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Nr. 136 40. Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Saisonbeginn auf dem Laubenland.

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Donnerstag, 22. März 1923

auf denen Generalversammlungsvertreter präsentiert werden, die Bürgschaft dafür bieten, daß sie sich mit allen Kräften für die Un­abhängigkeit der Genossenschaft, für die Fortentwicklung des gemeinwirtschaftlichen Genossenschaftswesens nach allen Richtungen einsetzen werden. Das Kennwort aller dieser Vorschlagslisten ist: " Genossenschaftsaufbau".

Stimmzettel mit diesem Kennwert werden in allen Wahlbe

Die Natur ist aus ihrem Winterschlaf erwacht- so singen die daß Summen entstehen, die bei dem Kaufluftigen nur Unbehagen Boeten alljährlich um diese Zeit, und diesmal stimmt es auch. Ein erwecken fönnen, Wehe dem, der es wagt, jetzt selbst zu bauen! Nur Treiben, sich Dehnen und Sehnen nach dem Licht geht durch den tapitalfräftige Leute sind imstande, sich eine Laube zu zirken für die Wähler zur Verfügung stehen. Gewählt wird Pflanzenkörper, und mit fräftigen Stößen brechen sich die jungen beschaffen. Sie, nur sie können 20 000 bis 30 000 M. für eine Rolle am Sonntag, den 25. März, in der Zeit von 9 Uhr Triebe der Zwiebelgewächse, wie Tulpen und Narzissen, und der Dachpappe ausgeben. Nur sie zahlen mit leichter Hand 2000 21. für früh bis 1 hr mittags. Die Babilotale der ein­Stauden Bahn durch das vor kurzem noch so festgefrorene Erdreich. nur durch äußerste Sparsamkeit aufbringen fann, zahlt der Herr Neu- zelnen Stimmbezirke sind durch Aushang in den Verkaufsstellen ein Kilo Teer. Die Ausgaben für Sämereien, die der einfache Mann Wer die alte rote Bauernpäonie im Garten hat, erlebt dieses Wunder Reich mit lächelnder Miene. Er läkt sich die tragfähigsten Obstbäume bekanntgegeben. Wahlberechtigt find nur eingetragene Genossen­in schönster Art: gestern noch fonnte der Fuß ungehindert schreiten, setzen, denn man fann doch nicht die teuren Obstpreise in der Stadt buch der Genossenschaft. Stein Genossenschafter verfäume, schaftsmitglieder; als abllegitimation_gilt das Mitglieds und heute ist der Boden rot getupft: leuchtendrote Spigen von bezahlen". So sieht es auf verschiedenen Kolonien aus! Beute, die weißen Trieben haben die Erdfruste durchbrochen und bitten, von den sonst im Sommer an der Ostsee oder in anderen Erholungsorten sich über das Wahllokal zu informieren, frühzeitig an der Wabl Stiefeln nicht allzu sehr malträtiert zu werden. weilen, taufen sich eine Barzelle oder erwerben ein Stück Badhtianturne zu erscheinen und einen Stimmzettel mit dem Aufdruck: und sparen so die Sommerreise. Das ist der Zweck der Genossenschaftsaufbau" abzugeben. In allen Stimm ganzen Sache. Der Arbeitsmann, der den ganzen Tag in der bezirken muß dafür sorge getragen werden, daß Kräfte zur Ver Fabrik schafft, der Kopfarbeiter, der in dumpfen Bureaus seine fügung stehen, um Säumige an ihre Wahlpflicht zu erinnern. Ihrigen wirkt, fie alle sehnen sich nach einem Stückchen Land. Manche handelt sich um die Eriffenz jener Organisation, die berufen ist, Nerven opfert, die Hausfrau, die in angestrengter Arbeit für die Genossenschaftsmitglieder! Großes fteht auf dem Spiel! Es mögen ihre Arbeitsbrüter, die noch aus früheren Jahren eine Laube auf praktischem Wege zu ihrem Teil die Frage der Sozialisierung besiken, benciden, doch sollten sich alle freuen, daß bis jetzt die wirt- der Wirtschaft zu lösen. Wer hierbei versagt, versündigt sich schaftlichen Nöte diese Leute noch nicht veranlaßt haben, ihr Ritter- aufs schwerste am Wohl der Allgemeinheit, gut" einem gemästeten Schieber zu verkaufen. am Sozialismus! gut" einem gemästeten Schieber zu verkaufen. Darum auf zur Wahl! Erfülle jeder seine Pflicht, dann ist der Sieg unfer!

Frühling im Garten.

Aber von Bäonien, Tulpen usw. kann man nicht leben Ge. müse ist Trumpf. Und die Mistfrage wird brennend. Ein Waggon Pferdemist bis zum Ende der Borortverkehrsstrecken fostet 200 000 m. wer kann das zahlen? Selbst der kleine und mittlere Berufs­gärtner nicht, denn das Ziehen von Treibgemüse im warmen Kasten fchließt immer ein gewiffes Risiko ein. Der Kleinagrarier wird, falls er nicht freundschaftliche Beziehungen zu Pferdehaltern hat, auch nicht in der Lage sein, nach Herzensluft zu„ misten" er wird sich damit trösten, daß es ja noch fünftlichen Dünger gibt. Aber auch dessen Preise sind gepfeffert: ein Zentner schwefelsäures Ammoniat 100 000 mt.

abfuhr

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Genossenschaftsaufbau.

Der Anschlag auf das Mitleid. Festnahme einer gefährlichen Ruhrschwindlerin. Ein Erfah für den natürlichen und fünftlichen Dünger ist nun in Kommunistensturm auf die Konsumgenossenschaft. dem Kompost gegeben, der sich wohl auf jeder Siedlung und Var­Die Not der Ruhrbewohner beutete, wie wir mitteilten, eine Am Sonntag, den 25. März, soll das Parlament der Schwindlerin aus, die sich Frau ,, Dottor Margot Franfe" zelle vorfindet. Der Städter jammert über die Kosten der Müll- Konsumgenossenschaft Berlin durch die Bertretermablen nannte. Die 25jährige stellte sich an den belebtesten Pläßen Groß­draußen geht nichts Berwesliches verloren. Je älter desto besser; natürlich muß das aus allen Abfällen der Wirtschaft und bedeuten für die Berliner Genossenicaft, der größten Verbraucher zosen. Den Beuten, die sich alsbald um sie sammelten, schilderte sie, zur Generalversammlung gebildet werden Diese Wahlen Berlins auf, las irgendeine Zeitung und geriet plößlich in helle des Gartens zusammengetragene Material mindestens einmal um­Entrüstung über die neuesten Gewalttaten der Belgier und Fran gesezt" worden sein, damit die Berrottung ordentlich eintritt. Golch organisation Deutschlands , einen Marlstein ihrer inneren Entwick- mie sie selbst unter dem Einbruch der Feinde zu leiden habe. Ihr ein kompost ist heute Goldes wert auf den stets hungrigen mär- lung. Während bisher jedem Mitgliede die Teilnahme an der Mann fei von ihrem Gut gefangen abgeführt und sie selber unter fischen Sandboden gebracht, ersegt er den Dünger in nicht zu ver- Generalversammlung freistand, ist durch eine im Vorjahre von den schweren Mißhandlungen vertrieben und ausgewiesen worden. Da­achtender Weise. Auch die Aborigrube muß diesmal ordentlich her- gefeßgebenden Körperschaften des Reiches beschlossene Ergänzung bei zeigte sie ihre Arme, die aber in Wirklichkeit nicht von Mißhand­halten, und wer das Glück hat, einige Hühner zu besitzen, wird in bes Genossenschaftsgesetzes den Genossenschaften mit mehr als lungen, sondern von unzähligen Morphiumeinsprigungen dem Hühnerdünger ein Bodennährmittel ersten Ranges haben, bei 10 000 Mitgliedern die Vertreter Generalversamm ganz entstellt sind. Die mitleidigen Beute nahmen die vermeindliche dem es aber Borsicht! heißt. Nicht zuviel höchstens Rohl auf feuchtem Boden verträgt ein ganz Teil auf einmal Flüchtlingsfrau auf und unterstüßten sie reichlich mit Geld und Klei­sondern hübsch ung vorgeschrieben. zu Leefarbe in Wasser aufgelöft: dann reicht dieser heimische Guano Aus anderen großen Konsumbereinen liegen Nachrichten vor, Boripiegelung, daß das Auswärtige Amt ihr auf das Gut, das ein dungsstüden. Große Darlehen erschwindelte sie sich durch die für eine ziemlich große Fläche. Wer dann noch ein übriges tun will wonach sich die Vertreterwahlen reibungslos vollziehen. Anders Holländer faufen wolle, um es dem Zugriff der Feinde zu entziehen, und„ tünstlich" nachdüngt, wird, auch ohne Hunderttausende zu in Berlin ! Ein harter Wahlkampf ist entbrannt. Bereits in einen Borschuß von 6 Millionen Mart geben wolle. So betrog riskieren, auf gute Ernten rechnen fönnen. Wie das Better werden den letzten Jahren versuchten auf Anweisung der Kommu- die Frau Doktor" nach den bisherigen Ermittlungen bereits wird? Davon hängt natürlich auch die Ernte ab. Die Propheten, ni stii chen Partei die fommunistischen Genossenschaftsmitglieder, mehrere 1000 Personen. Gestern sah ein Betrogener die die für Februar„ Sizewellen" ankündigten, haben sich ia als nicht die Genossenschaft für Zwecke ihrer Partei dienstbar zu machen. Schwindlerin auf dem Stuttgarter Blag und liek fie festnehmen. Die vertrauenswürdig gezeiat; gerade die scharfe Februartälte brachte So stellten sie, um nur ein Beispiel zu nennen, im Genossenschafts. Berhaftete wurde festgestellt als eine Herta Boges, die bereits auch den unliebsamen Oftwird. Aber im allgemeinen haben fie recht rat Anträge, Genossenschaftsgelder für die kommu- während der Kriegszeit mitleidige Leute unter der Boriviegelung be­gehabt; es war ein milder Winter. Man hat den Boden gut vor- nisti ime Rote Hilfe" flüssig zu machen! Jezt rüstet man schwindelt hatte, daß ihr Mann als Fliegeroffizier in Stuttgart vor bereiten fönnen. Für den Sommer ist ja nun große Hike prophezeit, sich auf jener Seite zu einem Generalsturm auf die Ge ihren Augen tödlich abgestürzt sei. was diesmal, wegen der im Boden steckenden gewaltigen Feuchte noiienicaft, um diese durch eine fommunistische General­nicht wie 1921 oder gar 1911- Dürre bedeuten muß. Nach veriammlung mehrheit unter ihre Herrschaft zu bringen. Die bem verregneten Sommer 1922 und dem feuchten Winter 1922/23 Kämpfe in den Gewerkschaften sollen ihre Ergänzung finden durch fehnt sich der Mensch wirklich nach ein paar heißen Sonnenstrahlen. Süblarbeit in der Konsumentenorganisation. Richtunggebend find Und den Geschöpfen der Natur wird es wohl ebenso ergehen... Das Städtische Zentralamt für Wohnungswesen teilt mit: für sie dabei die Beschlüsse des legten fommunistischen Parteitages, Auf den aus Vermietertreifen eingebrachten Antrag auf aus denen zur Kennzeichnnng folgende Säge hervorgehoben seien: Erhöhung der Mieten ab 1. April wir der Ausschuß für Wohnungs " In jedem Konsumberein muß eine fommunistische toefen am tommenden Montag, den 26. März, zusammentreten, um Fraktion gebildet werden, deren Vorsitzender dem Drts die Vertreter der Mieter- und Vermieter- Organisationen zu hören. borstand angehört. Wo noch feine Fraktion besteht, ist mit deren Die endgültige Entschließung des Magistrats ist daher erst nächsten Drganisation ein Borstandsmitglied zu beauftragen. Die Mittwoch zu erwarten. Fraktionsarbeit geschieht unter Kontrolle der Partei. Besonderes Tätigkeitsgebiet ist:

Die teure Laube.

Bald wird man auf manchen Berliner Chauffeen ein alljährlich wiederkehrendes Bild schauen fönnen. Hande oder größere- Leiter­magen, oft fegar regelrechte Ziehfuhrwerte, bepadt mit Matratzen, Bettstellen, Spinden oder sonstigem Hausgerät, rollen vorüber. Groß­ftädter beziehen ihre Sommerresidenz. Das Sehnen, das sie hinaus­treibt aus dem Häusermeer, soll endlich Erfüllung finden. Wenn fich tie ersten, noch schüchternen Sommeranzeichen bemerkbar machen, wird gepackt und die Reise nach dem Laubenland angetreten. Zwar ist oft die Wohnlaube nicht so groß, um bequem hausen zu fönnen, allein mas will das heißen, wenn man am frühen Morgen Die aufgehende Sonne begrüßen und die frische Morgenluft einatmen fann! War in früheren Jahren die Laubenkolonie zum größten Teil meist nur von der ärmeren Bevölkerung bewohnt, so hat sich das Bild nach dem Kriege sehr geändert. Heute ist es nicht mehr so leicht mie früher, sich eine Laube zu erwerben. Früher fonnte man eine Laube für 100 und noch weniger Mark taufen. Heute muß man schon an diese Zahlen einige Nullen anhängen. Wer ein fleines Sommerhäuschen erstehen will. muß mindestens 200000 m. auf den Tisch legen fönnen. Wer vielleicht höhere Ansprüche stellt, muß noch wesentlich mehr anlegen. Die Holzpreise, die Aus­gaben für Nägel, Innenausstattung usw. sind so hoch,

( Nachdrud verboten. Der Malit- Berlag, Berlin .)

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Drei Soldaten.

Bon John dos Pafios.

Aus dem amerikanischen Manuftript überfekt von Julian Gumperz .

Wieder Mieteerhöhung?

Explosion im- Müllkasten.

1. Jn jeder Genossenschaftsversammlung find die kommunistischen Anträge und Refolutionen wurde am Mittwochnachmittag in der zweiten Stunde die 5. Komp. Wegen einer einzigartigen, noch nicht tagewesenen Explosion einzubringen und in der Diskussion die kommunistischen An- der Berliner Feuerwehr nach der Münz- Ede Grenadier schauungen zu propagieren; besonders kommt es darauf an, die straße alarmiert. Dort war aus bisher noch unbekannter Ursache Tätigkeit der Genossenschaften in die wirtschaftlichen ein Müllkasten auf einem Wagen der Wirtschaftsgenossenschaft erplo­und politischen Kämpfe des Proletariats herein- biert. Die Grenadierstraße war mit Glas cherben mie besät. Zahl­zuziehen.

2. Bei jeder Genossenschaftsveranstaltung find fommunistische Flugblätter, Broschüren ustv. zu verbreiten. Uiw.

in Wohnungen lagen in Trümmern auf Damm und Bürgersteig. reiche Schaufenster und mehr als 400 Fensterscheiben Es darf nicht geschehen, daß man die Selbständigkeit der Ge- wohl in der Münz- und Grenadierstraße ein sehr lebhafter Verkehr Zum Glück find Personen ernstlich nicht zu Schaden gekommen, ob­noffenfchaften vernichtet und sie zum Tummelplatz kommunistischer herrschie. Ein voller Müllkasten wurde infolge der Explosion mehrere Barteitätigkeit macht. Die Konsumgenossenschaft Berlins würde Meter weit aus dem Wagen herausgeschleudert und lag auf dem ibrer wahren Aufgabe entfremdet und dem Ruin entgegengeführt Bürgersteig. Die Kutscher des Müllwagens blieben unverlegt, weil werden. Dies darf nicht geschehen. In allen Berkaufs- fie gerade einen Kasten Müll aus einem Hause holten. Die Feuer­stellenbezirlen sind von Genossenschaftsmitgliedern, die der Sozial- wehr mußte Müll, Scherben und den abgefallenen Buzz der Häuser demokratie angehören, gültige Vorschlagslisten eingereicht worden, i fortschaffen. Nach einhalbstündiger Tätigkeit fonnte sie wieder ab­

reden. Wir müssen sofort ein Gesuch schreiben. Ich werde das morgen mit der Schreibmaschine abschreiben lassen und Sie morgen abend um acht Uhr hier treffen und es Ihnen geben..., denn unterschreiben Sie es fofort und geben es Ihrem Ser­geanten, verstanden?"

„ Welche Universität haben Sie besucht?" fragte der ihn 3immers mit einer Kerze und zwei Schalen, aus denen Dampf

unvermittelt.

" Harvard ."

" Harvard ... Ich komme aus dem Nordwesten. Sie wollen also hier in Frankreich zur Universität gehen, wenn möglich. Ich auch."

Wollen Sie nicht mitkommen und was trinken?" Der Mann zog die Brauen zusammen, setzte seine Müze fest auf den Kopf und fah sich geheimnisvoll um. Ja," sagte er. Ste patschten zusammen die schlammige Dorfstraße hin­unter.

Ich heiße Walters. Wie heißen Sie?" Er sprach leise, furz und abgeriffen. Andrews."

Andrews, Sie dürfen über diese Sache nicht reden. Wenn jemand davon erfährt, find wir unten durch. Aber studierte Leute müssen zusammenhalten."

„ Oh, ich werde bestimmt nicht darüber reden," sagte Andrews.

Es ist fast zu schön, um mahr zu sein. Der eigentliche Befehl ist noch nicht raus. Aber ich habe ein Zirkular gefehen. Welche Universität wollen Sie befuchen?"

,, Sorbonne, Baris."

" So ift's richtig. Kennen Sie das hintere Zimmer bei der Baboon?" Walters bog plötzlich zur Linken in eine Allee ein und brach durch eine Oeffnung in einer Hagedornhecke. Man muß Augen und Ohren offen halten, wenn man in dieser Armee etwas erreichen will," sagte er. Sie setzten sich auf eine Banf, die um den Schornstein herumgebaut war. Was wünscht der Herr?" Eine Frau mit einem Kind auf dem Arm fam an sie heran.

" Das ist Babette! Ich nenne sie Baboon," sagte Walters mit einem furzen Lachen.

" Schokolade!" rief Walters der Frau zu. Er wandte sich wieder an Andrews. Jegt wollen wir mal über unsere Affärel

Die Frau, diesmal ohne Kind, erschien in dem Dunfel des stieg, in der Hand. Walters trant seine Schale Schokolade in einem Zuge aus, grunzte und fuhr zu sprechen fort:

Geben Sie mir' ne Zigarette, ja?... Sie müssen aber die Geschichte verdammt schnell erledigen, denn sobald der Befehl heraustommt, wird die ganze Division behaupten, sie habe die Universität besucht. Woher wußten Sie eigentlich davon?"

,, Ein Freund aus Paris..."

,, So. Sie waren in Paris ?" sagte Walters bewundernd, ist es dort wirklich so, wie man sagt? Diese Franzosen sind tatsächlich ganz unmoralisch. Schauen Sie sich mal diese Frau da an. Die schläft mit jedem, ohne erst lange zu fragen. Hat auch ein Kind. Bem muß man eigentlich das Gefuch abgeben?" Wahrscheinlich dem Oberst. Sind Sie fatholisch?" Rein."

jeder schläfrigen Bewegung, die Andrews in feinen Decken machte. In einer Minute wird das Signal fommen, man wird aufspringen müssen aus seinen Deden, seine Kleider an­ziehen und mit all den anderen in der Dorfstraße antreten. Es fonnte doch nicht sein, daß nur ein Monat vergangen war, feit er aus dem Hospital zurüdgefommen war. Nein, er hatte schon ein ganzes Leben in diesem Dorfe verbracht, war jeden Morgen von diesem Signal aus seinen warmen Deden herausgeschleppt worden, hatte zitternd in Reih und Glied auf den Appell gewartet, in langer Linie fich aufge­stellt zum Essenholen, in langer Linie sich eingereiht, um die Effenreste in die Trankfässer zu werfen, sein Geschirr in dem fettigen Wasser zu waschen, das hundert andere vorher für ihr Geschirr benutzt hatten, war aufmarschiert zum Drill, schlammige Straßen entlang getrottet, von endlosen Zügen von Lastkraftfahrzeugen bedrect noch zweimal zum Essen an­gestanden, um schließlich von einem anderen Signal wieder in seine Decken hineingezwungen zu werden, schwer zu schla­fen mit dem Geruch schweißiger wollener Kleidung, ausge­atmeter Luft und Staubiger Defen in den Lungen. In einem Augenblick wird das Signal jetzt kommen, ihn sogar aus Diesen elenden Gedanken herausreißen und ihn wie einen Automoten herauswerfen in den Befehlsbereich anderer Männer. Rindische, trogige Wünsche stiegen in ihm auf. Wenn der Signalbläser doch sterben würde! Er fonnte sich ihn fo gut vorstellen! Ein fleiner Mann mit einem breiten Gesicht und roten Baden und einem fleinen rötlichen Schnurr. bart und gebogenem Beinen, der auf seiner Decke wie ein Kalb auf der Marmorplatte in einem Fleischerladen lag. Walters eilte zur Tür hinaus. Andrews saß allein, elcher Unsinn! Es gab ja noch andere Signalbläser. Er fchaute auf die flackernden fleinen Flammen, die aus dem wunderte sich, wie viele solcher Signalbläfer es wohl in dieser Herd herauszüngelten, und schlürfte seine Schokolade aus der Armee geben mochte. Er konnte sie sich alle vorstellen in warmen Schale, die er zwischen den Handflächen hielt. Er schmugigen, fleinen Dörfern, in steinigen Baraden, in großen erinnerte fich an eine Rede aus irgendeinem sehr schlechten Lägern. wie sie ihren fleinen Meffinghörnern einen vorberei romantischen Stück, das er gesehen hatte, als er noch sehr tenden Schlag geben, bevor sie ihre Backen aufhlafen und einer flein war:„ leber euren Köpfen schwinge ich das Kreuz von Million oder waren es zwei oder drei Millionen Men­Rom." Er begann zu lachen und rutschte auf der glatten Bant schen? das Leben stehlen und warme Körper in rohe Auto­hin mb her. Die Frau stand mit ihrem roten Geficht und den maten verwandeln, die geschäftig gehalten werden müssen, Händen in die Hüften gestützt da, sah ihn an, erstaunt, wäh- damit sie nicht störrisch werden, bevor die Mordzeit wiede rend er lachte und lachte. da ist.

"

"

Jch auch nicht. Sehr schade. Haben Sie schon bemerkt, was im Hauptquartier der Division getrieben wird? Das ist eine richtige Kathedrale. Gibt feinen einzigen Freibenter... Aber ich werd's schon schaffen... Wenn Sie mich auf der Straße treffen, fenne Sie mich nicht, verstehen Sie?" Gut."

Wie vergnügt, wie vergnügt," sagte sie immer wieder. Das Stroh unter feinem Körper raschelte schwach bei

Das Horn tönte.

( Fortsegung folgt.)