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Berliner Milliardenetat.

Diebesfang mittels internationalem Funkspruch.

ich Herrn Bojat für feinen persönlichen Bedarf aus unteren Be. I nommen, daß fich der unbekannte Ernst dem Kellner des Golmann-| abgelaffen. Für die Benutzung der Züge gelten die Ablichen Sonder ständen billige Bare verkauft habe, so habe ich mich damit noch nicht Keller gegenüber damit gebrüstet habe, den Jungen selbst zugtarife. Es verkehren Züge: a) Vom Alexanderplaz über Spittel­ftrafbar gemacht. ins Waffer gestoßen zu haben. Während der Verhandlung markt, Potsdamer Platz, Nollendorfplatz, Bahnhof 300. Knie uim.; Es wurde dann noch furz der Sachverständige Spannagel ver- tam es zu einem dramatischen Moment, als Staatsanwaltschaftsrat b) vom Halleschen Tor über Potsdamer Plaz. Nollendorfplatz, nomanen, der versucht hat, die Wojal'schen Bücher in Ordnung zu Dr. Orthmann mitteilte, daß der Sachsenernst foeben in Bahnhof Zoe, Knie uſtv.; c) von Schöneberg , Eisenacher Straße bringen. Borsitzender: Hatte Herr Wojat, wie man fo fagt, Hamburg festgenommen worden und mit dem Schnell- über Winterfeldtplatz, Rollendorfplatz, Bahnhof Zoo , Knie usw. sein Bureau in der Westentasche?- Sachverständiger: zug unterwegs nach Berlin sei. Auch diese Nachricht veranlaßte je- Außerdem verkehren noch eine Anzahl Züge zwischen Knie und Es war überhaupt nichts da. Hierauf sollen die umfang doch den Angeflagten nicht, ein Geständnis abzulegen. Die Sach- Ruhleben. reichen Schiebungen Bojats bei seinen Schrott verständigen, Gerichtsmedizinalrat Dr. Thiele und Sanitätsrat Dr. täufen von der Reichstreuhand Gesellschaft er- Juliusburger, bezeichneten den Angeklagten zwar als minderwertig, ein Todesopfer gefordert. Gestern nachmittag, wollte die Das Auffpringen auf einen fahrenden Zug hat abermals örtert werden. Rechtsanwalt Dr. Halpert stellt jedoch den Antrag, aber bejahten die zurechnungsfähigkeit. Die Berhandlung wurde 50 Jahre alte Martha Bachmann aus der Chriftianiaftr. 11 auf während dieser Beweisaufnahme die Deffentlichkeit aus dann unterbrochen, um die Ankunft des" Sachsenernst" abzuwarten, dem Bahnhof Westend auf einen bereits in der Abfahrt zuschließen, da nach Angaben Wojaks die Staatssicher der erst in später Abendstunde aus Hamburg eintreffen soll. Wir befindlichen Stadtbahnzug aufspringen. Da­heit gefährdet werden könne. Nach kurzer Beratung schloß werden das Urteil mitteilen. fich das Gericht diesem Antrag an und verhandelte für den Rest des bei glitt sie ab und wurde zwischen Trittbrett und Bordschwelle geftrigen Tages in nichtöffentlicher Sizung. derart eingeklemmt, daß sie nur nach Herausfägen des Trittbrettes aus ihrer schrecklichen Situation befreit werden Den Dieben wird das Leben durch die moderne Technik und konnte. Man schaffte sie im schwerverlegten Zustande nach dem das internationale Handinhandarbeiten der Kriminalbehörden von Krankenhause Westend, wo sie bald nach ihrer Aufnahme verstarb. Der Berliner Etat für 1923 ist jetzt der Stadtverordnetenver- Tag zu Tag schwerer gemacht, wie der folgende Fall beweist. Der Reiseausweise für Kinder. Nach einem Erlaß des Ministers fammlung faft am gleichen Tage wie im Vorjahre zugegangen. Er Vizedirektor einer auswärtigen Krankenkasse, Dr. Czesznic und sein des Innern bedürfen erst Personen, die über 15 Jahre alt find schließt in Einnahme und Ausgabe mit genau 474 333 181 740 bzw. Raffierer Moritz Odemski, waren ihrer Kasse nach Veruntreuung früher über 12 Jahre, eines eigenen Passes. Für Kinder bis zu 502 211 452 460 Mart ab. von etwa 100 Millionen Mart Kassengeldern durchgebrannt. Die 15 Jahren genügen daher Reiseausweise. Der edarf beträgt dabei 33 184 484 000 tarf und wird durch Defraudanten hatten sich zunächst nach Berlin gewandt, und hier Die Heimwelt" erscheint aus technischen Gründen erst Freitag. Grund- und Gebäudesteuer mit 10 675 Proz. der staatlich als valuta starte Ausländer ein, flottes Leben geführt. Ais veranlagten Beträge und einer Gewerbesteuer von 5657 Proz. ein Polizeibeamter und ein Privatdedektiv ihre Spur fanden, waren das Notgeld der Stadt Berlin zur Einlösung aufgerufen. Die Ein­Städtisches Notgeld ab 6. Juni ungültig. Der Magistrat hat gedeckt. Die prozentuale Abgabe der Werke ist bei Gas. und sie gerade nach Hamburg abgereift. Dort wohnten sie in der Maske ziehung beginnt am 5. Mai und endet am 5. Juni 1923. Mit dem Wasserwerken mit 5 Broz, bei den Elektrizitätswerken mit 15 Broz. armer Leute auf der Gaffermacherei" in einem obsturen Privat- 6. Juni 1923 verlieren die Stadtnoten ihre Gültigkeit; von dieſem festgefeßt, geht also über die bisherige Sozialabgabe insofern hinaus, hotel in der Nähe des Hafens, wo sie sich auch falsche Papiere ver- Tage ab nehmen die städtischen Kaffen keine Scheine mehr an. Zur als auch die Wafferwerte mit 5 Broz. belastet werden sollen. Die schafften. Auf diese erhielten sie Fahrkarten nach Argen- Einlösung sind verpflichtet: die Stadthaupttasse im Rathause, die in Aussicht gestellte Uebersicht des gesamten Berfonal. und tinien und traten als arme Schluder mit einem argentinischen Bezirkskaffe mit ihren Nebenkassen und die Sparkasse mit allen Beamtenbedarfs soll der Versammlung durch eine besondere Dampfer die Ausreise an. Durch Funtspruch wurde die Boriage zugehen, ist also noch nicht fertiggestellt. Als Neuerung ist Kriminalpolizei in Lissabon verständigt, Zweiglaffen. vorgesehen, daß von diesem Etatsjahre ab fämtliche Ausgaben fo gelang es, die beiden Bassagiere, die unter dem Namen Johannes posten desselben Titels in allen Haushaltsabteilungen( abgesehen Rübel und Otto Gehl fuhren, festzunehmen, als der von den einmaligen Ausgaben und den anläßlich für Verschiedenes) Dampfer in Lissabon anlegte. Fast alles Geld wurde als übertragbar gelten. Die Werte mit faufmännischer noch bei ihnen gefunden und beschlagnahmt. Buchführung find in einer Abteilung zusammengefaßt, ihre Ergebnisse erscheinen im Etat nur in einer 3iffer. Die Borbehalts. mittel sind für die Bezirke wie für die Zentrale auf das Dreißigfache des Vorjahres angeseht. Der Etat schließt mit einem ungedeckten Fehlbetrag von 27 bis 28 Milliarden ab, der zu einem geringen Teile durch weitere Vereinfachung der Ver­waltung ermäßigt werden soll. Auch ohne Berücksichtigung dieses Fehlbetrages balanziert der Etat bereits jetzt schon nur dant einer starken Einschätzung der Steuermehrbeträge aus dem Entwurf zum Finanzausgleichsgesetz. Die Begründung weist darauf hin, daß bei der starken Anspannung aller städtischen Steuern, Abgaben und Gebühren die Stadt feine weiteren Vorschläge machen tann. Wenn die Hoffnung auf eine Verbesserung des Finanz­ausgleiches fehlschlagen sollte, wird der Ausgleich nur im Laufe des Jahres nur durch weitere Einschränkung auf allen Gebieten herbei zuführen sein.

Das Grab im Teltowkanal.

Ein Vater als Mörder seines eigenen Sohnes. Seit zwei Tagen beschäftigt das Schwurgericht II unter Borfiz von Landgerichtsdirektor Dr. Schneider eine Anflage wegen Mordes gegen den Schuhmachermeister Theodor Mischte aus Neukölln, der unter der furchtbaren Beschuldigung sich zu verantworten hat, seinen eigenen Sohn Alwin, der nach den Zeugenaussagen ein hübsches, fräftiges Kind gewesen sein soll, im Teltowkanal ertränft zu haben, nachdem er schon früher einmal den Versuch gemacht hatte, ihn mit Rofain zu vergiften.

Der Angeklagte, ein schmächtiger, fleiner, blasser Mann, hat früher ein offenes Geständnis abgelegt. Danach war er in Sorgeny wo er seinen Sohn unterbringen follte, nachdem seine Frau in zweiter Ehe ihn verlassen hatte und weil sie sich weigerte, den Stiefsohn bei fich aufzunehmen. Alle Verfuche, den Knaben anderweitig unterzu bringen, seien gescheitert. In der Hauptverhandlung widerrief der Angeflagte sein Geständnis, das er auch dem Untersuchungsrichter gegenüber wiederholt hatte. Er gab jetzt an, daß die Tat von seinem Freund Ernst, den er aus dem Golmann- Keller tenne und der nur unter dem Namen Sachfenern st befannt sei, begangen worden fei. Nach den Ermittlungen hatte Mischke feinen Sohn, der ihm hinderlich war, in einer regnerischen Nacht unter dem Vorgeben, Eisen zu suchen, am Ufer des Leftomtanals entiang geführt und ihn dann plöglich ins Wasser ge stoßen, wo er jämmerlich ertrant. Auf Antrag von Rechtsanwalt Dr. Brandt wurde der Untersuchungsrichter zum Beweise dafür ver­

Deutsche Mufit.

Konzertumschau von Kurt Singer .

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Ein Zwölfjähriger als Politiker.

vania Comercial y Bancaria in Nr. 193 wird eine Versammlung der Zur Berichtigung der Häuserverwaltungsgesellschaft Com. Mieterrâte, deren Häuser von der genannten Gesellschaft verwaltet werden, am Sonntag, den 6. Mai, vormittags 9%, Uhr, in der Stönigsbant", Große Frankfurter Str. 117, Stellung nehmen. Erscheinen ist erforderlich! Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin. Die Kreise werden brin gend gebeten, die Karten für die abgelaufenen Veranstaltungen sofort mit uns abzurechnen.

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Im Tiergarten sprach zu den Kindergruppen ein fleiner, Volksbildungsamt 20( Reinickendorf ). Freitag, den 4. Mai, schätzungsweise 12jähriger Kommunist. Er forderte die abends 8 Uhr in Tegel , Rotal Tustulum: Der Tanz". Mitwirkende: Kinder auf, den Kampf der Bäter weiterzuführen. Mit Stolz Das Hopf- Trio, Balletischule Tancre- Nohrmoser. Starten an der Stasse. müßten sie stets daran denten, daß sie Proletarierfinder seien, denn Gemeinschaft proletarischer Freidenker Berlin . Großer öffent ihre Väter wären es, welche die Werte schafften. Es müßte Schlußlicher Lichtbildervortrag des Genossen Artur Wolf, Sekretär der inte:- gemacht werden mit der Ausbeutung. Für sie hieß es, nicht bettel.1, nationalen Arbeitsgemeinschaft freigeistiger Verbände, über: Krieg dem nicht bitten, hier wird weiter geftritten. Der 1. Mai würde noch Seriege!" mit über 200 Lichtbildern( Striegsgreuel usw.) 3. Bezirk( Wedding ) lange nicht so gefeiert, wie es sich geziemt. In Rußland , das eine Freitag, den 4. Mai, abends 7%, Uhr, Pharussale, Müllerstraße( großer Arbeiterregierung hätte, sei das anders. Da wäre der 1. Mai ein Saal). Wir fordern zu Massenbesuch auf. aroßer Feiertag, nicht nur für die Arbeiter, auch für die Kinder. Die hätten es in Rußland überhaupt gut, denn sie wohnten dort in den Schlössern der Reichen. Und das gute Essen sei in Rußland nicht nur für die Reichen, sondern auch für die Broletarierfinder da. In Rußland gäbe es feine Religion und feine Berdummung mehr. Dort herrsche die Freiheit. Dann würden die Kinder zum Kampf für das Proletariat aufgefordert.

Politik ist denn doch wohl etwas zu Ernstes, als daß man Kinder darüber reden lassen sollte, felbst wenn sie nur vortragen, mas Erwachsene ihnen eingetrichtert haben.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

2. Areis Tiergarten. Angestellte und Beamte der Rommune und des Staates: Deffentliche Beamtenversammlung heute abend Uhr in den Arminius - Sälen, Bremer Str. 73. Thema: Die wirtschaft. liche Lage und das Be Demokratisierung der Verwaltung amtenrätegefet". Referent Reichstagsabg. W. Hoffmann.

5. Kreis Friedrichshain . Freitag, den 4. Mat, 7 Uhr, öffentliche Beam. tenversammlung in der Aula der 12. Realschule, Rigaer Str. 8( Nähe Baltenplag). Tagesordnung: 1. ,, Die Beamten und die Teuerung". Referent Stadtrat Hermann. 2. Freie Aussprache. Befreundete Beamte und Frauen mitbringen.

Straßenbahnfonderzüge nach der Rennbahn Ruhleben. Die Berliner Straßenbahn teilt mit: Nach der Rennbahn Ruhleben werden in diesem Jahre wieder eine Anzahl Sonderzüge der 2. Areis Ziergarten. Freitag, den 4. Mai, Uhr, erweiterte Kreisvorstands­Straßenbahn zur Bedienung des starken Verkehrs an Renntagen

Lebensmittelpreise des Tages.

Zufuhr: Fleisch ausreichend, Geschäft etwas rege. Fische ziemlich ausreichend, Geschäft flott. Obst und Gemüse reichlich,

Geschäft rege.

fizung bei Krüger, Putligstr. 10.

3. Kreis Wedding . Freitag, den 4. Mai, 7 Uhr, Sigung des erweiterten Kreis vorstandes an bekannter Stelle. Elternausschüsse der weltlichen Schulen: Freitag, den 4. d. M., 7 Uhr, im Konferenzzimmer der Schule Pants, Ede Wiesenstraße, wichtige Gigung. 4. Rreis Prenzlauer Berg . Aftionsausschuß der Elternbeiräte und Vorstand der freien Schulgemeinde: Freitag, den 4. d. M., 7% Uhr, gemeinsame Sigung bei Burg, Prenzlauer Allee 189. Jede Abteilung muß vertreten fein. 5. Kreis Friedrichshain . Kreisausschuß für Arbeiterwohlfahrt und Kinder schußkommission: Jeden Freitag Kurjus: ,, Moderne Jugendpflege". 1. Abend Freitag, den 4. Mai, 7 Uhr pünktlich, Rathaus, Rigaer Straße, Zimmer 39. Genoffin Lodenhagen: Die Jugendwohlfahrtspflege in der Reichsver faffung, die Ziele des Reichsjugendwohlfahrtsgefeges. Die Jugendwohl fahrtsbehörden nach dem Reichsjugendwohlfahrtsgefeh". Arbeiterjugend, Jungsozialisten und Mitglieder der Kriegshinterbliebenen und Kriegs­beschädigtenorganisation haben Zutritt. Areis Kreuzberg. Freitag, den 4. Mai, Uhr, Kreisfunktionärkonferenz bei Rabe, Fichteftr. 29. Tagesordnung: Die politische Lage und die Auf­Sämtliche gaben unserer Partei". Referent Genoffe Braß, M. d. R. Funktionäre, die im Kreis gewählten Abgeordneten, Stadt- und Bezirks verordnete müssen anwesend sein. Ausweis mitbringen. 6. Kreiz Kreuz­berg. Kreisbildungsausschuß: Freitag, den 4. Mai, zur Kreisfunktionär fonferenz bei Rabe rechnet der Bildungsausschuß seine Maitarten ab. Sämtliche nicht verkauften Karten müssen mitgebracht werden.

Am Mittwoch galten in der Zentralmarkthalle folgende Klein­handelspreise: Rindfleisch 3300-4000 M., ohne Knochen 3900-5100 M. Schweine­fleisch 4700-6000 M. Kalbfleisch 2900-4800 M. Hammelfleisch 3700 bis 5000 M. Rückenfett 5500-5800 M. Schellfisch 1400-2500 M. Dorsch 300-1200 M. In Eis: Schleie 2100-8000 M. Hechte 2200 bis 2800 M. Lebende Plötzen 1800-2700 M. Bleie 2500-2900 M. Natur- 6. bis 5000 M. Eier 320-375 M. das Stück. Weizenmehl 1000-1250 M. butter 7800-9200 M. Margarine 3500-4800 M. Schweineschmalz 4500 Maisgrieß 800-850 M. Gerstengrütze 900-950 M. Backobst: Birnen 500-600 M., Pflaumen 950-1600 M., Gemischtes 750-1350 M. Mohr­rüben 110-160 M. Kohlrüben 120-160 M. Kartoffeln 330-440 M. zehn Pfund. EBäpfel 450-900 M. Apfelsinen 250-650 M. das Stück.

Rod auf einem matten Herzen, ist Spielerei und( im Scherzo) rei- Die Verschwendung der Natur. Der Frühling offenbart uns zende Oberfläche. Auch hier ist der Meister noch nicht zu spüren. wieder mit all seinen langsam, aber doch so reich fich entfaltenden Artur Wolffs Chaos"( nach einem Text Wengers) feffelt auch in Segnungen die leppigkeit und Fruchtbarkeit der Natur, deren Ge­der Wiederholung( Dirigent: Meisel) durch die koloristische Fein- staltungskraft unerschöpflich ist. Erstaunlich ist die Verschwendung, Die Internationale Gesellschaft für neue heit des Orchesters und durch die Gewähltheit des solistischen Aus- die in dem großen Haushalt unserer Erde mit Lebewesen getrieben Musit" tat etwas fehr Rühmenswertes, fie gab nach vielen Aus- drucks( Arndt- Ober, Hente). Eine ruhige Weberarbeitung, ein Ber - wird. Schon die Menge der Menschen ist uns schwer vorstellbar, landstoftproben deutscher Musif einen Einzelplay im Pro- tiefen der Empfindungsintensität würde dem letzten Teil nügen. wenn wir z. B. hören, daß China 400 Millionen Einwohner und gramm. Generell fonnte man da einen großen stilistischen Unter- Die Aufführung fand in einem überfüllten Marmorsaal, die ganze Erde zwei Milliarden Menschen umfaßt. Aber die schied zwischen deutschen und ausländischen Werken erkennen. Die statt. Wer gesehen hat, wie nach Beendigung des Konzerts etwa Menschheit gehört zu den am wenigsten zahlreichen Klassen der unsere hat mehr Geist, mehr Linie, mehr Abhängigkeit, die fremde 4000 Menschen sich in einen einzigen schmalen Gang für Garderobe Lebewesen. mehr Phantasie, mehr Farbe, mehr Loderung vom Alten. Unsere und Ausgang drängten, der versteht die Polizei nicht, die einem Ein einziges Glas mit Wasser, aus einem Quell geschöpft, ent­Fortschrittler stehen immer noch mit einem Fuß, hängen immer solchen Bergnügungslokal die Konzertfonzeffion erteilt. Als Hüter hält mehr Lebewesen als alle Menschen auf der Erde darstellen. noch mit der einen Hälfte des Herzens in flaffisch- romantischem der Ordnung steht der Leiter des Restaurationsbetriebes da. Die Der englische Zoologe Artur Thomson hat die Zahl der, verschiedenen Land. Das ist gut so. Denn nur die Wurzelhaftigkeit, die Boden- Freundlichkeit dieses Herrn und anderer Wächter der Kunst läßt Insektenarten, die uns bekannt sind, auf wenigstens Millionen ständigkeit kann Modernes, Futuristisches gar von der flachen Ni- zu wünschen übrig, wenn ein Pressevertreter zu spät Einlaß be- angenommen, und es ist sicher, daß die Insekten der Erde, wenn vellierung und vom Kunstgewerbe fernhalten. Müller Hart- gehrt. Nur junge Mädchen und andere Bevorzugte beißen im fie alle auf eine einzige, ungeheure Wagschale gelegt werden könnten, mann ist in seiner Ouvertüre zu Büchners Leonce und Lena" nur Marmorsaal nicht auf Granit, wollte sagen auf Marmor. Bitte, mehr wiegen würden als die ganze übrige Bevölkerung der Erde liebenswürdig, sein Orchester flingt so durchsichtig und frohgemut, meine Herren, ent veder Restaurant oder Kunstheim, entweder an Menschen und Tieren. Die Fruchtbarkeit der Insekten ist gerade­mie es bei einem Singspiel flingen soll. Busonis Goethe- Bal- Schnaps oder Beethoven , entweder Geschäft oder Musikvermittler. zu ungeheuerlich. So hat Hurlen berechnet, daß die Nachkommen­laden sind geistreiche, mit tonmalerischer Eleganz geschriebene Ein- Bom Betrieb und vom Sattmachen versteht Ihr und einige Agenten fchaft einer Blattlaus, wenn ihr ganzes Geschlecht weiterleben fälle, die von der tief- grüblerischen Fraktur seiner bisher bekannten mehr; von Beethoven und von Taft wir. Nach vielfachen Proben würde, in einem einzigen Sommer zahlreicher wäre als die ganze Fauststücke mit Glüd abweichen. Guttmann sang das Floh- ist eine legte Warnung notwendig. Bevölkerung von China . Glücklicherweise haben die Feinde der lied und das Zigeunerlied mit größter Ueberlegenheit. Adolf Busch Freundliche, zum Teil vorzügliche Eindrücke empfing man im Blattlaus einen so gefegneten Appetit, daß sie uns davor bewahren. ist als Geiger von überzeugender Qualität. Sein Biolinkonzert Konzert des Männerchors ehemaliger Domchor. Auch die Hausfliege vermehrt sich mit faum begreiflicher Schnellig­op. 20 fpielte er in der seltenen Verbindung von Würde, Ernst schüler . 30 refpeftable Stimmen, 30 Musiker sind hier unter feit, und ihre Gefährlichkeit fommt zum großen Teil daher. Würden und Klangfinnlichkeit. Von letzterer gibt er allerdings nur wenig alle Nachkommen einer einzigen Fliege am Leben bleiben, so würden her( Mittelsak), Anfang und Ende interessieren durch Herbheit der sie vor dem Ende des Sommers 50 Billionen Tiere ausmachen, Themen, geradlinige Entwicklung eines zwischen Geige und Orchester und wenn diese alle getötet würden, so bedürfte man 3000 Müll­ganz unvirtuos verteilten Inhalts, sowie zuletzt durch eine etwas wagen, um sie fortzufchaffen. Ein Seestern hat 300 Millionen Gier, furz geratene, freudige Note. Schönbergs Bell ees und aber er hat auch so viel Feinde, daß er nicht zu zahlreich wird. Es Meliande" ist ein Frühwert aus wagnergläubiger Zeit, sehr gibt Fische, die bis zu 10 Millionen Eier legen. Ein Paar Ratten weich und gefanglich und füß und nicht enden wollend. Man fühlt haben 100 Junge in einem Jahr, und da die Jungen im Alter von den Willen, dramatische Kraft im Orchester der Sinfonie aufzu­4 Monaten schon wieder Kinder befommen, fann eine Rattenfamilie faugen. Der Versuch ist hier gescheitert. Ein anderer Schönberg, innerhalb eines Jahres auf 2012 Tiere anwachsen. ein Prophet von morgen, hat sein eigenes Gestern totgesprochen. Was aber an diesem Abend Lebenskraft zeigte, leitete Werner Wolff gewissenhaft, ernst und freudig, in künstlerische Höhe.

der sorgsamen Leitung Eberhard Wenzels vereint, um in Hegarschen( und anderen) Chören Zeichen von Zucht, innerer Be­geisterung und Sinn für balladesken Ausdruck zu gebqn. Alexander Arsenieff ist einer der besten Liszt- Spieler ge­worden. Unter seinen Händen gewinnt Liszt's dies irae- Totentanz dämonisches Feuer, großen Schwung und elementare Ausdrucks gewalt. 3arter wirft Maroine Maazel, der Träumer am Kla­vier. Manches flingt ein wenig zu pointiert, zu scharf und virtuos gelernt auf die Taften, aber auch eine Sehnsucht nach schönem, sinn­lichem Klang wird frei, und Chopins Seele haucht uns wehmütig an. Ostpreußentaten für Kant und Holz. Dem größten Ostpreußen Der Messias" Händels rief in die Philharmonie, wo der Vergangenheit und dem bedeutendsten der Gegenwart wid­Georg Schumann die 35. Aufführung des Werkes leitete. Wer meten die ostpreußischen Landsleute in diesen Tagen Weihestunden möchte nicht, so er Musik im Leibe hat, immer wieder in Jubel über und Werte des verehrenden Gedenkens. Universität, Runstatedemie den inneren Reichtum des Messias" einstimmen, für wen kann die und literarische Kreise sowie die Behörden fanden sich zur Ein­Schönheit dieser vielen Musterarien, dieser wahrhaft lapidaren Chöre weihung eines fleinen Kant- Museums in Königsberg ein. Der Ober- fein als die der Erde. Eine Auster fann 60 Millionen Eier legen. schwinden? Und doch: wo so viele Gipfel sind, vergißt man leicht die bürgermeister und der Inhaber des fantischen Lehrstuhls hielten Höhe richtig einzuschätzen. Wo so fortlaufend Anregungen des Ge- eindrucksreiche Ansprachen. Das Rant- 3immer" in der früheren müts stattfinden, stellt sich nach Stunden des Wohlgefallens Müdig- Universität( jezt Stadtbibliothek) enthält Kaknts Hut, Stock und keit ein. Der Chor der Singakademie hat ein prächtiges mezza voce Handschuhe, seine Originalhandschrifen, Bilder aus allen Lebens und ist ein traftstrohendes Instrument für den Massenausdrud; altern. Wer zur Bereicherung des Museums Rant- Erinnerungen bei- Englische Hilfe für die deutsche Wissenschaft! Manchester die Farbe des Gefanges verschwand an diesem Abend vor einem tragen fann, möge diese dem Königsberger Magistrat melden. Guardian " veröffentlicht einen von Profefforen der Universität gleichmäßigen Grau Und von den Solisten konnte nur Emmy Arno Holz ehrte der Königsberger Goethe- Bund durch eine Feier Manchester und von dem bekannten Finanzmann Sir Artur Ma Bands inniger Sopran tiefer wirken. mit Else Beyer, der berühmten Holz- Interpretin, als Vortragenden. worth unterzeichneten Aufruf zur Linderung der Not Die Saison schleicht dem Sommer zu. Sind wir müde gewor- zu seinem 60 Geburtstag spendeten auch größere Geldgaben der unter den Deutschen und Desterreichern. Es heißt darin, den? Auch eine erste Sinfonie Scriabines, von Grigori Gar: Goethe- Bund, die Baterstadt Rastenburg; eine selbst für heutige der Ruin der deutschen Wissenschaft würde der Wissen. bowigte, mit Gewissenhaftigkeit und Inbrunst gespielt, spricht Berhältnisse besonders stattliche, für lange Zeit dem eigenstarten schaft in der gesamten Welt ernstlichen Schaden zufügen. Man­nicht an. Das Wertvolle von ihr ist von Wagner besser gesagt, und Dichter Sorglosigkeit versprechende Riesensumme hat ein Berehrer chefter Guardian", der die Sammlung zugunsten der deutschen und das übrige ift Figuration, ist äußere Eleganz, ist ein vornehmerer Arno Holz aus Lyd gesammelt. A. H. österreichischen Studenten mit einer Spende von 100 Pfund Ster

Alle diese Zahlen sind aber noch flein gegenüber den niederen Formen des Lebens. Prof. Lorande hat eine Familie von nur mikroskopisch sichtbaren Tierchen 5 Jahre lang beobachtet. Diese winzigen Lebewesen vervielfältigen fich durch einen einfachen Spol. tungsprozeß, und zwar spaltet sich ein jedes alle 16 Stunden in Jahren 3029 Generationen, und wären alle am Leben geblieben, so zwei andere Lebewesen. Die Familie erzeugte während der fünf würde die dadurch gewonnene Masse 10 000mal so groß gewesen Bier Generationen würden, wenn sie sich ungestört entwideln könnten, einen Haufen von Schalen erzeugen, der so viel möge wie unfer ganzer Erdball.