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Altpreußen für Bayern .

München spielt um Dentschland.

Interessen des Besizes verficht und damit den Beifall der werden würde. Andererseits find wir der Ansicht, daß feine Regelung| denn ein sozialdemokratischer Rebatteur ist bekanntlich Deutschnationalen erwirbt, ist nicht verwunderlich. Bisher hat in diefer Hinsicht erwartet werden kann, wenn die Franzosen , Belgier nicht so feige, um sich vor irgendeinem Gerichtshof zu drücken, die Regierung Cuno in ihrer Finanz- und Wirtschaftspolitik und Deutschen sich selbst überlassen werden. In diesem Falle selbst wenn er in München amtiert. Fiasko erlitten. Der Preisabbau steht auf dem Papier, der werden sie den Konflikt später oder früher ausfechten mit furcht­Dollarkurs pendelt unter den Stößen der Interessentengrupepn baren und unberechenbaren Folgen für Europa und die Welt. hin und her. Die Reichsbant verfügt über genügend Gold, die Regierung über ausreichende Machtmittel, der Dollarpreis­treiberei ber deutschen Spekulation ein Ende zu bereiten. Sie muß sie anwenden und vor allem gerade dann, wenn sie wirklich und ernsthaft weiter Stüßungspolitik betreibt, alles aufbieten, um auch die Aufmärtsbewegung der Preise zu verhindern. Man kann nicht die Kosten der Stügungsaktion auf dieselbe Arbeitermasse abwälzen, bie jetzt schon unter der Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit leidet. Bon derartiger Erkenntnis beim Reichswirtschaftsminister war außer einigen allgemeinen Redewendungen gestern nichts zu

hören.

Parteiführer beim Reichskanzler.

Der Reichskanzler hatte, wie amtlich gemeldet wird, im Laufe des Donnerstag Besprechungen mit den Führern aller Parteien von den Deutschnationalen bis zu den Sozialdemokraten über die Stützungsaftion. Er machte Mitteilungen darüber, was bisher zur Stüßung der Mart von der Regierung geschehen ist und was sie weiter zu tun gedenkt, und nahm Anregungen der Partei. führer entgegen. Es ergab sich in diesen Besprechungen volle Ueber­einstimmung.

Ein industrielles Dementi.

BTB. meldet: Gegenüber anderslautenden Zeitungsnachrichten stellt der Reichsverband der deutschen Industrie feft, daß er niemals bei der Regierung wegen einer Menderung der von ihr durchgeführten Stüßungspolitik der Mark oorstellig geworden ist. Der Reichsverband hat vielmehr auch heute wieder bei einer

Industrie mit allen Kräften eintreten wird.

Die Renzzeitung" plädiert für die Rebellen.

Eine

altbanerische Ueberlieferung pflegt auf die Preußen" zu schimpfen, die man für den Ausbund aller Schlech tigkeiten hält. Die neubayerischen Rebellen gegen die Justiz hoheit des Deutschen Reiches werden jedoch eine große Freude daran haben, daß die Neue Breußische Beitung", allgemeiner unter dem Namen Kreuzzeitung " bekannt, ihnen hilfreich zur Seite tritt, wenn sie sich gegen die Reichsgesetze auflehnen. Einen ganzen Leit artikel widmet dies Blatt der alten preußischen Konservativen der Beigerung der Münchener völlischen Redakteure, vor dem Staats­gerichtshof zu erfcheinen. Ganz ernsthaft wird darin der Gedanke erörtert, daß niemand aus dem Reiche verpflichtet sei, vor das Reichsgericht in Leipzig zu kommen, weil nun einmal die Pleiße­stadt im Freistaat Sachfen gelegen ist und Sachsen befannt lich eine fozialdemokratische Regierung hat. Wörtlich heißt es: Tagte dieser Gerichtshof nicht gerade im roten Sachsen , so würde sich fein Mensch über die beiden Fälle aufregen. So aber hat man hier( d. h. in München !) stets das Beispiel Ehrhardts vor Augen, der immer noch in Leipzig seiner Ab­urteilung harrt. Wenn in Sachsen , wie man hier immer be­stimmter erwartet, der Rätestaat erklärt wird, dann wird Ehr hardt und mit ihm alle politischen Inhaftierten auf eine ord­nungsmäßige Behandlung nicht mehr rechnen fönnen, sondern reftungslos verschwinden.

München , 19. April. ( TU.) Im Haushaltsausschuß des Landtages wurde heute nachmittag die Debatte über die National fozialisten und die Rechtsraditalen fortgesetzt. Der Sozialdemokrat Endres verurteilte das passive Berhalten der Regierung gegenüber den Gewaltdrohungen der vaterländischen Berbände und bezweifelte entschieden, daß die Regierung wirklich ihrer Machtmittel ficher fei. In ergreifender Beise fprach der pfälzische Abgeordnete Burger( Baner. Bolfsp.) über die Berfolgung der Bevölkerung des befesten Gebietes, stellte diefen Leiden die 3ersegungserscheinungen und den Machtkampf in München entgegen und verlangte, daß man im un­besetzten Gebiet endlich aufhöre, die Kriegstrompete zu blasen zwi­schen deutschen Volksgenossen. Schwere Vorwürfe erhob der Demo­frat Dr. Dirr gegen die Ausschreitungen rechtsradikaler Kreise und forderte, daß Parlament und die Regierung sich zu geschlossener Front zusammenfänden gegen die staatszertrümmernde Tätigkeit von verblendeten Menschen, deren Geistesverwirrung das Bolt ins Unglück zu stürzen drohe. Auch der Bauernbündler Muehlegg wandte sich gegen die Münchener Umtriebe und verlangte von der Regierung, daß endlich ganz energisch durch­gegriffen werde. Einen dringenden Appell richtete auch der pfälzische Abgeordnete Hildebrand( Bayer. Boltsp.) an die Regie­rung. Wenn es in München fo weiter gehe, werde das Schicksal der Pfalz und des linken Rheinufers hier in München entschieden, und zwar im schlimmsten Sinne. Wer ein folches Treiben unterstütze, handele vaterlandsfeinlich, und die Regierung folle gerade im Inter effe des Vaterlandes in München durchgreifen und Ordnung schaffen. Es müsse endlich einmal zutage treten, daß das übrige Bayern nicht so dente wie in München und daß München isoliert sei. Es gelte, die Ruhr und das linke Rheinufer zu retten.

Die Feiertage der Republik .

Ernsthaft glaubt natürlich selbst die Kreuzzeitung " nicht daran, mündlichen Rücksprache, zu der der Reichskanzler eingeladen hatte, daß in Sachsen der Räteftaat" ausgerufen werden könnte. Zudem Der Reichsrat beschäftigte sich am Donnerstag mit dem erklärt, daß er eine tatträftige Fortführung der Stügungsaftion für eine politische und wirtschaftliche Not. weiß jebes Rind, daß bisher die Reichsgewalt noch immer ausge. Gefeßentwurf über die Feier und Gebenftage Die Bor­wendigkeit hält, für die er auch weiterhin im eigenen Intereffe der reicht hat, um Bersuche, eine Räterepublif in einzelnen Ländern zu und Einführung von weltlichen und religiösen Feiertagen. Als welt­licher Feiertag steht im Bordergrund der 11. Auguft als Lied zu fingen und Niederschönenfeld ist immer noch ein fehr be nationalfeiertag für die Verfaffungsfeier. Die Borlage Daß der Reichsverband der deutschen Industrie als solcher gegen trübliches Erinnerungsmal an die Zeit der Münchener Rate- ftellt den Grundfah auf, daß weltliche Feiertage nur die Maristabilisierung aufgetreten ist, wurde von uns nie behauptet. republiť. durch Reichsgejes eingeführt werden dürfen, wobei allerdings Der Reichsverband wird aber sein. Dementi selbst nicht dahin auf­Wenn daher die Kreuzzeitung " wiederholt von dem Aus eine Ausnahme für die Feier des 1. Mai gemacht wird. Die gefaßt wissen wollen, daß damit die Quertreibereien der Schwer.nahmegericht in der Hochburg der Roten" spricht, so Anschauungen über die Maifeier und über die wirtschaftlichen Fol industrie gedeckt werden, die in der Tat immer auf eine erneute ist das nichts weiter als eine mehr als plumpe Stim- gen einer Maifeier find nach Ansicht der Regierung Cuno noch nicht Kursfentung der Mart hingearbeitet hat.

England foll eingreifen! Forderung der Britischen Arbeiterpartei. Der Bericht der britischen Genossen über die Ruhrbefehung, den wir auszugsweise zum größten Teil in der Donnerstag Abendaus­gabe mitgeteilt haben, sagt weiter:

Dafür

fo weit geflärt, daß die in den einzelnen Ländern hier hervor. getretenen Berschiedenheiten eine einheitliche Regelung von Reichs wegen geftatten. Die gleiche Ausnahme will aber die Reichsregie rung nicht für den 9. November gelten lassen, sondern vielmehr den einzelnen Landesregierungen die gesetzliche Anerken nung des Revolutions- Gedenttages als Feiertag verwehren. aber stempelt man einen Sonntag zum befonderen Gedentiag für die Opfer des Krieges. Religiöse Feiertage follen auch in Bufunft durch das Landesrecht bestimmt werden können. Doch werden eine Reihe von Togen reichsgefehlich als religiöse Feiertage ohne weiteres anerkannt: Neujahrstag, Oftermontag, Himmelfahrts tag, Pfingstmontag, 1. und 2. Weihnachtsfeiertag und außerdem auch find. Mit 36 gegen 30 Stimmen wurbe der bayerische An­Karfreitag und Fronleichnam, soweit fie landesrechtlich anerkannt trag angenommen, der die Vorlage für verfaffungs. ändernd erflärt. Angenommen wurde ferner ein Antrag, der auch den Bußtag als gefeßlich geschützten Feiertag bezeichnet.

mungsmache. Selbst wenn die Herren Stabs- und anderen Offiziere, die jetzt das Redaktionskollegium der Kreuzzeitung " bilden, mit der Jurifterei nicht auf vertrautem Fuße stehen, so wird ihnen doch jeder einigermaßen versierte Laie jagen fönnen, daß von den besonderen Gesetze zum Schuße der Republit ganz ab­gesehen nach dem bestehenden Breffegesetz von 1874 noch immer jeder angeflagte Redakteur verpflichtet ist, vor jedem Gericht außerhalb feines Wohnortes zu erscheinen, wenn dort Anklage gegen ihn erhoben ist und das Gericht sein Erscheinen für notwendig Die augenblickliche Lage tönne nicht angemessen behandelt wer- hält. ben mittels einer durch den Bertrag von Bersailles vorgesehenen Wenn z. B. ein Redakteur des Borwärts" fagen wir einmal Maschinerie. Ein anderes Werkzeug sei erforderlich, international eine Anflege des Herrn Dietrich Erfart vor einem Münchener im Charakter, und an dessen Entwurf das deutsche Bolt teil- Gericht zu erwarten hätte, und diefes Münchener Gericht das per nehmen sollte. Es folgt die Forderung eines fofortigen Appells en fönliche Erscheinen des in Berlin wohnenden Borwärtsredakteurs die französische und die deutsche Regierung, nähere Vorschläge be an ordnete, so müßte unser Rollege nach München reisen oder züglich der Reparationen und der Sicherheit einem internatio gewärtig sein, daß seine Borführung oder Berhaftung erfolgte nalen Tribun al zu unterbreiten, sowie die Forderung, daß die Nehmen wir weiter an, unser Kollege würde sich weigern, nad) Zum Berbot der Frankfurter Nachrichten. Auf die Beschwerde britische Regierung die Initiative ergreife in Geftalt einen München au- femmen, weil er zu den Münchener Boltsgerichten der Frankfurter Nachrichten" hat der Oberpräsident von offenen und endgültigen Erklärung der britischen Politik. Keine Annoch weniger Sutrauen bat als die Edart und Weger zum Heffen- Raffau das Wiedererscheinen des Blattes ab 21. April strengungen dürften unterlassen werden, um dauernd Fühlung mit Staatsgerichtshof beim Reichsgericht, so würde die preußische allen Seiten zu halten, damit jebe neue Entwidlung ausgenugt Bolizei wahrscheinlich um Bollstreckung des Haftbefehls ersucht Jugendgerichtsgefeß, das am 1. Juli d. J. in Kraft tritt, dem Das preußische Staatsministerium hat im Anschluß an das werden könne, die die Kluft zwischen den einander wiberstrebenden werden. Und wenn nun gar die Sozialdemokratische Partei , die Landtag einen Gefeßentwurf vorgelegt, der das Forstdieb Forderungen verringern und/ ben augenblicklichen Stillstand beenden Gewerkschaften und andere mit uns sympathifierende Organfationen it a bl und das Forst- und Fetbpolizeigeset den die preußische Bolizei hindern wollten, der Justiz zu Bestimmungen des Jugendgerichtsgefeßes anpakt. Der Bericht ber englischen Delegation schließt wie folgt: Bir ihrem Rechte zu verhelfen, so würde es uns allerdings eine Freude machen den Borschlag, weil wir, nach dem, was wir im Ruhrgebiet fein, aus der Streuzzeitung" zu erfahren, daß dieses Verhalten der und am Rhein gehört und gesehen haben, überzeugt sind, daß er von besagten Organisationen und unseres Kollegen durchaus zu Recht der großen Masse der deutschen Arbeiter gut aufgenommen beftünde. Leider werden wir dieses Bergnügen nicht erleben fönnen, Und doch, leuchtete nicht stilles Glück in den harten Zügen des| 5500fadje. Demgegenüber foftete gleichzeitig das wissenschaftliche Mannes, wie er die Kinderbilder betrachtete?

würde.

Das Glück am Kinde.

Wir waren auch einmal jung und liebten einander jo fehr, baß wir beschlossen, zu heiraten. Wie viele andere. Bielleicht dachten wir auch etwas nüchterner als andere unseres Alters, denn gar zu viel Not und Bitternis bar schon an uns vorübergegangen. Sie" hatte eine Stiefmutter, die es nie verstanben, das Herz des heranwachsenden Mädchens zu gewinnen, und ich hatte die Eltern beibe schon als Kind verloren und stand allein in der Welt. Und Fürsorgen der heutigen Art tannte man damals faum. Es hieß eben: Bogel friß oder stirb." Aber wir hatten beibe gesunde Glieder und hielten den Kopf stets oben. So gelang es uns noch immer, das Schidjal zu meistern, damals und später.

Strapon

Als gute Kameraden trugen wir unser Geschid gemeinsam in guten wie schlechten Tagen, und wir dürfen heute wohl fagen, manch Wert, das äußerlich als des einen Arbeit erscheint, birgt beider Wirken in sich. Nach Jahren tam ein Rind und brachte uns Sorgen und Freude. Schlaflose Nächte, die wir redlich teilten, und trauliche Stunden, in denen der fleine Geist zeigte, daß er sich allmählich auf der Erde zurecht fand. Eines Tages aber warf eine tüdische Stinber franfhelt unferen Liebling aufs Bett und nahm ihn uns nach wenigen Wochen des Bangens ganz fort. Welt braußen auf dem Friedhof der Großstadt sentten wir ihn ins Grab und hörten faum, was liebende Freunde uns an Troftworten zu sagen hatten. Glück hin! Zuerst Erschöpfung nach den anstrengenben Krantenwachen neben der Tagesarbeit. Es waren böse Tage und Wochen, und als sie überstanden waren, da schienen wir beide merklich älter geworden zu fein.

Rein Kind mehr im Haufe. Schaffen und Wirfen früh und spät. Wir wurden beneidet. Rinderlose Eheleute fonnten body ihren ganzen Verdienst allein verzehren. Mag schon sein. Und doch ertappten wir uns manchmal bei dem Gedanken, für wen wir denn eigentlich schafften; allein für uns anspruchslose Leute?

Da tam der Krieg und riß uns lange auseinander. Meine zwei Nachbarn im Glied hatten Kinder zu Hause gelassen. Beide

Der Krieg ging vorüber und wir schafften und werften, schwerer als vordem.

gestattet.

Der neue polnische Gesandte in Berlin . Für den Poften des polnischer Gesandten in Deutschland ist ber gegenwärtige Leiter der polnischen Delegation bei den Dresdener Berhandlungen, Rafimir Olszewsti, ausersehen.

Buch nur etwa das 2000fache. Mitgeholfen an diefer Niedrig­haltung der Preise haben ja Reich und Staat durch die Not­gemeinschaft der deutschen Wissenschaft", die für etma 350 miffenschaftliche Zeitschriften, Abhandlungsreihen, Fort Da starb vor Jahr und Tag ein alter, lieber Freund, der fein fegungswerte und Einzelveröffentlichungen mehr als 250 Millionen Lebtag ein guter Rert war, und hinterließ einen Reichtum an Mart bewilligte. Die Lage des medizinischen und techni. Rindern, von deren eines als unser Batenfind galt, weil wir es fchen Verlages wird noch etwas günstiger geschildert als die des in feinen ersten Lebensstunden betreut hatten. Die Mutter war juristischen. Das naturwissenschaftliche Buch dem Gatten im Tode vorausgegangen. Wir aber hatten die Familie ernstester wiffenfchaftlicher Art lebt von dem Interesse des Aus­im Laufe der Zeit etwas aus dem Auge verloren. Wie aber die landes für diese unfere Arbeit. Nachricht vom Tode des Baters fam, da war es flar: das Kind Aber ernst muß stimmen, daß seit dem vorigen Herbst das fommt zu uns. Die älteren Geschwister helfen sich schon eher selbst. fhönwiffenfchaftliche Buch ebenso wie das populär. Nun ist es feit Jahr und Tag bei uns und mit ihm das Glüd im Hause. Und wir wiffen wieder, wofür wir schaffen und wirken. Freilich, die eigenen Eltern fönnen wir nicht erfegen. Er war auch erst schwer, der llebergang. Der Verluft beider Eltern schreibt ernste Züge ins Antlig eines schon begreifenden Kindes: die Zeit aber lindert die Schmerzen. Allmählich tritt wieder die natürliche Freude am Leben hervor. Mir Alten leben mit dem Kinde noch einmal, aber abgeflärter, unsere eigene Jugend durch. Heute er tappen wir uns manchmal, wie wir dem Rinde sorgend und doch freubig nachschauen, wenn es zur Schule oder sonst wohin geht. und wenn das Rind es auch nicht sehen laffen will, manchmal tommt's mir doch vor, als ob ein paar Kinderaugen erwartend ausgeschaut haben, ob ich noch nicht heimfomme. Bei all den Gorgen, die folch eine Verpflichtung bringt, liegt doch ein Segen über dem Haus und eine Freude: bas Glüd am Rinbe

Warum ich das schreibe, was doch eigentlich nur uns angeht? tun, ich weiß, es gibt der Kinder piele, die elternios eine freudlofe Jugend verleben und unter sorgender Hand Segen stiften könnten; und auch der Ehepaare gibt es viele, die der Kinder entbehren und doch Liebe spenden tönnten. Stinder fönnten ihrem Leben Inhalt werden. Sollten sie sich nicht finden können? Die Jugendämter der Bezirke werden gern ihre hilfreiche Hand dazu bieten. Fr. K.

wiffenfchaftliche und fulturelle einen besonders starten trügerischen Martziffern, sondern die Stückzahl mit früheren Zeiten Abfagrüdgang erfahren hat. Das ist der Fall, wenn man nicht die vergleicht. Das Ausland scheidet bei diesem Teile fo gut wie ganz aus. Hier aber handelt es sich um nichts Geringeres als um die Berbreitung des deutschen literarischen Schaffens unferer Zeit und um die volkstümliche Bildungsarbeit. Die Bersuche, durch Erhöhung des Absages verbilligend zu wirken, haben fehlgeschlagen. Hier ist die Stelle ernstester Gefahr. Welcher Verleger soll den Mut auf­bringen, ben als gut und gangbar erkannten Roman eines un hoch bemessen werden muß, daß er Käufer abfchredt? Dramen und bekannten Schriftstellers herauszubringen, wenn der Preis dafür so Bebichtbände zu verlegen, gilt immermehr als ganz aussichtslos, wenn es sich nicht um die berühmten Namen handelt. Borschläge, bie hier helfend eingreifen fönnten, find nicht sichtbar geworden. Und doch muß hier etwas geschehen. Denn berjenige, der unter dem jetzigen Schlüffelzahlsystem ebenso wie unter der Abfahstockung am ersten leidet, ist allemal der Autor. Man barf gespannt sein, wie die Richtlinien aussehen werden, deren Berhandlung der Börsen­bandes deutscher Hochschulen fürzlich begonnen hat. Erste Sorge des Derein mit Bertretern des Akademischen Schugvereins und des Ber­Berlages aber müßte eine strengere Revision feiner Breispolitik fein. Wie fonnte es denn sein, daß neulich einer der größten deut­fchert Kunstverleger die Grundzahlen für seinen Buchverlag um 20 Broz. herabfeßte, zur felben Zeit, wo der Börsenverein seine Schlüffelzahl um 25 Broz. herauffeyte? Auch das Buch soll den Preisrüdgang mitmachen oder wenigstens einen Preisstilstand er­leben. Damit wäre nicht nur dem Buchhandel, vor allem wäre mit einer Belebung des Marties den Autoren geholfen.

Die wirtschaftliche Lage des Buches. Am Rantatefonntag waren sie nicht gerade zart befaitet. Und doch, ber eine, der anfangs( 29. April) wird, wie alljährlich, in Leipzig die Hauptversammlung nie den Humor verlieren wollte, der in den unangenehmsten Situa Reiche versammeln. Wenn die Buchhändler dort gut beraten find, tionen stets einen Wiß zur Hand hatte, wurde allmählich still. Er werben sie über ihren wirtschaftlichen Sorgen bie für ihr Geschäft ging nicht aus sich heraus. Bis ich ihn einmal in den serbischen grundlegende Tatsache nicht vergessen dürfen, daß heute in weitesten nie und nimmer Leben. Nun war aber sicher einmal die ganze Bergen zum Reden brachte, als wir beide allein in einer verlassenen Streifen unseres Boffes Stimmung und Mittel zum Erwerb von Maishütte nächtigten. Meine beiden Mädchen daheim" bas war Büchern fehlen. Die elementaren Bedürfnisse freffen heute alle fast das einzige, was ich erfuhr. Ich wußte genug, was den starten Mittel weg. So hat schon die Anfang April allen Preisabbau Mann gepadt hatte. Mit dem anderen stand ich an einem tau­frischen Frühmorgen an der flandrischen Rüfte auf Boften, als er ein vergriffenes Blatt aus der Brusttasche nahm und immer wieder mit seinen Blicken umfing. J hatte sie beim Ausrüden gefehen, den großen Buben und die beiden Mädels, und es war nun schon lange über ein Jahr her und an Urlaub nicht zu denken.

Woher das Leben? Seit Pasteur wissen wir bestimmt, daß es eine Urzeugung nicht gibt. In einem fterilisierten Gefäß entsteht Erde in einem sterilisierten Zustande, sie war so heiß, daß auf ihr fein Leben bestehen oder gar entstehen fonnte. Jekt wimmelt die Erde von lebenden Wesen. Waher ist das Leben gekommen? Ent­bemühungen zum Trok vom Börsenverein eingeführte Erhöhung der weder hat die Lehre von der Unmöglichkeit der Urzeugung ein Schlüffelzahl von 2000 auf 2500 nur verstärfen fönnen, was schon Boch vielleicht fonnte in langen Zeiträumen und unter veränderten Gewiß haben die Verleger recht, wenn sie auf die Steigerung der verbindung, eine Art Blasma entstehen oder das Leben muß ihr letztes Weihnachten spürbar war: den Rüdgang im Absa Verhältnissen doch auf der Erbe eine lebenbildende Kohlenstoff­unmittelbaren Preisbildungsfattoren des Buches hinweisen: Papier von außen zugeflogen sein, etwa durch Meteore. Diese Lehre wäre foftete Mitte März ungefähr das 9500fache der Vorfriegszeit, Pappe offenbar nur eine Verschiebung der Frage. Denn wenn die Erde das 10 000face, Saz und Druck bas 5000fache, Bucheinband bas das Leben von einem anderen ferneren Weltförper bekommen