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Nr. 66 40. Jahrgang Ausgabe A nr. 33

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Telegramm- Abreffe: Sozialdemokrat Berlin  

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Vorwärts

Berliner Volksblatt

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Zentralorgan der Vereinigten Sozialdemokratifchen Partei Deutschlands  

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Freitag, den 9. Februar 1923

Kundgebungen in Wiesbaden  .

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Deutschnationale Sorgen.

Der Beschluß des Sozialdemokratischen Parteiausschusses Parteigenossen sei, alles zu tun, um die Abwehr des ge­

Wiesbaden, 8. Februar.  ( WIB.) In der vergangenen Nacht direktor Neuroth verhaftet, ebenso die Eisenbahndirektionspräsidenten hat jedem, der es hören will, gesagt, daß es Aufgabe der wurden hier Platate angeschlagen, in denen gegen die legten Bekannt- Lohse Trier, Liebersch- Ludwigshafen. machungen der Rheinlandkommiffion wegen der Unterordnung der Der Düsseldorfer   Berichterstatter der Agentur Havas   meldet, malttätigen französisch- belgischen Einmarsches Beamtenschaft unter die franzöfifchen Behörden Stellung genommen die deutschen   Beamten seien von der französischen   Behörde davon in in friedliches Gebiet durch zweddienliche Maßnahmen zu und erklärt wird, daß für die deutschen   Beamten nur die Anordnun- Kenntnis gesetzt worden, daß unter die Abmachungen, die in späteren unterstützen und alles zu unterlassen, was geeignet gen der preußischen Staats- und der Reichsregierung maßgebend Berhandlungen zwischen Deutschland   und Frankreich   getroffen werden ist, diese Abwehr zu stören und die Pläne des fran­fein fönnten, und daß sie ihre Pflicht fun würden, tomme, was da würden, eine Bestimmung aufgenommen werden würde, durch döfifchen Imperialismus zum Erfolg zu führen." mag. Die Kundgebung war von den verantwortlichen Vertretern der die denjenigen deutschen   Beamten, die nach den Anweisungen der Der Parteiausschuß widersprach gleichzeitig der von der fran Behörden, Körperschaften, Berufsverbänden, Gewerkschaften und Befagungsbehörde weiter gearbeitet hätten, ihre Gehätter Bösischen Regierungspropaganda aufgestellten beleidigena den Behauptung, daß der Widerstand der Arbeitnehmer politischen Parteien mit ihrem Namen unterzeichnet. Im Laufe des und Pensionen garantiert würden. heutigen Vormittags fanden vor diesen Plakaten große Dazu schreibt WIB.: Die deutschen   Beamten werden sich auch gegen die militärische Invasion auf eine Anweisung der Menschenansammlungen statt, bis gegen 11 Uhr franzö- durch derartige Lodungen nicht abhalten lassen, das zu tun, was Reichsregierung zurückzuführen sei. So flar und eindeutig diese Stellungnahme der Sozial­fifche Radfahrerpatrouillen die Stadt durchzogen, die Platate ent- ihnen die Pflicht gegenüber ihrem Vaterlande vorschreibt. demokratischen Partei auch sein mag, die Deutschnationalen fernten und die Menschenansammlungen zu zerstreuen suchten. Be­Man braucht Gefängnisse. haben an ihr mancherlei auszusehen. In der Deutschen  riftene Spahis riffen teilweise auf den Fußsteigen der Straßen. Zweibrüden, 8. Februar.( Mtb.) Das Anfinnen der fran- Tageszeitung" 8. B. bemüht sich der Reichstagsabgeordnete In der Schwalbacher Straße tam es zu einem blutigen Zwischen- zöfifchen Befagung an die deutsche Justizbehörde, das Gefängnis Baeder, den Eindruck zu erweden, als wenn die deutschen  fall. Ein junger Man tam mit einem Franzosen in Wortwechsel, au räumen, war abgelehnt worden. Der erste Staatsanwalt Sozialdemokraten trotz allem im geheimen Bunde mit der damit endete, daß der Deutsche   zu flüchten versuchte, worauf der erklärte, daß er nur der Gewalt weiche. Daraufhin wurden den Frankreich   ständen. Weil im Matin" und anderen chau­Franzose feinen Revolver zog, hinter dem Flüchtigen her feuerte deutschen   Beamten mit Gewalt bie Schlüffel abge- vinistischen Blättern Frankreichs   versucht wird, den franzöſi­und ihn auch traf. Der Grad der Verwundung fonnte noch nicht nommen, die Zellentüren geöffnet und die Straf- und Unter- fchen Lesern einen Unterschied zwischen dem Standpunkt der festgestellt werden, da bei den Behörden noch nichts Näheres zu er den die Gefangenen aber von Gefängnisbeamten und Gendarmen deutschen   Regierung und der deutschen   Sozialdemokratie zu uchungsgefangenen in Freiheit gefeßt. Am Hauptportal wur­fahren war. In den Nachmittagsstunden herrschte in der Stadt in Empfang genommen und in Trupps abgeführt. Da das andere suggerieren, behauptet der Einheitsfrontler" Baecker   frisch wieder Ruhe. Gefängnis der Stadt überfüllt ist, mußten die Strafgefangenen zu- drauflos, das geschehe nicht ohne Grund". Vor allem fordert nächst in Maffenquartieren untergebracht werden, von wo aus fie er die Sozialdemokratie auf, sich offen darüber zu erklären, in auswärtige Gefängnisse verteilt werden. Das gesamte Gebäude ob sie auf dem Standpunkt der Regierung Cuno stehe, daß mit allen Einrichtungsgegenständen, sowie den Kots- und Holz Deutschland   sich auf feine Berhandlungen mit vorräten im Werte von vielen Millionen wurden beschlagnahmt. Die Frankreich   einlassen werde, solange noch ein bewaffneter ohnungen der Berwaltungsbeamten, Wachtmeister ufo. müssen Franzose widerrechtlich auf deutschem Boden stehe". Gleich­bis Sonnabend geräumt fein. zeitig werden die preußischen sozialdemokratischen Minister verdächtigt, sie täten zwar so, als ob sie die Reichsregierung in der Abwehr voll unterstützten, aber sie auch ohne Räumung des Ruhrgebietes zu Verhandlungen be­hätten noch feinerlei Erklärung darüber abgegeben, ob sie reit feien.

Jeden Tag ein Mord.

Effen, 8. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Bei der heute mozgen erfolgten Befehung des Bahnhofs Wanne haben sich Schreckensszenen abgespielt. Wie jetzt befannt wird, ist der 3ug­führer des D- 3uges 27 von einem französischen   Soldaten mit einem Kolben auf den Kopf geschlagen worden. Der Zugführer ist gestorben. Die Reisenden eines von Langendreer   tom­

menden Personenzuges wurden von den Franzosen mit gefälltem Bajonett von den Bahnsteigen vertrieben. Biele Reisende mußten ihr Gepäck im Zuge laffen.

Im Bezirk Effen ist die Rücklaufwagensperre aufgehoben wor­ben. Die Berladesperre soll aufgehoben werden. Heute vormittag fuhren die erften zwei Koblenzüge mit französischem Personal über Bochum  , Gutberg nach Aachen- West. Es handelt sich um zwei

mittlere Züge.

"

Ganz ähnliche Töne, vielleicht noch etwas deutlicher, schlägt die deutschnationale Bommersche Tagespost" an. Dies Provinzblatt behauptet, Frankreich   habe sich mit vollem Recht, so muß leider gesagt werden," daran gewöhnt, die deutschen   Sozialisten als sicheren Aktivposten in seine Rech­nung einzustellen". Und dann geht es weiter: es bleibe den Sozialdemokraten höchste Moral, den nimmersatten Pariser  Moloch mit deutschem Schweiß und Blut zu mästen"," fozia­listische Faselhänse" würden außer in Deutschland   nirgends ernst genommen, in den sozialistischen Pressekloaken" wäre jedes Wort ein Gifttropfen, jeder Satz ein Dolchftich in den Rücken" und so fort mit Grazie ins Unendliche.

Poincaré   lehnt Aufklärungen ab. Temps" stattete der Vorfihende des Ausschuffes für auswärtige An­Paris, 8. Februar.( Eca.) Nach einer Meldung des gelegenheiten, Cengues, heute Poincaré   einen Befuch ab. Lengues fprach dabei den Wunsch aus, Poincaré   möge im Ausschuß rtlärungen über den Verlauf der Ruhraffion abgeben. Poin­ caré   antwortete, er könne im Augenblick dem Wunsche der kom­miffion nicht nachkommen und infolgedessen auch nicht vor der Kommission erscheinen. Es bleibt abzuwarten, ob die Mitglie­Im Hauptbahnhof wollten franzöfifche Bosten einen Schuß der der Kommiffion fich mit diesem Bescheid begnügen werden, oder Im Hauptbahnhof wollten französische Posten einen Schuh­polizeibeamten festnehmen, weil er nicht gegrüßt hatte. Die Feitob die morgige Sigung eine neue 3nterpellation betr. die Ruhraffion bringen wird. nahme mißlang. Da die französischen   Posten Anstalten machten Paris  , 8. Februar.( Eca.) Ueber die gestrigen Verhandlungen auf den Schußpolizeibeamten zu fchießen, zogen mehrere Schutz des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten der Kammer, die polizeibeamte ihre Revolver. Daraufhin entfernte ein hinzu Boincaré erneut energisch aufforderte, der Kommission über die gekommener franzöfifcher Offizier die französischen   Boften. Heute Borgänge im Ruhrgebiet   und über die Lausanner Berhandlungen vormittag wurde die große Schaufensterscheibe der französischen   Rechenschaft abzulegen, werden nachträglich interessante Buchhandlung am Hauptbahnhof zertrümmert. Ein franzö- Einzelheiten bekannt. Die Aussprache in der Sigung verlief eine Antwort zu geben. Sie werden wohl felbft davon über Wir haben nicht die Absicht, den dreisten Fragern" fischer Offizier stellte den in der Nähe stehenden Schutzpolizei außerordentlich bewegt. Eine ganze Anzahl der an der zeugt sein, daß die Frage der Verhandlungen einftmeilen noch beamten zur Rede und wollte ihn ohrfeigen. Die rasch zu Debatte teilnehmenden Redner warf der Regierung vor, daß fie es in weitem Felde liegt. Wir halten es auch für selbst per fammengeströmte Menge entwaffnete darauf den Offizier. perabsäumt habe, die Ruhrattion richtig vorzubereiten, Seit ständlich, daß die Regierung Cuno, die ja die bes drei Jahren, so führte einer der Rebner aus, habe man Konferenzen bingungslose Unterstützung der Deutschnationalen genießt, die Die Beamtenverfolgung. über Konferenzen abgehalten. Aber in dem Augenblid, in dem man eventuell notwendigen Berhandlungen führt. Und wir haben Frankfurt   a. M., 8. Februar.( Eig. Drahtbericht.). Das Haupt- bazu geschritten sei, das Ruhrgebiet   zu besetzen, habe man nicht daran die Ueberzeugung, daß die aufdringliche Neugier der Deutsch­zollamt Kreuzna d), dessen Amtsräume bereits von den Fran- gedacht, daß 80 alliierte Ingenieufe feinesfalls die Arbeit von nationalen nach unserer Berhandlungsbereitwilligkeit zosen besetzt worden waren, hatte eine Hilfsstelle in der Mühlheimer   8000 deutschen   Ingenieuren verrichten oder diese auch nur lediglich dem Zwede dienen soll, von vornherein jedem Ver­Straße eingerichtet, die heute ebenfalls besetzt worden ist. Die sechs insbesondere hervor, daß man nicht daran gedacht habe, sich genü- noch größere Erschütterungen der Republik   eintreten. fontrollieren fönnten. Die elsässischen Abgeordneten hoben suche zu begegnen, das Ruhrabenteuer zu liquidieren, bevor Beamten der Hilfsstelle sind verhaftet, Aften und Formulare be­genb Ingenieure oder andere Hilfskräfte aus Elsaß- Lothringen   zu schlagnahmt. Daß Herr Cuno noch am legten Sonntag in Essen   sich Hauptzollamt in Duisburg  . Ruhrort   befegt und ge- fichern, die wenigstens der deutschen Sprache mächtig seien, während über seine Verhandlungsbereitschaft ausgesprochen, ist den schlossen, Sollinspektor Banjen wurde verhaftet. Bolämter Ham- eine große Anzahl der in das Ruhrgebiet   entsandten Ingenieure Deutschnationalen augenscheinlich entgangen. Ebenso entgan­born und hattingen besett, Zollinfpefior Pfefferkorn und Re- der Pionier formationen die deutsche Sprache nicht be- gen, wie die Tatsache, daß im Ruhrrevier wie anderen Orts gierungsrat Dr. Emmer Cleve, Jolirat Deichmann- Kaldenkirchen, herrschte. Tardieu beschäftigte sich insbesondere mit dem Aus- die Lebensmittelpreise ins Ungeheuerliche Oberzollinspektor Ufer und Merle- Kaldenkirchen vom belgischen gang der Lausanner Konferenz. steigen, so daß sich sogar der Geschäftsführer des( christ­Kriegsgericht in Aachen   zu je acht Tagen Gefängnis per­Wie man Freiwillige" wirbt. lichen) Deutschen Gewerkschaftsbimdes, Bernhard Otte  , ver­urteilt. Strafe durch Untersuchungshaft verbüßt. Die Berurteilten gefesselt nach Wesel   gebracht und mit ihren Familien aus= Paris  , 8. Februar.( Eca.) Wie die Abendpresse mitteilt, wird anlaßt sieht, in der Zeitung Der Deutsche" der Landwirt gewiesen. ein neues Rontingent von 4500 französischen Eisenbahnern haftins Gewissen zu reden, daß sie es nicht allein mit Boftamt Offenburg   besetzt, die Beamten hinausgewiesen, morgen nach dem Ruhrgebiet   abgehen. Le Trocquer beabsichtigt Lebensmittel spenden getan fein laffe, sondern darauf Bostdirektor Krieg und Oberpostsekretär Frey verhaftet. Bostmeister außerdem, eine Anzahl Eisenbahner wieder einzustellen, die im achte, die Preise nicht ins ungemessene an Flohr Wetter verhaftet, meil er sich geweigert hat, an franzö eBrlauf des Streits im Jahre 1920 entlassen worden sind. Gie chwellen zu laffen. Es sei schon bei den jetzigen Breifen fische Besayung Rohle abzugeben. In Herbebe Postmeister de Boel frllen alsdann auf den Eisenbahnen im neu befehten Gebiet nicht mehr möglich, daß eine Familie mit mehreren Kindern und Boftpraftitant Nigge- herbede verhaftet und abgeführt. Dienſt tun. sich auch nur das Allernotwendigste an Lebensmitteln beschaf= fen fann. So dürften sich die Verhältnisse nicht meiter ent Dideln, wenn nicht die Widerstandskraft des Volkes era lahmen solle.

Ruhrinterpellation in Prag  .

In Redlinghausen ein Regierungsrat beim Bolizei­präsidium verhaftet und ausgewiesen, ebenso eine Rommission Zwei Jahre lang hat man die Gemaßregelten hungern faffen, von 5 Bolizeibeamten, die wegen biefer Maßnahme vorstellig jest ftellt man sie vor die grausame Bahl, entweder weiter geworden war. In Düsseldorf   2 Bostbeamte verhaftet, die zu hungern, um ihrer proletarischen Gesinnung treu zu bleiben, Richtlinien für das Berhalten der Postbeamten verteilten. In oder wieder eingestellt zu werden, um Handlangerdienste dem fran­Duisburg und Oberhausen   wurden die Telegraphen zöfifchen Imperialismus zu leisten. Fürwahr eine saubere Politik! direktoren ausgewiesen. Gastwirt Graff   in Brechten   wurde ohne Angabe von Gründen ausgewiesen. In Witten   Bolizeihaupt­mann von Olzenius wegen Grußverweigerung verhaftet. Einem aus Herbede   ausgewiesenen Postmeister wurde angekündigt, daß Prag  , 8. Februar.( Eig. Drahtbericht.) In einer Interpel­feine Ausweisung auf zwei Jahre gelte. Kehre er früher zurück, so lation fragt die deutsche Sozialdemokratische Frattion des Abge­merde er nach Algier   geschickt werden. In Hattingen   der Bertreter ordnetenhauses den Minister für Auswärtige Angelegenheiten, ob des ausgewiesenen Landrats, Regierungseffeffor Gramich, ohne An- er bereit jei, zur nächsten Sihang des Abgeordnetenhaufes zu er­gabe von Gründen festgenommen, in eitmar der Amtmann deinen und einen ausführlichen Bericht zu erstatten. und eb er Röding. In Hamberg am Niederrhein   Oberpostmeister Seifen­drup verhaftet, weil er sich weigerte, die Namen von den Beweiter bereit sei, durch Fühlungnahme mit den Verbündeten auf Bichern einer bestimmten 3eitung mitzuteilen. In rajchefte Beilegung des Ruhrfonflikts hinzuwirken. Düsseldorf   ber Beiter des Telegraphenamtes und Telegraphen­( Siehe auch 2. Sette.)

Bon alledem darf die deutschnationale Presse im Inter­effe des Agrariertums natürlich nichts wissen. Um den Zorn über die landwirtschaftlichen Dollarpreise abzulenten, verdächtigt sie die Sozialdemokratie. Das alte Rezept wird ihr aber angesichts der wachsenden Not nichts mehr nügen.

Die Sozialdemokraten tennen die Art, mit der man sie jahrzehntelang in Deutschland   Derleumdet und zu. Menschen minderen Rechts gestempelt hat. Sie wissen auch, daß nicht zuletzt durch diese Methode das deutsche Boll im Ansehen der Welt herabgewürdigt worden ist und daß wir ihretwegen im Welthaß während des Krieges fast erdrückt worden wären. Es foll allerdings nicht zum zweiten Male gelingen, daß das Profitintereffe unter nationalem Mäntelchen über die Lebens