einer geschlossenen Tagung erledigen muß, so daß auf dem öffentlichen Parteitag nur noch ein Nachtlang der außerordentlich scharfen Gegenfäße zum Austrag fommt. Bon den Sprechern der linken Opposition wird immer wieder der Partei Mangel an Aftivität" vorgeworfen. Sie hat anläßlich des Rathenau - Mordes nicht den Generalstreit durchgefeßt. Sie hat es bei der Ruhrbesetzung zu feiner Aktion" gebracht, sie hat immer wieder mit den anderen Parteien, der SPD. und USB. ver handelt", sie hat nach einer Koalition mit der SPD. geschielt". Stürmisch wird's, als Stolzenburg Effen in Berteidigung der Zentrale die Opposition angreift. Schließlich aber werden die ver­schiedenen spaltenlangen Resolutionen zur politischen Situation einer Redaktionskommission zum Ausgleich übertragen.

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In einer Reihe von Abstimmungen wird u. a. ein Antrag Berlin- Brandenburg, wonach jedes Mitglied der Kommunistischen Partei, aus der Religionsgemeinschaft auszutreten habe, mit 120 gegen 70 Stimmen abgelehnt. Die Abstimmung über einen Antrag, wonach nur solche Mitglieder wichtige Parteifunktionen be= fleiden fönnen, die zehn Jahre in der Arbeiterbewegung tätig sind, wird zurückgestellt. Durch seine Annahme würden fast alle Wort­führer der Linken gezwungen sein, ihre Funktionen niederzulegen. Im Schlußwort stellt Meyer als Referent fest, daß die Diskussion nichts Wesentliches gebracht habe. Die entscheidenden Abstimmungen finden stait, wenn die Arbeit der Redaktionskommission vorliegt.

Jedenfalls wollten die Kommunisten für ihren Parteitag Es bleibt noch zu erwägen, ob die Mieter aus dem bis­herigen Einfommen die neuen Lasten werden bestreiten in Leipzig einen dramatischen Auftakt schaffen und die können, insbesondere unter der Berücksichtigung der Notwen- feinen Geister glaubten dabei zweifellos, daß sie bei den Oberen digkeiten, die zu einer Ausführung eines Bauprogramms von der fommunistischen Zentrale eine gute Note bekommen würden. mindestens 50 000 Wohnungen nötigt. Hierfür dürfte der Daraus ist ja schließlich auch der Antrag, dem Minister des Innern angeforderte fünfzehnfache Betrag auch dann nicht ausreichen, Lipinse ein Mißtrauensvotum zu erteilen, entstanden. Die gegen wenn noch andere Finanzquellen herangezogen werden. Diese wärtigen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse sollten ihnen außerordentliche Belastung der Lohn- und Gehaltsempfänger helfen, ihren Parteitarren wieder flott zu machen. Den müßte durch eine besondere Erhöhung der Löhne und Gehälter Vorwand dazu bot eine Wulle Bersammlung in Leipzig . abgebürdet werden. Die Durchführung dieser notwendigen für deren Verbot der Minister nicht gesorgt hat, weil dazu keine Aufgabe darf nicht allein den Gewerkschaften überlassen rechtliche Handhabe vorlag. bleiben, sondern daran müssen Regierungen, Behörden und Diese an sich wenig weltbewegende Wulle- Versammlung gab Arbeitgeber im eigenen Interesse und in eigener Pflichter den Kommunisten Anlaß für ein Vorgehen, mit dem das sächsische füllung mitwirken. Das alte Gefeß über Wohnungsabgabe Bolt ungemein geschädigt wird, denn die Folge ist nichts anderes, sieht Befreiungen für eine Anzahl sozial schwächerer Schichten als daß die Arbeit der Regierung und des Landtags wieder ganz vor. Die jetzige Vorlage erweitert diesen Kreis um mehrere unnötig unterbrochen wird. Es geht wieder eine Menge Zeit ver­Kategorien, B. Rentenempfänger der Invaliden- und An- loren, und den Schaden davon haben nicht zum wenigsten die Der schwedische Gesandte in Berlin , Freiherr von Eisen, ist gestelltenversicherung, Kriegsbeschädigte, Kriegshinterbliebene schoffenden Kreise der Bevölkerung. Den reaktionären Parteien nach längerer Krankheit im Alter von 50 Jahren gestorben. die Vogelhandlungen leer und davon hat der Privatmann nichts. Vielleicht läßt es sich so einrichten: an den Haustüren, wo früher die Zettel für Wohnungen und Schlafstellen hingen, schlägt jeter Mieter an, wieviel Kanarienvögel er abzugeben hat. Die Amerikaner kommen dann mit Möbelwagen vorgefahren, die sowieso nicht ge­Die gerade Linie ist zwischen zwei Punkten der schnellste Weghaltung und Weiterführung der Sammlungen im Interesse der All­und der sicherste.

Kanarienhauffe.

Von Bruno Manuel.

Wenn ein praktischer Kaufmann es läuten hört, daß Amerika für einen Kanarienvogel treißig Dollar bezahlt, etabliert er sich auf

der Stelle als Anfäufer für den lohnenden Artikel.

Wenn ein praktischer Journalist was läuten hört, schreibt er auf der Stelle einen Artikel. Im Falle der Kanarienvögel einen über Singvögel im allgemeinen, über Kanarienvögel im besonderen und daß Amerita für das Stück dreißig Dollar bezahlt. Dann eta­blieren sich alle praktischen Kaufleute als Ankäufer für den lohnen­den Artikel, und wir sind im Nu um eine Hausse reicher. Würde ein Journalist auch ein praktischer Kaufmann sein,- so fönnte er sämtliche Castaglionis tes modernen Geschäfts neidisch machen, indem er so tut, als ob Kanarienvögel gar nicht gesucht sind, als ob er Geld zufcht dabei. Gines Tages ist er dann ein reicher Mann.

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Von der Sache mit den Kanarienvögeln und den Dollarpreisen hat zufällig ein praktischer Journalist und fein praktischer Kaufmann was läuten hören. Sein Blatt machte das große Ereignis zwei­spaltig auf und alle praktischen Kaufleute rieben sich beim Lesen vergnügt die Hände.

Das hat gerade nrch gefehlt. Es kann uns passieren, daß die Metallankäufer sich auch auf Kanarienvögel legen; daß auf der fwarzen Tafel unter dem Tagespreis für Blech die Kanarientage zu stehen kommt. Selbstverständlich hat sie sich nach dem Dollar zu orientieren. Es kann uns ferner blühen, daß die Metalldiebe von den Regengossen und Türklinken ablassen und sich dem Bogelfang wit men, wobei sie natürlich die Bogelbauer wegen ihrer vernickelten Metallstäbe gleich mitnehmen.

braucht werden.

Deutsches Künstler- Theater: Magdalena", von Ludwig Thoma . Eine ausgezeichnete, Don Emil Lind inszenierte Aufführung, die aber doch den Eindruck, der von der Premiere dieses Thoma­schen Volksstüdes her noch im Gedächtnis haftet, nur bestätigte. So traurig die Geschichte des thöricht- schwachen Landmädels ift, das aus der Stadt, wo sie auf Abwege geraten, unter polizeilichem Geleit ins Heimatdorf abgeschoben und, nach vergeblichem Versuch, wieder einzuwurzeln, durch die gehässige Heze der Dorfgenossen abermals verjagt wird es fehlt der Nerv dramatischer Bewegung, die seelische Vertiefung, die Fülle der Kontraste. Das Schicksal wird nicht zum Bühnenbild gestaltet, die Hörer werden nicht in den Bann gezogen. Unwillkürlich kommt einem die Erinnerung an Hauptmanns Rose Berndt und an die weit verschlungene Welt des inneren Geschehens, die sich da auftut.

Die Zukunft der Dresdener Kunststätten. Der Auseinander­fegungsvertrag zwischen dem Freistaat Sachsen und dem früheren Königshause ist nach langwierigen Berhandlungen abgeschlossen wer den. Wie in dem ,, Kunstwanderer" berichtet wird, gehen die groß­artigen Sammlungen des Hauses Wettin fast vollzählig in den Besitz des Staates über, und zwar wird das Eigentum an ihnen einer neu errichteten Kulturstiftung übertragen, deren Zweck die Er­gemeinheit ist. Diese Stiftung erhält auch das Eigentum an den aus Bersteigerungen von Sammlungsgegenständen herrührenden Erlösen sowie an verschiedenen Gegenständen, die geliehen oder überwicfen wurden. Unter den geliehenen Gegenständen befinden sich auch die fechs Raffacffchen Gobelins im Zwinger. Dem Hause Wettin ver­bleiben nur verschiedene Gegenstände, die für das frühere Rönigs­haus von besonderem Interesse und für die Sammlungen entbehrlich sind. Diese ausgefchiedenen Gegenstände haben einen Gesamtwert von 41,5 Millionen Mart. An den Staat fallen auch die geschichtlich bedeutsamen Ausstattungen in den Festräumen des Dresdener Refi benzschlosses und den Führungszimmern des Schlosses Pillniz. Schloß Moritzburg verbleibt im Besitz des früheren Königs; dieser ist aber verpflichtet, die Besichtigung zu gestatten. Der Staat kann, falls das Haus Wettin etwas von diesem Besittum veräußern will, von seinem Vortaufsrecht jederzeit Gebrauch machen.

Prächtig war Jifa Grüning als alte frante Mutter, die in Die Lunge als Ofen " des Körpers. Die besondere und bisher schlichter Güte zu dem unglücklichen Geschöpfe spricht, durch alle noch nicht genau erforschte Tätigkeit der Lunge im Haushalt unseres Schichten der Verwilderung in dem erstarrten Herzen ein Fünfchen Körpers wird durch Versuche von Rogers neu beleuchtet, über die hoffenden Vertrauens weden möchte. Ganz einfache, von Arbeits- in der Umfchau" berichtet wird. Die Lunge ist hauptsächlich, und last gebeugte Bäuerin und doch verklärt von einem stillen Glanze zwar in piel stärkerem Maße als die Leber, am Fettstoff. verstehend milder Menschlichkeit. Sehr echt die Maadolena, Dagny wechsel des Körpers beteiligt. Während die Leber besonders die Servaes, wie sie trogig und verschüchtert an der Seite des Gen- Rohlehydrate, den Zucker, an sich zieht und umwandelt, verarbeitet darmen von der johlenden Menge verfolgt, ins Zimmer tritt und die Lunge die Fette, die ihr vom Darm her durch den Mischbruſt dann den warmen Worten der Mutter wieder und wieder immer nur zugang und das Benenblut zuftrömen. Bu gleicher Zeit zieht die llebrigens werden zahlreiche Kanarienfreunde auf die troftreiche Anflogen des Unrechts entgegenhält. Vortrefflich gelangen auch die Lunge die Fette aus allen Teilen des Körpers mit Hilfe der roten Aussicht hin ihren Weibchen Männchen und ihren Männchen Weib- Szenen des Mittelattes, als die Verliebtheit in den jungen Knecht, Blutkörperchen an sich und wird so zu dem eigentlichen Ofen" un chen zugesellen. Sie werden auf der Hut sein, daß ja nicht der Att die Hoffnung, ihn zum Manne zu gewinnen, fie fröhlich stimmt und feres Organismus, zu seiner Hauptwärmequelle. Das hatte schon der Fortpflanzung vernachlässigt wird. Es wird ein Gezwitscher das Spiel ihrer derben Reize entfaltet. In der dumpfen Beschränkt- Lavoisier geahnt, aber erst durch die neuesten Forschungsergebnisse geben und eine Flitterwochen herrlichkeit. Zu Tausenden werden die heit ihres Wesens merkt jie gar nicht, wie ihre Zudringlichkeit wird es bewiesen und damit unsere Auffassung der Krankheiten be­Heinen Kanarienfüten tem segensreichen Amerika entgegenpiepen. ihn abfioden muß, bis der Bursche, von den Kameraden aufgeftachelt, einflußt. Geroiffe Formen der Fettfucht beruhen z. B. auf unge­Der erste Berleger, der mit einer Broschüre über Verhaltungsmaß- Dem harten Bater gab Stahl- Nachbaur martant caratteri grob ausfahrend sie wegstößt. Das nimmt ihr auch den lekten Halt. nügender Tätigkeit der Lungen. regeln gegen bockbeinige Kanarienhähne herauskommt, wird ein stische Erscheinung. Bombengeschäft machen.

Es wird auch ideale Bogelfreunde geben. Die werden sagen: Ich lasse dich nicht! Weil sie ihr Zier lieb haben und aus Liebe fein Geschäft machen. Sie sollten es dennoch tun. Ihre Auffassung von Liebe ist seltsam. Was übrigens ein idealer Bogelfreid ist: so geht er in den Wald und nicht in die gute Stube, um einen Bogel fingen zu hören.

Der Grat deutscher Dollaranbetung läßt vermuten, daß Ka­nartenvögel bei uns über furz oder lang Seltenheit werden. Den amerikanischen Vogelhändlern ist das recht. Sie schicken ihre Reisen­den mit dicken Brieftaschen nach Deutschland . Aber sie kaufen bloß

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Dem düsteren Gemälde folgte als heiterer Abschluß Thomas vielgespielter Einafter Erster Klasse" aus Zeiten, in denen bayerische Art noch nicht durch die Erzeffe reaktionären Rowdytums tompromittiert war. Der Typ des Thomaschen Josef Filler, des Detonomen und Abgeordneten, tam in der Darstellung Klein Rohdens höchft uffia heraus. Ihm affistierte Sternberg als forpulent- fibeler cararischer Genoffe. Heinich agierte den im stillen immer entrüfteten Ministerialrat Mar Adalbert, feit alters her berühmt in diefer Rolle, perfiflierte wieder in der Fiqur des Ruppiner Handlungsreisenden famos das renommistische, schneidig an der Spike der Zivilisation" einhermarschierende Preußentum. Die Heiterfeit war groß.

dt.

Alfons Petzold bat wenige, Bochen vor leinem Tode feine beiden letten Werke, einen Band Gedichte Geficht in den Wolfen und eine dra matisch bemente Wiener Novelle Das Ende des Hofrathes Reisenbichler" dem Deutsch Deiterr. Berlage Wien übergeben. Der Gedichtbind ericeint in einigen Tagen.- Sonnabend murde der tote Dichter in i 35 üzi Grabe getragen. Die feine Stadt betrauerte den Heimgang ibres be= rühmtesten Bürgers. Ein Begräbnis obne jeglichen Biun, aber in der Reinheit und Klarheit der schneeigen Landschaft wahrhaft zu Herzen gebend. der Berliner Blatatfünstler und Rebier an der Unterrichtsanstalt des Kunit neverbemuseums, reift jett auf Einladung eines amerikanischen Interessenten­freises nach den Vereinigten Staaten . Es besteht dort der unió, die bochentwickelte deutiche Plakattumst in den Dienst der amerikanischen in­dustriellen Propaganda zu stellen.

Teutsche Blafatfunft für Amertfa. Prof. Lucian Bermbard.