Leutnant Krull unter Anklage.
Unerwünschter Winter.
unb befferen Echufen Raum zu schaffen. Hier gilt es wirklich, soziales Unrecht, doppeltes und dreifaches, wiede: gutzu machen. Aber in einem etwas anderen Sinne und mit etwas an deren Maßnahmen als der Herr Direktor es sich denkt! Die Liquidation der AEG.- Schnellbahn.
Im Dezember, Januar und Februar muß man in unseren Breitengraden immer auf Frost und Schnee gefaßt sein. Aber mit diesem Winter ist es uns gegangen wie dem Schuljungen, der mit zagendem Herzen von Stunde zu Stunde hofft, daß ihn der Lehrer nicht herannimmt, und der dann in der letzten halben Stunde doch Die Fertigstellung der begonnenen Bauftrede in Frage gestellt. noch rantommt und reinfällt. Auch wir hatten gehofft, daß in der Die AEG. beeilt sich, aus dem Urteilsspruch des Reichsgerichts, Zeit der Not der Winter uns verschonen werde. In der Tat ging der sie zur Fortführung und Bollendung der Untergrundbahn Geder Dezember hin und der Januar, ohne daß man vom Winter sundbrunnen- Hermannplak verpflichtet, die Konsequenzen zu fonderlich etwas merkte. Der Februar fam und mit ihm zarte ziehen. Wir haben bereits gemeldet, daß für den 5. März eine grüne Schleier über allerlei Gesträuch. Heimlich jubelte alles: Dies- Generalversammlung einberufen ist, die die Liquidation mal faßt er uns nicht, der gestrenge Herr Winter, diesmal nicht!" der AEG.- Schnellbahn- Gesellschaft beschließen soll. Nach dem WortAber da, im letzten Augenblid, als man glaubte, durch die halb. laut des Reichsgerichtsurteils wird für die Stadt keine andere Mög offene Tür in den Frühling hinein zu entwischen, drehte er sich lichkeit sein, als sich an die vielleicht 1 bis 2 Milliarden betragende und alles ringsum erstarrte. Schlimm ist diese harte Rälte für alle, ten. Die 4% prozentigen Obligationen dieser Gesellschaft will die Vermögens masse der AEG.- Schnellbahn- Gesellschaft zu haldie sich nicht warm fleiden und gut ernähren und nicht den Ofen Muttergesellschaft im Verhältnis 1: 100 zum Umtausch mit ihren heizen können. Besonders schlimm aber für die Hunderttausende, Stammattien zulassen. Die Kosten für die Herstellung der die täglich die ungeheizte Stadt, Ring- und Borortzüge benußen Schnellbahn werden zurzeit auf mindestens 30 milliarden und in den zu Eisfellern gewordenen Abteilen, ohne sich rühren zu geschätzt. Dabei ist zu berücksichtigen, daß wertvolle, außerordentlich fönnen, oft eine Stunde und länger aushalten müssen. Von allen wichtige Teile der Bahn im Rohbau bereits fertiggestellt sind, so ins Berliner Verkehrsmittel find nämlich die Wagen der Stadt, Ring- steht eine außerordentlich schwierige Situation. Sie muß mit allen besondere die Tunnelbauten unter der Spree . Für die Stadt entund Borortzüge am meisten den Witterungsunbilden ausgefeßt, weil mitteln zunächst die Fertigstellung der Nordjüdbahn betreiben, wozu jedesmal, wenn der Zug hält, fast alle Abteiltüren weit aufgeriffen zweifellos noch mehrere Milliarden erforderlich sind. In einer werden und dadurch der ganze Wagen ausfältet. Und da es auch solchen Situation erscheint es ganz ausgeschlossen, daß die Stadt mit der Erwärmung des inneren Menschen, wenn man sich nicht von sich aus den Bau der außerordentlich wichtigen Untergrundbahn gerade mit Gesundheitskaffee" oder„ deutschem" Ersagtee erneut nach dem Gesundbrunnen fortführt. Auf der anderen Seite würde aufwärmen will, schlecht bestellt ist, so bedeutet der unerwartete auch die Zuschüttung der Baugruben ganz bedeutende Summen grobe Borstoß des zu Ende gehenden Winters eigentlich einen ganz zurückbleiben würden. Ob es in letzter Stunde noch zu einem Bererfordern, die stellenweise nicht hinter den Rosten der Vollendung gemeinen und verbotenen Bogerhieb auf den hungrigen Magen des gleich zwischen der AEG. und der Stadt kommt, erscheint mehr als frierenden Voltes. Aber da tue einer mal was bagegen! fraglich. Angesichts der außerordentlichen Notlage des Berliner Berfehrs wäre es freilich aufs lebhaftefte zu begrüßen, wenn doch noch in irgendeiner Form die Bollendung der Bahn gewährleistet. merden könnte. „ Sturm auf ein Mieteinigungsamt."
Die Arbeitsgemeinschaft Roßbach und verschobe. nes Heeresgut spielten eine Rolle in einer Betrugsantlage, die heute vormittag unter dem Vorsitz von Landgerichtsdirektor Langels vor der 2. Straffammer des Landgerichts I zur Verhandlung gelangte. Angeklagt ist der vielgenannte frühere Leutnant d. R. Ernst Krull, gegen den bekanntlich auch der Verdacht bestand, daß er der geheimnisvolle Leutnant gewesen sei, der vom Trittbrett des Automobils vor dem Eden- Hotel Frau Rosa Luxemburg den tödlichen Schuß in die Schläfe gegeben habe. Bei der jetzigen Anflage handelt es sich um 500 Entlassungsanzüge, die Leut nant Krull für die Arbeitsgemeinschaft Roßbach von der Militärverwaltung in Empfang genommen und nach der Anflage für sich verwertet haben soll. Krull behauptete bei seiner ersten Vernehmung, daß er im Auftrage von Roßbach die Anzüge angefordert, daß er dann aber von ihm den Auftrag er halten habe, die Sachen vorteilhaft zu verkaufen und den Erlös der Arbeitsgemeinschaft zuzuführen. Es wurde dann ermittelt, daß der Angeklagte die Anzüge einem Kaufmann R. F. zum er tauf übergeben habe, und, da sich die Veräußerung verzögerte, wurden die Anzüge für 100 000 m. lombardiert. Nach Behauptung der Anklage soll Krull das Geld für sich verwertet haben. Rechtsanwalt Bahn hatte zur Berteidigung des Angeklagten die Ladung des Leutnants Roßbach beantragt. Dieser war aber zum heutigen Termin nicht erschienen. Der Borsigende war der Meinung, daß man auch ohne ihn auskommen könne, da aus den Aften festzustellen sei, daß die Anzüge an fich für entlassene Mannschaften angefordert waren. Der Angeklagte ist aber ter Meinung, daß er auf die Beziehungen zu der Arbeitsgemeinschaft Roß bach in breiter Weise eingehen müsse und Rechtsanwalt Bahn beantragte, für diesen Bunft der Verhandlung die Deffentlichkeit aus zuschließen. Das Gericht stellte aber den Beschluß hierüber zurüd, um zu prüfen, ob man auch so verhandeln könne. Aus den alsdann zur Berlesung gelangten Attenstüden geht hervor, daß die Arbeitsgemeinschaft Roßbach, tie aus der Sturmabteilung Roßbach hervor. Ueber die Ursache der plötzlich einsehenden Kälte teilt das Ber gegangen war, gemäß einem Schreiben des Reichswehrministers Dom 4. März 1920 aufgelöst werden sollte und daß Anzüge und finer Wetterbureau folgendes mit: In Nordosteuropa etwa zwischen Wäsche für die zur Entlassung gelandenden Mannschaften fehlten. Finnland und Lappland lag in den letzten Tagen ein sehr umfang. Da die Entlassung bis zum 15. März durchgeführt werden sollte, reiches Hochdruckgebiet, in dessen Innern meistens trodenes und fcien die Anzüge bei den zuständigen Intendanturftellen anzufortern. heiteres Better herrschte. Durch Mitteleuropa hingegen zogen Zu der Auflösung ist es dann aber infolge des einzelne Teile eines atlantischen Tiefdrudgebietes, die auch in Rapp Butsches nicht gefommen. Erst am 24. Novem- Deutschland größtenteils trockenes Wetter und verschiedentlich Nieder ber 1920 gab Oberst Graßmann Anweisung an das Wehrkreistommando II in Stettin , Entlaffungsanzüge für 500 Mann ber Archläge brachten. Seit gestern ist nun das Hochdruckgebiet füdwest. beitsgemeinschaff Roßbach anzuweisen, da die Leute Anspruch darauf wärts vorgedrungen und hat zunächst in der Provinz Ostpreußen hätten. Der Angeklagte erklärt, daß er seine erste Aussage gemacht Aufheiterung des Himmels und eine träftige Abkühlung herbei habe lediglich um abzuwarten, ob Anklage erhoben werten würde. geführt. Ueber Nacht ist das Hoch weiter füdwestwärts vorge Er habe alle politischen. Komplitationen vermeiden wollen. Seine brungen und hat infolgedeffen auch bei uns die Bewölkung abdamalige Aussage fei aber vollständig hinfällig. Aus weiter ver genommen und ist die Temperatur infolge der Ausstrahlung des lesenen Schreiben folgert der Borsigende, daß Krull gewußt haben Erdbodens beträchtlich gefunten. Jekt dürfte die Kälte, die heute müsse, daß ehe die Herausgabe der Anzüge erfolgte, der Nachweis vormittag etwa 7 bis 8 Grad erreichte, sich zunächst noch verfür jeden einzelnen Mann geführt werden müßte. Major Kienitz habe das aber aus dem Schreiben nicht herausgelesen, sondern schärfen, da auch sehr heftige falte östliche Winde mehen. Ob die dasselbe als eine allgemeine Anweisung betrachtet und die An Kälte von langer Dauer sein wird, ist noch fraglich, da auch von züge ohne Prüfung überwiesen. Rechtsanwalt Bahn Nordwesten her neue Teiltiefs gegen Mitteleuropa vorzurüden bestreitet, daß der Angeklagte aus dem Schreiben die Notwendigkeit scheinen, bei deren Annäherung der Himmel sich voraussichtlich des detaillierten Nachweises erkennen tonnte. Der Angeflagte be wieder bewölken wird und der Wind sich immer mehr nach Süden streitet auch, daß ihm mündlich nach dieser Richtung hin Anweisun drehen dürfte. gen gegeben worten seien.
NO
von dem darin erwähnten Amtsgerichtsrat Dr. Luz jezt als unDer in Nr. 25 unter diefer Ueberschrift gemeldete Borfall wird bedeutend geschildert. Es jei weiter nichts geschehen, als daß 50 bis 60 Personen nach Schluß der Sigung in das Zimmer kamen, wo er noch einige Arbeiten erledigte, und sehr erregt verlangten, er solle sein Amt niederlegen, weil das Mieteinigungsamt ein altes, mittellofes Ehepaar auf die Straße gefeßt hätte. Er habe ihnen geantwortet, daß nach§ 15 und 16 des Groß- Berliner Wohnungsnot Ründigung und zur Erhebung der Räumungstlage gegeben werden rechtes bei Nichtzahlung der Miete allerdings die Zustimmung zur mußte, bisher habe aber das Mieteinigungsamt Treptow Sies immer nur unter der Bedingung getan, daß die Armenb härde sich nicht innerhalb einer bestimmten Frist bereit erklärte, für die Leute einzutreten. In folchen Fällen habe er selber vor Erteilung der Ausfertigung des Beschlufjes die Aften an die Armenbehörde gehen laffen und erreicht, daß diese die Bedürftigen unterstüßte, so daß sie daß seine Besucher sich dann beruhigten und daß ihr Sprecher und wohnen bleiben fonnten. Amtsgerichtsrat Dr. Lugz fügt hinzu, er einander die Hände schüttelten. Eine bestimmte Stellungnahme in der fünftigen Rechtsprechung des Mieteinigungsamtes habe er nicht versprochen und auch nicht versprechen können, da er doch nur eine von drei Stimmen habe.
im
furzem unfer alter Genosse, der Schriftfeher Baul Busch, Paul Pusch gestorben. Einem tüdischen inneren Leiden ist vor 68. Lebensjahre nach mehrmonatlichem Krantenlager erlegen. Seit dem Anfang der achtziger Jahre gehörte er der Partei ohne Unterbrechung an und hat er in dieser Zeit mit Eifer für seine Kollegen. schaft sowohl mie für seine politische Auffassung gewirkt. In seinem bescheidenen Besen lag es nicht, sich hervorzudrängen, still aber mit ausdauerndem Fleiß übernahm er ftets bereitwillig alle Bartei arbeiten, die Mühe und Beitopfer erforderten. Bei Gründung des Bezirksamt Kreuzberg wurde er zum Bezirksverordneten gewählt, fein Fehlen wird dort schmerzlich empfunden werden. à fcherung unseres verstorbenen Freundes findet am Dienstag, den 13. Februar, im Krematorium in Baumschulenweg , nachmittags 4 Uhr statt. Die ihn schätzten und liebten, werden ihm das letzte Geleit geben.
Die Ein
Der Borsitzende hält Krull weiter vor, daß Beutnant Roßbach bestritten habe, ihm den Auftrag gegeben zu haben, die Anzüge zu verkaufen und den Erlös an die Arbeitsgemeinschaft Teilweißes Geständnis der verhafteten Giftmischerin. abzuführen. Der Angeflagte stellte dies entschieden in Abrede. Nach Der Fall des durch Morphium und Opium ums Leben gekomAngaben des Zeugen Fries, der heute nicht erschienen ist, in der menen Gärtners Baul Hempel in Friedenau geht seiner Auftlärung Boruntersuchung hat Krull bei ihm 45 000 m. Schulden gehabt, die entgegen, da die Täterin, die 31jährige Giftmischerin Rosa Gent er zusammen mit seiner Provision von 5 Broz. abzog, so daß Krull[ chow, fich bereits zu einem teilweisen Geständnis entschlossen bei dem Berkauf der Anzüge etwa 125 000 m. herausbefam. Bon hat. Danach hatte sie nur die Absicht gehabt, ihren neuen Freund dieser Summe gingen, noch 40 000 m. ab an zwei Vermittler, die zu betäuben und dann zu berauben, einem Trid, den nach Angaben Krulls für ihn bei der Beschaffung von fie, wie ihr bereits nachgewiesen worden ist, bereits in drei anderen Baffen tätig waren. Den Reft von 85 000 m. hat Krull dann Fällen erfolgreich angewendet hat. Da fie felbft num aber eine von Fries ausgezahlt bekommen. Bori: Bo ist denn nun die starke Morphiniftin und Trinferin ist, und an dem Abend berauscht Summe von 85 000 m., die sie von Fries ausbezahlt erhielten? war, hat sie fich offenbar in der Dosierung ihrer Mittel geirrt und Angefl: Die Mannschaften hatten inzwischen burch Roßbach dadurch den Tod des Gärtners herbeigeführt. Die Bernehmung des bessere Anzüge bekommen, die aus Mitteln beschafft waren, welche Mädchens gestaltet sich sehr schwierig, da es allerlei Szenen an der Bommerfche Landbund zur Verfügung gestellt hatte. scheinend fünstlich herbeiführt, um die vernehmende Kommiffion ab Rechtsanwalt Bahn: Man muß sich vergegenwärtigen, daß es sich zulenten und zu verwirren. Es ist ferner festgestellt worden, daß nicht um eine reine Arbeitsvermittlungsstelle handelte, fondern um Frieda Gentschow vor einigen Tagen in Leipzig gewesen ist und eine politische Organisation zum Schuh der 2and dort versucht hatte, ihte vollständig durch Morphiumgenuß zusamwirte gegen die Kommunisten, die auf die Güter kommen wollten. mengebrochene und an Verfolgungswahn leidende Mutter in eine 4000fache Tage für Kraffdrojchten? Dbgleich erst in den letzten Es geschah alles im Einverständnis mit Roßbach. Bors: Roßbach Brivatirrenanstalt unterzubringen, was ihr aber nicht gelungen ist. Tagen die Kraftdroschtentare auf das 2500fache erhöht worden ist, bestreitet aber, den Auftrag gegeben zu haben. Bahn: Es handelt sich um hochstehende rechtspolitische Streise und die erau ist dann nach der Irrenanstalt Dalldorf übergeführung auf dem enten er en dan wieder mit einer neuen forbe Rechtsanwalt die Droschtenbesizer jetzt schon Plan getreten, fie verlangen Einführung 4000fachen Tage. In der Praxis würde das bedeuten, daß eine Fahrt vom Potsdamer Bahnhof nach Wilmersdorf zirka 15 000 m. fchaltung der Taruhr wieder aussteigt, hätte für dieses kurze VerKraftdroschte die Sache wieder anders überlegt und nach Einfoften würde. Ein Fahrgast, der sich kurz nach Besteigen einer gnügen die Kleinigkeit von 2800 M. zu zahlen.
Abgeordnete. Bors: Dann wäre es vielleicht beffer zu sagen, wer er ist, damit nicht eine Partei grundlos in Berdacht tommt. Rechtsanwalt Bahn: Es find Leute aus der deutschvolfischen
Bewegung. Deshalb ist wohl auch Herr Roßbach hier nicht erschienen. Rechtsanwalt Bahn unterbreitet dem Gericht eine Reihe
von Beweisanträgen nach dieser Richtung hin.
Das Gericht läßt hierauf eine furze Pause eintreten.
Die alliierte Flotte vor Smyrna. Condon, 12. Februar. ( WIB.) Zurzeit liegen vor Smyrna 11 englische, 4 französische, 3 italienische und 4 amerikanische Kriegsschiffe, zu denen noch ein englisches hinzufomme, das in aller Rürze eintreffen werde.
Die Türten haben die von ihnen den alliierten Kriegsschiffen gestellte Frist zum Berlassen des Hafens von Smyrna um 3 Tage verlängert, doch erklären die Alliierten nach wie vor, daß sie davon teine Notiz nehmen werden.
holländischer Gulden
Devisenkurse.
12. Februar 10. Februar Räufer. Berläufer Räufer Berläufer ( Geld-)( Brief-)( Geld-)( Brief) Kurs Kurs Kurs Aurs
worden.
Straßenbahntarife.
Städten befindet, erfieht man aus den täglich gemeldeten TarifIn welcher Not sich die Straßenbahn in allen deutschen erhöhungen, die jetzt überall vorgenommen werden. In Frant furt a. M. ist die Tariffeftfegung jest ähnlich wie in Berlin aus dem Plenum der Stadtverordnetenversammlung in einen Ausschuß verlegt. Bei dem dort eingeführten Teilstredentarif für 2, 5 und über 5 Kilometer hinausgehende Streden betrugen die Tarife bis Dor furzem 80, 120 und 140 M. Das jährliche Defizit für 1923 würde bei diesem Tarif über 8 Milliarden betragen haben. Man hat deshalb bie Tarife jeht auf 180, 250 und 300 m. er höht, während der Magiftrat 200, 300 und 350 m. verlangt hat. Wie die Frankfurter Beitung" mitteilt, muß in allernächster Zeit mit einer weiteren Erhöhung der Tarife gerechnet werden.
3500 Mark Monatsgehalt.
Ein Kino- Opfertag für das Ruhrgebiet . Die Groß- Berliner Lichtspieltheaterbefizer haben in ihrer Generalversammlung be. schlossen, einen Kino- Opfertag für die bedrängten Ruhrdeutschen zu veranstalten. Dieser Opfertag findet in allen Groß- Berliner Lichtspielhäusern am 15. Februar statt, mit der Maßgabe, daß die gefamten Einnahmen des Tages ohme irgendwelchen Abzug einem Fonds zugeführt werden, um ihn dann den Bedrängten zu bommen zu lassen. Die Hauptsteuerverwaltung der Stadt Berlin hat sich bereit erflärt, den Theatern, die sich mit Borstehendem einverstanden erklärt haben, die Luftbarkeitssteuer vollständig zu er laffen.
Schiffstatastrophe bei Bergen . In der Nacht zum Sonntag ftrandete auf einer Klippe, 5 Meilen von Bergen, der deutsche 12 Mann und der norwegische Lotse versuchten sich auf ein Floß Dampfer alterhof aus Curhaven. Die Mannschaft aus zu retten. Das Schiff fant fofort. Das Floß trieb 7 Stunden lang, bis Rettung fam. Nur brei Mann waren noch am Leben. Unter den Ertrunkenen befindet sich der Lotse.
auf der Bühne des Nationaltheaters in Sofia während der Probe zu einer Galavorstellung ein Feuer aus, das den Bühnenraum und das mit Bühr enrequisiten angefüllte angrenzende Gebäude zum größten Teil einäscherte. Durch den unverzüglich in Tätigkeit tretenden Rettungsdienst fonnte eine größere Banif ver hindert werden. Nach den bisherigen Feststellungen sind zwei Bersonen getötet und 15 perlegt worden. Der Brand soll dadurch entstanden sein, daß ein Deforationsstück in Flammen
Geradezu unglaubliche Zustände dedt eine Vorlage auf, die foeben der Stadtverordnetenversammlung zugegangen ist. Es han delt sich um das 3emfeiche Privatlyzeum in der Frucht. Der Kriegsmitschuldige Graf Berchtold, habsburgischer Außen privaten Mapchenschulen bereit erklärte und hieran gewisse Be firaße. Als sich die Stadt vor etwa Jahresfrist zur Unterstützung der minister und Berfertiger jenes Ultimatums an Gerbien, hält lich zur bingungen knüpfte, war es Herr Direktor Bemte, der stolz auf diese zeit in der Tschechoslowakei auf. Auf eine Anfrage erklärte die Regierung, fie dente nicht daran, eine dauernde Rückkehr Berch- Unterstützung pfeifen zu können glaubte, weil ihm, dem deutsch tolds zu bewilligen. nationalen Herrn Bildungsunternehmer, die dazan gefnüpften Bedingungen( Abbau der Vorschule, tonfessionelle Beit- Folgenfchwerer Theaterbrand in Sofia . Gestern abend brach herzigteit) nicht paßten. Er hat die Dinge weiter treiben laffen, obgleich jedes Kind wußte, zu wie tatastrophalen Verhältnissen gerade die Besoldung der Angestellten an einer solchen Anstalt führen mußfen. Herr Direktor Zemte sah das alles nicht oder wollte es nicht fehen. Nun endlich, wo ihm und seiner Anstalt das Waffer am Halse steht, perlangt e Hilfe von der Stadt Die Bedingungen, die für das Vorjahr verlangt waren, fann er nicht mehr erfüllen, aber e: rechnet mit der Gutmütigkeit oder Dummheit der Stadt. Im Monat Januar hat der Herr Direktor und deutsch aufging. 10972 50 11027.50 12269.25 12330.75 nationale Stadtverordnete seinen Lehrerinnen, 28 an der Zahl, ein 10274.25 10325.75 11371.50 11428.50 Gehalt von sage und schreibe dreitausendfünfhundert 1685 77 1694.23 mart ausbezahlt. Und te.ne Behörde hat eingegriffen, teine Berlin und Umgegend. Troden und vielfach, heiter bei ziemlich 5714.25 Lehrerin ist rechtzeitig auf den Gedanken verfallen, eine Gemert- ftrengem Frost und scharfen östlichen Binden. 5814.50 fchaft anzurufen. Gewerkschaft so etwas riecht ja für eine 7356 56 7393.44 8179.50 8220.50 deutschnationale Lehrerin nach Arbeitern lieber hungert man, 817.95 822.05 meil ein gefinnungsverwandter Arbeitgeber seinen Schulbetrieb 13266 75 13333 25 14962.50 15037.50 nicht dem Willen einer fortschrittlich gesinnten Stadtverwaltung an1341.63 1348.37 1476,30 1483.70 paffen möchte. 3500 M. Monatsgehalt, weil der Herr Direktor seine 13. 130173.75 180826.25 144138,75 144861.25 Borschule nicht abbauen wollte! Und nun soll die Stadt helfen, 27730.50 27869.50 30822.75 30977.25 jegt appelliert man an das soziale Gewissen der städtischen Körper1710.71 1719.29 1919.79 fchaften, als wenn ein Mann mit sozialem Gewissen diefe Kata3142.12 3157.88 3491.25 8508.75 ftrophe nicht hätte voraussehen müffen! Wir zweifeln nicht, daß 5236,87 5263.18 5810.43 5839.57 Die Stadt bereit sein würde, den Lehrerinnen in ihrer Not 4364.06 4385.94 4837.87 4862.13 trog ihrer unverzeihlichen Bassivität zu helfen, aber wir hoffen, daß 43.14 48.86 die Stadt nicht bereit sein wird, einen solchen Schulbetrieb 832.91 837.09 022.69 027.82 unter einer solchen Leitung auch nur einen Augenblid 11.92 11.98 zu fügen. Benn irgend eine Schule" mart ist, zugrunde zu gehen, 184.53 185.47 fo dürfte es diese sein. Es wird sich nur darum handeln können, 307.28 808.77 für die Schülerinnen diejer vielseitig geschäßten" Schule in anderen
1 belgischer Frant.
1 norwegische Krone
1 dänische Krone.
1 schwedische Krone
1 finnische Mart.
5157.12 5169.88 5211.98 5238.07
1 japanischer Den
1 italienische Lire
1 Pfund Sterling
1 Dollar.
1 französischer Frank
1 brasilianischer Milreis
1 spanische Beseta
100 öiterr. Stronen( abgeſt.)
1 tschechische Krone
1 ungarische Krone
1 Bulgarische Retva,
163,59
1 jugoslawischer Dinar
164.41
5685.75 5785.50
1910.21
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Wetter für morgen.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Rreis: Tempelhof , Mariendorf , Marienfelde , Lichtenrade . Die au heute, Montag, abends 7 Uhr. anberaumte Sigung des Bildungsausschuffes flir alle vier Orte finbet nicht im Rathaus, sondern im Zimmer 10 des Polizeibienstgebäudes, Mariendorf , Rathausstraße, statt. Jungfozialisten. Arbeitsgemeinschaft. Die für heute angefegte Veranstaltung findet infolge der Gesamtveranstaltung nicht statt.
Jugendveranstaltungen.
Verein Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin. Neukölln III. Seute abend findet in der Siedlung Dammweg bei Bod. Steinbod straße 10, eine wichtige 8ufammenfunft aller Genoffinnen und Genossen statt. Alle Genoffen milffen piinitlich um 8 Uhr erfcheinen