Gewerkschaftsbewegung

Die Unternehmer vergeffen aber scheinbar, daß wir nicht mehr! Solche Unverschämtheiten müffen die deutschen Gewerkschaften im Jahre 1830 leben. Die zehn Millionen freigewertschaftlich organi- im Interesse ihres Ansehens um so nachdrücklicher zurückweisen, je fierten Arbeitnehmer werden sich die Goldlöhne wieder zu erringen dreister sie sich breitmachen. Es mag an den übertriebenen Berichten verstehen und die 3wangswirtschaft" moderner Arbeitsbedingungen unserer Zellenbauer über ihre Erfolge" an den allrussischen In­Wie sich die Arbeitgeber Goldlöhne denken. aufrechterhalten und verstärken bis zur Beseitigung der fapita- stanzen liegen, wenn diese die Dinge in Deutschland schon für so weit In der Zeitschrift der Bereinigung der deutschen Arbeitgeberver- liftischen Wirtschaft. Erst dann wird die 3wangswirtschaft gefommen halten, um von uns zu verlangen, ihnen die Tür zu bände„ Der Arbeitgeber" veröffentlicht der Synditus ter vorge- der Syndikate und Kartelle beseitigt fein und eine wirk öffnen, aus der sie uns herauszuwerfen gedenken. nannten Bereinigung Dr. Meisinger einen Artikel„ Gefunde lich freie Wirtschaft bestehen. Sohnpolitit". Dr. Meisinger nimmt vorerst Stellung zu der Tat­sache, daß trog der Marfstabil fierung in den Monaten Februar, März, April die Unternehmer die Preise nicht herabgefeßt haben und sagt:

Wir haben weiter gesehen, wie schwer es der seit Jahren jeder foliden Kalkulationsmöglichkeit beraubben Wirtschaft aus wirtschaft­lichen und psychologischen Gründen sein muß, ohne Garantie für die nächste und fernere 3ufunft in eine allgemeine Preisabbaubewegung einzutreten." Unmittelbar anschließend jedoch wird gegen die Gewerkschaften ber Borwurf erhoben, daß sie sich nicht mit einem Lohnabbau ein­verstanden erklärt haben, und es heißt hierzu in dem Artikel u. a. wörtlich: Für die Gewerkschaften und für die Arbeiterschaft im Lande traußen bedeutet ja, wie aus der gesamten Arbeiterpreffe immer mieder zu sehen ist, die Stabilisierung des Bohnes schon den Lohn­abbau, wenn diese Stabilisierung nicht gleichzeitig mit einer ebenso wesentlichen Preisfenfung begleitet war."

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Für Herrn Dr. Meisinger scheint also die Tatsache, daß die Löhne infolge der von den Unternehmern geforderten Dollarpreise abgebaut worden sind, nicht zu egiftieren. Er bemüht sich sogar Rachzuweisen, daß die Löhne, als der Dollar auf 21 000 stand, das Fünftausendfache der Friedenslöhne betragen hätten. Tatsächlich und das weiß der Synd tus der Bereinigung der deutschen Arbeit geberverbände natürlich ebenso gut wie wir betragen im Durch schnitt die Löhne jekt, we der Dollar mehr als toppelt so hoch steht, noch nicht das Dreitausendfache der Friedenslöhne. Dann stellt Herr Dr. Meißinger folgende Grundsätze zur Gesundung der deutschen Wirtschaft auf:

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1. Goltlohn für Goldle stung und entsprechende Friedens­produktion lautet ein unabänderliches Wirtschaftsgefeß. 2. Goldlohn nach Abbau der Zwangswirtschaft auf dem Arbeitsmarkt und Wiederherstellung der früheren Arbeits- und Betriebsverfassung; dies ist ein zweites unabänderliches Wirt

Ichaftsgefeh.

3. Stein Goltlohn ohne völligen Abbau der Zwangswirtschaft. Zu diesen Feststellungen ist noch folgende Auffassung von Dr. Meisinger von Interesse:

Aus der Internationale der Lebensmittelarbeiter. Mißbrauch der Arbeitslosen. ( 363.) Am 22. und 23. April tagte in Basel der Unionsvor Der fommunistische Fünfzehnerausschuß hatte am Freitag für stand der Lebens- und Genußmittelindustrie. Aus dem Bericht über die Arbeitslosendemonftration am Sonntag in ber Bößow- Brauerei die Tätigkeit der Exekutive war ersichtlich, daß die Arbeiten der eine Arbeitslosenversammlung einberufen, in der das Mitglied des Union durch die mit den Organisationen des englischen Sprachgebietes Attionsausschusses, Christ, die Forderungen der Arbeitslosen be- angefnüpften Beziehungen eine Ausdehnung erfuhren. Zurzeit steht gründete. Das nach der Revolution für die heimkommenden Sol- die Erelutive der Internationalen Union mit allen Lebensmittel­baten geschaffene Gefeß, das die Betriebsinhaber verpflichtete, ihr arbeiterverbänden der Welt in Berbindung. Mit dem Anschluß einer früheres Personal wieder einzustellen, sei durch reaktionäre Machen- größeren Anzahl dieser Verbände ist in nächster Zeit zu rechnen. schaften allmählich fo umgebaut worden, daß der Arbeitslose heute Der Union gehören gegenwärtig 27 Verbände mit 570 000 Mit­fast gar feinen Schutz genieße. Es fei verfehrt, fagte Christ, das gliedern an. Beigetreten sind im Berichtsjahr der italienische und Arbeitslosenproblem vom politischen Standpunkt aus löfen zu der jugoslawische Lebensmittelarbeiterverband. Ueber den Stand wollen, da es mit clit nichts, mit der Wirtschaft alles zu tun des Boykottkampfes gegen die Firma E. Remy u. Co. in Bygmael, habe. Die Arbeitslosen selbst müssen auf die Vertreter des Kapita- Belgien, wurde mitgeteilt, daß die Betriebe der Firma in Belgien lismus einen Drud ausüben und nur die eine Forderung stellen: und Deutschland wegen der entstandenen Abfahschwierigkeiten feit " Arbeit und Existenzminimum" Better müßten die Erwerbslosen einiger Zeit geschloffen sind. Die Firma weigert fich trotzdem noch Rontrollausschüsse wählen und Bertreter in die Gewerkschaften und immer, die von der Exekutive der Internationalen Union gestellte die Behörden entfenden. Mit ausgehungerten Proletariern fönne Forderung anzuerkennen. Der Unionsvorstand entschied sich ein­man die Ronterrevolution nicht aufhalten. Gegen den Hunger nüße stimmig für die Anwendung aller zur Berschärfung des Boykott tein Bredigen von der Revolution und der Diktatur des Prole- tampfes tauglichen Mittel. tariats.

Die Aussprache gestaltete sich ziemlich erregt und zwar über die Frage, ob man ben von dem Arbeitslosenführer Fichtmann an geregten Streit der Erwerbslosen mitmachen und zur Attion über gehen solle oder nicht. Die gemäßigten Elemente, auch ein Teil ber Kommunisten, erklärten, daß besonders die„ Attion" darin ende, Schaufenster einzuschlagen und zu plündern. Die anwesenden An­hänger der Freien Arbeiter- Union" standen dagegen auf den Standpunkt, daß nur die„ Tat" den Erwerbslosen Hilfe Eringen fönne. Den Arbeitslosen helfe nur ein Sturz der bürgerlichen Re­gierung. Diese Ausführungen wurden allerdings von dem Kommu­nisten Raczewsti als" idiotisch" bezeichnet und er behauptete, daß die Vertreter dieser Ansicht direkt aus Dalldorf " fämen. Zum Schluß nahm die Bersammlung eine Entschließung an, in der wirt schaftliche Forderungen überhaupt nicht erwähnt werden, in der aber gegen das schmutzige Berhalten der EPD. im Landtag" pro­testiert und verlangt wird, daß die ausgeschlossenen kommunistischen Abgeordneten sofort in ihre Rechte wieder eingesetzt werden.

Beisviellose Aufdringlichkeit.

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Der Vorstand mußte sich außerdem mit der definitiven Aufs nahme der der Moskauer Internationale angehörenden Berbände befassen. Die Berbände gehörten der Union bis jetzt provisorisch an. Ueber die definitive Aufnahme hat der Kongreß zu entscheiden. Der Vorstand fam nach reiflicher Prüfung und auf Grund der inzwischen gemachten Erfahrung zu der Auffassung, daß eine Aufnahme unterbleiben soll. Die organisatorischen Voraussetzungen zu einem gedeihlichen Zusammenarbeiten sind leider noch nicht gegeben. Die russischen Kollegen ließen den Vorstand wissen, daß sie es als ihre Pflicht betrachten, innerhalb der Union mit den gleichgesinnten Berbänden ein Propagandatomitee zu bilden, dessen Zwed die Erreichung des Abbruches aller Beziehungen mit dem Amster­damer Gewerkschaftsbund sein soll. Zu dieser die Spaltung herbei­führenden Tätigkeit wollte der Unionsvorstand seine Unterstützung nicht leihen. Beschlossen wurde, dem Internationalen Rongreß der Lebensmittelarbeiter folgenden Antrag zu unterbreiten:

Bon einer definitiven Aufnahme des russischen Verbandes sowie derjenigen Verbände, die der Roten Mostauer Internationale angeschlossen find, ist Abstand zu nehmen.

Der einzelne Arbeiter, der auf der Beibehaltung der Demobil­machungsbestimmungen, des Achtstundentages und der heutigen Mit den genannten Verbänden soll eine Arbeitsgemeinschaft Arbeits- und Betriebsverfassung trotz der Berstümmelung ber geschaffen werden, um einerseits in allen Fragen, die ein Zusammen­deutschen Wirtschaft best ht, entzieht fich felbst die Möglichkeit, auf Der so mächtige allrussische Berband der Holzarbeitergehen erheischen, ein gemeinsames Arbeiten zu ermöglichen, anderer Goldlohn zu kommen, weil er mithilft, eine viel zu große Bahl, wenigstens auf dem Bapier der der weltumfassenden" Roten feits um die Boraussetzungen zu einer wirklichen organisatorischen namentlich unproduttiver Arbeitskräfte in den Produktionsprozeß Gewerkschaftsinternationale auf demselben Bapier angehört, Einheit und der fünftigen Bereinigung zu schaffen." einzustellen und damit den Lohn des einzelnen im selben Berhält wird von einem Zentralfomitee geleitet. Dieses Zentralfomitee er­nis zu drücken. flärt, es fönne sich mit der Politit der Führer des deutschen Holz­Da für den Syndikus der Bereinigung deutscher Arbeitgeberverarbeiterverbandes nicht einverstanben erflären! Rein Mensch hat bände die Arbeiter bereits den Golblohn erreicht haben, läuft sein beses Bentraltomitee um feine Meinung darüber befragt, der fie Programm praktisch auf die Beseitigung des Achtstundentages des einmal ganz gleichgültig, weiter aber für die von der bosschemistischen Betriebsrätegeseges wie aller sozialen Errungenschaften hinaus, die Parteignade abhängigen allrussischen Gewerkschaftsführer selbstver­von den Unternehmern als 3mangswirtschaft" empfunden werden. ständlich ist. Die Propagandisten des täglichen Generalstreifs bis zur Dazu gehört selbstverständlich auch warum auf halbem Wege Weltrevolution sind naturgemäß nicht in der Lage, sich mit einer stehen bleiben? die Gewerbeinspektion, die Sozialversicherung, vernünftigen Gewerkschaftspolitik einverstanden zu erflären. Doch wie überhaupt alle Eingriffe in die heiligen Rechte des Unter das ist ihre Sache, nicht unfere. Es wäre um die deutsche Gewert- Weberstr. 17( fleiner Gaal), wichtige Sigung. Jeder Betrieb hat einen nehmers. schaft sehr übel bestellt, deren Politit sich des Einverständnisses von jener Seite erfreute.

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Wir müssen Herrn Dr. Meisinger erflären, daß wir nicht in der Lage sind, fein Brogramm sehr ernst zu nehmen. Es ist aber durch aus fymptomatisch; so ungefähr stellen sich die Unternehmer die Gleichberechtigung der Arbeitr.ehmer vor!

Der belgische Eisenbahner- und Postangestelltenstreit hat eine weitere Ausdehnung erfahren. Die belgische Regierung hat vier Jahresflaffen der Genietruppen mobilisiert, darunter vor allem Eisenbahner und Telegraphisten.

Achtung! BSPD.- Funktionäre der Gemeinde- und Staatsarbeiter. Jm Bezirkssekretariat, Zimmer 10, ist wichtiges Material zur Berbreitung in den Betrieben abzuholen. Donnerstag abend 7 Uhr bei Böker, Functionär oder einen Vertreter zu entfenden. Der Fraktionsvorstand. BSD. Betriebsräte der Metallindustrie! Dienstag abend 7 Uhr in den ,, Sophiensälen ", Sophienstr. 17-18, Bollversammlung aller Betriebsräte der Gruppe Metallindustrie. Das Erscheinen aller BSBD - Betriebsräte ist bringende Pflicht. Der Fraktionsvorstand. Schiemann. Krüger.

Bictor Schiff, Berlin ; für Anzeigen: Berantwortlich für den redakt. Teil: th. Glode, Berlin . Berlag Borwärts- Verlag G. m. b. S.. Berlin . Drud: Borwärts- Buchpruderei u. Berlagsanstalt Baul Singer u. Co.. Berlin , Lindenstr. 3

Logischerweise müßten die allrussischen Bächter der einzig richtigen Gewerkschaftspolitit es ablehnen, etwa einer Einladung einer Gewerkschaft zu folgen, mit deren Bolitit sie nicht einverstanden Nachdem die Unternehmer jede Marfstabilisierung sabotiert, die find. Nun hat der Borstand des deutschen Holzarbeiterverbandes zu Große allgemeine Butab- Mitgliederversammlung. Mittwoch abend 7 Uhr in Finanzpolitik des Reiches in verderblichstem Sinne beeinflußt haben, feiner Tagung in Kassel die ber Amsterdamer Gewerben Germania Brachtsälen". Chauffeeſtr. 110. Referat über„ Währungsverfall, nachdem sie durch ihre Raubbaupolitik mit der Arbeiterschaft die fchaftsinternationale angefchloffenen ausländischen Bruder Arbeitslohn und Arbeitszeit". Referent: Roll Schweiger vom Bundesvorstand. deutsche Wirtschaft ins Berderben gestürzt haben, finden sie, daß wir verbände eingeladen. Aus dieser Einladung leitet nun das Zentral Daran anschließend freie Aussprache. noch viel zu viel 3wangswirtschaft" haben. Diese Ausführungen fomitee des allrussischen Verbandes der Holzarbeiter das Recht her, tes Syndifus der Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände ebenfalls eingeladen zu werben, um sowohl die Politit des deutschen beweisen var allen Dingen, daß die Geistesverfassung der Unter- Holzarbeiterverbandes auf seinem eigenen Berbandstage zu schmähen nehmer im Grunde im Jahre 1923 genau dieselbe ist, wie sie etwa und herunterzureißen, wie auch die Bolitik der Amsterdamer. Die im Jahre 1830 gewesen ist. Als man damals den Unternehmern ver- Unverschämtheit des öffentlichen Berlangens, zu diesem Zwede zur bot, fechsjährige Rinder bei zwölfftündiger Arbeitszeit auszubeuten, Tagung des deutschen Holzarbeiterverbandes zugelaffen zu werden, schrien fie schon über Zwar wirtschaft. Das wäre der Ruin der mag aus allruffischer Unbefümmertheit heraus erklärlich sein. Doch Industrie. Diese Raubbaupolitit, der noch feine Gewerkschafts- ist damit noch lange nicht gesagt, daß deutsche Gewerkschaften sich bewegung entgegen arbeitebe, hat die Wirtschaftstrifen zu Rata folche Zwangseinquartierung auf ihren Berbandstagen bieten laffen strophen auswachsen lassen. Gestützt auf die von ihnen geförderte müssen. Die boljchemistischen Barteiftipendiaten wollen sie mit Hilfe Martentwertung, betreiben die Unternehmer jetzt dieselbe Raubbau der fommunistischen Partei erzwingen und richten zu diesem Zwed politik urb haben uns in Deutschland eine Wirtschaftskrise beschert, einen Offenen Brief an alle Holzarbeiter Deutschlands ", den die die katastrophale Formen annimmt. ,, Rote Fahne" am Sonnabend veröffentlichte.

Gewinn Auszug

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