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Spftem Zernanües. Die deutschnationale Wahrheitsliebe. Herr Fernande s, Redaktionskollege der Reichstags- aogeordneten H o e tz s ch und Westarp, schreibt tn der .�kreuzzeitung" über die Rede Breitscheids folgendes: Wenn Herr Pitincare die Möglichkeit hätte, einen Vertreter der französischen Interessen im Reichstage zum Worts zu verhelfen, «inen besseren Sachwalter alsHcrrn Dr. Breitscheid könnte er nicht finden. Für unsere Sozialdemolralie ist die Politik Poincarcs die ehrlichste unK gerechlcsie der Well, da gibt es keine brutale Machtgier und verschleierten Annexionen, keine Ab- lehnung aller bisherigen deutschen Angebote, keinen bewußten Vcr- nichtungswillen. Herrn Dr. Breitscheid macht es auch nichts aus, daß der französische Ministerpräsident ausdrücklich, ein direktes deutsches Angebot an Frankreich gefordert und es als Unter- werfung und Demütigung Deutschlands im voraus bezeichnet hat. Man muß sich vorstellen, daß die Leser derKreuz- zeitung " so etwas durchaus nicht als einen Ulk oder nur als eine groteske Uebertreibung der Polemik empfinden, sondern daß sie das einfach als bare Münze und lautere Wahr- heit hinnehmen. Wie die Sozialdemokraten in Wirklichkeit denken und handeln, davon erfahren sie ja nichts. Und wie den Lesern derKreuzzeitung " geht es den Lesern der deutsch - nationalen Presse überhaupt, denn für die Provinz gibt die Äreuzzeitung" den Ton an. Man kann natürlich von den Kleinen draußen nicht mehr Anstand und Wahrheitsliebe er- warten als von dem Organ der Westarp und H o e tz s ch. Mit Hilfe dieses Systems kann man nun freilich nicht politisch denkende Menschen, sondern nur fanatisierteJdioten erziehen und sie wie Hunde auf den Mann dressieren. Herrn Fernandes hatte seinerzeit seine Art, den Mord cm Rathenau zu behandeln, einen Rüffel derKreuzzeitungs"- Redaktion eingetragen. Geschadet hat» ihm das auf die Dauer nicht, und geändert hat es ihn auch nicht. Cr bleibt ein Typus jener Sorte von Journalistik, die durch plumpe Skrupellosig- keit zu ersetzen sucht, was ihr an Bildung und Begabung ab- geht und die der ganzen deutschnationalen Prssis von heute den Stempel ihres Ungeistes aufdrückt.

Die k>etze gegen Kuttner. DerKlastenkampf", das Organ Ledebours, stellt die Behauptung auf. Genosse Kuttner sei beschuldigt worden, in den Januarkämpfen onn 1913 einen Mord begangen zu haben, und das Berliner Schöffengericht habe den Beweis für die Wahrheit dieser Behaup- tung als erbracht angesehen. In Wirklichkeit hat das Gericht in seinem Urteil gegen das Berufung eingelegt und das nach unserer Ueber- zeugung ein Fehlspruch ist lediglich behauptet, der Beweis sei nicht gelungen, daß Kuttner in Notwehr zum letzten Mittel greifen mußte. Selbst im u n g ü n st i g st e n Fall könnte nur angenommen werden, daß der Erschossene, der unmittelbar zuvor in trunkenem Zustand « seine Umgebung mit Handgranaten bedroht hatte, im Augenblick.des verhängnisvollen Schusses schon entwaffnet war und daß Kuttner eine bereits erledigte Gefahr als noch vorhanden betrachtete. Auch In diesem ungünstigsten Fall würde es sich um sogen. Putativnotwehr, also um kein Delikt, handeln. Tatsächlich ist gegen Kuttner nicht nur nicht wegen Mordes oder Totschlags was ganz unsinnig wäre, sondern auch nicht einmal wegen Ueberschreitung der Notwehr prozessiert worden. Kuttner einer Ueberschreitung der Notwehr zu beschuldigen, ist eine Böswilligkeit, im Zusammenhang mit seinem Namen von Mord zu sprechen, ist e i n e S ch u r k e r e i. Es gibt auch in der Umgebung dcre». die diese Schurkerei begehen. Leute genug, die Genossen Kuttner kennen und die wissen, daß er ein rechtschaffener und gütiger M e n s ch ist. Der Unterschied zwischen der Tötung eines Menschen in wirklicher oder vermeintlicher Notwehr und einer vor- sätzlichen Tötung, einem Mord, ist ihnen bekannt. Sit wissen, daß es sich um einen tragischen Zufall handelt, nicht um eine Tat, die Kuttner moralisch belastet. Wenn sie trotzdem, weil das Berliner Schöffengericht ihnen Hetzfreiheit gegen einen Sozialdemokraten ge- geben hat, hinter Kuttner mit dem ewig wiederholten Mordgeschrei her Hetzen, so beweisen sie damit gegen die sittlichen Eigenschaften des Gehetzten gar nichts, gegen ihre eigenen alles.

?m Schatten öer Titanen. Von Hans Wesemann . Wir Deutschen lieben es, auf den Spuren unserer geistigen Heroen zu wandeln. Kommen wir z. B. an«inen fremden Ort, flugs mahnt uns unser Gewissen, hier hat Herders Großmutter einmal übernachtet, oder Goethe ist hi:r durchgereist und hat im Gasthof zum Löwen Pfannkuchen gegessen, wie außerdem noch auf einer Gedenktafel kundgctan wird. Und mit ehrfürchttgem Schauder, um- weht von den klassischen Erinnerungen des Pennals, gehen wir zu der geweihten Stätte, hören auf den Vortrag des Cicerone, und nach- her schicken wir eine Postkarte nach Hause, die besagt, daß wir unserer Pflicht der Pietät genügt haben. So kam ich neulich einmal wieder durch Frankfurt am Main und beschloß Herrn Schopenhauer zu besuchen, was ich bislang ver­säumt hatte. Ich fand auch glücklich stin Wohnhaus, es siegt am Main , und der alte boshafte Herr hat sicher oft mit Vergnügen zuge- sehen, wenn die Buben mit Steinen nach den vorüberfahrenden Schiffern warfen, was zwar keinen Schaden tut. aber gleichwohl sedesmal ein fabelhaftes Schimpfkonzert veranlaßt, das besonders Germanisten Gelegenheit zu ausgiebigen Studien bietet. Aber um von Schopenhauer zu reden. An besagtem Hause hängt «in« schöne steinerne Tafel, auf der in Goldbuchstaden zu lesen steht, daß hier der Philosoph Arthur Schopenhauer lebte, der auch sonst ein rtcht bedeutender Mann war. Ich ging also belehrt hinein, eine wackelige Treppe empor und landete vor einer Glastür, auf der August Hempe, Privatter, stand. Schon etwas zaghaft geworden, läutete ich. Ein rotbäckiges Mädchen öffnete: .Entschuldigen Sie, ist dies die Wohnung von Schopenhauer ? »Nein, der wohnt hier net." .Ja, das weiß ich schon, aber gibt es denn nichts Sehenswürdiges in der Wohnung?" »Nein, da gibt's gar nix zu sehe, unn außerdem habe mer große Wasch' heut." Damit machte sie resolut die Tür wieder zu, und ich trat meinen Rückzug an. Aber fest jenem Tage grolle ich dem Frankfurter Wohnungsamt, weil es mich in meinem Rechte als Bildungsbürger gekränkt hat.

.. muß unverzügsich gepfändet werden." Wenn man ein«n Mahnzettel in früheren Zeiten erhielt, fo blieb man kalt bis ans Herz. Man ließ sich in Steuerangelegenheiten ruhig mahnen Preis 20 Pfennig und kalkulierte geschäftstüchtig, daß die Zinsen- ersparnifse der Steuersummen größer waren als die 20 Pfennig Strafg�bühr. Die Steuerbehörde war sehr zuvorkommend und einsichtsvoll: St mahnte auch zweimal, bevor sie zum.Ernst" schritt. Ihre assen waren stets gefüllt, und noch kein Lerfailler Friedensoenrag grinst« wie ein Rachtgefpenst uns an. Heute?

Der Salamanüer. WaS völkische Studenten wert sind. Am Montag stand der verantwortlich« Redakteur der Bres- lauer Wochenzeitung.Die freie Meinung" vor dem Breslauer Schöffengericht, um sich wegen der Mitteilung zu verantworten, daß die Breslauer studentische Verbindung.Burgundia" am Tag« von Rathenaus Ermordung einen Salamander auf die Mörder gerieben habe. Es lag den drei Chargierten, die als Kläger auftraten, sehr viel an der Entdeckung des Gewährsmannes. Der Angeklagt« weigert« sich jedoch, ihn zu nennen, mit der Bc- gründung, daß man bei der heutigen Verfassung der deutfch-völ- tischen Studenten nicht wissen könne, ob dem Gewährsmann« nicht noch am selben Tage ein tödlicher Unfall zustoßen würde: aus diesem Grunde könne auch der Wahrheitsbeweis leider nicht g«- führt werden. Diese Aeußerung wirkte nach der Urtellsbegrün- dung des Vorsitzenden, Amtsrichters Dr. W a n j u r a, ftrafver» schärfend, während als strafmild«md die Erregung der damaligen Zeit in Betracht gezogen wurde. Der Angeklsagte wurde zu 100 000 M. Geldstrafe verurteilt. Beschimpfungen der Republik wurden bisher in Breslau mit wenigen Tagen Gefängnis geahndet, Verunglimpfungen des Reichs- Präsidenten mit 20 000 M. Gedftrafe. Die deutfch-oölkifchen Stu- dentenverbänd« aber sind 100 000 M. wert..

KPD. für verschärften Ruhrkampf. Essen, 19. April. (Eigener Drohtbericht.) Das kommunistische .Ruhr-Echo" veröffentlicht einen Aufruf einesAusschusses der revo- luttonären Betriebsräte der streikenden Zechen", worin behauptet wird, daß deutsche Unternehmervcrtreter die Berg- arbeiter zur Arbett unter französischen und belgischen Bajonetten auf- fordern. Der Kampf gegen den ausländischen Militarismus müsse aber weiter geführt werden, auch wenn die Unternehme gegen ihn feien. In besetzten Zechen dürften nur die notwendigsten Notstands- arbeiten, aber keine Borrichtungsarbciten geleistet werden. Mit Entrüstung wird festgestellt, daß sich Streikbrecherbanden gebildet haben, die unter den unwürdigsten Bedingungen am Abtransport der Kohle arbeiten, und es wird vorgeschlagen, zur Verhinderung dieser Arbeit die vorhandenen Kohlen- und Kotsvorräte durch Auf- tellung unter die werktättge Bevölkerung verschwinden zu lassen. Der Aufruf schließt:Es lebe der Kampf gegen die französischen und belgischen Imperialisten! Nieder mit den Streikbrechern! Nieder mit den deutschen Unternehmern, die Poincare in die Hände arbeiten!" So sehr man das gesonderte Vorgehen der Kommunisten be- dauern muß. so sehr ist doch die Tendenz zu begrüßen, die sich in diesem Auftuf ausdrückt. Die Kommunisten rücken damit nach mancherlei absonderlichen Schwankungen in die allgemeine Linie des passiven Widerstandes gegen die militärischen Eindringlinge ein.

pariser Gerüchte. Ausrufung derRheinischen Republik" geplant? Paris , 19. April. (BTB.)Ere Rouvelle" schreibt: Es geht das Gerücht, daß wir entschlossen sind, die administrative und wirtschaftliche Autonomie der Rheinlande auf- zurichten und daß dieses Manöver der Dorboke einer umfassenderen Operation, nämlich der Ausrufung der rheinischen Repu­blik sei. wir können im Augenblick nicht feststellen, was an diesen Gerüchten wahr ist. haben aber Gründe, anzunehmen, daß es sich hier nicht um vollkommene Phantasie handelt. Es herrscht hier ein Geisteszustand, der eine Unabhängigkeit der Rhein - lande schaffen will, die sich vollkommen gegen das Deutsche Reich orientieren solle, wir sind ebenso besorgt wie andere um bie Sicher- heit Frankreichs , behaupten aber, daß eine Lösung dieser Art diese Sicherheit nicht verwirklichen kann. Da, Problem der Sicherheit ist ntchit mehr militärischer Art, sondern diplomatischer, d. h. es hängt vielmehr ab von der neuen Art der Diplomatie, die sich die internationale Organisation der territorialen Regie der europäischen Machte nennt. In praktischer Beftehnng scheint man die vor! eile, die wir ans der Trennung der verschiedenen Elemente de» Deutschen Reiches ziehen können, schlecht einzusehen. Keine Besatzungsänderung au der Ruhr. Paris . 14. April. (WTD.) Kriegsminister M a g i n o t ist gestern vormittag nach Poris zurückgekehrt. Der Hauptzweck seiner Reise war nach �Havas". an Ort und Stell« die Frage der

Alle Woche kommen energisch« Schreiben ins Haus geflogen: Die Reichseinkommensteuer-Dorausbezahlung ist rückständig... 19 Zhg. I. R. Sie werden hiermit aufgefordert, diesen Betrag binnen einer Frist von 7 Togen an uns zu entrichten: bleibt die Zahlung aus, dann muß unverzüglich gepfändet werden..." Der Reichseintommensteuer-Borausbezahlung(auf dem Formu. lar in einem Wort geschrieben) folgen Kirchensteuer, Grundsteuer, Entwässerunggebühren. Wohnungsabgab«, Müllabfuhrgebühren und so imd so viel andere staatliche und städtisch« Delikatessen. Wie ein Menetekel ober steht fettgedruckt bei ihnen allen das Wort: Pfändung." Das Wort Pfändung hat einen üblen Beigeschmack... es schmeckt wie Walfischtran oder verschimmeltes Brot. Das Wort Pfändung bringt Unruhe ins Familienleben, und es wirkt wie die neue Rechnung von Gas und Elektrizität. Ich habe mich erkundigt: Der Gerichtsvollzieher kann jede Minute durch einen Schlosser die Tür öffnen lassen, und was ein Schlosser heut« für solche Gänge verlangt, ist ja bekannt. Da wir zu Pfandenden alle Kosten für Türen, Siegel, Gänge usw. bezahlen müssen, ist es schon da» Beste, wir warten nicht wie ehedem die zweite Mahnung ab, sondern wir warten auf den Brief. träger, gehen täglich um 10 Uhr zum Steueramt und verrichten unsere Steuern aller Kategorien. Auf daß wir nicht gepfändet werden...«. str. Ein wanderndes Trottoir als Autergrundbahn. DasTroitoir rculünt", die wandernde Plattform, ist als Verkehrsmittel bisher hauptsächlich aus Weltausstellungen benutzt worden und galt mehr als eine Kuriosität. Ein« praktisch« Verwertung soll diese Einrich. tung, die als endloses Band gestattet ist, nunmehr in New Port er. halten. Das New Porter Verkehrsamt will einen Teil der Unter- grundbahn dadurch ersetzen. Zurzeit de» GeschMtsbeginnes und Ge- schäftsschlusses herrscht nämlich in der New Porter City auf der Un- tergrundbahn«in fürchterliches Gedränge, das die glatt« Abwicklung des Verkehrs verhindert. Es wird nun unter der 42. Straße zwischen der Z. und 8. Avenue eine wandernde Plattform eingerichtet, die als endloses Band in den Endstationen in Schleifen wieder zurückbiegt. Dieses Trottoir ist so gestaltet, daß drei Plattformen mit steigender Geschwindigkeit nebeneinander herlaufen. Zunächst dem festen Bahn- steig bewegt sich eine Plattform, die 4,8 KUometer in der Stunde läuft: dann folgt ein« mit 9,6 Kilometer Geschwindigkeit, und die äußerste hat 14,4 Kilometer G-schwindigkeit: dies« letzter« ist mit Banken ausgestattet. Höhenunterschiede oder Zwischenräume be» stehen zwischen den einzelnen Plattformen nicht, abgesehen davon, daß jede äußere über die benachbart« innere um ein« Llchleitdicke über­greift. Die Vorteile für ein« reibungslose Abwicklung des Verkehrs sind bedeutend. Die Fahrgäste brauchen nicht, wie bei der Unter- grundbahn, aus einen Wagen zu warten, sondern können zu jeder Zeit ein- und aussteigen und ohne jede Schwierigkeit vom Bahnsteig her die schnellste Plattform erreichen und verlassen. Dadurch wird jedes Gedränge vermieden: auch ist die Fassungskraft der Plattformen beträchtlich größer als die der Wagen, und es kann an jeder Straßenkreuzung eine Station errichtet werden, da das für den Ver- kehr so lästige Halten und Anfahren wegfällt. Schließlich stellt sich der Betrieb der wandernden Plattform billig« als der mit Wagen.

Truppenstärke zu regeln, die heute für die ganze Ruhrfrage maßgebend sei. Dom 20. Mai an feien 20 000 bis 22 000 Man« der Iahresklasss 1921 abschnittsweise zu entlassen. chavas" erklärt, der französische und der belgische Kriegsminister hätten sich über die Neuregelung der französischen und der belgischen Truppenverteilung verständigt/ Die getroffenen Vereinbarungen würden es gestatten, in dem besetzten Gebiet die Truppenstärke auf d«r gleichen Höhe wie bis jetzt zu erhalten. Paris , 19. April. (TU.) Wie dasJournal" berichtet, hat die» Interalliierte Rheinlandkommission eine neu« Verordnung erlassen, derzufolge die Interalliierte Fabrik- und Bergwerkskommission im Ruhrgebiet ihre Tätigkeit auch auf das linke Rheinufer aus- dehnt. Di« Ausdeutung der Bergwerte, Kohlenliefe» rungen, die Erhebung der Kohlensteuer usw. sind mithin für das gesamte befetzt« Gebiet einer Zentralstelle übertragen worden.

DrokottiRbe Urteile. Köln . 19. April. (MTB.) Nach einer Meldung der Kölnischen Zeitung " aus Kochem standen Steinbrucharbeiter vor dem franzö- fischen Kriegsgericht unter der Anklage, einen Wasserturm, den die Franzosen besetzt hatten, mit Steinen beworfen zu haben. Das Urteil lautete gegen einen nicht erschienenen Arbeiter auf leben s- länglich« Zwangsarbeit, gegen zwei auf zehn Jahrs Zwangsarbeit. TroeqnenrS Zuverficht. Paris . 19. April. (EE.) Ueber die gestrigen Besprechungen in Koblenz teilt der Berichterstatter desPetit Parisien" mit, daß daran die Minister De Lasteyrie und Le Trocquer. die Oberkommissare Tirard und Rollin-Iacquemyns, die General« Degoutte und Payot, der Eisenbahndirektor Breaud und dessen beide Stellvertreter,� der Franzose Frantz und der Belgier Pergevt, und endlich Delegierte der Bergwerksdirektion im Saargebiet tellgenomm«» haben. Zahl- reiche Fragen bezüglich der Organisierung der produt» tiven Pfänder seien besprochen worden, ebenso die der Eisen- bahnen im besetzten Gebiet. Insbesondere sei die Heranschaffung französischer und belgischer Eisenbahner in das btsetzts Gebiet er- örtert worden. Auf dem Bahnhof « von Koblenz erklärt« der Minister Le Trocquer dem Vertreter desPetit Parisien": Ich bin glücklich über mein« Reise und die Resultat«, die erzielt wurden. Man kann beretts sagen, daß das Spiel gewonnen ist".

Schweöenvertreter gegen Saar-Regierung. Paris , IS.April.(BIB.) Ueber da, Elngr«lsen der schwedischen Delegierken im Dölkerbuudrat in der Liaar- frage erfährt Havas aus Genf , zur allgemeinen Ueber- r a s ch n n g habe gleich in der ersten vertraulichen Llhuog des Dölkerbuadrales der Vertreter der schwedischen Regierung. Und«». der einige Tage vor vranling in Gens eingetroffen sei, gefordert, daß der völkerbundral über den saarländischen Protest gegen die Notverordnung der Regierungskommission berate. Die Initiative der schwedischen Regierung werde als ein Versuch ausgelest, den Werl der wichtigsten Amtshandlung der Saarkommission zweifel­haft erscheinen zu lassen. Rian sei der Ansicht, daß die Inter­vention dazu angetan sei. die Autorität der Regirrnngskommlssion zu schwächen in einem Augenblick, wo die Haltung Deutschlands sowohl im Saargebiet als auch im Ruhrgebiet besondere Ueber- wachung und Energie seitens der für Ordnung vnd Sicherheil ver- antworlllchen Regierung erfordere. Es ist anzunehmen, daß Havas nur«ine ausschließlich f �a n z ö s is ch e Ansicht zum Ausdruck bringt, um so mehr, als er in feiner Nachricht wiedcrhvtt auf die Ereignisse im Ruhrgebiet anspielt und erNnrt, die Verordnung habe im Saargebiet nur Pro» tost? derer hervorgerufen, die«ine antialliiert« und besonders eine antifranzösisch« Polittk betrieben. Der Aktionsausschuh JUe wieder Krieg" veranstaltet am Sonntag, den 22. April, vormittags 11 Uhr, drei große Kund- gedungen im Saalbau Friedrichshain, Kliems Fest» sälen(Hasenheide) und der Chamisso-Schul«, Barbarossa- platz. In diesen Kundgebungen soll die Beendigung des Ruhrstreiks durch Verhandlungen verlangt werden. In Paris und London finden am gleichen Tage Demonstrationen mit d«m Verlangen nach sofortiger ftiedlicher Losung des Reparationskonflikies statt. Refe- rieren werden u. a.: I. Attmaier, H. v. Gerlach, Müller(Branden» bürg). Quidd«, Rabold. Seger, Sttöbel, Schützinger. Limbertz(Essen ), Toni Sender , v. Ofsietzky, Dr. Simons, Letter.__

er steigt! Dieses war nun auch ein Ouartl Lang' schon hört man's puffchen: Diestabilisierte" Mark Kommt jetzt bald ins Ruffchen! Nein, sie hielten'? nicht mehr aus Etwas mußt' geschehen, Sollte drum das Deuffche Haus Auch in Stücke gehen. Und dieStützen" schüttelten Unten sie und oben, I Ruckten, rückren, rüttelten. Schoben, schoben, schoben. Und der Bau erwies sich schwach, Und der Abbau schwächer, Bauz! da gab es einen Krach Ach, wir armen Schacher! Hoch der Dollar! Höher noch! Allerhöchst derselbe!" Schallt's von Königsberg bis Goch , Klingt's vom Rhein zur Elb«. Sieger blieb er in dem.Maffch", Und es nntt die Norns: Kladderadatsch! Kladderadatsch! Jetzt beginnt's von vorne! _ Jeremias.

Einheitliche vibliolheksorganffakion. Einen bemerkenswerten Beschluß faßten Senat und Bürgerschaft Lübecks in einer Zeit. die uns leider ein großes Büchereisterben erleben läßt. Die bislang von einem Privatverein mit staatlicher Unterstützung betriebene Oeffenilich« Bücher- und Lesehalle wurde in den Besitz und die Der- woltung de» Staat«, übergeführt. Sie ist der Stadtbibliotheksver- waltung, die sich bereit, in die Abteilungen Stadtbiblwthet. Bücherei- beratungsstell« und Londeswanderbücherei gliedert« und dem Bi- blimheksdirektor Dr. Pieth unterstelll ist, organisch angegliedert. Der Freistaat Lübeck verfügt somit jetzt über ein planmäßig organisiertes öffentliches Büchereiwesen._ «ine Reicke-GedSchtniSfeier wird im Lessingmuseum Donnerstag. s Uhr, veranstaltet. ES gelangen nachgelassene Dichtungen au« der Hand- schritt erstmal» zum Vortrag. Vorträge. Freitag'/,S Uhr stricht im?!-mistend und Dr.»ran Mer .Gehirn und Seele", im Aerner.Siemenz.R-alghmnasium. Hohe«. slausenstraße 47/48. Die gestohlene vühucnggrderobe. Im Ewttaarter Schaustiel- Hanse räumte bei einer der letzten Vorstellungen ein Garderobenangestellier die Garderobenschränte einiger Kch-m, vitler völlig au« und suchle dann mit der DiebeSbeute schleunigst da« Weite. Da der Diebstahl erst tur, vor Beginn der Abendvorstelluug bemerlt wurde tonnte die Vorstellung erst eine Stunde später beginnen: für die iestohleaen Schauspieler«uzte erst eine Votausstattung besorgt werdcn.