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General watter gegen öenvorwärts*. 2or dem Schöffengericht Derlin-Mitt« begann heute unter dem Vorsitz des Amtsgerichtsrat Lortzing   der angekündigte Beleidi- gungsprozeß des Generalleutnants a. D. v. Watter gegen den neraniworilichen Redakteur desVorwärts', Viktor Schiff. Ms Zeugen waren erschienen: der preußische Minister des Innern, S« v« r i n g, General Kabiich, Major o. L ü tz o w, Polizei. oberinfpektor Bäcker- Karlsruhe, der Führer des Bergarbeiter. Verbandes, Abgeordneter' ch u f e m a n n-Bochum, sowie die Abge- ordneten K l u b t s ch- Dortmund und Braß- Remscheid  . Vor Ein- tritt in die Verhandlung regte der Vorsitzende die Frage eines Ver- g'eichs an, doch erklärte namens des Beklagten R.-A. Dr. ch o r o- witz, daß ein Vergleich kaum möglich sei, da nach umfang- reichen Ermittlungen und Zeugenaussagen der Beklagt« auf dem Standpunkt stehe, daß der gegen General   v. Watter erhoben« Vor- wurf des Verfassungsbruchs im Kapp-Putsch   durchaus be­gründet sei. Aus der aiweren Seite betonte R-A. P a e s ch k e für den ebenfalls erschienenen Nebenkläger, daß gerade diese Behaup- tung absolut unrichtig sei und deshalb keine Lergleichsmöglichkest bestände. Es gelangte dann zunächst der Bericht desvorwärts" vom 25. August 1921 über den Verlauf des Frontkämpfertages zur Verlesung, indem es u. a. hieß:Es war so ziemlich alles an Rechtsbolschewisten versammelt, was in Deutschland   herum- läuft. General   v. Wattcr, der russische Weißgardistenführer Awaloff Bermondt, Graf von der Goltz u. a. m." Dann wurde die von Watter hierzu eingesandte Berichtigung v.'r- lesen, in der sich General   v. Watter energisch dagegen verwahrt, als Anhänger irgendeines Bolschewismus bezeichnet zu er erden, und im Anschiutz daran der Kommentar desVorwärts" zu dieser Bericht!- aung, in dem es heißt:Auch tragen gewisse Verschwörer- s i tz u n g« n einen rechtsbolschewistischen Charakter, wie jene, die vor einigen Monaten in Karlsruhe   stattfand und über die viel- leicht Herr General v. Wattcr nähere Auskunft geben könnte. Aber die typische Form des Rechtsbclschewismus ist der Putschversuch wie jener Kapp-Putsch  , an dem Herr General v. Watter unter Eid» und Dersossungsbruch auch gewiflermoßen als Kommandeur der Reichswehrdiviston in Münster   solange mitgewirkt hat, bi» er seine Aussichtslostakeit erkannte". Der Angeklagte Viktor Schiff übernahm für beide Artikel die straf- und pre«gesetzliche Derantmorwnq und bekannte sich selbst als Varfosicr der Erwiderung cuf die Zuschrift von Dotters, die der Vorwärts" damals unter der Ueberschrist 3fl er dumm oder tok er nur so?" gebracht hat. Hinsichtlich dieser formalen Wendung in dieser lieber» schr st betonte Schiff, daß er nicht die ollgemeine Intelligenz de» Generals, wohl aber die politische in Zweifel ziehen wollte, aber nicht die Absicht einer Beleidigung damit gehabt habe. General   v. Walter erklärte h erzu, daß er sich an dem Frontkämpfertag auf Wunlch von mehreren hundert Kämpfern seiner alten Division beteiligt habe, ohne zu wissen, von wem die Tagung veranstaltet worden sei. Auf Wunsch derselben Leute habe er dann auch auf denVorwärts"-Artik«l geantwortet. Der zweite Verteidiger des Beklagten, Rechtsanwall Abgeord- neter S a e n g e r- München, betonte h erzu, daß am Frontkämpfer. tag sowohl für die Reichewebr wie für die Kriegervereme eine Teil- nähme verboten gewesen sei. da es sich um eine politische, mon- archistische Veran staltung nedandelt bebe, und daß daher diese Tagung durchaus als.rechtsbolschewistisch" bezeichnet werden konnte. Dann wandte sich die Verhandlung dem wesentlichsten Teil der Verhandlung, dem'Vorwurf der Teilnahme Walkers an einer vcrschwörersihung in Sarlsruhe. Dr. H o r o w i tz führt« hierzu aus, daß am 18. November 1920 !r! Karlsruhe   im Restauvant.Tiergarten" eine Versammlung statt- -fsunden habe, die von einem Fabrikanten und früheren Reserve- ' zier Otto Wagner   einberufen worden sei, der Einlaß- '-rten an 89 Personen unter dem ausdrückliche,'inwkis geschickt te, daß General   v. Watter in dieser Versammlung sprechen lürV Wc'ter sei von München   k mimend auch dort erschienen und '-'x über die von links drohende Putschgefahr sowie über das Bestehen einer Roten Arme« gesprochen, der ae'-enüber sich die bürgerlichen Elemente rechtzeitig organisieren ""äßten, da die Regierung viel zu schwach zur Abwehr sei. man das nötig» Geld habe, könne man Kanonen bauen und Waffen beschossen. Woher das Geld komm«, sei ganz l e i ch g ü l t i o. Eventuell könne man den Geldgebern sagen, daß i- Regierung ein solches Unternehmen durchaus unterstützen würde. 'an dem Vorschlag anderer Redner, eine Organisation ähnlich der Organisation Eschcrich ins Leben zu rufen, habe Waller abgeraten. �cn Vergleich mit der Orgesch solle man lieber unterlassen. Später labe die badische Reoierung vor diesem Unternehmen öffentlich ge- warnt, es feien verschiedene Verhaftungen vorgenommen worden, auch watter sollte verhafkek werden. reist« aber noch in der gleichen Recht von Karlsruhe   ab. General   v. W a t t« r betonte hierzu, daß im Laufe des IahreS 1929 er vielfach veranlagt worden sei, über seine Erfahrungen im Ruhrrevier zu sprechen. In Miincden habe man ihn gelegentlich eines vorübergehenden Aufenthalts nach Karlsruhe   eingeladen, um dort vor einer Versammlung zu sprechen. In Begleitung des Oberst- leutnants v. Unruh habe er sich dann auch dorthin begeben, und zwar absolut nicht im geheimen. Der Dortrag Haber aber um 11 Uhr vormittags in einem öffentlichen Lokal stattgefunden und er habe durchaus keinen Zweifel an der Legalität der Deran- staltung gehabt, da ja auch der damastg« Führer der badischen Sicherheitspolizei an dcm Vertrag teilgenommen habe� Ich schilderte, so erklärte Gen'rol Watter, die Entwicklung der Kämpfe im Ruhrrevier und betonte, daß die Kräfte der Regierung gegenüber den Umsturzversuchen von links zu schwach seien. Deshalb Höllen sich in Bayern   und Norddeutschland bereits Verbände ge- bildet, die der Regierung gegen eventuellen Umsturz zur Verfügung stehen wollten, die in Norddeutschland aber bald verboten wurden. Für Vockn» bezeichnete Ich N- Lage als besonder» schwierig, da die badische Regierung diese Verbände ausdrücklich verboten hatte, _(Fortsetzung in der Morgen-Ausgabe.)
Ärrtfi-ßepfitl Itnd feine fteiirPe! Rückseite: Das Linienmuster des Traudruckes ist flächiger ge- Vtvf)- Vell Uli UlSÜ sii-ill«. halten. Di« kleinen dunklen, regelmäßig wiederkehrenden Kraft- Anläßlich der Beratung der deutschnationalen und volkspartei- stellen des echten Musters fehlen. Vor Annahme �dieser Nach.
licher Anträge auf Abänderung des Gesetzes über die Bil- dung der Einhellsgemend« Groß-Berlin geht jetzt durch alle Bezirk« ein Antrag, der sich gegen dieübertriebene Zentra- lisation der Verwaltung", wendet und in versteckter Form eine Unter st ützung der rechtsparteilichen Versuche auf Verschlechterung des Groß-Berliner Gesetzes ist. In diesem Zu- sammenhang sind die Ansprachen nicht ohne Interesse, die bei der Einführung des Genossen Kohl als Bürgermeister in Köpenick  geHallen wurden. Oberbürgermeister Döß wies darauf hin, daß das neue Berlin  unter einem ungünstigen Stern ins Leben getreten sei. Die Schmie-
ahmungen wird gewarnt. Für die Ausdeckung von Falschmünzer- Werkstätten zahlt die Reichsbank, deren Fa l f ch g e l d- A b t e i» l u n g K u r st r o ß« 49 III entsprechende Mitteilungen unter Zu- sicherung von Diskretion entgegennimmt, cm Personen aus dem Publikum nach wievorhoheDelohnungen.
Voll und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Postauflage bei. 59 909 Mark Belohnung. Dem Radfahrer der Firma Armin Tenner, Berlin   SW. 68, Zimmerstr. 34, wurde am Sonnabend, den 17. Februar, am späten Vormittag aus einem offenen Dreirad ein _____________________________________________ Paket, enthaltend einen Elektrizitätszähler, Fabrikat rigkeiten der Bildung der neuen Stadtgemeinde feien durch starken; 21 r o n, 209 Amp., 500 Volt, 9lr. 1 819 023, entwendet. Der Apparat Widerstand mancher Kreise gegen das Gesetz vermehrt worden. Die- ist ungewöhnlich und kaum zujnrwericn, der Metallwert ist gering:
vevifenkurse.
1 holländi'cher Gulven... l argentiniickie Papier  -Peso 1 belgiscber Frank...... 1 norwegistbe Krone... 1 dänische Krone....... 1 schwedische Krone... 1 finnische M'rk....... 1 japanischer Jen...... 1 italienische Lire...... 1 Piund Sterling.. 1 Dollar......-- 1 sran löslicher Frank.... 1 brasilianischer MilreiS.. 1 Schweizer Frank...... 1 spanische Peseta..... 100 österr. Kronen sabgest.). 1 tschechische Krone t.... 1 ungarisch« Krone..... 1 bulgarische Lewa..... 1 jugoslawischer Dinar...
6977 SO! 8354.06, 1201 96 4199.47 4x379.02 6990.96
9(122 50 8395.04 1206 02 4220.58 4400 96 6030,04
1087.27 1092.78 106483.12 107016 8C 2264375 22756.75 1371.56 137844
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22 Februar
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6377.60 8458.80 1211.96 4199 47 4379.02 5999.06 610.96 10872,75 1102 23 106732 50 22693.12 1896.50 2566 56 4289.25 8568 06 3t 96 674.31 7 2.3 132.66 221.44
9022.50 8501.20 121804 4220.53 4400.98 0030.04 014.04 10027.25 1107 77 107267 50 22809 88 1403.50 2581.44 4.31075 8583.94 3214 677 69 7.27 ' 183.34 222.68
jenigen, die die Bestrebungen auf Loslösung wichtiger Teile von der G-esamtgemeind« unterstützen, müßten sich im klaren sein, daß ihre Ziele nicht ohne schwere Schädigung des Gemein- wesens zu erreichen seien, denn das neue Berlin   bilde bereits ein unzerreißbares Ganze. Schon aus finanziellen Gründen sei«ine Zerreißung unmöglich. Berlin   denke n i ch t d a r a n, die einzelnen Bezirke wieder aufzugeben. Es tue nur besseres gegenseitiges Verstehen not, und die Bezirke sollten nur beim zentralen Magistrai energisch vorgehen, wenn ihre Interessen nicht genügend berücksichtigt würden. Der Oberbürgermeister wies besonders darauf hin, daß die Erfahrungen des Genossen Kohl im Zentral-Mag ftrat ihn zum Ausgleich vorhandener Gegensätze besonders geeignet mache. Genosse Kohl bekannte sich als Freund und Anhänger der Stadtgemeinde Groß-Berlin. In der Zentralisation liege ein gesunder Gedanke, sie müsse aber mit einer gesunden, weit- reichenden Dezentralisation zusammengehen. Natur- gemäß ergeben sich bei der Durchführung einer so gewalligen Orga- nisationsoufgabe anfangs Schwierigkeiten. Ihre Abstelluna sei ober möglich ohne Gesetzesänderung. Er werde sich bemühen, das Beste für den Bezirk in enger Zusanunenarbell mit Groß-Berlin heraus- zuholen. » Durch den Eintritt des Genossen Kohl als Bürgermeister in Köpen'ck ist in der Berliner   Verwaltung ein Novum geschaffen. Genosse Kohl ist zurzell nicht nur Bürgermeister von Köpenick  , sondern auch unbesoldeter Stadtrat im zen- traten Berliner Magistrat. Dieser Fall zeigt, daß zur Verbindung der Bezirke mit dem Magistrat, wie sie in den Abände- rungsanträgen zum Gesetz für die Zusammensetzung des zentralen Magistrats gewünscht wird, eine Gesetzesänderung nicht notwendig ist._ kvs. Prozeh Vorarra und Genoffen. Bor der 1. Strafkammer des Landgerichts l   begann heute früh unter Vorsitz von Landgerichtsrat Dr. Braun der auf mehrer« Tage berechnete Prozeß, der die seinerzell viel besprochenen Zustände in der Städtischen Kleideroerwertungsgesellschaft (KDG.) und die dort angeblich vorgekommenen Veruntreuungen auf- klären soll.. Angeklagt sind wegen Untreue und Preistreiberei durch Ketten- Handel der Kaufmann Franz Novarro, der Kaufmann Ollo Petermann und der Kaufmann Mfred Giese. Die Anlage vertritt Staatsanwalt Schuhmacher, während die Angeklagten durch Iustizrat Dr. S. Löwenstein und Rechtsanwalt Daniel verteidigt werden. Es ist eine große Zahl von Zeugen geladen, darunter meh- rere Stadträte und Mit<ieder des Magistrats. Als Sachverständiger fungiert Oberstadisekretär Sotolowski. Der größte Teil der Zeugen wird bis zum Montag entlassen. Der Angeklagte Nooarra war von 1917 bis zum 6. April 1921, an welchem Tage er verhaftet wurde. Geschäitsführer der Kleidcrvertticbs-G. m. b. H. Dies« war ein von der Stadt zur Versorgung der minderbemittelten Bevölkerung mit Kleidungsstücken eingerichtetes Unternehmen. Petermann war Personalchef und später Be- triebsleiter. Giese Einkäufer. Der KVG. war zunächst eine Schuh. jbesohlungs- und Ausbesser unasanstalt angegliedert. Als diese im Igbve 1919 aufgelöst wurde, gründeten die drei Angeklagten die Groß-Derliner Schuhbesohlungs- und Ausbesscrungswerkstätten- Gesellschaft. Novarro war Versitzender de» Aufsichtsrats. Di« An­klage macbt nun Novorra, der übrigens schon nach 20 Togen wieder aus der Haft entlassen worden war, zum Vorwurf, daß er dies« Doppelstellung b-nuUt habe, um sich Vorteil« zu verschaffen, indem er die von der KBG. gekauften Waren den Reparaturwerkstättten zuwies und von diesen mit einem Aufschlaq wieder für die KVG. 1 zurückkaufte. Außerdem soll Novorra in ähnlicher Weise aus seiner Stellung bei der KVG. durch Provisionen Nutzen gezogen haben. | Der Angekiagte Novorra bestreitet ganz entschieden die ihm zur Last gelegten strafbaren Handlungen. Ghrfeiyen zur rechten Zeit. Selbfkvcrkeidigung einer energischen Dame. Einen sehr unangenehmen Rcinfall erlebte ein Gepäck- schwindle�r mit einer energischen Dame, die er in Begriff war. um ihr Gepäck, das einen Millionenwert hatte, zu betrügen. '®in.Mann, der sich Gustav Oppwann nannte und für einen Pensionsinhaber aus Tübringen ausgab, erlies in einer Berliner Zeitung   eine Anzeige, daß er bessek« junge Dame, Fräulein oder Witwe zur Beaufsichtigung des Personal» seiner Pension suche. Eine jung« Frau aus Berlin   meldete sich und erhielt die briefliche Aufforderung, nach einem Hotel in der Koniggrätzer Straße zu kommen. Dort wurde dann auch der Ver- trag abgeschlossen. Noch am gleichen Abend sollte die Abreise nach , Tübingen   erfolgen. Oppwann verstand es aber, die Dame mit der faulen Ausrede hinzuhalten, er wolle auch noch ein anderes junges Mädchen abholen, die Bernburger Straße 26 wohnt. Mit einem Auto, das die erste Dame und ihre Sachen im Wert« von 134 Mil- lionen Mark aufnahm, fuhr er auch hin. Angekommen bot Opp- mann die Dame, das Mädchen aufzusuchen und mit ihm abzu- schchließen. Das ganze Gebaren kam aber der Dame verdächtig vor. Sie beobachtete den Mann durch«in Fenster der Haustür und sah, wie er nach kurzer Zeit das Auto bestieg und dem Führer zurief, nach dem Poi-damer Bahnhof zu fahren. Jetzt stürzte- sie hinaus und schlug Lärm.  Oppmann" tat sehr ent- rüstet, spiel!« den Beleidigten und stieg aus. Als setzt die Dame nach ihrem Gepäck griff, stieß er sie in den Wagen hinein, stieg mit ein und wies den Chauffeur von neuem an, nach dem Pols- damer Bahnhof zu fahren. Nunmehr forderte die Dame ihren sonderbaren Begleiter auf. mit ihr nach dem Polizeipräsidium zu fahren und gab ihrer Aufforderung durch ein paar kräftige Ohrfeigen einen nicht zu mißverstehenden Nachdruck. Jetzt sprang Oppmann an» dem Wagen und verschwand. Seine Ver- folgnng blieb wegen des starken Verkehrs um den Potsdamer Bahn- Hof herum vergeblich. Es handelt sich ohne Zweifel um einen Schwindler, der mit diesem Trick gewerbsmäßig arbeitet.
Zolfihe Neichsbanwoten zu ktt. von den feit Oktober v. I. dem Verkehr zugeführten Reichsbant- noten zu 1000 Mark mit dem Datum des 15. September 1922 ist eine Fälschung aufgetaucht, die als so'che an den nachstehend au!» geführten hauptsächlichsten Merkmalen unschwer zu erkennen ist. Papier: Glatt, weich im Stoff. Das Wasserzeichen ist durch Fett- att'drück vorgetäuscht. Vorderseite: Matt«, unruhige, durch den fetten Wasserzeichenaufdruck mehr verwischte Gesamtausführung. I Die bei echten Roten in der Mitte befindliche große helle Wertzah. l 1900 mit der ornamentalen Umrahmung im Untergrundmuster fehll.
der Wert steckt in der Präzisionsarbeit. Wer den Zähler zurück- bringt, erhält eine Belohnung von 50 000 Mark. Nach- forschungen oder strafrechtliche Verfolgungen werden nicht eingeleitet Tank. Für die vielen Beweise herzlichster Teilnahme beim Hinfcheiden meines lieben Mannes kann ich nur auf diesem Wege im Namen aller Angehörigen Danksagen._ Elsa V o g t h e r r. Wetter für morgen. Berlin   und Umgegend. Zeitweile ausklarend, jedoch überwiegend trübe und neblig mit leichten Schneefällen und mäßigen südöstlichen Winden. Temperatur um den Gesrierpunlt schwankend.
Groß-Serliner Parteinachrichten. 30. Abt. Die Einäscherung de« verstorbenen Genossen Paul Eberlein findet Sonn- abend, den 24. mittags 1>>/, Uhr, im Krematorium Gerichtstr. Natt. II, Abt. Lichtenberg  . Sonnabend, den 24. abends VI, Uhr. Funkt onZrkonferenz bei Steche, Möllendort- Eck« Rittergutstr Tagesordnung: Stellungnahme zur Delegtertenwahl der Konsumgenostenschast 131. Abt. Riederschönhanse». Sonnabend, abend« 8 Uhr, wichtige Funktionär- konferenz bei Kubasch. Uhlandktraße
Gewerkschaftsbewegung Das Mäüchen für alles. Für die Kommunisten sind die Gewerkschaften gerade gut genug, um ihre Parteiagitation zu betreiben. Zu diesem durchsichtigen Zweck wird von den Gewerkschaften das Unmöglich« gefordert und als Verrat" ausgeschrien, wenn die Gewerkschaften diese unmöglichen Aufgaben nicht lösen. Das neueste auf diesem Gebiete leistet sich die Rote Fahne", indem sie, Trotzti zitierend, folgendes schreibt: Wir schen also, daß, so wenig sich die Gewerkschaften in allen Ländern aufrein wirtschaftliche Aufgaben und Kämpfe" be- schränken können, sondern in der Wahrung der Interessen ihrer Mit- glieder in die politischen Kämpfe eingreifen müssen, so wenig können sie die Organisation der bewaffneten Arbeiterwehren ablehnen, wenn die Arbeiterklasse von Konterrevolutionären   angegriffen wird." Soweit man aus diesem etwas krausen Deutsch klug werden kann, sollen die Gewerkschaften noch russischem Muster nun auch Arbeiterwehren" bilden. Di« Gewerkschaften sollen also nicht nur oder vielmehr nicht so sehr die Lohn- und Arbeitsbedingungen ver- bessern, sie sollen Politik treiben, oie Preise kontrollieren, die Be- triebe organisieren usw. und sie sollen nun auch ein«Rote Armee  " bilden. Wer diesen Unsinn nicht mitmacht ist natürlich einDer- räter".__ Ein merkwürdiger Volksheilstättenvereiu. ' Vom Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter, Ortsverwal» hing Berlin  , wird uns geschrieben: Als«in erbitterter Feind der Tarifverträge er- weist sich der Vorstand des Volksheil st ättenvereins vom Roten Kreuz und dessen Verwaltung in Hohenlychen. Der von der zuständigen Organisation mit dieser Verwaltung abge­schlossene Tarifvertrag sah in seiner Schlußbestimmung vor. daß nach Ablauf des Tarifes ein neuer abgeschlossen werden und daß bis zum Inkrafttreten des neuen Tarifes dcr alte in Gülti kell ble den sollte. Nachdem die Verwaltung zum 31. Dezember 1922 den Vertrag ge- kündigt hat, w c i g e r t sie sich nicht nur hartnäckig, einen neuen Tarif abzuschließen, sondern erfüllt auch nicht mehr die von ihr schriftlich anerkannten Verpflichtungen des allen Vertrages. Wegen dieses Wort- und Vertragsbruches ist nunmehr der Klageweg vor dem ordentlichen Gericht beschritten worden. Auf der einen Seite bettelt der Volksheilstättenverein alle Welt um Unterstützung an selbst die Ortsausschüsse des ADGB. sind von ihm vor einiger Zeit aufgefordert worden, eine Ueberstlinde zum Besten des Vereins zu leisten, und auf dcr anderen Seite bezahlt der Vorstand des Vereins seinen Arbeitern«inen Stundenlohn von 2 40 Mark im Januar und 396 Mark ab 2. Fe- b r u a r.' Wie die Arbeiter von diesen jetzt 8 Goldpfcnnigen sich und ihr« Familie ernähren sollen, darüber braucht sich di« Verwaitung allerdings nicht den Kopf zu zerbrechen, da die Verwallungebeamten ja außer ihrem GeHall, freier Wohnung, Licht und Heizung volle Verpflegung für sich und ihre Familie aus der Anstoltsküche beziehen. So anerkennenswert auch die sozialen Bestrebungen des Volksheil- stättenvereins an sich sind, so unsoz'al handelt er an seinen Arbeit- nehmern. indem er sie zu einem langsamen, aber sicheren Hungertod« verurteilt.__ Zur kommunistischen Agitation unter de» Holzarbeitern. In einer Dollversammlung der kommunistischen   Holzarbeiter sind am Sonntag die Aufgaben bestimmt worden, die in der bevor- stehenden Zell   im Holzarbeiterverbande durchzuführen sind. Ihre nächste Aufgabe soll die Eroberung der Delegierten- Mandate der Berliner   Generalversammlungen und die B e> setzung der Ortsverwaltung sein. Vom Bureau in der Münzstraße wird Agitationsmaterial mit wüsten Beschimpfungen gegen die freien Gewerkschaften ausgegeben, wie wir sie aus der Roten Faime" kennen. Diese Vorarbeit zur kommunistischenEinheitsfront" hat bis jetzt erreicht, daß der größte Teil der früher politisch gut ovgan:- sierten Holzorbeiter Heule keiner Parteiorganisation angehört. Durch fortgesetzt« Verleumdungen, Verdächtigungen und Beschimpfungen ist es unserenrevolutionären" Kommunisten wohl gelungen, den Holzarbeitern die politisch« Betätigung zu verekeln und zugleich Mißtrauen gegen die Verbandsfunktionäre zu verbreiten. Obwohl nun ein« groß« Anzahl Holzarbeiter trotz ihrer Der» bandszugehärigkeit den Einrichtungen und Funktionären des Der- bandes unfreundlich, ja sogar feinMich gegenüberstehen, sind sie doch nicht kommunistische Parteimitglieder. Unter den Holzarbeitern ist die Kommunistische Partei   nicht, einmal so stark, daß es möglich ge- wesen wäre, in allen Bezirken und Branchen soviel kommunistische Parteimitglieder aufzustellen, wie Kandidaten gebraucht werden. Die kommunistische Fraktton hat sich damit geholfen, überall schon aufgestellte Kandidaten in ihr« Organisation einfach aufzunehmen. Mit diesen neuenRevolutionären" sollen nun alle Berbandsämter erobert, der Verband mitrevolutionärem Geist" erfüllt und auf den Klassenkampfboden gestellt werden! Den Holzarbeitern täuscht die KPD.  -Froktion Riesenstärke und überwältigenden Anhang vor. Durch Ueberrumpelung der Ver- sammlungen, Vordrängen mit Wortmeldungen und Anträgen und Ausfüllung der ganzen Versammlungzzeit mit immer denfelb n, von der Zentrale gelieferten kommunistischen   Reden soll der Eindruck erweckt wetden, als wenn es nur noch Kommunisten unter den Holz- arbeitern gäbe, für die endlich di« Zeit gekommen wäre, entsprechend ihrer übergroßen Macht die ganz« Leitung des Verbandes in die Hände zu nehmen. Diese Agllation unter der großen Anzahl Holzarbeiter, die nicht mehr Parteimitglied sind und auch keinenVorwärts" lesen, wird ihre Wirkung nicht verfehlen, wenn ihr nicht entgegengetreten wird.