Nr. 213 40. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Die Bahnhofsstadt des Havellandes.
Die Eisenbahndirektion Berlin hält es von Zeit zu Zeit für rat-| richten die etwa 200 Schüler und Schülerinnen, die gemeinsam am fam, die Deffentlichkeit durch Vermittlung der Presse über ihre Unterricht teilnehmen. Es wurde den Pressevertretern Gelegenheit Tätigkeit zu unterrichten. So hatte sie vor kurzem die Vertreter der geboten, für furze Zeit dem Unterricht beizuwohnen. Presse eingeladen, den Verschiebebahnhof Wustermart und die in seiner Nähe entstandene Siedlung Elstal , eine richtige Bahnhofsstadt, die merkwürdigerweise auf einem Hügel und nicht im Tale liegt, zu besichtigen.
Die Bahnhofsanlage.
Ein sehr vornehm ausgestatteter SimultanBetsaal ist ebenfalls in der Schule eingerichtet worden und wird von Katholiken wie Protestanten gemeinsam benutzt. Bei dem weiteren Ausbau der Siedlung ist die Schaffung eines Turn- und Sportplates geplant. Ferner werden an dem Marktplaß die notwendigen Kaufläden und außer einer Kirche auch das Gemeindehaus erbaut werden.
So hübsch die Anlage ist, so einsam mögen sich manche an die Großstadt gewöhnte Bewohner in diesem Gutsbezirk der Eisenbahndirektion Berlin fühlen. Jedes Ding hat nun einmal mehr als eine Seite und es ist unmöglich bei einer furzen Besichtigung, in der sich alles fo vorteilhaft wie möglich präsentiert, auch die anderen Seiten tennenzulernen.
Keine Grabhügel mehr!
Dienstag, 8. Mai 1923
dem das Urteil verkündet war, erhob sich im Zuhörerraum ein Ausländer und erklärte, daß er die 100 000 m. für die Ber urteilte zahlen wolle. Er zog darauf seine Brieftasche und legte die 100 000 m. auf den Gerichtstisch. Es wurde dann auch zu Protokoll genommen, daß die Buße bezahlt sei, so daß die Angeklagte die Strafe nicht abzufigen braucht.
Prozeß Wojak.
Wie es gemacht wird.
schieberprozeß Wojat und Genossen ergaben sich recht interessante In der gestern fortgeführten Berhandlung in dem Milliarden. Einblicke, wie es gemacht wird".
er
Der Angeklagte Kalder, der Lagerverwalter bei den Reichss merten in Spandau war, machte folgende Angaben: Wojat habe sich ihm gelgentlich vorgestellt und gesagt, daß er verschiedene Sachen gekauft habe und abholen lassen werde. Bigarre. Bei einer anderen Gelegenheit habe Wojak ihm hundert Mark in die hand gedrückt. Dafür habe er aber nichts gemacht. Im Januar 1920 wurden für Wojat Säbeltaschen verladen. Es follten 3000 Stüd zur Berladung gelangen! Die Säbeltaschen maren zu 25 Stück gebündetlt. Während des Verladungsgeschäftes kam Wojak und erklärte, die Bündel stimmten nicht, lasse sich das nicht gefallen, daß er geschädigt werde. Es seien zwar, nach den Bündeln gerechnet, mehr aufgeladen, aber die dürften nur mit 5000 berechnet werden. Nach der Meinung Kalders waren es etwa 8000 Stüd, und er habe sie für 5000 berechnet. Wojal fagte, er werde sich ertenntlich zeigen. Borf.: Hat er Ihnen etwas gegeben?- Angefl.: Ich follte ihn mal besuchen. Bors: Sind Sie nun hingegangen? Angefl.: Ja; auf dem Wege dorthin traf ich auch Herrn Kleinte von den Reichswerten, und als der hörte, daß ich zu Wojak eingeladen fei, sagte er, das passe sich gut, ich soll auch hinkommen. Herr Wojat begrüßte uns freundlich, gab uns einen Rognat, flüstertee mit seiner Frau und drückte mir darauf 1000 Mart in die Hand.- Bors.: Das ist nur der eine Fall, daß Sie 1000 Mart für die 1000 Säbeltaschen bekommen haben. Ist es dabei geblieben?-Angeft.: Nein, es fam noch mehrere Male vor, daß ich weniger schrieb, und er hat mir jedesmal 1000 Mart in die Hand gedrückt. Auf eine Frage von Justizrat Dr. Halpart erklärt Kalder, daß die Säbeltaschen sich sehr gut zum Stiefelbefohlen eigneten und manchmal von den Leuten mitgenommen wurden. Es sei daher sehr wahrscheinlich, daß die Bündel nicht vollzählig waren. Ein weiterer Anklagepunkt betrifft ein Feilengeschäft, das Mojat im November 1920 mit den Reichswerken abgeschlossen hatte. Die Anklage beschuldigt ihn, durch unlautere Manipulationen es zuwege gebracht zu haben, daß er statt 45 000 Feilen 77000 befommen habe. Wojat gibt das auch zu, will es aber erst später erfahren haben. Die Beweisaufnahme über das Feilen geschäft Wojaks wird in der nächsten Sizung am Mittwoch fortgesetzt werden.
Der 15 Kilometer westlich von Spandau in den Ausläufern des Havelländischen Luchs gelegene Verschiebebahnhof Bustermart wurde am 1. Mai 1909 in Betrieb genommen, nachdem er mit einem Kostenaufwande von 10 Millionen Mark innerhalb dreier Jahre erbaut worden war. Der Bahnhof hat von West nach Ost eine Länge von 4% Kilometer und ist mit 100 Kilometer Gleislänge aus gerüftet, wovon allein 70 Kilometer auf die Rangiergleise entfallen. Nicht weniger als 14 elektrische Kraftstellwerte sorgen für die Umleitung der Wagen. Hier enden und beginnen die Güterzüge aus und nach Westfalen , dem Ruhrgebiet , nach Nordwestdeutschland , Hamburg und dem westlichen Teil von Mecklenburg . Die einlaufen- Wichtige Aenderungen im Berliner Beerdigungswesen. den Züge, die Güterwagen für die verschiedensten Bestimmungsorte Die ungeheure Steigerung der Beerdigungskosten hat den enthalten, werden hier auseinandergezogen. Die Wagen müssen Magistrat veranlaßt, im Einvernehmen mit dem Ausschuß für das alsdann zu neuen Zügen zusammengestellt werden. Das geschieht Bestattungswesen jetzt Maßnahmen zu treffen, die eine minde durch Ablaufenlassen der Züge aus den Einfahrġleisen über einen rung der Bestattungskosten herbeiführen sollen, und Ablaufberg in die Richtungsgleise, in denen die Züge zufammen zwar sowohl bei den Garg und Fuhrkosten, wie bei den gestellt werden. An das Ende des Zuges legt sich eine Rangier Friedhofsgebühren. Zunächst will man nach dem VorLokomotive, von denen fünf im Dienst sind, und drückt nun den Zug bilde füddeutscher und englischer Gebräuche Särge fünftig, nach einer langsam auf den Ablaufberg, auf dessen Höhe die Wagen unter gewissen Uebergangszeit, nur noch in Höhe von 50 3entider Einwirkung der Schwerkraft von selbst in die Richtungsgleise meter zulassen, um die Aushebung der Grabessohle von zwei fahren. In dieser Art werden täglich 3500 bis 5000 Wagen ver- Meter auf 1,20 Meter Tiefe herabzusetzen. Der Preis der neuen schoben", jedoch ist die Leistung augenblicklich durch die Ruhrbefeßung Särge foll fünftig durch Berwendung geeigneten Holzes aus städti wesentlich vermindert worden. Der Bahnhof ist ferner mit einer schen Forsten zu mäßigen Preisen niedriger gehalten werden. 180 Meter langen Umladehalle ausgerüstet, in der täglich bis zu Der Preis für den 50 Zentimeter hohen Garg wird voraussichtlich 150 Wagen mit 600 bis 700 Tonnen Frachtstückgut entladen werden 50 Broz. niedriger sein, als der für die zurzeit gebräuchlichen können. Ein nach den modernsten Gesichtspunkten gebauter Coto- Särge. Der Stadtfuhrpart wird ferner Sargtransportmotivschuppen ist die Heimat für 75 Lokomotiven. Außer diesen Automobile beschaffen, mit denen je nach Bedarf zwei bis vier werden aber täglich noch 40 fremde Lokomotiven mit Kohle und Särge zusammen übergeführt werden können. Den Angehörigen Wasser für ihre Fahrt versorgt. Die ganze Anlage wird von einem werden nur die reinen Gelbst tosten in Rechnung gestellt, 56 Meter hohen Wasserturm überragt, dessen 400 Kubikmeter faffen- fo daß der Bevölkerung die Möglichkeit gegeben ist, die Geldausder Wasserbehälter durch eine elektrisch betriebene Kreiselpumpe aus gaben auf das Mindestmaß zu beschränken. Die neuen Bestimmuneinem Tiefbrunnen gefüllt wird. Die mit Vieh beladenen Wagen gen werden sich gegenüber der Deffentlichkeit und vermutlich auch fönnen in einer Entfeuchungsanstalt mit heißem Wasser und Soda- gewissen geschäftlichen Rücksichten gegenüber durchsetzen müssen, da lösung, bei verschärfter Desinfektion außerdem noch mit verdünnter gerade die Bestattung unserer Toten einerseits nicht bloß als Pflicht, Eosolschwefelsäure gereinigt werden. Schließlich gehören zu dem sondern auch als eine Handiung der Pietät angesehen werden wird, modern ausgerüsteten Bahnhof außer einem Stanfinengebäude noch bei der jeder möglichst seinen Toten selbst mit materiellen Opfern ein Uebernachtungsgebäude, das mit 84 Betten, einer Kochküche, eine letzte Liebe erweisen möchte. Daher wird ein Tarif in Kraft sowie Wasch- und Baderäumen und einem Raum zum Trocknen treten, der bei Berwendung von über 50 Zentimeter hohen Särgen der Kleider ausgerüstet ist. Bis zum Jahre 1913 diente die Per Gebühren vorsieht, die fünffach höher sind als die Ge Auf ein eigenartiges Betrugsmanöver war der Arbeiter Hick. sonenstation Bustermark nur dem dienstlichen Verkehr, seitdem ist bühren, die bei der Verwendung bis zu 50 Zentimeter Höhe ge- mann verfallen, der sich vor der 10. Straffammer des Landfie jedoch für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Der Betrieb fordert werden. Die Friedhofsgebühren sollen dadurch ermäßigt gerichts I wegen versuchten Betruges und Sachbeschädi wird durch ein Betriebspersonal von 332 Köpfen aufrechterhalten, werden, daß die Grabstellen auf den Grabfeldern nicht mehr durch gung zu verantworten hatte. Der Angeklagte gedachte sich auf ferner find noch 50 Mann für den Zugbegleitungsdienst vorhanden. Hügel, sondern nur durch leicht gewölbte, begrenzte folgende Beise Geld zu verschaffen: Er mietete einen leeren GüterDas Ganze ist ein höchst lebendiger Organismus, bei dem alle Teile Erhebungen sichtbar gemacht worden. Die Reihengratfelder wagen und gab auf dem Frachtbrief an, daß er damit leere Blech mit größter Genauigkeit ineinanderspielen müssen. felber sollen ein mehr wald- oder partähnliches Aussehen erhalten, fiften zur Meffe nach Leipzig expedieren wollte. Den Wagen ver und die Grabstellen solcher Art werden als Haingrabstellen be- schloß er und als die Beamten den verschlossenen Wagen vorfanden, zeichnet werden. Hierfür sollen die Gieß- und Pflegegebühren nur brachten auch sie den üblichen Verschluß an, in der Meinung, daß Große Schwierigkeiten, machte lange Zeit die Unterbringung des in halber Tarifhöhe erhoben werden. Die Angehörigen selbst dür die Beladung des Wagens vollzogen war. Der Angeklagte war in Versonals, das aus Berlin , Potsdam , Spandau usw. herangezogen fen nach Maßgabe der Vorschriften gleichfalls Bäume sehen. Das zwischen heimlich durch ein Fenster in den Wagen ge werden mußte. Die Eisenbahndirektion ist deshalb zur Schaffung Ministerium für Bolkswohlfahrt, die Berliner Feuerbestattungsver lettert und ließ sich nach Leipzig abrollen. In Bitterfeld vereiner Siedlung übergegangen, die in nächster Nähe des Bahnhofs eine und die Berliner Stadtfynode haben die Maßnahme des Ma nahmen die Beamten ein verdächtiges Geräusch in dem gelegen, nach ihrer Fertigstellung 600 Familien Unterkunft gewähren gistrats gutgeheißen, auch ist der Verband der Berliner Sargtischler. Wagen und als sie ihn öffneten, wurde der Angeklagte gefunden. joll. Der bis jetzt fertiggestellte Teil der Siedlung, der 261 Familien meister gehört worden. Der Magiftrat hat die Stadtverordneten. Er war schon damit beschäftigt, die Stirnwand des Wagens beherbergt, macht einen sehr freundlichen Eindruck. Die Stuben find versammlung ersucht, sich mit der Maßnahme mit Wirkung ab durchzusagen. Auf Vorhalt gestand Hickmann auch zu, daß es im allgemeinen größer als man sie in den neueren Siedlungshäusern 15. Mai d. I. einverstanden zu erklären. sein Plan gewesen sei, unterwegs im geeigneten Moment auszufindet. Zu jeder Wohnung gehört außerdem noch ein 450 Quadratsteigen und dann in Leipzig Schadenersatz wegen der ausmeter großer Hausgarten, fomie die notwendigen Kleintierställe. Die Ein Wohltäter im Gerichtssaal. Eine feltene Szene spielte fich| geraubten Blechkiſten zu erheben. Diesen Trick will Hickmann, ein Wohnungen find mit elektrischem Licht versehen und an die Kreis- im Schöffengerichtssaal des Amtsgerichts Schöneberg ab. Eine vielfach vorbestrafter Mensch, im Gefängnis von einem Eisenbahnwasserleitung angeschlossen. Man hat zum Teil in Gruppenhäusern 18 jährige Hausangestellte Margarete R. war wegen eines Dieb. beamten, einem Mitgefangenen, in Erfahrung gebracht haben, der zusammengefaßte Einfamilienhäuser, zum Teil Mehrfamilienhäuser stahls , den sie bei ihrer Dienstherrin verübt hatte, unter Bubilli ihm gesagt habe, daß es auf diese Weise leicht sei, die Eisenbahn zu mit vier in einem Treppenhaus gelegenen Wohnungen errichtet. Die gung mildernder Umstände zu drei Wochen Gefängnis verurteilt beschwindeln. Der Verteidiger machte als Milderungsgrund für den Siedlung ist mit einem trefflichen Schulhaus ausgerichtet, das mit worden. Das Gericht bewilligte aber der Angeklagten Straf- Angeklagten dessen Minder wertigteit geltend. Das Gericht hübschen Skulpturen, die eigenhändige Schöpfungen des Regierungs- nachlaß unter der Bedingung, daß fie 100 000 M. Buße erkannte auch nur auf ein Jahr Gefängnis und rechnete sechs baumeisters Züchner sind, geschmückt ist. Fünf Lehrkräfte unter- an die Geschädigte in monatlichen Raten von 5000 M. zahle. Nach. Monate auf die Untersuchungshaft an.
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Drei Soldaten.
Bon John dos Pafios.
Aus dem amerikanischen Manuskript überfest Don Julien 6umpers ( Schluß.)
Wie spät Sie kommen!" schimpfte Madame Boncour, als er sie um Lunch bat. „ Ich weiß, es ist spät. Ich habe gerade ein Drittel meiner ,, Und bekommen Sie viel dafür, wenn die Arbeit fertig ift?" fragte Madame Boncour. Die Grübchen erschienen wieder auf ihren Wangen.
Arbeit beendet."
,, Bielleicht, eines Tages."
,, Sie werden einsam sein jetzt, da die Rods fort sind." ,, So, sie sind fort?"
Wußten Sie es nicht? Haben sie Ihnen nicht adieu gefagt? Sie sind an die See... Ich werde Ihnen ein kleines
Omelett bereiten.
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,, Danke schön."
Als Madame Borrour mit dem Omelett und gebratenen Kartoffeln zurückkam, agte sie ihm geheimnisvoll: " So, Sie haben die Rods in diesen letzten Wochen nicht
oft gefehen?"
Nein."
Madame Boncour starrte ihn an, ihre roten Arme über den Brüsten gefreuzt und schüttelte den Kopf. Als er die Treppen hinaufgehen wollte, rief sie ihn plöglich an:
Wann wollen Sie mich bezahlen? Es ist schon zwei Wochen her, seitdem Sie nichts mehr bezahlt haben. Aber Madame Boncour, ich sagte. Ihnen doch, daß ich fein Geld habe. Wenn Sie noch einen oder zwei Tage warten mollen, befomme ich bestimmt welches mit der Post. Es tann nicht mehr als zwei Tage dauern."
Ich habe diese Geschichte schon einmal gehört." Ich habe sogar versucht, auf verschiedenen Gütern hier in der Nähe Arbeit zu bekommen."
Madame Boncour warf den Kopf zurück und lachte, zeigte dabei die schwarzen Rähne ihres Unterfiefers.
Schauen Sie," sagte sie endlich. Noch eine Woche, und hann bin ich fertig mit Ihnen. Entweder Sie zahlen dann. oder... Bedenken Sie, ich schlafe fehr leicht, Monsieur
Ich muß diese Nacht weg," sagt er zu sich selbst. ,, Aber vielleicht werden am nächsten Tage Briefe mit Geld kommen." Er war unentschlossen, den ganzen Nachmittag. Am Abend unternahm er einen langen Spaziergang. Als er am Hause der Rods vorbeiging, sah er, daß die Rouleaug heruntergelassen waren. Er fühlte fich irgendwie befreit, zu wissen, daß Geneviève nicht mehr in seiner Nähe lebte. Seine Einsamkeit war jetzt vollkommen.
Und warum, anstatt Musik zu schreiben, die vielleicht
Es war dunkel, als er ins Dorf zurücfam. Er hatte sich entschlossen, noch einen Tag zu warten. Am nächsten Morgen begann er am zweiten Teil zu arbeiten. Die Arbeit ging sehr schmer vorwärts, doch er wollte noch alles leisten, was ihm irgend möglich war.
Der blinde Passagier.
Plöglich erstarrte er. Seine Hände flammerten sich um das Tischende. Eine amerikanische Stimme erklang unter seinem Fenster:
,, Das Weib hat uns wohl genarrt, was, Charlie?" Verzweiflung blendete. Andrews. D Gott, fonnten die Dinge fich fo miederholen? Ronnte alles sich wiederholen? Und es schien ihm, als flüsterten Stimmen in seine Ohren: ,, Einer von euch Kerls soll mal dem Mann das Salutieren beibringen!"
etwas taugen wird, wenn er nicht Deserteur wäre- sagte er Er sprang auf und öffnete die Schublade. Sie war leer. Es ist immer und immer wieder zu sich selbst warum hatte er Die Frau hatte ihm den Revolver weggenommen. nicht versucht zu handeln, eine wenn auch schwache Bewe- alles porbereitet. Sie weiß alles," sagte er zu sich selbst. Er gung zu machen für die Freiheit der anderen Menschen? Halb wurde plötzlich ruhig. Ein Mann in einem Boot fuhr an den aus Bufall war es ihm gelungen, sich aus der Tretmühle zu Haus vorbei. Das Boot war hellgrün angemalt. Der Mann befreien. Hätte er nicht anderen helfen können! Wenn er trug ein seltsames braunes Jackett und hielt eine Angel aus. doch nur sein Leben noch einmal leben fönnte! Andrems saß wieder auf seinem Stuhl. Das Boot war jetzt außer Sicht, aber die Windmühle drehte sich, drehte sich in den gehäuften weißen Wolken. Schritte waren auf der Treppe, zwei zwitschernde Schwalben furvten am Fenster vorbei, sehr nahe, so daß Andrews die weißen Flecken unter ihren Flügeln sehen konnte, und wie sie ihre Beine unter ihren hellgrauen Eines Nachts hatte er die Kerze ausgeblasen und stand Körpern gefaltet hatten. Es flopste. Herein!" sagte Andrews feft. am Fenster und beobachtete den Schein des Mondes auf dem Ich bitte um Berzeihung," sagte ein Soldat mit dem Brett knarrte, und der Schlüssel drehte sich im Schloß. Der Hut, um den ein rotes Band geschlungen war, in der Hand. Schritt erflang wieder auf der Treppe. John Andrews lachte laut. Das Fenster war nur zehn Fuß vom Boden. Er ging zufrieden zu Bett, um noch einmal gut zu schlafen, denn in morgen nacht würde er zum Fenster hinausspringen, um nach Bordeaux zu gehen.
Fluß. Er hörte einen schweren Tritt vor seiner Tür. Ein
Am anderen Morgen. Ein frischer Wind hatte sich erhoben und fuhr durch Andrews Papiere beim Arbeiten. Draußen lag der Fluß blau und filbern. Die Arme der Windmühle schlugen schnell in die aufgehäuften Wolfen . Der Geruch der Linden wurde von einem scharfen Wind von Zeit zu Zeit hereingetrieben. Die Melodie von John Browns Leib froch durch alle seine Gedanken. Andrews faß mit einem Bleistift an den Lippen, pfiff leife, während hinter ihm ein ungeheurer Chor zu fingen schien:
John Bromns Leib, im Grabe liegt er und verfällt, Doch seine Seele, emig schrzitet sie vorwärts; Gloria, Gloria, Hallelujo.
" 1
Doch seine Seele, ewig schreitet sie vorwärts."
,, Sind Sie der Amerikaner?"
Ja."
,, Die Frau dort unten sagte, daß Ihre Papiere nicht recht Ordnung seien. Der Mann stammelte vor Berlegenheit. Ihre Augen trafen aufeinander.
Pfiff
Nein, ich bin Deserteur."
Ein schriller
Der Militärpolizist ergriff seine Pfeife. ertönte. Antwort erflang draußen vor dem Fenster. Bad dein Reugs zufammen!"
Ich habe nichts."
Geh langsam vor mir die Treppe hinunter." Draußen die Windmühle drehte sich, drehte sich in den weißen, gehäuften Wolken am Himmel.
Andrews wandte seine Augen zur Tür. Der Militärpolizist schloß die Tür hinter ihm und folgte ihm die Treppe hinunter.
Auf John Andrews Schreibtisch rauschte der frische Wind zwischen die breiten Blätter Papier . Zuerst fiel ein Blatt, Wenn man doch nur frei fein tönnte dadurch, daß man dann ein anderes vom Tisch, bis der ganze Boden damit be deckt war.
Ihre Stimme nahm plöklich die gewöhnliche Färbung wieder an. Andrews lief die Treppen hinauf in sein Zimmer. für die Freiheit marschiert!