Nr. 36+ 40. Jahrgang
Geld liegt auf der Straße
Straße...
Beilage des Vorwärts
Mittwoch, 21. Februar 1923
lung Jannads und des vierten noch unbekannten Teilnehmers an belafteten fich gegenseitig. Die Verteidigung behauptet, daß Frau dem Verbrechen nehmen weiter unter Hinweis auf die Belohnung Röber erblich belastet sei. Schon ihre Mutter soll eine alte KleptoDon 100 000 m die Kriminalkommissare Dr. Anuschat und Quees manin sein. Die Anflage vertreten Oberstaatsanwalt Lüdorff und im Polizeipräsidium entgegen. Auskünfte werden streng vertraulich Staatsanwaltschaftsassessor Dr. Rußmann. behandelt.
Abbau des Kohlenamts?
Diefer Sah, tausendmal von tausend Lippen gepredigt, foll fagen: Blagt euch nicht, sondern pact jedes Ding am richtigen Ende an, dann könnt ihr das Schicksal überwinden und Geld genug Raubüberfall auf eine einsame Mühle. erraffen und erringen, ohne zu schuften und euch abzuschinden. Das ist nun zwar sehr schön gesagt und hört sich sehr selbstverständlich Unter dem Vorsitz des Stadtbaurats Horten tagte gestern eine unternahm in der Nacht zum 14. Februar eine Reise nach Eine fechstöpfige wohlausgerüstete Berliner Räuberbande ar, in Wahrheit aber bleibt es graue und grämliche Theorie, mit Kommission, die sich mit der Frage eines weiteren Abbaues des Trebbin , wo sie es auf das Anwesen des Mühlenbefizers der man im Leben und in der Praxis so gut wie gar nichts beginnen Rohlenamts beschäftigte. Obgleich das Personal dieser Behörde in Müller abgeschen hatte. Die Mühle liegt einsam ungefähr und ausrichten kann. Darum soll auch hier nicht von blutleerer der letzten Zeit bereits start eingeschränkt worden ist, wurden eine halbe Stur.de vom Drt entfernt. Als das Ehepaar im Schlafe Theorie geredet werden, sondern vom Leben, wie es iſt. Und da weitere Entlassungen von Angestellten in Auslag, brangen die Räuber, die Masken trugen und mit Blendlaternen ficht genommen.
darf man sagen, daß das Geld tatsächlich heute in Berlin auf der Straße liegt, nicht bildlich und im Gleichnis gesprochen, sondern im wahrsten und verwegensten Sinne des Wortes.
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So anerkennenswert die Durchführung des Sparsamkeits programms des Magistrats ist, so unerklärlich ist die Tatsache, daß diese Sparsamkeit gerade bei einem Amte einsetzt, das in der Zeit der ständig steigenden Kohlenpreise und der wucherischen Zurüdhaltung von Kohlen mit zahlreichen Beschwerden der Verbraucher fchaft start in Anspruch genommen wird. Während die zahlreichen Bezirkskohlenstellen durchschnittlich ein Personal von 12 bis 15 An gestellten aufweisen, sind in der Zentralftelle augenblicklich nur noch zwei Beamte und dreißig Angestellte tätig. Weitere Einschränkungen würden auf Kosten der besonders jet so notwen digen leberwachungstätigkeit des Roblenamts gehen und zu Zuständen führen, die sich für die Kohlenverbraucher bald unangenehm bemerkbar machen würden.
Ein Prozeß um Riesen- Warenhausdiebstähle. Auch Herr Morvilius ist dabei!
und Revolvern ausgerüstet waren, in das Schlafzimmer ein, sezten den Eheleuten die Waffen auf die Brust und zwangen fie, ihnen ihr Gelt, Schmuck- und Wertsachen herauszugeben. Nur mit dem Hemd bekleidet, mußten die Eheleute die Räuber in der Wohnung umherführen, wo sie alle Koffer, Schränke und Behältnisse durchwühlten. Für 15 Millionen Mart Berte fielen den Verbrechern in die Hände. Zuleht zogen sie noch dem Ehepaar die Trauringe von den Fingern und zwangen sie unter Drohungen, fich vorläufig ruhig zu verhalten, während sie die Räder der Eheleute und des Dienstpersonals bestiegen und damit davonfuhren. Die Räder haben sie dann in Annaburg verkauft und dort Fahrkarten nach Berlin gelöft. Auf die Ermittelung der Räuber ist eine hohe Belohnung ausgefeßt. Zweckdienliche Mittei lungen nimmt der mit der Aufklärung betraute Kriminalfommissar Müller, Bezirksamt Kreuzberg, entgegen.
1. März
Zum Beweis für diese Behauptung begebe man sich mal nach dem Untergrundbahnhof Potsdamer Plag und revidiere ein wenig den Steinfußboden neben den Fahrkartenschaltern. Da wird man bald bemerken, wie wahr das Wort ist: Suchet, so werdet ihr finden! Ja, hier an diesen Stellen braucht man gar nicht lange zu suchen, balt und schnell fieht man zusammengeknüllte und zerknitterte Hundert- und Fünfzigmarkscheine auf der Erde liegen. Das eilige Publikum hat sie beim Heraussuchen des Fahrgeldes aus der Tasche und dem Portemonnaie gerissen, hat den Verluft gar nicht bemerkt und ist, heidi, in den gerade einlaufenten Zug gestürmt. Die Gerechtigkeit erfordert es allerdings hinzuzufügen, daß man auch früher in der Nähe von Kassenschaltern zehn oder - doppelter Stadtbahnpreis. fünf Pfennige fand. Nicht sehr häufig vielleicht, weil damals diese Am kommenden Montag wird, wie bereits mehrfach berichtet, Stadt., Ring- und Vorort perfehr um 100 Broz. er Zum 1. März d. I. werden die Fahrpreise im Berliner Nidelmünzen für viele mehr Wert hatten als heute Hundert und Fünfzigmartscheine. Wenn aber demnächst eine Fahrt mit der Unter- por der 9. Straftammer des Landgerichts I unter dem Borsiz von höht: Einzelfahrkarten der 1. Breisstufe 2. Klaffe 320, 3. Raffe grundbahn tausend Mark tosten wird, und auch an dieses schöne Ziel Landgerichtsdirektor Schimmat der größte Warenhausdiebstahl 160 m. Für jede weitere Breisstufe 80 m. in der 2. Klaffe und werden wir ja wohl schnell genug tommen, na dann wird man eben prozeß, der je ein Gericht beschäftigt hat, seinen Anfang nehmen. 40 M. in der 3. Klasse Zuschlag. Monatstarten wie bisher ber Tausendmarkscheine neben den Billettschaltern der Untergrundbahn Angeklagt find im ganzen 16 Personen. Die Hauptbeteiligte 25fache Einzelfahrkartenpreis, Berechnung der Schüler- Monats- und ist die Ehefrau Dora Röber geb. Hilhorst, die mit ihren beiden Wochenfarten wie bisher. Mindestpreise für Monatsfarten 2. Klasse fehen und sammeln. Kenner der einschlägigen Verhältnisse wissen übrigens zu er- Töchtern, ihrer Schwester und den Ehemännern dieser vier Frauen 8000 m., 3. Klaffe 4000 m. zählen, und sie werden wohl recht haben, daß es noch andere Stätten auf der Anklagebant zu erscheinen hat, und zwar Anna Förster , In dem Straf- und Konfursverfahren gegen den Wefffonzern gibt, wo man das Geld auf der Erde finden kann. Sie verweisen Anna Hüls, Luise Morvilius, Marie Edert, Kaufmann Köhn hat der Rechtsbeistand Köhne, R.-A. Georg Karnowski, eine auf die großen Weinreſtaurants, Schlemmercafés und Dielen. Da Joseph Röber, Rechnungsprüfer Artur Förster, Vertreter Lud- wichtige Entscheidung durchgefegt. Der Rechtsbeistand Növns hatte foll es ebenfalls nicht selten sich ereignen, daß ein Tausend- und sogar mig hüls und Kaufmann Mar Edert. Eine besonders inter von vornherein den Standpunkt vertreten, daß die Forderungen ein Zehntausendmarkschein herrenlos unter dem Tisch liegt. Nun, effante Erscheinung in dieser Gruppe der Angeklagten ist der der Einleger des Konzerns auf Rüdzahlung ihrer ich denke mir, hier wird von den Gästen mit ten biden Brieftaschen Schwiegersohn der Frau Röber, Franz Morvilius, der Einlagen nicht nur wegen des Epieleinwandes, sondern in erster des Geld abfichtlich unter den Tasch fallen gelassen, damit ein armes früher Direktor der Reichstreyhandgesellschaft Linie aus anderen rechtlichen Gesichtspunkten unbegründet
Luder, das in dem Lokal bettelt oder haufiert, auch seine Freude hat. Denn das ist ja bekannt, die Gäste dieser Lokale fint mitleidige Menschen, die ihr Leben ganz genau nach Goethes Worten einrichten: Ed I fei der Mensch, hilfreich und gut!"
Man würde sich aber einer groben Pflichtverlegung schuldig machen, wenn man hinzuzufügen vergaße, daß das offizielle Fundbureau und die Polizeireviere absolut nicht mehr zu tun haben als früher, da man noch nicht soviel Geld auf der Straße fand. Das ist aber auch nur zu ratürlich und kommt lediglich daher, daß alle diese Geldscheine ja heute bekanntlich ganz wertlos sind. Na, und mit Bertlofem belästigt man selbstverständlich kein Fundbureau oder ein Polizeirevier, sondern behält es einfach zum Andenken.
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Auf der Spur des Beamtenmörders.
Zu der Ermordung des Polizeiwachtmeisters Steiner wird mitgeteilt, daß ter flüchtige Jannad, bei dem die verhafteten Einbrecher Goldbach und Janneke Unterschlupf gefunden hatten, noch nicht ergriffen ist, wiewohl man ihm auf der Spur ist. Das Hauptverdienst an der unschädlich machung der Bande gebührt dem Wachtmeister Rühnert von der Schuhpolizeiabteilung Neukölln. Rühnert geriet, als er tie Verbr cher bei einem Einbruch ertappte und verfolgte, in ein schweres Feuer und erhielt selbst einen starten Schuß Er gab aus seiner Pistole 8 Schüsse ab; einer der Verbrecher erhielt vier, der andere zwei Kugeln in die Oberschenkel. Die Blutspuren führten dann zur Ermittlung und Verhaftung. Die Festgenommenen wurden gestern von dem Untersuchungsrichter in Gegenwart der Kriminalpolizei verhört. Sie bestreiten natürlich nicht nur die Ermordung Steiners, fondern auch den Einbruch. Die Ermittelungen der Kr minalpolizei haben jedoch alle ihre Ausreden widerlegt. Angaben zur Ermitte
in den linten Unterarm.
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Drei Soldaten.
Von John dos Bafios.
Aus dem amerikanischen Manuftript überlegt von Julien 6umpers
Andrews biß in die grüne Kapfel, die er in der Hand hatte. Ein milchiger Saft tam heraus. Bitter. Ich denke, Das ist Opium," sagte er.
Was ist das?"
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Träume?" unterbrach ihn Chrisfield. Die letzte Nacht hatte ich einen. Träumte von einem, der sich selbst erschossen hatte; vor einiger Zeit beim Refognoszieren...
"
Was war da?"
,, Nichts weiter. Ein Frizie lag da im Wald, der hatte
fich erschossen."
,, Das ist besser als Opium," sagte Andrews, zitternd vor plöglicher Erregung. ,, Träumte, die herumsummenden Fliegen seien Aeroplane. Erinnerst du dich an das Dorf, wo wir zulegt in Ruhe lagen?"
,, und an den Major, der das Fenster nicht schließen gewiß erinnere ich mich daran." wollte
war.
Die Angeklagte Dora Röber ist von Geburt Holländerin, be feien. Er hat deshalb auch die Konkurseröffnung für unzulässig treibt das Diebeshandwert seit frühester Jugend und ist mehrfach erklärt und diese Ansicht in den Beschwerdeinstanzen zur Geltung vorbestraft. Nach Verbüßung der Strafen wandte fie fich nach gebracht. Einige Einleger hatten die Klage auf Feststellung ihrer Berlin und hat hier in Gemeinschaft mit ihren beiden Töchtern Forderungen zur Konfurstabelle eingereicht. Das Landgericht Luise Morvilius und Marie Eckert, ihrer Schwester Anna Förster Berlin II bat durch Urteil vom 12. Februar d J. diese Klagen und ihrer Freundin Anna Hüls fast sämtliche größeren und abgewiesen und sich also dem Rechtsstandpunkt des Vertreters feineren Spezialgeschäfte und warenhäuser auf von Stöon angeschlossen. Sollte dieses Urteil rechtskräftig werden, ihren Diebesfahrten heimgesucht. Die Diebinnen arbeiteten fo wird das Konkursverfahren schneller zu Ende gehen, als man nach wohlausgearbeitetem Plan und stahlen vorwiegend kostbare Bekleidungs- und Lugusartikel. Bon Servicen und erwartet hatte. anderen aus mehreren Stücken bestehenden Gegenständen verstanden Der geplakte Juderbeutel. Mit einem neuen Kniff arbeitet fie es, sich nach und nach in den Besitz sämtlicher zuge. ein Schwindler, der eine Familie in der Goztowelyftraße heimhörenden Teile zu setzen. Am 20 Dezember 1921 waren die fuchte. Dort erichien ein junger Mann mit einem. Batet und be. Röber, Förster und Edert im Geschäft von Adam in der Leipziger Straße und wurden dabei abgefaßt, als sie einen Mantel und einen Jumper beiseite bringen wollten. Durch ihr dreiftes Auftreten verstanden die Diebinnen es aber, ihrem Verhalten ein harm lofes Aussehen zu geben, so daß man sie nicht nur laufen ließ, fondern sich bei ihnen auch förmlich noch entschuldigte Am nächsten Tage erschienen die Chemänner in dem G- fchäft und fauften unter Vorweisung größerer Geldbeträge zum Beweise da für, daß ihre Frauen es nicht nötig hätten zu stehlen, die von diesen ausgesuchten Waren Kriminaloberwachtmeister Dettmann, der davon Wind bekommen hatte, ließ sich aber meniger verblüffen und nahm eine aussuchung bei Frau Röber in deren luxuriös eingerichteter Wohnung am Kurfürstendamm 141 por, und ebenso bei den Töchtern und der Schwester. Dabei ergab sich das über raschende Resultat, daß diese Wohnungen ein förmliches Warenlager von Diebesgut enthielten. Hunderte pon Sachen aller Art wurden gefunden, die aus allen größeren Kaufhäusern und Spezialgeschäften zusammengestohlen waren. Im ganzen hat die Anflagebehörde nicht weniger als 68 Berliner Die Reichsfiedlungsschau wird am Donnerstag, den 22 Februar, be stohlene Firmen ermittelt. Die festgenommenen Frauen 12 Uhr, in den Räumen des ehemaligen Herrenbauses, Leipziger
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Stimme. Die Haut so weich und geschmeidig, und nichts in der Welt fühlt sich so schön an, wie ein Mustel... Was follte ich tun ohne meinen Körper!"
Chrisfield lachte.
,, Schau mal, wie mein Knöchel geschwollen ist." ,, Chris," sagte Andrews. Komm weg von diefen ftintigen Uniformen. Du wirst dich wieder wie ein Mensch fühlen, fo Sonne auf dem Körper, statt wie ein laufiger Soldat. ,, Hallo, Leute!" tam plötzlich die Stimme eines Marte
tenders.
Waffer.
Hallo!" antwortete Chrisfield mißmutig und hintte zum Wo hast du die Seife?" fragte Andrews. Ihr wollt wohl schwimmen, Kerls?" meinte der Marketender. Dann fügte er in überzeugtem Tone hinzu: Feine Sache."
Solltest auch reinfommen," sagte Andrews. ,, Dante, dante. Wollt ihr nicht lieber' n bißchen unter Wasser gehen?... Da drüben sehen euch zwei franDer Marketender zösische Mädchen von der Straße aus zu. ficherte leise. ,, Macht nichts," sagte Anbrems und seifte fich ordent
lich ein.
Haben das wahrscheinlich gern," warf Chrisfield ein. Ich weiß, die haben feinen Anstand... Aber trotzdem..." Warum sollten sie nicht auf uns schauen. Vielleicht werden nicht mehr viele Leute Gelegenheit dazu bekommen." Wie meinst du das?"
"
"
,, Hast du schon jemals gesehen, was ein fleiner Granatsplitter aus einem menschlichen Körper machen fann?" fragte Andrews voller Wut.
stellte Grüße von Verwandten aus der Provinz. Diese hätten ihm für die Familie ein Palet mitgegeben, das einen Beutel mit 8uder entbalte. Leider sei ihm der Beutel unterwegs ge risken und der Buder in dem Patet ausgelaufen. Während die Leute nun hinausgingen, um nach einem anderen geeigneten Behältnis zu suchen, verschwand der Besucher und nahm einige Anzüge und Schmudiachen im Werte von 200 000 m. mit. Der Gauner ist etwa 20 bis 23 Jahre alt und trug eine helle Reifemüge und einen braunen Schlüpfer.
Die beiden Eisbahnen im Bezirk Kreuzberg, die Südeisbabn Am Urban" und die Vittoria Eisbahn am Kreuzberg ( an der Staßbachstraße) find eröffnet. Bei anhaltendem Froitwetter wird am Sonnabend, den 24 d. W., von 3 1hr nachm ab ein Eis fest mit Kunstlaufen. Breiswettlaufen, Fadelzug uiw. abgehalten. Bei eintretender Dunkelheit findet festliche Illumination und Feuerwerk statt. Der Erlös ist zugunsten des Jugendheims be
stimmt.
willig wieder Schmuß und Sklaverei anziehen? Ich denke, ich werde nacht über die Felder gehen.
Heißt dem Vaterlande dienen Silaverei, mein Freund?" Der Marketender, der zwischen den Badenden umherftreifte, fezte sich in seiner reinen Uniform und mit seinen gut polierten Stiefeln, die seltsam von der schmugbedeckten und schweißdurchtränkten Kleidung der Leute um ihn abstach, in das Gras neben Andrews.
,, Da hast du verdammt recht, das nenne ich Sklaverei." ,, Du wirst Scherereien friegen, mein Junge, wenn du so redeft," sagte der Marketender und fenkte die Stimme vorfichtig. Nun, was nennst du denn eigentlich St'averei?" ,, Du mußt immer daran denken, daß du freiwillig für die Sache der Demokratie arbeitest... Damit deine Kinder einst in Frieden leben können.
Hast du je einen Menschen totgeschossen?" ,, Nein, natürlich nicht... Doch ich hätte mich zum Dienst gemeldet. Nur meine Augen find zu schwach."
,, Das glaube ich schon, daß deine Augen schwach sind," sagte Andrews, schwer atmend. ,.D, es muß schrecklich. schrecklich dort draußen fein," fuhr der Marketender fort. Aber ihr werdet die Geschichte schon bald ins Reine bringen. Ihr werdet den Kaiser in Berlin schon bald aufhängen."
Ist mir ganz schnurz egal.. ,, Andy, ich werde verrückt, wenn ich nicht bald eine Frau ermische. ,, Denft daran, daß eure Frauen, eure Schwestern und Bräute und Mütter für euch in diesem Augenblick beten." Ich wünschte, irgend jemand würde mich in ein reines Hemò reinbeten," sagte Andrews und begann seine Kleider anzuziehen. ,, D, wenn ihr rein bleiben fönntet und als unbeschmukte Sieger zu denen zurückkehren, die euch lieben," murmelte der Marketender.
Sie legten sich auf die Rasen öschung, die von der Straße zum Teich hinunter führte. Die Straße war durch das hohe Schilf verborgen, durch das der Wind fanft lispelte. lleber ihnen strömten ungeheure weiße Cumuluswollen, die, übereinander gehäuft wie phantastische Galeonen, vom Winde getrieben, sich langsam in den grünlichen Himmel hineintrieben. Er warf sich in das Wasser und schwamm nach der Mitte Die Wolken friegelten sich in dem silbrigen Glizern des des Teiches. Chrisfield folgte Andrews. In der Mitte legte Teiches, hin und wieder ragten Grasbüschel aus dem Wasser er fich auf eine Sant dant in dem warmen, feichten Wasser heraus, einige B'üten trieben auf der Oberfläche. Einige und schaute zurüd auf den Marketender, der noch immer am Peit lagen fie auf dem Rücken, bevor sie sich auszuziehen be- Rande stand. Hinter ihm waren andere Männer, die sich auch Sie sahen hinauf in den Himmel, der ganz weit aus ogen, und bald war der grasbewachsene Abhang voll von ,, Wie lange bist du schon hier drüben?" fragte Andrews. und frei schien wie der Ozean, weiter und freier als der Ozean. nackten Männern und gelblich- grauer Unterkleidung. ,, Gerade drei Monate. Das schmutzige Gesicht des Andrews zog seine Kleider langsam aus. Chrisfield heraus tam, fand er Andrews bei seinen Kleidern Mannes hellte sich auf: Aber diese drei Monate sind mir „ Herrlich, die Sonne zu fühlen und den Wind auf dem mit gefreuzten Beinen sigen. Er griff nach seinem Hemd mehr wert, als alle anderen Jahre meines Lebens... Hier und zog es an. habe ich das große Herz von Amerita schlagen hören. VerKörper, nicht, Chris?" Andrews ging auf den Teich zu und lag flach auf dem ,, Gott , ich fann mich gar nicht entschließen. das verdammte geßt nie, daß ihr an einem großen, christlichen Kreuzzug teilBauch in dem feinen, weichen Gras am Kande. Es ist herr- Ding wieder anzuziehen," sagte Andrews ziemlich leise, fast nehmt. ( Fortfehung folgt.) lich, feinen Körper zu fühlen," sagte er mit träumerischer als ob er zu fich felbft fpräche. Ich fühle mich so réin; frei
Als