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Der Bandrath des Kreises Dort in der Provinz Ein nationalliberaler Lügenpeter schreibt und tele- die Vereinigten Staaten hinsichtlich der durch den Krieg im Hannover   hat einem unpolitischen Verein gegenüber, den er in graphirt in alle Welt, in einer der legten Berliner   Versamm Orient verursachten Fragen zu befolgen beabsichtigten. In erster dem Verdacht welfischer Gesinnung hat, den Grundsatz aus- lungen für Erringung des Frauen- Stimmrechts sei ein Genosse Linie sei dahin entschieden worden, daß eine eventuelle Inter gesprochen, daß es zu den Obliegenheiten der Polizei gehört, aufgetreten, der gesagt habe, er sei durchgeprügelt worden, weil vention dieser Mächte zu dem ihnen passend erscheinenden jederzeit von jedem Verein bas Mitglieder Verer in einer sozialistischen   Wirthschaft für die Frauenrechte ein Beitpunkte vollständig unintereffirt sein werde. Man würde zeichniß, wenn die Kenntniß desselben für sie erforderlich ist, getreten sei. Wahr ist hieran, daß( in der Sanssouci  - Ver- China auffordern, seine Häfen dem Handel zu öffnen. zu verlangen, auch über das Mitglieder Verzeichniß so zu fammlung) ein Redner sich darüber beklagte, daß sich Parteigenoffen Die Mächte würden abwarten, daß China   fich be­verfügen, wie es ihr nach Lage des Falles nothwendig untereinander nicht immer als Genossen handeln; so habe z. B. fiegt erkläre und ernstlich wegen des Friedens unter­erscheint. er, als er einmal erklärt habe, nicht jeder Genosse thue seine handeln wolle. Man werde alsdann Japan   darauf auf­Sonntagsruhe im Zeitungswesen. Unsere gestrige Pflicht, Prügel bekommen. Diese Prügel hatten aber nichts zu merksam machen, daß Europa   ihm nicht gestatten könne, auch nur Notiz unter dieser Ueberschrift ist mehrfach mißverstanden Empfängers, sondern mit der fatalen Thatsache, daß er sich daß aber andere Befizergreifungen möglich seien und bei solchen thun mit frauenrechtlichen oder sonstigen Bestrebungen des einen Bollbreit des Gebietes auf dem Festland zu annektiren, worden. Selbstverständlich werden von der Nothwendigkeit, unter sehr erschwerenden Umständen in den Verdacht des feine Interventionen stattfinden würden. Was die Kriegs­mit der Herstellung der Sonntagszeitungen Sonnabend Einverständnisses mit der Polizei gebracht schiffe, Waffen und andere Siegeszeichen angehe, die mit nachts 12 Uhr fertig sein zu müssen, nur diejenigen hatte. Beitungstapitalisten betroffen, die aus ihrem Personal in den sechs Wochentagen noch nicht genügend Gewinn heraus zuschlagen glauben, und deren redaktionelle und technische Arbeiter auch am Sonntag Nachmittag und in der Sonntag: nacht noch an der Herstellung einer Montagsausgabe arbeiten müssen. Eben diese Zeitungsherausgeber find durch die neuen, am 1. April in kraft tretenden Para­graphen der Gewerbe Ordnung gezwungen sofern sie nicht auf die Herausgabe einer Montagsausgabe verzichten wollen am Sonnabend Nacht um 12 Uhr ausgedruckt zu haben, damit sie Sonntag Nacht 12 Uhr wieder mit der Herstellung der Montagszeitung beginnen können. Denn 24 Stunden Sonntagsruhe müssen den Arbeitern nach der Gewerbe Ordnung nun einmal gewährt werden.- Im übrigen gestattet ja der§ 105 b der Gewerbe- Ordnung für Betriebe mit regelmäßiger Tag- und Nachtschicht, daß der Beginn der 24 stündigen Ruhezeit spätestens Sonntag früh 6 Uhr erfolgt, wonach die Arbeit dann frühestens wieder Montag Morgen 6 Uhr aufgenommen werden darf.

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Gegen die Beschränkung des Kolportage- Buch. handels. Uns geht die folgende Resolution zum Ab­bruck zu:

Die am 5. Februar 1895 in Noad's Bierhallen, Berlin  , Stralauerstr. 2a, tagende Versammlung von Verlags- und Kol­

portage- Buchhändlern erklärt hiermit wiederholt:

Der Antrag Gröber und Gen. Nr. 69 der Druckschriften der III. Session der 9. Legislaturperiode des Deutschen Reichs­tages ist vom Zentrum eingebracht und bedroht und beunruhigt mit seinen die Erschwerung des Hausirhandels beabsichtigenden Borschlägen von neuem den deutschen Buchhandel mit all seinen zahlreichen Nebengewerben, darunter in erster Linie den Kol portage- Buchhandel. Das Jahr 1895 hat diese Beunruhigung aber aufs höchfte gesteigert, da seitens des Herrn Reichskanzlers der Entwurf eines Gesetzes betreffend die Abänderung der Ge­werbe- Ordnung unter dem 5. Januar 1895 eingebracht worden ist, welcher in Artikel 7 den gesammten Rolportage- und Reise­buchhandel zu vernichten droht, indem er das Aufsuchen von Bestellungen auf Waaren bei Privatleuten verbietet und nur die Zulaffung von Ausnahmen durch den Bundesrath vorsieht, somit also diesen wichtigen Industriezweig, der hundert tausende von deutschen   Bürgern nährt, dem Ermessen einer einzelnen Behörde überliefert, gegen deren Entscheidung es ein Rechts­mittel nicht giebt. Eine solche Ausnahmestellung ist für einen ehrenhaften Stand ebenso unwürdig wie gefährlich. Wir er­klären daher, daß wir auch heute noch auf dem Standpunkt unserer Petitionen vom März und von Weihnachten 1893 stehen und mit aller der Entschiedenheit, welche einen um seine Gristenz fämpfenden, für den Bildungsstand des deutschen   Volkes unentbehrlichen, ja verantwortlichen Stand beseelen muß, dafür eintreten, daß der deutsche Buchhandel nicht aus Rücksicht auf falsche Voraus. fegungen an seiner Wurzel getroffen und geschädigt wird. Dies würde geschehen am meisten durch Annahme der Gröber'schen Vorschläge, nicht zum wenigsten aber auch durch Annahme der neuen Bestimmung zu Absatz III zu§ 44 der Gewerbe- Ordnung ( Art. 7 des Entwurfs vom 5. Januar 1895).

Aus diesem Grunde richten wir an den hohen Deutschen  Reichstag   die Bitte, den Artikel 7 des Regierungsentwurfs vom 5. Januar 1895, sowie den Gefeßentwurf Gröber und Genossen abzulehnen, soweit durch diese Gesetze der Buchhandel betroffen werden kann und denselben durch Aufnahme ausdrücklicher Be stimmungen gegen mißbräuchliche und irrthümliche Anwendung der für andere Handels- und Gewerbszweige getroffenen Be­stimmungen zu schützen.-

der Kriegsentschädigung nichts zu thun haben, so könne Japan   als Pfand gewiffe Stellungen behalten, doch Zeichen der Zeit. In Aschaffenburg   wurde jüngst ein werde feine handelspolitische Abmachung zum Nachtheile Mitglied des Kriegervereins begraben und nicht ein einziger der Mächte gestattet werden. Man werde auf Regelung des Offizier nahm an der Feierlichkeit theil. rüstung von seiten des Kriegervereins, natürlich innerlich. Aeußer die Aufnahme einer Anleihe zu erleichtern, zu welcher China Darüber große Ent Geldumlaufs entsprechend dem europäischen   System bestehen, um lich erschien ein harmloser Artikel in der harmlofen, weil national- seine Zuflucht nehmen dürfte. liberalen Aschaffenburger   Zeitung, der diese Thatsache, daß die Auch in offiziellen Kreisen der ruffischen Regierung wird be­Offiziere bei der Beerdigung fehlten, meldete, und daran die Bestätigt, daß Rußland   eine Annettion Korea's   durch Japan   nicht merkung knüpfte:" Auch ein Befchen der Zeit, aber eines, das zugeben, sondern die weitere Unabhängigkeit des Landes ver­zu denken giebt." Strafantrag von seiten des Offizierkorps wegen langen und diesen Willen zu geeigneter Beit der japanischen Re­dieses Gates, am Schöffengericht Freisprechung des Redakteurs, gierung fundgeben werde.- der sich als Verfasser und Mitglied des Kriegervereins bekannte. Berufung ans Landgericht und Verurtheilung des Redakteurs zu 25 Mart. Auch ein Zeichen der Zeit, aber keines, das zu benten giebt.-

Ein Maulkorbgesetz im niederösterreichischen Landtage. Aus Wien   wird telegraphirt:

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reichischen Landtages nahm die vorgeschlagenen Abänderungen Der Gemeinde und Verfassungsausschuß des niederöster der Geschäftsordnung an. Hiernach können persönliche Angelegen heiten nur in geheimer Sigung vorgebracht und verhandelt werden. Die Disziplinarmittel des Vorsitzenden bestehen in dem Ruf zur Sache, dem Ordnungsruf, der Wortentziehung für die Dauer der Debatte und dem Ausschluß für die Dauer der be­treffenden Sigung.

So entschieden wir auch das im niederösterreichischen Landtage geplante Maulkorbgesetz verurtheilen, so hat es doch noch eher den Hintergrund einiger Berechtigung, als ein Maulforbgesetz für den Deutschen Reichstag. Anti­semiten und Liberale haben den Landtag schon so oft zum Echauplate arger Standalszenen gemacht, für die aus der nun bald dreißigjährigen Geschichte des Deutschen Reichstags fein Gegenstück aufzutreiben ist.

Gegen die katholischen Geistlichen wurden in Rußland  , dem Lande der politischen und religiösen Intoleranz, strenge Maßnahmen geplant. Zahlreiche Priester wurden verhaftet. Auf Intervention des Papstes hat der Zar vierzehn derselben begnadigt".

Vom chinesisch- japanischen Kriegsschauplate liegen die folgenden Depeschen vor:

Nähe von Ninghai begann heute Mittag die westlichen Forts Tschifu  , 7. Februar. Die japanische Streitmacht in der von Tschifu   zu beschießen. Alle Fremden sind unter Waffen; die Thore der Stadt find geschlossen und Barrikaden errichtet worden. Man glaubt, es handle fich um einen Scheinangriff, um eine neue Truppenladung zu verdecken.

Shanghai  , 8. Februar.( Telegramm des Renter'schen Bureaus".) Die chinesischen Panzerschiffe Chengyuen" und Tengyuen" wurden mittels Torpedos zum Sinten gebracht.- während eines Nachtangriffs bemächtigten sich die Japaner that­fächlich der Insel Liukungtao.

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Yokohama  , 8. Februar. Hier ist die Nachricht ein­getroffen, bei dem nächtlichen Angriff auf Weihaiwai am 5. d. M. einige andere Schiffe untauglich gemacht worden. Amtliche feien die Schiffe Tingyuen" und" Chenŋuen" gesunken und Depeschen stehen noch aus. Wie verlautet, werden die Der Nationalitätenkampf in Oesterreich fonnte vom chinesischen Abgesandten für die Friedens. Ministerium Taaffe   nicht zur Ruhe gebracht werden und auch verhandlungen in einigen Tagen voll affres unter der Herrschaft des Koalitionsministeriums hat der ditirt werden. Nationalitätenfampf an Schärfe nicht verloren. Dies beweisen die Verhandlungen des böhmischen Landtages, und die Abstinenz­politik der italienischen Mitglieder des tyroler Landtages. Nun reifen auch die slovenischen Abgeordneten des steyermärkischen Provinzialparlaments. Aus Graz wird hierüber gemeldet: Bei Beginn der heutigen Landtagssigung erklärte Radey namens seiner slovenischen Parteigenoffen, die Slovenen würden sich mit Rücksicht auf den gestern eingebrachten, auch vom Landes­hauptmann unterzeichneten Antrag Kinzels, der gegen das Gesetz verstoße, die Slovenen rechtlos erkläre und die nationale Ueber­hebung und Unduldsamkeit zum Ausdruck bringe, an diesem Landtage nicht weiter betheiligen. Hierauf verließen die Slovenen den Landtagssaal.-

Er beschloß eine Adresse an den Kaiser zu richten behufs Hint­Gegen das Duell erklärte sich der tyroler Bandtag. anhaltung des Duellunfugs in der Armee.

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Selbsterkenntniß. In dem Siecle", diesem rabiatesten der französischen   Bourgeoisblätter, schreibt ein Bour­geois" einen langen Brief über die Abdantung Berier's und Herr Yves Guyot  , der rabiateste der rabiaten Bour­geois, druckt den Brief ohne Bemerkung als Leitartikel ab. In dem Brief heißt es und dieser Satz faßt die Gedanken des Schreibers zusammen:

" Der Rücktritt Perier's war das Symbol der Abdankung der Großbourgeoisie!" Das gilt zunächst natürlich nur für Frankreich  . Ob aber Herr von Stumm nicht doch etwas läuten hört?-

der

Tschifu, 8. Februar. Aus Weihaiwei   wird gemeldet, das chinesische   Panzerschiff Tingyuen" sei aufgefahren und das Kriegsschiff Chenyuen" gesunken. Die Chinesen verlassen den Ort zu Tausenden. Die japanischen Schiffe, welche hier kreuzten und auf die Forts feuerten, sind abgesegelt. Das Feuer hat teinen Schaden angerichtet.

Hiroshima  , 8. Februar. Zwei Dampfschaluppen ents tamen in den Hafen von Weihaiwei, wurden jedoch von der japanischen Flotte verfolgt und bei Tschifu   dienstunfähig ge­macht.

Tschifu  , 8. Februar. Heute Nacht landeten die Japaner eine Truppenmacht zehn Meilen östlich von Tschifu   und griffen heute Mittag die Forts im Osten von Tschifu   an. In der Stadt herrscht höchste Aufregung; für heute wird eine Schlacht erwartet.

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Lütticher   Anarchisten- Prozeß.

( Original- Bericht.)

Lüttich  , 7. Februar 1895.

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im Gerichtssaal abgespielt hat, wirfte heute noch überall nach. Die dramatische Szene, die sich gestern Abend so unerwartet Wieder war der Zuschauerraum überfüllt, erwartete doch jeder heute die Lösung der brennenden Frage, ob die Staatsanwalt­schaft sich über Nacht von dem Schlage der sie und das Ge­bände ihrer Antlage getroffen, erholt haben würde, oder ob sie nicht nach dem plöglichen Geständniß Müller's, die fie und der Nase herum­übrigen Behörden gegen die große Mehr­Herr Lerno. Von einem Freunde erhält die M. Poſt" geführt habe, die Auflage zahl der Angeklagten überhaupt werde fallen laffen aus Würzburg   folgende Zuschrift:" Sie haben in der M. P." müsse. Der Berlust ihres Kronzeugen bedeutet für die das eigenartige Verhalten des Zentrums Abgeordneten Land­gerichtsrath Lerno im Reichstage gebührend und treffend kritisirt. Das Stimmrecht bei den Gemeindewahlen in Anklagebehörde in der That fast soviel wie den Verlust des ganzen Prozesses. Was die Untersuchung sonst noch an Be­Der genannte Herr steht auch bei einem Theil der hiesigen Be- Belgien  . Aus Brüssel   wird depeschirt: völkerung noch in gutem Andenken, und zwar von seiner Wirk- Der von der Rechten ernannte Ausschuß der sich mit lastungsmaterial zutage gefördert hat, will nicht viel bedeuten. Auf die Aussagen Jagoltowsky's bei seinen famkeit im demokratischen Würzb. Journal" anfangs der Regierung bezüglich des Gemeindewahl Gesetzes ins Ein­70er Jahre her. Speziell der Beginn dieser Wirksamkeit oder vernehmen setzen soll, hat beschlossen, das Pluralvotum mit merkwürdigen Kerhören in St. Petersburg  wird man sich taum noch zu stüßen wagen. vielmehr die, sagen wir, nicht ganz einwandfreien Umstände, einigen später festzustellenden Aenderungen vorzuschlagen.- Werden sie doch gerade dadurch noch viel ver unter denen diese Wirksamkeit begann, dürften gerade für Ihre Parteifreunde recht interessant sein. Der Militarismus verlangt seine Opfer überall. Es dächtiger, daß sie mit den Aussagen Müller's, Zur gemeinten Beit war der heutige fozialdemokratische Reichstags Abgeordnete ist bekannt, wie bei der jetzigen beständigen Kriegsbereit. Die er jegt für Lügen ertlärt, fast vollständig Wilhelm Blos   Redakteur des sehr rothen" demokratischen schaft der Staaten ein Land immer das andere zu neuen übereinstimmen. Das sieht ganz nach einem zwischen dem Lockspiel und Müller abgefarteten Organs. Die Berlegerin des Blattes, eine Frau R., wurde und immer größeren Kriegsrüstungen drängt, und wie die Spiel aus, das der letztere nur nicht durchzuführen indessen von gewisser Seite beeinflußt, und ihr" tlar" gemacht, Kriegsminister der verschiedensten Länder ihre neuen Militär- vermochte, weil er wohl ein Schuft, aber ein schwacher, der Ton des Blattes müsse milder werden, der Bevölkerung sei, forderungen immer damit begründen können, daß das haltloser, thränenseliger Schuft ist. was aber durchaus nicht den Thatsachen entsprach, die Haltung Nachbarland, der Erbfeind u. s. w., ebenfalls neue Troß des reuigen Geständnisses, das Müller in letter Stunde des Blattes zu demokratisch. Die Folge dieser Treibereien war Regimenter, neue, verbesserte Gewehre 2c. eingeführt zu ihren Gunsten abgelegt hat, behandeln ihn die übrigen An die, daß eines Tages die Eigenthümerin dem Redakteur Blos um hinter jenen Ländern nicht geklagten, mit Ausnahme des dunklen Ehrenmannes Broich, mit mittheilte, er sei entlassen, seine Redaktionsführung sei zu radikal. habe und man, dieselben Vermehrungen vornehmen, großer Verachtung. Keiner sieht ihn an oder spricht mit ihm. Blos war nicht der Mann, der langes Federlesen machte, er zurückzubleiben, fteifte fich nicht auf Ründigungsfrist u, bgl., sondern schied aus dieselben Verbesserungen einführen, oder richtiger gesagt, Sein Nebenmann ist möglichst weit von ihm fortgerückt. Raum der Stelle, für die nach der Aussage der Frau R. fich schon eine jene Länder darin noch zu überholen suchen müsse. Dadurch ist Müller in den Saal geführt, so feszt er sich hin und legt das paffende Kraft angeboten habe. Diese paffende Kraft war wird dann wieder das andere Land zu Heeresvermehrungen der ganzen Sigung. Nur zuweilen blickt er für einen Augenblick Gesicht auf den Arm. In dieser Haltung bleibt er fast während derselbe Herr Lerno, welcher heute als ultramontaner Land- und Vervollkommnungen der Kriegstechnik gedrängt. auf und man kann dann sein blasses, schwammiges Gesicht mit gerichtsrath 2c. ein Ehrengericht für die Journalisten verlangt Dieses gegenseitige Hinaufschrauben beschränkt sich nun ber niedrigen, zurücktretenden Stirn und den kleinen, trüben und welcher ja auch die Nothwendigkeit eines solchen Ehren schon nicht mehr auf die Großmächte", auch die kleineren Augen feben. Das dünne blonde Saar   trägt er in der gerichts für gewisse Zeitungsschreiber wohl aus seinem damaligen Staaten werden unwillkürlich in diesen Strudel Mitte gescheitelt. Alles bei ihm erweckt den Eindruck, daß er Berhalten als demokratischer Journalist hinreichend begründen mit hineingerissen. So hat gegenwärtig auch das kleine ein schwacher und bornirter Mensch ist. Auch zu seinem letzten Zur Landtags Wahl in Württemberg  . Der Belgien   feine Militärvorlage". Auch dort begegnet Geständniß ist er nicht aus freien Stücken gekommen. Der württembergische Kriegerbund, dessen Präsident Prinz Her- diese lebhafter Opposition im Bolke und auch dort wird Gefängnißgeistliche, Pastor Peterson, hat.hm am Mittwoch Mittag mann zu Sachsen- Weimar   ist, erläßt eine Aufforbe- zur Begründung auf das mächtig gerüftete Ausland noch einmal ins Gewissen geredet. Und dieser Zuspruch ist erfolgreich gewesen. Um 91 Uhr wird die Sigung eröffnet. rung an die Kameraden, in den Stichwahl- Bezirken, in verwiesen. Die dortigen offiziösen Beitungen veröffentlichen welchen Sozialdemokraten in Frage kommen, teinem lange Artikel, worin die Nothwendigkeit eines starten Heeres Sozialdemokraten ihre Stimme zu geben, vielmehr für Belgien   zum Schuß der Neutralität des Landes im darauf hinzuwirken, daß in den württembergischen Kriegsfalle bewiesen wird. In einem zukünftigen deutsch  Landtag fein Sozialdemokrat gewählt werde. Bekanntlich franzöfifchen Kriege würde die Situation anders als 1870 fteht in den Statuten der Kriegervereine, daß Bolitik aus sein; Frankreich   würde dann alle Ursache haben, seinen geschlossen ist, und trotzdem erläßt die höchste Zeitung des Weg durch Belgien   zu nehmen, um in Deutschland   einzu Kriegerbundes eine solche Aufforderung. Man ersieht So treibt ein Reil den anderen, zum Schaden der daraus, daß, wenn es gegen die Sozialdemokratie geht, alle Völker, zum Schaden insbesondere des arbeitenden Voltes, Mittel gelten. Die Parteileitung der Sozialdemokratie hat bis jetzt das überall für die Kriegszwecke am meisten bluten und Hierauf nimmt der erste Staatsanwalt Demarteau das noch keinen Beschluß über die Haltung der Genossen in der am meisten zahlen muß. Wort zur Replit. Dem gestrigen Zwischenfall, so etwa führt er Stichwahlfrage gefaßt, doch soll in den nächsten Tagen die Rußland   und der japanisch- chinesische Krieg. Daß auch aus, darf nicht die große Bedeutung beigemeffen werden, die er Stellung der Partei gegenüber den bürgerlichen Kandidaten bei dem jezigen oftasiatischen Krieg Rußland   für seine egoistischen im ersten Augenblick zu haben schien. Bergeffen wir doch nicht, veröffentlicht werden. Bwede im Trüben zu fischen sucht, ist ja allbekannt. Die Be- unter welchen Umständen das plötzliche Geständniß Müller's er­Ueber die mecklenburgische Verfassung darf in ftätigung hierfür liegt auch in der folgenden offenbar aus folgt ist. Müller ist ein Lügner, das haben uns die Herren Vertheidiger ja so oft versichert.( Unruhe auf der Vertheidiger­Mecklenburg nicht geschrieben werden, das wird fünftighin russischen Regierungstreifen inspirirten Meldung. Den Times" wird nämlich aus Paris   gemeldet, man habe bank.) Wer giebt uns denn die Gewähr, daß er gestern auch das in Wismar   erscheinende nationalliberale Tage- Grund anzunehmen, daß pie russischen Botschafter die Wahrheit gefagt hat. Ist es nicht sehr merkwürdig, daß er blatt" wissen, denn gestern erhielt es in Form einer Kon- Instruktionen erhalten hätten bezüglich ter Haltung, erst gestern Abend mit seinem Geständniß herauskam, nachdem fistation eine dahingehende zarte Andeutung.-- welche Rußland, England, Frankreich   und wahrscheinlich auch er die Plaidoyers aller Herren, Vertheidiger gehört hatte?

tann."

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Der Vertheidiger Müller's, Rechtsanwalt Falaise, bittet

sofort ums Wort. Ich halte mich, so etwa fagt er, im Interesse meines Klienten für verpflichtet, meinen gestrigen Antrag auf Unter­fuchung seines Geisteszustandes heute formell zu stellen. Es ist doch immerhin möglich, daß Müller nicht zurechnungsfähig ist. Dafür sprechen seine schwankenden Aussagen, feine Widerrufe, ſein ganzes Benehmen während der Verhandlungen und nicht zum mindesten auch der Umstand, daß er sich von dem Nussen widerstandslos als willfähriges Werkzeug gebrauchen ließ.

Vorsitzender von Hoffschmidt: Der Gerichtshof wird

später über diesen Antrag Beschluß faffen.