Gewerkschaftsbewegung
Der 1. Mai.
Der 1. Mai ist gesetzlicher Feiertag in Sachsen , Thürin. gen, Baden, Hamburg , 2übed, Anhalt, Braun. schweig, Lippe und Medlenburg- Schwerin.
gefichert fet und erachtet daher auch eine Erhöhung der Beiträge| Unfer feiner Schriftleitung nahm das Organ des Berbandes einen zu diesem Zwed nicht für raffam. den Verhältnissen entsprechend nennenswerten Aufschwung. Auch wurde es nach jeder Richtung ausgebaut. Die Auflage des Berbandsorgans des Lebensmittel- und Getränkearbeiterverbandes stieg von rund 8000 Eremplaren im April 1898 auf 98 000 bis zum Beginn des Weltkrieges und beträgt zurzeit rund 90 000 Exemplare. Was die Haltung und den Inhalt der Verbandszeitung" anfangt. so fonnte sie sich jederzeit den anderen deutschen Gewerkschaftsblättern würdig zur Seite stellen. Bir schließen uns dem Wunsche der Verbandsleitung des Lebensmittel- und Getränkearbeiterverbandes Deutschlands an, der dahin geht, daß Genoffe Krieg noch recht viele Jahre der„ Berbandszeitung" als Redakteur erhalten bleiben möge.
Für fünftige höhere Leistungen sollen die Beiträge erhöht werden. Dazu wäre bei der gegenwärtigen Geldunsicherheit der Zeitpunkt denkbar schlecht gewählt. Auffallend ist aber auch, daß dasselbe Reichsarbeitsministerium, das im Hinblick auf Die Marfftükungsaktion Lohn- und Gehaltszulagen wenn irgend möglich vermieden wissen will, und die Antragsteller auf Er gilt noch nicht als gejeglicher Feiertag in Den Breis abbau vertröstet, just um dieselbe Zeit mit einem Er gilt noch nicht als geseglicher Feiertag in Projekt schwanger geht, das in seiner Wirkung die Berdoppe Breußen, Bayern , Württemberg, Heffen, Medienburg- Strelig, fung der Gehaltssteuer, deren Erhöhung von 10 auf Oldenburg und Bremen . Bis unfer Feiertag auch in diesen Ländern 20 Proz. bedeutet. gefeßlich sanktioniert ist, wird er ohne Santtion allgemein gefeiert. Und je umfaffender die Arbeitsruhe eintritt, um so eher erzwingt fich der 1. Mai die gefeßliche Anerkennung.
Beit wichtiger aber ist, volle Aufklärung in alle Familien der Hand. und Kopfarbeiter darüber zu bringen, wes halb wir den 1. Mai feiern. Es gibt gefeline Feiertage genug, die uns nicht nur nichts bedeuten, sondern durch den Acht stundentag selbst ihren Wert als Ruhetage verloren haben. Sie müssen als unnütz und verdienstschmälernd gelten und ihre Beibes haltung als läftiger 3wang. Die Maifeier aber foll Boitsfest tag im beften unb meitesten Sinne fein.
Verschleppung im Reichsarbeitsministerium.
Gibt es heute noch Arbeitgeber, die die Beiträge zur Angestelltenversicherung voll bezahlen, so würde nach einer derartigen Erhöhung auch diese Vergünstigung fortfallen. Der am 14. Februar Angeftellte der Schokoladeninduftrie. Die Borlage follte Veranlaffung geben, die Grundlagen dieser vom Schlichtungsausschuß gefäßte Schiedsspruch, welcher die MantelEinrichtung zur Angestelltenversicherung einmal genauer nachzu- und Gruppierungsbestimmungen festfest, ist durch den Demobilprüfen. Derartige Phantasiebie find gegenwärtig einfach un- machungsfommissar für verbindlich erklärt worden. Der Vermöglich und bei den verminderten Leistungen infolge der Praxis des trag ist im Drud erschienen und ab Mittwoch, den 2. Mai, im Heilverfahrens auch ungerechtfertigt. Hält man sie dennoch vom Bureau des Zentralverbandes der Angestellten, Belle- AllianceJuli 1923 an möglich, dann würde das besanen, taß man sich im Straße 7/10, erhältlich. Reichsarbeitsministerium von einer Marfstabilisierung herzlich wenig verspricht, so wenig wie von einem Preisabbau.
Drohender Streit.
Ju der Wäsche-, Schürzen- und Weißwarenbranche.
Die Verhandlungen der kaufmännischen Angestellten Mie durch frühere Mitteilungen befannt sein dürfte, fanden amt für den Monat April find gefcheitert. Die Arbeitgeber haben sich legten Dienstag zwischen dem Berband Berliner Metall- Industrieller nach zweimaliger stundenlanger Verhandlung lediglich bereit erund dem Deutschen Metallarbeiter- Verband Berhandlungen ftatt tärt, für die zweite Sälfte des Monats 15 Broz. zu bewilligen. zweds Regelung der Löhne für April und Mai. Diese Berhand Dafür foll für die erfte Hälfte April fein Aufichlag gezahlt werden lungen führten zu feinem Ergebnis, weil die Arbeitgeber fich auf für die Anaeftellten ist der Vorschlag unannehmbar, weil die bis, ben Standpunkt stellten, daß fie die Entwicklung noch nicht über berigen Gehälter unglaublich niedrig find. Es erhält z. B. in der feben tönnten und nicht wüßten, auf welche Höhe der Dollar stabili fonfeftionierten Weißwarenbranche ein qualifizierter Angeftelter fiert werden würde; sie baten die Bertreter der Arbeitnehmer, die von mindestens 25 Jahren(--Buchhalter, Lagerift, Ervedient) Berhandlungen um einige Tage hinauszuschieben. Schon am fol- ein Gehalt von 171 000 m. im März, in der Wäsches und Schürzen genden Tag, Mittwoch, wurde beim Reichsarbeitsministerium ein branche ist das Spitengebalt der böchften Gruppe( nur Antrag geffellt zweds Ginfegung eines Schiebsgerichts. Am Don- teitende Angefte IIte) 292 000 m. für männliche und nerstag sprach der Bertreter des Deutschen Metallarbeiter- Berbandes 268 000 m. für weibliche Angestellte. im Reichsarbeitsministerium vor, wo ihm zugesichert wurde, so schnell wie möglich eine Berhandlung anzusehen. Beide Tariffontrahenten hatten sich darüber verständigt, daß die Berhandlungen möglichst am Sonnabenb ftattfinden sollten. Auf eine gestern erfolgte telephonische Anfrage wurde dem Vertreter des Deutschen Metallarbeiter- Berbandes vom Reichsarbeitsministerium mitgeteilt, daß erst am Mittwoch, den 2. Mai, die Berhandlung des Schiedsgerichts tagen tönnte.
Die Herren im Reichsarbeitsministerium miffen ganz genau, baß der Verband Berliner Metall- Industrieller fich dauernd auf den Standpunkt ftellt, Nachzahlung von Löhnen abzulehnen. Sie wissen auch ganz genau, daß feit bem sogenannten schwarzen" Mittwoch, als der Dollar Don 21 000 auf 30 000 in die Höhe ging, die Lebensmittelpreise wesentlich gestiegen find. Das Berfahren, das hier beliebt wird, erscheint deshalb unzulässig. Die Herren im Reichs. arbeitsministerium haben für den Monat April eine Nachzahlung bereits in Händen. Sind sie beshalb etwa der Meinung, daß die Arbeiter der Industrie auf eine Nachzahlung verzichten fönnen?
Weitere 10 Proz. Gehaltssteuer?
Die Angestelltenversicherung will großzügiger merden. Nicht etwa in den Leistungen, sondern in der Beitragsbemessung. Das Reichsarbeitsministerium hat den Entwurf eines Gesetzes über Aenderung des Versicherungsgesetzes für Angestellte und der Reichsversicherungsordnung herausgebracht, der die Bildung elf neuer Beitragstlaffen mit neuen Beiträgen vorfieht. Mit Wirkung vom 1. Juli 1923 foll der Beitrag betragen beispiels: weise in der laffe 18 bei einem Monatseinkommen von 180 000 bis
220 000. 15 000
DI
450 000. 31 000 t.,
bis
Klaffe 22 bei einem Monatseinfommen von 384 000 Staffe 24 bei einem Monatseinkommen von 522 000 m, und barüber 42 000 m. monatlich.
Als Gegenleistung soll für jeden höheren Beitrag im Renten falle ein entsprechend höhereer Steigerungsfag gewährt werden, b.h. in ber Klaffe 18 2412 m., in der Klaffe 22 5004 m. und in ber Raffe 24 6732 m. pro Jahr.
Unverändert sollen bleiben bei ben Leistungen Grundbe traa und Teuerungszulagen
Man tönnte es verstehen, wenn eine weitere Beitragserhöhung erfolgte, um die gegenwärtigen Renten zu erhöhen. Das Reichsarbeitsministerium verneint jedoch das Bedürfnis für eine weitere Erhöhung der Teuerungszulagen, da durch das Notstands maßnahmengefeß eine ausgedehnte Fürsorge für die Sozialrentner
Bir überlaffen es gern der Deffentlichkeit, darüber au ent fcheiden, ob die mimofenhafte Empfindlichkeit der Arbeitgeber über das Wort Hungerlöbne" angebracht ist. Goffte es nicht in legter minute noch gelingen, eine Verständigung herbeizuführen, so ist der Kampf unvermeidlich.
Achtung, Graphisches Gewerbe! Am Montag abenb 5 Uhr findet eine Ronferens fämtlicher Fraktionen der VSPD. der graphischen Ber bände bei Baum, Stallschreiberstr. 47; ftatt. In Anbetracht der äußerst wichtigen Tagesordnung ist das Erscheinen eines jeden Fraktionskollegen unbedingt erforderlich. Der Fraktionsvorstand der Buchdruder und Schriftgieter.
Achtung, Maler, Ladierer und Anstreicher! Die Parteigenoffen, die im Bezirk Besten, Südosten, Wedding und Gesundbrunnen wohnen, werden hierdurch nochmals auf die Montag abend 7 Uhr stattfindenden, äußerst wichtigen Bezirksversammlungen aufmerksam gemacht und ersucht, bestimmt zu erscheinen. Bersammlungslotale: Westen: Steinmegftr. 36a, Südosten: Staliger Str. 51, Bedding: Nazarethkirchstr. 41, Ede Mal plaquetstvaße, Gesundbrunnen : Pantstr. 60.
Angestellte der Chemischen Industrie . Deffentliche Bersammlung Montag abend 7% Uhr im Nordischen Sof. Invalidenftr. 126. Die Geschäftsstelle des Drtskartells bes AfA- Bundes bleibt am 1. Mai gefchloffen.
Vorträge, Vereine und Versammlungen. in Bankow , Breite Str. 32( Jugendheim) Maifeier. Feftrebe: Paftor Gent. Bercin der Freidenfer für Feuerbestattung e. B. Am Dienstag, ben 1. Mat find die Bureaus der Hauptgeschäftsstelle wie auch die Filialen gefchloffen.
Bund religiöser Sozialisten. Am Montag, bent 30. b. M., abbs. 7% ube
Schmidt- Berlin.
Die Angestellten erfdeinen am Montag, abends 51%, br. zur Berfammlung in der Neuen Bhilharmonie, Köpenider Straße 96/97, Berantwortlich für den redakt. Teil: Bictor Schiff, Berlin : für Anzeigen: um entscheidende Beschlüsse zu faffen. Weitere Auskunft erteilt der Bentralverband der Angestellten, Zweigbureau S 14, Rommandanten ftraße 63/64.
Aus dem Bäckergewerbe.
Der alte Ruhm" des Bädergewerbes läßt augenscheinlich die jebigen Führer" nebst Anhang in den Bäderinnungen nicht ruhen. Sie wollen scheinbar den Beweis erbringen, daß sie die Tradition hochhalten. Unter der dauernden Beteuerung, daß fie, die Herren Bädermeister, bereit und willens feien, einen Tarif abzuschließen, stellt man Forderungen an die Arbeiterschaft der Bäckerei, die diese Beteuerungen als eitle Heuchelet erscheinen lassen müssen. Um den heiligen Profit weiter zu steigern, erflärt man, zur Tragung des fei verarmt, sagt man, troßdem in jeder Bäckerei freies Mehr reichlich bisher bestandenen Tarifes nicht in der Lage zu sein. Das Gewerbe vorhanden ist und die Backware, welche daraus hergestellt wird, zu Tagespreisen des Mehles abgefekt wird, also Konjunkturgewinne in Maffe gemacht wurden und werden.
Da mit Anfang des Monats Mai die Ferienzeit nach dem bisherigen Tarif beginnt, wird gegen fie zu Felde gezogen. Diese Ferien sollen zunächst als greifbar" dem Bädergesellen ent. 30gen bzw. gefützt werden, trotzdem men in dem Brotpreis die Summe im verflossenen Jahre vereinnahmt hat. Nicht die geLohn jegt höher ist als im vorigen Jahre. Haben sie wirklich das famte Summe ist eingenommen worden, sagen die Herren, da der Geld hingelegt oder haben sie das Mehl getauft, für welches die Konsumenten jetzt den Tagespreis bezahlen?
Alle diese Argumente zur Erhöhung des Profits find also nur der 3med, um den Kollektivtarif für Berlin , wie er seit 1918 besteht, wieder zu beseitigen und jedem einzelnen Arbeitgeber im Ge werbe freie Hand zu lassen, feine Gefellen je, nach Veranlagung zu behandeln und zu entlohnen.
Frig Krieg 25 Jahre Redakteur.
Das Berbandsorgan des Berbandes der Lebensmittel und Getränksarbeiter Deutschlands , die„ Berbandszeitung"( früher Brauerzeitung bzw. Brauereiarbeiterzeitung") wird seit 1. Mai 1898 ununterbrochen von dem Genoffen Krieg als Redakteur geleitet. I
Drud: Th. Glode, Berlin . Berlag Borwärts- Berlag G. m. b. S.. Berlin . Borwärts- Buchdruderei u. Berlagsanstalt Baul Singer u. Co.. Berlin , Lindenftr. 3 Hierzu 2 Beilagen.
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2. Mai 9. Mai 16. Mal
6. Juni 13. Juni
4. Juli
21. Mai
21. Juni
26. Mai
27. Juni
16. Juni
18. Juli
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