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Dr. Quaah in seiner Eigenschaft als ehemaliger Syndifus der Handelstammer, Candgerichtspräsident Dr. Bolmer, ferner den Direktor der Essener Reichsbankstelle, Peckolt, sowie je einen Direktor der Effener Großbanten. Der stellvertretende Bür germeister Bode wurde von den Franzosen gesucht, aber nicht gefunden.

Wie uns ein amerikanischer Journalist berichtet, der in der Nacht zum Sonntag in Effen war, stürzten sich alsbald nach der Anffindung des getöteten Poftens mehrere franzöfifche Soldaten auf einige deutsche Automobillenter, die in der Nähe des Bahnhofs in einer Wirtschaft Kaffee tranfen, und richteten fie mit Kolben und Bajonett fürchterlich zu....

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Der Mordanschlag auf Smeets.

Köln , 19. März.( WTB.) Smeets befand sich mit seinem Schwager Kaiser und einem Bureauangestellten in dem als Berlagss bureau der Rheinischen Republit" dienenden Raum seiner Woh nung, als gegen 7 Uhr abends ein junger Mann Einlaß begehrte. Der ihm öffnenden Schwägerin von Smeets erklärte er, er wolle Zeitungen taufen, schritt auf das Bureau zu, öffnete die Tür und feuerte vier Revolverschüsse ab, durch die Smeets schwer ver legt und Raiser getötet wurde. Der Angestellte entzog fich durch eine Bewegung dem auf ihn abgegebenen Schuß und zer trümmerte darauf die Scheibe der Rorridortür und entwich unbe. hindert auf die Straße, wo er versch wia n d.

eines Offiziers, der erklärte, der Erschossene hätte vorher einen fran- 1 Daß der seltsame Internationalisierungsplan, nämlich der Plan, zösischen Koch im Keller des Handelshofes durch einen Revolver. das Ruhrrevier einer internationalen fapitalistischen Ausbeutung schuß verwundet. Der Erschossene fei bestimmt der Täter. auszuliefern, auch in Deutschland keine Anhänger hat, braucht danach Schulte wurde auf Anordnung des französischen Offiziers in Beglei taum noch betont zu werden. tung zweier deutscher Kriminalbeamten und eines deutschen Arztes nach dem Kohlensyndikat gebracht, dem Gebäude ter Plazkomman dantur, wo man noch Lebenszeichen an ihm entdeckte. Darauf wurde er in die städtische Krantenanstalt übergeführt, wo er nachmittags seinen Verlegungen erlegen ist.

Straßensperre in Dortmund .

Dortmund , 19. März.( Eigener Drahtbericht.) Heute Vormittag haben die Franzosen den inneren Stadtteil von Dortmund besetzt und sämtliche Hauptstraßen abgesperrt. In dm Möbelgeschäft Roje und dem Porzellanhaus Hoffmann wurden umfangreiche Re quifitionen vorgenommen. Das Hotel Fürstenhof ist eben falls abgesperrt worden, weil man in ihm verdächtige Personen ver­mutete, die verhaftet werden sollten. Fortgefeßt rasen Panzer automobile durch die Stadt. Der Bahnhof Scharnhorst wurde am Sonntag abend von den Franzosen 5 Stunden gesperrt. Dieser Gewaltakt wird damit begründet, daß in einem Zug Flugblätter Der Urheber konnte nicht festgestellt werden, deshalb die Sperrung angeflebt waren, die vor Spionen und Spigeln warnen. des Bahnhoses. Die Reisenden wurden teilweise scharf durchsucht; eingeine mußten sich ausziehen.

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verlaufen. Höllein in Paris verhaftet.

Die an Smeets vorgenommene Operation ist gut verlaufen. Die Kugel fonnte entfernt werden. Der Zustand von Smeets ist ernst, doch hofft man, ihn am Leben zu erhalten.

Auf die Ermittlung und Ergreifung des Täters hat der Regie. rungspräsident eine Belohnung von einer Million Mark ausgesetzt. Drei Leute, die feftgenommen worden waren, mußten wieder entlassen werden, da die Ermittlungen ihre Schuldlofigkeit ergaben.

Am Tatorte wurden vier von Schüssen herrührende Hülfen und ein ander Band abgepralltes Geschoß gefunden. Hierbei wurde festgestellt, daß es sich bei der Mordwaffe um eine Pistole 7,65 handelt. Der Täter wird wie folgt beschrieben: Größe etwa 1,75 Meter, 26 bis 28 Jahre, schiante Geftalt, glatt rasiertes, blaffes Geficht, hohe Stirn, gerade Haltung, hochdeutsche Sprache. Er war befleidet mit dunkelgrüner Joppe( anscheinend umgearbeiteter Militärrod), dunklen Sportstrümpfen.

Barijer Wutansbrüche.

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Heimlich eingereift.

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Beschlagnahme der staatlichen Gruben.

Paris , 18. März.( Ep.) Wie die Chicago Tribüne" aus Düsseldorf meldet, haben die Franjojen gestern fünf, dem preußischen Staat gehörige Kohlengruben be. fchlagnahm t.

Dem Temps" zufolge hat sich die Beschlagnahme der staatlichen Gruben an der Ruhr wie folgt abgespielt. Auf der Grube Concordia in Oberhausen wurden gestern nachmittag von franzöfifchen Arbeitern 250 Tonnen Kohle verladen. Heute nachmittag wurden auf der Grube 3 und 4 General Blumenthal in Redlinghausen größere Mengen Sohle und Kofs verladen. Die Kohlenvorräte dieser Gruben belaufen sich auf 15 bis 20000 Zonnen. Die Gruben wurden gestern bereits von franzöfifchen Soldaten besetzt, um Sabo­tageakte zu verhindern.

Diplomatische Unterhaltungen.

Berlin , 19. März.( WIB.) Wie uns bestätigt wird, ist im Caufe der diplomatischen Unterhaltungen, die in den verschiedenen Hauptstädten seit Beginn der Ruhraflion gepflogen werden, der Standpunkt der Reichsregierung in den letzten Tagen erneut auch in London und Washington dar­gelegt worden. Die Meldung aus Washington , daß auch diese lehten deutschen Darlegungen weder ein Ersuchen um Vermittlung no d sonstige Anträge enthalten haben, ist richtig.

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Nach einer fommunistischen Protestversammlung in Paris am Sonnabend abend gegen die Ruhrbesetzung und die Zurüdhaltung der abzurüftenden Soldaten, wurde der deutsche Reichstagsabge Frankreich rollt die Sicherheits"-Frage wieder auf. ordnete Höllein, der in der Versammlung gesprochen hatte, Condon, 19. März.( WTB.) Der Pariser Berichterstatter verhaftet und in das Santé- Gefängnis eingeliefert. Bei feiner der Times" schreibt, es verlaute, daß die französische Regierung ersten Bernehmung wurde ihm mitgeteilt, daß er wegen Bergehens die britische Regierung befragt habe, ob Großbritannien ge­gegen die innere und äußere Sicherheit des Staates in den Un neigt jei, sich an Maßnahmen zu befeiligen, die dazu bestimmt flagezustand verfekt sei. jelen, die Abrüftungsbedingungen des Friedensvertrages Wie EE. aus Baris meldet, war Höllein nicht im Befih eines Deutschland gegenüber zu erzwingen. Wie auch der Reisepaffes, weigerte fich aber, angi geben, auf welche Art e bie tatsächliche Wortlaut der französischen Mitteilung beschaffen sein Grenze überschritten hatte. Der englische und der italienische Kom möge, es sei fiar, daß formell eine neue Frage vorgebracht munist, die in derselben Bersammlung gesprochen hatten, wurden unbehelligt gelassen. Pariser Blätte: melden, daß bei Höllein das werde, und daß die Tür für interalliierte Beratungen über die Manuskript der Rede gefunden wurde. Sigerheit Frantreis geöffnet werde. In dem Augen­Das üternationalistische Echo National" spricht anfäßlich dieser blid, in dem das Problem der potentiellen militärischen Stärte Affäre von Emissären Berfins, die man nicht nach Frankreich Deutschlands den Alliierten vorgelegt werde, werde es leicht sein, laffen dürfte. Höllein als Agent Cumnos oder Seedts das ist die Verhandlungen von der Frage der Reparationen auf die Frage Paris , 18. März.( Eca.) Die französische Preffe veröffentlicht für ihn fast noch schlimme: als die sonstige Strafe, die ihm droht. der Sicherheit auszudehnen. heftige Artikel zur Ermordung eines franzöfifchen Sol­Durch diese Berhaftung wird nur die Tatsache unterstrichen, Dem Berichterstatter der Times" zufolge bedeutet ber augent daten im Bahnhof von Effen sowie über das Attentat daß in Deutschland von der äußersten Rechten bis Smeets. Der Petit Parifien" schreibt, daß die Scheußlichkeit zur äußersten Linten feine Partei in der Berurteilung blidliche Schritt Frankreichs anscheinend die endgültige Er: diefer beiden Verbrechen nicht nur von der franzöfifchen öffentlichen der französischen Staatspolitit hinter der andern zurüdstehen will. weiterung der fünftigen Beratungen und, obwohl dies als Meinung verurteilt werden würde; vom einfachen geseglicher Im übrigen wird durch sie de: Respekt vor dem französischen unrichtig hingestellt werde, die allgemeine Erörterung der französich. Standpunkt aus sei die Ermordung tes französischen Soldaten das Staatswesen nicht gerade gefteigert werden; es fann nicht sehr deutschen Beziehungen. Man sei zurückgekommen zu der franzö­bei weitem schwerere. Der französische Soldat habe nur einen art sein, wenn es fich durch die Tätigkeit Hölleins bedroht fifchen Idee einer gründlichen Abänderung des Bersailler fühlt. Bertrages mit Bezug auf militärische Bestim­Dienst von öffentlichem Nuhen versehen und sei von den mungen. Im Zusammenhang damit feien die Andeutungen von Mördern ausgesucht worden, weil Ort und Stunde bequem ge- Die Internationalisierung" der Ruhr. britischer Seite, daß unter gewiffen Umständen und unter gewiffen wesen wären. Nach den von der französischen und belgischen Regie­rung bei der legten Zusammenkunft in Brüssel getroffenen Ab. Französische Blätter beschäftigen sich, wie aus unserer Abend- Bedingungen ein militärischer Garantiepatt wieder an­machungen fönne man tarauf rechnen, daß ein berartiges ausgabe vom 10. d. M. hervorgeht, noch immer mit dem Inter - geboten werden fönne, in Paris gut aufgenommen worden. Ein 2ttentat nicht ungestraft bleibe. In Effen und Buer werden nationalisierungsprojekt, das vier englische Arbeiterparteiler als Er folcher Paft aber würde, wie der Berichterstatter hervorhebt, aller die allierten Behörden die Anstifter bes Berbrechens ftrafen gebnis einer Ruhrreise nach Hause gebracht haben. Das veranlaßt Wahrscheinlichkeit nach genügen, um die Franzosen von ihrem müffen, wenn sie der Täter nicht habhaft werben tönnen. uns, einen Brief wiederzugeben, den die Genossen Ramsay Mac.Bunfche nach einem ihnen günftigeren Rheinland - Regime, als sie donald und Arthur Henderson am 3. Märg im Namen der es jegt haben, abzubringen. englischen Arbeiterpartei an den Parteivorstand gerichtet haben. Er lautet in wörtlicher Uebersetzung:

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Und wieder ein Deutscher ermordet.

Effen, 18. März.( BTB.) Gegen 215 Uhr nachts ift in ber Herkulesstraße der Buchdruckereibefizer Kurt Schulte von fran zösischen Soldaten durch einen Kopfschuß ihmer verlegt, worden und am Nachmittag seiner Verlegung erlegen.

Gegen 3 Uhr nachts wurde die Feuerwehr nach der Herkules. ftraße alarmiert. Dort fand sie einen deutschen Bassanien mit einem Schuß im Hinterkopf anscheinend tot auf der Straße. Ein Augen­zeuge fagte aus, daß er gesehen habe, wie der Deutsche auf der Straße entlang lief, verfolgt von drei Franzosen, die auf ihn gefchoffen hätten. Der Mann sei hingestürzt. Die Franzosen hätten sich den Erschossenen angesehen und seien dann fortgegangen. Als die Feuerwehr mit dem Krantenwagen den scheinbar Toten abholen wollte, fam eine französische Patrouille unter Führung

Die Junge Bühne.

Rähne flagt. Bor dem Schöffengericht Werber findet demnächst Unfere Aufmerffamfeit ist auf gewiffe Mißverständ- der Beleidigungsprozeß des Herrn v. Rähne gegen die Berliner niffe gerichtet worden, die in bezug auf eine von vier Mitgliedern Zeitungen statt. Die Presse wird durch Rechisanwalt Wolfgang ber Parlamentsfraktion( Kirkwood, Marton, ( Kirkwood, Marton, Stephen und eine vertreten, für Rähne fommt Justizrat Dr. Joseph. Wheatley) abgegebene Erklärung über ihre Reise ins Ruhrrevier Lohn. Unter anderen Zeugen ist auch der Erste Staatsanwalt von Boisbam geladen. entstanden find.

Wir bitten Sie daher, freundlichst unsere Bersicherung ent­gegennehmen zu wollen, daß diese Fraktionsmitglieder das Ruhr repier in teiner repräsentativen Mission bereift haben, daß ihr Bericht ein inoffizielles Dofument ist, und daß seine Borschläge nicht in Uebereinstimmung stehen mit der Politit der britischen Arbeiterpartei, mie fie durch die Be schlüsse der Parteitage, die Erklärungen britischer Arbeitervertreter auf internationalen Konferenzen und die Barlamentsfraktion feft­gelegt ist.

Un Lenins Krantenlager wurde der schwedische Gebirn. pathologe Prof. Dr. Benschen berufen. Trotz seiner 77 Jahre ist er dem Nufe gefolgt.

Budapester Polizei gegen Erwachende es geschehen Zeichen und Wunder! Die Polizei verjagte reaktionäre Studenten, die vor der Rebattion des Az Eft demonstrierten. Die Hochschulbuben rächten fich an den jüdischen Studenten. Die Borlesungen fonnten nicht stattfinden. Bei neuen Demonftrationen am Abend verlegte bie Bolizei 7 Bersonen.

Wie die Schreibmaschine erfunden wurde. Die Erfindung der doch fönnen wir uns handel und Wandel ohne diefes nüßliche Wert­zeug gar nicht mehr vorstellen. Unbekannte Einzelheilen, die zu dieser Erfindung führten, werden in einer englischen Zeitschrift mit­geteilt. Der Vater der Schreibmaschine war nach diesen Angaben Chriftopher Batham Sholes, der 1867 die erste unvollkommene Maschine herstellte. Er stammte aus Milwaukee und hat sich in verschiedenen Berufen betätigt, sowie eine ganze Reihe von Erfin

sterblichkeit aus. Die Bision solcher Bersöhnung, ber Stich in das Fleisch, damit das Herz offenbar werbe, das wurde alles vom Schreibmaschine ist erst etwas über ein halbes Jahrhundert alt, und Dichter geträumt. Man gesteht ihm gerne zu, daß er ein Beobachter Olympia ", fünfattiges Drama von Ernst Weiß . flinischer Dinge ist, und daß er Heinrich George anfeuerte, die Etappen des Säuferwahns und des antimoralischen Rollers prächtig Olympia, Freudendirne, geht aus dem Bordell. Ein schön zu durchlaufen. George leistete, was ihn zu den Besten einreiht. redender Erlösungsapostel rief sie. Sie fehrt zurück, nachdem sie für Die beste, fleischigste, die natürlichste Figur des Dramas gelang ihm eine Stunde bei der Jungfrau Einkehr gehalten hat. Olympia ist bis ins Zegte. Der Dramatiter verfügt nur über einige Mittel der aller Dirnen Dirne, Here, Engel, Tanzmeisterin für den versoffenen Charakteristit, bie er immer wieder anbringt. George variiert diefe Mädchenhalter Franz- ehemaliger Offizier, um die Ehre gesprochen, Armut. Schon die Maste des aufgefchwemmten Mädchenhalters bungen gemacht. Er war nacheinander Drucker, Redakteur, Zeitungs­ausgeliefert dem Schnaps. Eine Infassin feines Hauses, die zum mit den schütteren Haaren, der fettigen Glaze und den plierenden herausgeber, Boftmeister und Barlamentsmitglied. Sholes gab um blauen Kreuze neigt, befehrt ihn für die Guttempelei. Nachdem Augen war vorzüglich. Dann das Duallige des Mundes. Dann das Olympia ihn wieder mit Gdmaps verbrannt uno ausgefocht hat, ist Benugen der gebrochenen Stimme, die sonst dem Sprecher George er faltblütig genug, um fie abmürgen zu wollen: was der Erlöser und im Wege ist. Dann die quide Beweglichkeit des Schlumpigen die revolverschießende Olympia hindert, indem sie bes braven Mannes Wanstes. Dann das Straucheln und Starren des Säufers und das Schläfe trifft und ihre eigene Lotenmesse mit Delirium, Orchestrion, Busammenfinten des Enthusiasten. Eine straffe Tat dies alles. Bettelgezeter und ähnlichem Höllenfabbath. Man pfiff am Schlusse wenig. Man fämpfte auch nur mit Das ist alles nicht sehr ausgeflügelt. Es liegt auf der Straße, Familiengefühlen um den Dichter. Zur Revolution war aber fein von der Olympia einftmals ins Freudenhaus geholt worden. Ernst Grund. Pro und Contra fommt für Ernst Weiß gar nicht in Be­Beiß tennt diese Straße. Als Romanschriftsteller hat er es lobens- tracht. Er steht eben in Reih und Glied, tapfer, fleißig, lächelnd, mert bewiesen. Man darf ihm nachrühmen, daß die Bubertät in gelassen und hängt an vielen Schößen. Mag Hochdorf. seinem Geschlechtsdrama nach der Reife kommt, b. h. er will den orphischen Stil erwerben, nachdem er schon den naturalistischen Stil befaß. Er will sich jünger machen als er ist. So etwas nennt man Rofetterie. Er fofettiert also mit Dingen, die schon abgeflappert find: Hurenbelehrer mit Christusmiene, Judassymbol, Soldaten fymbol. Ohnmacht der Zwanzigjährigen bleibt bei dem älteren Herrn nicht minder Kinderei.

Ernst Weiß fann, was er lernte: das Naturalistische. Er fann nicht, was jenseits der Gelehrsamkeit liegt: in Boefie strahlen, so daß die Sinne mild merden und voller Andacht. Weil ihm das Apostolat fehlt, auch das versteckte, auch das ungefchidtefte, furz, meil er mit feinem Faferlein bei Gott wohnt, irrte sich die Junge Bühne, die ihm Sohnesschaft gewährte. Trotzdem müssen wir der Jungen Bühne danken, die uns eine funftliebende, zu Opfern hochbereite Einrichtung ist. Sie wäre auch eine menschenfreundliche, wenn sie ihre Kritifer auf anständige Plätze fezte.

Es scheint, daß sehr viele Dichter unserer Lage die Welt nur be­gehrenswert finden, wenn sie eine Halbwelt, eine Suffwelt, eine Huren­welt ist. Sind die Dichter so borniert oder sind sie so aufgeflärt? Es ift schwer zu entscheiden. Sicher ist nur, daß die technische Fachsprache diefes hervorragenden Erdentreifes zu einem fabelhaft sicher geführten Kunstwerkzeug ehrgeiziger Schriftsteller geworden ist. Ernst Weiß trifft das bis zur verblüffenden Echtheit. Wo er sich dem Sublimen nähert, muß er Geschwollenes, aber vielfach Abgebrauchtes borgen. Die Mathematit des Dramas ist ihm außerdem noch fremd. Er stürmte vorwärts, er drängte vorwärts, der Revolver tnallte schließ­lich auch, als der Hahn frähte, aber

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die Mitte der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts eine Zeitung heraus, deren Redaktion sich über dem Telegraphenbureau von Milwaukee befand. Eines Tages fam er in das Telegraphenbureau herunter und bat den Obertelegraphiften, er möchte ihm doch ein Blatt Kohlepapier leihen. Kohlepapier war in jenen Tagen noch eine Seltenheit, und als der Telegraphift neugierig fragte, wozu er es haben wolle, antwortete Sholes geheimnisvoll: Komin morgen mittag nach meiner Redaktion, und ich will es dir zeigen". Zur angegebenen Zeit fam der Telegraphist hinauf und fand hier den Redakteur vor einem wunderlichen Apparat figen, der u. a. aus einem alten Morseapparat, einer Glasscheibe und verschiedenen höl Eine neue Einstein- Theorie. In Abwesenheit Einsteins über zernen Zwischenteilen bestand. Sholes nahm das geborgte Blatt reichte Geheimrat Plant in der physikalisch- mathematischen Klasse Sohlepapier und ein dünnes Blait weißes Bapier, legte fie in der Berliner Akademie der Wissenschaften eine neue Arbeit die Maschine, und zwar gegen die Glasscheibe, bewegte bas Papier des Gelehrten, betitelt 3ur allgemeinen Relativitäts langfam mit einer Hand und drückte mit der andern immer wieder thorie. Ginstein zeigt barin, wie man durch Anwendung des auf die Telegraphentaste. Die Telegraphentafte enthielt den Buch. Hamiltonschen Prinzips auf Grund der Eddingtonschen Auffaffung ftaben 23" in Messing eingeschnitten, und wirklich erschien auf zu einer vollständigen Theorie von Gravitation und Glet dem Papier immer wieder der eine Buchstabe. Der Erfinder ers frizität gelangen fann, die unferem bisherigen Biffen gerecht flärte voll Stolz, daß er eine schreibende Maschine" erbaut habe, wird. Diese Theorie ist dadurch gegenüber den bisherigen Theorien und tatsächlich befand er sich auf dem richtigen Wege. Nach einigen ausgezeichnet, daß ihre Hamiltonsche Funktion nicht aus logisch von Monaten weiterer Verfuche hatte er die erste Schreibmaschine her einander unabhängigen Summenden besteht. In derfelben Sigung gestellt. Sie hatte eine Tastatur wie bei einem Flügel, besaß aber sprach der andere Physiker der Akademie, Professor von Laue, über fonft bereits eine ziemliche Aehnlichkeit mit den Schreibmaschinen die Lösungen der Feldgleichungen der Schwere von Schwarzschild , von heute. Einstein und Trefft und ihre Vereinigung. Er gab eine Uebersicht über die strengen, statistischen und zentralsymmetrischen Lösungen Goethes Proserpina", die in der Morgenfeler ber Goethegefenschaft der Differentialgleichungen des Schwere- Feldes und sprach über ihre ant Balmsonntag, den 23. mars, mittags 11%, Uhr, im Surfürsten. 3ufammenlegung zu einem neuen Lösungssystem, bei welchem der damm beater durch Tilla Durieur au Gebör fommt, ift in fphärisch geschlossene Raum Einsteins in sehr willkürlicher Weise Berlin igenis noch niemals dargestellt worden. Die Musik von Goethes Kapellmeister Eberwein ist ebenfalls hier noch unbekannt; fie wird von dem mit Sternen besetzt werden kann. Bianisten Franz Deborn ausgeführt werden. Das Programm wird durch Gesangsvorträge Robert Spörrys und einem von Dr. Malich nach mittel alterlichen Borlagen textlich und musikalisch bearbeiteten Totentang bers vollständigt. Startenverkauf vom 19. bei Wertheim , in den Nicolaischen Buchhandlungen und an der Theaterkaffe.

Eröffnung eines neuen Zelles vom Pompeji . Die Gebäude, die bei den neuen Ausgrabungen in Bompeji freigelegt wurden und die besonders gut erhalten sowie mit schönen Fresten ausgeschmückt find, merben demnächst dem großen Bublibum zugänglich gemacht werden. Alle einzelnen Gegenstände, die in den verschiedenen Häufern und Gärten ans Licht gebracht wurden, bleiben an ihrer ursprünglichen Stelle stehen und werden nicht nach dem Neapeler Museum gebracht, Aber alle halbe und ganze Wahrheit wäre ohne den Regiffeur wie es mit den früheren Funden der Fall war. Man wird daher und die Schauspieler nur öde Binsenmahrheit gewefen. Karlheinz einen Einblid in die antite Wohnungsfunft gewinnen, Martin half erfinderisch nach durch Bilder und Lon. Agnes wie er bisher so anschaulich nirgends zu erlangen war. Auch die Straub spannte sich in eine Leidenschaft, die das vorhandene Gärten innerhalb der Häufer meerben gepflanzt, und Waffer Wort beträchtlich übertraf. Sie föhnte beinahe durch ihre großartige wird aus den anmutigen Springbrunnen aufschießen, die dort ent Aufbäumung und virtuose Zerknirschung die Luderei mit der Un- bedt wurden.

Buch und Bild, Wilhelmftr. 69. Die Bilbwerte bes Naum burger Domes in fünstlerischen Aufnahmen von Balter Hege- Naum bura find vom 26. März bis 21. April mochentäglich von 9-6 Uhr aus. gestellt. Eintritt fret

Die reichste Betroleumquelle der Welt entbedt? Der Ronful von Venezuela hat eine Drahtung erhalten, in der gelagt wird, bag in aras in der Nähe von Maracaibo eine Delquelle gefunden worden ist, die täglich 120000 Fan Petroleum liefert. Es wird erklärt, baj biese die reifte Betroleumquelle der Belt fel.