Nr. 124 ♦ 4S. Jahrgang Ausgabe A Nr. 62
Ve,naSvret»: tföt den Monat März KM«. voran»»ahldar Ualer itrenzbond fLr Deutlchland. Danzig . Laar- und Mrmrlxediri Ion?le Oeslcrceich eni Luxemburg 7800 M.. für da, übrige LIusland 9800 M. PoftbezugoprelS reibleibend. PoNbestellungen nehmen an Belgien . Dänemarl. England. Estland . Finnland , lirank- reich Solland. Lettland Luxemburg . Oesterreich. Schireden Schweiz . Tscheche flowakei und Ungarn . Der..Vorwärts" mit der Sonntag». beilage..Voll und Zeit" der Unter- haltungsbeilage.Kcimwelt" und der Deilagc..Siedlung und Kleingarten� erscheint wochcntäglich zweimal, Sonntag» und Montaas einmal. Telegramm-Adresse: „Sozialdcmolrat Berlin"
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Neue Bluttaten in Suer.
Buer , U. März.(IBIB.) Muter den bereits gemeldete» i-rel Todesopfern haben die Iranzofen am Monlag mitlag noch zwei Schupobeamte erschossen und zwar aus dem hose des Lyzeums. Der Borgaug ist von einer Nachbarin der umliegeu- den Häuser durch eine Dachluke aus kurzer Culfernung beobachtet worden. Die Erschossenen sind die Wachtmeister Wöhr und Krause. Die beiden Beamten waren aus dem Einbruchsgeblet ausgewiesen worden, waren aber wieder zurückgekehrt, um ihre zurückgelasteuen Sachen zu holen. Die Leichen sind bisher noch nicht frelgigeben worden. Der Termin, bis zu welchem sämtliche Schupsbeamte aus dem Einbruchsgeblet sich entfernen sollien, war von den Zranzosen auf den 1Z. Mörz festgeseht worden. Die beide«> Beamten wurdeu aber bereits am 12. März von den Franzosen wieder ergriffen. Oberbürgermeister Zimmermann, der wegen Bichtbefol- gung eine» Requisilionsbefehls zu 1« Millionen Mark ver- urteilt worden ist und augenblicklich als Geisel in Recklinghaufeo festgehalten wird, ist setzt aufgefordert worden, die 10 Millionen Mark zu bezahlen. Buer , 14. März.(TU.) Nach einer neuen Verordnung des Kommandierenden Generals ist es den Bergarbeitern ge- st a t t e t, jährend der nächtlick)«n Dertchrsjperre den Weg von und zu den Zechen zu benutzen, wenn sie in derMitte der Straße bleiben und einzeln gehen. Sie dürfen keine hieb» und Stichwaffen bei sich tragen. Wer in der Bevölkerung mit solchen Waffen an- getroffen wird, wird sofort vor«in Kriegsgericht gestellt. Wie lange noch! Münster , 14. März.(Mtb.) Der Regierungspräsident von Münster , Dr. h a t l i n d e. hat an den französischen Oberdclegierten für die dcut'che Zivilverwaltung, General Denvignes, in Düffel- dorf«in Schreiben gerichtet, In dem er mitteilt, daß am 16. Februar, abends gegen g Uhr, ein namentlich angeführtes Mädchen aus Esten- Dellwig in der Nähe der Kanalbrücke von sechs französi- schon Marinosoldaton vergewaltigt worden ist. In dem Schreiben heißt es: „Ich grefe diesen Fall ganz unmenschlicher Roheit aus der Fülle der tagtäglich vorkommenden Gewalttaten heraus, um erneut gegen dieses unerhört« Verhalten französischer Soldaten gegenüber der deutschen Bevölkerung feierlichst Pro- t e st zu erheben. Ich frag« Sie, Herr General, wie lange das Ober- tommando diese schmachvollen Zustände noch dulden wird. Mein Protest gegen die schweren Ausschreitunzen in Recklinghausen am 7. und 8. Februar ist ohne Antwort geblieben. Sollte dos franzö- fische Oberkommando tatsächlich die In diesem Protest hervorgehobenen Handlungen sowie dsese neuest« Schandtat der ihm unterstellten Sol- -'u'7N durch stillschweigend« Duldung decken wollen, so mag es immerhin leicht sein, die Beschwerden eines ehrlos gemachten Volkes ii-O die Proteste seiner Regierung zu überhören. In der ge- so niten Kulturwelt ober hat es stets noch als Feig- h-!t und Schande gegolten, sich an Wehrlosen, zu- mal an Frauen gewalttätig zu vergreifen. Ich darf � allo emer Antwort entgegensehen, welche Erledigung der vorliegende schändliche Fall gefunden hat.' Gefcblagnakme auf den Gruben. Paris , 14 März.(MTB.) havas berichtet aus Düffeldorf. icftcrn feien die französischen Behörden zum ersten Male aus einer Grube zur unmittelbaren Beschlagnahme von Koks ge- schritten. Ingenieure der Mission Cost« hatten sich vormittags auf der fiska-lifchen Grube West erholt eingestellt, gleichzeitig mit ihnen öl) Arbeiter und ein Bataillon Infanterie. Die Ingenieure bätten sich sofort mit den Vertretern des Betriebsrats in Verbindung gesetzt, ihnen den Zweck ihres Kommens erklärt und ihnen eine deutschzeschriebene Kopie diefer Erklärungen übergeben. Es sei dann sowohl unter Tage als auch in der zur Grube gehörenden Kokerei den ganzen Vormittag weitergearbeitet worden. Erst am Nach- mittag sei die Arbeit eingestellt worden, ohne daß es je- doch zu Zwischenfällen gekommen wäre. Die mitgebrachten Arbeiter hätten gestern ohne Schwierigkeiten etwa 350 Tonnen Koks verladen und heute vormittag das Vierfache davon. Heute ge- denke man einen Zug von 40 Waggons von diesem Kots nach Frank- reich zu expedieren. Den letzten am Vormittag eingegangenen Nach- richten zufolge dauert der Streik in der Grube und der Koterei Westerholt an. Die deutschen A-e b e i t e r hätten erklärt, sie würden die Koksöfen erkalten lastyi. WTB. bemerkt hierzu: Die Meldung zeigt, welche ungeheuren Schwierigkeiten die Franzosen und die Belgier zu überwinden haben. um eine lächerlich geringe Menge von Kohlen und Koks zu bekommen. Es geht, aus ihr aber auch hervor, daß die Gegner überall, wo sie einzugreifen versuchen, auf den geschloffenen Abwehrwillen der ge- samten Arbeiterschaft stoßen. Münster . 14. Porz.(WTB.) Auf einigen Zechen bei Rauxel erschienen kleine Kommandos, um Kohlen zu requirieren Als zur Alarmierung der Belegschaft die Sirenen zu heulen anfingen, verließen die Franzosen die Werte wieder. In der Nacht vom 12. zum 13. März wurde das zwischen Hagen und Herdete verkehrend« Postauta angehalten und Pakete im Werk
von mehreren Millionen beschlagnahmt. Das Auto wurde wieder freigegeben. Auf dem Bahnhof Hengstey haben die Franzosen Ministerbilder angebracht, damit die Soldaten bei der Paß- kontrolle etwaige einreisende Minister erkennen können. ' Truppenverstärkungen. Münster , 14. März.(MTB.) 2- den Bezirke«»eckkiag. hausen, HerneundHorst sind die dortigen Truppe» durch neue unmittelbar au» Frankreich kommende verstärkt worden. Die Truppen sollen noch im Lause des Tages dort eintreffen. Auch die umliegenden Orlschaflen sind stark mit Truppen belegt worden. Pari», 14. März.(WTB.) Kriegsminister Maginot teilte gestern Preffevertretern mit, daß am 80. Mai 15 000 Mann neuer franzo sifcher Truppen nach dem Ruhrgebiet abgehen wür- den. Auf diese Weise könne den Soldaten Urlaub gewährt werden, die seit Beginn der Operation im Ruhrgebiet ständen.— Der Kriegsminister hat die Einberufung des ersten Kontingents der Re- truten des Jahrganges 1923 auf den 10. Mai angeordnet. „Echo de Paris' meldet, daß in Brüffel ein« beträchtliche B e r st ä r- kung der französischen Besatzungstruppen angs- nommen wurde, die dadurch möglich würde, daß die Iahresklaffe 1921 vorerst nicht entlasten werden würde. Ohne Zweifel könne man eine ähnliche Maßnahme auch belgischerseits erwarten. Die Beunruhigung in der Schweiz . Bern . 14. Mörz.(WTB.) Di« Geschäftsleitung der schweize- rischen sozialdemokratischen Partei und der schweize- rische Gewerkschafts bund wollen eine Delegation in das Bundeshaus schicken, welch« mit dem Bundesrat Rücksprache nehmen will über die Rückwirkungen der Ruhrbesetzung auf die Wirtschaftslage der Schweiz . Der Borsitzend« des politischen Departements, Bundesrat Motto, erstattete in der gestrigen Sitzung des Bundesrats Bericht über die sehr zahlreichen Schritte, welche bereits wegen der Rück- Wirkungen der Ruhrbesetzung auf das schweizerische Wirtschaftsleben bei den in Frage kommenden Parteien unter- nommen worden sind. Auf Antrag von Bundesrat Motta wurden die verschiedenen Departements eingeladen, dem politischen Deport«. ment alles Material zur Verfügung zu stellen, welches für wei- tere Schritt« in dieser Angelegenheit dienlich sein kann. Englands Unzufriedenheit. London . 14. März.(EP.) Sir Robert Horn« hielt am Dienstag in Glasgow eine Rede, worin er erklärte, daß z a h l r ei ch e englische Industrielle ihre Waren nicht mehr er- hielten, die sie im Ruhrgebiet bestellt haben. Durch diese Sachlage würden die englisch -sranzösischen Beziehungen beeinträchtigt werden. Sir Eric Geddes , der Präsident des englischen Indu- striellenverbandes. erklärte in einer Rede w Birmingham , daß durch die gegenwärtig« Lage die Hände lsbeziehungen zwischen England und Deutschland schwer geschädigt würden. „Westminster Gazette' veröffentlicht«inen Brief, worin darauf hin- gewiesen wird, daß die französischen Zollbehörden an der Ruhr mit der Beschlagnahme aller Waren, für die nicht die lOprozentig« Ab- gab« gezahlt werde, drohen. Das Versprechen, wonach die vor der Besetzung bestellten Waren nicht abgabepflichtig seien, werde nicht eingkhalten. Auch Waren, die für die Besatzungsarmee bestimmt seien, würden beschlagnahmt. Labour-Abordnuug nach Deutschland . London , 14. Mär;.(Reuter.) Der Parlamenksberichkerstatter des„Daily Telegraph " meldet, die Mrbeilerparlei habe beschlossen, eine osfiziclle Abordnung in da» Ruhrgebiet und in andere Teile Deutschland » zu entsenden. Die Rkilglleder dieser Abordnung würden nach ihrer Rückkehr der Exekutive der Arbeiterpartei Bericht erstatten. Frankreich und Sergmanns plan. „stn unbestimmt" Paris , 14. März.(EP.) Der Quai d'Orsay veröffentlicht eine Not« über die Erklärung der deutschen Regierung, Frankreich habe sich geweigert, den Reparationsplan von Bergmann und einer anderen Abordnung von Großindustriellen zur Kenntnis zu nehmen. Die Note gibt die Erwiderung bekannt, die dem deutschen Botschafter in Paris Dr. Mayer auf dessen Er- suchen, die französische Regierung möge die deutschen Industriellen Stinnes, Silverberg und Klöckner in Paris empfangen, überfandt wurde. Die Rote erklärt, daß die Nachrichten über die Dorschläge der drei genannten Herren zu unbestimmt gewesen seien, als daß die französische Regierung die Industriellen hätte empfangen können. Ihre Vorschläge hätten außerdem nur auf Kohlen- und Koksliefcrungen, nicht aber auf sämtliche Reparationslieserungen Vezug gehabt. In dieser Hinsicht Hab« aber die deutsche Regierung niemal» die gewünschte Auskunst erteilt. WTB. veröffenllicht die französische Mitteilung ausführlich und bemerkt dazu, daß, soweit aus der Meldung zu erkennen sei, Poincare auf die vom WTB. am 9. dieses gleichzeitig mit den von ihm er- wähnten Erklärungen der Herren Klöckner, Silverberg und Stinnes sowie des Reichsministcrs v. Rosenberg veröffentlicht« Erklärung de» Staatssekretär« a. D. Bergmann mit keinem Wort eingeht.
Das Reich für die Reichen! Zum Reichsentlastungsgesetz. Die Reichsregierung ließ im Oktober vorigen Jahres dem Reichstag einen Gesetzentwurf zugehen, dessen Zweck es ist, die Lasten zu vermindern, die dem Reich aus der im Friedens vertrag festgelegten Pflicht entspringen, die durch kriegerische Maßnahmen im Auslande geschädigten Deutschen zu ent- schädigen. Der Entwurf zerfällt in zwei Teile: ein L i q u i d a- tionsschädengesetz und ein Gesetz zur A b ä n d e- rung des Reichsausgleichsgesetzes. Die Maß- nahmen zur Herabsetzung der Reichsentschädigungspslicht den genannten Personen gegenüber ergeben sich aus der Unmög- lichkeit, bei dem jetzigen Stand der Reichsfmanzen dfe bis- herige Gesetzgebung über die Entschädigung und über das Aus- gleichsoerfahren aufrechtzuerhalten. Es muß füglich bezweifelt werden, ob die in dem Entwurf vorgesehenen Bestimmungen genügen, um das Reich in nennenswertem Maße zu entlasten. Daneben würde es in der Praxis eine höchst unsoziale und ungerechte Wirkung ausüben, wenn es nicht in wichtigen Teilen geändert werden sollte. Der Entwurf sieht im wesentlichen als Entschädigung für den durch Liquidation eingetretenen Verlust das Sechsfache des Friedenswertes vor. Dazu kommen, wenn der Geschädigte durch die Liquidation sein« wirtschaftliche Lebens- grundlage verloren hat(Entwurzelung), Zuschüsse, die das Sechsfache des Fried enswertes betragen, die sich aber nach Maßgabe des Wiederaufbaues der Existenz bis auf dos Achtzehnfache erhöhen können. Auf Grund des Ausgleichs- Verfahrens übernimmt das Reich die infolge der kriegerischen Maßnahmen nicht beglichenen Schulden Deutscher im Auslande unter Ausschluß gewisser Fälle. Nach dem Entwurf zur Ab- änderung des Reichsausgleichsgesetzes hat die R ü ck z a h- l u n g des Schuldners an das Reich in Reichswährung unter Anwendung der Währung ihres Nennbetrages zum sechs- fache nVorkriegskurszu erfolgen. Derselbe Satz wird vom Reich bei A u s z a h l u n g von Forderungen, die deutsche Gläubiger im Auslaickie ausstehen haben, angesetzt. Soweit der Entwurf. Zu welchen Konsequenzen er führt, sei an einigen Beispielen aus der Praxis dargestellt, bei denen ohne Einsetzung der Zinsen das Pfund Sterling_ 100 000 M gesetzt wird: 1. Ein Fabrikant hat vor Kriegsausbruch eine Maschine aus England bezogen und ist den Kaufpreis oon 10000 Pfund Sterling infolge des inzwischen«ingetretenen Kriegs- zustandes schuldig geblieben. Er hat während und nach dem Krieg mittels dieser Maschine«norme Gewinne gemacht Nun soll er— wie es der Friedensvertrag vorschreibt, durch Ber- mittlung der Ausgleichsämter— bezahlen. Nach dem obigen Gesetz- «ntwurf entledigt er sich seiner Schuld, indem er an das Rcich den sechsfachen Borkriegskurs zahlt, also 1200 000 Papiermark. Das Reichsausgleichsamt aber schreibt dem britischen Amt 10 000 Pfund Sterling gut: das Reich trägt also die Differenz zwischen 1200 000 Papiermark und 10 000 Pfund Sterling, mit anderen Worten: das Reich macht dem Fabrikanten aus Reichsmilleln. d. h. auf Kosten der Steuerzahler, ein Geschenk von ueuuhunderlachwudneunzig Mlllonen. achlhundertlausend Mark. 2. Ein Importeur hat unter Benutzung des ihm von einem Londoner Bankhaus eingeräumten Akzeptkredits für 50 000 Pfund Sterling Kaffee gekauft. Der Kaffee schwamm auf hoher See als der Krieg ausbrach. Das Schiff erreichte glückllch einen neutralen Hafen, sagen wir Rotterdam , wo der Importeur den Kaffee verkaufte und den Erlös in holländischen Gul- den stehen ließ. Er zahlt nunmehr an das Dl« ich 6 Millio- n e n Papiermark, während dieses wieder den Unterschied zwischen Papier - und Valutobetrag übernimmt. Das Reich macht also in diesem Falle dem Importeur aus Reichsmilleln ein Geschenk von fünf Milliarden neuuhuudertvieruudneunzig Millionen Mark. 3. Die Frau eines sehr reichen Bankiers tauft kurz vor Kriegsbeginn in Parts einen Brillantschmuck für 100000 Frank: Zahlung unterbleibt infolge Kriegsausbruchs. Der Bankler, dessen Frau den Schmuck heute noch besitzt, zahlt dafür an das Reich 480000 Papiermark, während das Reich dem französischen Amt 100 000 Frank gutschreibt. Das Reich macht also dem Bankier ein Geschenk von zirka einhnndertdrelßig Millionen Mark. 4. Die Frau eines der größten Grundbesitzer und reich st en Männer Deutschlands hatte bei Kriegsausbruch in London unbezahlt« Toilettenschulden in Höhe von 10000 Pfund Sterling. Der Gesetzentwurf schreibt vor, daß sich das Reich 1 200 000 Papiermark zahlen läßt, während die deutschen Steuerzahler für diese arme Frau, die über- dies noch geborene Engländerin ist, den Unterfchted zwischen dem Papier - und Valutabetrag aufbringen dürfen! 5. Ein Deutscher hat vor dem Krieg in Monte Earlo sein Geld verspielt und dann 1000 Frank gepumpt, eine Schuld. die er noch nicht beglichen hat. Er zahlt rnrnmehr a« das Reich 4800 Papiermark. dieses Übernimmt die Differenz von einer Mllian auf Reichsmiltel. S. Ein Bankler hat vor dem Krieg an der Pariser Börse spekuliert: Infolge der Spekulationsverluste wies fein Kontokorrent mit fein« Pariser Bank bei Kriegsausbruch«in Debet oon