Im Ruhrgebiet zeigen fich die Gegenfäße nicht bevölkerung den aktiven Widerstand durch ihre Geheim- fönnen, weil er in jener Zeit in seinem schlesischen Wahlkreis und weniger schroff. Nach anfänglichen Schwankungen beim Be- organisationen in die Tat umzusetzen suchen. Dieses offene in der Nationalversammlung in Weimar tätig gewesen wäre. Am ginn der Ruhraktion ist die Zentrale der KPD. auf eine Bekenntnis zum bewaffneten Widerstand an der Ruhr, der 22. April 1920 fei gegen ihn in der Partei seines Wahlkreises ein eindeutig nationale Position eingeschwenkt, ja, fie gleichbedeutend mit einer Vernichtung jeder deutschen Auf- Artikel erschienen, der scharfe Angriffe gegen ihn enthielt, und das fucht an nationaler Gesinnung die Sozialdemokratie weit zu stiegsmöglichkeit sein würde, macht die heftigen Angriffe auf hat ihn zu seinem Vorgehen gegen Kuttner veranlaßt. Davidsohn Wenn es unter dem Drud der Arbeiterbewegung und der ständlich. Das scharfe Zugreifen gegen die Geheimorgani- fei; das sei eine falsche Auffassung von ihm gewesen. Dadurch, daß übertrumpfen, der sie Verhandlungsbereitschaft vorwirft. den preußischen Innenminister Severing erst recht ver- gibt heute aber zu, daß vor dem Schöffengericht erwiesen worden sei, daß Kuttner nicht hinausgeflogen wirtschaftlichen Tatsachen zu einer Verständigung über das fationen ist gerade in diesem Zusammenhang die einzig mög- fei; das sei eine falsche Auffassung von ihm gewesen. Dadurch, daß er im Borstande des Reichsbundes die Erschießung zur Sprache Reparationsproblem fommen sollte, wird das Geschrei über liche Unterstützung der gesamtdeutschen Außenpolitif, wie sie brachte, habe er verhindern wollen, daß Kuttner jemals wieder ein Berrat der nationalen Belange in der kommunistischen Presse die Reichsregierung in allen ihren Proklamationen und Aeuße- militärisches Kommando übernehme. Kuttner habe aber sofort feine nicht geringer sein, als in der deutschnationalen. Die An- rungen vertreten hat. Tat verfochten und sie als notwendig hingestellt. Er aber habe sie erkennung der Notwendigkeit des Abwehrkampfes gegen den französischen Imperialismus erfordert den Verzicht auf Entfcheidungstämpfe gegen den deutschen Kapitalismus, solange das Ruhrgebiet besezt ist. Die von der Opposition verlangte Besetzung der Betriebe im Rheinland unter dem Schuße der französischen Bajonette lehnt deshalb bie Zentrale ab, weil das " Kampf und blutige Niederlage" bedeutet. Das mag für andere eine Selbstverständlichkeit bedeuten, bei den Kommunisten ist es der Anfang neuen Begreifens.
Die Organisation von deutschvölkischen Roßbachbanden, verworfen und daher die laienhafte Bezeichnung dafür angewandt. die Konflikte mit den Franzosen provozieren, das fehlte uns Daraufhin gibt der Privatfläger Rutiner eine Schilderung von noch gerade, um die Schwiergkeiten an der Ruhr, die durch der Gründung des Regiments Reichstag aus Gewerkschaftern und den Dolch stoß gewisser schwerindustrieller Kreise gegen die Parteifunktionären in den Revolutionstagen des Januar 1919 und Mart schon sowieso außerordentlich gewachsen sind, ins Endlose von den Borkommnissen. Bereits im Februar 1919 sei Davidsohn, der dieses Vorgehen Ruttners nicht gebilligt habe, an den Geschäftszu erhöhen und die Fortführung des geschlossenen Abwehr- führer des Reichsbundes herangetreten und habe ihm mitgeteilt, lampfes auf die Dauer unmöglich zu machen. Daß diese Selbst- daß in Spandau die Spatzen es von den Dächern pfeifen, daß schußbanden auch versuchen, sich an der Niederwerfung von Kuttner einen Mann erschossen habe. Dieses Schreiben sei aber so tapdistisch- anarchistischen Krawallen, wie in Mülheim , sich zu vorsichtig abgefaßt gewesen, daß er dagegen nicht habe vorgehen Die Zentrale will eben nicht, wie die Opposition, deren beteiligen, das sollte den Kommunisten zu denken tönnen. Die Patrouille, die Kuttner damals führte, habe in dem drittes Wort„ Aktivität“ und„ Attion" ist, das Machtproblem geben, die durch ihre stillschweigende Duldung dieser Kra- Hofe eines Hauses am Schiffbauerdamm einen Mann gefunden, aufrollen, sondern der Sammlung der Kräfte Rechnung walle die Selbstschutzbanden in den Augen des Bürgertums der augenscheinlich start angetrunken war und nach seinem ganzen tragen", d. h. eine Tattif befolgen, bei der die organisatorisch erst empfehlenswert machen. Alle diese rechts und links anar- habitus ausfah, als ob er zu den Dächerschützen" gehöre. Die gesammelten Sträfte gefchont und nicht in finnlosen Kämpfen chistischen Tendenzen, alle diese Versuche der zunächst gefähr- Patrouille habe ihn entwaffnet, er habe sich aber wieder in den Besitz von Waffen gefekt und schließlich eine lehte Handgranate vergeudet werden. In der Praxis wird das eine Annäherung licheren, weil mit Waffen versehenen und über viele Beziehun- entsichert; in diesem Augenblid habe Kuttner geschoffen, um eine an die Sozialdemokratie bedeuten, wenn auch diese lleberwin- gen verfügenden deutschvölkischen Banden müffen von den Gefahr für die Patrouille selbst abzuwehren. Er habe diese Tat dung des Putschismus noch feine ehrliche und dauernde ist, großen Organisationen der Arbeiter, Beamten und Angestellten immer als Notwehr bezeichnet und habe sondern durch die eigene Schwäche und die bitteren Erfahrun- und von der Staatsgewalt mit aller Energie niedergehalten gen mit der früheren Taktit hervorgerufen ist. Der Drud merden. Nur der von den Volksmaffen getragene organides anarchistischen Flügels lastet schwer auf dem fierte planmäßige und passive Widerstand gegen realpolitischen Teil der Partei, der nicht die Kraft hat, in den die auswärtige Gewalt wird Deutschland Erfolg auf die Organisationen mit den Schreiern aufzuräumen. Die Jfolie- Dauer verbürgen. rung, in der die KPD. sich seit langem und namentlich seit der Rathenau- Ermordung, befunden hat, hat diesen Prozeß beginnender Einkehr beschleunigt. Kluge und besonnene Auswertung dieser Gegensäge fann viel dazu beitragen, diese Entwicklung weiter zu beschleunigen.
Der Prozeß Kuttner.
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fofort eine gerichtliche Untersuchung gegen fich beantragt. Die 7 Beugen, die damals vernommen wurden, hätten alle zu seinen Gunsten ausgesagt. Diesen Tatbestand unterbreitete Kuttners Rechtsanwalt auf Grund der Ermittlungsaften auch Davidsohn. Infolge der fortgefeßten Unruhen jener Monate sei die Angelegenheit aber eingeschlofen, bis im Jahre 1920 in Berbindung mit der StlarzBaumeister Affäre der Name Davidjohn wieder aufgetaucht sei und der Borwärts" ihn auch mehrfach angegriffen habe, da Davidjohn den Bersuch machte, Kuttners Parteigenossen Ebert, Bor der Strafkammer des Landgerichts I in Moabit wird am Scheidemann und Noste den Borwurf zu machen, daß sie von heutigen Mittwoch die Berufung verhandelt, die Landtagsabg. Ge- Stlarz bestochen worden seien. Einen Beweis habe er dafür nicht nosse Erich Kuttner gegen ein vom Schöffengericht Berlin- Mitte erbringen fönnen. In jener Zeit sei er, Ruttner, als Kandidat für am 5. Oftober 1922 ergangenes Urteil in seinem Beleidigungsprozeß da sei plöglich die Erschießung des Soldaten Eichhorn in der komdie ersten Reichstagswahlen in Aussicht genommen gewesen, und gegen Davidsohn eingelegt hat. Der Beleidigungsklage Kuttners munistischen und unabhängigen Presse wieder behandelt worden in lag ein Brief Davidsohns an die Redaktion der Görliker Volts- einem Artikel:„ Erich Kuttner , der Standrechtler". zeitung" zugrunde, worin Kuttner auch der Vorwurf gemacht wurde, einen Parteigenoffen ermordet zu haben. 1919 hatte Kuttner dem Regiment„ Reichstag" angehört. Als Führer einer Patrouille gegen Schützen, die vom Schiffbauerdamm aus den Reichstag beschoffen, stieß Ruttner damals auf einen angetrunkenen Soldaten, der, nachdem er entwaffnet war, in seiner Trunkenheit der Patrouille nochmals Waffen entriß und, nach der Darstellung Kuttners, im Berlaufe dieses Streites eine Handgranate entsicherte. Aus Not wehr, und um mindestens se ch s Menschenleben zu retten, machte Kuttner den Angetrunkenen durch zwei Revolverschüsse unschädlich, die gegen feinen Willen zum Tode führten. Das Schöffengericht war zu einem freisprechenden Urteil gegen Davidsohn gefommen, da es der Auffassung jener Zeugen beitrat, die in der Erschießung des angetrunkenen Soldaten eine in der Erregung verübte leber fchreitung der Notwehr erblickten. Davidjohn habe, da er fein Jurist sei, für diese Handlungsweise den Ausdruck Mord" gebraucht. Für die Berufungsverhandlung sind von dem Kläger Kuttner macht worden, die darüber aussagen sollen, daß die Tat unbedingt ein Aft der Notwehr gewesen ist.
Deutschvölkische Arbeit für Frankreich . Wenn etwas dem Ansehen Deutschlands im Ausland seit dem Beginn der französischen Ruhrbefeßung genügt hat, dann ist es der passive Widerstand gewesen, mit dem Deutschland und vor allem seine Arbeiter, Beamten und Angestellten an der Ruhr dem französischen Militarismus unbe waffneten Widerstand geleistet haben. Alle Parteien sind sich darüber einig. Jeder weiß, daß der erste Schritt zu aftivem und bewaffnetem Widerstand eine Lösung der Reparations und Ruhrfrage unmöglich machen und das Ruhrgebiet für immer in die Hände der Franzosen spielen würde. Nur die Deutschvölkischen denken darüber anders. Der aus der Deut schen Volkspartei mit dem Vorwurf nachgewiesener unwahr haftigkeit hinausgeworfene Herr Geisler, diese neue Er rungenschaft des Wulle- Kleeblattes, hat vor den sogenannten ,, vaterländischen Verbänden" nach der Meinung der Deutschen Zeitung" zum ersten Male die Stimmung der vater .ländisch fühlenden Kreise des deutschen Boltes" wirklich zum Ausdruck kommen lassen. Sein Hauptkampf richtet sich gegen seinen alten Widersacher Stresemann , eine Reihe weiterer Zeugen jener Vorgänge namhaft gedem er vorwirft, dem Sozialdemokraten Severing die Macht in die Hände gegeben zu haben, die nationalen Kräfte zu fnebeln". Auch die Reichsregierung steht ganz und gar unter dem Drud der Sozialdemokratie und habe von Politit feine Ahnung. Denn mit dem Rezept des ehrbaren Kaufmanns" Politif machen zu wollen, ist eine vollständige Ahnungslosigkeit. Politif tann man nicht mit den Grundsäßen des Kaufmannes machen, am wenigsten mit denen des ehrbaren Kaufmannes".
Die Verhandlung findet im Schwurgerichtssaal in Moabit unter Borsiz des Landgerichtsdirektors Regen statt. Die beiden Parteien find persönlich anwesend.
Zur Berhandlung steht heute lediglich noch ein Satz aus dem Briefe Davidjohns an die Redaktion der Görlizer Volkszeitung": stand des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten flog, weil er in den Ich habe dafür gesorgt, daß Ruttner aus dem BorBerliner Revolutionstagen einen Parteigenossen morbet hat." er
Dieser Artikel sei, wie fich aus mehreren Prozessen gegen Zeitungen der USP. ergeben habe, auf Informationen" Davidsohns zurück. gegangen. Davidsohns Brief an die„ Görlitzer Volkszeitung", am felben Tage geschrieben wie der Artikel erschien, habe die Vers mutung nahegelegt, in Davidjohn die Quelle des Artikels zu sehen. Daher habe Kuttner die Beleidigungstlage angeftrengt. Im übrigen bezieht sich der Privatkläger auf einen eingereichten Schriftfah, in dem die Vorgänge bei der Erschießung des Soldaten Eichhorn und die Gründe, die Kuttner dazu bewogen haben, ausführlich dargelegt sind.
Im Anschluß an die Erklärung Ruttners bemängelt der Ber teidiger Davidjohns, Theodor Liebknecht , daß der Kläger Kuttner zum Tatbestand nichts vorgebracht habe; der Verteidiger muß sich jedoch vom Vorsitzenden belehren lassen, daß der Privatkläger sich geäußert habe und mehr nicht zu tun brauche. Ruttner seinerzeit gleich nach dem Vorfall an das Regiment erDarauf wird die militärische Meldung verlesen, die stattet hat. Es wird darin ausgeführt, daß der stark betrunkene Eichhorn nach seiner Entwaffnung wieder Waffen an sich geriffen hatte und schließlich im Begriffe stand, eine schon entsicherte Handgranate zu schleudern, was das Leben von etwa 50 Menschen, die herumftanden, in Gefahr gebracht hätte. In dieser äußersten Not wehr habe Ruftner den Eichhorn durch zwei Schüsse unschädlich gemacht und gleich darauf feien 3uftimmungsrufe aus den Reihen der Umstehenden gefallen.
Die Zeugenvernehmung beginnt mit dem Kaufmann Lewertenz, der seinerzeit beim RegiBalkon vom Schiffbauerdamm aus beschossen worden sei, hat der ment Reichstag Führer der Wache auf dem Balkon war. Da dieser Beuge die Entsendung einer Patrouille veranlaßt. Er traf dan später unten im Verbandsraum Kuttner, der von der Erschießung Eichhorns berichtete, und es famen auch andere Leute, die dabei gewesen waren und die Sache ebenso schilderten wie Kuttner, fo daß der Zeuge selbst damals äußerte, er würde es ebenso
Politik verstehen allein die deutschvölkischen Geheimorganifationen zu machen, die entschlossen sind, nicht tatenlos zuzuDer Angeklagte Davidsohn schildert zunächst, wie er nach der sehen, wie die Franzosen allmählich einen Eisenbahnzug oder Erschießung des Soldaten Eichhorn durch Kuttner gegen diesen eine einen Kahn nach dem anderen aus dem Ruhrgebiet heraus- Beschwerde beim Borstand des Reichsbundes, dem beide angehörten, bringen", d. h. die gegen den Willen der Ruhr- leingereicht habe. Er habe die Angelegenheit nicht weiter verfolgen gemacht haben wie Kuttner.
zuraunte.
Schöne Hände.
Von Lena.
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Staatstheater:" John Gabriel Borkman ". Unter der Regie| bildern sich sehen lassen fann. Doch hörte man auch in Berlin Berthold Viertels zog das eigenartig bedeutsame Wert in treff- fchon edlere, schönere Stimmen. Strohbachs Bilder waren bis licher Darstellung vorüber. Gedämpftes Halbdunkel, der Stimmung auf die primitive Stoffausstellung des ersten Bildes eindrucksvoll R. S. diefer Szenen feinfinnig angepaßt, aber freilich an die Aufmerksam in ihrer bumpfen Einfachheit. Sie ist eine Gräfin, eine wirkliche echte Gräfin. Aeltester Abel, feit und Ronzentrationsfraft der Zuschauer noch erhöhte Anforde- Die Bergnügungsstraße von Pompeji . Der Stadtteil, der durch geht bis in die Kreuzzüge zurüd. hat seine Tradition, an der er rungen stellend, lag auf der Bühne. Jener Zug zum Symbolischen, die Ausgrabungen der jüngsten Zeit in Pompeji freigelegt wurde, festhält. Tradition war, daß die Söhne Offizier, die Töchter Hof- der sich auch in den großen bürgerlich- naturalistischen Gesellschafts- ist kein anderes als das Viertel, das Horaz und die lustige GesellDamen wurden. So wurde die Gräfin Hofdame an einem Kleinen bramen aus Ibsens Höhezeit nie verleugnet, rückt im" Bortman", schaft seines Gönners Mäcenas gründlich gekannt und mit Borliebe wie in den anderen Werken seiner lehten Schaffensperiode, be= Fürstenhof, als sie noch ein schlantes braunäugiges Mädelchen war. herrschend in den Vordergrund. Die individuelle Lebensfarbe der Ausgrabungen folgen in gerader Richtung der Straße des leber. zum Schauplah ihrer Bergnügungen gemacht haben. Die jüngsten Sie war schön, aber das Schönste an ihr waren ihre Hände, schlank, Figuren, des Dialogs, der Handlung verblaßt hier in gewiffem flusses" und bieten ganz neue und überraschende Einblicke in das weiß, weich und zierlich mit rofigen gebogenen Nägeltuppen. Die Grade. Das Interesse des Dichters hat sich in immer höherem Maße Alltagsleben aus Pompejis Raiferzeit. Man sieht Paläste mit Hände der Gräfin waren berühmt. Aber sie reichte niemand diese einer gedankenmäßigen Beleuchtung menschlicher Beziehungen zu Loggien, Erlern und Terrassen, mit Säulen, die an manche Bilder schmale zierliche Hand fürs Leben. Vielleicht mochte sie es nicht, gewendet, die sich der Gestalten als bloßer Mittel für diesen Zwed Lionardos erinnern, mit reich ausgestatteten Läden. Eines dieser meil alle, die sie fannte, Grafen und Berone waren, und sie war bedient. Das Sinnbildliche wird späterhin zu einer Art selbständig Warenhäuser diente hauptsächlich dem Handel mit Garderobe. Statt „ eine Rote", wie man sich am Hofe mit heimlichem Entsetzen formenden Prinzips, das den Personen ihr Verhalten vorschreibt. der Schaufenster von heute ist die Fassate ganz mit Frestobildern Der Schwerpunkt der Gestalten rüdt in die allgemeinen typischen bedeckt, die sich auf die feilgebotenen Waren beziehen. Man sieht So blieb sie Hofdame, auch als sie älter wurde. Fünfundzwanzig Beziehungen, die sich in ihrem Tum und Handeln widerspiegeln hier einen Merkur mit bauschigen aelben Beinfleidern und eine sollen. Man spürt das Walten einer Absicht, die ein unmittelbares Jahre hindurch blieb sie Hofdame. Sie fuhr neben ihrer Fürstin Mitgehen und miterleben, eine intenfive Spannung, wie feine wird. Man sieht ferner die Bilder der jungen Leute des Geschäfts, pompejanische Venus in einem Schiff, das von Elefanten gezogen zurückgelehnt im Wagen. Sie trug seidene Kleider und Federhüte. Meisterwerfe fie erreichen, bei aller Bewunderung der Kunst nicht die im Schweiße ihres Angesichts arbeiten. Ihre Gesichter leuchten Bei Hofbällen ging sie. tief ausgeschnitten und trug funteinde recht zustande kommen läßt. Gabriel Bortman, die in Haß erstarrte rot wie die von Indianern. Man sieht endlich den ehrenwerten Brillanten. Sie sah müde und verblüht aus, nur ihre Hände waren Gattin, die von Borfman um ihre Liebe betrogene Schwester Ella, Inhaber in eigener Person, wie er einem Kunden einen schönen immer noch schön, diese weichen gepflegten Hände mit den rosigen der Sohn, um den die drei Menschen ringen sie alle erscheinen Teppich vorzeigt und daneben die hübsche blonde Frau des Chefs, Nägeltuppen. Man raunte sich immer noch zu, sie sei eine Rote". als Träger und Vertreter eines besonderen Lebensstandpunktes. die hinter dem Ladentisch steht, Pantoffeln und Handschuhe verfauft, Dann kam die Revolution. Die Fürstin hielt keine Hofdamen Diese innere Struktur der Dichtung fan in der Aufführung zu und in deren vorwurfsvollen Augen man die Antwort zu lesen mahr. Die Gräfin stand für sich. Sie besaß ein fleines Kapital, vollem Ausdruck. Kortner , im Antlig und der Barttracht an vermeint:„ Ja, mein Herr, billiger kann ich fie Euch nicht ablaffen." damit kaufte sie ein winziges Bauernhaus, einen großen Garten und den vom Machthunger verzehrten Illusionär, der sich nach dem furcht- lich durch einen Schluck aus der Flasche getröstet, die neben ihr etwas Aderland. Und nun begann sie das zu bearbeiten mit einer baren Zusammenbruch eigenwillig in Träume eines neuen Aufstieges auf dem Ladentisch steht. Freundin zusammen, die sich mit ihr in das winzige Häuschen teilte. eingesponnen hat. Backend vor allem in dem letzten Bilde, wo er Sie hatte und grub, sie säte und jätete, und im Herbst schwang fie vom hohen Berg an Ellas Seite auf die ferne Stadt herabschauend wirtschaften. An der Straße stehen Bänke, deren Marmor noch die Die ganze Straße ist übrigens voll von Kneipen und Schankdie Sense. Sie schnitt Korn und machte Heu. Gestern habe ich sie aufgesucht. Sie stand gerade im Stall und weltumspannenden Kräfte des Kapitalismus erhebt, in deffen Dienste Löcher zeigt, in die die Amphoren gestellt wurden. Nur in wenigen suchte Kartoffeln aus für das Vieh. Ihr Geficht war nicht mehr so er gewirkt hat. Etwas von dem Rhythmus sausender Maschinen dieser Gaststätten sieht man eine Sitzgelegenheit. Bermerkenswert welt und müde, sondern frisch und braun. Wir gingen dann auf flang hier im Tonfall seiner Worte und in der Bewegung nach. ist auch eine reichhaltige Flaschenbatterie, die eine große Zahl von Der Eindruck dieses mammonistischen Phantasten wurde durch den Gefäßen und Flaschen aller Art enthält, die die Gestalt von Wölfen Gegenpartner, den von Herrn Wolfgang gespielten anderen alten und Füchsen zeigen. Illusionär, der schüchtern und bescheiden noch immer feinen Dichterträumen nachhängt, wirksam unterstützt. Die beiden Frauen, die falte, eigenfüchtige Gattin und die Lichtgestalt der Ella, waren meisterlich durch Rosa Bertens und Lina Lossen dargestellt.
dem Gartenwege dem Hause zu.
Das ist ein anderer Gast gekommen. Ich kannte ihn von früher. Er war einmal ein junger Leutnant gewefen, der um die Gräfin geworben hatte. Jegt war er ein pensionierter General.
Seit langer Zeit zum erstemmal sah er die Gräfin wieder. Sie reichte ihm die Hand.
Er nahm diese Hand, welche die Spuren der Arbeit zeigte. „ Gräfin ," sagte er, wo sind Ihre schönen Hände geblieben?"
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Und wehmütig ließ er die breitgewordene gebräunte Hand fahren.
Ich aber faßte ihre beiden Hände, und als ich die harte Haut der Innenseite fühlte, drückte ich sie herzlich und sagte: „ Gräfin , Ihre Hände waren nie so schön wie Da lächelte fie froh und zuversichtlich.
jegt."
dt.
Rigoletto" in der Boltsoper Es will schon etwas heißen, wenn das Unsterbliche dieses Meisterwertes in deutscher Luft nicht sterblich gemacht wird. Die Aufführung unter Prätorius war gut, im ersten Aft sogar brillant, mit einem heißen Atem hingespielt. Vor allem wurde auch deutlich gesprochen. Die Gilda von Frizi Jotl, illinitys ist selbst in der Premiere schon frei gesungen. Burg zart und rührend, wird noch menschlich wachsen dürfen, der Herzog aus Dresden spielt seinen Rigoletto weniger als Narren denn als tiefverwundeten Vater, weniger aus Gesanglichem heraus, als im Affekt, im Widerspiel zwischen Pflicht und Gesinnung. Go fommt ein Mensch zustande, der erschüttert, und der neben großen Bor
eine Ausstellung von Werken des Bildhauers Edwin Scharff , der infolge Kunstchronik. Der Direktor Jufti veranstaltet im Stronprinzen- Palais feiner Berujung jezt nach Berlin übersiedelt. Die Ausstellung wird Donnerstag eröffnet. In den unteren Geschossen sindet man gleichfalls einige neu hereingekommene Kunstwerke.
Wie das
Der Nachfolger Einsteins im Völkerbundsrat. Journal des Debats " aus Genf berichtet, hat der Rat des Bölkerbundes Herrn Lorenz, den holländischen Boysiker, dazu auserwählt, die durch die Demission Einsteins entstandene Lüde in der Kommission für intellektuelle Busammenarbeit auszufüllen.
berühmten Drgel der Lüneburger Johannisfirche ist nunmehr vollendet Die Orgel von Lüneburg . Das große Wert des Umbaues der alt. worden. Der foitspielige Umbau ist nur durch die freiwilligen Spenden ermöglicht worden, die aus allen Streifen der Lüneburger Bevölkerung geflossen sind. Die Orgel, an der der 15 jährige Bach gelernt hat, dürfte minmehr eines der schönsten Drgelwerke Deutschlands fein.