Einzelbild herunterladen
 

gehen lassen oder glaubt er, Frankreich   einen Diktatfrieden aufzwingen zu können? Im Weltkrieg gab es ja auch Leute, die von Berhandlungen nichts hören wollten, und Herr v. Kühl­mann mußte seinen Abschied nehmen, als er im Sommer 1918 davon sprach, daß schließlich nicht die Waffen allein entscheiden würden. Will man wirklich nie aus der Geschichte lernen?

Eine Erklärung von Otto Wels  .

Die Pariser Presse scheint es zur Aufrechterhaltung des Durchhaltegeistes" bitter notwendig zu haben, ihre Leser über die eigenen Schandtaten im Ruhrgebiet  , ebenso aber über die Stimmung in Deutschland   falsch zu unterrichten. Am Es scheint nicht, denn sonst könnte der Führer der Bayeri- Donnerstag leistete sie sich das Bergnügen, die ersten Anzeichen fchen Boltspartei nicht davon reden, daß Deutschland   zu meiner Uneinigteit in Deutschland   festzustellen. Die Phantasie, aweiten Male durch die Schuld der sozialdemokratischen an der es in Paris   nie gefehlt hat, führt diesen Zustand auf Führer zur Kapitulation gebracht werden solle. Er hält also eine unzufriedenheit der Bergarbeiter" zurück, durch die der an der Legende fest, daß die deutsche Niederlage von 1918 auf fozialdemokratische Parteivorstand sich veran­den Dolchstoß" der Sozialdemokratie zurückzuführen sei. Da laßt gefehen habe, von der Politik der Reichsregierung abzu ist natürlich jede Diskussion von vornherein aussichtslos, und rücken. In der Rede des Genossen Wels auf dem Berliner  wir fönnen nur aus dem Eifer, mit dem man jetzt die sozial- Bezirksparteitag sehen die Pariser   Phantasten deutlich den demokratischen Absichten zu verdrehen sucht, auf den Wert des ersten Schritt zu einer Oppofition gegen die Politit der Reichs­Urteils schließen, das von nationalistischer Seite über die sozial- regierung. Auf Grund dieser Darstellungen, die jeder Grundlage demokratische Politik in den Jahren 1918 und 1919 gefällt wird. Gleichzeitig aber wird der Berdacht erweckt, daß gewiffe Kreife entbehren und die scheinbar von Herrn Poincaré abermals geradezu auf einen sozialdemokratischen Dolchstoß" warten, infolge besserer Informationen" veranlaßt sind, ist der Soz. der sie aus innen- und außenpolitischen Verlegenheiten befreien Parlamentsdienst" vom Genossen Weis zu folgender Fest Wir sind sicher, daß sie eine Enttäuschung erleben stellung ermächtigt:" In Deutschland   gibt es nicht eine Partei, werden. die den Kampf gegen den französischen   Militarismus im Ruhr­ gebiet   so entschieden geführt hat und weiter führen wird, wie die Sozialdemokratie. Die französischen  Hoffnungen, daß die Sozialdemokratie die Intereffen des Herrn Poincaré   jemals fördern könnte, sind deshalb nicht nur falsch, sondern auch trügerisch gegenüber der Bevölkerung Frankreichs  ."

würde.

Sozialdemokratie und Abwehrkampf. Genosse Mart möller, Vorstandsmitglied des Alten Deutschen Bergarbeiterverbandes, schreibt uns:

Eine Stimme aus der Volkspartei.

Die volksparteiliche offizielle Beit", die in einem Leit artikel die Bekanntgabe des deutschen   Zahlungsplans für die Bariser Konferenz fordert, drudt Aeußerungen des Abg. v. Rheinbaben ab, in denen es heißt:

fertig, dann wird es um so leichter möglich sein, die Ausein- bleiten. Die deutsche   Antwort, enthaltend die Ziele Deutschlands  .

das Gebäude einzubringen. Die Polizei verhinderte dies jedoch und räumte den Plaz vor dem Gebäude, wobei eine Anzahl Per­foren festgenommen wurde. Zu Zerstörungen ist es nicht gekommen.

Standesamtliche Gebühren.

Ein Beschluß des Reichstags.

Der Reichstag   hatte am Donnerstag nur eine furze Sigung, da der Gesetzentwurf über die wertbeständige Anleihe infolge des Widerspruchs der Kommunisten nicht auf die Tagesordnung gesetzt werden konnte. Der Reichstag   verweigerte zunächst in der üblichen Weise die Zustimmung zu mehreren Anträgen auf Strafverfolgung gegen Abgeordnete. Der Gefeßentwurf über die Kohlensteuer wurde dem Ausschuß überwiesen. In allen drei Lesungen wurde ein Gesezentwurf angenommen, der die Säge im Gewerbe­gerichts und im Kaufmannsgerichtsverfahren an die Geldentwertung anpaßt und ebenso der Gesetzentwurf ver­abfajiedet, der standesamtliche Gebühren einführt. Die Entgegennahme des Antrags auf Anordnung des Aufgebots kostet 1000 m., die Eheschließung vor einem anderen Standesbeamten als demjenigen, welcher das Aufgebot angeordnet hat, 500 M.; für Ehe­fchließung außerhalb der Dienststätten 5000 m.; eine eidesstattliche Reichstag beschlossene Breffenotgefeß, das die Holzabgabe zur Bersicherung 300 M., jede Bescheinigung 100 M. Gegen das vom Berbilligung des Druckpapiers auf 2 v. 5. erhöht hatte, erhob der Reichsrat Einspruch, weil ihm dieser Satz zu hoch erschien. Nach neuen Ausschußverhandlungen wurde ohne Debatte beschlossen, die Holzabgabe auf 1% v. 5. festzusetzen. Gegen die Stimmen der Deutschnationalen und der Deutschen Boltspartei wurde eine Ents schließung angenommen, die die Reichsregierung ersucht, baldmöglichst einen Gesezentwurf vorzulegen, in welchem die Holz­abgabe zur Berbilligung des Drudpapiers auf 2 v. 5). erhöht wird und 5 v. 5. von dieser Abgabe den Ländern zur Ver­halt des Reichsverkehrsministeriums( Abteilung für Wasserstraßen billigung von Schulbüchern überwiesen werden sollen. Der Haus­und für Luft- und Kraftfahrwesen) wurde ohne Debatte angenom­men. Nächste Sigung: Freitag 2 Uhr.

-

Nicht für die Kapitalisten wird der Kampf im Ruhrgebiet  von den Gewerkschaften geführt, sondern im Interesse der Arbeitnehmer, für den Bestand der deutschen   und auch der internationalen Arbeiterbewegung. Militarismus und Imperialismus sind die Todfeinde des Pro letariats. Wo der Kampf gegen sie geführt wird, ge hören die Gewerkschaften und die Sozialdemokratische Partei   Eine parlamentarische Aktion, Don der Wichtigkeit, wie sie bie in die vordersten Reihen, sind alle Kräfte zu konzentrieren. vergangenen Debatten der englischen Barlamente be Werden wir erst mit dem französisch  - belgischen Militarismus deuten, darf in Deutschland   nicht unbeantwortet Ministerbeleidigung- 6 Straßenbahnfahrten andersetzungen mit dem deutschen   Kapitalismus zu führen. tana teine andere fein, als immer wieder auf die Bereitwilligkeit Der aus dem Osten eingewanderte verantwortliche Redakteur Gleichzeitig aber nach zwei Fronten einen Kampf Deutschlands   hinzuweisen, einer internationalen, auf die Leistungs- der Deutschen Zeitung", von Schilling, hatte im Dezember 1920 ausfechten, ist unmöglich. Diejenigen, die immer darauf fähigkeit Deutschlands   basierenden Regelung des Reparations- einen Artikel veröffentlicht unter der Ueberschrift Der Schlüffel zu hinweisen, daß auch im gegenwärtigen Augenblick der Kampf problems zuzaftimmen, dabei Frankreich   gegenüber die von ihm dem Millionenvertrag des Herrn Kahn. Ein Panama   der gegen das deutsche   Kapital unumschränkt geführt werden soll, geforderten Garantien sowohl hinsichtlich gleichberechtigter Sozialdemokratie". Darin wurde dem Kabinett Bauer erweisen der Sache des Proletariats einen schlechten Dienst. wirtschaftlicher Zusammenarbeit als auch hinsichtlich vorgeworfen, daß es die Abmachungen der Deutschen Werke" mit Sie zersplittern die Kräfte, die dringend notwendig gebraucht ber politischen und militärischen Sicherheit zu Rahn, die feinerzeit zu Standalgeschichten aufgerührt wurden, in werden, um die schlimmste Gefahr von der Arbeiterschaft abgeben. Hierfür gilt es furze, durchschlagende flar und zusammen aller heimlichkeit habe rechtsfräftig merden lassen. Den zuwenden. Darüber sollte doch endlich Klarheit herrschen, daß faffende Formeln zu finden und sie ohne Zeitverlufte nach Innen beiden Reichstagsabgeordneten wiffell und hoch wurde der Vor­die Verwirklichung der Pläne Poincarés ben und Außen zu verkünden! murf gemacht, daß sie in ihrer Eigenschaft als Abgeordnete den Kahn­wirtschaftlichen und politischen 3erfall Deutschlands Bertrag im Interesse der Sozialdemokratie zu beden sich bemüht hätten und daß sie die von dem späteren Reichsschahminiſter v. Raumer herbeigeführte Aufdeckung hätten verhindern wollen. Die Genossen Bauer, Wissell und Hoch hatten Strafantrag gestellt. In der ersten Berhandlung vor der Straffammer des Landgerichts I  war v. Schilling zu 20 000 m. Geldstrafe verurteilt worden, weil er sich einer schweren öffentlichen Beleidigung der ge München  , 1. März.( WTB.) Im bayerischen   Cand- nannten Politiker schuldig gemacht habe. Schilling selbst hatte u fage haben die von der banerischen Bollspartei und von der mais erflärt, feinen Beweis dafür antreten zu wollen, bayerischen Mittelpartei eingebrachten Anträge auf Berfai- daß aus dem Verdienst des Herrn Kahn irgendwelche Summen in angsänderung nicht die notwendige Zweldriffelmehrheit er die Parteikaffe der Sozialbemo fratie gefloffen seien. halten und find damit abgelehnt. Gegner der Anfrage waren Gegen das Urteil wurde von dem Berurteilten Revision eingelegt, außer den Sozialdemokraten die Demokraten und die Bauern- mit dem Erfolg, daß das Reichsgericht die Revision, soweit das Straf­maß in Betracht fam, für begründet erklärte und den Fall zur noch maligen Berhandlung an das Landgericht zurückverwies. In der jeßigen erneuten Berhandlung ergab sich nun der dem Angeklagten günstige Umstand, daß nach der Strafprozeßordnung eine Freiheits­ftrafe nicht mehr in Betracht kam und daß hinsichtlich der Geldstrafe nur auf die frühere höchftstrafe von 1500 Mart ertannt werden fonnte.

und damit den Zerfall der gewerkschaftlichen und politischen Organisationen der deutschen   Arbeiterschaft bedeutet.

Der Kampf muß fortgeset werden, bis Frankreich   zu der Einsicht kommt, daß mit Gewalt­maßnahmen keine wirtschaftlichen Differenzen geregelt werden können, daß das nur möglich ist, wenn man sich an den Tisch setzt und verhandelt. Dabei ist es ganz selbstverständlich, daß Deutschland   bis zur Grenze seiner Leistungsfähigkeit die Folgen des verlorenen Krieges auf sich nimmt. Dieses Ziel wird aber nicht dadurch erreicht, daß täglich nach Verhandlungen gerufen wird, wie es leider in einem Teil der Parteipresse geschieht. Dadurch wird unsere Lage nur erschwert, zumal in den eigenen Reihen Verwirrung hervorgerufen wird. Auf deutscher  Seite ist die Verhandlungsbereitschaft vor. handen, auch bei der Regierung. Ein Hindernis hier zu bildet die französische   Regierung. Der Ruf nach Berhand lungen müßte sich demnach an Herrn Poincaré   richten. Die Arbeitershaft an der Ruhr lehnt jeden gewaltsamen Kampi ab und wird sich auch zu wehren wissen, wenn von irgendeiner Seite hierzu ein Versuch gemacht werden sollte. Wir sind aber auch entschlossen, den passiven Widerstand so lange fortzusehen, bis eine Berhandlungsmöglichkeit er reicht ist.

Unter Tränen lächelnd.

-

Ist dies die allgemeine Auffassung der Volkspartei, dann darf man von ihr sagen, daß sie sich von den Stimmen der nationalistischen Schreier weit unterscheidet.

bündler.

Kein Staatspräsident für Bayern  .

,, Ruhrflüchtlinge" stürmen die Post".

München  , 1. März.( WTB.) Wie von zuständiger Seite mit geteilt wird, zog heute ein Teil der hier angefommenen Ruhr flüchtlinge, die sich über die Notiz der Münchener Post: Was geht vor?" erregt hatten, vor das Verlagsgebäute der 3eitung. In der betreffenden Notiz war ausgeführt worden, daß es fich nicht um Ruhrflüchtlinge, sondern um arbeitslose und Die schamlose Verdächtigung der sozialdemokratischen Minister um arbeitsscheue Elemente, die durch Hakenkreuzler nach und Abgeordneten wird also mit 1500 Bapiermart, das ist der Preis München   gezogen worden seien, handele. Die Demonftranten, unter für 6 Straßenbahnfahrtarten oder drei leidlichen Zi denen sich auch Nationalsozialisten befanden, versuchten in garren gefühnt"!

Darum

werden auch keine Theater oder theaterähnlichen Räume benutt merden, sondern einfache Säle ohne jede besondere Bühnenanlage oder freie Pläke, für die alles Erforderliche von den jugendlichen Darstellern selbst zugerüstet werden muß. Das Zentralinstitut lädt alle jugendlichen Kreise zur Beteiligung an der beabsichtigten Ber­anstaltung ein und bittet Vorschläge für geplante Aufführungen mit genauen Angaben, gegebenenfalls unter Beifügung des Manu­striptes, an feine Kunſtabteilung, Berlin   W. 35, Potsdamer Str  . 120, fenden zu wollen.

treten eine kleine Carenno. Die Zukunft wird zeigen, ob das Maß und ohne Zuhilfenahme von Theatertostümen und zu groß ist. Aber eine reine, reife Begabung steht vor uns, meistert Theatertulisfen in gewöhnlichem Sinne. die G- Dur- Variationen von Mozart   mit vollendeter Anmut, paart Ronzertumschau von Kurt Ginger. im Chopin  - Spiel Berve mit 3artheit und beweist in jeder Note mufi­Während ein herrlicher Flecken nach dem anderen in unserem fantischen Geschmad. Ihre Kollegin Rossi Franti ist nicht weniger Baterland barbarischer Willkür ausgefekt ist, während Stunde für begabt; an großen Aufgaben hat fie fich mit ihren jungen Jahren Stunde neue Gewalt auf die Wehrlosigkeit heyt, während der Abende schon glänzend bewährt. Im harten Nebeneinander von Bach und unferes. Schmerzes und unserer Sorgen hören, machen, dulden wir Mozart werden nicht genug Differenzen der Spielart und Auffassung Mufit. Aber auch drüben bei den Franzosen gibt es ja lebendig. Doch fiegen fehlerlofe Ledynit und natürliche Art, Hingabe Menschen von Bildung und Geschmad. Gibt es feinen Bertreter des und Weichheit des Anschlags schnell größere Bedenken für ihre feindlichen Auslandes in Berlin  , der unserer Kunst laufdit? Unter Zukunft hinweg. Mitow Schiöler zog ohne sein Berschulden das den vielen tausend Menschen, die in ergriffener Ruhe der Missa Intereffe eines Sonatenabends ganz auf fein ficheres, schwungvolles, Siegfried v. Begejad, Tote Stadt".( Uraufführung im solemnis lauschen, find vielleicht hunderte, die sich eine Fahrt gefangreiches Klavierspiel. Sein Bartner Louis Jenfen fämpft in westfälisch- rheinische Heimat, einen Trunt Milch oder Wein noch mit Widerständen seines nicht eblen Instruments( Cello), bringt Stadttheater Cottbus  .) Während der Berliner   Theater. ( Gruß dir, mein Königswinter!) verjagen, um ein musikalisches auf den tiefen Saiten nur stumpfe, feelenlose Technik und in der betrieb fich immer mehr dem Ungeschmack der Raffles aller Länder Weltwunder zu belauschen. Friede, Sehnsucht nach besseren Tagen Kantilene noch nicht genug Herzlichkeit des Tons zuwege. Sein unterordnet, zeigt jede Reise in die sogenannte Proving", wie hier geistert durch den Saal. Wer von diesen, die da fiebernd fizen, ge- Erleben aber bricht sich nicht Bahn. Nils Grevillius   ist ein einst so suggestiven Berliner   Beispiel freizumachen, aus eigener Kraft Strich bedarf der Blättung, fein mechanisches Können ist gut, fein an immer neuen Stellen der ernsthafte Wille entsteht, sich von dem hört zu den Verworfenen, die ein Feind zermürben will? Wer? Tränen im Auge, Schauer im Herzen, Ehrfurcht und Glaube und Dirigent von guten Manieren, eindringlich und faarf im Taftieren, neue Inhalte und Ausdrucksmöglichkeiten der Bühnenkunft zu suchen Läuterung in Mufit das verträgt sich nicht mit dem Willen zum lar im Disponieren, etwas schwerfällig in der Begleitung eines und im Umkreis der gegebenen Grenzen selbst ein fulturelles Zentrum Kampf. Wird bald der Qual, der Unsicherheit und des Unfriedens Soliften Mahlers erste Sinfonie gelang nicht schlechter als wie bei zu werden. Einen neuen Beweis hierfür lieferte die Uraufführung, Ende sein? Beethoven   ruft zwar mit flählerner Stimme sein brei  - jedem anderen routinierten Stapellmeister, aber auch nicht viel besser. zu der der Direktor des Cottbuser   Stadttheaters, Ernst maliges" Non", er entläßt uns mit der Ahnung, nicht mit der Be- hier scheint mehr die Lust am Dokumentieren guten Handwerts, als 3mmisch, den Mut gehabt hatte. Man gab hier zum ersten Male das wißheit des ewigen Friedens. Aber die Menschen, die er ruft und der innere Zusammenprall mit dem Geist des Werks Triebfeber ge- erste Stüd des als Dramatiter nody unerprobten Siegfried v. an sich zieht, find für die Schlechtigkeit und Wirrnis der Welt nicht wesen zu sein. Die Schlichtheit, Ruhe und Sicherheit des Stock Vegesad, Tote Stadt. Das Stüd spielt im Hinterhofe und in neun Wohnungen eines mehr schlecht, nicht mehr wirr genug. Ein Friedenswert nehmt holmer Musiters aber nahmen für ihn ein. Der Tenor Leon Klang und Rührung und Gewalt, nehmt Erbeben und Hingabe nur Brebms ist noch unfertig, bie Elimme näfelnd, trompetend. Auf modernen Großstadthauses und stellt in Bildern doll farbenstarter in allem. Sur rechten Stunde beschert uns die Singafademie das der Bühne verschwinden oft folche Schönheitsfehler, auf dem Bo- Kontraftwirkungen dar, wie die frankhaft beengte Lebensform, zu der titanische Werk wieder. Wir kennen es in der Auffassung Georg dium verftimmen fie. Frischer Vortrag und ein vorwärtstreibendes die Steinkiöße, die wir Häuser nennen, zwingen, den Menschen von Schumanns, die frei ist von Troß und Rasen, von Ansturm Temperament laffen Gutes erhoffen. Nicht vergessen fei das Sonn- der Erde abdrängt, ihm die Seele stiehlt, ihn zwischen Gier und Ver­und Gewalt, die an Inbrunst und Bartheit, an Gelassenheit der tagstonzert des Berliner   Sängerchors, der unter Bhilipp brechen, Zote und Korruption, Berelendung und Rachsucht verfom­Temperatur steigert, was ihr an Feuer und Tempo abgeht. Seit eibs ungewöhnlich nüancenreicher Führung aus 150 ftarten men läßt. Die ganze Grauenhaftigkeit des Großstadt- Alltags gewinnt, 100 Jahren zum erstenmal fingt diese Chorgemeinschaft offiziell Rehlen Lachners Hymne, sowie Gefänge von Jüngst, Schubert, in eine phantastische Sphäre versetzt und symbolisch gesteigert, un­außerhalb des Kastanienwäldchens. Eo fehlt noch eine Gewöhnung Kuhlau   in der Garnisonkirche erflingen ließ. Unter den Arbeiter heimliches Leben. Dennoch flingt das Stüd in Bejahung aus, mit an den großen, äußerlich so glanzlofen, unintimen Raum. Die Ein- Sängerhören gehört dieser hier sicher zu den geschultesten. Es wird einem Ruf nach neuem sozialen Ethos: zwei junge Menschen unter­heit der Säße nicht zu stören, gönnt sich der Chor keine Pause; auch eine Freude fein, ihn bei seltenen Aufgaben zu hören. Wir wär's nehmen es schließlich doch, im Vertrauen auf die schlichte Macht der allerbeste kann das ohne Ermüdung nicht ertragen. Aber der mit neuen Chören von Lendrai, mit den noch immer reichlich un- inniger Liebe, durch allen Sput der Hinterhöfe, über Särge hinweg, Geist rafft sie alle wieder aus der Schwachheit empor, bringt in ein bekannten Männerchören Anton Brudners? Bon folchen Chören er- den Weg ins Freie zu suchen. ungleich timbriertes Quartett Seele, und zwingt zu ununterbrochener warten wir die lang ersehnte Regeneration des Repertoires! Andacht. Laßt uns, Franzosen, leben, auf daß wir Beethoven  immer wieder erleben können! Auch unter Tränen wollen wir lächeln und stolz sein! In die Weihe solcher Stunde paßt es nicht, daß sich zum Benediktus der Konzertmeister erhebt und sein berühmtes Solo hinlegt". Das sollte als stilwidrig und störend ein ziehung und Unterricht plant für Anfang September d. 3. für allemal aufhören. Auch der erste Cellist der Philharmoniker in Berlin   eine Tagung Jugend und Bühne. Ihr Zweck ift, hatte teine gute Stunde, als er das rührende Solo in B- Dur- Klavier nicht nur zu zeigen, wie das in überlieferten Stoffen und Formen fonzert von Brahms   an die Grenze der Sauberkeit führte. Giese- erstarrte Schüler- und Laienspiel   neu belebt werden fann, sondern ting spielte es, mit Bravour, mit Rönnerschaft, auch mit dem Willen auch wie sich aus dem Gemeinschaftsgeist der Jugend zur eigenen Gestaltung. Aber dieses Werk läßt sich nicht biegen neue, der Zeit angemeffene 3iele für das Drama und brechen. Giefeting stammt als Pianist aus anderer Welt. Ent- ergeben tönnen. Mittel und Bege dazu sollen mit der Jugend weder raft er in fühnem Ansturm dahin, ein zerstörender Wildfang, felbft besprochen und durch Beispiele veranschaulicht werden. Da Petöfi   Feier in der Aula bez luiversität. Bie man uns mitteilt, aber fein Baumeister; oder er spielt Luft. feelenlos hinschwebendes neben sollen Jugendliche vorführen, was fie, unabhängig von bewerben Rich tatabemiter, ble fidh eine Blaganweisung zu biefer Pianiffimo. Die Farbe fehlt, die ihn einst zum besten Nachdichter rufskünstlerischen Vorbildern aus vorhandenen oder selbst geschafeier abholen vollen, mit dem Bescheide zurüdgewiefen: Die französischer Impressionisten gemacht hat. Nicht an Kraft und fenen dramatischen Szenen zu machen verstehen. Bevorzugt werden Beranstaltung ist nur für Studierende. Technil, wohl aber an Feinheit des Spiels läuft ihm die junge Spiele, die aus einer Jugendgemeinschaft erwachsen oder für sie ge- gangenen offiziellen Weitteilung mußte man annehmen, daß sie öffentlich jei. Lubta Kolesia den Rang ab. Ich nannte sie beim ersten Auf- schaffen sind. Aufgeführt werden soll mit den einfachsten Mitteln wir hätten sonst teine Notiz von der Sache genommen.

Für das Stück, das noch nicht in jeder Beziehung fertig und eigen ist, trotzdem aber die unverkennbare Brägung einer starten dramatischen Begabung trägt, jeste sich das Cottbuser   Ensemble mit Begeisterung und Eifer ein. Die Regie Josef Kandners war grell aufleuchtenden Bilder zu eindringlichster Wirkung, einer Wirkung, die sich am Schluffe in lang andauerndem Beifall fund tat Einzelnen Zuschauern zwar mißfiel offenbar die unbedingte Ehrlich­feit, mit der das Stüd nichts von dem Lebensleid des Mietfasernen­fträflings verschweigt; aber die Pfiffe, mit denen sie ihren Unmut Luft machten, vermochten den starten und reinen Endeindruckt dieses Theaterabends nicht zu stören.

Jugend und Bühne". Dos 3entralinftitut für Erebenjo umfichtig wie temperamentvoll und brachte die scheinwerfer.

Rr.

Nach der uns zuge