Nr. 52 40. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Die Litfaßfäulen als Gesicht der Weltstadt.
Die westliche Villenstadt.
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Man darf wohl sagen, daß das Geficht der Litfaßsäulen das Gesicht Berlins wiederspiegelt und daß man das Leben der Groß stadt ziemlich gut und genau aus den Plakaten der Litfaßsäulen studieren kann. Das ewig Wechselnde im großstädtischen Leben und Treiben findet seinen Niederschlag in den stets wechselnden Plakaten an den Säulen. Diese Plakate sind stets andere geworden und haben einen anderen Inhalt, je nachdem die Zeit einen anderen Inhalt erhalten hat, andere Ideen auf der Tagesordnung standen, andere Interessen vorwalteten und maßgebend waren.
Der Wechsel der Zeiten.
Man
Donnerstag, 1. Februar 1923
Schieferlagers. In den Annoncen versprach Mattern ungeheure Löhne, den Bau von Siedlungen usw., wenn sie sich an dem Unternehmen finanziell" beteiligten. Die ,, Webeco", die das Geschäft angeblich machen wollte, sollte zu diesem Zwed in eine Aftiengesell schaft umgewandelt werden. Leider fielen zahlreiche Personen auf diesen Riesenschwindel hinein. Schon am 1. April verkrachte das Unternehmen. Mattern verschwand. Bald darauf aber gründete daran, sich mit dem Kleber anzubiedern". Ein Abonnement für er eine„ 5) er basol- Parfümerie- und Seifenfabrit". einen bestimmten Tag und einen bestimmten Blaz wird ebenfalls Dann versuchte er einen Klub für Ausländer( Cuba ) zu nicht angenommen. Für die Säulen in Berlin , Charlottenburg gründen. Dann folgte die Ato- American- Typographund Schöneberg muß jeden Tag neu angemeldet werden, und hier Office" zum Bertrieb von Schreibmaschinen und Bervielfältigungswird an jedem Tag neu geklebt dagegen, die nicht verstadtlicht sind und für die ein besonderes, an die Deffentlichkeit, in dem er alle Leute mit dem Namen„ Seifert“ Auf den Säulen in den Vororten apparaten. Schließlich trat Mattern im Mai 1920 mit einem Aufruf fongeffioniertes Unternehmen besteht, fönnen die Blafate bis drei unter den verlockendsten Bedingungen zur Gründung eines Tage hintereinander an den Säulen bleiben. In Berlin gibt es" Geifert Konzerns" aufforderte. Der zweite Angeklagte 1500, in Charlottenburg 280 und in Schöneberg Franke foll Mattern bei vielen seiner Geschäfte geholfen haben. Das 140 Säulen. Dazu kommen noch mehrere hundert Säulen Gericht verurteilte Mattern zu 5 Jahren Gefängnis und in den westlichen, südlichen, nördlichen und östlichen Vororten. 5 Jahren Ehrverlust unter Anrechnung von 7 Monaten Untersuchungshaft. Der Angeklagte Franke wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Franke wurde sofort in Hast genommen. Zur Generalversammlung der Konsumgenossenschaft. Der neue Wahlmodus.
Die Preise für die plakate.
der Art des Druces.
Der Webeco"-Konzern.
Im Frieden mar das Studium der Litfaßsäulen nicht besonders aufregend und interessant. Da standen die Plakate der Theater, der Breis hänge ab von der Stelle an der Säule, an der das Zunächst muß bemerkt merden, daß es irrig ist, anzunehmen, die Ankündigungen von Konzerten, Borträgen und ab und zu jene Blafat flebt. Es ist ganz gleichgültig für die Preisfestsetzung, ob ominöfen Ankündigungen: Klara! Kehre wieder! Es ist alles verziehen! Deine unglückliche Mutter!" Oder so ähnlich. Daneben das Plakat ganz hoch oben angebracht ist, wo nur eine Giraffe prangten dann und wann und leuchteten mit ihrer grellroten Farbe hinreichen fann, oder ganz unten flebt, wo das Plakat immer in In der am Donnerstag, den 1. Februar d. 3., abends 6 Uhr weithin die Plakate des Polizeipräsidiums, durch die der Bevölke- Gefahr ist vor den Hunden, die das Bein heben. Der Preis richtet im Saalbau Friedrichshain, Am Friedrichshain 16/23, stattfindenden rung Rundgebungen von dem neuesten Mord, oder sonst einem fich lediglich nach der Größe des Platats. Man unterscheidet sechs Generalversammlung der Konsumgenossenschaft Berlin und Um schweren Verbrechen, eine Belohnung ausgeschrieben und das Bild Größen, wobei Größe I das kleinste plakat, Größe VI das größte gegend stehen Angelegenheiten von so großer Tragweite und Wichdes Täters veröffentlicht wurde. Sehr selten sah man plafate mit bedeutet. Ein Plakat an den Säulen zu haben, ist eine ungemein tigkeit zur Verhandlung, daß kein VSPD.- Genossender dumpfen Mitteilung, bei deren Lektüre manchem das Gruseln teure Angelegenheit. Es können hier nicht alle Preise angegeben schaftsmitglied den Besuch der Bersammlung anfam, daß ein zum Tode Verurteilter auf dem Hofe des Gefäng- werden. Man bekommt aber einen Begriff, wenn man hört, daß versäumen darf. In erster Linie, so schreibt man uns, ist nisses in Blößenfee hingerichtet worden sei. Freundlicher und fried- das kleinste Platat, das sehr winzig ist, 200 m. foftet, wenn es an es die Mitte vorigen Jahres durch die gefeggebenden Körperschaften licher waren die zartrosa Plakate der Eisenbahndirektion zu Pfing - nur 100 Säulen geklebt wird, Größe II, ebenfalls noch ganz ge- beschlossene Ergänzung des Genossenschaftsgesetzes, die einschneidende sten und vor Beginn der großen Ferien über den Verkehr von Mart . Größe III 350 M., Größe IV 550 M., Größe V 1100 m. macht. ringes Format, tostet immer für 100 Säulen gerechnet 250 Alenderungen des Statuts der Berliner Genossenschaft notwendig Sonderzügen zu so niedrigen Preisen, daß sie uns heute unwahr- und Größe VI 2400 M. Dazu müssen nun aber noch die sehr be- fchaftsgeleges verpflichten alle Genossenschaften mit mehr Die ergänzenden Paragraphen des Genossen= fcheinlicher anmuten, als das unwahrscheinlichste Märchen. Heute hat die Zeit andere Sorgen, und auch die Litfaßsäulen deutenden Preise für das Papier und den Druck gerechnet werden, als 10 000 Mitgliedern, für ihre Generalversammlungen nunmehr sehen anders aus. Bunächst sei erwähnt, daß die Litfaßsäulen ver- die natürlich sehr verschieden sind, je nach der Güte des Papiers und das Bertretersystem einzuführen. Der Sagungsentwurf stadtlicht find. Was früher Privileg einer Firma war, und zwar regelt die Vertreterwahlen für die künftigen Generalversammlungen ein recht fettes Privileg, hat heute die Stadt übernommen, um auf in der Weise, daß die Wahlen in den Bertaufsstellendiese Weise dem Stad jäckel eine nicht geringe Einnahme zuzuTrotz alledem ist die Sehnsucht nach der Säule sehr groß, ihre bezirken erfolgen mit der Maßgabe, daß auf je 250 faufende führen. Diese Berstadtlichung ist aber aus dem Grunde fehr wesent. Wirksamkeit eine sehr gute, und der Kleber muß ein geschickter Mitglieder ein Vertreter entfällt. Von Bedeutung ist, daß die Vers lich und wünschenswert, weil die Firma, die früher das ausschließ- Mann sein, um alle Blafate auf die Säufe heraufzubekommen. treterwahlen nach dem Verhältnisprinzip erfolgen, wodurch liche Privileg hatte, eine oft unerträgliche Zentjur ausübte. auch Minderheiten die Möglichkeit erlangen, Vertreplatatierte wohl unbedenklich Ankündigungen, daß ein Hund sich ter in die Generalversammlung zu entsenden. Auf der verlaufen habe, meigerte sich aber nicht selten, Anschläge aufzu gleichen Grundlage der Verhältniswahl wird sich fünftig die Wahl nehmen, die Mitteilung machten von sozialdemokratischen der Aufsichtsratsmitglieder durch die Generalversammlung voll Versammlungen. Beschwerden fanden natürlich feine Gegen. Das größte Schwindelgenie der Jehtzeit. ziehen, so daß der Aufsichtsrat sich aus Bertrauenspersonen aller liebe, denn flugs erklärten der Minister des Innern und der Polizeis Einer der raffiniertesten Betrüger, dessen Schwindeleien noch in schreitende Geldentwertung macht es zur gebieterischen Notwendig Richtungen zusammenseßen wird. Die in rasendem Tempo fortpräsident, derartige Blafate find staatsgefährlich". Heute sind wir, Erinnerung sein dürften, hatte sich vor der 2. Straffammer des Land- feit, den Geschäftsanteil von 2000 auf 6000 Bapiermark Gott sei dant, über diesen Unfug hinaus und erhaben, und heute gerichts I zu verantworten. Die Anflage richtete sich gegen den zu erhöhen, wenn nicht die genossenschaftliche Entwid. fehen auch die Lifaßsäulen wesentlich anders aus. Nachdem die pielen Plakaten über die Taufende von politischen Versammlungen Schriftsteller" Hermann Mattern und den Kaufmann Walter lung aus Mangel an Betriebstapital zum Stil!- stand verurteilt sein soll. Zahlreiche Genossenschaften im bald nach Ausbruch der Revolution von den Säulen verschwunden Franke wegen Betruges in zahllosen Fällen. maren, die Zeiten immer toller und teurer wurden, manifestiert Der Hauptangeflagte Mattern hatte zahlreiche Schwindel. Bande haben bereits Geschäftsanteile ben 10 000 m. und darüber fich diese Tatsache auch durch die Blafate der Litfaßsäulen, die unternehmungen gegründet, durch die viele Personen geschädigt beschlossen. Leider wurde von fommunistischer Seite der lebensübersät sind mit Ankündigungen von immer neuen Goldankaufs- wurden. Wie der Bücherfachverständige Michaelis in der Ber - notwendigen Geschäftsanteilerhöhung wie einzelnen Bestimmungen ftellen, die alle, die höchsten Preise versprechen. Und die Geld- handlung feststellte, handelt es sich bei Mattern um das größte der gesetzlichen Neuordnung des Statuts mit stärtster Oppofition beentwertung erkennt man auf das bequemste und leichteste durch die Schwindelgenie der Jehtzeit", das ihm in seiner Ge- gegnet, welche sich nach Ablehnung eines Teils der fommunistischen Litfaßsäulen, auf denen täglich viele millionen für gestohlene Ge- richtspragis vorgekommen sei. Die einzige Einnahmequelle des An- Anträge bis zur Obstruktion steigerte. Es ist die große Gefahr vorgenstände verheißen werden. Das Berbrechertum hat außerordent geflagten bildeten die Einlagen von Angestellten, mit handen, daß die vor dem Krieg durch Einigteit und Ge= lich überhand genommen, und die Litfaßfäule als getreues Spiegel. denen er feinen persönlichen ungeheuer großen Aufwand bestritt. fchloffenheit der Konsumenten aufgebaute machtvolle bild der Zeit erzählt immer wieder von Belohnungen des Polizei. Nach dem„ Schneeballsystem" beglich Mattern die Forderungen Selbsthilfe- Organisation der Konsumgenossenschaft durch unverantpräsidenten für Ergreifung von Verbrechern. Aber auch rein alter, ihn hartnäckig bedrängenden Gläubiger aus den Einnahmen, wortliche Leichtfertigkeit und 3erstörungssucht der Kom äußerlich haben sich die Litfaßläulen geändert. In ihrer alten und die ihm stets neue Opfer verschafften. Zuerst hatte der Schwindler munisten hier nur ruiniert wird, den Krämern, den Händlern, bisherigen Gestalt reichen sie nicht mehr aus für die Fülle der im September 1920 eine Gesellschaft zum Vertrieb von Schreib- den Grossisten zur Freude. Deshalb gilt es für alle BSBD. - KonsumReklame, und so hat man unlängst noch gewissermaßen ein maschinenschränken, die„ Herma- Schrank- Gesellschaft". genossenschafter, am Donnerstag abend auf dem Posten zu fein Stockwert auf die Säule gefeht. gegründet. Dann betätigte er sich in Berlagsgefchöften. Zur Zeit, und sich so früh wie möglich in das Versammlungslokal zu als der Wettkonzern- Schwindel in Blüte stand, warf sich begeben. Die Generalversammlung beginnt um 6 Uhr. Zutritt auch Mattern auf dieses Gebiet und gründete auch ein solches Unter- haben nur eingeschriebene Mitglieder gegen Vorweisung des Mitnehmen. Einen großen Schwindel verübte er jedoch mit dem gliedsbuches. ebeco- Waren und Börsenfinanzierungs- Konfortium". Für dieses Unternehmen wurde die denkbar größte Die Bühlarbeit der Monarchisten wird auf jede nur mögliche Reklame gemacht. Es wurden Filialleiter und Agenten mit Kapitalbeteiligung gewonnen. Diesen redete Mattern ein, daß Lebens- Weife betrieben und mit ungefchwächtem Eifer fortgefeßt. Zurzeit mittel- und andere fleine Handelsgeschäfte betrieben werden follten, ist anscheinend eine Aktion im Gange, für eine Rückkehr des für die die„ Bebeco" im großen eintaufen und verkaufen sollte. Den früheren Kronprinzen nach Deutschland so etwas größten Schwindel aber leistete sich der Angeflagte mit folgendem wie eine Volksfundgebung" austande zu bringen. Unter dem Unternehmen. Mitte März v. 3. murde ihm ein Schieferlager Berfonal der Chirurgischen Universitätsklinik in der im Rheinland zum Abbau angeboten. Das gab ihm Gelegen Biegelstraße wurde vor furzem von einer nicht bekannt gewordenen heit, die Anwerbung von Arbeitern und Angestellten im allergrößten Berfon ein Schriftfiüd in Umlauf gefegt, das offenbar biefem Zwed Stil zu betreiben. Er fuchte fofort 50 000 Mann zum Abbau dieses dienen sollte. Es begann: Er ging hinein, zog seine Müge etwas auf die eine Seite, so daß sein dices, lockiges Haar ihm auf die Stirn fiel. Die fleine Glocke der Tür schellte.
Der Weg des plakates.
Eine Firma hat ganz originell ausfehende, Laternen ähnliche Auffäße an den Litfaßsäulen anbringen lassen, auf denen sie ihre Erzeugnisse anpreist. Dieser Aufbau fällt in die Augen. Jeder mann schaut unwillkürlich nach oben, liest die Anfündigungen der Firma, und der Zweck der Reflame ist voll erreicht. Mer an den Säulen plafatieren will, muß dieses anmelden. Um einen beson ders guten Platz an der Säule zu erhalten, tut man gut, ein paar Tage vor dem Termin, zu dem das Blatat an den Gäulen sein foll, die Anmeldung zu bewirken. Doch fann man einen ganz be. stimmten Platz nicht vereinbaren, dem Kleber muß beim Anbringen Der Plakate freie Hand und ein gewiffer Spielraum gelassen werden. Wer also vorteilhaft placiert sein will an der Säule, tut gut
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Das Mädchen kam aus dem inneren Zimmer. Sie gab ihm gleichgültig die Hand.
" Wie gehts, Yvonne? Gut?"
Sein gebrochenes Französisch beluftigte sie. Sie zeigte lächelnd ihre fleinen perligen Zähne.
,, But," sagte sie. Beide lachten kindlich. ,, Sag, willst du mein Mädel sein, Yvonne?" Sie fah ihm in die Augen und lachte. ,, Berstehe nicht," sagte sie.
Willst du mein Mädel sein?"
Aus dem amerikanischen Manuskript überfest von Julian Gumperz . In einer engen Straße auf der anderen Seite des Platzes hielt er vor einem fleinen Gemüsegeschäft an und schaute hinein, blieb aber sorgfältig außerhalb des Lichtstreifens, in dem man die grünen und grauen Wände gegenüber sehen konnte. Ein Mädchen saß stridend neben dem kleinen Ladentisch. Sie hatte ihre beiden fleinen schwarzen Füße ehrbar auf die Ecke einer Rifte mit roten Rüben gesetzt. Sie war sehr flein und schlant. Das Lampenlicht lag auf ihrem schwarzen Haar, das Sie schrie vor Lachen und patschte ihm ins Gesicht. fest um den Kopf gelegt war. Ihr Gesicht war im Schatten. " Komm'," sagte sie, noch immer lachend. Er folgte ihr. Einige Soldaten lungerten plump um den Ladentisch , folgten Im inneren Zimmer war ein großer eichener Tisch und einige ihren Bewegungen mit Augen, wie Hunde einen Teller mit Stühle. Am Ende saßen Eisenstein und ein französischer Fleisch bewachen, mit dem in der Küche hantiert wird. Nah Soldat aufgeregt in ein Gespräch pertieft, so aufgeregt, daß einiger Zeit rollte das Mädchen ihr Stridzeug zusammen und sie die beiden anderen gar nicht bemerkten. Yvonne nahm fprang auf die Füße. Man fah ihr Gesicht, ein ovales, weißes den Franzosen am Haar und erzählte, immer noch lachend, Gesicht mit großen schwarzen Wimpern und einem frechen was Fuselli gesagt hatte. Mund. Sie sah die Soldaten an, die im Kreise um sie herum standen, verzog dann ihren Mund zu einer Grimasse und verNein. Sie dürfen solche Dinge nicht sagen," sagte er fchwand in dem hinteren Zimmer. Fuselli ging an das andere auf englisch und wandte sich an Fuselli. Ende der Straße, wo eine Brücke über einen kleinen Fluß führte. Er lehnte sich auf das falte, steinerne Geländer und fah in das Wasser, das, nur wenig sichtbar, unten zwischen den Eisstücken sich hindurchwand.
" Dieses Leben ist eine Hölle," murmelte er. Er zitterte in dem kalten Winde und blieb doch über das Wasser gebeugt. In der Ferne ratterten ununterbrochen
Er lachte.
Fuselli war wütend und setzte sich mißmutig an das Ende des Tisches, ließ aber die Augen nicht von Yvonne. Sie zog das Strickzeug aus ihrer Schürzenfache, hielt es fcherzhaft zwischen den Fingern, sah nach der dunklen Ecke des Zimmers hinüber, wo eine alte Frau mit einem Spizenhäubchen auf dem Kopfe schlafend saß, und dann ließ sie sich in den Stuhl fallen. Bumm!" sagte sie.
Züge und gaben feinem Bewußtsein das Gefühl weiter, ver- Fuelli lachte, bis ihm die Tränen tamen. Sie lachte
Der hat noch gefehlt!
"
Wir wollen unferen Kron
mend rot war und daß in seinen Augen ein Fladern glänzte, das er vorher nie gesehen halte.
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Was meint ihr, Revolution?" fragte Fuselli verwirrt. Der Franzose heftete seine schwarzen Augen forschend auf ihn. " Ich meine, Schluß mit den Berbrechern. Die fopitalistische Regierung stürzen die foziale Revolution.
" Aber, ihr lebt doch schon in einer Republit, nicht wahr?" " Genau so einer Republik, wie ihr auch."
Du sprichst wie ein Sozialist," sagte Fuselli.„ Man er zählt mir, daß sie in Amerika die Leute erschießen, wenn sie so fprechen."
" Du siehst," sagte Eisenstein zu dem Franzosen . " Sind fie alle so?"
" Fast ohne Ausnahme. Es ist hoffnungslos," sagte EisenStein und vergrub sein Gesicht in den Händen. Ich denke oft baran, mich zu erschießen.
Erschieße lieber andere," sagte der Franzose. ,, Das wird nüglicher sein."
er.
Fuselli bewegte sich unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Bo habt ihr Kerls dieses Beugs überhaupt her?" fragte Seine Augen trafen sich mit Yvonnes, und sie lachten beide. Yvonne warf ihr Stricknäuel ihm an den Kopf. Es rollte hinunter, und sie suchten beide fichernd unter dem Tisch, um es wieder aufzufinden. 3weimal glaubte ich, es würde geschehen," sagte der Bann?"
Franzose.
" Bor einiger Zeit fezte sich eine Division in Marsch auf Paris ... und als sie in Berdun war... eine Revolution wird kommen... Frankreich ist das Land der Revolutionen!" " Dann werden wir da sein, um euch niederzuschießen," sagte Eisenstein ingrimmig.
Bartrt, bis ihr im Krieg wart. Ein Winter in den Schüßengräben macht jedes Heer bereit zur Revolution." zweifelter Entfernungen. Die Turmuhr schlug acht. Die Glocke hatte den weichen Klang einer Gitorre. In der auch. Sie sahen eine Weife sc, schauten einander an und Aber es gibt feine Möglichkeit, uns die Wahrheit beiDunkelheit konnte Fuselli fast das Gesicht des Mädchens sehen, ficherten, während Eisenstein und der Franzose weiter zubringen, und in der Tyrannei wird der Mensch zum Tier, das seine breiten, frechen Lippen zu einer Grimasse verzog. Sprachen. Plötzlich hörte Fuselli einen Saz, der ihm Schrecken zu einer Schraube in der Maschinerie. Denk daran, das ihr Er dachte an die dunklen Baraden und an die Männer, die einjagte:
da saßen auf ihren Lagerstellen. Er fonnte noch nicht zurück- Was würdet ihr Amerikaner tun, wenn in Frankreich gehen, fein ganzer Körper war geftrafft von dem Verlangen Revolution ausbricht?" nach Wärme und Weichheit und Ruhe. Er schlich die enge ,, Mir würden fun, was man uns befehlen wird," sagte Straße zurück, fluchte monoton und trübe. Vor dem Gemüse- Eisenstein bitter. Wir sind eine Herde Stiaven." geschäft blieb er stehen. Die Männer waren weggegangen. Fuselli bemerkte, daß Eisensteins bleiches Gesicht flam
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daß
freier feid als wir. Wir sind schlimmer dran, als die Ruffen."
„ Es ist seltsam. Ihr müßt doch etwas Gefühl für Zivilisation haben. Ich habe immer gehört, daß Amerikaner frei und unabhängig sind. Werdet ihr euch denn immer in die Schlächterei treiben lassen?".
( Fortsetzung folgt.)