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Gewerkschaftliches.

schäftigt, daß das, was auch von uns als berechtigt anerkannt| Rarte rührt vom Ruffett her, das ist meine feste Ueberzeugung. wird, in diesen Paragraphen Aufnahme findet. Wir müssen Wie täme ein schlechter Spaßvogel dazu, russische Echriftzeichen an aber zunächst das Material gedruckt haben, also Zeit zuwenden? Ich komme zum Schluß. Es liegt mir jern, Arnold und An die Stuckateure Deutschlands  ! Am 3. v. M. erhielten zur gründlichen Prüfung gewinnen. Nachdem läßt sich über die Leblanc mit den übrigen Angeklagten in eine Linie zu stellen. wir von Kollegen aus München   die Mittheilung, daß die Firma Sache reden. Wenn es sich um Hochverrath handelt, wird sich Die jungen Leute sind verführt worden. Das liegt so in der M. Martin in Zürich   in verschiedenen deutschen   Zeitungen eine Faffung finden lassen, der wir zustimmen fönnen. Zeit, in der wir uns befinden, der Zeit des Verfalls allen geistigen Arbeiter nach Zürich   suche. Wir antworteten darauf, daß Martin Nach einer längeren Debatte, in der über den Druck des und sittlichen Lebens. Alle Verhältnisse sind zerrüttelt. Die Ge- wohl genügend Arbeit hätte, trotzdem seien aber diesen Winter Materials verhandelt wurde, erfolgte die Vertagung. Nächste sellschaft befindet sich auf abschüssiger Bahn. Das Volk wird wie alljährlich 60-80 Arbeitslose hier vorhanden. Daraufhin Sigung Mittwoch. revolutionär, der Anarchismus erhebt sein Haupt. Wir aber haben die Münchener   Kollegen die Stuckateure Deutschlands   ge müssen ihm Widerstand bis zum letzten entgegensetzen. Meine warnt, nach Zürich   zu reisen. Da wir nun den Anfragen vieler Herren Geschworenen  , thun Sie Ihre Pflicht! Kollegen nicht einzeln antworten können, ersuchen wir dieselben, Nach einer furzen Pause erhält der Vertheidiger Broich's, sich mit Nachstehendem zu begnügen: In Zürich   find im Sommer Rechtsanwalt Lime, das Wort. Er bittet in seinen Surzen 450-500 Gypser, von welchen 100 im Spätherbst( wenn die Ausführungen, feinen Klienten, der ein volles Geständniß abgelegt Arbeit zu Ende ist) in die Heimath nach Deutschland  , Italien  , habe und von dem Russen verführt worden sei, milde zu be- Desterreich ziehen, und im Frühjahr bei Beginn der Saison urtheilen. An irgend einem Attentat habe er sich nicht betheiligt. wieder anrücken. Vor Jahren waren diese Zahlen lange Schluß der Sitzung 61/2 Uhr.

Lütticher   Anarchistenprozeß.

( Original Bericht.)

Lüttich  , den 2. Februar.

Parteinachrichten:

In der heutigen Sihung nahm Staatsanwalt Del waide sein Plaidoyer wieder auf und führte die Charakterisirung der einzelnen Angeklagten und der Rolle, die sie in der großen an archistischen Verschwörung zu Lüttich  " gespielt haben sollen, zu Ende: Jm 1892er Anarchistenprozeß wurde, so sagte er, Schlebach freigesprochen, aber er war, das ergeben die Aften, tief hinein­verwickelt und nur seiner Geschicklichkeit, seinem System, alles Zum Fall Rüdt. Der Mannheimer Volksstimme" abzulegnen, sich hinter hinter seine Schänktisch zurückzuziehen ging feitens des Vorstandes des sozialdemokratischen Vereins und nichts gehört und gesehen haben zu wollen, ver= Borwärts in Heidelberg   nachstehendes Schreiben zu: dankte er es, wenn er damals einer Verurtheilung entging. Auch Heidelberg  , 31. Januar 1895. An die Redaktion der Volts­jeht wendet er dasselbe System an. Der 92er Prozeß war geftimme". Auf Ihren Bericht in der Mittwoch- Nummer über den wissermaßen ein Schlag in einen Ameisenhausen. Die Ameisen Eintritt des Genossen Dr. Rüdt, fordern wir Sie auf, alsbald folgende bauten den Haufen wieder auf und Schlebach hatte dabei die Führer: Berichtigung aufzunehmen: Es ist volle Wahrheit, daß der Vertrauens­rolle. Seine Wirthschaft war das Zentrum der anarchistischen Bewegung. Man darf sich durch sein würdiges Aeußere nicht mann des 12. badischen Wahlkreises, Genosse Scheitler, im Auf täuschen lassen. Er ist ein alter Fuchs. Länger als einen Tag trage des Vereins Vorwärts am Sonntag Morgen 8 Uhr bei wollte er auch Dynamit nicht im Hause haben; der Russe holte Genossen Dr. Rüdt war, um denselben aufzufordern, in die Partei wieder einzutreten und eventuell die Kandidatur des 12. badischen es bekanntlich bei ihm ab. Die beiden Schlebach standen Jagol- Wahlkreises wieder zu übernehmen. Ein Antrag, welcher dahin towsky vollständig zur Verfügung. Sie standen mit ihm in Korrespondenz und vermittelten seine Bekanntschaft mit ging, daß Genoffe Dr. Rüdt erst in der am 3. Februar statt­den übrigen Angeklagten. Die Fäden der Verschwö- findenden Wahlkreis- Konferenz zur Uebernahme der Kandidatur und zum Wiedereintritt in die Partei aufgefordert werden sollte, rung wurden bei ihnen gesponnen, die einzelnen Thaten bei ihnen geplant und unter ihrer Mitwirkung vor- wurde natürlicherweise abgelehnt, weil man der Zusage des Dr. bereitet. In einem Brief des Russen an Schlebach stand nach Rüdt schon vor der Konferenz sicher sein wollte. der Aussage des Angeklagten Broich, ob denn die" Lokomotive" noch nicht fertig sei. Offenbar muß unter Lokomotive so viel wie Bombe verstanden werden. Es handelte sich um die Vor­

bereitung eines weiteren Attentats.

nicht so groß, nun sind aber die Meister dahinter gekommen, daß, je mehr Arbeiter sie hierher ziehen, desto weiter sie die Löhne herabdrücken können. Zu jeder größeren Arbeit suchen sie daher in den Zeitungen aller Länder Stuckateure nach Zürich  . Auch diesen Winter laufen die hiesigen Kollegen größtentheils arbeitslos herum, trotzdem sucht W. Martin zu der Arbeit in der Tonhalle"( Konzerthaus) wieder Arbeiter in allen Zeitungen; die hiesigen Arbeiter werden erst in zweiter Linie eingestellt. G3 ist, ist ja möglich, daß die Fremden eingestellt werden; sicher aber daß die Arbeit bei W. Martin in kurzer Zeit wieder zu Ende iſt und daß es dann aber für die Zugereisten aussichtslos iſt, in dem überlaufenen Zürich   Arbeit und Brot zu finden. um weitere Aufklärung über die Züricher   Verhältnisse von seiten der ausländischen Kollegen bitten wir durch die Fachvereine aller­orts zu verlangen. Alle Fachvereine unseres Berufes ersuchen wir aber um ihre Adressen, resp. mit uns in Korrespondenz zu - Der Gypfer treten. Aufklärung in unserem Berufe thut noth. fachverein Zürich   Adam Sieger, Müllerstr. 10, 8 Tr.

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Wünsche

Zuzug fernhalten! Die Steinsetzer in Hannover   beabsich tigen, im Frühjahr eine Lohnerhöhung zu beantragen. Es wird daher gebeten, bis zur Erledigung derselben den Zuzug nach Hannover   zu meiden.

Auf diesem ganz selbstverständlichen Vorgange beruhen die Zuzug von Töpferu ist fernzuhalten wegen Lohndifferenzen Entstellungen der Boltsstimme". Es ist deshalb eine grobe Be­leidigung des Kandidaten des Wahlkreises wie des Vertrauens- nach Stettin  , wie bisher nach Görlig, gleichfalls nach der Neu­mannes der Partei, dieselben der Lüge zu zeihen und verwahren märkischen Ofenfabrik Giesenbrügge bei Adamsdorf und nach uns energisch gegen jede weitere Beleidigung von Seiten der Bukarest  ; ferner für Scheibenarbeiter nach Coswig   in Anhalt   Volksstimme". Dieses unsere erste und legte Erklärung in dieser und Kanzingen in Baden. Angelegenheit und erklären ferner, daß wir mit der Volks­stimme" von heute ab nichts mehr zu thun haben. Der Gesammt­vorstand des sozialdemokratischen Vereins Vorwärts Heidelberg." ( Folgen Unterschriften.)

Der Zuzug von Schneideru nach Eßlingen  , Flens burg und Regensburg   ist bis auf weiteres fern zu halten. Ferner ist über die Geschäfte von H. Müller in Kamenz  die Sperre verhängt. in Sachsen   und A. Weber in Magdeburg  , Kaiserstr. 95,

Gerichts- Beitung.

Der Staatsanwalt wendet sich nun der Persönlichkeit der beiden Angeklagten Arnold und Leblanc zu. An bestimmten Attentaten haben die beiden sich anscheinend nicht be­theiligt. Wohl aber waren sie eifrige Mitglieder der Ver­schwörung und haben sich dadurch strafbar gemacht. 3war ges hörten sie nicht zu den Führern, aber sie waren Adepten im Anarchismus. Solche Abepten haben noch nicht die Haupt- beimer Blattes zwei Genossen nach Heidelberg  . Durch diese Um die Sache aufzuklären, sandte die Redaktion des Mann schlachten zu schlagen, aber sie werden gelegentlich verwendet. beiden Genossen wurde konstatirt, daß der Bericht der Volks Für die beiden Angeklagten sind eine Menge Entlastungszeugen ftimme" über die Versammlung des sozialdemokratischen Vereins ins Feld geführt worden, die ihnen die besten Leumundzeugnisse Borwärts vollständig den Thatsachen entspricht ausgestellt haben. Damit werden aber die Thatsachen nicht aus der Welt geschafft. Vom Oberverwaltungsgericht. In der Sonnabend­Sie standen mit dem Russen, der die und daß daran kein Wort zurückzunehmen ist. Attentate provozirt hat, in innigster Beziehung. Trotz aller Die von ihnen zusammengerufenen Parteigenoffen, welche nummer unseres Blattes brachten wir einen uns übersandten der Versammlung beiwohnten, erklärten ausdrücklich, daß Bericht, der nach Mittheilung von anderer Seite in einigen Anstrengungen ist es unmöglich gewesen, der Antrag, den Dr. Rüdt im Namen des sozialdemokratischen Punkten der Berichtigung bedarf. Es wird darin konstatirt, daß die Wahrheit über Jagoltomaty zu ermitteln. Soviel steht aber feft, daß es ein gefährlicher Mensch, Vereins Vorwärts aufzufordern, wieder in die Partei einzutreten, Herr Rechtsanwalt Leopold Meyer sein gutes Renommee bei den um ihn wieder als Reichstags- Kandidaten aufstellen zu tönnen, Gastwirthen lediglich seinen Prozeßerfolgen verdankt, die er für ein Verbrecher war. Möglich, daß er ein Spizel war, mit allen gegen eine Stimme abgelehnt wurde. Der zweite dieselben zu verzeichnen hatte. Das Versehen, von dem im Be­jedenfalls aber hat er auch denen gegenüber, die ihn bezahlten, als Verräther gehandelt. Antrag, die Delegirten zu verpflichten, auf der Konferenz gegen richte die Rede ist, war auch nicht ihm, sondern nach Inhalt der Ihn als komische, halb verrückte, nicht ernst zu nehmende Person die Kandidatur Rüdt zu stimmen, wurde, wie die" Volksstimme" mündlichen Verhandlung vor dem Oberverwaltungsgericht einem behandeln zu wollen, wäre ganz verfehrt. Wenn er hier in berichtet hat, abgelehnt. Weiter wurde kein Antrag gestellt und Bureaubeamten paffirt, der die Revisionsschrift versehentlich an Lüttich   zuweilen diese Rolle spielte, so geschah es aus Rücksicht auch fein Beschluß gefaßt. Nach Schluß der Versammlung, als den Bezirksausschuß, anstatt an den Kreisausschuß gefandt hatte. auf sein Publikum. Und mit diesem Menschen, von dem Leblanc verschiedene Parteigenossen sich schon entfernt hatten, wurde die Ob ohne dieses Versehen die gleichlautenden Urtheile beider Angelegenheit privatim noch weiter besprochen und der Instanzen aufgehoben worden wären, steht auch noch sehr dahin, zum Beispiel wußte, daß er aus Deutschland   ausgewiesen und Vertrauensmann Scheitler erbot sich, bei Rüdt pri da die beiden Vorderrichter die vom Oberverwaltungsgericht zu aus der französischen   Fremdenlegion desertirt war, verkehrten vatim nicht im Auftrag des Vereins die beiden Angeklagten auf das vertrauteste. Der Russe machte beachtende Feststellung getroffen hatten, daß der Gastwirth seine aus seinem Herzen durchaus keine Mördergrube, er vertrat anzufragen, ob er eventuell gewillt sei, wieder in die Partei ein noch nicht 16jährige Schwägerin, die er vor fittlicher Gefahr zu seine wahnsinnigen Ansichten öffentlich. Berdächtiges Ge. zutreten und die Reichstagskandidatur für den 12. badischen schüßen hatte, durch das eigene Berbrechen des Ehebruchs fittlich findel bildete seinen Verkehr. Und die beiden Söhne aus Wahlkreis anzunehmen. Hierzu bemerkt die Volfsstimme" noch: vernichtet und wissend, daß sie in seinem Hause sich anderen Aus Vorstehendem geht zur Genüge hervor, daß die Volts Männern hingebe, sie dennoch in seiner Schankwirthschaft be guter bürgerlicher Familie segten sich mit ihm einem Menschen wie Müller an denselben Tisch. Leblanc erfährt ftimme" wahrheitsgemäß berichtet hat und daß der Vertrauens schäftigt hatte. vom Ruffen, daß Müller das Dynamitattentat an der St. Jacques- mann des 12. badischen Wahltreises aus eigener Initiative und Als muthmaßlicher Mörder der Else Groß ist Sonn­tirche verübt habe. Warum packt er daraufhin den Mann nicht nicht auf Beschluß des Vereins Vorwärts hin zu Dr. Rüdt am Kragen und schleppt ihn zur Polizei? Nein, er thut es nicht, gegangen ist. Inwieweit der Vertrauensmann dadurch seine Be- abend gegen Abend in Nowag bei Neiffe auf Requisition der er begleitet ihn ruhig zum Bahnhof und läßt ihn nach Maastricht   fugnisse überschritten hat, darüber zu urtheilen, müssen wir der Breslauer Staatsanwaltschaft der Fleischergeselle Paul Wagner abfahren. Auf dem Wege vom Bahnhof trifft er dann zwei Be: am Sonntag stattfindenden Delegirtenkonferenz des 12. badischen durch den Amtsvorsteher Siegnitz und den Gendarm Merkert tannte, die wir hier als Zeugen gehört haben, spricht mit ihnen Wahlkreises überlassen."- Unferen Standpunkt haben wir bereits verhaftet. Paul Wagner ist der Sohn des Fleischermeisters vom Attentat und meint, es werde die Erstemaifeier stören. in unserer Sonntags- Nummer zum Ausdruck gebracht; zu wünschen Eduard Wagner   aus Glüsendorf, Kreis Grottkau  . Er ist 27 Jahre Er weiß, wer das Attentat verübt hat, wer der Anstifter gewesen ist nur, daß die badischen Genossen die Rüdt- Komödie zu einem alt, verheirathet und Vater von vier Kindern, lebt aber von seiner Frau, welche seit Mitte November vorigen Jahres in ist, aber er verräth die Schuldigen mit feiner Silbe. Beide baldigen Ende bringen. Red. des Vorw." Breslau   wohnt, getrennt. Bis zum Tage seiner Verhaftung Angeklagte reifen am nächsten Morgen nach Maastricht   zum Von der Agitation. Im Halle  'schen Kreise haben Verarbeitete er beim Fleischermeister Rother in Nowag. Sonnabend Russen, angeblich um das Geld, das sie ihm geliehen haben, zurückzubekommen. Wer soll ihnen das glauben? Geld haben sammlungen gegen die Umsturz vorlage stattgefunden: Abend noch wurde der Verhaftete zur Weiterbeförderung nach fie jedenfalls nicht erhalten. Um was es sich handelte, hat die In Halle, Delitzsch  , Merseburg  , Mühlberg a. G., Giebichenstein Breslau an das Amtsgericht Neisse   abgeliefert. Wagner macht Untersuchung nicht feststellen können. Das geheimnisvolle Tele- und Querfurt  . Die Versammlungen erfreuten sich ausnahmslos feineswegs den Eindruck eines Mörders, doch hat er ein Ge gramm, das Jagolfowsty unter dem Namen Richter von Maastricht   sehr starken Besuchs und nahmen ausgezeichneten Verlauf. ständniß dahin abgelegt, daß er in der Zeit vom 9. September aus an Arnold richtete und aus den zwei Worten: Werthe Referent war in den fünf erstgenannten Orten Genosse Thiele, bis Mitte November vorigen Jahres mit Breslauer Dirnen Ver­getauft, bestand, ist unaufgeklärt geblieben. Auch Arnold will in Querfurt   Genoffe Albrecht. Gegen die Tabacksteuer fehr gepflogen hat. fanden Versammlungen statt in Halle, Merseburg   und Querfurt  , angeblich nicht wissen, was der Russe damit gemeint hat. Referent Genosse Junge Bremen  . Die Mittagspause tritt ein.

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In der Nachmittagssigung beendet Staatsanwalt Delwaide feine Anklagerede. Das Publikum setzt sich wieder wie am gefunden, wie in Sachsen  , wo die Regierungsorgane und die Die Umsturzvorlage hat nirgendswo eifrigere Fürsprecher Bormittag fast ausschließlich aus Damen der Lütticher Bourgeoisie Anhänger der Ordnungsparteien sich seit Monaten fast heiser zusammen. Arnold und Leblanc, so fährt der Redner fort, suchten bei nach diesem Kampfesmittel geschrieen haben. So inbrünstig man ihrer ersten Vernehmung jede intimere Bekanntschaft mit dem aber die Vorlage herbei gesehnt hat, so wenig scheint man in Ruffen abzuleugnen. Das spricht nicht für ihr gutes Gewissen. den maßgebenden Kreisen Sachsens   jegt den Muth zu haben, Arnold behauptet, den Russen seit dem Nachmittag des 28. April eine offene und ehrliche Kritik dieses Monstrums von einer nicht mehr gesehen zu haben. Dabei war er am Abend dieses Gesegesvorlage zulaffen zu wollen. Nachdem man in Dresden   und Tages mit ihm noch bei Schlebach zusammen, dabei hat er ihn umgegend alle Versammlungen verboten hat, in denen die Umsturz­zum Bahnhof begleitet und in Maastricht   ausgesucht. Leblanc vorlage auf der Tagesordnung stand, wird jetzt das Gleiche aus wird dreizehn Tage lang täglich darüber vernommen, ob er nicht Meerane   und Hohenstein   im 17. sächsischen Wahlkreise berichtet, den Urheber der Attentate an der St. Jacqueskirche und bei Dr. Henson wo der Abgeordnete Auer vor seinen Wählern am letzten Sonn­kenne. Am 16. Mai entschließt er sich endlich einzuräumen, daß tag und Montag über dasselbe Thema sprechen wollte. Welch mißrathenes Produkt muß doch die Umsturzvorlage in den Augen der Russe ihm Müller als den Thäter bezeichnet habe. So kann der eigenen Bäter sein, daß sie es so ängstlich vor jeder offenen nur ein Romplize handeln. Ganz naiv fügt Leblanc beim Verhör Kritit zu schüßen suchen. noch hinzu, er habe deshalb nichts sagen wollen, weil der Russe ihm versprochen habe, auch nichts zu sagen. Nun zu der ge

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worden.

Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

Verfahren eingestellt.

Das Verfahren gegen heimnisvollen Karte, die Leblanc erhalten hat. Für ihre Be Genossen Meisel in Schoned( Boigtland) wegen Ausbiffen urtheilung haben wir einen bestimmten Fingerzeig. Als der einer rothen Fahne am vergangenen ersten Mai ist eingestellt Angeklagte Bach in Untersuchungshaft genommen war, schrieb er dem Gericht, daß er der Justiz einen großen Dienst Teisten wolle, wenn er wieder Polizeilich verboten wurde in Leipzig   eine in Freiheit gesezt würde. Er sagte in seinem Briefe, er wisse ein Holzarbeiter- Versammlung. Bei den Vertrauensleuten und im Berkehrslokal fanden Haussuchungen statt. Attentat, das in nächster Zeit in Szene gesetzt werden solle und Polizeilich aufgelöst wurde in Trachau bei das an Schrecklichkeit alle seine Vorgänger weit übertreffen werde. Dresden   auf Verfügung der Amtshauptmannschaft Dresden­Welches Geheimniß wollte nun Bach verrathen? Noch hielt sich der Russe in der Nähe auf und bereitete seine Lokomotiven". Neustadt der Turnverein Freie Turner.

Bach erhielt keine Antwort von uns, er wurde nicht in Freiheit gefeßt, denn mit Berbrechern verhandelt man nicht, aber Bach gab doch im Laufe der Voruntersuchung einige weitere An­deutungen. Er war in Maastricht   beim Russen gewesen. Neue

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Soziale Ueberlicht.

Depeschen.

Wolff's Telegraphen- Burean. Versammlung von Ungarn   wurde von dem Vertreter der Regie­Wien, 4. Februar. Eine zu gestern einberufene Bolts­Bersammlung von Ungarn   wurde von dem Vertreter der Regie­rung aufgelöst, weil ein Redner zu Gewaltthaten gegenüber dem Parlamente aufreizte. Eine andere Versammlung jugendlicher Silsearbeiter verlief stürmisch und wurde gleichfalls aufgelöst. Gin Webergehilfe, welcher den Vertreter der Regierung beschimpfte,

wurde verhaftet.

Wien  , 4. Februar. Infolge wiederholter Schneestürme ist der gesammte Verkehr auf der Südbahn zwischen Sankt Peter und Triest   eingestellt.

Rom  , 3. Februar. Gestern Abend wurden in Piacenza  und Porto- Maurizio, heute früh in Pavia   und Genua   leichte Erdstöße verspürt.

Belgrad  , 4. Februar. Das Appellationsgericht erhöhte die gegen Tschebinah verhängte Gefängnißstrafe von 2 auf 3 Jahre. Dagegen wurden die gegen Tauschanowitsch, Stanojewitsch,

Ruzitsch verhängten Gefängnißfirafen auf 2 Jahre herabgemindert. Banditen Aresti, einen Kabylen, und neun seiner Bande, welche Algier  , 4. Februar. Der Schwurgerichtshof verurtheilte den mehrere Mordthaten und zahlreiche Diebstähle mit bewaffneter Hand begangen hatten, zum Tode. Fünf andere wurden zu 3wangsarbeiten verurtheilt. ( Depeschen- Bureau Herold.)

Feischl Sohn in Debreczin  , welcher mit 500 000 Gulden Bassiven Wien, 4. Februar. Der Chef des Geschäftshauses Philipp fallirte, hat sich heute durch Karbol vergiftet, nachdem alle Aus gleichsverhandlungen mit seinen Gläubigern gescheitert waren.

Paris  , 4. Februar. Zu dem Grubenunglück in Monceau les Mines wird weiter gemeldet, daß dasselbe durch eine Er­Furchtbares Grubenunglück in Frankreich  . Aus Mont plosion schlagender Wetter verursacht sei, und zwar in dem fürchterliche Attentate waren dort geplant worden. Der Russe ceau les Mines wird telegraphirt: Kohlenschachte Eugenie". Die Explosion ist durch einen Schacht wollte einen letzten Trumpf ausspielen. Damit halte man Heute früh 5 Uhr fand in den Gruben von St. Eugenie brand entstanden. Bis jetzt sind 21 Todte und 8 Verwundete den Wortlaut der bei Leblanc gefundenen Karte überein: eine Explosion schlagender Wetter statt. Bis 9 Uhr morgens ans Tageslicht befördert worden. Präsident Faure   und Minister Warne die Genossen, weder ins Café Phare waren 30 Leichname zu Tage befördert worden. Die Zahl Ribot haben bereits Summen angewiesen zur Unterstüßung der noch ins Café Benetien zu geben. Nächstens der bei der Explosion um das Leben Gekommenen ist noch nicht Hinterbliebenen der bei dem Grubenunglück umgekommenen sollen die Bourgeois dort, fritafsirt" werden. bekannt. Bergleute. Nach dem Gutachten der Schreibsachverständigen hat der Russe Sofort bei Beginn des Brandes, welcher gestern in den London  , 4. Februar. Nach einer Meldung aus Shanghai  diese Karte geschrieben. Leblanc tannte offenbar die Gruben von St. Eugenie stattfand, wurden eifrig Absperrungs- haben mehrere Offiziere eines amerikanischen   Kriegsschiffes, die Geheimschrift der Karte. Nun wird dies Gutachten von der Ver- arbeiten in Angriff genommen, als heute früh 5 Uhr 15 Minuten, zur Jagd ans Land gegangen waren, versehentlich einen Chinesen theidigung vermuthlich aufs heftigste bekämpft werden. Man wie bereits gemeldet, hinter den Absperrungsdämmen eine furcht erschossen. Die Einwohner nahmen die Offiziere fest und brachten sollte aber in den Angriffen gegen die Schreibfachverständigen bare Explosion erfolgte, welche die Dämme zerstörte und die dort sie vor den Gouverneur. Der Kapitän des Kriegsschiffes sandte nicht zu weit gehen. Ebensogut fönnte man dann auch den beschäftigten Arbeiter in Stücke riß. Die Rettungsarbeiten wurden sofort eine Abtheilung Marinesoldaten zu dem Gouverneur, Werth der Aussagen unter dem Gide bezweifeln. Wie viel sofort in Angriff genommen. Man hofft, daß die Zahl der welche auf jeden Fall die Freilaffung der Offiziere erwirken Meineide sind in diesem Prozeß nicht geschworen worden! Die Opfer 30 nicht überschreiten werde. follen.

Verantwortlicher Redakteur: J. Dierl( Emil Roland) in Berlin  . Druck und Verlag von Maz Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

Hierzu eine Beilage.