Einzelbild herunterladen
 

" 1

Krisengerüchte.

Verbot der Hundertschaften.

Gleiches Recht für alle.

Den beiden rein sozial orientierten Parteien der Bauern Jesse ist der Liberalen das finanzielle. Im Augenblic ( Baranisten") und der Sozialisten stehen die heute herrschen- schickt sich der internationale Geldmensch Sacharoff an, in den Klassen unter verschiedenen Firmenbezeichnungen gegen- Rumänien   einen großen Fischzug zu machen. Er will Rumä­über. Die nationalliberale Partei Bratianus, die bis zum nien sechs Milliarden Lei   borgen, davon vier in Waren gegen Schon seit Wochen fordern die Kommunisten ihre Anhänger zur Augenblick das Land noch immer beherrscht hat, verbindet die eine Provision von 600 Millionen. Daß nicht er allein diese Bildung von proletarischen Hundertschaften auf, so noch in einem politischen Methoden des orientalischen Despotismus mit den Provision" bekommen wird, weiß jeder Kenner der Dinge. Aufruf der kommunistischen   Zentralleitung und anderer fommu­wirtschaftlichen des modernen Kolonialkapitalismus. Die Poli­nistischer Organisationen vom 15. Mai. Tatsächlich sind bereits an tif ist ihr ein Geschäft, das sie direkt in Zinsen umfegt. Sie verschiedenen Orten solche Hundertschaften gebildet worden und in ist nicht etwa Vertreter der kapitalistischen   Klasse, sondern Tätigkeit getreten. Der preußische Minister des Innern, Genosse sucht bloß die Vorherrschaft einer kleinen Oberschicht zu er- Ausländische Agenturen wußten gestern zu melden, daß Severing, hat jetzt durch Erlaß vom 12. Mai die proletarischen halten und diese zu bereichern. Sie herrscht durch ihr Banken- der Reichsaußenminister v. Rosenberg ein Demissions- Hundertschaften aufgelöst. In der Begründung heißt es, daß sich system. gesuch eingebracht habe, das jedoch abgelehnt worden sei. Die die Hundertschaften durch Ausübung polizeilicher Befugnisse, wie Dieses Bank- Bojarentum ist nicht die Vertreterin des Nachricht, die in einen Teil der Auslandspresse überging- sie Straßenpatrouillen und Bostendienst, verbunden mit Leibesvifitation Kapitalismus. Das ist die sogenannte" Nationalpartei". Es war, wie uns gemeldet wird, schon in den gestrigen Wiener und Kontrollen von Personalausweisen der Straßenpassanten", teil­ist kein Zufall, daß sie ursprünglich das provinzielle Gewand Abendblättern verzeichnet, entbehrt nach unseren weise unter gewaltsamer Ausschaltung der berufenen Sicherheits­des Siebenbürgentums an hatte, denn Siebenbürgen   und Informationen jeder Begründung. Das Reichs- organe, staatliche Hoheitsrechte anmaßen; die kommunistischen  Banat sind der kapitalistisch entwickelte Teil Rumäniens  . Sind kabinett hat seine Beratung über die Antwortnoten der En- Hundertschaften seien dazu ausersehen, einen offenen Kampf vor­die Nationalliberalen die in den Orient versezten tente noch nicht abgeschlossen und noch keine Beschlüsse gefaßt. zubereiten und zu führer". Dies wird gefolgert aus den straff diszi­Junker Preußens, so ist die Nationalpartei dynastisch, Bei der heutigen dritten Beratung des Etats beabsichtigt plinierten und unter Beobachtung streng militärischer konservativ in der Gesetzgebung, nationalistisch, aber fon- die sozialdemokratische Reichstagsfraktion Formen und Kommandos hundertschaftsweise oder in Bataillonen stitutionell, legal und in der Wirtschaft kapitalistisch. Die Libe- durch den Mund des Genossen Hermann Müller   ihre Auf- mit Melderadfahrer- und Samariterabteilung zum Zwecke des Be­ralen machen freiheitliche Geseze, aber sie mißachten sie, und fassung von der gegenwärtigen außenpolitischen Lage darzu- weises ihrer Aktionsfähigkeit veranstalteten Aufmärschen, ihren statt der Geseze herrscht die Willkür der Verwaltung bis zum legen. Ihre Vertreter sind zuvor um 9 Uhr morgens zum militärischen Ererzier- und Felddienstübungen, ihrer wiederholt er Morde. Es besteht formell das Briefgeheimnis, aber Reichskanzler gebeten, der dann um 10 Uhr auch die wiesenen Alarmbereitschaft und dem von diesen Hundertschaften bei die Praxis ist derart, daß beispielsweise von diesem Artikel Vertreter der Arbeitsgemeinschaft empfangen will. Gestern verschiedenen Gelegenheiten mehrfach geübten gewaltsamen bestimmt eine photographische Kopie angefertigt worden ist, waren auch Abgeordnete des besetzten Gebietes aus allen Par Vorgehen gegen friedliche Bersammlungen und die im Personalakte des Verfassers in den Archiven der Staats- teien zu einer Besprechung in der Reichskanzlei, an der neben gegen die staatliche Polizei. Hierbei wurde in einigen Fällen die polizei für gelegentlichen Gebrauch aufbewahrt wird. dem Reichskanzler auch die Minister v. Rosenberg und Bewaffnung mit Gummi- und Holzknüppeln sowie mit Schuß­Brauns teilnahmen. waffen festgestellt. Die Begründung sagt weiter, daß nach den Auf­rufen der Kommunisten der Kampf angriffs weise gegen alle

Der große innere Kampf heute ist der zwischen diesen bei­den Parteien. In diesem Kampfe hat die Nationalpartei die

nichtkommunistischen Teile des Bolkes... und legten Endes gegen die verfassungsmäßig festgestellte Regierung" selbst gerichtet

Einsicht in Bayern  ? Knilling über die Notverordnung. München  , 15. Mai.  ( WTB.) Der Staatshaushaltsausschuß des

Robert Schmidt zum erstenmal die Forderung nach Erfassung partei außenpolitische. Mit Verlaub: als seinerzeit Genosse der Sachwerte erhob, geschah es ausdrücklich zu dem Zwed, Garantien für die Reparationsleistungen zu schaffen. Es ist also nicht recht einzusehen, wo die Meinungsverschiedenheiten stecken, von denen die Zeit" Landtages beschäftigte sich am Dienstag mit der fürzlich erlaffenen spricht. Im übrigen braucht man diesen Streit um das Recht Notverordnung der der Erstgeburt nicht tragisch zu nehmen. Die Hauptsache bleibt, daß die Volkspartei hält, was sie durch den Mund des Herrn Stresemann verspricht.

Auch Japan   lehnt ab.

bayerischen   Gesamtstaatsregierung.

Unterstützung der Bauernpartei gesucht und gefunden, obwohl Volkspartei und Erfassung der Sachwerte. ihr vor diesem Bundesgenossen graut, bei dem die Stimmung Herrn Stresemann   scheint die Beachtung, die sein der Revolte immer mehr an Raum gewinnt. Wenn auch ein Auffah im Vorwärts" gefunden hat, nicht ganz angenehm werden soll. Teil der Bauern willig den Nationalisten folgen wird, ein zu sein. Er läßt durch die Zeit" mitteilen, daß zwischen der Das Verbot ist u. E. durchaus berechtigt. Es geht nicht an, daß Teil wird zur Arbeiterschaft gedrängt, weil sie ihm wirtschaft- Auffassung der Volkspartei und der sozialdemokratischen Auf- man irgendeiner Partei gestattet, militärische Formationen zur Be lich und politisch näher steht, der größte Teil lehnt sich aber fassung über die Erfassung der Sachwerte ein grundsähtämpfung eines anderen Boltsteils aufzustellen. Wenn man in gegen die Städter überhaupt auf. Der Städter ist ihm Genlicher Unterschied besteht. Die Sozialdemokratie habe dieser Beziehung eine völlige Freiheit herstellen würde, so muß das darm, Exekutor. Er braucht keinen Kapitalismus und will mit ihrer Forderung innerpolitische Ziele im Auge, die Bolks- naturnotwendig eines Tages zum Bürgerkrieg führen. Land, mehr Land, als ihm die Agrarreform geboten hat. Und hat er das Land, so fann er es nicht verwerten, denn ihm feh­len Vieh und Geräte. Wenn auch die vielen Gerüchte über eine Revolution in Rumänien   unwahr sind, so ist es wahr, daß sehr viele auf die Revolte der Bauern spekulieren. Noch verhalten sich die Arbeiter paffio, sie bauen ihre Organisationen auf und warten ab. Wie lange sie in dieser Rolle eines Zuschauers werden bleiben fönnen, läßt sich nicht abschäzen. Sie allein haben Geduld. Sie unterstützen und fördern alle Bestrebungen auf Industrialisierung und Demo­kratisierung des Staates, sie wissen aber auch, daß die, die heute von ihnen gefördert werden, morgen ihre Gegner sein werden. Inzwischen geht aber die Industrialisierung des Lan­des vor sich. Es sind zuviel Reichtümer da, als daß sie unge­nügt bleiben könnten. Die Liberalen und ihre sonstigen oligar­chischen Spielarten sind imstande, die Entwicklung zu verlang­samen, aber verhindern können sie sie nicht. Sie wissen das auch und deshalb beobachten sie die kleinste Zusammenkunft der Arbeiter mit mehr Mißtrauen als die größte Bauern­demonstration. Gegen die Bauern hoffen sie mit Kanonen fertig zu werden, die Arbeiter sind aber nicht zu bekämpfen; ihre Organisationen kann man zerstören, aber die Klasse bleibt und wächst an Zahl und wirtschaftlichem Einfluß. Sie sind die Bürgschaft für die Entwicklung Rumäniens  . Die Bauern fönnen revoltieren, aber der revolutionäre Faktor in der Entwicklung ist die industrielle Arbeiterschaft. Außenpolitisch steht Rumänien   im Banne des französischen  Franken. Wie es sich einst rühmte, der Gendarm Europas  gegen Sowjetrußland zu sein, so ist es heute bereit, jedes Aben­teuer Frankreichs   mitzumachen. Nur die ewigen Geldnöte dif­tieren ihm manchmal andere Rücksichten. Dazu kommt, daß dasselbe Frankreich   auch der Protektor Ungarns  , und zwar des legitimistischen Ungarns  , ist, obwohl von diesem Rumäniens  Integrität bedroht ist. Aber michtiger als das nationale Inter­

Passiver Widerstand.

Bon Julius Maria Becker  .

Die Japanische   Botschaft hat gestern nachmittag tem Auswärtigen Amt   folgende Antwortnote ihrer Regierung auf die Note der Reichsregierung vom 2. Mai übermittelt:

Die japanische Regierung hat das neue Angebot, das die deutsche  Regierung in dem Memorandum vom 2. Mai 1923 Japan  , den Ber­einigten Staaten, Großbritannien  , Frankreich  , Italien   und Belgien  vorgelegt hat, und das die gesamte Reparationsfrage umfaßt, einer forgfältigen Prüfung unterzogen. Die japanische   Regierung ist nicht in der Lage, sowohl in Rücksicht auf den Gesamtbetrag der Repara­tionssumme wie auf die Modalitäten der Zahlungen und der Garan tien dem Raparationsplan, der den Hauptteil des oben erwähnten Angebots ausmacht, ihre Zustimmung zu geben. Angesichts der Tatsache, daß Japans   gegenwärtiges Interesse an der vorliegenden Frage nicht so groß und so vital ist, wie das der anderen Alliierten, an die die Note gerichtet ist, nimmt die japanische Regierung davon Abstand, sich über die Einzelheiten des neuen deutschen   Borschlages zu äußern. Sie möchte indessen ihren lebhaften Wunsch zum Ausdruck bringen, die deutsche Regierung möge weitere, geeignete Schritte in der Richtung unternehmen, die eine baldige und freundschaftliche Regelung der ganzen Reparations­frage auf einer billigen Grundlage erleichtert.

Ministerpräsident Dr. v. Knilling nahm dabei das Wort zu längeren Ausführungen. Er erklärte, daß die Verordnung mit den Führern der Roalition besprochen worden sei. Sie spreche eine so deutliche Sprache, daß über die Absichten und Ziele der Re­gierungsmaßnahme kein Zweifel bestehen könne, und daß sie nicht noch besonderer Erläuterung bedürfe. Die große Mehrheit des Boltes wolle, daß die verantwortliche verfassungsmäßige Regierung im schweren Abwehrkampf des Boltes das innerpolitische Leben in Bayern   mit fester Hand gegen jeden Versuch der Störung von Ruhe und Ordnung schüße, es habe aber geringe Freude daran, wenn im Parlament immer wieder die gleichen Ziele aufs neue in aller Breite zum Gegenstand weitläufiger Auseinandersetzungen gemacht würden. er die Entwicklung der Verhältnisse in Bayern   nüchtern betrachte, werde nicht in Abrede stellen können, daß der Schritt, zu dem sich die bayerische Regierung entschloffen habe, den unbestreitbaren Be­dürfnissen entspreche.( Zustimmung rechts und bei den Demokraten.) Er werde aber auch, zumal im Hinblick auf die Geschehnisse am 1. Mai, anerkennen müssen, daß der Zeitpunkt für das Bor­gehen der Regierung günstig gewählt war, denn am 1. Mai mußte jeder sich sagen,

daß die Dinge nicht mehr so weiter gehen können, wenn das

Bolt nicht an der Staatsgewalt irre werden sollte. Eine Regierung, die sich ihrer Sorge um die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung bewußt sei, fönnte sich der Pflicht nicht ent­ziehen, der Wiederkehr ähnlicher Borkommnisse mit allen gefeßlichen Mitteln vorzubeugen. Am 1. Mai habe sich die Regierung durchaus

Man riß an Stricken, man schob, man legte sich mit Schultern Der Gegensaß, der zu der Abberufung des Intendanten Hart­an wie ein Hebewerk. Hier aber war ein härterer, massiverer Wille mann von den Geschäften des Vorstandes der Aktiengesellschaft da. Widerpart oder Troß oder Angst, Todesangst steifte und geführt hat, bestand und besteht nur hinsichtlich der Auffassung schwerte diesen mächtigen Koloß, der bleiben wollte und nein" über das Verhältnis der Betriebs- Aktiengesellschaft zur Stadtver­rufen:" nein" gegen das, was sein dunkler Instinkt ihm sagte, plöß- waltung Berlin- Charlottenburg. Bei dieser gegensäglichen Auffassung fich eben gesagt hatte wie ein Ahnen, eine Inspiration, ein lichter erscheint beiden Teilen ein gebeihliches Zusammenwirken nicht mehr Blick im drohenden, sehr nahen, furchttaren Augenblic. möglich. Alle wirtschaftlichen Ansprüche Hartmanns aus seinem Anstellungsvertrage find anerkannt und werden erfüllt werden. Die hervorragenden Leistungen des Herrn Intendanten Hart­mann, ber trotz beschränkter Mittel den Aufbau des Deutschen Opernhauses mit größtem Erfolge durchgeführt hat, werden vom Borstande und Aufsichtsrat anerkannt, wie dies auch anläßlich des zehnjährigen Bestehens des Deutschen Opernhauses im vergangenen beschlossen, Herrn Intendant Hartmann in Anerkennung dieses Ver­Jahre zum Ausdruck gebracht ist. Borstand und Aufsichtsrat haben dienstes zum Ehrenmitglied des Deutschen Opernhauses zu er

Als er spät nach Mitternacht   erwachte, war noch ein Glanz des hurtig zerrinnenden Traumes da. Er hatte gut geschlafen.. Der Traum war licht gewesen, voller Farben, ja voller Mufit fogar. Mufit war ausgeschüttet und rann wie von Grotten im Raum von Auch drüben wurden die Fenster geöffnet. Leben brach in seltsamer Bracht herab. Er hatte sie, aufwachend, noch im Gehör; die Gasse ein. Schritte aus Haustüren liefen herzu. Man half, doch stob in letzter Minute ein Wirbel hinein, Stimmen, gellende, man griff an. Man wollte doch sehen, ob solchem Starrfinn, solcher freuzten sich, hallten nachdröhnend wie in leerem, lichtverwirrtem Bockbeinigkeit nicht Herr zu werden wäre. Und Flüche dröhnten Saal. Die Stimmen hatten ihm aufgewedt.. Eie schwiegen auch herauf:" Vieh! Hole der Teufel dieses Bieh!" nicht, als er auffeß, ins Dunkel starrte, hinhorchte.

Drunten auf der Straße war der. Lärm entstanden. Drunten auf der Straße stritt man sich. Oder kämpfte man? Hieb man cufeinander ein? Ging man sich ans Leben? Denn Schläge wur­den vernehmbar, Stockschläge, eie aufflatschten, auf einen Rücken gezielt waren, die trafen.

Allein es rührte sich nicht und stand, gemauert, bildsäulenhaft. Die Schläge prasselten, fielen nieder im Takt. Oben der am Fenster zitterte um das Tier. Jeht würde es stürzen! Jetzt würden die Knie brechen, die Schemen aber der Nacht, die Treiber, die Dunkel­gesichter mit Beitschen und Stecken befäßen den Sieg. Er schalt und rief in den Taumel hinein: Schinder, Halunken, Schächer!" Man hörte ihn nicht.

-

Ein Hieb hatte getroffen. Das Tier schrie auf.

Doch nein: das war kein Kämpfen Betrunkener; spät Heim­fehrende balgten sich hier nicht. Es ging nicht nachmitternächtig, alkoholgetrübt, um Weib oder Ehre oder sonst, um was man sich streilet. Ein Laut von Klage stöhnte hinein, ein Brüllen erhob sich, Das war nicht Röcheln, nicht Röhren, nicht Brüllen. Das war brach auf, durchschütterte diese Nacht und schredte sie auf, damit sie nur ein Klageton, Aufgestöhn der Kreatur, Schmerzlaut armen Ge­hier Zeuge sei, rief ihn, der eben noch schlief und eingehüllt war in schöpfes, bevor es für immer verstummt. Traum und Musik, daß er als Zeuge sich stelle und da sei, um zu schauen.

Er hatte sich erhoben und war ans Fenster getreten. Die Gasse war dunkel. Man erkannte nichts sogleich. Mehrere Gestalten hielten einen Schatten umringt und der Schatten war es, auf den sie hieben und der Schatten blieb fest wie genagelt, schwankte nicht, ver­schob sich nicht, rückte nicht von der Stelle.

-

Und jener dort oben flierte das Fenster zu, warf sich aufs Bett, erschüttert, empört, angewidert, geschlagen von Scham. Er war ja ein Mensch!

Er hatte vergessen, was dies heißt!

nennen."

-

Ende gut alles gut. Aber vor Tisch las man es anders. Wenn wirklich nur über das Verhältnis zur Stadt Charlottenburg  verschiedene Auffassungen bestanden, hätte man Hartmann nicht Knall und Fall zu entlassen brauchen. Jedenfalls wird die Stadt Charlottenburg   um so mehr dafür zu sorgen haben, daß der Charakter ihres Hauses gewahrt bleibt und sie den ihr gebührenden Einfluß behält.

Eine Gedenkschrift an das erste deutsche   Parlament. Am

18. Mai wird in Frankfurt   a. M. der Tag ter 75jährigen Wieder­fehr der Eröffnung der ersten deutschen   Nationalversammlung   feier­lich begangen. Anläßlich dieses Tages ist eine Gedenkschrift heraus­gekommen, die in Wort und Bild von dem erzählt, was das Jahr 1848 für das deutsche politische und geistige Leben bedeutete. Mehrere Bilder in Kupfertiefbrudt von der Paulskirche, eine Bilder­Und weil er's vergaß, drum mußte ein Echrei der Not den tafel mit den wichtigsten Abgeordneten, zeitgenössische Stiche be­Glanz dieser träumenden Nacht zerreißen, mußte den Frieden der gleiten den Tert. Eine Anzahl interessanter zeitgenössischer Kari­Und der dort oben am Fenster legte sich weit hinaus. Er sah Hülle der Erde zerbrochen und Not und Tod des schlafenden Urseins Artikel berichtet über die Borgänge, die zur Zusammenrufung des schlafenden Giebel erschrecken und aufsteilen, als habe ein Beben die faturen beleuchten die inneren Gründe, die das Jahr 1848 zu feinem äußeren Erfolge führten. Ein umfangreicher historischer icht deutlich genug. Denn Menschen peitschten ein Lier, Menschen ans Ohr des trunkenen Träumers gepeitscht. hatten ein Schlachttier gebracht, mählten die Finsternis und trieben Barlaments geführt haben und folgt den Ereignissen des dent­Und weil er es vergaß, was es heißt, ein Mensch würdigen Jahres. Interessante historische Reminiszenzen aller Art ihr Opfer im Schweigen der Nachmitternacht durch traumwirre zu sein, drum würde er tragen, bewahren und hegen vervollständigen die Gedenkschrift, die auch das Programm des Gassen, um Ecken herum, hin und her wie im Labyrinth. Hier müssen diesen Schmerzlaut der Kreatur in sich, in tönender Tages enthält. Sie ist zum Preise von 750 M. vom Berlage der unten aber, plöglich stußte das Tier, blieb stehen, warf den Kopf in Ohrmuschel ihn haben, damit er ihm deute, wie sehr er Frankfurter   Sozietäts- Druderei, Frankfurt   a. M., zu beziehen. die Luft, nahm den Hauch dieser Nacht in die Nüstern, witterte, ein Mensch gewesen bis heute: ein Schläfer über dem Fluch der ahnte, erschraf; erschrat so jäh, wie nur ein Mensch erschrickt, einer, Natur, ein Träumer über dem Lied der Qual, ein Mörder aus dem plößlich sein greifnaher Tod zur Gewißheit wird, ihn sieht, an tausendsachem Muß, ein Feind jeder atmenden Nähe--- ein die Wand gemalt, aus der Stubenecke winkend, auf der Treppe von Störer, Verscheucher des zitternden, anschmiegenden, treuen, um unten als Doppelgänger ihm entgegenkommend. Der steht und Liebe, Vertrauen so inbrünstig tettelnden Seins. wagt keinen Schritt, nicht vor, nicht zurück. Die Glieder sind starr, O Mensch mit dem Fluch des eisernen Muß! O Gott! wie gelähmt, das Auge verschwimmt, die Bunge zermeltt ihm im

Mund.

Ele schlugen mit flatschenden Stöcken zu. Das Tier ging nicht Intendanten Hartmann und der Deutschen   Opernhaus- Gesellschaft Beilegung des Falles Hartmann. Bon den Rechtsvertretern des von der Stelle. Es spreizte die Beine weit, stemmte sich mächtig wird folgender Vergleich bekanntgegeben: und mit Kraft gegen das Pflaster, das standhielt, wurzelte die Wucht Die schwebenden Differenzen zwischen der Deutschen Opern­seiner Säulen im Boden fest und stand wie aus Erz, dröhnte wie haus- Betriebs- 2.- G. und Herrn Intendanten Hartmann sind gütlich aus Erz, brüllte wie aus Erz. beigelegt worden.

bereitung zur neuen Bremiere Die blaue Hawaii  " aus. Jm Lustspielhaus fallen ab Mittwoch die Vorstellungen wegen Bora des Kunstgewerbemuseums im alten Stunstgewerbemuseum, Brinz- Albrecht­Kunstchronit. Bom 17. bis 31. Mai veranstaltet die Unterrichtsanstalt Straße 7, eine Gedächtnisausstellung für den verstorbenen Lehrer Emil Doepler   d. J.

Niddy Impefoven veranstaltet am 27., vormittags 11%, Uhr, im Schauspielhaus( Staatstheater) eine Tanzmatinee sugunsten ber am 19. bet Wertheim  , Bote u. Bock und an der Theaterkaffe des Ruhrhilfe. Der Borverkauf zu dieser einmaligen Borstellung beginnt Schauspielhauses.

Gustav Wynecken  , durch seine Schulgemeinde Widersdorf bekannt, spricht am 5., 6. und 7. Juni in Berlin  . Begen reservierter Bläge wende man sich an Hellmuth Drechsler, Berlin- Friedenau  , Bederftr. 24.