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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 111.

Kommunales.

Stadtverordneten Versammlung. Sigung vom Donnerstag, den 14. Mai. Der stellvertretende Vorsitzende, Stadtv. Dr. Langerhans, eröffnet die Sigung nach 5/2 Uhr mit einer Reihe geschäftlicher Mittheilungen. Nach Eintritt in die Tagesordnung werden einige Naturali­fations, Pensionirungs- und Anstellungsgesuche geschäftsordnungs­mäßig erledigt. Der Entwurf zum Neubau einer einfachen Gemeindeschule nebst Lehrer- Wohngebäude auf dem Schulgrundstücke Gneisenau­straße 7 wird genehmigt. Dem Ankauf eines Trennstücks des Grundstücks Röpnicker­straße 154 zu Gemeindeschulzwecken stimmt die Versammlung zu. Die Errichtung einer städtischen Doppelbadeanstalt am linken Ufer der Oberspree oberhalb der Cuvrystraße wird beschlossen. Eine Anzahl Rechnungen geht an den Ausschuß für Rech­nungsfachen. Damit ist die kurze Tagesordnung erschöpft. Schluß 6 Uhr.

Es folgt eine nicht öffentliche Sihung.

Lokales.

Freitag, den 15. Mai 1891.

8. Jahrg.

Bei

nach Berlin in die Klinik( Ziegelstraße). Der untersuchende Arzt Philipp Lehmann, welcher bereits wegen gleichen Vergehens vor Dr. Schlange erklärte nun sofort, der Krante müsse in der Klinit bestraft ist. Die genannte Gesellschaft befaßte sich angeblich mit bleiben, falls er nicht seinen Arm verlieren wolle. Am folgenden Verlagsbuchhandlung, mit Nachweisen von Hypotheken und Tage, es war am 8. April, nachdem er aus Spandau noch die Grundbesitz und hatte auch ein Bäderbureau etablirt. Das Erste, erforderliche Legitimation als Mitglied der Orts- Krankenkasse ein- was Lehmann that, war, daß er zwei Stassirer anstellte, obwohl geholt hatte, ließ er sich in die Klinik aufnehmen und wurde in in dem Geschäfte nichts einzufassiren war. Diese Beamten mußten derselben bis zum 11. Mai behandelt. Schon am 12. April ihm eine Kaution von je 1000 m. in Werthpapieren hinterlegen, hatte eine Operation vorgenommen werden müssen. Es wurden welche bei der Reichsbank deponirt werden sollten. zwei Schnitte am rechten Vorderarm ausgeführt, welcher bereits dem Umfang des Geschäftes mußte auch ein Schreiber dick angeschwollen war; es tam eine Menge Eiter zum Vorschein. angenommen werden, welcher eine Kaution von 100 m. Da die Thätigkeit der drei Angestellten Später wurden noch zwei Finger geschnitten, die auch schon start von stellen mußte. der Eiterung in Mitleidenschaft gezogen waren. Jetzt ist der Arm in lediglich im Adressenschreiben bestand, so kam ihnen die Kautions­der Heilung begriffen; vorläufig muß der Patient aber immer noch angelegenheit fraglich vor; sie forschten auf der Reichsbank nach nach Berlin fahren, um sich dort verbinden zu lassen. Er be- und ermittelten bald, daß ihre Gelder dort nicht lagerten. Leh­darf auch noch längerer Zeit der Schonung. Der Verunglückte mann war über diese Dreiftigkeit auf das Höchste empört und hatte wohl nur dem Umstande, daß dem Umstande, daß er rechtzeitig die erklärte, daß ein Freund von ihm, ein Herr R., die Papiere Klinit aufsuchte, es zu danken, daß sein Arm erhalten ge- bezw. das Geld zur Niederlegung bei der Bank erhalten habe. Diefer, welcher bald ermittelt wurde, fannte aber Lehmann nicht, und legterer gab dann der Kriminalpolizei, die sich ins Mittel gelegt hatte, die Erklärung ab, daß er die Kautionen auf der Pferdebahn verloren habe. Es unterliegt wohl feinem Zweifel, daß Lehmann die ihm anvertrauten Gelder in seinem eigenen Nußen verwendet hat.

blieben ist.

Wann endlich werden die Mitglieder der Krankenkassen, an­gesichts solcher Vorkommnisse, energisch eine Aenderung des jeßigen Systems der Krankenkassen - Aerzte fordern, bei welchem ihnen infolge der Pauschalbezahlung eine Pauschalbehandlung zu Theil wird? Die Krankenkassen - Mitglieder tragen infolge ihrer Theilnahmlosigkeit an der Kaffenverwaltung die größte Schuld Der am 24. März d. J. durch eine Dampffeffel. an den jezigen Zuständen. Infolge der nun schon anderthalb Monat dauernden Arbeitsunfähigkeit ist die Familie des Ver- Explosion in der zu Stralau belegenen Rengert'schen Palmöl­unglückten auch wirthschaftlich schwer geschädigt worden. Die Fabrit schwer verletzte Vorarbeiter Hofert ist wieder soweit her­Frau erhielt täglich 50 Pfennig Krankengeld und konnte gestellt, daß er am Dienstag Morgen aus dem städtischen Kranken Hier ist eine Wohnung zu vermiethen! Diese sechs natürlich hiermit sich und ihre drei Kinder nicht ernähren. Hause am Friedrichshain als geheilt entlassen werden konnte. Borte inhaltsschwer find in Form der bekannten Ankündigung Sie mußte dieselben der Aufsicht anderer überlassen und war Bekanntlich befand sich H. bei der im vorigen Jahre daselbst als Miethszettel in Berlin bereits eine so alltägliche Erscheinung, froh, als sie in einer Spandauer königlichen Fabrit Beschäftigung stattgefundenen Explosion ebenfalls unter den Verunglückten, daß das Auge des Berliner Pflastertreters völlig achtlos darüber wurde aber auch damals trotz der erlittenen sehr schweren Brand­fand. hingleitet, ohne jedwedes Interesse. Eine Ausnahme machen wunden vollständig wieder hergestellt. In dem Befinden des am lediglich diejenigen Personen, die sich auf der Wohnungssuche Spareinlagen und Lotteriespiel. Die Freis. 3tg." schreibt: Sonnabend Nachmittag aus dem fünften Stockwerk des Neubaues befinden und die mit steigendem" Interesse die stereotypen la- Herr Scherl, Besitzer des Lokal- Anzeigers" in Berlin , hat, wie Röniggrägerstr. 17 gestürzten Maurerlehrlings Bruno Kohly aus tonischen Miethszettel verfolgen. Wenn nun auch, wie gesagt, wir den Reflame- Artikeln" in einigen Blättern entnehmen, den Friedrichsberg ist, wie wir von ärztlicher Seite erfahren, einige diese schwankenden Anzeigen in Berlin bereits jede Berechtigung Regierungsbehörden einen Plan unterbreitet, der, wie es in den Besserung eingetreten, doch sind die beim Sturz erlittenen inneren verloren haben, besondere Aufmerksamkeit zu erregen, so find die Blättern heißt, sich auch der besonderen Gunst des Kaifers er- Verlegungen derartig schwere, daß K. wohl für lange Zeit ars felben an anderen Orten jedoch höchst interessante Erscheinungen freut. Herr Scherl will Sparbeträge von 50 Pfennige beitsunfähig bleiben wird. und man liest oft mit Gefühlen ganz eigener Art: Hier ist eine aufwärts wöchentlich bei den Sparern abholen lassen zur Ueber­Dem Besitzer des Reichsgartens in Mariendorf , Herrn Wohnung zu vermiethen". Wer beispielsweise die Arbeiterkolonie" mittelung an eine öffentliche Sparkasse. Für das erste Jahr Adlershof , dieses Versuchsfeld zur Lösung sozialer Probleme durch sollen die Zinsen den Sparern nicht ausgezahlt, sondern einem D. Schensch, ist seit acht Tagen die Konzession zum Abhalten die bekannte Baugenossenschaft in Geſtalt von Arbeiterhäusern Prämienfonds zugeführt werden. Aus diesem Fonds werden von Tanz entzogen worden. Es sollen am 3. Mai, an welchem mit Garten und allen nur denkbaren Annehmlichkeiten, von nach einem Verlosungsplan Prämien bis zu 100 000 m. hinauf Tage in Lokale eine Maifeier abgehalten wurde, Kinder am Tanz welchen Häusern alljährlich 14 erbaut und unter den Genossen unter die Sparer vertheilt. Außerdem erhält der Sparer und theilgenommen haben.

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näher treten wird.

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leber eine gestörte Maifeier wird uns folgendes nach träglich mitgetheilt: Am Sonntag, den 3. Mai, hatten sich die Karton, Albumarbeiter, Lithographiestein- Schleifer, Luxuspapier­Präger und ein Quartett des Gesangvereins" Senefelder "( Stein­brucker und Lithographen) in Habermann's Insel­Restaurant bei Plögensee zahlreich mit ihren Familien zusammengefunden.

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Lokal- List e.

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Die Lokalkommission veröffentlicht nachstehend die Liste der Wirthe, die ihre Lokale zu Versammlungen unentgeltlich her geben und bemerkt hierzu, daß dieselbe mit event. Abänderungen abgedruckt wird, ferner, daß Veröffentlichungen in Bezug auf die Lokalfrage nur von den Herren Wilhelm Werner , Elisabeth­Ufer 55, Wilelm 2od, Friedrichsbergerstr. 11, und Otto Babel, Frankfurter Allee 90, auszugehen haben. Alle event.

Die Lokalliste ist bis auf Weiteres die folgende: Afttenbrauerei Moabit.

( Jäger- Haus.)

Königsbant, Gr. Frankfurterftr. 117.

Albrecht, Schönhauser Allee Nr. 103. Krieger's Salon, Wasserthorftr. 68. Arminhallen, stommandantenftr. 17, Bergschloßbraueret, Rirdorf. Beyer, Neue Grünftr. 14.

Krüger's Bierhallen, Frankfurterfir.102. Kuhlmey's Gesellschaftshaus, Rösliner­ftraße 17.

6. Bachmann, Dresdenerstr. 45,

wald).

Meißner, Gartenstr. 162.

A. Möwes' Gesellschaftshaus, Fichte straße 29.

Müller, Johannisstr. 20.

Neues Gesellschaftshaus"( Reinhardt), Hasenhaide 57.

Neustädtischer Voltsgarten, Proskauer Straße 11-12.

schaftern ausgelosi werden, sodaß, wer besonderes Glück hat, nie das wird wohl die Hauptsache bei dem ganzen Unternehmen Reinickendorf . Alle Genossen, die gesonnen sind, an den ein Haus erhält, durchquert hat und gesehen, wie sein durch die Boten, welche die Spareinlagen abholen, beiden Feiertagen hierfelbst Frühtonzerte zu besuchen, seien darauf sich die dortigen Villen als Frühlingsschmuck mit den be- ein wöchentlich erscheinendes Blatt ausgehändigt mit dem aufmerksam gemacht, daß am 1. Feiertage ein solches vom hie­tannten Anzeigen:" Hier ist eine Wohnung zu ver Tite! Die öffentliche Meinung". Aus den Anzeigegebühren miethen", bedeckt haben, der wird sich erstaunt fragen: dieses Blattes soll der Unternehmergewinn des Ganzen gedeckt sigen Arbeiter- Bildungsverein" Zukunft", am 2. Feiertage vom Arbeitergesangverein Weiße Rose " arrangirt ist. Die Konzerte Wie ist es möglich, daß in diesem baugenossenschaftlichen Eldorado werden. finden im Garten des Seeschlößchen"( Inhaber Herr Böttcher). so viele Wohnungen zu vermiethen sind? Nun, mit dieser Der Plan ist sehr sinnig ausgedacht. Er würde aber dazu statt. Es wird gebeten, dies Lokal nicht mit dem des Herrn Rolonie" ist es eben ein ganz eigenes Ding. Die Kultur, die führen, daß die Spielsucht auch in die ärmsten Kreise der kleinen Süß zu verwechseln, welcher seinen Saal zu Arbeiterversamm­alles beledt, hat sich auf Adlershof nicht erstreckt. Von Straßen Beute getragen würde, welchen dieselbe bisher noch fremd gelungen nicht hergiebt.( Siehe Inserat in heutiger Mummer.) im stadtbürgerlichen Sinne ist keine Rede, nicht einmal von ge- blieben. Zum Glück fann ein solcher Plan nur verwirklicht wer­pflasterten oder festen Wegen. Der beneidenswerthe Bewohner ben im Wege eines Reichsgesetzes, denn derselbe ist nach Polizeibericht. Am 13. d. M., Morgens, fiel ein Arbeiter von Adlershof ist gezwungen, durch wahren Wüstensand zu baden, dem Projekt des Herrn Scherl verbunden mit der Ausgabe beim Abbruch des Hauses Königgrägerstraße Nr. 10 aus dem welcher im Sominer als Staub die frische" Luft erfüllt und alle von auf Inhaber lautenden Sparmarten, an welche der An- zweiten Stock in den Vorgarten hinab und erlitt an den Schultern, erreichbaren Gegenstände, die menschliche Lunge nicht ausgespruch auf Prämien geknüpft ist. Wir können aber auch nicht fowie im Rückgrat so bedeutende Verlegungen, daß er nach der Im Landwehr- Kanal, nahe aber und im Winter eine Schlammmasse bildet, in welcher Männ- glauben, daß die Regierung ernsthaft solchem Projekte auch nur Charité gebracht werden mußte. der Unterschleuse, wurde Vormittags die Leiche eines neugeborenen lein wie Weiblein stecken bleiben und elendiglich umkommen. In diefer paradiesischen Gegend find die ,, Arbeiterhäuser" erbaut und Kindes angeschwemmt.- Abends fanden zwei kleine Brande statt. zwar aus einen Ziegel starken Mauern und oben Fachwerk. Da man es auch noch zu keinen Doppelfenstern gebracht hat, auch Thüren und Thore hinreichend Fugen und Risse zeigen, um die Anbringung besonderer Ventilatoren entbehrlich erscheinen zu lassen, so kann man sich denken, was für ein idyllisches Leben die Bewohner, dieser Häuser z. B. in dem vergangenen harten Winter geführt haben, während im Sommer, während der heißen Jahreszeit die Da eine kleine Bühne in dem Lokale vorhanden ist, so hatten Häuser wahre Backofen sind. Bedenkt man ferner, daß die Woh die Sänger von dort aus gesungen. nungen aus zwei kleinen Stuben und einer Küche bestehen und Als Genoffe Rofe den Platz einnahm, um die Festrede zu dabei- 80 Thaler fosten, so tann man fich wahrhaftig nicht halten, fam der Bächter des Lotals, ein Herr Wolltopf, eilig wundern, wenn in Adlershof verhältnißmäßig ebenso häufig, als herbei und ließ ohne Weiteres den Vorhang herunter, der Herrn in Berlin , die Ankündigung zu lesen ist: Hier ist eine Woh- Rose direkt auf den Kopf fiel. Hierüber wurden die Anwesenden Unregelmäßigkeiten sind an die genannten Herren zu berichten. nung zu vermiethen." Denn unter den gegebenen Umständen auf das Tiefste empört. Um einen Ausbruch des allgemeinen fann man es Niemand verargen, wenn er der schönen Kolonie Unwillens zu verhüten, stimmten einige Arbeiter die Marseillaise " schleunigst wieder den Rücken fehrt, falls er sich einmal hat ver- an, wobei ein rothes Banner mit der Inschrift:" Proletarier aller Yeiten laffen, fich dort anzufiedeln, und neue Koloniſten zu er- Länder vereinigt Euch!" emporgehoben wurde. Nun versuchten halten, das fällt den Hauseigenthümern in Adlershof begreiflicher Herr Wollkopf und fein Schwiegervater, das Banner herunter­weise schwer. Vergegenwärtigt man sich aber das Geschrei von zureißen, was ihnen jedoch nicht gelang. Die Anwesenden zogen gemeinnützigen Bestrebungen"," Voltsbeglückung"," Arbeiterwohl es vor, ruhig das Lokal zu verlassen, so daß nur Wenige, welche fahrt" u. f. w., so sind es ganz eigene Gedanken, welche unter nicht zu uns gehörten, zurückblieben. Von diesem Vorkommniß Bielefeld , Hasenhaide( Neuer Spree­Umständen den Leser beschleichen, der so einfachen und doch viel fühlen wir uns gedrungen, allen Arbeitern der vorgenannten Bockbraueret, Tempelhofer Berg. fagenden Ankündigung: Hier ist eine Wohnung zu vermiethen." Branchen und allen Genossen von Berlin und Moabit Kenntniß Böhmisches Brauhaus. Zur politischen Verhekung wird uns folgender Beitrag zu geben, welche Gelegenheit haben, vor Habermann's Insel- Bögow's Braueret. mitgetheilt: Ich arbeitete vom Oktober vorigen Jahres bis Restaurant vorbei zu kommen. Wir wünschen Herrn Wollkopf Brauerei Zivolt, Streusberg. 30. April d. J. in der fönigl. Hauptwerkstatt zu Tempelhof und in Zukunft ein recht ruhiges Geschäft, damit er nicht wieder Ge- Brauerei Königre bin auf folgende Weise aus besagter Werkstatt entlassen worden. legenheit habe, sich über die rothe Farbe aufzuregen. Ich las nämlich in dem Arbeiterzuge, welcher die Arbeiter von Der äußerst rege Besuch, welchen die städtischen Fluk Berlin nach Tempelhof befördert, während der Fahrt gewöhnlich Bade- Anstalten in der Zeit vom 16. bis 31. Mai v. J. seitens das Berliner Volksblatt". Daraufhin wurde ich von einem der der Bevölkerung erfahren haben, hat den Magistrat veranlaßt, mitfahrenden, mir leider unbekannten Schlosser denunzirt, und die baulichen Instandsetzungsarbeiten bei den Anstalten auch in bald darauf wurde mir meine Arbeitsstelle gekündigt und ich am diesem Jahre so zu beschleunigen, daß dieselben schon jetzt zum 30. April d. J. entlassen. Außerdem wurde ich, nur weil ich Beginn des Betriebes gerüstet sind. Nachdem am Montag, den diese Zeitung las, als Hezer, Wühler und Agitator bezeichnet. 11. d. M., die städtischen Bade- Anstalten auf der Oberspree und Wir müssen einstweilen annehmen, daß der Einsender dieser am Dienstag, den 12. d. M., diejenigen auf der Unterspree poli­Nachricht sich vielleicht über die Ursachen seiner Entlassung irrt. zeilich abgenommen worden sind, werden die vorhandenen Ein solches Verfahren wäre ja noch schlimmer als unter der 14 Bassins an der Schillings-, Waisen, Schleusen-, Moabiter, Nera v. Puttkamer . Oder handeln die königl. Werkstattleitungen Leffingbrücke und am Nordhafen am Sonnabend, den 16. d. M., bereits thatsächlich nach jenen famosen Vereinbarungen der Ar- Morgens 5 Uhr, eröffnet werden. beitgeber, die wir neulich als ein Komplott gegen die Arbeiter bezeichnet und veröffentlicht haben? Bei dem Verkauf des finnigen Fleisches auf dem städtischen Schlachthofe tam es am letzten Sonnabend zu einer Wie sehr die Arbeiter als Mitglieder der Zwangs- Krisis zwischen Verkäusern und Abnehmern. Die letzteren, meistens Krankenkassen unter der jezigen Einrichtung der Kassenärzte Frauen, wollten für das Pfund dieses unschädlich gemachten leiden, zeigt wieder folgendes Vorkommniß, welches der Anz. Nahrungsmittels nur 30 Pi. zahlen, während der Verkäufer 40 Pf. f. d. Savell." mittheilt: Der Schuhmacher Grust war bei der verlangte. Bei den beiderseitigen Erörterungen über die Ange- Habel's Brauerei, Bergmannstr. 5-7. Schwarzmüller, Rolbergerstr. 23. Gasanstalt in Spandau als Laternenanstecker beschäftigt. Am messenheit des gebotenen und geforderten Preises kam es zu sehr 27. März widerfuhr ihm beim Anzünden einer Laterne ein Un- erregten Szenen, die damit endeten, daß der Verkäufer erklärte, fall. Er glitt ab und gerieth mit der rechten Hand in eine Glas- er werde lieber das ganze Fleisch verderben lassen, als es für fcheibe, welche zertrümmert wurde. Er zog sich dabei am Hand- 30 Pf. pro Pfund verkaufen. Ob und wie lange er an dieser gelent eine etwa 2 Zentimeter lange Wunde zu. Am nächsten Entschließung festgehalten hat, konnten wir nicht ermitteln. Heydrich's( Norbert) Säle, Beuth­straße 18-21. Zage ging G. zu dem Kassenarzt Dr. Ruegenberg, welcher die Wunde besah und nun dem Patienten aufgab, sich zum Heil- Nicht gering erschreckt wurden nach der St. 3." am Frig Siges, Wilsnackerstr. 63. Industrie- Hallen, Mariannenstr. 31-32. gehilfen zu begeben und dieselbe mit zwei Stichen zusammennähen Mittwoch Abend die Passagiere des Dampiers Augusta", wel- Joel( früber Keller), Andreasstr. 21. und verbinden zu lassen. Dies geschah. Der nächste Tag ging cher auf dem Wege von Köpenick gegen 8 Uhr von Stralau ab kastanien - Wäldchen, Alt- Moabit 89/90. schmerzlos vorüber. Am darauf folgenden Tage stellten sich und nach Berlin fuhr. Mit den Worten" Adieu Sie!" sprang Keller's Sofiäger, Inh. A. Fröhlich, jedoch heftige Schmerzen ein, und der Verletzte begab sich zu dem plöglich ein Passagier über Bord und verschwand sofort unter Reller, Bergstr. 68. Heilgehilfen, von welchem ein neuer Verband angelegt wurde. Als den Wellen. Der Kapitän ließ zwar sofort rückwärts fahren und Königshof, Bülowfiraße. die Schmerzen trotzdem fortdauerten, ging der Patient zu dem Arzt auch mehrere in der Nähe befindliche Ruderboote eilten zur Hilse Klein's Festsale, Oranienftr. 180. und bat, unter Schilderung des Zustandes, um andere Behandlung herbei; von dem Lebensmüden aber fand man keine Spur mehr, senebel, Badftr. 58( neben Weimann's der Wunde. Er erhielt zur Antwort, es sollten, wie auch bisher nur seinen Hut fischte man auf. Wer der Selbstmörder gewesen schon, falte Umschläge gemacht werden. Es trat jedoch nicht die ist, wußte Niemand auf dem Dampfer, es kannte ihn Keiner. geringste Besserung ein. Da der Kranke jede Hoffnung, von dem zuständigen Kaffenarzt in Spandau eine wirksamere Behandlung Verhaftet wegen Betruges wurde vorgestern der Direktor au erlangen, verloren hatte, so begab er sich aus freien Stücken der sogenannten Deutschen Verkehrsgesellschaft in der Baffage,

Brauerei Friedrichshain( Lips). Brauerei Friedrichshöhe( Payenhofer). Brauerei Pfefferberg. Bräuer, Gr. Frankfurterstr. 74. Buggenhagen, Morigplay. Buß' Salon, Gr. Frankfurterstr. 37. Bürgerfäle, Dresdenerstr. 96. Konzertpart Oftend, Frankfurter Allee . Deigmüller's Salon, Alte Jakobstr. 48a. Deutsches Boltstheater, Schönhauser Gisteller- Etablissement, Chauffeestraße. Giysium, Landsberger Allee . Feen- Palast, Wolfgangſtraße. elbschlößchen( Müller), Müllerstr. 142. Feuerstein's Salon, Alte Jakobftr. 75.

Allee.

Feind, Weinfir. 11. " Freischüß", Fruchtstr. 36a. Gaillard, Prinzenftr. 87. Gehrandt, Gerichtsstr. 10.

Bratwell's Bierhallen, Kommandanten

straße 79.

Ghabt, Brunnenſtr. 3. Gründer's Salon, Schwerinftr. 13, Sabermann's Insel- Restaurant, setfe, Lichtenbergerstr. 21. Senſel, Brunnenſtr. 129.

Gründel, Dresdenerstr. 116.

Plögensee.

Norddeutsche Brauerei, Chauffeeftr. 58, Nürnberg , Schönhauser Allee 28, Orschel, Sebastianstr. 39. Parlamentshalle, Landsbergerstr. 85. Pyrtet, Gipsstr. 3. Rau's Salon, Stalizer. 125( Wolf u. Krüger). Reichert, Müllerstr. 7. Reischach'scher Brauerei=

( Stralau- Rummelsburg).

Ausschank

W. Rehliß, Bergstr. 12. Reng' Salon, Naunynfir. 27. Rennefahrt's Salon, Dennewißfir. 13. Reyer, Alte Jakobftr. 83. Röllig, Neue Friedrichstr. 44. Roll, Adalbertstr. 21.

Rubland, Moabiter Schüßenhaus.

Sachow, Müllerstr. 136.

Saeger, Grüner Weg 29.

Sahm's Klubhaus, Annenftr. 16. Sanssouci , Rottbuserstr. 4a. Scheffer's Salon, Inselstr. 10.

Schloßbrauerei Schöneberg. Schmiedel's Salon( Orpheum), Alte Jakobstr. 32.

Schnegelsberg's Salon, Jahnftr. 8. Schneider, Belforterftr. 15. Schröder, Müllerstr. 178( Wedding­part).

Herzog, Memelerstraße, Deutscher Specht( Brauerei- Ausschant), Neue Serzog, Stromstr. 28.

Kaiser ".

Hafenhaide.

Sliem, Hafenhaide.

Boltsgarten).

N. Seefeld, Grenadierstr. 33. Silber's Salon Schwedterstr. 24. Jakobstr. 26. Süd- Ost, Waldemarstr. 75. Thalia, Lichtenbergerstr. 16. Unionsbrauerei, Hafenhaide. Bereinsbraueret,( Nixdorf). Bittoriabrauerei, Süßowstraße. Bittoria- Salon, Perlebergerstr. 13.

Boltsbraueret( Moabit ). Wedding- Kasino, Schulsir. 29.

Weigt, Markgrafenſtr. 87. Wille Hochstr. 32 a. Wollschläger, Blumenstr. 78. Wohlhaupt, Manteuffelstr. 9. Wuitte, Friedrichsbergerst. 20.

Bemter, Münzfir. 11.

Da verschiedene Veränderungen vorgekommen, ersuchen wir die Parteigenoffen, genau auf diese Lifte zu achten, besonders machen wir noch darauf aufmerksam, bei Festsekung von Ver­anügungen auf diese Liste Bezug zu nehmen.