Gewerkschaftsbewegung
Wieder Ruhe in der Berliner Metallindustrie.
Der Schiedsspruch für verbindlich erklärt. Am 8. März. wurde bekanntlich im Reichsarbeitsministerium ein Schiedsspruch gefäßt, wonach die zurzeit geltenden Löhne für die Zeit vom 5. bis 31. März einschließlich um 15 Proz. erhöht werden.„ Der Schließungsausschuß betont hierbei ausdrücklich, daß die bevorstehende Lohnerhöhung nicht erfolgt ist, weil für den Monat März mit einer Berteuerung der Lebenshaltung gerechnet wird, sondern um einen Ausgleich gegenüber den anderen Industrien zu schaffen."
zuständigen Verbandsinstanzen mehr als bisher zu beachten und alle andersgerichteten Bestrebungen schärfstens zu bekämpfen.
Bahlstellen, welche diese Mahnung nicht befolgen und gegen die Beschlüsse und die Verbandssagungen handeln, müssen aufgelöst und mit den die Verbandssagungen anerkennenden Mitgliedern neu ge= bildet werden.
schlossen, die Neuwahl der Ortsverwaltung im April Ferner wurde einstimmig( mit den zwei KPD.- Stimmen) be1923 vorzunehmen. Bis dahin führen die bisherigen Angestellten der Ortsgruppe die Geschäfte weiter.
Von der Einsicht der Mitglieder darf erwartet werden, daß fie das Organisationsinteresse höher stellen als die Sympathie mit den gewerkschaftsfeindlichen Bestrebungen der Kommunistischen Partei.
Achtung, Metallarbeiter!
Es ist Pflicht aller Parteigenossen, an den Branchenverfammlungen am Donnerstag telp. Sonntag feilzunehmen. Teilnahmslofigfeit bedeutet bewußle Schädigung des Verbandes.
Wirtschaft
Nochmals: Gütertarife und Warenpreise.
Die Forderungen der Berbraucher und die Mahnungen der passen, werden von den Produzenten immer wieder mit dem HinRegierung, endlich die Preise dem gefunkenen Dollarfurs anzu meis auf die hohen Eisenbahntarife beantwortet, die angebfich einen Preisabbau unmöglich machen.. Wir haben bereits verfchiedentlich darauf hingewiesen, wie unzutreffend diese Argumen tation der Großverdiener ist. Das Reichsverkehrsministerium hat ieht eine sehr umfangreiche Zusammenstellung der Preis- und Frachtsteigerungen bei verschiedenen wichtigen Produkten herausgegeben, die zur Genüge beweist, daß am allerwenigsten die Tarifpolitik der Reichsbahn an den hohen Breijen schuld ist. In feinem Falle abgesehen von den Fetten, die in ganz besonders hohem Maße den Kursschwankungen unterliegen sind die Tarife der Reichsbahn den Preisen vorangeeilt. Die Steinkohle z. B. hat im Februar d. J. den zehntausendfachen Preis der Borfriegszeit erreicht, während die Fracht auf 500 Kilometer zur selben Zeit nur um das Viertausendfache gestiegen ist. Aehnlich liegen die Berhält
Das heißt also, wenn sich nachträglich eine Verteuerung der Lebenshaltung gegen den Preisstand im Februar bis 5. März ergeben sollte, müßte diese nachträglich durch eine Lohnerhöhung abgegolten werden. Die Mitglieder des Berliner Metall tartells, d. h. die in den Betrieben des Verbandes Berliner Metal- Industriellen beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen, waren nach der ganzen Sachlage vernünftig genug, diesen Echiedsspruch| Abbruch der Tarifverhandlungen im Berliner Einzelhandel nisse beim Gießereiroheisen, nur hat hier die Fracht um ein weniges mit großer Mehrheit anzunehmen, obgleich er sie nicht be- Die geftrigen Verhandlungen über den Märztarif. für die An- fchärfer angezogen und das Biertausendfünfhundertfache der Borfriedigte. Der Verband Berliner Metallindustrieller gestellten des Einzelhandels wurden resultatlos abgebrochen, weil friegszeit erreicht. Bei der Margarine hielten sich bei Abschluß der mit einem ganz geringen jedoch lehnte den Schiedsspruch ab. die Arbeitgeberbertreter erklärten, daß fie auf Grund eines Be- Tabelle im Februar Preis und Fracht Das Reichsarbeitsministerium, das seinen recht schluffes ihrer Delegiertenversammlung nicht in der Lage seien, Unterschied zuungunsten der Fracht die Wage. Die Kareine Erhöhung der Gehälter zuzugestehen. Sie würden höchstens toffeln haben das Viertausendfünfhundertfache des Friedensvorsichtigen Schiedsspruch nicht preisgeben und damit einen großen, bereit fein, den Februartarif bis zum Ablauf März zu verlängern. preises erreicht, während die Fracht für einen Zentner auf 200 Kiloin feinen Folgen unabsehbaren Lohnkampf heraufbeschwören konnte. Die Fortießung der Verhandlungen erfolgt daher vor dem meter in Wageniadungen auf das 3 weihundertfünfzigder den Unternehmern nach ihrem ganzen Verhalten offenbar nicht Schlichtungsausschuß, der am Mittwoch zusammentritt. ungelegen lommen fonnte, mußte den Schiedsspruch für verbindlich erflären, was denn auch heute geschehen ist. Das Arbeitsministerium hat nach der WTB- Meldung„ dabei ausdrücklich hervorgehoben, daß die Erhöhung des SpizenstundenIohnes nicht die Lohnhöhe überschreitet, die Arbeiter in vergleichbaren beruflichen und örtlichen Verhältnissen im allge meinen in berechtigter Anpassung an die Kosten der Rebenshaltung erreicht haben. Durch den Schiedsspruch wird Der Spizenstundenlohn von 1100 m. auf 1265 M. erhöht."
Die Löbne betragen nunmehr in den Betrieben des VBMJ. in Klasse I 1265 M., R. II 1230 M., RI. III 1195 M., I. IV 1150 M., SL. V 1115 M. für Arbeiter über 21 Jabre. Für Arbeiter von 18 bis 21 Jahren betragen sie in den fünf Klassen 1075, 1045, 1010, 980 und 950 pro Stunde; für Frauen über 21 Jahre 855 M., im Alter von 18 bis 21 Jahren 725 M.
führt werden.
,, Preisaufschlag und Lohnabbau".
Jn Nr. 127 des„ Vorwärts" stellten wir dem Verhalten des BMJ. in der Lohnfrage die Tatsache gegenüber, daß in den Siemens- Werfen der Preis für das Mittagessen von 200 auf 500 2. aeftiegen ist. Der Gesamtbetriebsrat der Groß- Berliner Werte des Siemens- Konzerns schreibt uns hierzu:
Die am 16. d. M. in der Abendausgabe des Borwärts" erichienene Notia, Breisaufschlag und Lohnabbau" beruht auf unrichtigen Informationen. Wie allgemein bekannt, ist in der Berliner Metallindustrie für Februar eine Gebaltser böbung für Angestellte von 100 Proz. gegenüber dem Januar eingetreten. Es bleibt ununtersucht, wie weit diese Erhöhung den Verhältnissen Rechnung trägt. Falsch ist es aber, wenn in der Notiz behauptet wird, daß wohl der Effenspreis, nicht aber die Gebälter erhöht worden seien. Allerdings ist der Preisaufschlag des Essens nicht 100 Broz., wie die Gehaltserhöhung, sondern entsprechend der Teuerung 150 Broz."
ohnstreitigkeiten weniger mehr um die Löhne und Gehälter im Dazu möchten wir nur bemerken, daß es sich bei den jüngsten Februar, als um die notwendigen Zulagen im März drehte.
Ein Beitrag zu den Betriebsrätewahlen.
fache gestiegen ist. Wenn man den Preis der nachstehend aufgeführten Produfte mit 100 einsetzt, dann ergibt sich für die Fracht auf 750 Kilometer folgender Prozentsaz: Hochofentots im Jahre 1914: 87,5 Proz., am 1. März 1923: 24,7 Broz.; Gießereiroheisen: 22,8 Proz. und 10,5 Proz; Bint: 7,6 Broz. und 3,8 Proz.; Kalidüngefalz( 40 Broz.): 14,8 Proz. und 13 Proz.; Roggenmehl: 17,6 Broz. und 11,9 Proz.; Kartoffeln: 25,9 Proz. und 11,2 Proz
Diese wenigen Zahlen mögen genügen, um zu zeigen, daß die Preise noch eine sehr starte Reduzierung erfahren müssen, wenn sie auf das Niveau der Tarife der Reichsbahn ge= fenft werden sollen. Dazu aber ist ferner zu bemerken, daß die Reichsbahn erst im Jahre 1922 begann, ihre Tarife in schneller Reihenfolge start zu erhöhen. In all den Jahren vorher sind aber troß sehr minimaler Frachtpreiserhöhungen die Preise der Produkte gemaltig in die Höhe gegangen. Auf Kosten der Reichsbahnverwaltung, d. h. auf Kosten der Eisenbahnbediensteten und vor allem der Allgemeinheit, die das Defizit decken mußte, haben Industrie, Landwirtschaft und Handel große Verdienste eingestrichen. Bei einer noch so starten Steigerung der Tarife wird es der Reichsbahn niemals möglich sein, die Verluste aus den Jahren 1918 bis 1922 wieder einzuholen.
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Die erweiterte Ortsverwaltung Berlin , die Bezirksleitung und der Hauptvorstand des Deutschen Eisenbahnerverbandes wenden sich in den Mitteilungen der Ortsgruppe Berlin an die Funktionäre und Eine Mühlenbant. Auf der Generalversammlung der Hum. Mitglieder, um zur gegenwärtigen Lage in der Ortsgruppe Stellung boldt Mühle A. G. wurde die Erhöhung des Aftientapitals zu nehmen Bei der Neuwahl der Ortsverwaltung am um 48 auf 60 Millionen Mart beschlossen. Da die Aktien von den 22. Februar wurden die Kandidaten der Kommunisten gewählt. Banten zu 2000 Proz. übernommen werden, fließen mit dieser Der Verbandsvorstand versagte auf Grund des ihm zu- In der kommunistischen Breffe fann man täglich lesen, daß die Kapitalerhöhung dem Unternehmen Betriebsmittel in Höhe von stehenden Bestätigungsrechts diefr Ortsverwaltung die Bestäti- kommunistische Partei den Betriebsräten die allergrößte Bedeutung rund einer Milliarde Mark zu. Da aber der Kurs der Aktien der gung, da sie feine Gewähr dafür biete, daß die Geschäfte der beimigt. Ortsgruppe einwandfrei geführt, die Sagungen des Verbandes be- lichsten Rechte einzuräumen. Daber ihr Verlangen, den Betriebsräten die größtmög- Humboldt- Mühle sich über 50 000 bewegt, bietet selbst der AusgabeDa die KPD. ihre Parolen austurs, den die Aktionäre zu zahlen haben, den Aktionären ein wertachtet und die Beschlüsse der Berbandsgeneralversammlung durchge- Rußland erhält, ist es sicher von Interesse, zu erfahren, wie polles Bezugsrecht. In der Generalversammlung fam zur Sprache, die Sowjetregierung in der Praxis zu den Betriebs- daß die Gründung einer Mühlen bant beabsichtigt ist, welche räten steht. Daß die Betriebsräte in Rußland nichts zu sagen haben, sämtliche Berliner Mühlen und je eine Potsdamer und Brandenwurde fchon int Borwärts" vom 1. Oftober 1922 mitgeteilt, wonach burger Mühle mit Krediten versorgen soll. An der Gründung find der oberste Volkswirtschaftsrat mit allem Nachdruck hervorgehoben hat. beteiligt die Kommerz- und Brivatbant, die Diskonto- Gesellschaft und daß die klausel„ Einstellung und Entlaffung von Arbeitnehmern die Deutsche Bank. Ein Bertreter des Getreidehandels brachte in darf nur mit wiffen des Arbeiterrates gefcheben", feinesfalls der Generalversammlung gegen die beabsichtigte Gründung Bedenken fo gedeutet werden darf, daß darunter das Einverständnis vor, indem er darauf hinwies, daß auf diese Weise die Monopol des Arbeiterrates verstanden wird. Wenn man in Rußland die bestrebungen der Mühlenindustrie gefördert werden. Schon jetzt Betriebsräte derartig behandelt, darf man sich nicht wundern, daß besteht eine Anzahl von Konzernen, deren Unternehmungen einander die Organe der Sowjetregierung in Deutschland die feine Konkurrenz mehr bereiten und die ihrerseits die Mehlpreise deutschen Betriebsräte erst recht ignorieren. festsetzen. In der Tat ist zu erwarten, daß die Gründung eines derartigen Kreditinstituts die schon seit längerer Zeit betriebene Kon zentration des Mühlengemerbes beschleunigen wird.
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Es gibt tatsächlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder die Kom munisten arbeiten in den Gewerkschaften im Sinne der Kommunistischen Partei, dann müssen sie Satzungen und Verbandstagsbeschlüsse bei jeder Gelegenheit beiseite stellen; oder sie halten sich an Sazungen und Verbandstagsbeschlüsse gebunden, und werden dann aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen. Gewerkschaftsmitglieder, die durch ihr Verhalten deutlich gezeigt haben, daß ihnen die Kommunistische Partei alles und die Be werffchaft lediglich ein Lummelplak zur Betätigung im Sinne dieser Bartel ist, fönnen nicht erwarten, daß ihnen die Berbandsleitung eine Ortsverwaltung zu ihren Experimenten aus. liefert. Gin Beispiel: Die Handelsvertretung der russischen SowjetregieDie Wahl verstößt außerdem gegen§ 26 Abs. 3 der Verbands- rung in Berlin W. 10, Lüzowufer 1, hält es nicht für notwendig, bon Jazungen. Eine Ortsgruppe fann nicht eine beliebige Vermehrung ihren Berhandlungen und Geschäftsabschlüssen mit der Großindustrie Der Angestelltenposten vornehmen zu einer Zeit, in der finanzielle die Betriebsräte auch nur in Kenntnis zu setzen. So lommen die Schwierigkeiten eher eine Verminderung dieser Bosten erfordern. Herren auch häufig in die Siemens- Werle, um Geschäfte Gegen die Wahl sind auch eine Reihe von Protesten erhoben abzuschließen; dabei werden sie oft von prominenten deutschen worden, da durch das Vorgehen einzelner Teilnehmer der General- VD. Führern begleitet. Die Betriebsräte haben sich bereite versammlung und die daraus entstandenen Tumultszenen Erregung einmal es war am 23. Juni 1921- an den damaligen Vertreter, und Mißstimmung zugunsten der kommunistischen Wahlvorschläge Victor Ropp, beschwerdeführend gewandt, als eine Kommission hervorgerufen. wurden. wenige Tage vordem eine Fernfpredanlage für den Kreml im Werner- Werk abnahm. Die Betriebsräte sind gar keiner Antwort gewürdigt worden.
Eine von 120 Mitgliedern der Zahlstelle Berlin I am 9. März besuchte Bersammlung hat entgegen dem Beschlusse des Verbands: porstandes die nichtbestätigte tommunistische Ortsverwaltung aufge fordert, die Geschäfte sofort aufzunehmen und beschlossen, daß die Funktionäre nur deren Weisungen zu folgen und Beiträge an sie abzuführen haben. Die erweiterte Ortsverwaltung hat dieses unverantwortliche Treiben als ein Berbrechen an der Organisation be
zeichnet und mit 26 gegen 2( KPD .) Slimmen eingehende Beschlüsse gefaßt. Diese besagen in der Hauptsache:
Der neugewählten, nicht bestätigten Ortsverwaltung steht keinerlei Recht zu, irgendwelche Amtshandlungen im Namen der Ortsgruppe Dorzunehmen, Sigungen und Bersammlungen einzuberufen, Quittungsmarten bzw. Quittungslisten für Beiträge auszugeben, Beiträge von den Mitgliedern zu tassieren und überhaupt Gelder des DEB. einzuziehen und irgendwelche Ausgaben auf Kosten der Ortskaffe zu decken.
Bahlstellenleitungen und Zahlstellenfunktionäre, welche Beschlüsse und Anweisungen der nichtbestätigten Ortsverwaltung entgegennehmen und solche zur Durchführung bringen, stellen sich außerhalb der Sagungen und damit außerhalb der Organisation.
So wie damals ist es auch heute noch, trotzdem schreien unfere deutschen Kommunisten alle Macht den Betriebsräten". Kommunistische Theorie und Pragis!
begannen heute infolge Lohnstreitigkeiten den Streit, da feine EiniBergarbeiterstreit in England. 50 000 Bergarbeiter in Südwales gung mit den Zechenbefizern erzielt werden konnte.
Achtung, BSPD. des AEG.- Ronzerne! Mittwoch 6 Uhr im Lokal Döhling, genannt Baß- Karl, Brunnenstr. 79, Bersammlung der einzelnen BSPD. Betriebsfraktionsvorstände des AEG.- Konzerns. Wegen der Wichtigkeit der Gigung ist das Erscheinen aller Borständemitglieder Pflicht. Der Vorstand. J. A.: B. Krüger.
Achtung, Hochbahner! Heute, Dienstag, 7 Uhr im Großen Gaal der Bod- Brauerei, Fidicinstr. 3, Gesamtbelegschaftsversammlung. Bortrag des Reichstagsabgeordneten Aufhäuser über ,, Die Wirtschaftlage in Deutschland ".
Mitglieder, welche die Spaltungsbestrebungen der hichtbestätigDeutscher Holzarbeiterverband. Musikinstrumentenarbeiter: Seute abend ten Ortsverwaltung und der hinter ihr stehenden Zahlstellenleitungen 7 Uhr tritt nicht die Branchenversammlung, sondern die neugewählte Branden. und Funktionäre unterstützen, deren Beschlüsse und Anweisungen tommiffion zusammen. befolgen und Beiträge an die Organisationszerstörer entrichten, gehen der Mitgliedschaft im DEB . und damit auch aller in der Sagung begründeten Rechte verlustig.
Um die Organisation vor Schaden zu bewahren, richtet die ermeiterte Ortsverwaltung an die Mitgliedschaft der Ortsgruppe die dringende Mahnung, die Verbandsfagungen und Anweisungen der
Zentralverband ber Angestellten. Mitgliederversammlungen Mittwoch 7% Uhr. Chemische Industrie ( außer Geifenindustrie): Reichstafino, Neue Königstr. 26; Wilmersdorf , Schmargendorf , Salensee: Restaurant Kulta , Lauenburger Str. 21. Bersammlung der Funktionäre im Einzelhandel Donnerstag 7½ Uhr im Reichstafino, Neue Rönigstr. 26.
Die feuersten und die billigsten deutschen Gebiete. Nach den Teuerungszahlen des Jahres 1922 ergibt sich, daß die Bezirke von Trier und Aachen , ferner die Rheinpfalz, Rheinhessen und Hamburg diejenigen Landesteile waren, wo die Teuerung am schärfsten sich ausprägte. Gegen Ende des Jahres stiegen auch die Teuerungszahlen des Regierungsbezirfs Schleswig und der Kreis hauptmannschaft Chemniz, des Bezirks Mannheim und Bremen über die durchschnittliche Teuerung des Reiches hinaus. Neben wenigen besonders startem Berfehr ausgefeßten Handels und Induftriebezirken sind es alfo die besetzten Grenzgebiete im Westen, die am schwersten unter der Teuerung zu leiden hatten. Stellt man demgegenüber die Gebiete feft, wo die niedrigsten Teuerungszahlen ermittelt wurden, so erhält man Medienburg- Schwerin, einige Regierungsbezirke von Pommern , die Breslau und Liegniß. Die Tatsache, daß es sich hier vor allem Regierungsbezirke Allenstein , Frankfurt a. d. D., Schneidemühl ,
um Landbezirke handelt, die in Ostelbien liegen, erklärt zu einem Teil den Erfolg, den die agrarische Propaganda hat, wenn sie auf die hohen Löhne" in den Städten hinweisen. Diejenigen Kreise, die selbst inmitten der landwirtschaftlichen Produktion liegen, wollen es eben schwer begreifen, daß die Existenzbedingungen in den Industrierevieren bedeutend schwerer find. Demgegenüber muß mit allem Nachdruck darauf hingewiesen werden, wie gerade die Sammelpunkte des industriellen Proletariats viel schärfer von der Teuerung betroffen werden als das flache Land.
Devisenfurse. Unserer gestrigen Sturstafel find noch folgende amtliche Noterungen nachzutragen: 100 öfterr. Kronen( abgeſt.) 28.79 Geld, 28.95 Brief; 1 tichechische Krone 618.45 Geld, 621.55 Eine Brief; 1 jugoslawischer Dinar 210.47 Geld, 211.53 Brief. Polenmart foftete im freien Verkehr etwa 53 Pi.
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Berantwortlich für den rebatt. Teil: Bictor Schiff, Berlin ; für Anzeigen: Berband der Gärtner und Gärtnereiarbeiter. Donnerstag 7 Uhr Branchen. Th. Glode, Berlin . Berlag Borwärts- Berlag G. m. b. S.. Berlin . Drud: versammlung der Gruppe Gemeindearbeiter im Restaurant Schula, Berlin , Borwärts- Buchdruderci u. Berlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin . Lindenstr. 3 Elifabethstr. 30. Wichtige Tagesordnung. Bollzähliges Erscheinen erwünscht. Hicran 1 Beilage.
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KF.K.
Unschädlich Ergiebig Sparsam
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