Gewerkschaftsbewegung
Tagung der Bühnengenossenschaft.
Die Genossenschaft Deutscher Bühnenangehörigen hält ihre diesjährige Bertreterversammlung in Leipzig ab. In den letzten Jahren hatte sich eine gewisse Misstimmung bemerkbar gemacht, weil tie Berliner immer wieder die deutschen Schauspieler für die Jahresverfammiung beherbergen sollten. Nun sollten auch die Rechte des inneren Landes wieder einmal zur Geltung fommen. Man wählte daher Leipzig als Tagungsort.
Das Arbeitsprogramm der Tagung ist außerordentlich umfang reich. Die Schauspielergewerkschaft will sich eine neue Sagung geben. Sie will ihre Finanzwirtschaft neu ausbauen, damit fie über die Mittel verfügt, ihre Tarifftreitigkeiten mit voller Bucht zu führen. Entlich will man den Feldzugsplan im Tariffampfe gegen die Arbeitgeber festlegen. Im nächsten Jahre läuft nämlich der Iarifvertrag zwischen den organisierten Arbeitgebern beim Theater, dem Deutschen Bühnenverein , und den organisierten Arbeits nehmern, der Deutschen Bühnengenossenschaft, ab. Man weiß, daß den Direktoren nicht viel daran liegt, den Bühnenangehörigen besondere Freiheiten und Erleichterungen zu gewähren. Der große Berliner Streit hat zur Genüge gezeigt, daß der Kampf der Arbeitnehmer gegen die Arbeitgeber hart auf hart geführt werden muß. Bei der Eröffnung der Delegiertenversammlung, die im Kaufmännischen Vereinshaus stattfindet, betonte der Präsident Gustav Ridelt, daß die Gewerkschaft der Deutschen Schauspieler sich mit allen Gemertschaften der deutschen Arbeiter verbündet fühlt.
Nachdem der Kampf des Schugverbandes gegen die Genossenschaft durch die oberste neutrale Schiedsgerichtsstelle als genossenschaftsfeindlich verurteilt werden ist, versuchen die ausgeschlossenen Genossenschafter, die sich im Schuhverband zusammen. getan haben, auf Umwegen die Genossenschaftsarbeit zu stören und die deutsche Künfilergewerkschaft zu sprengen. Bis jetzt ist es ihnen aber feineswegs gelungen. Die Bezirksobmänner, die sich nor der Delegiertenverfammlung zu einer Sondersizung vereinigten, haben einstimmig ihr Veto dahin abgegeben, daß der Schugper band fich auflösen muß, wenn überhaupt die in ihm wirben. ten Schauspieler von neuem in die Genossenschaft aufgenommen werden wollen. Bon diefer Forterung will man um feinen Breis abgehen. Die Genossenschaft wird in ihrer Abwehr des Schuhperbandes durch den fartellierten AfA Bund eifrigst unterstügt und beraten.
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Märzlöhne der Angestellten der Metallindustrie! In den Verhandlungen der Tarifparteien am Freitag ist nach longen Beratungen folgende Bereinbarung getroffen worden, die den Rörperschaften der beiden Tarifgruppen zur Annahme empfohlen werden foll: 1. Mit Wirkung vom 1. Februar 1923 werden die tariflichen Bezüge der Angestellten einschließlich der Familienzulage auf die doppelte Höhe der tariflichen Januarbezüge festgesetzt. Die Tarifbezüge der Lehrlinge für Januar 1923 werden für Februar 1923 um 25 Broz. erhöht. 2. Ab 1. März 1923 gelten für männliche Angestellte und Lehrlinge die sich aus 1 ergebenden Säge als Grundgehälter. Für meibliche Angestellte beträgt das Grundgehalt 10 Broz. weniger. Für die Familienzulage beträgt der Grundbetrag 14 880 m. Zu diesen Grundgehältern und dem Grundbetrag der Familien zulage tritt a b 1. März 1923 ein Zuschlag von 20 Bro3. Soweit eine endgültige Abrechnung und Auszahlung der März gehälter bis zum Ende des Monats nicht möglich ist, soll die Aus zahlung des Restes mit möglichster Beschleunigung erfolgen. Dieses Abkommen reeglt, fofern es angenommen wird, die Angestelltenbezüge der Metallindustrie sowohl für Februar 1923 wie auch für März 1923.
Der Rahmentarif soll endgültig fertiggestellt werden durch eine Redaktionskommission, die am 6. April tagt. Er soll gelten vom 1. April 1923 bis zum 31. Dezember 1924.
Rach den nun vollständig vorliegenden Angaben setzt sich die Generalversammlung für 1923 aus 388 Delegierten der Richtung Amsterdam und 312 der Moskauer Richtung zusammen. Sik und Stimme haben auch die Milalieder der erweiterten Ortsverwaltung, die aus 28 Rommunisten und 53 Amsterdamern besteht, so daß sich also 441 und 340 Stimmen gegenüberstehen. Im Jahre 1922 zählten die Unabhängigen 339, Sozialdemokraten 183 und die Kommunisten 265 Stimmen. Die Rommunisten fönnen also einen Erfolg buchen. Ueber die erste Generalversammlung triumphiert die Rote Fahne im Bersammlungsbericht, weil außer fünf Amsterdamern auch ein Rommunist als Delegierter zum Gautage gewählt und die fommunistischen Anträge zum Gautage mie zum Verbandstage an genommen worden sind. Nach der von altersher im Holzarbeiter verbande geübten Rücksicht auf die Minderheit stiminten die General versammlungsdelegierten für Anträge zum Verbandstage auch dann, wenn sie nicht dafür waren, um der Minderheit nicht die Möglichkeit zu nehmen, Anträge an den Berbandstag zu stellen.
Abstimmungen nicht gewertet werden, wenn auch die Anträge nur gestellt sind, um mit den dazu gehaltenen Reden billige Partet agitation betreiben zu fönnen.
rechtfertigen, daß in ihrem Betriebe geftredt gearbeitet wird ( 176 Stunden); sie verschweigt dabei, daß fie felbft der größte Gegner der Arbeitsstreckung ist und daß sie in Anbetracht der über alle Eine neue Agitationsgelegenheit haben die Kommunisten in der Maßen hinausgehenden vorgenommenen Entlaffung der Straßenbevorstehenden Wahl der Delegierten zum Verbands. bahner nicht die verschriftsmäßigen Freitage gibt, sondern Urlaub tage. Da folche Wahlen zur Barteifache gemacht werden, ohne Gehalt. Die hungernden Straßenbahner würden dadurch um dürfen alle Nichtkommunisten nicht das gleiche Entgegen erhebliche Summen gebracht werden. Sie sind nicht gewillt, fich fommen zeigen, wie bei der Behandlung der kommunistischen An diese Herausforderung wie schon so viele andere gefallen zu laffen, träge in der Generalversammlung. Die Üle berrumpelungs sondern dem Vorhaben der Leitung den schärfsten Widerstand entpersuche in den Parteiverfammlungen müssen uns zu einer entgegenzusetzen. Die freien Gewerkschaften haben den Magistrat sowie schiedenen Gegenwehr veranlassen. Der Wahlagitation in den die Stadtverordnetenfrattionen auf diese Zustände aufmerksam geBetrieben und Bersammlungen, die immer mit Angriffen gegen macht. Sie hoffen, daß sie eingreifen werden, um den drohenden unsere Partei verbunden ist, müssen unsere Genossen mit der Wer- Konflikt zu vermeiden. bung für unfere Richtung entgegentreten. Barteigenossen! Erfüllt Eure Barteipflicht! Wehrt die Gegenagitation ab und verteidigt unsere Partei. Der Berbeausschuß.
Dollar Schahanweisungen
des Deutschen Reiches
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Heute
Schluß der Zeichnung
Die Lage der Zigarettenindustrie.
In einer gut besuchten Branchenversammlung der ZigarettenMaschinenführer und Betriebshandwerker in der Zigarettenindustrie am Donnerstag in den Mufiferjälen" berichtete Brancheniciter Roch, daß nach Informationen aus zuverlässiger Quelle eine Verfängerung der geseglichen Unterstügungsfrist für Tabatarbeiter auf ein meiteres Jahr nicht erfolgen werde. Anerkannt worden sei. daß die arbeitslojen Tabafarbeiter ihrer förperlichen Beschaffenheit megen längere Zeit zum Uebergang in eine andere Industrie be dürfen. Die von der Organisation angestrebte Ermäßigung der starten steuerlichen Belastung des Tabats, von dem neben dem 60 m. pro Pfund betragenden Grundzoll noch ein Aufgeld in Gold erhoben werde, so daß die Belastung 1800 M. ausmache, dürfte Erfolg haben. Anders liege die Sache bei der Banderolensteuer, die eine weitere hohe Belastung darstelle und 44 Broz. bes Kleinverlaufs ausmache. Für einen Abbau dieser Steuer jei teine Aussicht vorhanden.
Ueber die Haltung der Hochbahndirektion zu der Lohnforderung ihrer Arbeiter für den Monat März ist die Deffentlichkeit hinreichend unterrichtet. Die Hochbahnbediensteten Handmerter und Arbeiter werden auf das Hohngelächter der Beauftragten der Hochbahndirektion über den famosen Spruch des Schlichtungsausschusses Groß- Berlin, der unter dem Borsiz des Herrn Rechtsanwalts Dr. Baum, der jedes soziale Empfinden für die Arbeiterflaffe vermiffen läßt, in der llrabstimmung die richtige Antmort geben. Denn mit dem Lohn, den ihnen dieser Spruch bringt, mürden sie an legter Stelle in Groß- Berlin stehen. Kommt es im Hochbahnbetriebe abermals zum Konflikt, so möge sich die Leitung des Hochbahnbetriebes endlich einmal fragen, ob benn die Männer, denen die Regelung der Löhne im Betriebe obliegt, die richtigen find, oder ob sie durch die dauernden Unruhen und durch die scharfmacherischen Manieren diefer Männer ihre Betriebe nicht mehr schädigen als fördern. Die in Frage kommenden Gemertschaften müssen für die Folgen, die aus diesem Gebaren dieser Herren entstehen, jede Verantwortung ablehnen.
Im Omnibusbetriebe liegen die Verhältnisse nicht anders. Die Direktion hat auf die Lohnforderung ihrer Bediensteten, Handwerker und Arbeiter, die ihr bereits am 27. Februar überreicht wurde, nicht einmal offiziell geantwortet. Auf Drängen, erklärte fie, daß sie zunächst abwarten wolle, wie die Regelung im Reiche vor sich gehen wird. Als diese Regelung erfolgt war, erflärte fie, nunmehr abzuwarten, welchen Verlauf die Lohn bewegung bei der Berliner Hochbahn nehmen wird. In der Berhandlung am 22 d. m. vertrat die Direktion den Standpunkt, daß die Preise auf der ganzen Linie gefallen feien, so daß tein Grund vorläge, eine Lohnaufbesserung für Monat März zu geben. Die Verhandlungsfommission erklärte, ben Schlichtungsausschuß anzurufen, der am Montag, den 26. d. M., über den Streitfall- entscheiden soll.
Somit ist der Konflitt auf der ganzen Linie in den Berkehrsbetrieben entbrannt. Zahlreiche Anträge von der ge famten Arbeiterschaft aus den genannten Betrieben bringen zum Ausdrud, daß dem geschlossenen Borgehen der Arbeitgeber die geschlossene Front aller im Berkehrsbetriebe Beschäftigten entgegengestellt werden muß, um zu verhindern, daß nicht die Not, das Elend und der Hunger, der in den Familien der Berliner Verkehrsarbeiter vorhanden ist, stabilisiert wird.
Hier hätten alle die Behörden, die es angeht, Gelegenheit, den unverständlichen Arbeitgebern endlich ins Gewissen zu reden, damit sie im Interesse des sozialen Empfindens ihr Vorhaben aufgeben. Werden sie es tun?
Hindenburg, 23. März.( Eig. Drahtbericht.) Eine BerBon Diskussionsrednern wurde hervorgehoben, daß die sammlung der Betriebsräte lehnte mit 121 gegen 85 Stimmen den Bigarettenindustrie auch durch die Ruhrbesehung erheblich zu leiden ab. Zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern ist auf folgender ion den Kommunisten propagierten Generalstreit für Oberschlesien habe. Für die auf der Tagesordnung stehende Neuwahl der Grundlage eine Bereinbarung getroffen worden: Die Arbeitgeber Branchenfommission lag ein einstimmig von der Vertrauensmänner wiederholen ihre Erklärung, daß fie teine illegalen staatsfeindlichen fonferenz gefaßter Beschluß vor, der die Wiederwahl der bisherigen Selbstschußorganisationen fördern; unter dieser Bedingung nehmen Kommission empfahl. Brancheniciter find och und Franken- bie Arbeitnehmer ihre Vorwürfe nach dieser Richtung hin zurüd. ein, Testerer ist auch Arbeitsvermittler; Raffierer ist 3udnid, 3ur Regelung der wir schaftlichen Streitpunkte, vor allem der Fra Schriftführer Dittmann, Beisitzende hames, Grofa, gen der Deputaitohle für Invaliden und der Soziallaften, werden miticher, mofiter und Willi Roch. Die Bersammlung folate in der Woche nach Ostern neue Verhandlungen stattfinden. Maß dem Beschluß der Bertrauensmännerfonferenz, indem fie fämtliche regelungen unterbleiben; die fünf entlassenen Betriebsräte werden Mitglieder der Branchenfommission wiederwählte. in andere Betriebe eingestellt.
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Lohnbewegungen in den Verkehrsbetrieben. Hierzu wird uns geschrieben:
" In den Berkehrsbetrieben Berlins scheinen die Lohnbewegungen im Monat März infolge der unverständlichen Haltung der Betriebsfeitungen Formen anzunehmen, die nicht im Interesse des mirt fchaftlichen und sozialen Friedens fiegen.
Die Berliner städtischen Straßenbahner wurden wie alle anderen städtischen Arbeiter nach dem Reichslohntarif bezahlt. Demnach mußte auch die Stadt Berlin die Vorauszahlung des Lohnes, die das Reich feinen Arbeitern für den Monat April bewilligt hatte, bezahlen. Ginzelne Betriebsabteilungen haben dies auch bereits getan. So haben auch ein Teil Strakenreiniger, Gasarbeiter usw. diese Summe bereits erhalten. Die Leitung der Straßenbahnen, die bei jeder Lohnerhöhung die größten Schwierigkeiten macht, blieb auch in diesem Falle ihren Grundsägen Den Geld wartenden Straßenbahnern sie,
Chemische Industrie . Sigung der Bertrauensleute der Af- Verbände am 26. März, 7½ Uhr, im Verbandslotal bes Zentralverbandes der Angestellten, Belle- Alliance- Str. 7-10.
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jest im Gemertimaftshaus, 3. Etage, 8immer 58. Telephon: Baugewerkschaft, Fachgruppe Glaser. Das Bureau der Glaser befindet sich origplak 4093 und 8792. Die 2öhne bet Silfsarbeiter betragen ab 16 März: von 16 bis 18 Jahren 750 M., 18 bis 20 Jahren 900 M., 20 bis 22 Jahren 960 m., über 22 Jahren 1175 M., Ruischer, Chauffeure, Glaszu schneider 1190 m. pro Stunde. Die Beiträge betragen ab 1. April
( 14. Boche) für Glafer 1600 M., Bilberglafer 1200 M., Frauen und Mädchen der Bilderbranche 800 M., Silfsarbeiter die ersten drei Jahresklaffen 800 M., Silfsarbeiter über 22 Jahre, Rutscher, Chauffeure, Glaszuschneider 1100 M. pro Woche. Die Fachgruppenleitung.
Berantwortlich für ben rebatt. Teil: Bictor Schiff, Berlin : für Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag Borwärts- Berlag G. m. b. S.. Berlin . Drud: erwärts- Budbruderei u. Berlaasanstalt Baul Ginger u. Co.. Berlin . Lindenstr. 3 Bieran 1 Beilage.
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