Finanzminister Raschin gestorben.

Prag , 19. Februar. ( WTB.) Finanzminister Dr. Rajchin f gestern mittag gestorben.

Nachmittags fand ein außerordentlicher Ministerrat ftatt. Der Vertreter des schwerkranken Ministerpräsidenten, Minister des Innern Malypetr, teilte das Ableben Dr. Rafchius mit und würdigte in einem längeren Nachruf seine Verdienste. Der Ministerrat beschloß ein­fimmig, daß der Staat die Kosten des Begräbnißfes, das am Mitt­woch, den 21. Februar um 2 Uhr nachmittags vom Pantheon aus flattfindet, bestreitet. Als unmittelbare Todesurfache gibt der ärztliche Befund Herzlähmung an.

TOURUP

Ganz wie Hugo Haafe ist auch Dr. Raschin erst nach wochenlangem Ringen und nachdem sich der Zustand des Attentatopfers anscheinend hoffnungsvoll gebessert hatte, der Kugel des Mörders erlegen. Dr. Raschin war ein Führer des demokratischen tschechischen Nationalismus. Im alten Desterreich, anfangs der neunziger Jahre in die Geheimbundaffäre der„ Omladina" verwickelt und zu schwerer Strafe verurteilt, wurde er später Abgeordneter und hat, im Gegen­satz zu anderen Tschechenführern, vom Beginn des Weltkriegs an fonfequent auf die 3 ertrümmerung Defterreichs hingearbeitet, um so den Staat der Tschechen erstehen zu lassen. Er gehörte dem Obersten Nationalrat an und er, der alte Rebell, war es, der dem Führer der Deutschböhmen, unserem unvergeßlichen Josef Seliger , zurief:„ Mit Rebellen verhandeln wir nicht!"

Als Finanzminister hat Dr. Raschin sehr bald nach der Staats­gründung des 28. Oftober 1918 jene Rotenabstempelung durchgeführt, bei der durch Zurüdhaltung des halben Betrags gegen minimale Ber­zinsung eine gewaltige Bermögensabgabe turzerhand durchgeführt wurde. Er hat die Zinfenzahlung für die österreichische Kriegsanleihe eingestellt und durch diese Maßnahmen die tschechische Baluta auf einigermaßen festen Grund gestellt. As fie trotzdem in einiger Abhängigkeit von der deutschen Mark blieb, hat er, wieber zum Finanzminister geworden, ohne Rücksicht auf die dadurch notwendig hervorgerufene Arbeitslosigkeit, die Stabilisierung der tschechi schen Krone, die Stillegung der Notenpreffe und schließlich den Gehaltsabbau bei den Staatsangestellten durch geführt. Aus der Erregung über die Folgen dieser Maßnahmen ist die Mordtat jenes mirren jungen Menschen hervorgegangen, die zur Einbringung eines besondern, aber meit über bloße Attentatsver hütung hinausgehenden Republif- Schußgefehes geführt hat.

Monarchistischer Arbeitermord.

Grunewaldwinter.

Jeder beffere" Bürger seht sich in diesen Tagen in ein be. quemes Abteil zweiter Klasse und zieht zum Wintersport und über haupt so zur Erholung.

Für die anderen aber, für die ganz Gewöhnlichen, für die das prophetische Wort geprägt ist: Arbeiten und nicht verzweifeln! ift es ein Fest, wenn der Zufall es fügt, daß sie am Alltag im Wald fich tummeln fönnen, im weißen Winterwald.

Denn hier draußen liegt jest wieder der Schnee der letzten Tage, der auf den Straßen der Stadt längst Schmutz und Waffer geworden ist. Auf weitem weißen Feld stehn Fichten und Kiefern, beren schlanke Stämme von einer dünnen Schneeschicht wie schüchtern um schlungen find. Und wenn ein leichter Wind durch das schüttern grüne Haupthaar der Stämme streicht, streut es große weiße Sterne, ganz zart und zierlich, daß der Fuß sie zu zertreten fürchtet. Der weiße Winterwald steht ganz stumm. Nur hin und wieder, irgend wo von weit her der gedehnte Pfiff einer Lokomotive, das schwere Atmen und Fauchen eines Güterzuges, auf dem vielleicht die letzten Kohlen von der Ruhr heranrollen; ein Hund bellt, mie beseffen, ein paar dumpfe Schläge im Hintergrund, wo Bäumen die Art an die Wurzel gelegt wird. Ein Hase hopst zwischen den Bäumen und schlüpft, als er Schritte hört, schleunigst in die schützende Schonung. Der weite winterlich weiße. Bald ist wie tot. Doch das stimmt nicht traurig, man ist im Gegenteil glücklich darüber, allein zu sein in der weiten, weißen Welt, feinen Menschen zu sehen, und man möchte fingen. Ueber den fledenlos weißen Teppich unter den Bäumen führt eine Spur. Breit, ausgetreten, mit dem deut lichen Abdruck von Nägeln unter Sohle und Absah.

Hier ist anscheinend ein Arbeiter zu früher Arbeit geschritten. Man tritt in die breiten, bequemen Fußstapfen und geht sicher über den tiefen Schnee, der glatt ist und sich unter den Sohlen ballt und zu kleinen Haufen zusammenschichtet und schiebt. Und unwillkürlich denkt man, während man auf den Fußspuren eines Arbeiters wan­delt, das hier ist wie ein Symbol für die große Welt, die auch nur gut und sicher dasteht, weil der Arbeiter für sie sorgt und ihr die notwendigsten Bedingungen schafft zum Leben und Wohnen und in die Weite reifen zum Wintersport!-

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Am Rand des Waldes ist Leben. Da stehen Billen, acht, zwölf, zwanzig funkelnagelneue Billen, denen tausend Bäume des Waldes haben Platz machen müssen. Hier wohnen die Reichen, die müde sind und der Ruhe bedürfen. Und hier sieht man auch wieder Men schen. Ein paar alte Mütterchen mit frummen Rüden, auf denen eine Laft Reifig liegt. So schleppen fie fich durch den Schnee dem Am Sonnabendabend wurde in einem Wiener Borortgaft Ausgang des Baldes zu. Hinter dem Fenster der einen Villa steht haus, in dem auchy Arbeitersportler verfehren, eine neue Mon- eine Onädige". Durch die Gläser der goldenen Loranette betrachtet archistenpartet gegründet. Schon während der Versammlung mach- fie prüfend, interessiert die alten Frauen mit ihrer Bürde. Mit vor ten ihre Teilnehmer drohende Aeußerungen, wenn sie draußen fichtigen Schritten schreitet eine von ihnen in langem Belzmantel andere Gäste des Lotals trafen. As nach Schluß der Versammlung über die verschneiten Wege des Partes hinter ihrer Villa. Auf dem um 9 Uhr einige Monarchisten zur Straßenbahn gingen, Arme trägt sie, wie eine Kostbarkeit, ihren fleinen Hund, damit er nahmen sie das Gespräch einiger hinter ihnen gehenden Arbeiter sich nicht die Füße naß macht in dem falten Schnee. Sportler zum Anlaß, sie mit Knüppeln zu bearbeiten. Daraufhin Denn fie find mitleidig, die Menschen hier in den Billen. ftiegen andere Genossen, die schon auf der Straßenbahn standen, ab. In diesem Augenblid schoß einer ter Monarchisten und traf einen 24jährigen verheirateten besonnenen Genossen tötlich. Durch andere Schüffe der Monarchisten wurden noch zwei Genoffen ver wundet, fie liegen im Krankenhaus.

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Die Mordbuben sind mit der Straßenbahn davongefahren, aber abgesprungen und entwischt, ehe ein zweiter Wagen mit Bolizei herantam.

Um Mitternacht waren zehn Bersonen verhaftet, und die Polizei hofft, fämtliche Teilnehmer jener Versammlung ausfindig zu machen. Nach der Wiener Morgenzeitung" haben an den Biener Be­sprechungen Ludendorffs auch Führer der österreichischen Monarchisten teilgenommen. Ludendorff will ja befanntlich auch tie Schwarzgelben in feine Antimargiftenfront" einbeziehen. Nach einer Wiener T.- Meldung herrscht unter der Arbeiter. schaft ungeheure Erregung, welche gestern in einem De monstrationszug ihren Ausdrud fand. Allgemein wurde Sühne für den Mord verlangt.

Wien , 19. Februar. ( WTB.) Die Bundesregierung hat gegen ten Biener Bürgermeister Reumann wegen der Inbetriebsetzung des Krematoriums Rlage beim Verfassungsgerichtshof eingebracht.

Politischer Ruffenprozeß in Berlin .

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Die Mord- und Verladekommission". Raubüberfälle im Asyl für Obdachlose.

Eine Räuberbande besonderer Art, die feit einiger Zeit das städtische Obdach in der Fröbelstraße und dessen Nachbarschaft un­fidher machte, wurde von der Kriminalpolizei zum größten Teil hinter Schloß und Riegel gebracht. Die Bande scheute sich nicht, Sie auch die Aermsten der Armen auszuplündern. trieb sich am Obdach herum und suchte sich dort die Asyliſten aus, bei denen sie noch irgendwelche Werte vermutete.

die bestellten Waren bem Bater des Angeffagten unter Nachnahme. Daraufhin befam er die Antwort, er habe bię Sumud fachen zwar nicht bestellt, sei aber dem Juwelier dankbar tafür, da er auf diese Weise von seinem hoffnungsvollen Sohn wieder etwas höre, dessen Adresse er sowohl wie die dortige Staatsanwaltschaft, die ihn suchte, nie feststellen konnte. Der Vertreter der Unflage bean. tragte 6 Monate Gefängnis. Das Gericht erklärte, daß der Angeklagte es nur dem Umftande zu verdanken habe, daß er wegen Krankheit die vielen Borstrafen noch nicht alle verbüßt habe, fonft wäre er wohl nicht unter einem Jahre Zuchthaus weggefomunen.

Die weltliche Schule für Moabit .

Was die arbeitende Bevölkerung Moabits feit zmet Jahren durch die Freie Schulgemeinde Tiergarten" erstrebi, foll nun der wirklicht werden. Die weltliche Schule( Sammelschule für alle vom Religionsunterricht befreiten Kinder) wird am 1. April 1923 eingeführt. Die Gebäudefrage und die Lehrerfrage find geregelt. alle freiheitlich dentenden Es ergeht deshalb an Eltern die Mahnung, ihre Kinder für diese Schule anzumelden, will. Meldet die Kinder vom Religionsunterricht ab und führt fie die auch im Sinne der Republik und der Völkerversöhnung erziehen der weltlichen Schule zu. Auskunft erteilen: Borwärts- Spedition, Wilhelmshavener Str. 48, und Gravunder, Biclefstr. 15, Laden.

Eine tollfühne Flucht. Der wegen schwerer Verbrechen feft genommene 20 Jahre alte Starl Dabnte follte aus Neustreli nach Berlin transportiert werden. Gegen 7 Uhr abends, als der Bug fich dicht vor der Station Schönholz- Rosenthal be fand, sprang der Bursche während der Fahrt aus dem 8 uge und entfam.

Feststellung wegen Preiswuchers. Gestern vormittag forderten mehrere Frauen einen Schußpolizisten auf, den Kaufmann Wilhelm Ralf aus der Osnabrüder Str. 25 megen Preiswuchers festzu stellen. Er hatte am Sonnabend das Pfund Schmalz für 3500 m. vertauft, am Sonntag verlangte er 4000 und etwas später 4500 m. Die Beamten begaben sich nach dem Geschäft, wo ihnen eine Eintaufsrechnung nicht vorgelegt werden konnte. Sie erstatteten infolgedeffen Bericht an die Kriminalpolizei.

Für lungentrante deutsche Hochschüler hat der Bap ft wiederum 40 000 Lire( zurzeit gleich 30-40 millionen Mart) zur Verfügung gestellt. Gesuche find durch Bermittlung der örtlichen Fürsorge ftellen der einzelnen Hochschulen umgehend an das Deutsche Für forgebureau Leipzig, Roßstraße 14, einzureichen. Die Spende ift für bedürftige Studierende aller Befenntnisse bestimmt.

Der Unterricht in der 2. Handwerterschule, Andreasstraße 1-2, beginnt am Montag, den 19. Februar.

Produffionsschule, Arbeitswiffenfchaft und Lehrerbildung. Der Lichtbildervortrag des Moskauer Schulleiters Professor Dr. S. A. Le mitin, der am heutigen Montag abend 7 Uhr stattfindet, mußte des starten Intereffes wegen aus dem Heinen Haedeljaal in die Aula des Französischen Gymnasiums, Reichstags. ufer 6, verlegt werden. Jedermann eingeladen! Freie Aussprache!

Der Borbereitungsunterricht zur Jugendweihe für die Kinder, die nach der Gotenburger Straße zu Dienstag 3 Uhr bestellt sind, muß wegen Schließung dieser Schule nach der 32. Gemeindeschule Pantstr. 47( Oberklasse), Zimmer 11, berlegt werden.

Schweres Eisenbahnunglück in Frankreich .

13 Tofe und 30 Verwundete.

Der Schnellzug Paris - Nancy stieß im Bahnhof von Bort- à- Binson auf die Lokomotive eines Güterzuges, der umran­giert werden sollte. Da der Schnellzug mit einer Geschwindig­feit von 80 bis 100 Kilometern fuhr, war der Zusammen­stoß so start, daß der Güterzug und einige Wagen des Schnellzuges buchstäblich zermal mt wurden. 13 Lote und 30 Bermun dete, hauptsächlich Soldaten aus den elfäffischen Garnisonen, wurden geborgen.

Der Sturm an der englischen Küste.

Nachts verteilten sie sich auf die Säle. Einzeln fielen die Ber­brecher über ihte folafenden Opfer her und raubten ihnen alles, was sie für mitnehmenswert hielten, sogar die. Brotportion, die sie von der Verwaltung des Obdachs erhalten hatten. Der Sturm, der in den letzten Tagen aus den Bereinigten Rührte sich ein Ueberfallener, um sich zur Wehr zu sehen, so wurde er mit Gewalt zur Ruhe gebracht und unbarmherzig Staaten gemeldet wurde, hat jetzt die Nordwestküste von verprügelt. Man drohte den Armen fogar, ihnen das Ge England erreicht und zahlreiche Schiffsunglüde hervorgerufen. nid umzudrehen, wenn fie irgendwas verlauten ließen. Go Der italienische Dampfer Radium" mit 5000 Tonnen Kohle ist scheuten sich die Ausgeplünderten, Anzeige zu machen. Die Brot- auf der Höhe von Hull vom Sturm überrascht und auf die portionen verzehrten die Berbrecher nicht etwa felbst, sondern sie Felfen geworfen worden. Der Rapitän und 28 Mann fonnten verfauften das Stüd für 100 m., um den Erlös mit ihrem Anhang nach fünfftündigen Bemühungen gerettet werden. Ein Dampfer in den Kneipen zu vertrinfen. Daneben betrieb die Bande als Spe unbefannter Nationalität ist in der Höhe der Orinan. zialität das Berladen von Stubben", das heißt, die Aus- inseln in Seenot geraten und hat Notfignale gegeben. Aus Schott plünderung von Betrunkenen. Auf diesem Gebiete mar ihre Haupt- land werden verheerende Wirbelwinde und Schneeſtürme gemeldet. Infolge außerordentlich schwerer Schneeftürme find während ftüße eine 21 Jahre alte Margot Fiedler aus Brante, die an­geblich durch die Polen verdrängt, nach Berlin gekommen ist. Diese der letzten zwei Tage zahlreiche Dörfer in den nördlichen fiel hier den Berbrechern in die Hände und fant von Stufe zu und mittlerea Grafschaften Englands und Schottlands vom Ber Das frühere Berliner Sowjetorgan Novi Mir" hatte zur Zeit Stufe, bis sie mit ihren Freunden Stammgast im Café„ Dalles" tehr abgeschnitten worden. In Derbyshire find 60 Dörfer und wegen des Mostauer Brozeffes gegen die Sozialrevolutionäre und allen Kaschemmen war. Sie war in der Hand eines Berbrechers, abgeschnitten. Mehrere Eisenbahnlinien sind durch Schnee­deren Führer Victor Tschernoff als„ Lügner, politischen der in seinen Kreisen als„ Räuberpaul" befannt ist. Das schie- wehen von 10 Fuß Höhe gesperrt. Suurten und Mörder" bezeichnet und ihm Bestechlichkeit und In- lende Mädchen lockte in der Umgebung des Asyls betruntene Fünfundzwanzig Menschen verbrannt. Bei einem Brande in trigen mit den Sozialrevolutionären gegen die Bolschewisten vor. Männer an sich und schleppte sie in Lokale der Raumer, Dunker der staatlichen Irrenanstalt von Manhatten( Bereinigte Staaten) geworfen; auch war den Sozialrevolutionären nachgesagt, daß fie und Jablonskiftraße, wo ihr Freund und fein Anhang zu verkehren find 22 Batienten und 3 Krankenschwestern ver. mit der russischen und deutschen Bourgeoisie, mit der englischen und pflegten. Hier wurden die Opfer mit Mtohol noch weiter bedacht, branat Es herrschte große Kälte. Biele von den Patienten französischen Regierung und der russischen Geistlichkeit eine Einheits- bis sie die Besinnung verloren dann ausgeplündert und herausge- haben in ihren Sjolie- zellen den Tod gefunden. Andere enitamen front zur Beseitigung ber belscheristischen Machthaber hätten bilden schafft. Gelang das nicht rasch genug, so schritt Margot Fiedler in das schneebedeckte Land, wurden aber schließlich wieder ergriffen. wollen. Tschernoff verklagte den Berantwortlichen Dr. Kersten. Das wohl auch zu einem Fortrott im hemde und veranlaßte den Schöffengericht verurteilte im Herbft Dr. Kersten zu 6000 m. Geld- Gast, sich ebenfalls bis auf Semd und Unterhose zu ent strafe: das Gericht erklärte, die Mostauer Prozeßverhandlungen leiden und mit ihr zu tanzen. Währenddessen untersuchten ihre Freunde und ebenso die von dem Beklagten vorgebrachten Gutachten russischer die Kleidertaschen, um dann zu verschwinden. Bei einer solchen Regierungsmitglieder nicht zur Grundlage seiner Rechtsprechung Aufführung wurde die Fiedler und einige Männer ihres Anhangs machen zu fönnen, weil die herangezogenen Beweismittel größten von Beamten der Dienststelle B. I. 15 überrascht und festgenommen, teils Werturteile wären. Nur mit Rücksicht darauf, daß der Beals ein ausgeplünderter Gast Lärm schlug. Die weiteren Ermitt flagte aus idealer Gesinnung heraus die Angriffe gegen Ticher noff erhoben hatte, die allerdings das erlaubte Maß weit überstiegen, hatte man von einer Gefängnisstrafe abgesehen. Beide Bar teien hatten gegen dieses Urteil Einspruch erhoben und so hat sich heute die Straftammer mit der Angelegenheit zu beschäftigen.

Devisenkurse.

19. Februar 17. Februar Käufer Berfäufer Käufer Berläufer ( Geld-)( Brief-)( Geld-)( Brief-) Kurs Aurs Kurs Rurs 7830.37 7331.62 8690.75 8790.50 5261.81

1 holländischer Gulden

1 argentinische Papier - Beso

1 belgischer Frant

1 norwegische Krone

1 dänische Krone.

1 schwedische Krone

1 finnische Mar!

1 japanischer gen

9546.­

1 italienisce Lire

1 Bŕund Sterling

1 Dollar.

1 franzöfifcher Frant

1 Soweizer Frant.

1 spanische Beseta

7368.38 7157 06 8709.25

1017.45

lungen führten bald zur Festnahme von insgesamt 15 Mitglie. dern der Bande. Nur der Hauptanführer, ein Friz Borne. mann, und der Räuberpaul, dessen Name nicht bekannt ist, werden noch gesucht. Die Gesellschaft führte den Spitznamen Mord- und Berladekommission. Alle diejenigen, die über ihr Treiben weiter Auskunft geben fönnen, werden bringend ersucht, sich im Zimmer 80 des Bolizeipräsidiums zu melden.

Auch ein ,, Notgroschen".

Mit dem Flugzeug abgeflürzt und verbrannt. Auf dem Krakauer Anger ereignete fich Donnerstag mittag ein schwerer Fliegerunfall. Der Flieger Ernst Schulze , der auf einem Probeflug begriffen war, überschlug fich mit seinem Flugzeug, das fofort Feuer fing. Der Flieger, der unter das Flugzeug zu liegen fam, verbrannte. Seine Leiche fonnte nur in vertohitem Zustande geborgen werden. Wetter für morgen.

Berlin und Umgegend. Vielfach beiter, aber veränderlich mit leichtest Schneefallen und mäßigen äftlichen Binden. Nachts ziemlich strenger, an Tage gelinder Frost.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Für den Kampffonds der BSPD. wurden von Angestellten der Darmstädter und Nationalbant, Abteilung Schinteplak, 14 200 m. gesammelt und abgeliefert, worüber hiermit bestens dankend öffent J. A.: Aler Pagels. lich quitiert wird.

3. Kreis, Wedding . Heute abend 7 Uhr Kreis- Frauenabend in der Gajulaule Bant Ede Biesenstraße. Thema:" Segualprobleme in der Jugenderziehung." Referent: Dr. Löwenstein.

19.

Bezirk, Bankow. Dienstag, den 20. Februar, abends 6 Uhr, Fraktionsfigung

7.

mit allen Bürgerbeputierten im Rathaus Bankow , Simmer Nr. 17. st. Seute abend 7 Uhr bei Dahns, Schlegelfte. 9, Frauenversammlung. Thema: Baluta- Elend und Proletarierhaushalt. Ref: Genoffe Lempert. Streis, Bebbing. Freie Schulgemeinde. Dienstag abend 7 Uhr bei Anderson, Stralsunder Str. 19, Funktionärkonferenz.

Die Geldentwertung hat nicht nur den Kleinreninern einen Strich durch die Rechnung gemacht, sondern auch allen, die aus einer Lebensversicherung auf eine bescheidene Beihilfe für ihre alten Tage hofften. Was bedeuten jetzt die paar tausend Mart oder gar nur paar hundert Mart, mit denen so viele Kleine Leute vor 10, 15 7869.63 7630.87 7669.13 oder 20 Jahren sich auf den Erlebensfall versichert hatten. Einer, der 7192.94 aus der Bittoria"-Boltsversicherung ganze 400 m. zu 1022.55 erwarten hat, schreibt uns, daß er diesen, bei dem heutigen Geld­3600.97 8619.03 mert lächerlich geringen Betrag noch jetzt, drei Monate nach dem 3809.50 8680.77 3699.28 Fälligkeitstag, nicht ausgezahlt erhalten hat. Wir fönnen nicht 3. 5288.19 5137.12 5162.88 miffen, ob nicht irgendwelche Versehen die Erledigung seines An­527.67 580.38 Spruches verzögert haben. Aber recht hat der Wartende, menn er 29. 9624. 9177.- 9223- flagt, daß er für seine 400 m., tie vor drei Monaten wenigstens 927.67 982.83 noch zu einem Viertelpfund Burst gelangt hätten, heute beinahe 92767.50 98232.50 90772 50 91227.50 nichts mehr erhält. 19800.37 19839.63 19451.25 19548.75 1157 10 1162 90 2169.56 3660,90 3032.40 27.68 592.51 7.53

2224.37 2255,66

1 brasilianischer Milreis

3715.68 3734.32 3117.18 8132.82

100 österr. ronen( abgeft.)

1 tschechische Krone

1 ungariie Strone

1 bulgarische Reta

1 jugoslawischer Dinar ,.

114,71 189.02

Der verlorene Sohn.

128.

bt. Der Frauenabend findet nicht heute, fondern Montag, den 26. statt. Näheres siehe Ausgabe vom 25. d. Wt.

bis 130. Abt., Bankow und Seinersborf. Die Unterabteilungsleiter und Gruppenführer werden bringend gebeten, die Einigungsmarten umgehend an ben Raffterer der Abteilung zurüidzusenden.

Jungfozialistische Arbeitsgemeinfchaft fällt heute ans. Den Teilnehmern wirb empfohlen, fich an der Bersammlung des Soz. Studentenbundes, abends 8 Uhr, im Museum für Meerestunde zu beteiligen. Stef. Geneffe Dr. Serg

Vorträge. Vereine und Versammlungen.

2180.44 Auf der Anflagebant des Schöffengerichts Berlin- Mitte hatte 8649.10 fich der Elektrotechnifer Sermann T. wegen versuchten Betruges 8047.60 zu verantworten. Der junge Mensch ist wiederholt megen Betruges 27.82 und Unterschlagung vorbestraft, hat wiederholt seinen Wohnort ge 595 49 medyjelt und war auf seiner Wanderschaft auch nach Berlin ge. 7.57 tommen. In einem hiesigen Juweliergeschäft befteilte er Wert- in 115.29 fachen in Höhe von 50 000 Mart, die er natürlich gleich( Mula). Lehrer Michaelis fpricht über: Moderner Anfangsunter 190.48 mitnehmen wollte. Der Berläufer war jedoch vorsichtig und fchicte zigt bei Saulbegizx Distrision. Gäste wilkommen.

Bund religiöser Sozialisten Deutschlaubs. Ueber die Bahai- Bewegung spricht Reuföln, Sertaftr. 9, Genoffin B.eßnez heute, Montag, abends 7 Uhr. Eltern- Bund. Elternfonferenz am 19. b. tts., abends 8 Uhr, Graues Klofter