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Nr. 215 40. Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Etatdebatte im Rathaus.

Der Entwurf des Haushaltsplanes der Stadt Berlin wurde in auf den Etat für 1923 würde übrigens das Landessteuergesetz einen der gestrigen Stadtverordneten sigung sehr eingehend er- Einfluß nicht mehr ausüben fönnen. Ueber Berschwendung von Be örtert. Obwohl die Sitzung ungewöhnlich zeitig begonnen hatte, amtenkräften in der Zentrale der Tiefbauverwaltung flagte auch kam die erste Lesung noch nicht zu Ende. Für die sozialdemokratische Merten; in der inneren Organisation der Bureaus sei das Maximum Freftion betonte Genosse Dr. Lohmann einige der Hauptforde- städtischen Werke stellte sich Merten an Ersparnismöglichkeiten noch lange nicht erreicht. Im Punkte der rungen zum Etat, die weitere Bereinfachung des Berwaltungsappa- städtischen Werke stellte sich Mertenselbstverständlich auf einen unserem Redner entgegengesetzten Standpunkt, wobei er die bezügliche rates, die zuverlässige Sicherung der Werke im Besitz der Stadt, die Magistratspolitik als schwankend und intonsequent hinstellte. Den gebührende heranziehung der Leistungsfähigen Traum einer bürgerlichen Mehrheit zur Tragung der aus der Stadtverwaltung entstehenden Lasten. Der

letztgenannte Bunkt findet bei den Bürgerlichen wenig Freude. Bei den Deutschnationalen war Redner nicht der nur nöngelnde Pastor Koch, sondern Dr. Steiniger als Vertreter der zu positiver Mitarbeit geneigteren Gruppe.

Gen. Dr. Lohmann leitete die Debatte ein. Er wandte sich zunächst der Frage Groß- Berlin" zu: Groß- Berlin ist ein Kind der Not, an dem nicht herumgedoktert und herumgequadsalbert werden sollte. Ueber die anderweitige Abgrenzung ist es ja jetzt bei den Gegnern recht still geworden, um so lauter erschallt jezt bei den Gegnern der Ruf nach einer anderen Verwaltung. Wir halten aus Brinzip an der Einheitsgemeinde fest, um des Brinzips der Erhöhung der Leistungsfähigkeit und sozialer Borteile durch planmäßige Organisation willen. Zur Abhilfe der etwa hervor= getretenen Schäden brauchen wir fein neues Gesez; tommt es wirklich zu neuen Experimenten, so nimmt die Unruhe und die Ungewißheit überhaupt fein Ende. Der Haushalt für 1923 ist ein Das Erbe des Weltkrieges

Notetat.

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Mittwoch, 9. Mai 1923

China in der Kantstraße.

Es fann geschehen, daß man einen einsamen Spaziergang durch die Kantstraße in Charlottenburg beginnt. Hier begegnet man zwar nicht der reinen Bernunft", dafür aber überaus zahlreichen chi­nesischen Physiognomien. Vielleicht ist der ferne Often das Sinnbild der reinen Vernunft? Wie immer wer den chinesischen Gestalten folgt, wird merken, daß sie alle in einem bestimmten Hause ver­schwinden. Dort hat die chinesische Kolonie, die in Berlin vornehmlich aus Studenten, Technikern und Medizinern besteht, ihren wissenschaftlichen Klub, in dem Vorträge und Geselligkeit ge­pflegt werden. Dort ist aber auch Tjai- Tien- Bens Restaurant Tientsin".

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Ohne jede chinesische Arabeste, verschwindet die äußere Auf­machung im nüchternen Straßenbild, und auch daß Konzerte von hat, nach Merten, fein Demokrat in der Versammlung geträumt; den Aufschriften am Eingang versprochen werden, wirkt durchaus die Demokraten speziell haben niemals eine Politik der bürgerlichen nicht exotisch. So richtig erotisch ist das Restaurant Tientsin auch Mehrheit, sondern stets die der Vernunft und des Verantwortungs. im Innern nicht. Aber an fauber weiß gedeckten Tischen fikt Jung­gefühls(!) getrieben. Im gleichen Atemzug machte aber Herr Merten China. Und es ist immerhin interessant, Jung- China in die Schüsseln für die Wohnungsnot die Zwangswirtschaft verantwortlich! zu guden. Man muß natürlich selbst Gast sein, um beobachten zu Dr. Steiniger, der jetzt das Wort nahm, erblickte in der können. In der Küche sieht man unter steilen, weiken Linnen­Haushaltsaufstellung für 1923 eine Art von Eingeständnis des Stadt- hauben die Gesichter der eifrig bemühten chinesischen Köche. Was bankerotts, das schwerlich dazu beitragen werde, den Kredit Berlins fohen fie? Eine Speisenkarte gibt Auskunft. Sie ist links chinesisch zu erhöhen. Er warnte eindringlich vor einer Bermehrung der Schul- und rechts deutsch beschrieben. Doch man wird nicht flug aus dem den. Gespart werden dürfe nicht am Existenzminimum der Bevölke- deutschen Tert Gulasch, Kalbsnierenbraten und Karpfen blau rung, und so bleibe nichts übrig, als an den Kulturaufgaben zu fann man schließlich auch anderswo essen, wozu da erst nach Tientsin sparen. Gegen die Reichstags mehrheit, die bisher das Lan in Charlottenburg reifen.... Ein Kellner, der zwar nicht chinefijes dessteuergesetz nicht rerabschiedet habe, fand der frühere Berliner aber unverfälschten Wiener Dialekt spricht, gibt Ratschläge: man Stadttämmerer sehr scharfe Worte. wähle entweder in Butter gewätzten Beißfohl auf chinesische Ar oder das Nationalgericht: Chicken Chopp- Sun". Dazu empfiehlt sich, weil alles fehr fett zubereitet ist, eine Schüffel mit faltem Reis. Man kann Bier haben, doch ist das etwas stillos. Tee wirkt schon chinesischer; am echtesten ist es. 31 effen ohne zu trinken. mas Chopp- Sun heißt, weiß ich nicht." Ich weiß nur, dieje raffi Dann also fommit Chicken- Chopp- Sun. Chicken " heißt: vom Huhn, nierte Komposition von Hühnerfleisch, Schweinefleisch, von Eiern, Bettstücken, Zwiebeln, aufreizend grünen Gemüsen, mit Pfeffer­schoten gemengt, von ganz feltsamen Gewürzen gedoppt, angeblich auch mit Hühnerblut gebeizt, scharf, fett und doch durch irgendein förnine Reis läßt die ganze Geschichte angenehmer gleiten. feinschmeckendes Berfahren gemildert, schmeckt unglaublich gut. Der

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Bei Fortjehung der Haushalts- Generaldiskussion

Amerikaner hin. Nur, wenn man versucht, sich der Stäbchen, mit Man fällt als Europäer nicht sonderlich auf, täglich kommen ja denen Jung- China grazios und sicher futtert, zu bedienen, lächeln die golben, pechschwarzen jungen Herren, aber nicht mokant, sondern

herzlich.

Die städtischen Obstgüter.

Gegen 74 Uhr brachte Dr. Rosenberg( Komm.) zur Sprache, daß sich ein großer Notstand auch daurch für die Berliner Bevölke­rung ergeben habe, daß eine Reihe kommunistischer Berliner Ab­geordneter aus dem Abgeordnetenhause gewaltsam durch Polizei ausgewiesen seien( Gelächter rechts). Ein bezüglicher Dringlichkeitsantrag der Kommunisten war eingebracht.- Vorher fann nicht in einem oder in zehn Jahren liquidiert werden. Um nahm die Versammlung die Vorlage wegen Regelung der Ber­so notwendiger ist den Riesenziffern diefes Etats gegenüber eine forgungsbezüge leitender Angestellter der Straßenbahn mit Sonder von sozialer Verantwortung getragene Stadtverwaltung. Prophylare verträgen an, nachdem vorher der Antrag der Sozialdemokraten, ift besser als Therapie, darum müssen Steuerung der Ar diese Regelung auf alle Angestellten der Straßenbahn aus beitslosigkeit, Arbeitsbeschaffung, Milderung zudehnen und den Magistrat um eine betr. Borlage zu ersuchen, des Wohnungsel ends ihre Hauptaufgaben fein. mit 85 gegen 83 Stimmen abgelehnt war. Gegen den kommu­Soziale Aufgaben sind auch auf dem Schul- und Bildungs- nistischen Dringlichkeitsantrag, der die Versammlung zum Protest gebiete zu vollziehen; hier muß leider vorerst der eingeschlagene gegen den zeitweisen Ausschluß der Berliner Kommunisten aus dem Beg der Planwirtschaft zu Ende gegangen werden. Eine sozialistische Landtag aufforderte, erhob die Rechte Einspruch, so daß seine fo­Schulpolitik ist bei den heutigen Mehrheitsverhältnissen nicht denkbar; fortige Verhandlung unterbleiben mußte. möglich wäre eine entschieden demokratische Schul= politik, und hier hat die unglückselige Idee des Bürgerblocks im Reichstage die Demofraten in eine Stellung hineinmanövriert, die sprach dann für die DVP. Dr. Neumann, der durchaus bestritt, fie vor ihrem Programm nicht verantworten fönnen. Im Berwal- daß die Zentralisation der Groß- Berliner Berwaltung irgend Die Güterverwaltung G. m. b. H. der Stadt Berlin hatte gestern fungsapparat der Stadt fizen in manchen Zweigen noch viel zu viel wie erhebliche Ersparnisse herbeigeführt habe, im Gegenteil feien Bertreter des Magistrats, der Stadterordnetenversammlung und der entbehrliche Kräfte, so in den Stellen der Hoch- und Tiefbau- die Ausgaben dadurch gestiegen. Der Riesenkörper Groß- Berlin Bresse zu einer Blütenfahrt nach den städtischen Rieselgütern verwaltung; fein Beamter darf befoldet werden, der nicht notwendig habe unvermeidlich eine Riesenbureaukratifierung nach sich gezogen; Malchow und Blankenburg geladen. Unter Führung des ift. Da die Steuerhoheit den Kommunen genommen ist, müssen gleichwohl sei die Selbstverwaltung fehr schäzbar, wenn hier durch Güterdirektors Dr. Ruths fuhr man auf Sandwagen bis an den wir um so dringender die Verabschiedung des Landes. Dezentralisierung abgeholfen wird; dann würde den Bezirksämtern Gutshof Malchow und hörte dort, daß tie städtischen Güter 24 Ver­steuergesetes, in dem aber die Erleichterung der Kommunen mit der Zeit auch die Eigenschaft bloßer Schwazbuden" abhanden waltungen mit 45 Einzelgütern in ciner Gesamtgröße von nicht auf Kosten der großen Masse, etwa durch Erhöhung der Umsatz- tommen. Redner erörterte dann die Möglichkeit weiterer Erspar- 108866 Morgen umfassen. Hiervon befinden sich in eigener ftcuer, erfolgen darf, fordern. Für die niffe im Geschäftsbetriebe, schloß sich auf dem Gebiete des Schul- Bewirtschaftung der Stadt bzw. der städtischen Güter G, m. b. 5). Erhaltung und Erneuerung der städtischen Werte, und Bildungswesens Merten an und lehnte Experimente mit neuen 16 Verwaltungen mit 31 Einzelgütern; verpachtet sind 6 Hauptgüter das wertvoüsten Befizes der Stadt, treten wir ein und leisten dem Schulreformen ab. Die Versammlung verwahrte er gegen den vom mit 14 Einzelgütern. Auf den in eigener Bersirtschaftung befind­banach lüfternen Großtapital schärfften Widerstand; Rämmerer erhobenen Vorwurf; daß sie die Schuld dafür trage, lichen Gütern werben 2800 Arbeiter( hiervon 2000 ständig) zur Berbilligung der Produktion bedarf es einer anderen Betriebs: wenn eine Mehrheit für eine anderweite Betriebsform der städtischen beschäftigt. Nach einer Besichtigung der Gtälle, die einen ausgezeich form, und hier bedauern wir sehr, die Kommunisten nicht an unserer Werte noch nicht zustande gebracht sei. Aus dem Landessteuergeset neten Bestand an Rindvich und Schweinen aufwiesen, ging die Fahrt Seite zu finden. Unsere Zustimmung zur Beibehaltung der sozialen würden nicht entfernt die vom Kämmerer erwarteten Ueberschüsse über die Riefelfelder zum Rebengut Blankenburg . Das Neben­gut Blankenburg ist für die umliegenden nördlichen Güter zum Abgabe auf Gas steht und fällt mit der endlichen Erfüllung unseres Schwend( Komm.), der nach 8 Uhr zum Worte fam, sprach Db ft gut mit Obst muttergarten und Aufzucht junger Obst Berlangens nach billigerent Gas für die Minder= bemittelten. Wir haben die Arbeiter davon überzeugt, daß fie pr. gänzlich geleerten Banten. Er leitete die Finanz- bäume eingerichtet. In Blankenburg werden unter Aufsicht des jezt für die Allgemeinheit Opfer bringen müssen, aber auch der Bebedrängnis der Stadt auch davon her, daß die Reichsgesetzgebung städtischen Obergarteninspektors Hempel junge Obstbäume für Ersatz­fiz muß Opfer bringen. Die Gewerbesteuer, die bis zu ge besonders seit einem halben Jahre lediglich die weitestgehende Scho- und Neupflanzungen herangezogen und außerdem in Verbindung wissem Grade Besitzsteuer ist, liefert noch lange nicht genug Erträge. nung des Befizes als Zweck und Ziel verfolge. Heute zahlten die mit der pfianzenphysiologischen Versuchsanstalt Dahlem Mittel zur Wir brauchen steuerliche Gerechtigkeit, nicht Steuerbetrug! Die Schwerreichen im Jahre weniger Steuern als die Arbeiter in einem Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen ausprobiert, um nach Monat. Die Begünstigung des Besizes fei schon lange vor der erfolgter Feststellung auf den einzelnen Gütern in Anwendung ge­bürgerliche Mehrheit vom Jahre 1921 hat die Probe nicht bestanden; Ruhrbesegung praktiziert worden, siehe z. B. Stundung der Kohlen- bracht zu werden. auch Groß- Berlin wird steuer und der Ausfuhrabgabe. Bon ungemeiner Bedeutung für nie mehr gegen die Sozialdemokraten die Gemeinden sei auch regiert werden können. In dem Kampf der Parteien werden mir da zu finden sein, wo es sich um die sozialen Notwendigkeiten Berlins handelt!( Beifall bei den Sozialdemokraten.)

Dr. Steiniger( Dnat.) erhielt nach Dr. Lohmann das Wort, ohne indes davon Gebrauch zu machen, wohl weil seine Bartei nur sehr spärlich im Saale vertreten war."

Merten( Dem.) begann mit einem scharfen Protest gegen die Reichsinstanzen, die trotz der rasenden Geldentwertung bei der Verabschiedung des Landessteuergefeßes fo arge Saumfelig. feit an den Tag legten, glaubte aber zugleich die Sozialdemokraten im Bunfte der Umfassteuer sträflicher Halsstarrigkeit zeihen zu sollen;

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Heimweh.

Eine Geschichte der Sehnsucht von John W. Jylander. Gerade bei Sonnenuntergang sichteten wir die Insel. Ein Haarbreit Badbord von unserem Kurs war sie plötzlich aus der Tiefe des Stillen Ozeans aufgetaucht und zeichnete sich wie ein abgebrochener, zadiger Kegel für ein paar Minuten gegen die matte Glut des Sonnenballs ab. Dann war sie wieder in dem purpurfarbenen Nebel, der die Grenzlinie zwischen Himmel und Meer auslöschte, verschwunden.

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" But getroffen", sagte der Schiffer, legte das Glas fort und rief etwas durch das offene Stylight nach unten. Wir müssen doch Nanawaj begießen", sagte er. Pflichtschuldigst lachte der Steuermann mit. Als der Steward alles Notwendige brachte und der Kapitän sein Glas gebraut hatte, machte auch er mit großer Sorgfalt feine Mischung. Mit sichtlichem Wohlbehagen hielt er das Glas gegen den schwindenden Tag.

herauskommen.

die Sfinnessche Sabotage der Martstügungsaktion der Reichsbant. Der Magistrat habe seinerseits auch nicht seine Pflicht gegenüber der breiten masse getan, im Gegenteil, fie zu be­lasten fei das A und O auch seiner Finanzpolitit, wie die ftete Er höhung der Gas-, Wasser und Strompreise fattsam beweise. Die wirtschaftliche Gestaltung der Werte tönnte durch Zuziehung der Betriebsräte zur Berwaltung erheblich verbessert werden; diesen Schritt zu tun scheue man sich indessen.

Hiernach vertagte man um 94 Uhr die Fortsetzung der Be­ratung auf kommenden Dienstag.

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einem raschen Schnitt das schöne Sternbild in der Mitte zu durchschneiden, gleich darauf aber ruhte sie wieder stille wie festgenagelt mitten im Kreise der sieben fernen Sonnen.

Das Schicksal des Freibades Wannsee Cine Stätte, die für das erholungsbedürftige Bublifum von größter Bedeutung war, das Freibad Wannsee , foll jezt, wie es scheint, gefchloffen bleiben. Der Bächter des Bades, der seit dessen Bestehen für die Instandhaltung der ganzen Einrichtung Sorge getragen hat, will an die Reparaturarbeiten, die einen ungeheuren Geldaufwand erfordern, nicht herantreten, wenn die Stadt Berlin seinen Vertrag. der im Herbst abläuft, nicht auf längere Zeit erneuert. Das Freibad Tegel ist, bereits vom Erdboden verschwunden und hat den gefahr­vollen Wildbädern Blaz gemacht. Es ist dringend geboten, daß die maßgebenden Behörden sich um diese Angelegenheit im Interesse der Bevölkerung fümmern.

leicht in den Weg kam. Jedenfalls mußte ich die Augen offen halten. fand ich ein paar passende Perlen, da wollte ich schon aufpaffen.

Boraus auf Ded mar es bis dahin ganz munter zu­gegangen. Es hat ja stets etwas Belebendes, menn 2and in Sicht kommt, selbst wenn die Reise nur einige Wochen gedauert hat, und wenn das Land nichts weiter ist als eine Insel mit ein paar halbnackten, schwarzbraunen Südsee- Einwohnern in armjeligen Grashütten unter Rotospalmen.

Die Plejaden waren eines der wenigen Sternbilder, die ich hier tannte. Das heißt, ich fannte auch diese neuen, mußte wie sie aussahen, hatte sie ja nun monate- und jahrelang ge­sehen. Aber eigentlich das ist wenigstens meine Ansicht lernt man niemals andere recht tennen und lieben, als die Sterne des Kindheitshimmels, die unsere Neugier medten, ehe wir noch friechen fonnten, als man zum erstenmal uns an Sullivan hatte sein Banjo hervorgeholt und seinen ganzen einem Winterabende zum Fenster aufhob, und die dann Jahr Liedervorrat von den luftigen Stätten in Lima und Buna für Jahr über Koarnbaden, über dem Fjord, über Gullöland aufgetischt, und unser langer, ehrbarer Jackson hatte einen und über der Bucht gegen Norden leuchteten. Orion mit seinem Beitrag dazu geliefert, indem er die Solotänzerin Miß Lola blizenden Schwert. Die Leier, bei der man sich einbildete, vom Salon Arce Noe in Callao nachahmte. Dann ward Gigg deutlich die zitternden Saiten zu sehen. Den großen Wagen. getanzt nach der scharfen, herzzerreißenden Musik von zwei Den Drachen. Alle waren sie jetzt meit fort, verschwunden, Stüdchen trockener Haifischhaut, die gegeneinander gerieben leuchteten über anderen Gegenden des Erdballs. Ich mußte wurden. Man dürfte ja eigentlich Musik und Haifischhaut gar fogar lange Zeit nach dem Balorstern suchen. Aber da stand er nicht in einem Atem nennen, aber jeder weiß wohl, daß es bei ja, blinkte und blinkte, nur wenige Grade über dem Horizonte, diefer Art Tänzen im Grunde nur auf den Taft onfommt. direkt unter dem Mesanbaum. Ich kenne übrigens nichts, was in diesem Punkte Haifischhaut übertreffen fönnte, es sei denn Sandpapier. Aber auf diesen Breitengraden ist jedenfalls Haifischhaut im Gebrauch das Billigste", wie der Ausdruck lautet.

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Nun habe ich seit siebenundzwanzig Jahren ein Fahrzeug Da blinkte er wieder. Ja, ja, ich verstehe wohl! Grüße auf dem Stillen Ozean geführt," begann wieder der Schiffer, aus der Heimat! Es war eine Berabredung. Vielleicht geht der sich schwer von seinem Thema loszureißen schien, und nie jeßt eine dort an einem bitterfalten Winterabend und sieht war etwas mit dem Besteck in Unordnung, immer richtige Zeit auch diesen Stern an und denkt an etwas. und richtiger Kurs. Und ich möchte wissen, ob es auf unserer Der Schnee fnirscht unter ihren fleinen Füßen, und viel Geite ein efelhafteres Fahrwasser gibt. Jetzt hat man ja seine leicht kneift es ein wenig in den Ohrläppchen. Sollte ich ein­sicheren Karten, aber wie war's vor zwanzig Jahren!" mal in die Südsee kommen, auf die Berleninseln, dann kaufe Der Steuermann bestätigte, nachdem er einen gehörigen ich dir zwei große Perlen für deine Ohrläppchen, damit nie­Schluck aus dem Glase genommen, daß es früher jämmerlich mand fehen kann, mie groß und rot sie sind", hatte ich einmal war. Und um seinen Diensteifer zu beweisen, ging er ein paar gesagt und diese rosigen Ohrläppchen gefüßt. Schritte bis an das Ruder und sah auf den Kompas . Und nun war man hier stand hier in dem lauen Luft Die festgenagelt auf den Kurs", sagte der Schiffer, der zuge barfuß am Ruder, nur mit einem leichten Hemd und sich in einem Liegestuhl neben dem Stylight ausgestreckt hatte. einer Hose bekleidet, unter fremden Sternen, mit unserem Der Schoner steuerte tatsächlich bewundernswert, obwohl eigenen Stern, der daheim hoch am Himmelsgewölbe über den cr fo gut wie leer war. Mit allen Segeln im Topp glitt er vor schneebedeckten Bergen steht, faum sichtbar über dem Horizont, cinem gleichmäßig flauen Südost leicht und lautlos wie ein mit dem Schiffer und Steuermann, die mit unzähligen Rum nächtlicher Beelhem, ein Geist, über die faum gefräufelte See. grogs die Südseeinsel begießen, die dort unter dem Sternen­Rasch brach das Dunkel herein, und die Sterne brannten flar gemimmel gerade nor uns liegt. und nate. Es sah aus, als wäre die Nod von der Bramrahe Es waren aber nicht die Berleninseln, auf die wir jeht zu in den geschlossenen Ring der Plejaden eingedrungen. Als fteuerten, sondern eine ganz prosaische Kobrainsel in her Naha . Beelhem sich in eine Dünung fette, schien die Rahnock mit motu- Gruppe; aber man fonnte nie wissen, was einem viel

Im ganzen war es ein behaglicher Abend gewesen, fein Lärmen und Zanten, feine Grämlichkeit, nur unschuldige Freude.

Selbst der wenig gefellige Steward hatte sich auf Dec locken lassen, wenn er auch nur für einen Augenblick aus der Rombüsentür gelugt hatte. Jedenfalls hatte man achteraus gehört, daß Wilson plötzlich Chinesisch mit ihm gesprochen hatte. Es war immer dasselbe unausstehliche: Vong Lee, Sir, moping kai dai!" Long Lee, Sir, Sie haben Ihren Zopf verloren! Schon Wilsons Tenfall, wenn er" Gir" fagte, genügte, um einen ehrlichen Chinesen grün und gelb zu ärgern, abgesehen davon, daß die den Zopf betreffende Behauptung eine unauslöschliche Schande bedeutete. Man hörte darauf den Ton einer Blechform oder von etwas Aehnlichem, das auf Dec geworfen wurde. Dann folgte ein schwerer Gegenstand, viel­leicht eine Mörserteule. Und endlich gab es ein Laufen und Jagan, bis alles sich in Lachen, Heiterfeit und Bersöhnung auf löfte. ( Fortjehung folgt.)