Englands Haltung. Ernster Ton der Regierung. London , 9. Ma!.(WTB.) Die gesamte Presse befaßt sich mit den gestrigen Erklärungen Eurzons und Valdwins.„Daily Ex- preß" bezeichnet die Erklärung der britischen Regierung als vorsichtig gefaßt, aber als unmißverständliche Abweisung Frankreichs und Belgiens wegen der„unnötigen Hast", mit der sie ihre gemeinsame Antwort absandten und das deutsche Reparationsangebot oerwarfen. Oberhaus wie Unterhaus seien durch den Ernst der Regierungserklärung vollständig überrascht worden. „Times" schreibt in einem Parlamentsbericht, in beiden Häusern habe der Ernst der Regierungsmitteilung einen tiefen Eindruck gemacht. Sie habe zweifellos eine Nor « des Vorwurfs gegen Frankreich und Belgien enthalten. Eurzon habe klargelegt, daß die fronzosisch-belgifchs Aktion Ueberraschung verursacht hat. Weiter betont„Times", daß Mitglieder aller politischen Parteien die Erklärungen Eurzons und Baldwins mir Zustimmung aufge- nommen baben. Morgen biete sich im Unterhaus Gelegenheit zur Debatte. Der unabhängie Liberale Lambert beabsichtige, die Re- gierung morgen zu fragen, ob sie in eine offene und gründliche Er- örterung mit der französischen Regierung eintreten wolle in Anbe- tracht der Tatsache, daß ohne alliierte Solidarität kein dauernder Frieden in Europa und der Asiatischen Türkei herrschen könne. „Times" zufolge besteht wenig Zweifel daran, daß, wenn ein« Grundlage für eine Erörterung gefunden werden könne, die Re. aierung eine„offene und volle Erörterung" begrüßen würde. Aber die Tatsache bleibe bestehen, daß frtfcft die wärmsten Freunde Frankreichs im Unterhaus der Ueberzeugung seien, daß Frankreich einen taktischen Fehler begangen Hobe, indem e« keine Zeit kür eine gemeinsame Antwort gewährt«, die die erwogenen Ansichten aller Alliierten dargestellt hätten. Es fei gestern anerkannt worden, daß der Wortlaut der Regierungserklärung ungemein deutlich war. aber die allgemeine Ansicht fei dahin gegangen, daß ein« end- aültige Erklärung über die Frage in unmißverständlicher Sprache sehr vörteilhaft sei und dazu beitragen könne, die Wolke« zu verscheuchen. Dem Partamentsberichterstatter des„D a i l y T es e- a r a p h" zufolge wird der Debatte, die morgen im Unterhaus statt- finden soll, mit großem Interesse entgegensehen.„Daily Telegraph " weist darauf hin. daß der Ton der gestrigen Regierungserklärung, ohne scharf zu sein, den klaren Zweck verfolgte, den Eindruck hervor- zurufen, daß die britische Regierung der Ansicht ist, daß die fran- zösische Regierung sich in einer Art benommen hat, die nicht ge- rechtfertigt werden könne, insbesondere, da die deutsch « Rote abgesandt worden sei in Beantwortung einer öffentlichen Rede Lord Eurzons und die Frage der Reparationen betroffen habe. Dem diplomatischen Berichterstatter des„Daily Telegraph " zufolg« wurde aestern ein großer Eindruck in auswärtigen diplomatischen Sreisen hervorgerufen, nicht nur durch die mit Zurückhaltung gepaarte Srafi vnd würde der brisisthen Regierungserklärung über die interalliiert« Loge, sondern noch mehr durch die allgemeine Zu- stimmung aller Parteien in beiden Häufern. Di« britische Rote an Deutschland werde eine nicht weniger würdevolle und zwingende Form haben. Ihre Kritik des letzten deutschen Angebots tverbe ernst sein, andererseits werde sie es vermeiden, im Ruhrkonflikt Partei zu ergreifen. Der britische Entwurf sollte gestern der italienj� schen Regierung zur Erwägung vorliegen. Obgleich erwartet werde, daß die italienische Rote eine der Haltung Großbritanniens ähnliche Haltung zeigen werde, werde sie etwas länger fein und vielleicht besonders auf technisch« Fragen, z. B. Sachleistungen durch Deutschland , Bezug nehmen. Die britische Rote werde aller Wahrscheinlichkeit nach dem deutschen Botschafter in London am Donnerstag oder Freitag überreicht werden.„Dailly Ehra- n i c l e" schreibt, der klare und angemessene Wortlaut der gestrigen britischen Regierungserklärung werde im ganzen Lande allgemein« Zustimmung finden, wie gestern im Parlament. „Westminster Gazette" sagt, mit Genugtuung werde dos Land Baldwins Erklärung lesen. Das brikische Prestige habe Schlag aus Schlag erhalte«, seitdem die französische Regierung ihr Abenteuer begonnen habe. und es sei sicher an der Zeit, Frankreich daran zu erinnern, daß England noch immer da ist und die Absicht hat, eine Stimm« in Fragen zu haben, die Großbritannien unmittelbar berühren, wie die Reparationsfrage, und die von solcher Bedeutung sind, wie die Durchführung des Dersailler Dertrages. • Die enMche Rote soll bereits inoffiziell der französischen Re- gierung mitgeteilt sein. Die Pariser Hetzpresse setzt ihre Angriffe auf Eurzon fort. Dem britischen Außenminister wird die Meinung seines Parlaments wichtiger sein. Eine peinliche Frage. London , 9. Mai. (EP.) Im Unterhause erklärte gestern der Abg. Ienkins:„Da unsere französischen Alliierten sich gestatten können, wöchentlich 4 Millionen Pfund Sterling an die Ruhr zu geben, würde es vielleicht angebrocht fein, mit ihnen über die Summe abzurechnen, die sie England schulden. Dies würde dem englischen Steuerzahler zugute kommen, der unter der Last der Schuld zusammenbricht. Schatzkanzler Baldwin weigerte sich, darauf zu antworten, was ihm von einem Abgeordneten den Zuruf zuzog:„Ist denn Herr Poincar« Ihr Dorgesetzter?"
Reichstag unö Jechenbach-Urteil. Der Zsuswärtige Ausschuh des Reichstages beschäftigte sich heute vcrmittag mit der Frage der Wirtschaftsbeziehungen zu Belgien und Frankreich . Er nahm hierauf den Bericht seines Unteraus- fchusfes über den Fechenboch-Prozeß entgegen. Ueber diesen Bericht wurde«ine lebhafte Aussprach« geführt, die in einer weiteren Sitzung fortgesetzt werden soll.
Devisenkurse.
holläiidüiber Gulden... argentinische Papier -Peso belgischer Frau!...... norwegische Krone.... dänisckie Krone....... schwedische Krone..... finnische Mark....... japanischer Den...... italienische Lire...... Pfund Sterling...... L Dollar französischer Frank.... brasilianischer MilreiS.. Schweizer Frank...... ipanische Peseta..... 00 österr. Kronen(abgest.). tschechische Krone..... ungarische Krone..... bulgarische Lewa..... . jugoslawischer Dinar...
14713.12 13590.93 2149.61 6184.50 6982.50 9975.—
1818.45 173565— 37675.57 2498.78 6792.97
14786.88 18659.07 2160.39 6215 50 7017,50 10025.-
1822.32 174433, 37664.48 2511.27 6827.03
Nur»
Nur»
14189.43 13107.15 2077.29 6134.62 6753.07 9625.87 1002.48 17955,- 1766.57 167330.62 36264.06 2413.95 8890.25 6558.56 5336.12 51.07 1089.27 6.88 286.28 380.54
14260.57 13172.85 2087.71 0165.38 6786.93 9674.13 1007.52 18045.- 1776.43 168169.38 36465.94 2426.05 3909.75 6591.44 3563.88 51.33 1094.73 6.93 287.72 382,46
Vas Recht auf öen Regenjchirm. Regen in dem grauen, großen Berlin , wie er in den letzten Tagen in schier ununterbrochener Folge vom Himmel siel, ist von überwältigender Hoffnungslosig�it. Dann sieht man diese Stadt wi« das bezwingende Schicksal, in das man geschleudert wird. Hier heißt es schwimmen oder in den Wassern verschwinden, hier heißt es rudern oder in die Strömung gerissen werden. Ein Regenschirm aber ist eine Seltenheit, ja eine Sehenswürdig- keit geworden. Indessen, es gibt Leute, die sich diesen Luxus leisten können, und neulich habe ich erlebt, daß sie mit ollem Uebermut betonen: Rur wir haben ein Recht auf den Regenschirm! Es rann und rieselt« unausgesetzt aus allen Löchern und Luken des Himmels. Die Stadtbahn war stoppedickeooll und naß wie die Kotzen klebten in den Abteilen die Menschen Schulter an Schulter. Es dampfte nur so aus der Masse Mensch! Bahnhof Zoologischer Garten flatterte eine elegante Dame, die sich in der Eile gewiß in der Tür geirrt hatte, in einen Wagen dritter Klasse. Als st« in dem übervollen Abteil festen Fuß gefaßt hatte, legte sie. ihren triefnossm Schirm, prima Seid« mit prunkender silberner Krücke, in das Gepäcknetz. Da lag er nun, und das Wasser lief von ihm und lief einem Mann, der darunter saß, aus den Kopf. Als ihm große Tropfen hinten in den Nacken kamen und den Rücken hinunterkugelten, wurde er un- gemütlich und sagte zu der feinen Dame:„Fräulein, nehmen Sie doch den Schirm runter. Et looft mir uff den nackten Buckel und dat is eklich kalt!" Die Dame aber stand da, stumm und stolz. Und der Schirm lag oben und es lief und lief von ihm. Der Mann konnte der Flut nicht entfliehen, weil er nicht wußte wohin. Die Dame blieb stolz und stumm. Nun redeten alle im Abteil darüber und man hört« Worte wie: roh und rücksichtslos. Ein Kollege des Mannes, auf dm der seidene Schirm seinen„Segen" schickt, sagte: „Mensch, nimm doch die olle Mußspritze und schmeiße uff de Erde und half des Been druff, dat fe nicht wieder hochkommt!" Ein alter Mann aber predigte nur dos eine Wort:„Pack!" Dabei paffte er große Wolken aus seiner Stummelpfeife und spuckte sehr respekt- les auf den Boden. Da ratterte und raffelte der Zug m den Bahnhof Friedrich- straße, und die feine Dame rettete sich aus dem Abteil und vor diesen Menschen, die so roh sind, daß sie nicht einmal einen seidenen Regenschirm mit silberner Krücke respektieren. Prozeß wojak. Das Zeilengeschäft mit den Deutschen Derlen. Don den Angeklagten waren heute nur anwesend Wojak und Bennert. Der Angeklagte Foerch ist auch heute ausgeblieben. Land- gerichtsdirevor Marschner vernimmt zunächst zu dem Feilen. geschäht Wojaks die Sachverstondigen. Der erste Sachver- ständige Wilhelm Brennicke hatte die zum Verkauf gestellten Feilen auf dem Lager der Deutschen Werke zum erstenmal im Juli 1920, einig« Monat« bevor Wojak den Kaufvertrag abschloß, besichtigt und abgeschätzt. Es wurden ihm große Feilen gezeigt, die unverpackt waren, und dagegen wurden die wertvollen Hackenfeilen, die m Ver- Packungen lagen, als nicht zum Verkauf stehend bezeichnet, da sie für den eigenen Bedarf des Werkes dienen sollten. Unter diesen Um- ständen hat der Sachverständig« auch einen Preis nach Gewicht ge- macht. Er hat dann aber nochmals im Sommer 1922 die bei Wojak oeschlagn ahmten und nach den Deutschen Werken zurückgebrachten Feilen besichtigt, zwecks Ermittlung des Verkaufspreises. Er hat nun festgestellt, daß ein großer Teil der Feilen sich in Original- Packungen befand. Der Sachverständig« spricht wiÄ>echolt seine Der- wunderung darüber aus, wie bei den Deutschen Werken die Geschäfte betrieben worden sind. Die an Wojak gelieferten Feilen waren wertvoll und man muß sich wundern, daß es Wojak gestattet wurde, sich die Feilen auszusuchen, die ihm paß- ten, da der Dertaus doch als Parti ewar« abgeschlossen war. Aber es sei unverständlich, daß es möglich war, diese Feilen als Schrott zu verkaufen, und man müsse über eine dera.rtige Per- waltung den Kopf sch ütteln. Vors.: Das haben wir hier nicht zu entscheiden. Rechtsanw. Dr. Abegg: Wissen Sie, wer den Verkauf getätigt hat? Sachverständiger: Nein. Es soll dann der Sachverständige Leinen vernommen werden; gegen dessen Ver- nehmung erhebt Rechtsanw. Dr. Holpert den Einwand der Befangen» heit, da der Sachverständige Angestellter der Deut- schen Werke sei und in einem Ziviiprozeß gegen Wojak als Parteivertreter der Deutschen Werke aufgetreten sei. Darüber kommt es zu längeren Erörterungen. — Ein Polizeibeamter niedergeschossen. Ms in der vergangenen Nacht gegen 3K Uhr der Polizeiunter Wachtmeister Härtel auf einem Streifgang die Dromberger Straße passierte, sah er an der Ecke der Pillauer Straße mehrere Personen, die sich in verdächtiger Weise zu schaffen machten. Als der Beamte sich den Verdächtigen näherte, fielen plötzlich drei Schüsse. Eine Kugel drang ihm in den rechten Unterarm, die beiden anderen in den Unterleib, so daß Hörtel schwer verletzt zusammenbrach. Das von anderer Seite herbeigerufene Ueberfallkommando schaffte ihn nach dem Staatskrankenhaus, wo er schwer danieder- liegt. Bei der Verfolgung der Täter konnten drei Personen fest- genommen werden, und zwar der 29 Jahre alt« Schlosser Franz Graf aus der Cuvrystraße 42, der 39 Jahre alte Arbeiter Friedrich Korrum aus der Lausitzer Str. 34 und pie 21 Jahr« alte Frieda Schablewski aus der Dromberger Str. 4. Alle drei Personen sind bereits bestraft. Bei Graf und Kortum fand man ein Stemmeisen und 15 Dietriche. Die drei Personen wurden der Kriminalpolizei übergeben.___ Gibt es keine Wohnungsuchenden mehr? Zu den unter dieser Ueberschrift gemachten Ausführungen schreibt un« das Wohnungsamt W e d d i n g. daß die zuständigen Behörden für da» lange Leerstehen der Wohnung in der Kristiania- straße 101 nicht verantwortlich gemacht werden können. Die früheren Mieter, die die fragliche Wohnung Anfang März räumten, zogen nach der Diefenbachstr. 40, um dort eine Portierstelle mit Wohnung zu übernehmen. Das Wohnungsamt Kreuzberg be« anspruchte darauf die Wohnung in der Kristianiastraße als Ausgleich»- wohnung für sich. Wohnungssuchende, die diese Räume zugewiesen be- kamen. lehnte» es aus vers-biedenen Gründen ab. einzuziehen. Eine er- neute Nachprüfung am 19. April durch das Wohnungsamt Wedding er« gab aber, daß die Wohnung doch noch unbewohnt dastand, worauf nun Wedding die Einweisung eines Wohnungssuchenden vornahm. Nach den Angaben der Porlierfrau des Hauses ist die Wohnung auch belegt worden, nur die vom neuen Mieter vorgenommene Rens« Vierung bebindert den augenblicklichen Einzug, der aber noch vor Pfingsten stattfinden soll. Kriegsausbildung a« der Stätte des Friedens. „Wir besuchten," so schreibt man uns aus Lichterfelde ,„am 5. Mai gegen s49 Uhr früh den Parkfriedhof in Lichter- f« l d e und waren aufs höchste erstaunt, als uns heftiges Gewehr- f e u e r— vielleicht von Platzpatronen stammend— entgegentönte, glaubten wir doch die Stätte des„ewigen Friedens" zu betreten. Zu unserem noch größeren Befremden mußten wm denn freilich feststellen, daß in der unmittelbaren Rahe der Grabstätten, nur durch einen schmalen Gang und ein seines Drahtgitter vom Friedhof ge- trennt, Soldaten ausgebildet wurden. Man follt� eigentlich an- nehmen, daß ein solches Vorgehen wohl kaum im Sinne unserer Zeit ist. Etwas mehr Pietät für die Toten und ihre Hinterbliebenen— wi« viele Opfer des entsetzlichn Weltkrieges haben hier ihre letzte„Ruhe" gefunden— sollte mäu auch von unserer" Militärv«rwaltung er»
warten dürfen. Pielleichi erreichen diese Zeilen auch das Reichswehrministerium, das dann Anordnung geben mag, ür die Ausbildung unserer Truppen einen anderen Platz zu wählen. da ja die Grabstätten nun einmal nicht vor diesem„Kriegsgeschrei" weichen können."_ »Gegen die Schulülüge!" Schwindeleien eines.falschen ZNilitärallach6s. Vorschußschwindel im großen betreibt ein elegant und sicher aus- tretender Mann, der sich Militärattache Kapitänleutnant a. D. Ger - hard v. Poß nennt. Er besucht in der Provinz namentlich Banken. Großindustrielle und Gutsbesitzer und spiegelt ihnen vor, daß er be- austrägt sei, für eine Broschüre gegen die Schuldlüge zu werben. Seine Werbeform ulore, die gefälscht sind, tragen den Auf- druck„Auswärtiges Amt, Haus Wrchelmftraße". Er erweckt auch den Anschein, als ob er mit diesem Amt in guter Verbindung stehe, ebenso mit anderen Regierungsstellen. Sern ganzes Aeußere, feine feinen gesellschaftlichen Formen verschaffen ihm leichtes Vertrauen, obwohl schon die Bezeichnung„Haus Wilhelmstraße" in Verbindung mit dem Auswärtigen Amt stutzig machen müßte. Der Schwindler verspricht die Zusendung der Broschüre, die im In- und Aus« lande in größtem Umfange verbreitet werden solle, streicht groß« Vorschüsse ein. quittiert darüber und läßt nichts mehr von sich hören. Wie dreist er ist, zeigt ein Vorfall in einer Provinzstodt. Hier erreche er Verdacht und wurde festge- nommen. Entrüstet berief er sich auf einen früheren Kammerherrn in der Stadt und fetzte es durchs daß ihm zur Feststellung seiner Persönlichkeit ein Beamter zu dem Kammerherrn mitgegeben werde. Bei diesem war er vorher schon gewesen und auch ihn hatte er um einen Vorschuß betrogen. Gr wußte aber das Gespräch so geschickt einzufädeln mtd zu leiten, daß der Beamte zu der Ueberzeugung kam. er stehe mit dem Kammerherrn auf vertrautem Fuße. So kam er wieder frei und verschwand schleunicht aus der Stadt, um anderswo feine Schwindeleien fortzusetzen. Mitteilungen von Betrogenen und Angaben, die geeignet sind, den Gauner urrichadli<h zu machen, nimmt Kriminalkommissar Bredeck«n Berliner Polizeipräsidium entgegen, Die Gülttgkeit der Stadtbahnfahrkarten. Zur schnelleren Durchführung von Tarisänderungen ist den Fahrkarten des Berliner Stadt-, Ring- und Vorortverkehrs(Einzel. karten und Zeitkarten) fetzt durchweg an Stelle des Fahrpreises die Preisstufe aufgedruckt, die in Verbindung mit dem auf jedem Bahnhof angebrachten Fahrpreisoushang die Fest« stellung des Fahrpreises- ermöglicht. Die Reichsbahn- direktion Berlin iveist nun zur Vermeidung von Mißverständnissen daraus hin, daß durch die Preisstufenangabe nicht der Geltungs- bereich der Fahrkarte bestimmt wird. Für den Geltungsbereich ist allein die jeder Karte aufgedruckte Gültigkeits st recke maß- gebend, während die Angabe der Preisstufe lediglich die Fahrpreis- angabe ersetzt. Hieraus erklärt es sich auch, daß mehrfach der Gel. tungsbereich einer Z eftkarte von der einer Einzelkarte abweicht, ob- gleich beide zu derselben Preisstuf« gehören. Feuer in einem Laboratorium der Osram-Werke. Die Char- loktenburger Feuerwehr wurde wegen eines gefährlichen Brandes nach den Osram-Werken in der Helmholtzstraße 4/16 alarmiert, wo n einem chemischen Loboratorium Feuer ausgekom- men war, das schnell«ine größere Ausdehnung erlangt hatte und giftige Gase verbreitet«. Durch energisches Wossergeben mit mehreren Schlauchleitungen gelang es, eine weitere Ausdehnung des entfesselten Elements zu verhüten. Die Entstehung soll angeblich auf Unvorsichtigkeit zurückzuführen sein. Die Einweihuug der Neuköllner Zugendherberge in Klein- KöriS findet, wie bereits gemeldet, am Donnerstag, 10. Mai (HimmelsahrtStag) statt. Bei dem starken Interesse, welches dem neugeschaffenen Werk von allen Seiten entgegengebracht wird, ist eine rege Beteiligung zu erwarten. Für Regelung des Verkehrs ist durch Entgegenkommen der Eisenbahndirektion Sorg« getragen und fahren verstärkt« Züge wie folgt ab: Görlitzer Bahnhof früh 6.46, 6.55 und 7.05(Somitag-Rückfahrkarten bis Groß-Köris lösen). Wer sich an der etwa dreistündigen Wanderung um die Petzer Seen beteiligt, steigt bereits in Groß-Besten aus(Führer am Bahnhof). Der Weg vom Bahnhof Teupitz nach Klein-Köris wird kenntlich gemacht werden. Nachzüglel mit Zug 12.20 Görlitzer Bahnhof. Die Feier beginnt um 2 Uhr und besteht in Vorträgen mehrerer Ehöre, Ansprachen, Hans-SachS-Spielen, Reigen, Volks« tänzen usw. Rückfahrt um 6.85, 6,48 und 10.10 abends. 3» Verlaufe eine» Streites erschossen wurde heute morgen gegen 7 Uhr im Hause Cuvrystraße 13 der Metallarbeiter Keil von seinem Flurnachbar, dem Kutscher Balzer. Auch Ffr a u Keil, die ihrem Mann zu Hilfe eilen wollte, wurde von einem Schuß Balzers schwer getroffen und. mußte in«in Kranken- hau» gebracht werden. Die beiden Männer hatten wiederholt Strei- tigkeiten miteinander gehabt. Da» Hungerbrot de» Adrefieuschreibers ist noch kärglicher, als eS nach unserer Mitteilung in Nr. 214 scheinen könnte. In ihr ist eine Zeile ausgefallen, so daß der Sinn entstellt wurde. Die voll- ständige Angabe lautet: pro tausend Adressen innerhalb Deutsöli- lands 1800 Mk.. für AuSlandSadressen 2600331, dazu als Teuerungs» auSgleich einen Zuschlag von 10 Proz., also pro Tausend 1980 bzlv. 2750 Mk." Heinrich Ströbel wird in der Versammlung der deutschen Friedens» gesellschaft(Ortsgruppe Berlin ) am Freitag, den 11. b. 3)1., 71/, Uhr abends, im Hörsaale des Museums für Meereskunde(Keorgenstr. 34—36, Bahnhos Friedrichstratze). einen Vortrag über die„AuSwörttge Lage und den Völkerbund " halten._ Die Verluste der Rakheoower Vampfmühle. Aus Veranlassung der Potsdamer Staatsanwaltschaft ist der Direktor der Rachenawer vampfmühle, Bruno Dettmann, verhaftet und in das Rothe- nower Untersuchungsgefängnis eingeliefert worden. Die Aktionär« haben ungeheure Verluste. Das D es i z i t soll sich auf 4—5 Milliar» den Mark belaufen. Wie man hört, stehen noch weitere Derhastun- gen in dieser Angelegenheit bevor. Die Aktien find an der Berliner Börse nicht m«k>r notiert worden.
Wetter für morgen., Berlin und Umgegend. Ein wenig wärmer, zeitweise heiter, aber noch überwiegend bewölkt, mit geringeren Regensällen und mäßigen, vor« herrschend närdlichen Winden._ Groß-Serliner parteinachrichten. Für de« üampsfohds der vSpv. wurden am 1. Mai vom Personal des Volksblatt in Spandau 93 600,— Mk. gesammelt, und vom Gen. Kali sch an die Bezirkskasse eingesandt, worüber hier- durch mit bestem Dank quittiert wird. I. A.: Alex Pageis. 7. greis SHarlsttenbura: Infolge eine» Irrtum« konnte die angesetzte Miiglieber» —'----''(tattstnben. fite ist vertagt aus Montag, den 14. Mai, TVj Uh»
arren-Ecke, Wilmersborser Straße, mit gleicher Tagesordnung.
Versammlung nü bei Sckmann,
heule. Mittwoch, den S. Mai: Z7. Abteilung. V, Uhr gahlabend: Bezirk 1 bei grösle, Edertystr. 16. Vortrag be» Genossen Krause; Bezirk 2 und s bei Ierasch, Eberttzstr. 10; Bezirk 4 bei Linke, Strahmannstr. 1«. Vortrag de« Genossen Stabtrat Rosm; Bezirk 5 und 6 bei Deetz , Thaer-, Ecke Hauiborgstr. Morgen, vonnerskog. den 10. Mai: Iii. Abt. Rosenthal: Zeitpunkt für die Teilnehmer an der Herrenpartie nicht 6 Uh� sondern 5 Uhr.— Sonnabend, den 12. Mai, 7>/z Uhr, bei Schmidt, Linden» allee 4Z: Sitzung der FnnktionSre. ZungsoziaUste» und Arbeite riuaeud Südost: Fahrt in die Ravensche« Berge. Treff. gunit S Uhr Schief. Bahnhof.(Badeanzug mitbringen.) * «. Kreis.«reuzberg-.») Montag, den 14. 5., abends' Uhr, Volloersammlung alle« Siternbeirijte und Kandidaten der vereinigten soz. Liste in der Aula, Dieffenbach» stratze 5I.'52. •) Die Abteilunglführer werde« gebeten, m den gahlabendeu daraus auftneftsa» zu machen.