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Traub vor dem Staatsgerichtshof.

Er nimmt alles zurück.

SP

Der Raubmord.

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Leibe trug. Jetzt hatte einer der Diebe das Mißgeschick, daß furz vor seinem Erscheinen in einer Pension dort von der Kriminal­In einer Riefenstadt creignen sich mehr Berbrechen, auch ver- polizei eine genaue Beschreibung des Spezialisten und der Art feines Leipzig  , 11. April.  ( TU.) Vor dem Staatsgerichtshof zum hältnismäßig mehr als anderswo. Einer ist dem anderen absolut Auftretens eingegangen war. Zu seinem Bech hatte er diesmal Schuhe der Republit hatte sich der bekannte Pfarrer Dr. Traub fremd und einer wie der andere lebt sein Leben für sich.. gerade auch noch seinen Kollegen" mitgebracht. Hier wurden aus München   wegen Beleidigung des Reichspräsidenten Ebert zu steht also keine Verbindungslinie in der Menschenmasse. Kein Gefühl Hier wurden sie festgestellt als ein 26 Jahre alter Kurt 3ehrer und beide festgenommen und nach dem Alexanderplatz   gebracht. verantworten. Zu der Verhandlung sind drei Zeugen geladen, und für den Fremden, der vorübereilt! zwar Ministerialdirektor Dr. Meißner, Direttor Dögen aus Das Verbrechen in der Groß- ein 21 Jahre alter Kurt Start. Jeder hatte seiner Braut aus der Zehlendorf   und der Hauptschriftleiter der München  - Augsburger Stadt wird mit eisiger Ruhe ausgeführt; ohne mit der Wimper zu Diebesbeute to ft bare Geschenke gemacht. Start betätigte sich Abendzeitung" Dr. Mündler aus München   Die Beleidigung auden erhebt sicherlich mancher Mordgeselle die Waffe oder den in seiner ,, dienstfreien" Zeit als Stullenklopfer". wird in einem Artikel Dr. Traubs in der München  - Augsburger Hammer. Auf dem Zentralviehhof haben im Handwerk ergraute Er ging auf die Betteltour" und erhielt infolge seines wehleidigen Abendzeitung vom 6. Mai 1922 mit der Ueberschrift" Der 3wang Schlächter mehr Mitleid mit dem Tier als der Mensch mit dem Austertens eine Menge Butterbrote mit und ohne Belag. zur Lüge" erblidt, worin gesagt wird, daß Ebert, Scheide Menschen. Diese ordnete er nach Aufstrich und Belag in verschiedene Gruppen mann und die anderen genau wissen, daß Deutschland   nicht am und verhöferte sie zu entsprechenden Preisen in Herbergen usw. Der Raubmörder mordet gewiß des öfteren, wenn der Zufall Den Verhafteten konnte eine große Zahl von Pensionatsdiebstählen Kriege schuld sei, doch dürfen sie dies nicht sagen. Am Schlusse des ihn dazu verlockt. Vielleicht singt dann und wann 10 Minuten ver- nachgewiesen werden. Artikels heißt es, daß anläßlich eines Empfanges beim Reichspräfi- her der Mordbube den neuesten Operettenschlager; vielleicht tänzelt wiedergefunden und den Bestohlenen zurückgegeben. Ein erheblicher Teil ihrer Beute wurde denten im Februar der Reichspräsident den Gästen die Mar seillaise und die englische Nationalhymne habe vor­er dazu. Dann öffnet er, wie in der Mozstraße, die Ladentür und spielen lassen. Die Anflage stützt sich auf die Artikel 186, 194 und blitzschnell faßt er den Gedanken, eine armselige Frau vom Leben Die Not der Kurzarbeiter. 200 des Strafgesetzbuches. Nach Vorlesung des Artikels gibt der zum Tode zu führen. Dieser Mörder wird uns schlank geschildert, Angeklagte Dr. Traub die Erklärung ab, daß er den Schlußfab foll einen hellen Covercoat getragen haben und zwei Pappfartons. Standalöse Zustände bei der Erwerbslosenfürsorge. von der Marseillaise   und der englischen Nationalhymne aus dem Das Polizeipräsidium schreibt 100 000 Mart Belohnung aus. ein Initiativgesetz zur Aenderung des§ 9 Abs. 2 Gah 1 der Verord­Der Reichstag   hat bekanntlich in seiner Sigung vom 14. Februar Reichswart" übernommen habe. Nach einer Berichtigung dieser Das Menschenleben ist bei dieser Geldentwertung billig eingeschätzt. Behauptung im Reichswart" hat auch der Angeklagte diese Be 5 Dollar..., zirfa 22 Goldmart. Zwei Zwanzigmarkstücke sind nung über Erwerbslosenfürsorge vom 1. November 1921 hauptung zurückgenommen, sagte aber, daß er überzeugt sei, daß die Regierung in der Kriegsschuldfrage nicht die Wahrheit sagen kann. Als erster Zeuge wird Ministerialdirektor Meißner aus Berlin   vernommen, der mitteilt, daß versucht worden sei, die An­gelegenheit außergerichtlich zu erledigen, was aber scheiterte. Dem Reichspräsidenten wäre es angenehm gewesen, wenn die Angelegen heit den Staatsgerichtshof nicht beschäftigt hätte. Beisitzer Pro­feffor ran Calfer machte den Vorschlag, auch im jezigen Augenblick noch durch eine Aussprache der Parteien die Sache aus der Welt zu schaffen, da unter den heutigen Verhältnissen doch alle Deutschen  zusammenhalten sollten. Der Verteidiger meinte, ihm liege als vaterlandsliebenden Mann ebenfalls daran, die Sache aus der Welt zu schaffen, was aber nur durch eine Vertagung des Prozesses möglich sei; das würde unnötige Kosten verursachen.

also bedeutend mehr. Der Deutsche   galt einst 1000 Mart( Gold­währung), der Raubmord wurde also früher anders beachtet als heute. Geschehen zuviel Raubmorde. Massenartikel! Man kann alle zwei Tage von einem neuen Morde in Berlin   hören. da= her zunehmende Interesselosigkeit.

die Phantasie der Nervenmenschen: früher waren es übel drein­Edgar- Boe- Geschichten! Graufige Mordgeschichten durchzittern schauende, notgedrängte Bettler.... Heute sind Kavaliere im feinen Paletot dazwischen. Wie im wild gepeitschten Kino- Schauerstück... Das Leben gibt noch andere Dramen in 5 oder 6 Akten.

Die städtische Güterwirtschaft.

angenommen. Dieses Gesetz ist am 19. Februar d. J. in Kraft getreten. Diese Gesegesbestimmung lautet nunmehr:

,, Erreichen in einer Kalenderwoche oder in einer Kalenderdoppel­woche Arbeitnehmer infolge vorübergehender Einstellung oder Beschränkung der Arbeit die in ihrer Arbeitsstätte ohne Ueber= arbeit übliche Zahl von Arbeitsstunden nicht und treten deswegen Lohnfürzungen ein, so erhalten die Arbeitnehmer, sofern die 50 Prozent des Wochenarbeitsverdienstes( Doppelwochenarbeits­verdienstes) das Anderthalbfache des Unterstützungsbetrages der Woche( Doppelwoche) bei gänzlicher Erwerbslosigkeit nicht er= reichen, Erwerbslofenunterstüßung in Höhe des fehlenden Be­trages, jedoch an Arbeitsverdienst und Erwerbslosenunterstützung nicht mehr als den Betrag des bisherigen Arbeitsverdienstes bei voller Arbeitszeit;§ 6 findet mit der Maßgabe Anwendung, daß die Bedürftigkeit nicht zu prüfen ist."

Zeuge Ministerialdirektor Meißner gibt dann eine Darstellung des Empfangsabends beim Reichspräsidenten  . Es wurden Licht 3m Etatsjahr 1923 90 000 3entner Roggen= 3,6 milliarden bilder gezeigt, darunter Kriegsgefangenenbilder, wobei englische Durch diese Bestimmung besteht die Möglichkeit, daß ein erheb­Ueberschuß. Lieder gespielt wurden. Die Marseillaise   tam aber nicht zu Gehör. lich größerer Teil der Kurzarbeiter in den Genuß dieser Unterstügung Professor van Calter machte nochmals einen Bermitt fchen Rieselgutes Carolinenhöhe an den Landswirt Beiers- vermehrte Arbeit, die durch die täglich größer werdende Zahl von Die Magistratsvorlagen über die Weiterverpachtung des städti- tommt. Leider scheint sich aber der Berliner Magistrat auf diese lungsvorschlag, dem sich Beifizer Reichsgerichtsrat Zeiler an­schließt. Beuge Ministeria direktor Meißner erklärte sich bereit, mit Dorf gibt der bürgerlichen Bresse   Veranlassung zu langen Betrach Kurzarbeitern noch erhöht wird, nicht eingerichtet zu haben, denn dem Reichspräsidenten   telephonisch zu sprechen, ob er einem Bertungen über den Vorzug der Privatwirtschaft gegenüber den städti- obwohl die Arbeitgeber auf Beranlassung der Betriebsräte sofort die schen Betrieben. Eine deutschynationale Zeitung feiert aus diesem notwendigen Schritte zur Erlangung der Unterstützung für ihre gleich zustimmen wolle. Hierauf fritt eine halbstündige Pause ein. Anlaß mit seltsamer Logik den deutschnationalen Stadtrat, Herrn Kurzarbeiter   getan haben, scheitert die eigentlich selbstverständliche Der Reichspräsident hat sich, wie wir inzwischen erfahren, auf ege, der den Vertrag abgeschlossen hat, nach dem die Stadt schleunige Erledigung an dem zu geringen Beamtenapparat. Fest­Grund der Befürwortung durch den Reichsanwalt und den Staats- jährlich 5100 Zentner Roggen, bei heutigem Geldwert über 200 mit gestellt ist, daß nur 1 Beamter zurzeit in dieser Abteilung be­gerichtshof bereit gefunden, den Strafantrag zurüdzu Wege, der in diesem Zusammenhang ein hervorragend tüchtiger erledigen und noch allerlei Ausfünfte zu erteilen hat. lionen Mark, für dieses eine Gut erhalten soll. Derselbe Stadtrat schäftigt ist, welcher die fich täglich häufende Zahl von Anträgen zu nehmen, nachdem Traub mit tiefstem Bedauern seine Angriffe Mann ist, taugt scheinbar gar nichts als Dezernent für die Betriebe bekannt, welche bereits seit zirka 5 Wochen auf preisgab und sich bereit erklärte, diese seine Erklärung in einer Reihe städtischen Güter. Denn da herrscht natürlich nur eitel die Erledigung ihrer Anträge durch die Fürsorge­von Zeitungen zu veröffentlichen. Mißwirtschaft. Auch Paul Michaelis stimmt ein Klage- stelle warten. Auf Mahnung erklärt der betreffende Beamte, lieb über den sozialistischen   Magistrat an, der seinen Kommuna die Stelle sei nicht in der Lage, diesen Berg Arbeit zu bemütigen, lisierungstendenzen" entsprechend, nicht die ganzen Güter wenn sie feine Hilfe erhält. In einigen Betrieben sind nun die Kurz­verpachtet hat. Er rechnet aus, daß die Stadt durch das Verhalten arbeiter inzwischen zu völligen Erwerbslojen geworden, ohne für die des Magistrats einen ungeheuren Schaden erlitten habe. In Wirk- Zeit der Kurzarbeit eine Unterstützung zu erhalten, obwohl ihnen lichkeit sah das Angebot der sogenannten Konsortia für die eine solche, teilweise bis 6000 m. pro Woche zustand. Also wird die 40 städtischen Güter eine Pacht von jährlich 60 000 an und für sich begrüßenswerte Gesezesänderung durch die unange­Bentner Roggen vor. Jezt hat der Aufsichtsrat der städti- brachte Sparsamkeit des Berliner   Magistrats einfach illusorisch ge­fchen Güter- G. m. b. 5. für das Etatsjahr 1923 eine Abgabe von macht. Wir machen die Deffentlichkeit auf diese Verhältnisse auf­90 000 Zentner Roggen( also um die Hälfte mehr) an die Stadt- merksam und hoffen, daß es nur dieses Hinweises bedarf, um eine fämmereitasse vorgesehen. Das würde also nach heutigem Geld- Aenderung zugunsten der Kurzarbeiter und ihrer Familien eintreten wert einen Ertrag von etwa 3,6 milliarden machen. Rechnet man zu lassen. die Erträge der verpachteten Güter hinzu, so wird die Stadt ins­gesamt etwa 5 milliarden im Etatsjahr aus ihren städtischen Gütern beziehen.

Deutschlands   Bagdadbahninteressen. Paris  , 11. April.  ( EE.) Der Berliner   Berichterstatter des " Journal" meldet, daß der Direktor der Deutschen Bank, Georg von Strauß, sich in der letzten Woche nach London   begeben habe, um mit der englischen Regierung wegen der Rückgabe gewiffer Rechte Deutschlands   an der Bagdadbahn  , die es vor dem Kriege besaß, zu verhandeln. Die Engländer seien geneigt, den deutschen  Forderungen Rechnung zu tragen.

Bulgariens Reparationen. Starke Verminderung der Lasten. Wien  , 11. April.  ( EP.) Das Neue Biene: Journal" erfährt ron tompetenter Seite, die Reperationsfommission hätte eine für Bulgarien   äußerst günstige Entscheidung getroffen. Bul­arien wird danach statt 2200 Millionen Goldfranken, wie im Friedensvertrag rorgesehen war, bloß 500 Millionen Goldfranken zu zahlen haben. Die Zahlungsfrist wird von 37 auf 40 Jahre verlängert. In den nächsten 5 Jahren wird Bulgarien   nur 5 mil. lionen Goldfranken zu leisten haben. Als Garantie verwendet Bul­ garien   die Jolleinnahmen, jedoch ohne Einsehung einer alliierten Rontrollbehörde. Das Generalpfandrecht auf die bulgarischen Aktiven wird freigegeben.

Amerikanisch- Anatolien.

& onftantinopel, 11. April.  ( WTB.) Die Nasional. versammlung hat mit 185 gegen 21 Stimmen den sogenannten amerikanischen   Chesterplan für die Entwicklung Anatoliens   an­genommen.

Dies veränderte Ergebnis zeigt, wie richtig die Sozialdemo­tratie gehandelt hat, welche mit allen Mitteln ein Aus- der- Hand­geben diefer städtischen Güter verhinderte. Der gefteigerte Er­frag ist zweifellos mit auf die Berwaltungsreform( Bildung einer selbständigen G. m. 6. H., Befreiung vom Instanzenzug usw.) zurüdzuführen. Wir zweifeln nach unserer Kenntnis der Einzelheiten feineswegs daran, daß dieser Etatsfaz erreicht wird und in den nächsten Jahren noch bedeutend gesteigert werden fann. Wir werden gelegentlich durch Schilderung von Einzelheiten aus der städtischen Güterwirtschaft diese Behauptung belegen. Jeden­falls find die Hauptschwierigkeiten der städtischen Güterwirtschaft überwunden und es kann mit Sicher­heit erwartet werden, daß die Güter für die Stadt eine steigende und auch prozentual im Berhältnis zum Finanzbedarf bedeutende Rente abwerfen.

Der falsche Herr Benz.

Ein neuartiger Gaunertrid mit Goldplomben. Die Schwindler finden immer neue Schliche. Mit einem ganz ungewöhnlichen Trid arbeitete" einer, der einen hiesigen Zahnarzt heimsuchte und damit auch Erfolg hatte.

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Stadtverordneter Dr. Kölik gestorben.

Wie wir bei Redaktionsschluß erfahren, ist der Stadtverordnete Dr. Kölig, der auf der Stadtliste der früheren USPD  . gewählt war, verstorben. Dr. Rölig war bei dem Zusammenschluß der beiden sozialdemokratischen Parteien bei der Gruppe geblieben, die außer durch ihn noch durch J. Braun und Frau Lungwig im Rathaus vertreten ist. Er ist im Stadtparla­ment fast gar nicht hervorgetreten und war durch Krankheit lange Zeit an der Teilnahme an den Sigungen verhindert. Dr. Köliz wohnte in Zehlendorf  . An seine Stelle rückt nach der Reihenfolge der Straßenbahnschaffner Baron  .

meister Boeß heute Glückwünsche und Blumenfpenden über­Aus Anlaß seines 50. Geburtstages find Oberbürger fandt worden.

Bei einem Zimmerbrand erstickt sind in der Emdener Straße 48 Einaimen von Kohlenoxydgas. Als der 15. Löschzug an der Brand­in Moabit in der letzten Nacht zwei Personen, vermutlich durch stelle antam, brannten dort in einem Zimmer Breßfohlen mit= samt dem Fußboden. Das Zimmer mar total perqualmt. Alle Bemühungen der Eamariter, die beiden schon bewußtlosen Ber­fonen zu retten, waren leider vergeblich. Ein herbeigerufener Arzt fonnte nur den Tod feststellen. Die Leichen wurden beschlagnahmt.

Wichtige Jeugen in der Raubmordsache Dittner gesucht. Zu dem Raubmord in der Moßstraße wird mitgeteilt: Zur Aufklärung des Verbrechens, dem die Verkäuferin Anni Dittner in der Färberei­filiale von Herz in der Moßstraße 57 zum Opfer fiel, werden wichtige 3eugen gesucht. Fräulein Dittner pflegte jeden Abend bei Geschäftsschluß das Schaufenster des Ladens auszuräumen um sie nicht Einbrechern zugängig zu machen. Es ist nun beobachtet um sie nicht Einbrecher zugängig zu machen. Es ist nun beobachtet Konftantinopel, 11. April.  ( Eẞ.) Das Journal de Stamboul" worden, daß sie am Abend vor dem Mordtage, also am Freitag abend teilt mit, daß die Meldung über die Annahme des Projektes Chester Bei diesem erschien in der Sprechstunde ein junger Mann mit poriger Woche, dieses Aufräumen mit einem Manne zu­durch die Nationalversammlung bis jetzt noch nicht offiziell bestätigt der Bitte, ihm die Goldplomben aus den alten 3äh- sammen besorgt hat. Zeugen, die weiter diesen Borgang worden ist. Wenn sie sich aber bestätigen sollte, so unterliege es nen herauszunehmen. Der Zahnarzt wunderte sich über beobachtet haben und sich des Mannes wohl noch erinnern, werden jedoch keinem Zweifel, daß die neue Nationalversammlung das das feltfame Verlangen und der junge Mann bekannte, daß er in dringend gebeten, fich umgehend bei Kriminalfommissar Berneburg Projekt wieder aufgreifen würde, wodurch die Türkei   gewissermaßen Geldverlegenheit sei und die Plomben verkaufen wolle. Er sei, so im Zimmer 80 des Polizeipräsidiums zu melden. in eine amerikanische   Kolonie umgewandelt würde. Der erzählte er, Karl Benz  , ein Sohn des bekannten größte Teil der anatolischen Eisenbahn würde den Vereinigten Sein Bater habe ihn mit einigen Wagen nach Berlin   geschickt, um Großindustriellen und Automobilfabrikanten dieses Namens. Staaten ausgeliefert. Es wird erklärt, die Bereinigten Staaten sie hier an Kunden abzuliefern. Jetzt habe er das Mißgeschick ge­hätten in Angora große Propagandagelder ausgegeben, habt, seine Brieftasche mit der ganzen Barschaft um die Abgeordneten für das Projekt günstig zu stimmen. zu verlieren. Um nicht andere Leute in Anspruch nehmen zu müssen, bis neues Geld aus Reutlingen   eingetroffen sein werde, wolle er sich eben die Plomben aus den Zähnen herausnehmen lassen, um sie in Geld umzusetzen. Er ließ sich trotz der Einwen­Dungen des Zahnarztes nicht von seinem Plan abbringen, so daß der Arzt ihm schließlich willfahren mußte. Als denn der Herr Benz" auch noch persönlich nach Reutlingen   telephonierte, war der Zahnarzt sehr sicher, daß er dem in Not Geratenen sogar feine Wohnung zum Uebernachten anbot, was natürlich ange­nommen wurde. Um eine fleine Reise, die er gerade antreten wollte, nicht aufschieben zu müssen, ließ er den Gast mit seiner Tochter und dem Dienstmädchen, das erst furz vorher neu einge­treten war, allein in der Wohnung. Am selben Tage aber hatte die neue Perle" ihren Ausgang. Die Tochter des Hauses wun­derte sich, daß sie abends über die Zeit ausblieb, und sich auch in den folgenden Tagen nicht mehr sehen ließ. Aber auch Karl Benz  " Der Prozeß Häußer vertagt. Der Prozeß gegen den Propheten" 8280.65 war und blieb dann verschwunden. Die Aufklärung war schmerz- Häußer, der vor dem Schöffengericht in Hannover   beginnen sollte, 7736.80 lich. Benz" hatte in der Nacht, ohne daß die Haustochter etwas ist auf unbestimmte Zeit vertagt worden, weil der 1233.08 merfte, für 10 Millionen Mart Wert und Schmuck- Anstaltsarzt in Bechta den Angeklagten wegen feines Krankheits­3801,99 fa chen zusammengepact und damit das Weite gesucht. zustandes für nicht transportfähig erklärte. Häußer hat sich, sobald 4017.52 Die neue Berle" war und blieb ebenfalls verschwunden. Ohne die Behörde energisch zugriff, auffallend schnell aus einem Körper­5608.99 Zweifel hatte sie der falsche Benz in die Stellung hineingebracht, und Geistesriesen, der er doch sein wollte, in ein erbarmungs­570.07 572.93 um den Diebstahl nach Vereinbarung mit ihr vorzubereiten. würdiges Häuschen Unglück verwandelt. Hoffentlich behalten ihn die Behörden trotzdem dauernd im Auge.

Ein amerikanisches Einreiseverbot hat Frau Kalinin, die Gattin des Vertreters Lenins  , betroffen, die in Nordamerika   über das Rinderelend in Rußland   sprechen wollte. Das Einreiseverbot war mit zahlreichen Brotesten begründet, die u. a. auch wegen der Hinrichtung Budfiewicz' erhoben worden seien.

Devisenkurse.

1 holländischer Gulden

1 argentinische Papier  - Peso

1 belgischer Frant

1 norwegische Krone

1 dänische Krone:

1 schwedische Strone

1 finnische Mort

1 japanischer Yen

1 italienische Lire

1 Pfund Sterling

1 Dollar.

1 französischer Frant

1 brasilianischer Milreis

1 Schweizer   Frant.

1 spanische Beseta

100 österr. Stronen( abgest.)

1 tschechische Krone

1 ungarische Strone

1 bulgarische Lewa

1 jugoslawischer Dinar

11. April 10. April Käufer Verkäufer Käufer Verkäufer ( Geld-)( Brief-)( Geld-)( Brief-) Surs Kurs Kurs Kurs 8239.35 8280.65 8239.35

7678,20 7786.80 7698.20 1201.98 1208.02 1226.92 3780 52 7799.68 3783.01 3999.97 4120.03 3997.48 5593.48 5621.52 5581.01

9975.- 1025.­1044.88 1050.12

9975.- 10025.­

1046.12 1051.38

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,, Stullenklopfers" Glück und Ende".

Kindererholungsheim auf Helgoland  . Am 18. April eröffnet die gemeinnüßige Wohlfahrtsgenossenschaft, Deutsche Voltserholungs­heime in Berlin  " in der prächtig bergerichteten Kaserne von Helgoland   ihr Kindererholungsbeim für zunächst 300 Ruhr­finder. Die Kinder reisen nächsten Montag dorthin. Am 23. April foll ein zweiter Transport folgen. Die Kur dauert bis zum 28. Mai. Soweit Raum vorhanden ist, werden auch Kinder aus anderen Gegenden gegen mäßige Penfion angenommen. Anfragen an die genannte Genossenschaft, Berlin   C 2, Poststr. 10/11, werden gern beantwortet.

Wetter für morgen. Berlin  

und Umgegend. Mild und zeitweise heiter, jedoch überwiegend bewölft bei mägigen südöstlichen Winden. Keine erheblichen Niederschläge.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

97879 68 98370.32 97879.68 98870.32 Die Pensionate im Berliner   Westen wurden in den letzten Mo­21098.64 21195.36 21097 12 21202.88 naten durch Diebe schwer heimgesucht. 3wei junge Männer 1398.99 1406.01 1423.93 1431.07 fundschafteten aus, wann ein Gast nicht zu Hause war. In dem 2244.37 2255.63 2269.31 2280.69 Pensionat erschien dann einer von ihnen in eleganter Kleidung 8845.86 3864.64 3850.35 3869.60 und gab an, daß er von einem Gaste nach der Pension bestellt wor 3219.98 3236.07 3219.93 3236.07 den fei. Der Gast war natürlich gerade ausgegangen. Man ließ 29.57 29.73 den jungen Mann ahnungslos ein. Mit unheimlicher Schnelligkeit 10s Att., Adlershof  . Unser alter Genosse Karl Nickisch starb im Alter von 629.42 632.58 benutte er dann das Aileinsein, um alle erreichbaren 4.72 4.76 Sachen zu stehlen, in der Sauptsache sehr wertvolle 158.60 159.40 Rleidungsstücke. So fam mancher Pensionsgast um seine 117. 209.22 210.28 ganze Bekleidung mit Ausnahme der Stücke, die er gerade auf dem

67 Jahren. Die Einäicherung findet Donnerstag nachmittag um 22 Uhr im Krematorium Baumichulenweg statt.

11. bt. Lichtenberg  , Heute abend findet in der Knabenmittelschule, Martt ft: aße 10/11, cine Jugendfeier statt. Alle Jugendlichen müssen erscheinen. Die Parteigenoffen werden darauf aufmerksam gemacht.