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Volksparteiliche Seitensprünge.

Frankreich und die Kommunisten.

der fogenannten franzöfifchen Eisenbahnregie, und verbisfene But spiegelt sich in den Befehlen und Aufforderungen an die deut­Die Deutsche Wolfspartei ist in Preußen Re= Effen, 6. April. ( Eigener Drahtbericht.) Das kommunistische schen Eisenbahner. Zu Dugenden wirft man Eisenbahne: aus den gierungspartei innerhalb der großen Koalition, worauf Ruhr- Echo", das zurzeit nach dem Berbot der Effener Ar- Dienstwohnungen, vertreibt die Leute mit Familie aus der Heimat. fich die Führung der Partei und vor allem auch ihre Anhänger beiterzeitung" neben dem Kleinen Anzeiger", einem Ableger der Die Zurückbleibenden lassen sich nicht irre machen. Ohne jede Ber­draußen im Lande stets sehr gut befinnen, wenn es gilt, Rheinisch- Westfälischen Beitung", als fast einziges Blatt abredung wächst ber persönliche Widerstand und ein jeder ringt Nechte in Anspruch zu nehmen. Aber eine Koalitionspartei Effens erscheint, bringt in seiner heutigen Nummer eine Enthüllung, gegen die französische Aktion. übernimmt, wie der Sozialdemokratische Parlamentsdienst die geeignet ist, erhebliches Aufsehen zu erregen. Der Artikel be- der Bevölkerung mit Bedarisartikeln. Auch die Industrie und der Die Bahnsperre erschwert freilich die Bersorgung mit Recht hervorhebt, auch Verpflichtungen gegenüber den schäftigt sich zunächst mit den internen Auseinandersetzungen in der Handel leiden. Aber damit war zu rechnen und niemand murrt. anderen Regierungsparteien. Deffen ist man sich jedoch, ganz KPD . und mit dem findischen Radikalismus der Berliner Richtung, Die Landstraßen von Köln und Koblenz nach Trier sind besonders in der Zentrale, bei der Ernennung von Beamten die durchaus verlangte, daß die Kommunisten im Ruhrgebiet die voll von allen erdenklichen Transportmitteln. Auch die Mosel nicht bewußt. Das parlamentarische System bedingt, daß Besehung der Betriebe durch die Arbeiter proflamieren ist start mit Schiffen belegt. eine große Zahl politischer Beamter den Parteien der Regie- follten. Das Ruhr- Echo" weist darauf hin, daß diese Barole auch rung entnommen werden, weil es nicht angeht, daß die Mehr- von den fintsoppofitionellen Kommunisten des Ruhrgebiets einmütig zahl dieser für die Politik der Regierung verantwortlichen abgelehnt werde und fährt dann wörtlich fort: Beamten der Opposition, sei es der deutschnationalen oder der fommunistischen, angehören. Die Deutsche Bolkspartei hat noch keine Gelegenheit verpaßt, wo es sich darum handelte, Ansprüche auf Besetzung eines solchen Amtes durch einen ihrer Anhänger zu erheben.

Einige Zeit nach der Besetzung des Ruhrgebiets hätten wir leicht die Möglichkeit gehabt, die Betriebe zu befehen. Bon fran zösischer fapitalistischer Seite wurde mehr als einmal der revolutionären Arbeiterschaft der Borschlag gemacht und die Hilfe der französischen Bajonette angeboten. Diese Anträge wurden selbstverständlich von unserer Partei mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen."

Demgegenüber erleben wir aber immer wieder, daß in einzelnen Provinzen die Volksparteiler zur deutschnatio nalen Opposition abschwenten, wenn ein Amt Betriebsbesetzung durch die Kommunisten im Ruhrgebiet gar nichts Das Ruhr- Echo" führte dann sehr richtig weiter aus, daß die durch einen Sozialdemokraten besetzt werden soll. Das war vor kurzem der Fall im Rheinland , als Genosse anderes bedeutet hätte, als daß damit für die wirkliche Besetzung der Das war vor kurzem der Fall im Rheinland , als Genosse Betriebe durch den französischen Militarismus freie Bahn ge­Bauknecht zum Regierungspräsidenten in Roblenz ernannt Wenn man allerdings die Haltung des werden sollte, und jetzt haben Deutschnationale und Volks- schaffen worden wäre. partei gemeinsam Einspruch gegen die kommissarische Be-" Ruhr- Echo" gegenüber der Tragödie bei Krupp betrachtet, so Stellung eines Genosseri, des Ministerialrats Krüger, zum Re- findet man nicht, daß das Ruhr- Echo" die Ratschläge, die es erteilt, gierungspräsidenten in Lüneburg erhoben. Dabei ist die im eigenen Hause richtig beherzigt; denn das Ruhr- Echo" hat die fommissarische Ernennung durch die preußische Regierung er: Rrupp- Direttoren um deffentwillen denunziert, weil sie durch das folgt, in der die Deutsche Volkspartei zusammen mit den So- Biehenlaffen der Sirenen eben das getan hatten, was von den zialdemokraten, nicht mit den Deutschnationalen, fight. tommunistischen Betriebsräten der Firma Krupp felbft gefordert worden war.

Der Grund für das Verhalten der Lüneburger Bolts­parteiler ist lediglich darin zu suchen, daß Krüger Sozial­demokrat ist. Denn gegen eine fachliche Eignung sind gar teine Einmendungen zu machen und auch nicht ge­macht worden. Krüger ist tatsächlich ein außergewöhnlich tüchtiger Beamter; er hat die Beamtenlaufbahn fchon unter dem alten Regime eingeschlagen und ist der Sohn eines früheren Ministers eines mitteldeutschen Bundesstaates. Was die volksparteiliche Opposition in Lüneburg verursacht, ist lediglich die Tatsache, daß er Sozialdemokrat ift.

Gelingt es den Rentralinstanzen der Volkspartei nicht, ihre Anhänger nofitisch besser zu erziehen und ereignen sich immer wieder Fälle der gekennzeichneten Art, so darf sich die Bolkspartei über mögliche Folgewirkungen nicht wundern.

Die Protokolle des Vollzugsrats.

Wann wird Richard Müller sie herausgeben? Richard Müller , weiland Vorsitzender des Bollzugsrats der Arbeiter und Soldatenräte, hat vor wenigen Tagen mitteilen laffen, baß er an einer Geschichte der deutschen Revolution arberte, für die er die Protokolle des Bollzugsrats benuge. Hierzu fei folgendes bemerkt:

In der letzten Sitzung des Bollzugsrats, die am Abend vor dem erften Rätefongreß stattfand, wurde beschlossen, daß nach erfolgtem Ausschreiben der Protokolle je ein Eremplar dem Archiv der Sozialdemokratischen Partei und dem Archiv ter Un­abhängigen Sozialdemokratischen Partei übergeben werden follte. Die Kommunisten waren am Bollzugsrat bekanntlich nicht beteiligt. Diefem Beschluß des Bollzugsrats wurde nicht ent­sprochen. Richard Müller ging zur Kommunistischen Partei über. Er scheint, wenn die in der Deffentlichkeit gemachten Angaben zu­treffen, noch im Besiz der Protokolle zu sein, die übrigens niemals von den Bete ligten bestätigt worden sint. Außerdem fehlt bisher auch jede Feststellung darüber, ob die Protokolle vollständig erhalten find. Gedenkt Herr Richard Müller dem Beschlusse des Bollzugsrats nicht endlich nach zukommen und ein Exemplar bem sozialdemokratischen Parteiarchiv zuzustellen?

dienreise durch Deutschland folgendermaßen: Ich war erstaunt, festzustellen, daß Deutschland uns in mancher Beziehung in der Ent midlung der drahtlosen Telegraphie überflügelt hat. Besonders erwähnenswert ist die Regierungsfunkstelle bei Königswusterhausen . Sie hat 11 Sendeapparate, die gleichzeitig in Betrieb find; etwas Aehnliches gibt es in den Bereinigten Staaten nicht. Königswuster­haufen hat zehn KW- Röhrensender und ist die größte Röhrenjtation der Welt, die größere ud bessere Gender hat als wir jemals in Amerika herzustellen vermochten, obwohl wir sie erfunden haben."

Eine Konstanzer Hochverratsaffäre. Konstanz , 6. April. ( Mtb.) Die Bodenseezeitung" berichtet: In ein Konstanzer Hotel gelangte ein an den Portier gerichteter Brief, auf dem noch eine zur weiteren Beförderung gerichtete Bemerkung: Liebe 28" stand. Der Portier achtete dieser weiteren Adresse nicht, öffnete den Brief und fand einen Fragebogen, der Auskunft über die Reichswehr in Konstanz ( wieviel Truppen von Kon. stanz nach Berlin abgegeben worden feien, wieviel Geheimorgani­tionen vorhanden seien usw.) verlangte. Angeboten wurden follte durch das Spionagebureau in Basel erfolgen. In 100 Franken nach Beantwortung der Fragen. Die Auszahlung diese Sache sind hauptsächlich die Gebrüder Mutschle und der Ingenieur Rie B verwidelt. Mehrere Berhaftungen find erfolgt. Die Untersuchung brachte weiteres Material an das Tageslicht. So wurden bei der Haussuchung Stempel des Bundes der Auf echten"( so heißt jedenfalls der Titel des Spionagehandels), die in einer hiesigen Fabrit hergestellt waren, gefunden.

Die Gewerkschaften im besetzten Gebiet.

Dortmund , 6. April. ( Eigener Drahtbericht.) In Dortmund tagte am Freitag eine Konferenz der freien Gewerkschaften aus dem befeßten Gebiete, in der zu der augenblicklichen Lage Stellung ge­nommen wurde. Ueber die Stimmung in den Kreisen der freien Gewerkschaften unterrichtet folgende einstimmig angenommene Ent­fchließung:

Die gewertschaftlich organisirten Arbeiter, Angestellten und Beamten des Ruhrgebiets stehen nach wie vor auf dem Stand punkt, daß der Einbruch des franzöfifchen und belgischen Mili­tarismus ins Ruhrgebiet mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln des passiven widerstandes abgewehrt werden muß. Der Kampf wird geführt, um eine Berständigung zu erzielen, welche wirklich die Gewähr eines dauerhaften Friedens bietet. In diesem Kampf lehnt die Konferenz noch mals alle chauvinistischen und nationalistischen Ziele und Be. strebungen ab. An die Arbeiter, Angestellten und Beamten wird bie Mahnung gerichtet, an der Ablehnung aller nationalistischen Bestrebungen weiterhin festzuhalten. Gewaltsame Zusammenstöße müssen durch das besonnene Berhalten der Arbeitnehmer. schaft vermeden werden.

Hat die Arbeiterklasse ihre Pflicht getan? Ja, mit Stolz stellen wir das fest! Woh! hat die Parteileitung dafür Sorge getragen, daß jede nationalistische Welle niedergehalten wurde. Es Führern der wirtschaftlichen Organisationen, daß mit Leichtigkeit die war ein solch gutes Einvernehmen zwischen Parteileitung und den von fait allen Beamten entblößten Behörden zu jeder Zeit ange­rufene Unterstützung fanden.

spürte, glaubte nun mit Ausweisungen die Partet und die Der Franzose, der den immer stärker werdenden Druck ver­Gewerkschaften mürbe machen zu können. Der Parteisekretär und drei Gewerkschaftsführer wurden verhaftet und ohne daß fie ihre ausgewiesen. Damit hat der Franzose erstens nichts erreicht und persönlichen Angelegenheiten regeln fonnten, ins unbesetzte Gebiet zweitens fein wahres Gesicht gezeigt. Die Arbeit wird doch gemacht, und zwar so lange, als noch ein einziger flaffenbewußter Arbeiter im Trierer Bezirk ist.

Der Kampf an der Ruhr und am Rhein geht weiter, auch wenn Die Arbeiterklasse ist noch soviel Brutalität angewandt wird. Führerin in diesem Kampf. Möge sie es bleiben.

Ludwigshafen , 6. April. ( WTB.) Von den Ausweisungen pfälzischer Eisenbahner aus dem Direktionsbezirk Ludwigshafen entfallen auf Raiserslautern 14, Landau 17, 3 wei. brüden 14, Neustadt 6, Landstuhl 3, Schifferstadt 1, Minden 2, zusammen 57. Die Ausgewiesenen gehören meift dem mittleren Eisenbahn dienst an. Bei den Aus­weisungen wurde vielfach mit der bekannten empörenden Rücksichts losigkeit verfahren. Bei der Abfegung der Ausgewiesenen am rechten Rheinufer wurden alle nochmals einer Leibespifitation unterzogen, wobei einzelnen die letzten Reste von Tabat und Bigarren abgenommen wurden. Der Transport vollzog sich unter besonders starter Bedeckung.

Der Rücktritt Brantings.

Stockholm , 6. April. ( Eig. Drahtbericht.) Die zurüdgetretene Regierung Branting bestand ausschließlich aus Sozialdemokraten, ba die Liberalen und die Rechte nach den Wahlen von 1921 nicht in der Lage waren, allein oder zusammen zu regieren. Eine Beamten­regierung wurde damals auf Grund schlechter Erfahrungen Don früher nicht gebildet. Dem Rücktritt des Kabinetts liegt folgender Tatbestand zugrunde: Bei den großen Aussperrungen, besonders im Bergbau, erhalten viele Arbeitslosen seit Wochen die Unter­stübung nicht; die Entziehung wird damit begründet, daß fie sich in einem Konflikt befänden und infolgedessen einen Anspruch auf Unterstützung nicht hätten. Die Regierung beabsichtigte, dieser ungerechtigkeit ein Ende zu machen, und sie legte deshalb dem Reichs. tag neue Richtlinien für die Arbeitslosenunterstüßung vor. Bon vorn­herein machte sie die Ablehnung dieser Richtlinien zur Kabinettsfrage. Die 3 weite Rammer nahm den Entwurf der Regierung bei der ersten Beratung an, dagegen lehnte ihn die Erste Rammer ab. Nad diesem Ausgang machte der betreffende Fachausschuß einen Rom­promißoorfchlag, der auch die Regierung und die sozial demokratische Fraftion befriedigte. Die Erste Rammer lehnte aber am Donnerstag auch diesen Vorschlag ab, so daß die Regierung fid) gezwungen fah, aus diesem Berhalten ihre Konsequenzen zu ziehen. Der König ist gegenwärtig zur Erholung in Italien . Die Re­gierungstrife mird deshalb eine schnelle Erledigung nicht erfahren. Da die parlamentarischen Verhältnisse noch genau die gleichen sind wie nach den Wahlen im Jahre 1921, ist anzunehmen, daß in der Zusammensetzung der Regierung eine wesentliche Veränderung nicht vorgenommen wird.

Die Konferenz erwartet aber andererseits von der Reichs­regierung, daß sie jede sich bietende Gelegenheit benutzt, um den Stodholm, 6. April. ( WTB.) Der Rücktritt des Kabinetts Abwehrkampf zu einem günstigen Abschluß zu bringen. wird in der Bresse lebhaft besprochen. Bon sozialdemokrati­Die Räumung des Ruhrgebietes muß im Vordergrund scher Seite wird erklärt, daß die Konservativen und die Liberalen aller Verhandlungen stehen und als nächstes Ziel erreicht werden. die Verantwortung für den Rücktritt des Rabinetts trifft. Klare Stellung aller Teile der Regierung zur Verhandlungsfrage Die sozialdemokratische Presse bezeichnet einstimmig die Ablehnung wird am besten Gewähr dafür bieten, daß sich die weitesten Bolts- des Ausschußantrages in der Frage der Arbeitslosenunterstügung als treise in diesem Abwehrkampf hinter die Regierung stellen."

Anläßlich der Vorgänge bei Krupp wurde folgende Ent. Herausforderung. Bon tonservativer Seite begrüßt man allgemein die Demission als eme Erleichterung. eme Erleichterung. Die liberalen schließung ebenfalls einstimmig angenommen: Die Konferenz der Ortsausschüsse des ADGB., des Af. Blätter heben hervor, daß tiefergehende innerpolitische Gründe für Bundes und des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes nimmt den Rücktritt des Kabinetts vorhanden sein müssen. Ein rein libe­mit Entrüftung Renntnis von dem gewalttätigen Borgehen, der rales Rabinett scheint der Göteborger Handelstidning" weniger Franzosen gegen die Kruppschen Arbeiter, das mehr als 40 Ar- wahrscheinlich als eine rein tonfervative Regierung, und beitern Leben und Gesundheit gekostet hat. Diese neue Gewalttat beide Möglichkeiten seien weniger wahrscheinlich als ein Koali wird die Arbeiterschaft in ihrem passiven Widerstand gegen bie tronsministerium, in dem sowohl Konservative wie Liberale französische und belgische Machtpolitit nur bestärken, zumal fie wiederum zeigt, daß es fast ausschließlich Angehörige der Arbeiter und Bauernbündler Sige erhalten würden. tlasse sind, die den Ausschreitungen der Besaßungstruppen zum Opfer fallen. Den Angehörigen der getöteten und verlegten Ar­beiter spricht die Konferenz ihr herzliches Beileid aus."

Bur Maifeierfrage wurde darauf hingewiesen, daß dort, wo der

Aus den Trierer Landen.

Rache für Butkiewicz.

An den polnischen Juden!

Die Göttin Jis als Porträtfigur. Durch Tausch, das heute be. liebteste Bewerbungsmittel unserer staatlichen Runftsammlungen, ist jezt die ägyptische Abteilung der Berliner Museen in den Besitz einer foftbaren Bronzestatuette aus dem alten Aegypten ge­tommen. Es ist eine fizende Isis, die einftmals ihren Horosknaben auf dem Echoß hielt, um ihm die Brust zu reichen, doch sind ebenso der Knabe wie die beiden Arme der Göttin verlorengegangen, da fie besonders angefeht waren. Im übrigen aber ist das fleine Werk gut erhalten. Die Göttin trägt die Geierhaube der Königinnen und darüber mit einem Kranze von Rönigsschlangen die Hörner. frone mit der Sonnenscheide, die aber heute fehlt. Körper und Ge­ficht der hervorragend schönen Göttin bieten besondere Reize. Das 1. Mai gefciert wird, eine Anmeldung bei der Besagung oder die Geficht ist, wie Ruftos Dr. Scharff in den Berliner Museen" Nachsuchung um Demonstrationen nicht stattfinden foll. schreibt, so persönlich, daß er an ein Bildnis glaubt, und zwar an das einer ptolemäifchen Königin, die sich als Sinnbild ägyptischer Mütterlichkeit darstellen ließ. Im 3. vorchriftlichen Jahrhundert ist das reizende Wert erstanden, das noch durchaus im Boden des alten Aegypten wurzelt und nur im Gesicht der schönen Frau an die metedonischen Eroberer der ptolemäischen Zeit denken läßt. Der verlorene Prozeß. Der Abbé Freguir verlor einen Brozeß, den er 20 Jahre lang mit Eifer geführt hatte. Als er darauf ganz gebrochen war, suchte man ihn zu trösten, indem man ihm sagte, er müsse sich doch die ganze Zeit die größten Sorgen gemacht haben: Jeden Abend müssen Sie sich doch beunruhigt haben, daß Sie den Brozeß verlieren fönnten!" Gerade das Gegenteil," sagte der Abbé feufzend, ich habe ihn jeden Abend gewonnen." Der geistreiche Die Einmütigkeit zeigte fich anläßlich der ersten Ausweisun Chamfort erzählte diese Anekdote gern, weil er in ihr den tiefsten gen. Ein 24ftündiger Proteststreit war das erste Aufwallen Sinn des Lebens erblickte. So ist es mit allen Dingen," pflegte gegen den fremden Drud. Es folgte der kleine Belagerungszustand Warschau , 6. April. ( Mtb.) Wie die Sowjetvertreter er zu sagen. Auch mit der Che. Man ist darin nur solange glüd- und berittene pahis fäuberten die Straßen. Bersammlungen in Warschau jeßt offiziell mitteilen, haben sie bisher aus. Mostau lich, als man sich einbildet, den Prozeß zu gewinnen, und im selben und Zusammenkünfte der politischen Parteien wurden verboten, die noch keine Bestätigung der Erschießung des Prälaten Augenblid, wo man erkennt, daß man ihn verloren hat, ist das Bresse gefnebeit. Die franzöfifche Bertretung der Rheinlandtom Butfiewicz erhalten. Alle anderen tendenziösen Berichte feien er­Unglüd da." mission war erstaunt, daß der Widerstand täglich geschlossener, fester wurde. Troß des großen Spigelapparats, der den Fran zosen zur Verfügung steht, ist es ihnen nicht gelungen, den Atwehr. willen zu brechen.

Warschau , 6. April. ( Mtb.) Gestern tam es anläßlich der Demonstrationen gegen die Erschießung des Prälaten Butkiewicz zu antisemitischen Ausschreitungen. Junge Leute, viel fach Studenten und Schüler, drangen in einige hauptsächlich von Juden besuchte Cafés ein und zerschlugen auf den Köpfen Bon einem ausgewiesenen Barteifefretär wird uns geschrieben: der Besucher das Geschirr. Es soll dabei ein Schaden von Für uns, die wir in der Trierer Ede wohnen, war zu annähernd 20 Millionen Mart angerichtet worden sein. Danach Beginn der Ruhrattion flar, daß mir manchen harten Strauß aus 3ufechten haben. Dort, wo das Einfallstor der Franzosen ist, 30gen bie Demonstranten vor die Redaktion des Kurjer Poranny" gaben sie sich alle Mühe, das Eisenbahnneh in Gang zu halten. und Brzeglad Wieczorny" und zerschlugen dort eine Fensterscheibe Die vierjährige Besetzung und mit dieser verbunden die systematische im Werte von 5 Millionen. Ebenjo tam es zu Erzeffen vor dem Bearbeitung der Bevölkerung im französischen Sinne haben aber Café Polonia" in der Bielansta- Straße, das der Sitz der schwarzen nicht im geringsten die Widerstandskraft der Deutschen zu brechen Börse sein soll. Bei den Ausschreitungen sind über 40 jüdische vermocht. Straßenpassanten zum Teil schwer verwundet worden.+ Lebt Butkiewicz noch?

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Generalstreik in Memel .

Die Nuhrhilfe- Veranstaltung der Bühnengenoffenfchaft findet als Ball und Gesellschaftsabend am Sonnabend um 18 Uhr im Admirals. Balaft am Bahnhof Friedrichstrane statt. Das fünftleifiche Programm wird im großen Barietéiaal und im neu eröffneten Amirals - Balais vorgeführt. bahner des ganzen Direktionsbezirks die Arbeit unter Bajo Der Eingriff in das Bahnwesen hatte zur Folge, daß die Eisen­Die erften Käfte der Berliner Theater wirken mit, die Stars der Oper, netten verweigerten. Seit zwei Monaten ruht nun der mittag 12 Uhr den Generalstreit protiamiert, nachdem Memel , 6. April. ( WTB.) Die Gewerkschaften haben für heute der Cperelle, des Kabaretts und der Tanztunit. Berliner Sinfonie- Orchester. In dem letzten Sonntagstonzert am gesamte Berkehr. Dort, wo aus dem Ehranger Bahnhof täglich die Antwort des Bertreters des litauischen Oberkommissars auf eine 8., abends 8 Uhr, im Blutuner Saal wirtt Claudio Arrau Duzende Rotszüge nach Frankreich rollten, wo Taufende fleißiger Reihe an ihn gerichteter Forderungen wirtschaftlicher und politischer als Solijt mit. Zur Aufführung gelangt u. a. ein Rhapsodisches Konzert Hände in Eisenbahnwerkstätten Maschinen usw. in Ordnung hielten, Art bei der Urabstimmung in den Betrieben als unbefriedi. für Klavier und Dichester von Heinrich Knödt zum ersten Male. Dirigent: ist nun alles still. Notdürftig richtete der Franzose einen ganz be. gend erklärt worden war. Die Forderungen betrafen u. a. die Camillo Hildebrand. Fortbestehen der Freien Zezeifion. schränkten Verkehr ein, jedoch ist bei dem Unvermögen der Fron Ausweisungen aus dem Memelgebiet, die Wiederherstellung der Freien ber Sezession bat fich mit großer Majorität gegen die Auflösung des 30sen damit zu rechnen, daß nnerhalb weniger Wochen kein Zug Bersammlungs- und Pressefreiheit, die Berbilligung der Lebenshal Vereins ausgejproden. mehr durch die Eifel noch auf der Moselbahn verkehren wird. Jegt tung, die Ermäßigung der Paßgebühren und den Gebrauch der fchon flappern die Maschinen, als wären fie aus ausrangierten deutschen Sprache bei der Beantwortung deutscher Eingaben an Beständen entnommen. Mit jedem Tage steigt die Nervosität die Behörden.

Die Generalversammlung

Die für Frankreich geplante neue Zeit, die als Ersatz der Sommer­geit gelten fonnte, wird nicht eingeführt.