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Mörder seines Sohnes.

In dem Prozeß des Schuhmachermeisters Mischte, der be­schuldigt wurde, feinen Sohn in den Teltowfanal gestoßen zu haben, fo daß er den Tod fand, verkündeten die Geschworenen nach stun­denlanger Beratung ihren Wahrspruch. Sie verneinten die Schuld­frage nach Mord, bejahten aber die Schuldfrage nach versuchtem Totschlag und vollendetem Totschlag unter Bersagen mildernder Umstände. Das Gericht erkannte deshalb auf die gefeßlich zulässige Höchftftrafe von 15 Jahren Zuchthaus , da, wie der Vorsitzende her­vorhob, hier ein glatter Mord vorliege. Der Angeklagte Mischte, der froh Zuredens feines Verteidigers Dr. Brandt nicht zu einem Geftändnis zu bewogen gewesen war, brach nach dem Urteil ju­jammen.

Unfer" R"-Mitarbeiter macht zu diesem psychologisch und so­zial beachtenswerten Prozeß die folgenden Ausführungen:

Zuni seelischen Mörder an seinen Kindern wird schon so mancher

Manne abgenommen, der sie bei einem Trödler in der Blumenstraße verkaufen wollte, teils bei anderen Altmetallhändlern beschlagnahmt morden. Die Schilder tragen u. a. folgende Inschriften: Staatsrat Frederking, Gallerie Bachstig, Felig Oppenheim, Dr. Man­fred Georg, L. von Voigt, F. Radtke, G. Scholz.

Die Tote vom Teufelssee.

Von der Anklage des Mordes freigesprochen.

Einen überraschenden Ausgang nahm nach zweitägiger Ver­handlung der Totschlagsprozeß gegen den Elektromonteur Mar Springer, der angeflagt war, die Hausangestellte Frieda Stahnte im April v. 3. getötet zu haben. Die Anklage hat mancherlei Wandlungen durchgemacht. Als man eines Tages eine Frauenleiche in einem Gestrüpp in der Nähe des Teufelssees im

Bater. Auch Mischke hätte es werden können, das zerrüttete Fa- Lehrlinge, arbeitende Jugend Gr.- Berlins !

milienleben, sein sozialer Niedergang sprechen dafür. Er ist aber zum physischen Mörder an seinem Knaben geworden. Mütter, über Heraus zum Maijugendtag am Sonntag, den 6. Mai, im deren Häuptern tie Sturzfluten sozialen Elends zusammenzuschlagen Restaurant Sanssouci, Kaulsdorf- Süd, Bahnstation Sadowa. drohen, entziehen sich dem Leben, gehen mit ihren Kindern oft Um 9 Uhr vormittags demonstriert die arbeitende Jugend freiwillig in den Tod. Die Gesellschaft nimmt diese selbstmörde im Luftgarten für rischen Mütter, die zu Mördern an ihren Kindern werden, als selbstverständlichen Tribut einer unfeligen Zeit hin, ohne mit der Wimper zu zuen. Wieviel Müttern wäre zu helfen, wüßten sie, daß es eine Stelle gibt, wo sie seelische und materielle Hilfe finden fönnten.

Berbesserung des Jugendschutzes und Jugendrechtes, für die Republik ,

gegen die nationalistischen Umtriebe. Redner: Reichstagsabgeordneter Franz Künstler. Mischte hat mit dem Gedanken des Doppel- Selbst= Die Treffpunkte in den einzelnen Stadtbezirken sind: mordes" gespielt; fogar einen entsprechenden Versuch mit untaug- Baumschulenweg: 3/7 Uhr am Bahnhof. lichen Giftmitteln( Chinin) gemacht, aber in seiner Amoralität nur Blankenburg : 347 Uhr, Bahnhof. den Mut gefunden, feinen Jungen zu ermorden. Seine Frau, selbst Brih: 7 Uhr, Spielplatz, Hannemannstraße. erwerbstätig, hatte sich, feines liederlichen Lebens wegen, von ihm Charloffenburg: 347 Uhr im Jugendheim, Rosinenftr. 4. getrennt und weigerte sich, trok inständiger Bitten des Mannes, ben Copenid: 7 Uhr am Bahnhof. 11jährigen Knaben aus erster Ehe zu sich zu nehmen. Die Zimmer- Copenid: 7 Uhr am Bahnhof. wirtin wollte ten Mann mit dem Jungen nicht bei fich behalten. Gesundbrunnen : 28 Uhr, Brunnenplak. Die Inserate, durch die dem Knaben Pflegeeltern gesucht wurden, Karlshorft: 7 Uhr, Bahnhof. hatten verlagt. In die Fürsorge, wie es die Frau anriet, wollte er Lantrih: 17 Uhr, Bahnhof Lankwiz. den Jungen nicht geben: die Kosten schienen ihm zu hoch. Irgendwie Luisenstadt: 8 Uhr, Morihplatz.

anders sich zu helfen, verstand er nicht. Der Knabe war für Lichtenberg : 7 Uhr, Bahnhof Frankfurter Allee.

den sozial untauglich gewordenen Bater ein Hindernis im Moabit : 347 Uhr, Strom- Ede Turmstraße.

Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin. Sonntag, den 13. Mai nachm. 3 Uhr, im Schiller Theater, Charlottenburg . Die Jour nalisten", Lustspiel in 5 Aften von Gustav Freytag . Karten zum Preise on 800 M. pro Stüd zu haben bei den Bildungsausschußmitgliedern der Abteilungen.

Jugendweihe Neukölln. Der Unterricht beginnt heute Freitag. nachmittag 4 Uhr, in der Knabenmittelschule Donaustr. 120. Anmeldungen werden dort entgegengenommen.

Rettung aus Secnot.

Mit dem von La Plata in Hamburg angekommenem Dampfer Teutonia" ist die Besazung des am 16. März bei Staten Jsland verlorengegangenen Hamburger Schiffes Peiho" wieder in der Heimat eingetroffen. Das Schiff strandete während eines schweren Orfans und wurde vollständig wrad. Die Besatzung retteie fich in Schiffsbooten und wurde später nach Buenos Aires befördert, wo sie der Dampfer Teutonia" übernahm. Das Schiff gehörte der Reederei S. Laeisz und hatte Hamburg am 12. Dezember vorigen Jahres mit der Bestimmung nach Balpareifo verlassen.

Bom Zuge überfahren. Auf der Waldkasseler Bahn zwischen Waldau und Niederzwehren warf sich eine etwa 30 Jahre alte Frau vor einen von Kassel fommenden Personenzug. Der Körper der Unglücklichen wurde durch die Räder der Maschine buch­stäblich zerrissen.

Eisenbahnunglüd in der Schweiz . Infolge falscher Weichen­stellung ist gestern der um 8 Uhr Bern verlassende Personenzug bei der Ausfahrt aus der Station Wabern entgleist, wobei zwei Personen getötet und mehrere verletzt wurden.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Abteilungsmietervertreter.

Dienstag, 8. Mai, pünfflich 7 Uhr Sigung aller Abteilungs­mietervertreter der BSPD. Groß- Berlin im Reichstafino, Neue Der Königstr. 26, Lichtbildervortrag über das Reichsmietengesetz. Ausschuß trifft sich bereits 6 Uhr.

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5. Kreis Friedrichshain . Abteilungsausschiffe treffen sich heute, Freitag, abend

6 Uhr in der Aula der 12. Realschule, Rigaer Str. 8. Heute, Freitag, den 4. mai:

Fortkommen, ein nuglofes Anhängsel. Da ertränkte er den Niederschöneweide : 27 Uhr, Jugendheim, Berliner Straße . 77. abt. Schöneberg . Uhr, Frankenstr. 10, Gizung aller Funktionäre. gutgearteten, hilfsbereiten und fräftigen Jungen. Er überlegte noch Norden: 348 Uhr, Gustav- Meyer- Allee. im letzten Augenblick am Wasser, nachdem er schon am Vorabend

den Entschluß gefaßt hatte, das Verbrechen zu begehen, ob er es tun Neukölln I: 7 Uhr, Hermannplah.

foll. Er weint über den Jungen, als er der Frau das Märchen Neukölln II: 17 Uhr, Hertzbergplah.

über seinen Aufenthalt auf dem Lande auftischt. Und dennoch hat Nordost: 128 Uhr, Greifswalder, Ede Danziger Straße. er es getan. War es selbst oder nicht selbstverschuldete, eingebildete Nordring: 48 Uhr, Bahnhof Nordring.

oder leibhafte soziale Not? Theodor Mischke war Schuhmacher- Osten: 28 Uhr Weberwiese, Frankfurter , Ede Memeler Str. meifter, halte vier Jahre im Kriege als Unteroffizier mitgekämpft, Prenzlauer Borstadt: 18 Uhr, Danziger, Ede Tresdomstraße. war zweimal verschüttet, mehrmals verwundet Senefelder- Biertel: 3/8 Uhr, Tresdow, Ede Wörther Platz. gewesen, hat das Eiserne Kreuz erhalten. Seine Frau war im Südost: 17 Uhr, Görliher Bahnhof, Unfallstation. Jahre 1919 gestorben. Er hatte durch ein Inferat eine zweite Frau Südwesten: 1/8 Uhr, Hallesches Tor. gefunden. Sein anfänglicher Wohlstand war sehr bald, durch un­

vorsichtige Geschäftserweiterung, verlorengegangen, feine Unzuläng- Steglitz : 347 Uhr, Bahnhof Südende.

lichkeit gegenüber der Frau, die nun zur Berdienerin geworden Treptow : 1/28 Uhr, Schlesischer Bahnhof ( Madaiftraße). mar, führte zu Mißstimmigkeiten, schlechte Gesellschaft Wedding : 18 Uhr, Nettelbedplatz. brachte ihn in zweifelhafte Lotale, zum Trunke, zu liederlichen Weißensee: 7 Uhr, Antonplatz. Weibern , entfremdete ihn der Frau, dem Sohne, der Häuslichkeit, Wilmersdorf : 7 Uhr, Rathaus.

garten anwesend sein.

der eigenen Familie. Er war sozial im Sinfen begriffen, der Ber - Alle Abteilungen müssen spätestens um 349 Uhr im Luſt­brecherlaufbahn nahe. Die Trennung von der Frau versetzte ihm den letzten Stoß, raubte ihm den einzigen Halt. In diesem Zustande glaubte er, sich des Sohnes entledigen zu müssen. Taf es und fand gleich hinterher eine Stelle auf dem Lande, wo er samt feinem Sohne fatt geworden wäre. Im Briefe an die Frau be­dauert er, den Knaben nicht bei sich zu haben. Mischke hat seinen Sohn geliebt. Das besagen die Zeugen, das beweisen so manche Kleinigkeiten in den Beziehungen zwischen Vater und Sohn. Gleich nachdem er ihn ins Wasser gestoßen hatte, rief in ihm das Paddeln des Knabem das Bewußtsein des Geschehenen wach, er sprang felbft ins Wasser und konnte um 11 Uhr nachts natürlich feinem Jungen nicht mehr helfen. Als die Leiche nach einiger Zeit gefunden und von der Stiefmutter wiedererkannt war, gab er zuerst bor, der Junge sei beim Versuch des Doppelselbstmordes ums Leben gefommen, legte aber hinterher ein ausführliches Ge­ständnis ab. Er habe den Sohn unter Vorspiegelung des Suchens von altem Eisen an den Fluß gefodt und ihn dort ins Waffer gestoßen. Dieser ganze Hergang ist von ihm mit allen nur denkbaren Einzelheiten erzählt worden. Nach vier Monaten Unter­fuchungshaft glaubt er nun die Behauptung aufstellen zu müssen, ein Kumpan von ihm, der Sachsenernst", habe den Jungen mit sich genommen, um ihn aufs Land zu bringen, in Wirklichkeit aber ertränkte und ihm davon Mitteilung gemacht. Er habe sich aber Geschworenen

81. Abt. Friebenau. 8 Uhr erweiterte Vorstandssigung bei Ulbricht, Hand. jernstraße 86.

101. und 102. Abt. Treptow und Baumschulenweg. 19. Borführung wissenschaft. licher Filme in der Treptower Sternwafte. Programm: 1. Ein modernes Süttenwert. 2. Frühlingszauber in der Mark( Werder ). 3. Das tapfere Schneiderlein( Scherstridfilm). Eintritt um 64 Uhr 300 M., um 8% Uhr 350 M. Nachmittags 3 Uhr Vorstellung für Rinder. Eintritt 80 M. 125. Abt. Weißensee. Sweds baldiger Fertigstellung der Abrechnung von der Maifeier ist es notwendig, daß die Gruppenführer bei dem Rassierer des Bildungsausschusses abrechnen.

Morgen, Sonnabend, den 5. Mai: Lehrergewerkschaft des ADB. 7 Uhr Mitgliederversammlung, Hinter der Garni fontirche 2.

57. Abt. Charlottenburg . 1. Gruppe: 7% Uhr Funktionärversammlung bei Rapeznnsty, Rrumme Str. 47. Bernau . Uhr Gruppenkonferenz im Gewerkschaftshaus. Tagesordnung: ,, Die Stabilisierung der Mart". Referent Genosse John, Spandau . Frauenveranstaltung am Sonnabend, den 5. Mai:

9. Kreis Wilmersdorf . 7% Uhr Kreisfunktionärinnenversammlung bei Pieper, Holsteinische Str. 60.

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Jugendveranstaltungen.

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Mitgliederversammlungen am Freitag, den 4. Mai: Grunewald fand, wurde zunächst. Lustmord vermutet und die Ablershof: Jugendheim Bismard ftr. 12. Blautenburg: Jugendheim Untersuchung nach dieser Richtung hin fortgeführt. Später war Gemeindeschule Trififtraße. Das Bolkslied". Vortrag: Brig : Jugendheim Buchholz: Jugendheim Lotal von Roffat, Hauptstraße. dann aber Springer vor die Straftammer unter Anklage der Chauffeeftr. 48. Salensee: Jugendheim Schule Tötung auf ausdrückliches Verlangent gestellt worden. Charlottenburg : Jugendheim Rosinenftr. 4. Köpenid: Jugendheim Grünauer Str. 5. 2ighten. Die Straffammer aber hatte nach kurzer Verhandlung den Fall an Joachim- Friedrich- Straße. rade: Jugendheim Schule Roonstraße. Luisenstadt: Jugendheim Gemeinde. das Schwurgericht verwiesen, weil der Verdacht der vorschule Stallschreiberftr. 54. Moabit : Jugendheim Gemeindeschule Waldenser. Neukölln II: Jugendheim Rogatftr. 53. Niederschönhausen : fählichen Tötung aufgetaucht war, so daß sich jetzt Springer ftraße 21. Rorbosten II: vor dem Schwurgericht III zu verantworten hatte. Der Angeklagte Jugendheim Gemeindeschule Blankenburger Str. 69-70. Petersburger Biertel: Jugendheim Edert ſtraße 16. Pantow: Jugendheim Breite Str. 32. Rosenthaler Borstadt: hatte, obwohl er verheiratet und Vater mehrerer Kinder war, mit Jugendheim Christburger Str. 41. Schöneberg II : Jugendheim Come der Stahnte feit 1919 ein dauerndes Liebesverhältnis Jugendheim Gemeindeschule Gipsstr. 23a. Steglig: Jugendheim Holsteinliche Str. 8. unterhalten. Als Springer verhaftet worden war, hatte er ein Ge- nius- Schule, Frankenstr. 10. Südosten: Jugendheim ständnis abgelegt, daß er die Stahnte auf deren ausdrückliches Ber- Süden: Jugendheim Badeanstalt Bärwaldstraße. Manteuffelste. 7. langen erschossen habe. Dieses Geständnis hatte er aber später widerrufen. Er fam nunmehr mit der Behauptung, daß die Stahnte lebensmüde gewesen sei und sich selbst erschossen habe. Er habe ihr lediglich auf ihr Drängen gezeigt, wie der Revolver abzuschießen sei. Eine Reihe Zeugen befundeten, daß die Stáhnte wiederholt Lebensüberdruß geäußert habe. Die Derneinten die Schuldfragen

Der

Achtung, Ordner zum Maijugendtag! Heute abend findet im Jugendheim, Lindenstr. 3, eine Borbesprechung zum Maijugendtag statt. Alle Abteilungen müffen vertreten sein. Die Abteilungen, die noch keine Ordner angegebent haben, müssen dies unbedingt nachholen. Achtung, Kaffierer! Die Marten und Zeitungen für den Monat Mat find unbedingt abzuholen.

aus Angst vor dem Sachſenernst", der vom geplanten Verbrecher Tötung und sprachen den Angeklagten auch nur des unerlaubten Vorträge, Vereine und Versammlungen.

wußte, damit ausgeföhnt und alles getan, um den Glauben zu ers wecken, der Junge sei aufs Land gekommen. In Wirklichkeit aber hat er sich durch die Sinnlosigkeit dieser Widersprüche dem Gericht ausgeliefert. Die Berhandlung stand unter dem Zeichen des zurüd­

"

nenommenen Geständnisses und erbrachte den Beweis von dessen Wahrhaftigkeit. Der aus dem Hamburger Gefängnis herbei geschaffte Sachsenernst" verneinte seine Mittäterschaft. Die erb liche Belastung, die vorhandenen Gefühlsdefette, die Berschüttung und Verwundung, die Kriegsverrohung, die selbst heute noch in die Träume des Angeklagten hineinspielt, feine soziale Minderwertigkeit reichten nicht dazu aus, daß die psychiatrischen Sachverständigen Dr. Juliusburger und Dr. Thiele für ihn § 51 geltend machen fonnten, und der Verteidiger mußte sich damit begnügen, eine herabgesetzte Urteilsfähigkeit für den Angeklagten in Anspruch zu nehmen.

Die Geschworenen haben die Ueberlegung verneint. Es ist Mischte geglaubt worden, daß er zur fraglichen Zeit, topflos" ge­wesen war. Ob er nach Berbüßung seiner langen Strafe noch ein brauchbares Glied der menschlichen Gesellschaft werden kann, er­fcheint fraglich. Aber es muß gesagt werden: Wenn das Inter­effe der Offentlichkeit an folchen Prozessen nicht über den Rahmen der Persönlichkeit des Angeklagten und seines Opfers hinausgeht, so erfüllt sie nicht ihre Pflicht und vergeudet ihre Zeit. Der Fall Mischke legt die Seelennot von Eltern und Kindern bloß, zieht die Deffentlichkeit hieraus die notwendigen Schlüsse, findet sie den Weg zur fozialen Selbsthilfe, so ist der Tod des Knaben nicht umsonst gewesen. Eine Gesellschaft aber, deren Bestehen solche Menschenopfer fordert, hat über sich selbst den Stab gebrochen.

Eine ,, liebevolle" Ehefrau.

Waffenbefizes schuldig. Das Gericht verurteilte Springer dem entsprechend zu 3000 M. Geldstrafe.

Eine grauenvolle Tat hat sich auf dem Friedhof zu Biesenthal augetragen. Leichenschänder erbrachen dort das Erbbegräbnis der Familien Moschel und Schmidt, öffneten einen Zinffarg, warfen die Leiche heraus und schafften den Zinkfarg durch ein Auto fort.

Eine Wohlfahrtspflegewoche findet im Verwaltungsbezirk Brenz Tauer Berg in der Zeit vom 2. bis 9. Mai statt. Durch Borträge und Besichtigungen soll das Intereffe für die Wohlfahrtspflege gefördert werden. ( Dauerfarten zu 100 M. bei den Wohlfahrtskommissionen und dem Wohl­fahrtsamt.) Den Abschluß bildet ein am 9. Mai 7%, Uhr im Saalbau Friedrichshain stattfindendes Bohltätigkeitskonzert( 1000 M.).

Maifeier des Proletarischen Kulturkartelis Wedding". Die für Freitag, den 4. Mai, abends 7 Uhr auf dem Fußballplay im Humboldt­bain geplante Maifeier ist dorf vom Bolizeipräsidium( Abtlg. IA) berboten worden. Sie findet nunmehr in der Turnballe der Gemeindeschule Böttger­straße 17/18 statt. Beginn 8 Uhr. Die Mitglieder des Gemischten Chores Groß- Berlins" der Kindergruppe des T.-B., die Rezitatoren und Droner treffen sich dort pünktlich um 8 Uhr. Sorgt für Maffenbesuch. Fahnen mitbringen.

Sozialdemokratischer Männerchor Friedrichshain . Am Donnerstag, den 10. Mai( Simmelfahrt), veranstaltet der Chor einen Familienausflug nach Friedrichshagen und Rickemal( Reft. Schwarz). Treffpunkt vormittags 9 Uhr Friedrichshagen am Rurpart. Genoffen des Areises mit ihren Familien find willkommen. Arbeiter- Schachtlab. Sonnabend, den 5. Mai, 7 Uhr, General­

Berliner

versammlung im Gewerkschaftshaus, Engelufet 25. Borstandsmitglieder eine Stunde früher im Lokal. Alle Teilnehmer an den Pfingstfahrten nach Sächstiche Schweiz. Erzgebirge , Thüringen usw. bestimmt erscheinen. Interessierte, die. die Gründung von Abteilungen erstreben, erhalten dort Auskunft.

Geschäftliche Mitteilungen.

Der Luna- Park, das populärste Bergnügungsetablissement Berlins , mird Sonnabend, den 5. Mai, nachmittags 3 Uhr, eröffnet. In völlig neuer, origi neller Gewandung präsentiert sich der Luna- Part, den die Maler Kirchbach und Vogt neu ausgestattet haben. Im Rahmen früherer Pracht findet am Er. öffnungstage ein großes Prunkfeuerwerk statt.

Sport.

Rennen zu Ruhleben am Donnerstag, den 3. Mai. Verloren wurde am 30. April auf dem Wege zwischen Reichenberger Straße 148 und Manteuffelstraße 7 eine braune Brieftasche. Die 1. Rennen. 1. Wiedehopf( Weiß), 2. Manfred( Grube), 3. Zeitgeist darin enthaltenen Ausweispapiere, Mitgliedstarte der VSPD., Mitglieds( Rautenberger). Toto: 16:10, Blak: 13, 13, 56:10. Ferner liefen: buch der Sozialistischen Arbeiterjugend, Mitgliedskarte der Naturfreunde" Pistole, Czerna, Erbschaft, Jason jr., Lorbeere, Ludmill I, Falter, Fremd­sowie zwei Boltsbühnenkarten, alle auf den Namen Franz Lipkow, Naunyn ling, Edinhard, Adelei B., Tello. 2. Rennen. 1. Stronpring I( Rautenberger), 2. Zukunft( Lemzer), straße 7, find anzubalten. Ferner wurde am 1. Mai bei der Feier in der Brauerei Friedrichshain verloren ein Bincenes mit goldener 3. Hoffnung II.( Roffow). Toto: 21: 10, Blak: 10, 10, 11: 10. Ferner a ffung. Der Finder wird gebeten, es abzugeben in der Spedition liesen: Lumpi, Midas I, Sirene I, Zenz I, Argentaria. 3. Rennen. 1. Hartenfels ( Frömming), 2. Erbgraf( Berl), 3. Adler Gefunden wurde dagegen ein goldener Herren­Battitr. 9. ring mit Stein bei der Maidemonstration auf der Surfürstenbrüde.( Jürgens). Toto: 45:10, Bins: 19, 34, 59: 10. Ferner liefen: Prinz Der Berlierer möge fich melden beim Betriebsrat der Firma Clavier u. Co., Sudud. Bassander, Ipsilanti, Direktor, Billtür, Frühauf, Pollur, M. P., Allertony, Amorette. Beugbofftr. 8. Bei der Maifeier in der Brauerei Friedrichshain wurde 4. Rennen. 1. Brinzez Fortuna( Lemzer), 2. Bella Dawson( Holzli), ( Borwärts- Spedition). liefen: Good Boy. Dr. Lew jr., Attorio, Sterndeuter, Hauptmann, Ball­fönigin, Elaumadje, Aberglaube, Schneewolfe, Minze, Lumpi, Della.

Einen bösen Ausgang nahm ein Streit, der zwischen dem 37 ein Stepphut gefunden. Abzuholen bei Melle , Petersburger Play 4 3. Wasserfall( Großmann). Toto: 38: 10, Blag: 12, 12, 11: 10. Ferner

Jahre alten Ladierer Friedrich Dreyer und seiner Ehefrau in ihrer gemeinschaftlichen Wohnung im Hause Margaretenstr. 20 in Lichtenberg entstanden war. Im Verlaufe der Auseinandersetzung ergriff Frau D. in höchster Wut einen Topf mit tochendem Baiser und goß den Inhalt ihrem Ehemann über den Kopf. Mit schweren Brandwunden am Kopf und an den Augen mußte Dreyer nach dem Virchow- Krankenhause geschafft werden. -Kaltes Waffer hätte beiden bessere Dienste geleistet!

Wieder ein Dachstuhlbrand. In Friedenau , Niedstr. 30, brach gestern um 7 Uhr abends ein Dachstuhlbrand aus. Die Behren don Friedenau, Schöneberg und Steglitz waren herbeigeeilt, doch erst gegen 9 Uhr fonnte das Feuer gelöscht werden. Der Dachstuhl Nach Art des Feuers ist vollkommen ausgebrannt. dürften sich viele Kohlenvorräte auf den Böden befunden haben. Die Ursache des Brandes ist noch unaufgeklärt.

Eine Sammlung von Messingschildern liegt im Zimmer 56 des Polizeipräsidiums Berlin aus, Die Messingschilder sind teils einem

Lebensmittelpreise des Tages. Zufuhr: Fleisch ausreichend, Geschäft mäßig, Fische reichend, Geschäft rege. Obst und Gemüse reichlich, schäft flott.

5. Rennen. 1. Dody( Hartjeil), 2. Le petit Loulou( Weidmüller), 3. Marschall Hindenburg( Mills). Toto: 50: 10, Blab: 18, 13, 18: 10. aus- Ferner liefen: Aurel, Die Beste, Monarchist, Teufelsbart, Allenstein . Ge­

6. Rennen. 1. Mariechen H.( Knövnadel), 2. Erzellenz( Weiß). 3. Jallus( Sinoratli). Toto: 52: 10, Plat: 27, 57, 357: 10. Ferner liefen: Josef, Arworthy J., Walfisch, Pontresina , Bingen jr.. Lenz I, Am Donnerstag galten in der Zentralmarkthalle folgende Cypresse II, Silverius , Dünaburg , Flora Bingen, Erich I, Nettl, Durch Kleinhandelspreise: bruch. Hartstein, Schlips, Berthold.. Rindfleisch 3300-4200 M., ohne Knochen 4000-5200 M. Schweine- 7. Rennen. 1. Koronna( Schmidt), 2. Bechfadel( Treuherz), 3. Faf fleisch 4700-6000 M., Kalbfleisch- 3000-4900 M. Hammelfleisch 3600 ner J.( Sans Schleusener). Toto: 184: 10, Blag: 87, 35, 32: 10. Ferner bis 5000 M. Rindertalg 4600-5000 M. Schellfisch 1400-2400 M. liefen: Makao , Maitönigin I, Prinz Magoman, Jeffries jr., Amazenka, Kabeljau 1000-1500 M. Grüne Heringe 750-1050 M. In Eis: Hechte Nachtfalter. 2000-2800 M. Barsche 2000-2500 M. Lebende Hechte 3100-3600 M. Aale 5500-7500 M. Naturbutter 8000-9200 M. Margarine 3600 bis 4900 M. Schweineschmalz 4600-5100 M. Eier 330-375 M. das Stück. Erbsen 950-1350 M. Weiße Bohnen 900-1100 M. Linsen 950-1400 M. Kartoffelmehl 775-850 M. Kartoffeln 360-460 M. 10 Pfund. Spargel 3500-4800 M. Grüne Gurken 3000-4500 M. das Stück. Kochäpfel 300-400 M. Zwiebeln 95-115 M.

8. Rennen. 1. Timofo( Remzer), 2. Filmdiva( Treuhers), 3. Clematis blau( Grube). Toto: 46: 10, Blas: 14, 19, 12: 10. Ferner liefen: Gudrun II, Allene, Barde, Handfeft, Reichtsinn, Bique, Zaifun I.

Wetter bis Sonnabend mittag. Etwas warmer, anfangs noch froden, vielfach beiter bei schwachen veränderlichen Winden, später Trübung und leichte Regenfälle.