polizeiförpern, die Handfeuerwaffen zu nehmen- dann ist suchen sich die deutschnationalen Strategen jetzt auf die ver- geht nicht an, daß sie diese Kenntnis der Deffentlichkeit vor fie bei dem nächsten Ansturm, der Reaktion, wenn nicht erledigt, schiedenste Weise abzufinden. Aus der Tatsache, daß die enthalten. Nur durch schonungslose Aufbedung so doch den schwersten Gefahren ausgesetzt. Sozialdemokraten nicht schon vor der ersten, sondern erst vor der überaus gefährlichen Machenschaften gegen die Mark ist die Die Interalliierte Militärfortrollkommission stößt sich an der dritten namentlichen Abstimmung den Saal verließen, Stüßungsaftion überhaupt aufrechtzuerhalten. Schweigen heißt der staatlichen Organisation" der deutschen Schuhpolizeiver- ziehen gewisse deutschnationale Blätter den Schluß, den Sozial- deshalb Stärkung dieser Kreise und Gefährdung der Stützung. bände! England befigt feit dem" Municipal Improvement demokraten sei die Trennung von den Tagegeldern doch sehr Act" 1834 seine staatliche Schutzpolizei, Frankreich seit den schwer gefallen, beinahe" also wäre der geniale Plan geglüdt. famten Vorgänge auf dem Börsenmarkte für erforderlich. Die Deshalb halten wir auch die genaue Nachprüfung der ge„ Ordonnances de roi de France", feit Ludwig XIV. , staat- Noch um einen Grad schmuhiger benimmt sich der berüchtigte sozialdemokratische Reichstagsfraktion wird sie verlangen, liche Polizeiverwaltungen! Die Polizeireserve" ist überhaupt Fernandes der Kreuzzeitung ", der den Gang der Dinge wenn sie nicht bereits vorher durch die Regierung durchgeführt mur in staatlichem Rahmen denkbar. Sie ist als militärähnliches folgendermaßen schildert: Gebilde notwendig, solange es unvernünftige Schichten gibt, die werden sollte. entweder bewußt oder unter fuggeftiver Einwirkung die Autorität des Staates mißachten. Ein militärähnliches Gebilde aber fann nicht in örtlicher Differenzierung existieren. Füh rung, Einsatz. Personalausgleich dieser Bolizeireserve sind zweifellos Sache des Staates; die Einrichtung von PolizeiSchulen, die Durchführung einer entsprechenden gymnastischen und geistigen Borbildung, die Uniformierung und Gliederung dieser Verbände ist außerhalb des staatlichen Rahmens gar Auf einem ganz anderen Blatt steht die Eingliederung des verantwortlichen Polizeiverwalters, der über Zeit und Ort des polizeilichen Einschreitens zu verfügen hat, in den Rahmen unferer fünftigen Selbstverwaltung. Doch das find rein innerdeutsche Fragen, in die wir uns ein hineinsprechen von seiten der Interalliierten Militärtontrollfommission verbitten müssen. Die deutsche Sozialdemokratische Partei , deren Führer als Leiter der einzelstaatlichen Verwaltungen durch Schaffung und Umbildung der Schutzpolizei den widerstandsfähigsten Pfeiler der deutschen Republik geschaffen haben, hat das Recht und die Pflicht, gegen unsinnige Forderungen vor allem der franzöfifchen Militärs Front zu machen im Interesse des deutschen Volksstaates mind der deutschen Arbeiterbewegung.
antrag eingegangen, über den abgestimmt werden sollte. Die bürgerInzwischen war von den Sozialdemokraten ein Abänderungsfichen Barteien beantragten namentliche Abstimmung. Und der Korrespondent des New York Herald " folgende Erklärung: Zu dem sogenannten Dementi des Stinnes- Organs veröffentlicht nun gab es wieder eine Ueberraschung. Die Sozialdemokraten blieben der Abstimmung fern. Der Antrag wurde mit 199 gegen 2 Stimmen Dienstag, abends etwa 8 Uhr, eine ungefähr halbstündige Unter„ Der Berliner Korrespondent des New Yort Herald" hat am abgelehnt. Die Sozialdemokraten hattten also jetzt die Diäten ge- redung mit einem hochgestellten persönlichen Bertreter opfert. Sucht man nach einer Erklärung für ihr mer fwürdiges von Hugo Stinnes gehabt. Der Inhalt dieser Unterrebung, ist Berhalten, dann drängt sich die Bermutung auf, den Herrschaften sei in dem Bericht seines Blattes völlig richtig wiedergegeben und wird Entschädigung aus Parteimitteln in Aussicht gestellt worden. Eine urteilt werden. solche Verwendung von Arbeitergroschen müßte aufs schärfste ver
nicht denkbar.
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Die Geschlagenen schimpfen. Nachklänge zur geftrigen Reichstagssigung. Deutschnationale Heize hat es zuwege gebracht, daß die Frage des gefeglichen Schuhes der Versamm lungsfreiheit aus der Bahn der Sachlichkeit geriet. Aus Prestigegründen versteifen sich die bürgerlichen Parteien auf ein Gefeß, das jeden etwas aufgeregten jugendlichen Versammlungsbefucher in die Nähe des Gefängnisses bringt, seinen Zweck, die Bersammlungsfreiheit allen Parteien gleichmäßig zu sichern, aber nicht erreichen wird. Sachliche Verständigungsversuche werden abgelehnt, man sagt sich in den Kopf, den Ent wurf, so wie er ift, durchzupeitschen, will aber zu diesem Zweck weder einen Tag der vorgesehenen Ruhepause opfern, noch trifft man ausreichende Borlehrungen, um die Beschlußfähig feit des Hauses herzustellen. So wird der Bürgerblock in die Niederlage gehegt, der Barlamentarismus nach Kräften dis
freditiert.
Den Namen des Stinnes- Bertreters fann der Korrespondent in ber Dom Korrespondenten ausdrücklich aufrechterhalten. Deffentlichkeit nicht preisgeben, da er dem Interviewten auf dessen brauch zu machen. Er ist aber jederzeit bereit, der„ D. 2. 3." den Bitte versprochen hat, von dem Namen feinen publizistischen GeNamen vertraulich mitzuteilen.
Kommunistischer Betriebsräte- Kongreß.
Nene Parolen.
Die Kommunisten haben gestern in Effen ihren seit längerer Zeit vorbereiteten Betriebsrätefongreß abgehalten. Gegen
die nie begriffen haben, daß Ueberzeugung etwas ist, was Solche Bermutungen liegen allerdings sehr nahe für Leute, über dem Geld steht. Daß Herr Fernandes als Mitglied der sozialdemokratischen Fraktion so gehandelt hätte. wie er vermutet, daß andere gehandelt haben fönnten, glauben wir ihm aufs Wort, aber er fann gewiß sein, daß Leute mit einer solchen Höhe der Moral dort nicht geduldet würden, die sind eben in der„ Kreuzzeitung " schon eher möglich. aufgedeckt. Ihnen geht es um viel mehr als um dieses Gefeß, über der irreführenden Melbung des Wolfffchen Bureaus, das vont Die Deutschnationalen haben in ihrer Presse ihre Karten nämlich um eine willkommene Gelegenheit, den Bürger einem gemeinen Betriebsrätetongreß der gesamten Berg und block bis auf den legten Demokraten und den legten 3enfrumsarbeiter unter ihr Kommando zu stellen und gegen die Hüttenindustrie im Rheinland und Westfalen " spricht, muß beiont Sozialdemokratie einzuererzieren. Man hat gestern und vor- werden, daß es sich auf diesem Kongreß um die übliche rein tomgestern sehr viel über Bayern geredet, man hat dabei aber, munistische Veranstaltung handelt. Das geht schon aus der Tatgearbeitet wird, banerische Zustände im ganzen tofen( D) und 81 Unionisten vertreten waren. Die Resolution scheint es, nicht bemerkt, wie zielbewußt von rechts her daran fache hervor, daß nach eigener Angabe der Kommunisten nur 135 Schachtanlagen mit 94 Kommunisten, 45 BarteiReich herbeizuführen.
Stinnes und der Marksturz.
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diefes Kongreffes, dessen Hauptzwed die Organisierung des Kampfes gegen die Gewertschaften ist, wendet sich gegen die fran zösische Besetzung, verlangt die Errichtung einer Arbeiter. Der Borwärts" hat vor mehreren Tagen mitgeteilt, daß regierung" und fordert die Arbeiterschaft auf, sich die De. Herr Stinnes bei Beginn des letzten Marksturzes an einem putat tohle selber zu holen". Gegenüber diesen Forde einzigen Tage für mehrere Millionen Goldmark Devisen ge- rungen der Kommunisten, die darauf hinauslaufen, ob gewollt oder fauft habe. Tagelang ist diese Meldung unwidersprochen ge- nicht, den passiven Abwehrkampf in einen attiven zu verwandeln, blieben. Die Herrn Stinnes dienstbare Presse schwieg sich voll- muß auf den Aufruf der Bergarbeiterverbände hingewiesen werden, fommen aus. Auch die„ Berliner Handelsgesellschaft ", die diese über den wir in der heutigen Morgenausgabe berichteten. Die Käufe vorgenommen hat, schweigt. Wie die Deutsche Allge- Organisationen der Bergarbeiter wenden sich gegen alle Verfuche, meine Beitung" jekt mitteilt, geschah das, weil Herr Stinnes glaubt, niemand Rechenschaft über seine Privathandlungen zu schulden und der Notwendigkeit, auf Gassengerede und Börsen geraune einzugehen, enthoben zu sein". Von dieser Absicht aber will Herr Stinnes jetzt abweichen, weil diese Mitteilung auch in die ausländische Presse übergegangen sei. Die„ Deutsche Allgemeine Zeitung" erklärt deshalb, daß meder Hugo Stinnes noch seine Firma zur Zeit des legten Marksturzes Devisenkäufe vorgenommen haben".
die Arbeiterschaft in unbesonnene Attionen hineinzuzerren, weil der Abwehrfampf nur als passiver Abwehrkampf erfolgreich fein fann. Ein Generalftreit oder gewalttätiges Borgehen würde nur dem franzöfifchen Imperialismus und Militarismus nügen.
Ludendorffs Glaubwürdigkeit.
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Was tun die Deutschnationalen jetzt? Eben das, was Feldherren ihrer Gorte in solchen Fällen immer tun. Statt die Unfinnigfeit des Blanes zuzugeben, schimpfen fie über die Mannschaften, die nicht pflichteifrig genug gewesen sein und toben gegen den Feind, deffen Strategie sich der ihrigen überlegen gezeigt hat. Alles, was über die notwendige Eine Nachprüfung sor dänischen Gerichten. Disziplin gesagt wird, ist richtig, aber man darf auch hinzu- Wir halten die Angelegenheit mit diesem nicht einmal von Am 5. Februar d. 3. veröffentlichte ein Mitarbeiter der ton fügen, daß sich die Disziplin nur dort aufrechterhalten läßt, wo Herrn Stinnes selbst herrührenden Dementi durchaus nicht für fervativen Kopenhagener Zeitung, Berlingske Tidende", Herr Sonning, die Ueberzeugung vorhanden ist, daß man für eine gute erledigt. Wir glauben annehmen zu dürfen, daß das Dementi einen Artifel über einen Besuch, den er bei Ludendorff in Prinz Sache fämpft. Am 15. februar vorigen Jahres gab es recht unbestimmt gehalten ist und nicht ohne Absicht die Ludwigs- Höhe gemacht hatte. Als gleichzeitig das liberale Kopenjene bentwürbige namentliche Abstimmung, bei der von deutungsfähigen Worte zur Zeit des letzten Marksturzes" hagener Blatt Politiken" bei Ludendorff einen Artikel bestellte und 113 Mitgliedern der damaligen fozialdemokratischen Fraktion enthält. Im übrigen braucht man sich nur daran zu erinnern, auf das Sonningsche Interview verwies, erklärte Ludendorff , er 112 anwesend waren und für das Kabinett Wirth stimmten, daß Herr Stinnes auch seine berüchtigte Redewendung im habe den Bertreter der„ Berlingske Tidende" nie empfangen ein einziger, ein Schwertranter, fehlte! Eine solche Präsenz Reichswirtschaftsrat, Stabilisierung fei Quacksalberei, zuerst mit oder gesehen, eine Behauptung, die er verstärkt in zwei weiteren wird man niemals erzielen, wo nicht die Parteien mit einem Dementi bedacht hatte. Unsere Informationen veran- Schreiben an Bolitiken" wiederholte. ihrer ganzen Ueberzeugung bei der Sache sind. laffen uns deshalb, unsere früher aufgestellten Behauptungen in vollem Umfange aufrechtzuerhalten. Es erscheint uns im übrigen jetzt dringend erforderlich zu sein, daß der Reichsbankpräsident Havenstein ebenso wie der Reichskanzler Cuno sich zu dieser Angelegenheit äußern. Ihre Darlegungen lassen feinen Zweifel daran, daß sich in ihren Händen ganz fontretes Material befindet. Es regenden Presto die Worte über die Notenköpfe dahinjagen, so fragt man zuletzt nicht mehr, welche vollwertig, welche hohl sind. Auch ein Erstaufführung in der Staatsoper. Talent zweiten Ranges hätte dieses Werk so komponieren fönnen, und die Feinheiten des speziellen Instrumental- Charakterisierens Als Auftakt zum neuen Buccini erflang Blechs reizender, haben schon viele gerade aus Buccinis früheren Partituren erlernt. melodiefunkelnder, wihiger Einafter" Bersiegelt" unter der noch zu wenig gefchäßten Dirigierkunft des Komponisten. Man war dem Biz der Darstellung. Stiedry sorgte für diese Grundbedin So steht und fällt der Erfolg des Einafters mit dem Tempo und in bester Laune und rüstete bas Zwerchfell für den Buffoaft des ernsten und ersten Maestro jenseits der Alpen, man erwartete das gung außerordentlich musikalisch. Scheidl stand als Mischung von fleine Bendant zum Falstaff des alten Berbi, die legte Busammen. Mephisto, Gockelhahn, Cyrano anfeuernd, ſchlau, draſtiſch und überraffung und Hochspannung eines Dramatiters zum Wurf der fomischen Oper. Das wurde es nicht. Aber eine derb zugreifende, im Stil einer Bauerniomddie ober eines farnevalistischen Scherzes rasch ablaufende Unterhaltungsstunde mit einer Mufit, die der Situation geschmeidig gerecht wird.
Schon gestern was hier berichtet, daß sich der Feldzugs plan der Gegner auf der ebenso schmutzigen wie dummen Spefulation aufbaute, die Sozialdemokraten würden fchon flein beigeben, wenn ſte vor die Gefahr gestellt feien, ihre Diäten zu verlieren. Mit dem Fehlschlag dieser Spekulation, den jeder anständige Mensch doch eigentlich hätte voraussehen müssen,
lebensgroß in einem quecksilbrigen, durcheinanderpolternden und doch klar gegliederten Ensemble der luftigen Unverschämtheiten. Der Erfolg war da. Rurt Singer.
Wallner- Theater:„ Des Königs Nachbarin". Eine Fridericus Reg- Operette. Sie fonnte ja nicht ausbleiben, nachdem Kinos und Caféfonzerte genugsam ihren Patriotismus bewiesen haben.
Bolitiken" bezeichnete daher das Interview als eine Fälschung und Herr Sonning erhob daraufhin Beleidigungsflage, deren erster Termin dieser Tage stattfand. Sonning will den wahrheitsbeweis antreten und Politiken" beantragen, Ludendorff als Beugen an feinem Wohnfig vernehmen zu lassen. Man darf gespannt sein, ob Ludendorff seine Ableugnung aufrechterhalten oder welche Motive er andernfalls angeben wird.
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Rückschau auf den Röntgenkongreß. Die wissenschaftlichen Beratungen des deutschen Röntgentongresses, der in diesen Tagen in München stattfand, brachten zusammen mit der großen Röntgenfach ausstellung wertvolle Ergebnisse. Namentlich wurde die Anwendung der Röntgentherapie bei ungenertranfungen behandelt, neuen Ergebnissen der Röntgenbehandlung bei Basedowsher wobei alljeitig die günstigen Ergebnisse der Bestrahlung bei Lungentuberkulose anerkannt wurden. Des weiteren befaßte man sich mit Rrantheit, die ben Erfolgen der Chirurgie taum nachstehen dürften, und mit Röntgenbehandlung von Magen- und Darmfrankheiten. Eines der wichtigsten Ergebnisse der Tagung ist aber entschieden der großartige Eindruck gewesen, ben die Arbeit des wissenschaftlichen Deutschland auf die zahlreichen Ausländer ge macht hat, die an dem Rongreß teilnahmen. Demzufolge gab auch namens der Ausländer Profeffor Nemeno w Petersburg eine Erflärung ab, in der er die führende Rolle der deutschen Wissenschaft rückhaltlos anerkannte und die Wiederaufnahme der internationalen Beziehungen im wissenschaftlichen Leben forderte.
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Die Figur des schlauen Bauern Schicchi ist föstlich. Man vergißt, oder weiß es erst nach der Schlußrede an das Bublikum, daß es ein Des Königs Nachbarin" ist die Frau jenes Müllers, der dem Kriminalfall aus Dantes Inferno ist. Die meinenden Erben des allmächtigen König mit dem Kammergericht gedroht hat. Als KronBuoso Donati entdeden im Testament des eben Berstorbenen, daß pring hat er bei einem ,, ungefeßlichen" Ausflug mit seinem Freund er sein Hah und Gut dem Kloster vermacht hat. Die Krofodilstränen Graf v. Wartensleben ein feines Liebeserlebnis mit einer niedlichen persiegen, Bestürzung folgt der Trauer. Der einzige, der hier retten Lindenwirtstochter. Sie, die restlose Anbeterin von allem, was mit fann, ist Schicchi . Da feiner in Florenz noch von dem Todesfall dem Hof zusammenhängt, verwindet es natürlich noch viel weniger weiß, so fleidet er sich in die Gewänder des Toten und diftiert als als der überlegene Philosoph, der mit dem Moment der ThronSterbender dem herbelgerufenen Notar ein neues Teftament des besteigung solche Dinge in eine besondere Schublade wirst. Uebereilt heiratet sie den sie innig liebenden Müllet. Aber die KronDonati. Alle Erben erhalten ihr Leil und fegnen den flugen Helfer; prinzenliebe brodelt immer noch in ihr, bis der König, dem fie sich nur das Allerbefte: Maultier, Haus- und Landgut, vererbt er feinem bei der ersten Begegnung wieder fast ebenso willenlos an den Hals lieben Freunde Schicchi . Da nach florentinischem Gefeß auch die Mitwirft wie das erstemat, fich ihrem Mann gegenüber scheinbar als Botungen so oft erforscht worden, daß er ebenso gut bekannt ist wie misser einer Teftamentsfälschung mit Berbannung und dem Berluft Tyrann zeigt, während jener als wahrer, mutiger, aufrechter Held der rechten Hand bestraft werden, fo zwingt Schicchi jeden Einspruch vor ihr steht. Jetzt ist die alte Schwarmliebe überwunden, die der gepreflten Erben rasch nieder, indem er ihnen leitmotivisch das Gattenliebe für alle Zeiten besiegelt; aber ganz wie der Fritz es geAbschiedslied eines Berbannten: Addio Fiorenca" vorsingt. Schließ- mollt hat. lich wirft er die ganze Gesellschaft aus seinem nun ihm eigenen Haus heraus, macht ein Liebespaar glücklich imb appelliert an das Bubli fum, ihm für feine Berbannung in Dantes Hölle durch Applaus Genugtuung zu geben.
Friz Grünbaum und Wilhelm Sterf haben Ernst und frumor gut gemischt, nur ist die Naivität manchmal allzu sehr auf getragen. Nichts Aufregendes, aber eine nette Unterhaltung für die allerdings etwas reichlich lange Zeit. Leon Jeffet, der Komponist Diese Szenenfolge Forzamos hat in ihrer poffenhaften Leichtig- des Schwarzwaldmädel", hat sich so recht nie wieder erreicht, aber feit ein Gutes, das zur Bertonung reizt: Tempo. Und Tempo hat etwas Bertvolles, so namentlich in den letzten Szenen mit ihrem feit ein Gutes, das zur Bertonung reizt: Tempo. Und Tempo hat populären Einschlag, stedt immer in feinen Partituren, nur fängt auch diese Partitur, diefe Aufführung. Die fleinen, die winzigften auch bei ihm schon die gefährliche Erfolgsroutine zu mirten an. Den Motive werden spielerisch, launisch, pathetisch, grotesk variiert, ohne stürmischen Erfolg, den die Operette errang, verdankt fie aber hauptgerade ein eigenes Geficht zu haben. Die Inrische Melodie versagt, fächlich ihrer prachtvollen Aufführung, die Julius Brandt, der da feine Frauengestalt da ist, die Herz und Gemüt in Bewegung Spfelleiter und der Komponist, ganz hervorragend einstudiert haben. brächte. Kaum ein Hauch von den Poesien Mimis meldet sich Auch die Bühnenbilder der Frau Else Opler Legband sind vorschattenhaft. Biel anderes, was gesanglich aussieht, ist nur eine Art bildlich. Der Kronprinz, und noch mehr der König, Mar GrünBarlando. Die Szene und das Wort verpflichten, erzeugen eine berg, sein Freund Rolf Brunner, Else Bötticher , die Musil , die immer gut klingt und in der Kleinmalerei sogar blendende Lichter hat, im Humorigen aber nicht mehr schöpferisch, sondern nur noch) Anhängsel des Theaterspaßes ist. Es fligt alles so frei und glatt aus der Hand eines Bravourtechnikers, daß die fede Form auch ohne stärkeren Inhalt wirksam unterhaltend bleibt. Wenn in diefem an
funkensprühende Grete Sedlig, die schwärmende und feinsinnig gedämpfte Lindenwirtstochter, Georg Sch mieter. der ganz einzige junge Müller, Julius Brandt, Lotte Dewis, sie alle trafen den Ton dieser historischen Operette mit ihrer Mischung von altpreußis scher Einfachheit, höfifcher Trottelhaftigkeit und naivem Bolkstum ganz ausgezeichnet.
Bergriefen unter Waffer. Durch die Rabellegungen und die Ausbefferung von Rabeln ist unsere Renntnis von der Geographie des Ozeans in letzter Zeit immer größer geworden. Es ist aber wenigen bekannt, daß es Gebirge unter der Oberfläche des Meeres ebenso gut gibt wie auf dem Festland, und daß einige diefer unterſeeischen Bergfetten so hoch sind wie die Alpen und die Anden. Einer der höchsten Berge unter Wasser ist Laura Ethel, der in der Mitte des Atlantischen Ozeans liegt. Dieser Bergriefe ist über 12 000 Fuß hoch; der Gipfel befindet sich weniger als 200 Fuß unter der Meeresoberfläche. Dieser Berg ist von den Ozeanographen mit Hilfe von der Mont Blanc , obgleich ihn noch niemals jemand gesehen hat. In derselben Gegend befindet sich ein anderer unterseeischer Berg, der Mount Chanoer, der vor etwa 70 Jahren entdeckt wurde. Sein Gipfel ift etwas über 100 Fuß unter der Wafferfläche, während feine Höhe mit etwa 10 000 Fuß angegeben wird. Der Gipfel eines anderen Meerberges, der Mount Placentia, liegt nur 30 Fuß unter dem Meeresspiegel. In einem anderen Teil des Atlantischen Ozeans ift eine Bergfette bekannt, deren verschiedene hohe Gipfel nach den Mitgliedern der englischen Königsfamilie benannt sind. Diese unterfeeischen Bergriesen fönnen, wenn sie nicht befannt finb, den Schif fen gefährlich werden. So gibt es im Süden des Atlantischen Ozeans eine unterseeische Gebirgstett, deren höchster Gipfel Sainthill heißt. Am Fuße dieses Berges follen nicht weniger als 5000 Brads liegen, die hier im Laufe der Zeit gescheitert sind.
Eine Arno Holz - Spende deutscher Künstler. Bu Arno Hofg 60. Geburtstag baben führende Künstler Deutschlands je eines ihrer Berte zur Verfügung gestellt. Diese Blätter werden in einer Mappe, die in bundert Stüden erscheint, gesammelt und zum Verkauf gebracht werden. Der Ertrag der Mavpe soll Arno Solz in Form einer Stiftung übergeben werben. Die Auslieferung hat der Berlag Friz Gurlitt in Berlin .
richt der amerikanischen Akademie für Wissenschaften hat der amerikanische Ein neues amerikanisches Telegraphensystem. Nach einem BeChef des Signalwesens Georges Squier ein telegraphisches Alphabet er Heinrich Maurer. funden, das 2,65 mal rascher arbeitet als das Morsesystem