Parteinachrichten.

Auch eine Anzahl anderer Schiffe befindet sich im Golfe. J Geld vom Russen in Maastricht zurück zu erhalten hoffte. Gegen Sämmtliche noch in der Nähe der Küste anternden Leichterschiffe jede andere Auffassung spricht auch sein weiteres Verhalten. Er wurden von dem Feinde in Brand gesteckt. fährt nicht sofort nach Maastricht , wie die Depesche verlangt London , 5. Februar. Wie die„ Times" aus Tientsin er- hatte, sondern erst am nächsten Tage, nachdem er Leblanc gesprochen Der zweite Parteitag des erften meininger Wahl. fährt, melden Briefe aus Niutschwang vom 29. Januar, daß hat. Am 1. Mai fährt Arnold dann noch einmal nach Maastricht. kreises, der am letzten Sonntag in Walldorf bei Meiningen zwischen Haitschung und Liayang die Schwierigkeiten für die Jetzt wird der Russe endlich Geld haben, denkt er. Daran liegt stattfand, war aus allen Orten recht gut besucht. Der Ver­Japaner zunehmen. Am 17. Januar hätte ihnen der aufständische doch nichts Kompromittirendes für ihn. Arnold konnte trauensmann berichtete, daß im vergangenen Jahre 16 Versamm­Bächter Dee mit 1500 seiner Parteigänger eine leichte Niederlage wohl Verdacht hegen, daß der Russe die Dynamitattentate be- lungen im Kreise abgehalten wurden. Zwei Flugblätter in beigebracht. gangen habe, aber er wußte es doch nicht bestimmt. Er nahm 16 000 Exemplaren fanden Verbreitung. Sodann referirte Ge­Aus Hongkong wird der„ Times" gemeldet, daß die in ihn mit seinen anarchistischen Redensarten nicht ernst und das ist noffe Hoffmann- Saalfeld über die" Nothwendigkeit der Be­Kwantung ausgehobenen Truppen Canton verlassen haben, um auch anderen Leuten, die wir hier als Zeugen gehört haben, so theiligung der Parteigenossen an den Landtags- und Gemeinde­Formosa zu vertheidigen. Angenommen wird eine Resolution, welche gegangen. Er hielt es für nichts als für eine Aufschneiderei, raths- Wahlen". Das Frauenstimmrecht bricht sich in Australien als Jagolfowsty mit seinen Attentaten prahlte. Er glaubte ihm den Parteivorstand ersuchen läßt, den Kreis in Zukunft petuniar immer mehr Bahn. Einer Korrespondenz der" Frankfurter das einfach nicht. Noch ein Gesichtspunkt kommt in betracht. zu unterstützen. Als Vorort wird wiederum Salzungen und als Zeitung" aus Sydney entnehmen wir hierüber das folgende: Mag man vom Verhör des Ruſſen in St. Petersburg halten was Kreis- Vertrauensmann Christian Leibknecht gewählt. Dem von Neu- Seeland gegebenen Beispiele ist nun auch Süd- man will, so viel steht fest, daß dieser sich in seinen Aussagen, Australien gefolgt, wo die Vorlage, welche das Wahlrecht auf verdient darin also mehr Glauben, als der Angeklagte Müller, die für Arnold günstig lauten, niemals widersprochen hat. Er weibliche Personen ausdehnt, dieser Tage die parlamentarische Sanktion erhalten hat. Das südaustralische Gesetz unterscheidet dieser Lügner und Bandit sich jedoch in einem wesentlichen Punkte von dem in Neu- See­ land geltenden. Denn während in Neu- Seeland der weibliche Theil der Bevölkerung, ausgenommen bei Gemeindewahlen, aus­schließlich das aktive Wahlrecht besitzt, fönnen in Süd- Australien Frauen fünftighin nicht allein wählen, sondern sich selbst auch als Kandidatinnen aufstellen lassen."

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Lütticher Anarchisten- Prozeß.

werden.

( Original Bericht.)

Lüttich , 5. Februar.

es

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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

Die

Deutschen Bergarbeiter- Zeitung", wurde von der Essener Straf­Genosse Hünninghaus, früherer Redakteur der fammer zum zweiten Male wegen Beleidigung der Kommissarien und Landräthe, welche mit Aufstellung der Enquete über die Ursachen des Bergarbeiterstreits von 1889 beauftragt waren, zu vier Wochen Gefängniß verurtheilt. Das erste Urtheil vom 25. Juni vorigen Jahres war durch das Reichsgericht aufgehoben worden, weil dem Angeklagten die Vertheidigung beschränkt worden war. Auch diesmal hat der Angeklagte nach Ansicht

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Wegen Beleidigung wurde der Redakteur der " Sächsischen Arbeiter Zeitung", Arno Reichert, vom Schöffen­gericht Dresden zu 100 M. Geldstrafe verurtheilt. Er hatte ein Inserat in den„ Dresdener Nachrichten" glossirt, in dem eine verwittwete Kühn sich in ironischer Weise gegen ihre reichen Verwandten richtet, denen sie den Vorwurf macht, sie bei einer Erbschaft benachtheiligt zu haben. Durch die Glossen fühlten sich die Verwandten beleidigt.

vertretungen sind stets ungebetene Gäste, man sucht sie so lange Sozialdemokraten in den Landes und Gemeindes als möglich fern zu halten. Haben sie sich schließlich ihren Ein Rechtsanwalt Falaise: 3 geht doch aber unmöglich an, gang erzwungen, so macht man ihnen doch noch allerhand Herr Vorsitzender, daß ein Vertheidiger einen anderen Angeklagten Schwierigkeiten. So ist jetzt ein Konflikt zwischen dem Gemeinde­in dieser Weise angreift und beleidigt. rath in Cotta und dessen dessen unansässigen Mitgliedern Vorsitzender: Der Meinung bin ich auch. ausgebrochen, weil den letzteren, die sämmtlich Sozial­im Interesse unserer Klienten geboten ist? Rechtsanwalt Lejeune: Was sollen wir aber thun, wenn demokraten sind, im Verfassungsausschuß, der wichtigsten aller Kommissionen, feine Vertretung eingeräumt ist. Angell. Müller: Ich protestire dagegen, daß mich die Berechtigung dieser Forderung erhellt schon daraus, daß Vertheidiger hier immer als Lügner und Lumpen hinstellen. in diesem Ausschuß nur Hausbesizer sitzen. In der letzten Ge­Rechtsanwalt Rastin: Die Herren Geschworenen werden meinderaths- Sizung forderten unsere Genossen, ihnen eine Ver­sich ihr Urtheil über den Werth der einzelnen Persönlichkeiten tretung in dem Verfassungsausschuß einzuräumen. Als der An unter den Angeklagten schon selber bilden. Ich bin fest davon trag abgelehnt wurde, erklärten sie, daß sie nun auch ihre Aemter überzeugt, daß Sie meinen Klienten freisprechen werden. in den übrigen weniger wichtigen Kommissionen niederlegen In der heutigen Sigung nahm der Vertheidiger der An- Vertheidiger des Ehepaars Schlebach ist der Rechts - würden. Ob dieses energischen Vorgehens war man im Ge­geklagten Joris und Berg, Rechtsanwalt Ja mar, das Wort. anwalt Luhr: Die Anklage ist, soweit sie sich gegen meine Klienten meinderathe ganz verblüfft. Aber der Gemeindevorstand besann Ich bin, so begann er, von der Unschuld meiner Klienten fest richtet, nichts als die Wiederholung der Angriffe, die der Expreß" sich bald und drohte unseren Genossen Bestrafung nach§ 39 überzeugt. Zwei Gruppen von Angeklagten haben wir, wenn( das Organ der Lütticher Progressisten) schon vor dem Prozeß gegen der revidirten Landgemeinde Ordnung an. Nach diesem wir sie nach ihrer Nationalität betrachten, vor uns: Deutsche fie gerichtet ist. Damals lag noch nicht das geringste gegen sie Paragraphen tönnen diejenigen, die sich weigern, das Amt einer und Wallonen. Die Wallonen Joris und Berg fennen die vor. Als aber der Redakteur Masset vor den Untersuchungs- Ausschußperson fortzuverwalten, mit Geldstrafen von 5 bis Deutschen Weftkamp und Müller überhaupt nicht. Auch mit richter geladen wurde, sagte er einfach: Nach meiner Ueber- 100 Thalern belegt werden. Auch kann ihnen das Stimmrecht Jagolfowsky haben sie nicht in Verbindung gestanden. Eine zeugung ist die Schlebach'sche Gastwirthschaft die Herberge, das für die Strafdauer entzogen werden. Den Genossen wird nun anonyme Denunziation zog sie zunächst in den Prozeß Zentrum aller Lütticher Anarchisten. Und auf die Frage des weiter nichts übrig bleiben, als sich zu fügen. Leider giebt es in hinein, aber ihre Namen waren unrichtig geschrieben und Untersuchungsrichters: Worauf stützt sich Ihre Vermuthung? der Landgemeinde- Ordnung feine Bestimmung, durch die der Ge­flangen nur ähnlich. Dann kam Müller mit seinen Ge- erwiderte er: Bestimmte Thatsachen fann ich nicht angeben, mir meinderath gezwungen werden fönnte, der berechtigten Forderung ständnissen, die er zu seiner Entlastung ablegte und sagt das so mein journalistischer Riecher". Auf diesen Riecher" unserer Genossen Rechnung zu tragen. in denen er auch meine Klienten nannte. Bei seiner Vernehmung möchte ich mich nicht verlassen. Das war alles, was zunächst aber verwickelte er sich auch hierin wieder in die ärgsten Wider- die Schlebach's belastete. Dann kam der Zwischenfall mit der sprüche. Nach dem Eindruck, den ich von der Beweisaufnahme Marie Wendel, die als Deckadresse für Briefe des Russen gewonnen habe, fann es kaum noch einem Zweifel unterliegen, gedient hat. Daraus zog die Anklage erst weitere Nahrung. Nach daß Müller das Attentat an der St. Jacqueskirche ohne jede Bei meiner festen Ueberzeugung hat aber der Russe die Briefe, die hilfe verübt hat; Joris, Berg und Verbist waren ganz un bei der Marie Wendel für ihn einliefen, selber in der Absicht her­schuldig daran. Kein Zeuge hat in diesen Angeklagten einen der gestellt, den Angefl. Schlebach zu kompromittiren. Die Zeugin Männer wiederzuerkennen vermocht, die am Abend des Attentats Sidonie Maréchal hat dann weiter ausgesagt, der Russe sei am in der Nähe der Kirche umherstrichen. Nur die Beugin Roanne 23. April um 51/2 Uhr morgens aufgestanden, um von Schlebach macht eine Ausnahme. Es ist aber festgestellt, daß es eine Dynamit zu holen. Wer ist diese Sidonie Maréchal? Die Ge­physische Unmöglichkeit ist, von dem Punkte aus, wo sie stand, liebte des Russen, ein früheres Dienstmädchen. Wer kann auf ihr einen Menschen so genau Ju erkennen, daß eine Zeugniß etwas geben wollen? Sidonie wußte, daß ihr Ge­Rekognoszirung irgend welchen Werth haben kann. Den liebter an den Dynamitattentaten betheiligt war, fie lebte aber des Gerichts den Wahrheitsbeweis nicht erbracht. Aussagen eines Kindes vor Gericht sollte man über dennoch ruhig weiter mit ihm zusammen. Der Russe sagt haupt feine allzu große Bedeutung beilegen. Zudem selber, daß fie lüge. Sogar der Herr Staatsanwalt schenkt Bayern . Gin gegen eine Frauenversammlung in Fürth - Zum Versammlungsrecht der Frauen in ist es meinen Klienten gelungen, ihr Alibi für den fraglichen ihr nicht vollen Glauben. Bei der Haussuchung in der erlassenes Verbot ist vom Ministerium des Innern jetzt bestätigt Abend nachzuweisen. Daraus darf man Joris doch kein Ver- Wohnung Schlebach's ist nicht das geringste gefunden worden. worden. Die betr. Versammlung sollte am 3. Januar 1894 statt­brechen machen, daß seine Zeugen Gäste der Schlebach'schen Nun hat der Herr Staatsanwalt zwar gesagt: Die finden und am 29. Januar 1895 wurde das Verbot erst definitiv. Wirthschaft sind, die ihn zur Stunde des Attentats dort gesehen Wertheidigung wird allen Nachdruck auf die Behauptung legen, unfer Nürnberger Parteiorgan bemerkt hierzu: Inzwischen haben. Gegen die Rechtschaffenheit dieser Zeugen spricht nicht der Russe war ein agent provocateur, es wird hätte Frau Rohrlack, welche in der Versammlung sprechen sollte, das geringste. Auch an einem Romplott haben Berg und Joris ihr aber nicht viel helfen. Das soll mich aber nicht hindern, hier die Reise um die Welt machen tönnen. Doch das macht nichts. nicht theilgenommen. Das muß ein merkwürdiges Komplott sein, doch meine felfenfeste Ueberzeugung, die vom Hauptsache ist, daß das Schriftstück allen Anforderungen der wo sich die einzelnen Mitglieder unter einander nicht kennen. ganzen Lande getheilt wird, auszusprechen: Steuzeit entspricht: Feines, weißes Papier, tiefschwarze Tinte, Diese beiden Angeklagten müssen auf jeden Fall freigesprochen a golfowsty war ein agent provocateur im hübsche Handschrift, runder glatter Stil und auch der Inhalt Nach einer Pause von zehn Minuten erhebt sich der Ver- beweisen. Frau Tits hat hier ausgesagt, daß der Russe häufig Solde der russischen Regierung. Und das werde ich iſt ¡ eitgemäß. theidiger Arnold's, Rechtsanwalt Rastin: Der Herr Staats- eingeschriebene Briefe an Herrn von Léonard, Attachee bei der anwalt hat meinen Klienten als einen der geistigen Führer russischen Botschaft zu Paris , gerichtet habe. Das Gericht hat der Lütticher Dynamitarden und als einen vertrauten Freund Herrn v. Léonard nicht auffinden können. Aber er existirt des des russischen Barons hingestellt. Gleichwohl steht fest, daß er halb doch. Denken Sie weiter an die Aussage des russischen an teinem Attentate direkt betheiligt ist. Statt bestimmte That- Konsuls in Amsterdam , bei dem sich Jagoltowski als russischer achen anzugeben, erzählt die Anklage einen ganzen Roman über Rockspitzel vorgestellt hat, und der dann plößlich die Sprache ihn. Was ist nun in Wirklichkeit erwiesen? Er war ein Freund verlor, weil er russischer Konsul sei. Und wie wundersam ist Jagolkowsky's. Aber folgt daraus allein seine Betheiligung an nicht auch die Geschichte der Verhaftung und Aus: einem Komplott? Es ist wahr, daß der Koffer des Russen in lieferung Jagolfowsky's an Rußland . Weiter! Wegen Beleidigung des Chemnizer Polizeis seine Wohnung geschafft worden ist. Allein in welchem Zu Noch ein Beweis für sein Lockspigelthum. Während hier Attentat präsidenten wurde der Genosse Pollen der als Redakteur des fammenhang steht das mit den Attentaten? Wo ist irgend auf Attentat folgt und niemand hier die Attentäter fennt, weiß früheren Leipziger Wähler" zu 20 M. Geldstrafe verurtheilt. welche Verabredung zu einem gemeinsamen Zweck erwiesen? die Pariser Polizeipräfektur ganz genau, wer die Thäter sind und Es war in einer Notiz des Wähler" behauptet worden, daß 2 Arnold war niemals Anarchist. Seine Freunde haben uns hier bezeichnet als solche einige der Angeklagten. Wie ist das möglich? in Leipzig entlassene Schuyleute in Chemnih wieder an= erzählt, daß er stets alle anarchistischen Theorien bekämpft hat. Wie fann die fremde Polizei besser als unsere orientirt sein? O, gestellt worden seien. Diese Behauptung bestätigte sich zwar nicht, Er war ein eifriger, arbeitsamer Geschäftsmann, fein sehr einfach. Der Russe berichtet über seine Erfolge wohl aber war ein diesbezügliches Gesuch der zwei Schußleute Lagedieb und Faullenzer. Ein harmloser Zufall ließ ihn als agent provocateur an die russische Botan das Chemnitzer Polizei- Präsidium eingereicht worden. mit dem Russen bekannt werden, mit dem er unter einem schaft zu Paris und diese berichtet dann Es ist das übrigens dieselbe Notiz, wegen welcher unser Redak­Dache wohnte. Beim Kartenspiel lernten sie sich näher kennen; weiter an die Polizeipräfettur. Der Russe tionsmitglied Pötsch von Berliner Richtern mit 2 Monaten der Ruffe wußte viel von seinen vornehmen Beziehungen zu er war ein Lockspiel, der hier und anderwärts unter der Gefängniß bestraft wurde. Wie sagte doch Genosse Bebel zählen und Arnold ging ihm auf den Leim. Er glaubte an die Maste eines Anarchisten gearbeitet hat, darüber be- in der Umsturzkommission? Es kommt sehr viel darauf an, ob Existenz des Herrn von Leonard bei der russischen Botschaft zu darf es nicht mehr weiterer Worte. Er ist es auch, der in man Dienstag oder Freitag, ob man hier oder dort vor Gericht Paris und hoffte mit Hilfe seines einflußreichen Freundes geschäft gleicher Eigenschaft einen Brief bei Vliegen eingeschmuggelt, unter steht und zwar schon heute. Wieviel mehr noch unter den lich vorwärts zu kommen. In diesem Sinne schrieb er an seinen feine Briefschaften geschoben hat, um auch diesen zu fompro- Rautschukparagraphen des Umsturzgesetzes. Freund Lukas in Brüssel und an seine Mutter; die Briefe haben mittiren. Schlebach und seine Frau sind unschuldig. Frau uns ja vorgelegen. Er träumte von gewinnreichen Geschäfts- Schlebach hat auf jeden Fall nur nach dem Willen ihres Mannes reisen nach Rußland ; er wollte dort die Agentur einer Lebens- gehandelt. Beide müssen freigesprochen werden. versicherung übernehmen. Verbrecherisch fann man die Ver bindung zwischen ihm und dem Ruffen nicht nennen; sie war rein geschäftlicher Natur. Als Jagolkowsky mit verdächtigen Gefellen zu verkehren begann, wollte Arnold feine Beziehungen zu ihm allmälig lösen. In der Schlebach'schen Gast­wirthschaft, wo die anarchistische Verschwörung ausgeheckt In später Abend stunde geht uns noch die folgende worden sein soll, war er nur ein einziges Mal. Die Deutschen unter seinen Mitangeklagten tennt er überhaupt nicht. Wenn Privatdepesche seitens unseres nach Lüttich gesandten Arnold's wirklich Mitglied der geheimen Verbindung gewesen Korrespondenten zu: wäre, hätte das Attentat in der rue de la paix sicherlich nicht seinen Zweck verfehlt. Wußte er doch genau, wo der Gerichts rath Renson, dem die Bombe zugedacht war, wohnte. Nun Als der Staatsanwalt mit seiner Duplit belastet zwar der gewissenlose Müller auch meine Klienten. Ich beginnen wollte, spielte sich der folgende sensationelle bitte aber zu beachten, daß Müller nicht weniger als vier ver schiedene einander widersprechende Angaben über die Betheiligung Bwischenfall ab. Müller, auf dessen belastenden Aussagen Arnolds an den Attentaten gemacht hat. Welcher soll man glauben? sich die ganze Anklagerede des Staatsanwalts stüßte, sprang Ich denke feiner. Der Haß gegen den Bourgeois hat seine Denun auf und rief: ziationen diktirt. Er will aus Arnold's Reden gemerkt haben, daß dieser in alles eingeweiht gewesen sei. Lächerlich! Müller versteht ja kein Wort französisch! Und wenn Müller nicht wäre, alles erlogen. Ich habe allein, und zwar auf An­würde von der ganzen Anflage gegen Arnold nicht ein Wort Wolff's Telegraphen- Bureau. übrig bleiben. Arnold befand sich in einer bösen Lage. Der stiften des Ruffen, die Attentate verübt. Bei Schle= Altona, 6. Februar. Das Eisenbahn Betriebsamt macht Russe war ihm und Lukas Geld schuldig. Er wollte sein Geld ba ch wurden die Attentate nicht berathen. West kamp bekannt: Die Durchgangsstrecke Rauderg- Frederikshaven in Jüt­nicht verlieren und wollte auch das Geld seines Freundes retten, hat die bei Renson gelegte Bombe nicht hergestellt und land ist wegen Schneeverivehung unfahrbar. Die Räumungs­das dieser jenem nur auf sein Zureden geliehen hatte. Deshalb nicht gelegt. Wilke, Westkamp und Joris waren arbeiten haben noch nicht begonnen. fonnte er nicht sofort mit Jagolfowsky brechen. Wien , 6. Februar. In fast ganz Desterreich herrscht ab­an dem in Chevron verübten Diebstahle von norme Witterung und starke Kälte; in der Bukowina ist der In der Nachmittagssitzung setzt Rechtsanwalt Ra3tin sein Dynamit und Zündern nicht betheiligt. Ich Bahnverkehr in ausgedehntem Maße gestört. Wien hatte heute Plaidoyer fort. Welchen Zweck hatten die Reisen meines Klienten nach Maastricht , wohin der Russe geflohen war? fragt er. Der allein bin für das Attentat bei der Jakobs. Herr Staatsanwalt behauptet, er habe Jagoltowsky die vertir che verantwortlich. Berg, Verbist und Joris geffene Brieftasche gebracht und die weiteren Pläne und Attentate mit ihm berathen. In Wahrheit in aber durch waren nicht dabei. Arnold und Leblanc waren nie ist die Beweisaufnahme über den Besuch und die Gespräche nicht Anarchisten. das veringste ermittelt worden und der Herr Staatsanwalt muthet Ihnen, meine Herren Geschworenen , zu, auf seine bloßen Staatsanwalt erklärte nicht weiter plädiren zu große Besorgnisse über den Nothstand der Landwirthschaft, Diesen Enthüllungen folgte ein großer Tumult. Der London , 6. Februar. Unterhaus. Bei der fortgesetzten Adreßdebatte beantragte Jeffreys ein Amendement, in welchem Vermuthungen hin meinen Klienten zu verurtheilen. Die Aus­sage des Restaurateurs Tits, der dabei war, als Arnold die können, er vermuthe, daß eine Revision des sowie über die anhaltende Gedrücktheit der Textilindustrie Depesche des Russen aus Maastricht erhielt, ist ganz einwants: Prozesses" nöthig werden würde. Der Präsident ver- und anderer Industrien und die sich hieraus ergebende Ver­frei. Danach hatte die Depesche folgenden Wortlaut:„ Werthe getauft. Kommen Sie her." Und Arnold sagte, als" er das tagt hierauf die Sigung auf Donnerstag.-

Die Mittagspause tritt ein.

Telegramm gelesen hatte: Jch soll wegen der Werthpapiere zu

ihm hin! Es liegt also auf der Hand, daß mein Klient sein

Um 7 Uhr abends wird die Sigung auf Mittwoch Morgen vertagt. Am Freitag, spätestens am Sonnabend ist das Urtheil zu erwarten. Siehe jedoch die folgende Tepesche.

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Lüttich , 7 Uhr 12 Min. abends.

Ich will nicht Unschuldige leiden lassen, ich habe

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-Wegen einer Boykottuotiz hatte das Schöffengericht zu Dresden den Redakteur Genossen Reichard zu drei Wochen Haft verurtheilt. Tie Berufungsinstanz setzte die Strafe auf eine Woche herab. Der staatsanwaltliche Assessor, der in dieser Verhandlung fungirte, war ein Herr de Lasalle.

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Von den Freuden eines sozialistischen Agitators in Böhmen . Genosse Bartosch, Redakteur unseres Budweiser Bruderorgans" Pochoden ", wurde im Jahre 1894 nicht weniger als 29 mal" vor Gericht geladen als Be­schuldigter und 7 mal als Beuge. Er erhielt 51 amtliche Er ledigungen und wurde zu zwei Monaten und 16 Tagen Arrest und 110 Gulden Geldstrafe verurtheilt, die er mit 22 Tagen Arrest ausglich. Gerichtliche Exekutionen wegen Nichtzahlung der Geldstrafen hatte er 11 und Hausdurchsuchungen 8 zu überfiehen. seiner Strafe beträgt somit 4 Monate 2 Wochen und 6 Tage, In Untersuchungshaft verbrachte er 6 Wochen. Die Jahresbilanz verschärft mit 7 Fasttagen und hartem Lager.

Depeschen.

früh 18, mittags 9 Grad Kälte.

Kopenhagen , 6. Febr. Der Sund ist bei Helsingör , Kopen­ hagen und Dragör mit Eis gefüllt, so daß Dampfschiffe nur unter großen Schwierigkeiten von und nach Kopenhagen fahren. Die Verbindung mit Malmö ist aufrecht erhalten. Der große Belt ist für Dampfer leicht passirbar.

mehrung der Zahl der Unbeschäftigten ausgedrückt werden und gleichzeitig dem Bedauern darüber Ausdruck gegeben wird, daß die Regierung feine Erkenntniß für den Gruft der jeßigen Lage zeige. Warthon unterstüßte das Amendement. Hierzu zwei Beilagen.

Berantwortlicher Redakteur: J. Dierl( Emil Roland) in Berlin . Trud und Verlag von Mag Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.