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Kurt Vogel   in Holland  .

Das alles fann unter den Augen bayerischer Minister, I mand, dem die Persönlichkeit des Berhafteten befannt ist, wird dienst von zuständiger Steffe gefchrieben wirb, bie Behauptung, ba bayerischer Staatsanwälte und bayerischer Richter geredet, ge- ihm zutrauen, daß er bewußt zum Schaden des Reiches eine Nachveranlagung pieltausendfach" vorkommt, nicht den schrieben und gedruckt werden, ohne daß sich auch nur ein handeln konnte. Die Bestimmungen über Hochverrat und Landes- Tatsachen. Bereits in der preußischen Ausführungsanweisung Finger rührt. Wohl aber macht man Landesverräter" verrat haben bei den bayerischen Behörden, insbesondere vor den zum Umlagegefeß ist darauf hingewiesen worden, daß Nachveran­Brozesse so ungeheuerlicher Art, wie der gegen Fechenbach. Bolksgerichten, schon wiederholt eine fo merkwürdige Auslegung lagungen nach Möglichkeit zu vermeiden seien und daß die Kom­und man ist vielleicht nahe daran, im Falle Buttkamer ein daran hat, der Angelegenheit ihre volle Aufmerksamkeit zuzufen sollten, daß in der Regel ein Nachlaß über die 5prozentige erfahren, daß die deutsche Deffentlichkeit ein dringendes Interesse munalverbände deshalb auf die Beschwerdeausschüsse dahin einmir. ähnliches Denkmal neubayerischer Gerechtigkeit zu errichten, wenden." wenn die Gerüchte wahr sind, die sich nach Berlin   verirren. Kreisreserve hinaus nicht gewährt werde. In den weitaus größten Wann wird endlich die Reichsregierung dem bayerischen Teilen des Freistaates Preußen ist diesen Richtlinien erfreulicher­Ministerkollegium flar machen, daß das Gesetz zum Schutze weise Rechnung getragen worden, so daß tie Beschwerdeausschüsse im der Republif in Bayern   mindestens dieselbe Geltung hat, wie Der Mörder Rosa Luxemburgs im Staatsdienst. in anderen Teilen des Reiches, und sicher ebenso in Kraft ist, allgemeinen nicht oder nur unerheblich über die 5prozentige Kreis­wie die veralteten Bestimmungen des Strafgesetzbuchs über Hugenholz in der Kammer die Anfrage an die Regierung ist es durch die den Kreisen nachträglich gewährten Nachlässe ohne Vor einigen Monaten hatte unser holländischer Genoffe reserve hinausgegangen find. In allen diefen Kommunalverbänden Landesverrat". Oder muß die Regierung des Reiches wirk gerichtet, ob es zutreffe, daß der nach Holland   geflüchtete Schwierigkeiten möglich gewesen, auch bei geringem Ueberschreiten lich vor dem Hitler und seinen stillen Gönnern Kotau machen? deutsche   Fliegeroffizier Kurt Bogel, der Mörder Rosa der 5prozentigen Kreisreserve ohne eine Nachveranlagung auszu. Die Affäre Puttkamer  . Luxemburgs, an Flugzeugfahrten beteiligt war, die auf fommen. Veranlassung des Kolonial- und des Marineministers abge= Nur in einzelnen Gebietsteilen sind die Beschwerdeausschüsse leber die Verhaftung des linksstehenden Journalisten Franz halten wurden, um die photographische Aufnahme von Küsten  - unter vollkommener Berkennung ihrer Aufgabe dazu übergegangen, von Puttkamer   und dessen Verwandten erfährt der Sozialstrecken zu erproben. Die Antwort auf diese Anfrage ist von das Umlagefoll der lieferpflichtigen Landwirte ohne Rücksicht auf demokratische Parlamentsdienst aus München  , daß man Buttkamer der holländischen Regierung erst jetzt erteilt worden. Wie die Gesamtumlage des Kreises in unverhältnismäßig hohem Grade unter dem seltsamen Berdacht verhaftet habe, an dem Mord des unser holländisches Parteiblatt" Het Bolt" meldet, trifft zu ermäßigen, so daß selbst bei den nicht unerheblich späteren Nach­vor wenigen Tagen tot aufgefundenen Geheimbündlers es zu, daß Oberleutnant Vogel, der unter dem falschen läffen sich eine Rachveranlagung der einzelnen Erzeuger nicht ver Bauer beteiligt zu sein. Die bayerische Justiz schöpfte tiefen Ber  - Namen Kurt Belsen und mit einem falschen Paß im Jahre meiden ließ. Lediglich in dieser im Verhältnis zur Gesamtheit der dacht", weil Buttkamer mit Bauer längere Zeit in Verbindung stand, 1919 nach Holland   kam, unter dem falschen Namen Ingen im Kommunalverbände geringen Anzahl von Kommunalverbänden iſt Feststellung möglich, daß Bauer im Ernst die Absicht hatte, photographischen Aufnahmen gemacht hat. ihn beobachtete und aushorchte. Durch diese Berbindung war die Dienst des ehemaligen deutschen   Majors Diemer die flug- eine Nachveranlagung erforderlich geworden, die natürlich nunmehr Scheidemann   zu ermorden. Hiervon wurde der Münchener  

famers find.

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Bot zeidirektion Mitteilung gemacht, wo Bauer am 19. Januar feinen Blan, den Raffeler Oberbürgermeister in feiner Heimat zu er morten, zugab, ohne daß die Polizeidirektion etwas gegen ihn unternahm. Buttkamer aber, der diesen Mord­plan aufgebedt hatte, wurde festgenommen, weil man ihn jetzt des Mordes an Bauer verdächtigt, ohne daß hierfür der geringste Anlaß vorhanden ist. Sein Bruder und dessen Verlobte wurden der Frei­heit beraubt lediglich, weil sie Angehörige Butt­Im Zusammenhang mit der Verhaftung der Gebrüder von Butt­Im Zusammenhang mit der Verhaftung der Gebrüder von Butt­famer wurde auch der 25jährige Kaufmann Edmund Heines  verhaftet. Die Münchener   Polizei erklärt, mit Rücksicht auf den Gang ter Untersuchung vorerst feine Auskunft geben zu fönnen. Im Berliner Tageblatt" gibt dessen Münchener   Korrespondent Es handelt sich um den Mür.chener Korrespondenten des Ber­liner Börjenfuriers", Franz von Butttamer, der zusammen mit feinem jüngeren Bruder, einem Studenten, von der politischen Bolizei verhaftet worden ist. Buttfamer gehört politisch dem linten Flügel der Demokratischen Partei ar.. Während der Novemberrevolution wurde er von seinen Kameraden in den Mün­ chener   Soldatenrat gewählt, flüchtete in der Zeit der Räte­regierung vor den Kommunisten nach Bamberg   und wurte nach Biederherstellung der Ordnung demokratischer Partet. fetretär in Schweinfurth. Von dort nach Breslau   versetzt, libernahm er hier die Bertretung des Berliner Tageblatts" und leistete der deutschen   Sache in Oberschlesien   wertvolle Dienste. Die Einblicke, die er dabei in gewisse bedentliche Machenschaften bei ten nationalistischen Radifalen ge­wann, trugen ihm einen 5 a ß ein, der ihn auch bei femer Rüdtehr nach München   begleitete. In München  , wohin er Dor Jahresfrist aus privaten Gründen zog, war er zunächst für, den Berliner   Börsenturier" und für ein deutiches Informationsbureau tätig. Wenn feine Verhaftung von nationalistischer Seite mit der Er mordung des Scheidemann- Attentäters Bauer in Zusammenhang gebracht wird, so fönnte das nur in dem Sinne zusammentreffen, baß Buttkamer die Zusammenhänge des Mortes in einer dem Bauer nahestehenden Gruppe gesucht hat. Seit längerer Zeit roar er, wie übrigens auch andere linksgerichtete Politiker und Jour­nalisten, geheimer polizeilicher Beobachtung unter worfen. Es fiel in Berufstreifen auf, daß er von der Einladung zu dem Reichskanzlerempfang ausgeschlossen blieb.

von dem verhafteten Buttkamer dieses Charakterbild:

Das Berliner Tageblatt" fügt diesen Mitteilungen feines Rorre spondenten noch aus eigenem die Bemerkung an: Herr v. Puttkamer  , der uns aus feiner früheren Tätigkeit als unser Korrespondent in Breslau   genau bekannt ist, hat sich damals als ein zuverlässiger und gewissenhafter Berichterstatter erwiesen, der der deutschen   Sache in Oberschlesien   ausgezeichnete Dienste geleistet hat. Nie

Eine goldene Geschichte.

Von Karl Fischer.

Wenn man etwas ganz Großes und Gutes von jemandem fagen will, dann fagt man ja wohl: er hat ein goldenes Herz, oder: er ist ein goldener Mensch!

So einer war auch Er, der, ach so häufig, Bertannte und so hartnäckig Berbannte in Doorn  .

Bon feinem großen, guten Herzen sind im Lauf langer Jahre unendlich viele Geschichten weitergegeben und geglaubt worden. Die allerschönste aber ist erst dieser Tage infolge eines Zufalls durch ein paar fonfervative Zeitungen gezogen, und weil fie fo be­fonders glänzend ist, muß man sie eine goldene Geschichte nennen, Diese schöne Geschichte spielt in den Oktobertagen des Jahres

1917.

Man weiß noch, wie es damals war. Das barbarisch- blutige Ringen war furz vor dem Ende, unfere Kraft war gebrochen, der Dolchstoß von hinten, na und so, und bald flangen die lieblicheren und luftigeren Lieder der Revolution. Er aber mit dem weiten Blid, den man immer an ihm be­wundern mußte, wußte natürlich alles beffer.

Er glaubte mit seinem goldenen Optimismus im goldenen Herzen an den Sieg und hatte sich gewiß schon lange vorher Visiten­farten mit der fulminanten Inschrift: Wilhelm der Siegreiche ferti gen laffen.

Indessen Er dachte nicht nur an sich, sondern war auch besorgt für seine siegreichen Generäle, für die großen Söhne des Boltes, wie man das damals sehr sinngemäß nannte.

Um diesen Helden im Großen Hauptquartier   eine besondere Ehrung zuteil werden zu lassen, hatte Er und nun fommt die goldene Geschichte bei einer befannten Berliner   Juwelen firma hundert goldene Feldflaschen, mit seinen Initialen ge­fdmüdt, bestellt.

für die einzelnen Landwirte eine unerwünschte Belastung darstellt. anlagung ein Produktionsrückgang, der von dem Verfasser des oben­Reinesfalls ist jedoch durch diese Einzelfälle von nachträglicher Ber­genannten Artikels auf 30 Broz. der Gesamtproduktion angegeben wird, zu befürchten.

Fälschungen für Frankreich  .

die flugphotographischen Aufnahmen sich ihrem Ende näherten, Die holländische Regierung behauptet zwar, daß erft, als von der Fremdenpolizei gemeldet wurde, Ingen sei in Wirt lichkeit Kurt Vogel  . Jedenfalls steht aber fest, daß Bogel   noch eine Zeitlang an den Flügen teilnahm, nachdem bereits offi­ziell bekannt war, daß er der Mörder Rosa Luxemburgs sei. der nach seiner Flucht aus Deutschland   in Holland   interniert " Het Bolt" fragt mit Recht, wie es möglich sei, daß Vogel, Kaffel, 6. April.  ( Eig. Drahtberidyt.) Kurz vor Ostern wurden wurde, an den von amtlicher Seite unternommenen Flügen in Kassel   mehrere Berfonen von der Kriminalpolizei festgenommen, teilnehmen konnte. Die holländische Regierung teilt hierüber weil sie dem franzöfifchen Spionagebureau in Düffel. mit, daß ordnungsgemäß, da hierfür Gründe als vorhanden ganisationen und Verbände in Deutschland   überbracht hatten. Diese dorf, Bleichstr. 7, Nachrichten über angeblich rechtsradikale Dr. angesehen wurden, dem Bogel   eine größere Bewegungsfreiheit Nachrichten hatte das Haupt de: Gesellschaft, ein gewisser Hans zugestanden worden ist". Es erscheint schleierhaft, welche Heinrich Brüning  , der unter dem falschen Namen eines Dr. Rosa Luxemburgs, der vom Gericht zu zwei Jahren Gefäng- nach dem Muster des Berliner   Großfälschers Paul Ansbach frei Gründe" die holländische Regierung gehabt hat, den Mörder Börner seit längerer Zeit in Wilhelmshausen   bei Kaffel wohnte, nis verurteilt wurde und sich der Verbüßung der Strafe durch erdichtet. die Flucht entzog, mit solcher Nachsicht zu behandeln.

Aus den aufgefundenen zahlreichen Schriftftüden, die außerordentlich geschickt angefertigt und gefälscht waren, ging Het Bolt" nennt die Affäre Vogel mit Recht einen hervor, daß Brüning   alias Dr. Börner nicht nur die Meldungen widerlichen Standal und richtet die Frage an die erfand, sondern auch den von ihm erfundenen angeblichen Geheim­Regierung, ob Bogel   wieder interniert sei oder immer noch tische Kampffront Groß- Deutschland", verbänden gefährlich flingende Namen gab, wie Böl Deutsche Wehrkraft", frei herumlaufe. Auch die deutsche Deffentlichkeit hat ein Sturmabteilung Heymann"," Hauptgeschäftsstelle der Sturmabtei Interesse an der Aufklärung dieser Angelegenheit. Bogel   ist lung" u. a. m. Seine angeblichen Meldungen, die sich auf die seinerzeit unter Beihilfe verschiedener amtlicher Stellen aus Vorbereitungen eines Rechtspuifches bezogen, tamen aus München  , dem Gefängnis befreit, mit falschen Papieren versehen und Hamburg  , Hannover   und Berlin  . Das den Franzosen in die Hände iber die Grenze gefchafft worden. Seitdem ist er für die gespielte Material war geeignet, den Eindrud zu erweden, als deutschen   Behörden unauffindbar" gewefen. Es wäre von würde und als ob Waffen in großer Anzahl vorhanden seien. Bei wenn in Deutschland   eifrig gegen Frankreich   gerüstet Intereffe zu erfahren, welche Schritte die Regierung zu unter Brüning   wurden etwa 40 falsche Stempel vorgefunden, die nehmen gedenkt, um den wegen eines gemeinen Berer zur Beichnung feiner Schriftflüde verwendet hatte. Brüning   war brechens verurteilten Bogel   der ihm auferlegten Strafe zu zuletzt angestellter Mitarbeiter des in Hannover   erscheinenden zuführen. deutschvölkischen Sturm", dessen Geschäftsstelle er in Raffel leitete. In dieser Stellung hatte er naturgemäß Zutritt zu zahlreichen Die Hetze gegen die Brotversorgung. Rechtsstehenden. Mit Brüning  , der im Jahre 1900 geboren und von Beruf Raufmann ist, wurden noch folgende Personen festge In letzter Zeit ist in wiederholten Zeitungsveröffentlichungen, nommen: die 1903 geborene Elli Hagemann is Kaffel, der insbesondere auch in einem unter der Ueberschrift Reichsernäh- 1902 geborene Friz Wasmuth Kassel und ein 1892 geborene: rungsminister und kommende Ernte" von Herrn v. Rahrer- Gahrly in früherer Schußpolizeibeamter aus Düffeldorf namens Franz Wan­der Nummer 154 der Deutschen Tageszeitung" vom 4. April 1923 der, der hauptsächlich militärische Spionage betrieb. erschienenen Artikel als produktionshindernder Umstand für die fommende Getreideernte die Nachveranlagung zur Getreideumlage schweig, und die Kommunistin Minna Faßbauer wurden ver August Merges  , der frühere Bräsident des Freistaates Braun des preußischen Staatsfommissars für Bolfsernährung vom 19. Fe­für das Jahr 1922/23 bezeichnet und diese als durch einen Erlaß haftet. bruar 1923 veranlaßt hingestellt worden.

Abgesehen davon, daß die Nachveranlagung nicht durch den genannten Erlaß geschaffen, sondern im§ 4 Abfaz 5 des Gesetzes über die Regelung des Berkehrs mit Getreide aus der Ernte 1922 vorgeschrieben ist, entspricht, wie dem Amtlichen Preußischen Presse

%

Deutschland   und Memelgebiet. Die deutsche Regierung hat bei der Botschafterkonferenz durch die deutsche Botschaft in Paris   den Antrag gestellt, falls bei den zurzeit zwischen ihr und den Memel­ländern schwebenden Berhandlungen die Frage der Option von im Memelgebiet   ansässigen Personen für Deutschland   zur Sprache tommen sollte, zu diesen Verhandlungen hinzugezogen zu werden.

Ohne goldene Feldflasche, denn die bestellten goldenen Flaschen| vordem die Ausgrabungen des Amerikaners geleitet hatte, ganz in hatte Er ganz vergessen.

Aber die Juwelierfirma hatte sie nun mal in Arbeit und machte fie auch fertig und dachte nicht an die Reichsbant, wohin das Gold doch eigentlich gehörte. Denn, mein Gott, Er, der einst den Spruch geprägt und propa­gandiert: das Gold gehört in die Reichsbant! hatte ja auch nicht daran gedacht.

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Mühe und Arbeit, und wenn sich ein Liebhaber fand Die Juwelierfirma wollte indeffen auch etwas haben für ihre Mühe und Arbeit, und wenn sich ein Liebhaber fand es laufen ja noch genug Leute herum, die in die schöne vergangene Beit verliebt find der genügend Geld für eine fo teure" Reliquie aufbrachte, fonnte er eine goldene Feldflasche kaufen.

Das hatte nun auch ein Kaufmann aus Charlottenburg   getan. Bei dem fand die Polizei die goldene Flasche mit den kaiser­lichen Initialen, und sie glaubte ihm nicht die Geschichte, die er erzählte, sondern hielt ihn für verrückt und konfiszierte bie goldene Flasche. Ueber derartige Mißgriffe einer republikanischen Bolizei darf man sich natürlich nicht wundern. Die frühere fönigliche Polizei hätte selbstverständlich volles Verständnis für solche monströsen Abnormitäten gehabt.

Die als Kronzeuge zitierte Juwelierfirma befreite den Rauf. mann von schmählichem Verdacht.- Bielleicht muß man in diesem Mißgeschid des Kaufmanns fo etwas wie den Fluch des Goldes fehen.

die

Aber es hätte noch viel schlimmer tommen können; und von Ihm so häufig schwer mißhandelte Kunst wäre sicher der leidende Teil gewesen.

Wer bürgt dafür, daß der Sieg uns nicht auch ein Bild des Hofmalers gebracht hätte von der goldenen Feldflasche, aus der Er einem verwundeten Soldaten zu trinken gibt.

Nur

seine Dienste zu nehmen und mit ihm jehr umfangreiche und syste= matische Grabungen im sogenannten Tal der Könige auf der an­deren Seite des Nils gegenüber Luror zu betreiben. Das Glüd war ihm hold, und es gelang ihm, das Grab von Zut- ankh- Amen ja auf den nächsten Herbst verschoben werden mußte, er nicht mehr aufzufinden, dessen endgültige Erschließung und Durchforschung, die erleben sollte. Auch wenn man die bisher veröffentlichten Berichte über das Königsgrab aller fenfationellen Zutaten entfleidet, bleibt der Fund zweifellos einer der bedeutungsvollsten, die je in den Felsengräbern des uralten Nillandes gemacht worden sind. Schwer vermag fich der Fernstehende ein Bild von den Mühen zu machen, die mit diesen ägyptischen Ausgrabungen verknüpft sind. Das Land, in dem sie stattfinden, ist ausgebörrt von der glühenden afrikanischen Sonne; kein Baum, fein Strauch mildert in dem völlig unfruchtbaren Steingeröll die sengende Hize; Begetation entwickelt fich nur da, wohin während der Dauer der Nilüberschwemmung die belebenden Fluten bringen. Es ist eine in ihrer Einfamfeit beftemmende, völlig tote Stein- und Felswüste, und der Schutt de: Jahrtausende hat die Zugänge zu den Felsgräbern der Pharaonen völlig untenntlich gemacht. Nachtes Gestein, wirres Geröll, wohin der Fuß tritt, und wo Art und Spaten der Fellachen nach den An­weisungen der Archäologen die Geheimnisse einer feit Jahrtaufen­den versunkenen Wunderwelt wieder ans Tageslicht zu bringen sich bemühen.

Ein Mantel aus der Bronzezelt. Torfftechende Landleute fanden in einem Moo: bei Stara in Schweden   einen halben Meter unter der Oberfläche einen langen Wollmantel von außerordentlich hohem Alter. Eingehende Untersuchungen von Montelius- Stockholm und Kossinna- Berlin ergaben, daß das Kleidungsstück, wie R. Lebius in der Umschau" mitteilt, wahrscheinlich drei bis viertausend Jahre an feiner Fundstätte geruht hat. Der schwedische Staatsgeo­loge Dr. L. von Post hat mitroftopische Studien an den Torfschich ten gemacht, von denen der Mantel bedeckt war, und e: ist dabei ebenfalls rechnerisch auf das angegebene Alter gekommen. Man weiß, daß Moor konservierende Eigenschaften hat; daraus erklärt fich die gute Erhaltung des Kleidungsstüces, das in seinem breiten Faltenwurf durchaus modern aussieht und an einen großen Have lock erinnert. Wer mit dem Mantel bekleidet in Hamburg   oder Berlin   bei Schneewette: über die Straße ginge, würde in feiner Weise auffallen. Und doch war sein ursprünglicher Befizer wahr Gefcheinlich ein Zeitgenosse Hammurabis  , des Königs von Babylon, und des Erzoaters Abraham. Als der Mantel gewebt wurde, existierten weder Rom   noch Karthago  , und die Germanen hatten die Standinavische Halbinsel noch nicht verlassen.

deut

Und auf diesem Bild hätte man sicher die Kugeln und Kanonen­Man dente: hundert maffin goldene Feldflaschen, das heißt stüde und Schrapnells nur so Ihn umschwirren sehen. Ihn hoch doch noch ein wahrhaft faiserliches Geschent, das so recht sinnfällig zu Roß, den Feldmarschallstab   in der Hand, und unter diefes schöne und geschmackvoll der Zeit Ausdruck gab, in der man damals lebte. Bild hätte man geschrieben: Der Kaiser auf dem Schlachtfeld! Diese hundert goldenen Feldflaschen sind so ganz das Symbol Aber der liebe Gott hat es diesmal gut gemeint mit der der Sorgen, die man im Großen Hauptquartier   hatte, jener Gorgen, fchen Kunst und das ist schöner und goldener als die goldene bie immer mit den Sorgen des hungernden Bolles sympathifierten! Schichte von der goldenen Feldflasche. Und man denke, wie schön und schmuck es den lieben Luden­dorff gelassen, wenn man ihm fo cin goldenes Dings umgebaumelt hätte.

Denn daß die erste dieser goldenen Feldflaschen den Weg zu Ludendorff   gefunden hätte, ist doch so sicher wie das Amen in der

Rirche.

Aber leider tam alles anders.

Lord Carnarvon  . Es ist nicht ohne Tragit, daß der Entdecer Königswusterhausen, die größte Röhrenstation der Welt, Db­des in den letzten Monaten Jovial genannten Röniasarabes bei gleich die drahtlose Telegraphie und Telephonie bei uns noch nicht Lugor gerade in einem Augentlid starb. in dem ihm als Lohn un den Aufschwung genommen hat wie in den angelsächsischen Ländern, ermüdlicher fiebenjähriger Forscherarbeit ungeahnter Erfolg und so ist doch das innerbeutsche Funneh nach dem Striege in groß. Weltruhm zugefallen war. Sproß eines alten englischen Abelsqe zügiger Beife ausgebaut worden. Die Hauptfunkstelle ist jetzt die der Kleanpthologie zugewandt, nachdem erfolgreiche Ausgarbungen halb weniger Jahre eine großartige Anlage geschaffen worden ist, fchlech's, hatte sich Lord Carnarvon   erst sehr spät, im Jahre 1914, frühere militärische Station Königswusterhausen. Daß hier inner­eines Amerikaners bei Luror feine Aufmerksamkeit erregt hatten, geht aus dem Urteil eines betannien amerikanischen   Fachmannes und auch die anderen Helden des Großen Hauptquartiers bekamen Dant feinem gewaltigen Bermögen war er imftande, den ägypti. für drahtlose Telegraphie Lee de Fores hervor, das in der Um. das Rennen, und der liebe Ludendorff lief nach Schweden  . schen Antiquitäteninspektor, den Engländer Howard Carter  , der schau" erwähnt wird. Der Gelehrte äußerte sich nach einer Stu

Die Revolution fam, und die Rolljalousien wurden vor dem Die Revolution fam, und die Rollsolousien wurden vor dem Großen Hauptquartier heruntergelassen, Er riß aus nach Holland  ,