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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 35.

Parlamentsberichte.

Sonntag, den 10. Februar 1895.

12. Jahrg.

Der Antrag erhält die erforderliche Unterstüßung von 50 Mit- zumal infolge der Reichsmuni fizenz, sich vergrößert, wird gliedern, da sich alle im Saale Anwesenden erheben. er seinen Aktionären die Theilnahme an seinem Geschäft Abg. Jebsen( nl.): Die Antwort des Reichskanzlers genügt auch materiell versüßen können. Wie aber das Deutsche Reich, mir vollkommen. Die Nothwendigkeit, den deut die deutschen Steuerzahler dazu kommen sollen, einer Privat­schen Schiffsbau unter amtlicher Kontrolle Aktiengesellschaft ihre Dividenden zu vermehren, ist mir unerfind­zu stellen, ist auch durch dieses Unglück nicht lich, um so mehr als die Thätigkeit des Germanischen Lloyd auf Am Bundesrathstische: Reichskanzler Fürst Hohen- zu beweisen. Mit dieser Kontrolle würden dem Schiffsbau diesem Gebiet durchaus nicht hinreicht. Es mag angemessen sein, Tohe, v. Bötticher, v. Marschall.

Deutscher Reichstag.

33. Sigung vom 9. Februar 1895, 2 Uhr.

Gingegangen ist ein Gesezentwurf betreffend die Bestrafung des Sklavenraubes und des Sklavenhandels, außerdem die Be­stimmungen betreffend die Ausnahmen von der gewerblichen Sonntagsruhe.

in Deutschland Fesseln angelegt, die seine Konturrenz- daß die deutschen Rheder sich bei einem deutschen Institut Im Moment der Eröffnung der Sigung sind 33 Abgeordnete fähigkeit erdrücken müssen. Bei der Katastrophe der Elbe" klassifiziren lassen aber die Klassifikation der Schiffe hat anwesend. liegt die Schuld unzweifelhaft an den Engländern. Man mache mit der Beaufsichtigung und Ausrüstung u. s. w. der Schiffe alle möglichen Vorschriften, und man kann es doch nicht verhüten, nicht das geringste zu thun.( Widerspruch des Staatssekretärs daß wenn zwei Schiffe follidiren, das eine untergeht. Schiffe v. Bötticher), jedenfalls nicht in der Ausdehnung, wie sie noth= zu bauen, bie gegen Kollisionen überhaupt gesichert wendig eingeführt werden muß. Es handelt sich hier auch um find, ist unmöglich. Es tommt an auf einen gut abgeschlossenen den Schuß der zahllosen Auswanderer, welche ihr Maschinenraum und auf Schotten mit soliden Wänden. Der Leben den schwimmenden Särgen" anvertrauen, um Maß­Zustand der franzönschen Schiffe ist trot vorhandener Staats- regeln, die nicht nur die Seetüchtigkeit der Schiffe_ge fontrolle weniger befriedigend als der deutschen . Die Verlustliste währleisten, sondern auch geeignet sind, den Aus­der deutschen Handelsflotte ist geringer als die der gleichstehen- wanderern den Aufenthalt auf diesen Schiffen auch erträglich zu den fremden Nationen. Jahr für Jahr ist in Deutschland die machen. Der Germanische Lloyd fann diesen Anforderungen Assekuranzprämie niedriger geworden. Früher gegen die Ver- auch mit Hilfe von 20 000 m. nicht genügen, ebenso wenig in trauensmänner der See- Berufsgenossenschaft erhobene Vorwürfe, Verbindung mit der See- Berufsgenossenschaft. Die See- Unfalle dahingehend, daß sie die Schiffe nicht gründlich und eingehend Berufsgenossenschaft ist wie jede andere Unfall- Berufs­revidirten, find längst verstummt. Unsere Rhedereien thun alles, genossenschaft darauf angewiesen, ihre Beiträge möglichst um so viel wie möglich für die Sicherheit der Schiffe und der klein zu halten und dafür zu forgen, бав die Bemannung zu sorgen. Daß Kollisionen sich nicht in noch viel Ausgaben, welche die Industrie und die Rhederei herzlich un­größerer Zahl ereignen, ist zu bewundern. Die Sicherheit auf gern übernommen haben, möglichst gering zu gestalten. Die See ist heute ungeinein viel stärker als in früherer Zeit. See- Unfall- Berufsgenossenschaft wird also nur das Aller

Auf der Tagesordnung steht die Interpellation der Abgg. v. Stumm und v. Manteuffel: Beabsichtigen die verbündeten Regierungen Maßregeln zu er­greifen, um den durch den Untergang von Seeschiffen verursachten Verlust von Menschenleben mehr als dies bisher gelungen, zu verhüten? Nachdem der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe sich zur fofortigen Beantwortung bereit erklärt hat, erhält das Wort zur Begründung der Interpellation:

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in seiner Schrift Schuß für unsere Seeschifffahrt" mögen viel­leicht manchen Berufsgenossen unangenehm sein, aber sie machen auf jeden unparteiischen Leser den Eindruck der Wahrheit, zumal in dieser Broschüre außer dem Verfasser eine ganze Reihe von seemännischen Autoritäten zu Worte kommen, die sicher nichts gegen ihre Ueberzeugung sagen werden.

Abg. v. Stumm: Das unfägliche Unglück der Elbe ", dem so viele Menschenleben zum Opfer gefallen sind, hat überall in Deutschland herzlichste Theilnahme erweckt überall bemüht man sich zu helfen, das Glend und die Noth der Hinter­bliebenen zu mildern. Ueberall aber wird die Frage aufgeworfen, Abg. Singer: Ich freue mich, daß wir einmal mit Herrn nothwendigste thun, um was sie garnicht herumkann, und ob es teine Mittel giebt die Lebensgefahr und den Verlust an v. Stumm übereinstimmen: auch wir fordern von der Reichs- es unterlassen, diejenigen Einrichtungen zu treffen, die ihr Menschenleben in der Seeschifffahrt durch geeignete Maßnahmen verwaltung die Einsetzung einer Seebehörde, allerdings mit viel aufgezwungen werden müssen, wenn eine Reichsbehörde die Be­zu vermindern. Für alle Fabriken, für jede einfache Kreissäge weitergehenden Befugnissen, wie sie ihr Herr v. Stumm zuweisen aufsichtigung übernimmt. Die Rücksicht auf die Kons sind drei verschiedene Behörden mit der Beaufsichtigung der will. Mit großem Mißfallen erfüllt es uns, daß die kurrenzfähigkeit fann hier unmöglich Plaß greifen und die Kon Sicherheit des Betriebes in Thätigkeit. In dieser Beziehung Regierung aus Rücksicht auf die In dieser Beziehung Regierung aus Rücksicht auf die Schonung materieller furrenzfähigkeit wird auch dadurch gebildet, daß diejenige steht die Beaufsichtigung der Konstruktion von Seeschiffen Interessen nicht geneigt ist, auf unsere Wünsche Konkurrenz, welche zuerst in ausreichendem Maße für die Sicher­nicht annähernd auf gleicher Höhe. Eine Garantie ist um so einzugehen. Herr Jebsen fordert Schuh der heit ihrer Passagiere sorgt, am allermeisten Zulauf haben wird. mehr nothwendig, als in der Seeschifffahrt jährlich hundert Konkurrenzfähigkeit der deutschen Rhederei, Da es sich nicht nur um Passagiere erster und zweiter Klaffe, Schiffe mit fünfzehnhundert Menschen durchschnittlich zu grunde gehen. höher steht uns aber der Schuh der sondern auch um arme Auswanderer handelt, so hat das Die Unfallverhütungs- Vorschriften müssen energischer durchgeführt Menschenleben. Der Reichstag wird sich noch jenes be: Deutsche Reich die Verpflichtung, diese Auswanderer, welche und dabei neben dem Organ der Unfall- Berufsgenossenschaft rühmten Briefes des Rheders Schiff aus Elsfleth erinnern, der Haus und Hof verlassen haben, weil sie sich nicht anständig er staatliche Organisationen in Thätigkeit gesetzt werden. Die über den Untergang eines Seeschiffes Mittheilung machte und nähren können, nicht noch dadurch zu bestrafen, daß man sie Schotten, die wasserdichten Wände müssen obligatorisch ge- hinzufügte: Leider ist die Mannschaft gerettet."( Hört, hört!) unsicheren Schiffen übergiebt.( Bustimmung links.) macht werden, was jett blos bezüglich der ersten Der Heichskanzler hat gemeint, die Unterstüßung, welche die Re- Ich halte die Rücksicht auf den finanziellen Ge Klaffe der Schiffe von den Klassifikationsgesellschaften vor- gierung jetzt dem deutschen Klassifikationsinstitut, dem Germani- fichtspunkt, welche der Reichskanzler ausdrücklich betont geschrieben ist. Trifft der Stoß das Schiff an der Seite, fchen Lloyd, geben wolle, werde genügen, die Sicherheit hat, für verfehlt, insofern der Reichskanzler eigene Reichs­so werden zwei Schotten verletzt, so ist das Schiff der Schiffe und die Kontrolle darüber au gewähr- behörden erst dann einsetzen wollte, wenn man mit dem germas unrettbar verloren; es muß also vorgeschrieben werden, daß auch leisten. Ich theile diese Meinung nicht. Es ist ja bereits nischen Lloyd" schlechte Erfahrungen gemacht habe. Es tann in diesem Falle die Echiffskonstruktion derartig beschaffen sein darauf hingewiesen, daß ein Zwang zur Klassifizirung nicht be- zwar niemand behaupten, daß der Unfall mit der Elbe " muß, daß das Schiff auch dann noch über Wasser gehalten wird. steht. Auch der Hinweis auf die Seeunfall- Berufsgenossenschaft nicht passirt wäre, wenn wir heute schon eine Reichs­Solche Bestimmungen werden von den privaten verfängt nicht; sie hat nicht die Autorität, zu erzwingen, daß behörde hätten. Es müssen aber die nöthigen Maßregeln Gesellschaften niemals ausreichend getroffen. ihre Vorschriften ausgeführt werden. Sie besteht aus Unter- getroffen werden, um weitere Unglücksfälle zu verhüten. Es ist schon früher eingewendet worden, daß solche staatliche nehmern, sie läßt die Kontrolle durch Privatleute ausführen, die In bezug auf die Sicherheit der Seestraßen sind auf der Kon­Kontrolle die Konkurrenz der deutschen Rhederei gegenüber dem im direkten Abhängigkeitsverhältniß zu der Genossenschaft stehen. ferenz in Washington eine ganze Reihe von Vorschlägen ge Auslande erschweren würde. Aber die staatliche Behörde wird Also ist keine Garantie für die Durchführung der Maßregeln macht worden, welche die verbündeten Regierungen zur prattischen doch beide Faktoren, die Ronkurrenzfähigkeit und den gegeben. Schon längst vor dem Unglück der Elbe " gingen die Durchführung bringen sollten. Der Reichskanzler hat von der Schutz des gefährdeten Lebens verständig gegeneinander Bestrebungen dahin, eine Seebehörde des Reiches zu schaffen, die Nothwendigkeit der Verbesserung der Ausrüstung der Schiffe mit abzuwägen vermögen. Es kommt ferner in betracht, diesen Aufgaben entsprechen kann, namentlich in fachmännischen Rettungsgeräthen gesprochen. Wer soll nun die Kontrolle daß die Rhedereien tolossalem Nutzen Kreisen, damit den unverantwortlichen Mißständen auf dem Ge- darüber übernehmen? Die See- Unfall- Berufsgenossenschaft hat arbeiten und diese Mehrausgabe ohne weiteres auf sich biete des Schiffbaues und der Ausrüstung gesteuert werde. diese Aufgabe nicht, und die Rheder würden sich von ihr eine nehmen können. Auf dem Boden internationaler Vereinbarung Die Ausführungen des Kapitänlieutenants a. D. Wislicenus solche Kontrolle nicht gefallen lassen. Die beste und ist ja schon einiges geschehen, hier muß ebenfalls im Interesse richtigste kontrolle ist eine Behörde, die völlig der Versicherung von Menschen und Eigenthum weiter gearbeitet unabhängig von denen ist, die sie kontrolliren soll. werden. Wenn es auch nicht gelingen wird, die Seeschifffahrt Die Vertrauensmänner der See- Unfall- Berufsgenossenschaft sind durch diese Maßregeln zu einem ungefährlichen Gewerbe zu machen, Privatleute und auf diesem Gebiete Unternehmer, fie laufen also so wird doch eine erhebliche Verbesserung auf diesem Gebiete zu Gefahr, den Bock zum Gärtner zu setzen. Das wird weder die erreichen sein. Reichsregierung noch der Reichstag wollen. Reichskanzler Fürst Hohenlohe: Der Bundesrath wendet In dieser Broschüre wird zurückgegriffen auf das Möchten die aus dem traurigen Vorfall hier nothwendig fortgesetzt sein Interesse den Maßregeln zu, welche einen ver- Urtheil von Niebuhr, dem Direktor der Hamburger Navi- gewordenen Erörterungen dazu führen, daß alles nur mögliche mehrten Schutz von Menschenleben gegen See- Unfälle in Aussicht gationsschule, der von den verschollenen Frachtdampfern gethan wird, um die Wiederkehr solcher Vorfälle zu verhüten. nehmen. Auch ist die Reichsverwaltung auf diesem Gebiete nicht sagt: Früher verlangte man von einem feetüchtigen Die Reichsregierung sollte sich vor allem ihrer Pflicht unthätig. Ihre Bemühungen sind vorzugsweise nach drei Rich- Schiffe, daß es den schwersten Sturm hoher bewußt werden, diese Frage nicht im Interesse der tungen eingetreten, und zwar bezüglich einer Sicherstellung der See aushalte, ohne leck zu werden oder zu tentern; höchstens im tapitalistischen Unternehmer, der Rhederei, Seetüchtigkeit der Schiffe, einer Regelung des internationalen Orkan durfte ein Schiff zu Grunde gehen. Heute schickt man sondern derer zu regeln, die ihr Leben, ihre Seestraßen Rechts und einer verbesserten Ausstattung der See- Schiffe in See, die bei ebenem( d. h. kräftigen) Backstagswinde Gesundheit den Schiffen anvertrauen und Schiffe mit Rettungsgeräthen. Was die Sicherstellung der Seetüchtig fentern oder beim ersten Sturme lect werden und wegsinken und deren Schuh wichtiger und nothwendiger teit der Schiffe anbelangt, so hat bereits unsere Unfall behauptet hinterher, die Schiffe feien seetüchtig gewesen. Früher ist für das Reich als der Umstand, daß versicherusgs Gesetzgebung eine verstärkte Gewähr gegen Unfälle verlangte man drei Zoll Freibord für jeden Fuß Tiefgang, heute ein paar deutsche Rheder ober Privat gegeben. Die Unfallverhütungs- Vorschriften der See- Berufs gehen Schiffe in See, die nicht einmal einen Zoll Freibord für Aktiengesellschaften ihre Dividende und ihre genossenschaften enthalten in dieser Beziehung Aeußerungen, deren jeden Fuß haben, und doch sollen sie seetüchtig sein. Hier muß Einnahme etwas erhöhen.( Beifall bei den Sozial­Beachtung im eigenen Interesse der Rheder liegt. Von seiten ein Gesetz helfen; denn der Seemann ist der demokraten.) der Reiche verwaltung ist eine Kontrolle über die Beobachtung habsucht und Geldgier gegenüber machtlos. Staatssekretär v. Bötticher: Ich habe auf solche Angriffe, dieser Vorschriften dadurch hergestellt worden, daß infolge eines So urtheilt ein zweifellos sachverständiger Mann, der ficher wie sie der Vorredner gegen uns gerichtet hat, nicht gefaßt sein Abkommens zwischen der See Berufsgenossenschaft und dem nicht aus purer Bosheit den Rhedern einen Knüppel zwischen die tönnen. Ich bin mir bewußt, daß die Fürsorge der Regierung Schiffs Klassifikationsinstitut , dem Germanischen Lloyd, der Beine werfen wollte. Auch andere Fachleute bezeichnen es als für die Leute, welche sich den Schiffen anvertrauen, nicht geringer lettere fich verpflichtet hat, durch seine Organe den Schiffsbau ein Unglück, daß die Rheder nach eigenem Gutdünfen schalten ist, als diejenige des Herrn Singer. Die verbündeten Regies zu überwachen. Auf diesem Wege wird sich die Einführung und walten dürfen. Sie erklären es als nothwendig, daß die rnngen wenden der Sicherheit des Seeverkehrs fortgesezt ihr einer Reichskontrolle über den Schiffsbau, welche eine Schiffe einer Behörde, deren Beamte unabhängig von den Interesse zu; gerade gegenwärtig sind in bezug auf Schiffer­foftipielige Organisation erforderlich machen würde, voraus Rhedern und unintereffirt an den Schiffen selbst sind, unterstellt und Steuermannsprüfungen Beschlüsse gefaßt, welche bei der fichtlich als unnöthig erweisen. Andernfalls würden die werden, welche die nach dem heutigen Stande der Dinge er- Seemannschaftsbevölkerung die Kenntniß unserer Unfall- Gesetz­verbündeten Regierungen sich der Einführung einer staatlichen forderliche Prüfung vornimmt, um die Schiffe vor Gefahren zu gebung zum Erforderniß machen. Dec Ernst und die tiefe Ueberwachung des Echiffsbaues nicht entziehen können. Was die schüßen. Auch in bezug auf die Tiefladelinie der Schiffe finden Bedeutung des Unglücksfalls, der hier zur Sprache Verbesserung des Seestraßenrechts anlangt, so hat das Reich auf sich in der Broschüre sehr eingehende Bemerkungen, und ich fann steht, erfordert eine ruhige und würdige Behandlung. Mit der 1889 in Washington abgehaltenen Konferenz eine zweck- dem Vorredner nicht zugeben, daß ein Tiefladegesetz nicht noth- dem Ziele des Vorredners tönnen wir alle mäßigere Gestaltung der Vorschriften zur Verhütung des Zu wendig ist. Es fällt mir selbstverständlich nicht ein, die einverstanden sein. Es würde durchaus ver= sammenstoßes der Schiffe auf See herbeizuführen sich bemüht. Angaben des Vorredners bezüglich seiner Schiffe im geringsten werflich sein, wenn man sich durch Rücksicht Die Ergebnisse dieser Konferenz sind solche gewesen, daß, wenn zu bezweifeln, aber hier handelt es sich nicht um eine lex Jebsen, auf Schwächung der Konturrenzfähigkeit von die Annahme der dort getroffenen Vereinbarungen von sondern um ein Gesetz für alle Rheder, auch für diejenigen, die Maßregeln abhalten ließe, die diesem Biele näher seiten der seefahrenden Nationen erfolgt, durch sie eine sich der Verantwortlichkeit ihres Berufes in Rücksicht auf Unfälle führen. So habe ich auch Herrn Jebsen nicht verstanden. Ich verstärkte Gewähr gegen Zusammenstöße gegeben ist. nicht so voll bewußt sind, wie der Vorredner. Diese Tieflage verwahre den Reichskanzler und mich ausdrücklich dagegen, daß Leider hat der zur Einführung der Vorschriften in Aussicht ge- der Schiffe ist auch deshalb nothwendig, weil ein großer Theil ich in dieser Hinsicht irgend eine Andeutung in der Budget­nommene Termin nicht eingehalten werden können, weil die der Verluste auf offener See nach dem Urtheil der Fachleute auf tommission gemacht hätte. Der Reichskanzler hat nur gesagt, britische Regierung angesichts der in Einzelheiten hervorgetretenen die Ueberladung der Dampfer zurückzuführen ist. Auch dem daß voraussichtlich" sich die Ausführung einer Reichskontrolle Echwierigkeiten eine Hinausschiebung des Termins bis zum Herbst Laien muß bei unbefangener Prüfung der Broschüre als unnöthig erweisen werde, wenn aber Mängel sich zeigten, dieses Jahres wünscht. Es besteht indessen die Hoffnung, daß die Ansicht des Verfassers als durchaus richtig erscheinen. würde der andere Weg gewählt werden. Wenn man mehrere diese Schwierigkeiten überwunden werden und daß bei allen Es würde zu weit führen, wenn ich aus dieser Broschüre alle Wege hat, wählt man doch gewiß den billigeren.( Sehr richtig! Echifffahrt treibenden Nationen gemeinsame und wirksame diejenigen Mittheilungen machen wollte, welche meine Auffassung links.) Irgend ein Abkommen mit dem germanischen Lloyd hat Vorschriften über den Seestraßenverkehr in traft treten stüßen tönnen. Ich bin überzeugt, daß die heutige Diskussion viele die Regierung nicht geschlossen. werden, welche eine größere Sicherheit der Echiffe Mitglieder des Hauses und vielleicht auch die verbündeten Re- Vor einigen Jahren tam vom Schiffs Vermessungsamt eine gegen Unfälle gewähren, als es gegenwärtig der Fall ist. gierungen veranlassen wird, sich mit den Dingen noch mehr zu Anregung, die Einführung einer Reichskontrolle für den Schiffs. Was endlich die Ausrüstung der Schiffe mit Rettungsgeräthen beschäftigen, als es bisher der Fall gewesen zu sein scheint. bau betreffend. Die Interessenten haben sich sehr lebhaft gegen und Boten angeht, so hat die See- Berufsgenossenschaft voll. Ueber die Forderung, daß die Schiffe mit genügen diesen Gedanken gewendet, die Bundes- Seestaaten erklärten kommen ausreichende und zweckentsprechende Borschriften erlassen. den Laternen ausgerüstet werden, ist der Vorredner mit einer gleichfalls, daß die Maßregel sehr geringe Sympathie finden Die Anfrage der Interpellanten steht im Zusammenhang mit gewissen Leichtigkeit hinweg gegangen. Der nautische Verein, würde; die aufgenommene Statistit war für die deutsche Flotte dem teflagenswerthen Unjall, welcher die Elbe getroffen hat. der im wesentlichen aus Rhedern besteht, hat der Seewarte in ganz außerordentlich günstig. Für den Durchschnitt der Jahre Es ist mir Bedürfniß, auch von dieser Stelle der auf Hamburg gegenüber darüber Klage geführt, daß ihre Vorschriften 1883-1892 beträgt der Totalverlust nur 1,73 pot. des deutschen richtigen Theilnahme Ausdruck zu geben, welche die verin bezug auf die Ausrüstung der Schiffe mit Laternen zu streng Schiffsbestandes gegen 2,20 pCt. des Durchschnittes aller ſeefahrenden bündeten Regierungen mit der ganzen Nation angesichts des er feien.( ört! Hört!) Der Vorredner fieht also, daß im Kreise Nationen und gegen 2,78 pet. in England, wo eine staatliche Kontrolle schütternden Ereignisjes empfinden,( Beifall) zugleich aber feiner Berufsgenossen doch die Auffassung, die er vertreten hat, besteht.( Hört!) Sollten wir gegen den Widerspruch der das Zeugniß dafür abzulegen, daß die Offiziere und Mann- nicht überall vorhanden ist. In der Budgetkommission hat der Interessenten, der Regierungen und der Statistik die Sache weiter schaften dieses Schiffes unter der Leitung ihres braven und Staatssekretär die Ansicht ausgesprochen, die 20 000 m. Reichs verfolgen und die betreffenden Regierungen auf dem Weg der pflichttreuen Kapitäns ihre Schuldigkeit gethan haben bis zum zuschuß für den Germanischen Lloyd würden ausreichen, um die für Ueberredung zu einer besseren Ueberzeugung bringen? letzten Augenblick. Die Vorwürfe, welche gegen diese die Sicherheit des Seeverkehrs zu stellenden Forderungen zu befriedigen, uns der Gedanke, das Ziel unter Buhilfenahme der Selbst­braven Seeleute in auswärtigen Blättern ge- und dies ist als Motiv benutzt worden, um den Antrag an verwaltungsorgane und der vorhandenen Justitute zu erreichen. macht sind, entbehren nach den angestellten stelle jener Aufsichtsbehörde eine Reichsbehörde zu setzen, abzu- Die Seeberufsgenossenschaft hat das Recht, jeden Rheder, der Ermittelungen jeden Schattens von Begrün- lehnen. Der Germanische Lloyd wird diesen Zweck nicht erfüllen. feine Schiffe nicht ausreichend mit Rettungseinrichtungen dung( Beifall) und das Baterland darf stolz sein auf die Wenn er auch bisher keine Dividende gezahlt hat, so ist er doch versieht, zu einer höheren Prämie heranzuziehen. Dieser Zwang Bemannung der Elbe ", welche furchtlos und treu in den Tod zweifellos ein privates Aktienunternehmen, mit der Absicht ge- ist wirksamer als die Autorität einer Staatsaufsicht, die nicht in gegangen ist.( Lebhafter Beifall.) gründet, für seine Aktionäre Dividenden aus seinem Geschäft der Lage ist, in jedem Augenblick zu kontrolliren, ob die er­Abg. v. Buol beantragt die Besprechung der Interpellation. herauszuwirthschaften. In dem Augenblick wo sein Betrieb, laffenen Vorschriften befolgt sind. Da aber die Seeberufs

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