Sr. 234 40. Jahrgang
Ausverkauft!
Beilage des Vorwärts
Walded Manasses Bestattung.
Dienstag, 22. Mai 1923
Schlauchleitungen von Motorsprigen vorgenommen und angegriffen. Erst nach mehrstündiger Löstätigteit und unausgefektem Waffergebens war die Gefahr beseitigt. Die oberen Gescheffe haben start durch Waffer gelitten. Der Dachstuhl muß voll ftändig erneuert werden.
Erhöhung der Verkehrstarife.
Wie vorauszusehen, wird sich auch die Straßenbahn den du.. die Steigerung des Dollarfurfes hervorgerufenen Preissteigerunge entsprechend anpassen müssen. Eine Erhöhung des Straßenbahn tarifs ist deshalb kaum zu umgehen und die Berkehrsdepu. tation wird sich in ihrer morgen stattfindenden Sitzung mit dieser Frage zu befchäftigen haben. Man rechnet mit der Einführung
Im Krematorium des Friedhofes an der Gerichtstraße, wo Wenn man die Bilanz, die von diesen Pfingsttagen unser Genoffe Balded Manasse so oft vor dem Garg eines gezogen werden muß, besonders anschaulich bezeichnen will, muß lieben Toten geftanden und für die Hinterbliebenen lindernde Worte man tas Wörtchen: Ausverkauft! darüber sehen. Fünf Tage bereits des Troftes gefunden hat, wurde am Pfingstfonntag ihm felber vor dem ersten Pfingsttag waren die D- Büge, ganz gleichgültig, von die Totenfeier bereitet. Wie groß die Schar der Freunde ift, welchem Bahnhof und nach welcher Richtung fie fuhren, ausverkauft. die ihn in seinem wirken geschäht und verehrt haben, zeigte die Wer aber am Pfingstfonnabend die Königgräger Straße passierte, außerordentlich starke Beteiligung an der Feier. Nur einen Teil blieb erstaunt stehen über den Strom von Menschen, der vom An- der Trauergemeinde, die sich auf dem vom jungen Frühling gehalter nach dem Potsdamer Bahnhof mit einer nicht aufzuhaltenden schmückten Friedhof versammelt hatte, fonnte die Hallen des KreGewalt flutete, über diese Menge Menschen mit Kartons und Kof- matoriums aufnehmen. Mit der Familie und den Berwandten des 400- art- Iarifes. Selbstverständlich werten dann auch fern, Schachteln und Schirmen, die zu den Zügen nach den Bahn- des Toten und seinen engeren Freunden standen an seinem Sarg die anderen Berfehrsinstitute ihre Tarife erhöhen. Die Omnibushöfen drängten. Dazwischen fauften vollbefehte Drofoten, tuteten viele Mitglieder der Sozialdemokratischen Parteiorganisation und gesellschaft zur gleichen Zeit mit der Straßenbahn, während Autos, der reine Herenfabbath. Die Bewohner der Straße blidten der Freireligiösen Gemeinde, Bertreter der Bezirksversammlung bie hoch und Untergrundbahn in einigen Tagen folgen aus den Fenstern auf das ungewohnte Schauspiel, das sich schier und des Bezirksamtes Friedrichshain , der Stadtverordnetenver- dürfte. Bekanntlich findet auch bei der Eisenbahn ab 1. Juni ausnahm, als ob eine Welle von Auswanderern vorbeiwogte. Gah jammlung und des Magistrats Berlin , der sozialdemokratischen eine Erhöhung der Personentarife um das Doppelte ftait. Ob fich man sich jedoch diese Menschen, bie nach den Bahnhöfen strebten, Fraftion des preußischen Landtags, Bertreter von Organisationen diese Erhöhung auch auf die Stadt, Ring- und Vorortbahnen ernäher an, konnte man ohne große Schwierigfeiten erfennen, daß es nicht müde und abgchette Arbeitstiere waren, fordern daß fie sozialer Hilfsarbeit, auch der Schiller- und Meift- Stiftung. alle feist und satt ausschauten.
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strecken wird, steht zurzeit noch nicht aus.
Der falsche Lord.
Fünf Dollar für jeden Kuß.
Mit dem grauen Elend endeten die Bergüngungsfahrten eines
Orgelspiel, Sologefang und Quartettgefang des Freidenfer Quartetts leiteten die Feier ein. Berlagsbuchhändler Roth, ein Fragte man am Sonnabend vor Pfingsten in diefen und jenen Freund des Berstorbenen, schilderte den Werdegang des Kämpfers, Geschäften nach diesen und jenen Artikeln, erhielt man zur Antwort: der als Jüngling um Gewissensfreiheit gerungen und Bebaure mein Herr, Kaffee, die besseren Sorten ausverkauft. Nur als Mann für seine Ueberzeugung in unerschütter. noch ganz billiger vorhanden. Tee ausverkauft! In den Schau- licher Treue gestritten hat. Der Redner gedachte der 20 Jahre alten Kaufmanns Schrader, der vor 4 Wochen dem Reisefenstern große Blafate: Margarine ausverkauft! Mein Gott, natür von Manasse heiß geliebten Mutter, die dem schließlich aus der bureau von Meyerhöfer in Königsberg in Preußen mit 51 eng. lich, der Dollar flettert wieder luftig darauf los und man fann nicht Religionsgemeinschaft austretenden Sohn bei all' ihrer Gottgläubig- tischen Pfunden und 784 Dollar durchbrannte. wiffen, in welcher unwahrscheinlichen Höhe er fich nach Pfingsten feit in opferwilliger Liebe fagte: Jch hätte es Dir übel genom- Der junge Mann fleidete sich wie ein Engländer ein, fuhr nach befinden wird. Also heißt es, sich eindeden! Geld ist ja bei so men, wenn Du anders gehandelt hättest; mein Kind soll nicht aus dort mit feinen Pfunden den Cranz und spielte Rücksicht auf mich heucheln." Waided Manaffe verstand es, feine vielen in überreichem Maß vorhanden. Na, und die anderen, müssen Heberzeugung auszusprechen, ohne Andersdenkende zu verlegen. Lord , dem es auf Geld gar nicht anlam. Als er aber eines sich eben damit begnügen, daß alles ausserlauft ist. Vor den Kon- Niemals wurde er müte, tätige nächstenliebe zu üben und Tages beim Frühstück in einer Königsberger Zeitung feinen Streich ditoreien stehen Streitposten, und ihre Plakate follen das Publikum dem Hilfsbedürftigen Hilfe zu schaffen. Landtagsabgeordneter Ge- und feine Beschreibung las, wurde ihm etwas unheimlich zumute. darübre aufklären, daß die Arbeitgeber mit den großen Einnahmen noffe Leid würdigte Manaffes Wirten im Landtag, sein Er verschwand schleunigst über Groffitten und versuchte, in das Memelgebiet zu entkommen. Das mißlang ihm jedoch troß seiner den Angestellten gerechte Tarife nicht bewilligen wollen. Das startes Intereffe an den Aufgaben des Erziehungswesens, feine Ortskenntnis. Jekt fehrte er nach Königsberg zurück und fand eine Bublifum fümmert sich nicht im geringften um die Streifpoften, rege Mitarbeit an den Bildungs- und Kunstfragen. Driskenntnis. Jetzt fehrte er nach Rönigsberg zurück und fand eine es firömt in hellen Scharen zu den Kuchenftätten und am Sonn- Das Andenten tes guten Menschen und treuen Kameraden werde nacht Unterschlupf bei einem Mädchen. Am nächsten Tage legte er die Partei in Chren halten. Ein langjähriger Freund Manasses, die Lord - Kleidung ab, faufte fich neue, ganz einfache Sachen, fuhr abendnachmittag gab es in Berlin Konditoreien, in denen nicht mehr ber Kaufmann Friedländer, mit dem er vier Jahrzehnte in nach Berlin und lette zunächst ganz bescheiden. Bald aber wurde ein Knüppel zu haben war. Alles ausverkauft! Freundschaft verbunden gewesen ist, widmete dem Verstorbenen er dreister, verwandelte abermals seinen äußeren Menschen und An den Feiertagen ftaute sich die Menge in den Ausflugs: Worte des Abschieds. Der demokratische Stadtverordnete Rosen- fühlte sich nach furzer Zeit in den besseren Lokalen der Lebewest lofalen, Ropf an Kopf, ein Kampf um Tisch und Stuhl begann und that gedachte der Arbeit, die Manaffe faft zwei Jahrzehnte hin- ganz wohl. Da geriet er in die Hände einer jungen ,, Dame", die dauerte bis in die Abendstunden an. In vielen Lokalen außerhalb durch im Dienste der Berliner Kommunalverwaltung ge- scheinbar für den reichen Mann in Liebe entbrannte, in Wirklich waren denn bald Bier und Limonade ausverkauft, und blieb nur leiftet hat. Für den Vorstand der Freireligiösen Ge- feit aber gleich ahnte, was es mit ihm auf sich hatte. Sie gab ihm Ueber dreißig Jahre hat Unterschlupf und führte ihn fachkundig" weiter durch die Lebewelt. noch schwarzer Kaffee, der dadurch, daß Wasser drei und viermal meinde fprach Genoffe Harndt. auf denselben Kaffeegrund gegossen wurde, nicht gerade an Güte Manaffe in der Freireligiösen Gemeinde gewirkt und viele Tau- und eines Tages oder beffer eines Nachts nahm die ganze Herrund Wohlgeschmack gewann. Abends in den Kneipen der Stadt fende merden ihn in dan fbarer Erinnerung behalten. Die lichkeit ein plöbliches Ende. Er wurde in einem Repplokal, nachGemeinde hatte den am Sarge ihres lieben Mittampfers nieder, dein ihm feine Dame alles Geld weggenommen hatte, so betrunken dasselbe Bild. Namentlich in den Beinkneipen und Zylinder- gelegten Kranz aus Fliedersträußen grwunden, die auf ihrem gemacht, daß er in eine Droschke gepackt wurde und nach seiner Da er diefe aber nicht mehr deftillen kein unbefehter Stuhl zu haben. Der Unglüdliche aber, Friedhof von den Gräbern der Toten gepflüdt waren, an deren ohnung gefahren werden sollte der ein wenig spät tam, erhielt auch feine Maibowle mehr, weil Särgen einst Manasse zu den Hinterbliebenen gesprochen hat. Bon wußte, mußte er aus der Droschte heraus, ging und faß nun planalles ausverkauft war. Daß diesen Wermsten das Pfingstfest voll- ten alten Toten dem jungen Toten ein legter Gruß! Die Schiller los im Freien umber und stellte sich morgens, als ihn das graue ständig verdorben war, fann man leicht verstehen und begreifen.... und die Kleist Stiftung danften durch Friz Engel ihrem Elend padte, der Kriminalpolizei, die von feiner Beruntreuung in Borstandsmitglied Manaffe für feine Bemühungen zur Linderung Königsberg unterrichtet war. Er besaß nicht einen Pfennig der Not bedrängter Schriftsteller. Engel nannte Manaffe einen mehr. Die Kriminalpolizei ermittelte auch seine Dame" und nasm geistigen Sohn Leffings mit Schillers edlem Bathos und Kleifts Marrn", die der Kriminalpolizei als Diebin schon befannt war. fie ebenfalls fest. Es war eine Margot Nowak, die„ polnische fanatifchem Rechtsgefühl Auch sie hatte sich auf das Feinste neu eingefleidet. Ihrem KavaMit Gesängen endete die Feier. Ueber dem blumengeschmückten fier das Geld gestohlen zu haben, bestritt sie ganz entschieden. Sie Sarg neigten sich die roten Banner der Partei. Unter feifen Orgel- behauptet, ihr Kavalier habe ihr für jeden Kuß 5 Dollar ver
Der Gastod.
Eine ganze Familie vergiffet.
Aus einem offen gebliebenen Gashahn entströmendes Gas hat flängen fant er in die Tiefe. wieder den Tod einer ganzen Familie zur Folge gehatt.
Dachstuhlbrand am frühen Pfingstmorgen.
Unter den Bewohnern des Hauses Koppenstraße 46 er. regte es am Sonnabend Aufsehen, daß die Wohnungstür der Fa Cine böse Pfingstüberraschung wurde vermutlich durch einen milie Weißbrodt verfchloffen blieb. Man fchritt zu einer ge- Brandstifter den Mietern des Hauses Danielmannstr. 44 nahe der waltsamen Deffnung der Tür und fand das Ehepaar Weißbrodt Knobelsdorffstraße in Charlottenburg am ersten Pfingstfeiertag zuteil, somie den Sohn Ernst in einem mit Gas engefüllten Zimmer Früh um 4 Uhr, als noch die meisten der 40 Mieter des großen bewußtlos vor. Die fofort alarmierte Feuerwehr machte Wieder Brundstückes im feften Schlaf lagen, ertönte plöglich Feuerlärm belebungsverfuche, die aber, da die Berunglückten fich schon zu lange von mehreren Seiten. Der Dachstuhl stand an mehreren unter der Einwirfung des Gafes befunden hatten, erfolglos Stellen vollständig in Flammen. Diese schlugen mit blieben. Das Echidfal der Familie ist um fo tragifcher, als die didem Qualm vermischt aus den Bodenfenftern und Luden hell Braut des Sohnes, ein Fräulein K. aus Krefeld , zur Berlokung empor. Die Charlottenburger Feuerwehr erschien auf mehrmaligem rach Berlin gekommen war. Die genaue Ursache des Unglüds Alarm mit mehreren Zügen. Ueber die schon vollständig verqualmten fonnte noch nicht genau festgestellt werden.
Nur eine Episode...
Bon M. Braun.
Der Telegraph meldet ein großes Bergwerksunglüd. Extra Blätter gaben fenfationshungrig einige hundert Tote, Berunglüdte, Berschüttete an. Für einige Stunden wurde überall zuerst von biefem Unglück gesprochen.
Unterbeffen gab es in einer Reihe von Bergmannswohnungen herzzerreißende Szenen des Kummers, der Antiage, der Berzweiflung.
Unterbessen gab es Millen, weit ab vom Schuß, wo zur gleichen Stunde die Aktionäre ihre Dividenden überschlugen, einen Sturz ihrer Papiere fürchteten und nervös darüber nachdachten, wie sie am glaubwürdigsten der leichtgläubigen Deffentlichfeit die abfolute Schuldlosigkeit der Bergwerksbefizer an diesem Ungfüd unterbreiten
würden.
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Man einigte sich zunächst darauf, die eigene Humanität ins rechte Licht zu rüden: Also fef schon einige Minuten später die Drahtnachricht durch das Land von einer geftifteten fiebenstelligen Baby bes arg umbequemen nach außen hin fagte man tieftraurigen Unfalls. Die Summe bedeutete im Verhältnis zu der Schädigung der Betroffenen und zu den Gewinnen der Herren ein Trinkgeld aber das Deforum war gewahrt. Dann gab man einen Bericht an die Zeitungen, ber die sozialen Bemühungen und die Sorge für die Betriebssicherheit ins rechte Licht fetzte, d. h. man färbte solange, bis es nach etwas aussah. Und dann erinnerte man fich, daß man eigentlich doch schon zu lange mit der uner quidfichen Angelegenheit befaßt war und ging au einträglicheren gefchäftlichen Fragen über.
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Im tapitalistischen Profitstreben nach stets vergrößerter Ausbeutungsmöglichkeit war dech schließlich die ganze Angelegenheit nicht mehr als eine Episode.
Ja, nehmt alles in allem: nur eine Episode...
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Indessen ist das nur eine von den fleineren Episoden. Der Moloch mit dem Januslopf, auf dessen Stirnen Rapita fismus und Militarismus eingegraben stehen, fennt größere, mit 3wed und Absicht herbeigeführte und wohlorganisierte Epifcben, gegen die die erzählte ein Kinderspiel ist.
Kapitalismus und Militarismus brauchen zu ihren höheren Zielen" Geschehnisse von einem fo graufamen, graufigen und schred lichen Ausmaße, baß einem das Blut erstarren tann. Siehe die Ruhr
Treppen und mehrere mechanische Leitern wurden schleunigft fünf Bom Ruhr, abenteuer" und gab feiner Weisheit Krönung in den Worten: Es ist möglich, daß es nicht so bald zu einer friedlichen Berständigung beider Seiten fommen wird, denn es ist schwer, den Ausweg aus der Krisis zu finden, aber es ist wahrscheinlich, daß bas Ruhrabenteuer schließlich nur eine Episode im Prozeß der Bercinigung zweier Industrien sein wird.
Milliarden
Deutsche und Franzosen lassen dabei ihr Leben. an Bolfsvermögen gehen auf französischer wie auf deutscher Seite verloren, statt der blutnotwendigen Berständigung wächst die Welle des Hasses riesengroß, zwei große Kulturvölfer werden ihre beften Kräfte daran vergeuden, und die Klage, das Leid, die seelische und leibliche Not find namenlos. Und doch alles nur eine Episode...? Barum bas, warum?!
Soll es denn ewig wahr bleiben, das Wort Hegels, daß die Menschen nichts aus der Gefchichte lernen? Bann schwören wir uns, Brüder im Often und im Westen, im Norden und im Süden, daß diese Episode sein wird.
sprochen, und sie habe sich felbft bezahlt gemacht, weil er zuleht doch nicht mehr habe rechnen fönnen. Geld fand man auch bei der polnischen Marry" nicht. Endlich aber gestand sie daß fie einen Teil des Kußhonorars bei einem Kaufmann in der Dranienburger Straße in Tepot gegeben habe. Dort wurde es beschie nahmi.
Der Ankauf von Gold für das Raid durch die Reichsbant und Bost erfolgt bis auf weiteres zum Preise von 180 000 m. für ein 3wanzigmartstüd, 90 000 m. für ein Zehnmartstud. Für ausländische Goldmünzen werden entsprechende Breise gezahlt. Der Anlauf von Reichssilbermünzen durch die Reichsbank und Post erfolgt bis auf meiteres zum 3500fachen Betrage des Rennwertes.
berichtet. Die Flintbergwerfe liegen am rechten Ufer der Trouille bei Monz, in einem Streideplateau mit dünner Schlammdede. Hier wurden auf einer fleinen Fläche neun Schächte von 14-16 meter Tiefe entdeckt, und es wird vermutet, daß dort noch hunderte folcher Bergwerte der Borzeit liegen. Bisher find nur zwei dieser Schächte genauer erforscht. Obwohl auch näher an der Uferfläche Flintlager vorhanden sind, strebten die Menschen der Steinzeit doch in größere Tiefen, um hier das beste Material an Feuersteinen für die Her. stellung ihrer Werkzeuge zu finden. Die wertvollen Schichten find nur 50 Zentimeter start, und der Bergmann mußte sich in liegender oder fauernder Stellung seinen Weg bahnen. In dem einen Schacht find an den Wandungen paarweise einander gegenüber Löcher angebracht, die offenbar zum Einfeßen von Holzstreben quer über den Schacht hinweg dienten; so war eine Art Leiter zum Ein- und Aussteigen gebildet, die spiralförmig angeordnet war. Bon der Schacht. fohle strahlen nach allen Richtungen Stollen aus, und zur Stügung der im Lauf der Zeit entstehenden Gewölbe wurden in Abständen Pfeiler ausgepart. Man förderte etwa 150 Aerte von Feuerstein ans Licht, wie sie den Bergleuten beim Abbau als Werkzeuge gebient hatten; fie waren offenbar nach erfolgter Abnugung weggeworfen. Auch Hämmer, Sandsteinblöcke wurden gefunden. An den Kreide. wänden der Schächte und Stollen bemerkt man überall Spuren der Bergwertsagt. Die Ausgrabungen werden jeht wieder aufgenommen und voraussichtlich noch wertvolle Ergebniffe zeitigen.
Die irische Sprache. Der neue Freistaat Irland sucht zwar, wie 3. B. auf seinen Marfen, die alte irische Sprache wieder zur Geltung au bringen; fie ist aber in Wirklichkeit beinahe verschwunden, und wenn es auch eingeine Zeitungen gibt, die irisch geschrieben find, so Die Wirkung der Röntgenstrahlen. Eine gegenwärtig in wird die Sprache im allgemeinen doch nur noch von einem fleinen Bruchteil der Bevölkerung verstanden. Die Gesellschaft zur Er- Baris tagende wissenschaftliche Stommiffion beschäftigt sich mit unter. haltung der irischen Sprache" hat daran nicht allzu viel ändern fuchungen, inwiefern die X- Strahlen eine Gefahr für die in ihrem fönnen. Und doch ist das Irische eine schöne und interessante Sprache. Wirkungsfreis befindlichen Lebewesen bedeuten. Zu diesem Zwecke Allerdings ist sie im Laufe der Zeit, wie der Boltstörper felbft, ver- wurden Versuche mit den Strahlen vorgenommen und ihre Fern. fümmert. 38. v. d. Lage sagt darüber:„ Die beibehaltene Ortho- wirtung troj entgegenstehender Hindernisse geprüft und aufgezeich Sodann wurden einige Tauben und Kaninchen dem Wirgraphie macht dem Auge die alte Klangfülle der altirischen Wörternet. fenntlich, das Ohr vernimmt nur einen Brozentfaß derselben; so fungsbereich der Strahlen in verschiedenen Entfernungen vom hört man in dem Bort dearbratair, d. i. Bruder, nur 6 Laute, Apparat ausgelegt; nach Berlauf mehrerer Stunden wurden die Ber. während es aus 11 Buchstaben besteht. Dennoch macht noch immer änderungen festgestellt, die in dem Organismus dieser Tiere durch Ganz besonders fann der Ire z. B. ich bin" in sieben verschiedenen Weifen fagen; aber gilt es, durch Versuche die bisher behauptete schädliche Birdie Fülle mancher Formen dem Lernenden viele Schwierigkeiten; so die Bestrahlung hervorgerufen worden waren. jebe wird nach bestimmten Gefeßen angewendet. Ein besonderer fung der Strahlen auf den menschlichen Organismus nachzuprüfen, Reichtum der Sprache ist ferner der Wegfall oder die Veränderung um ihr begegnen zu fönnen. Obgleich ein abschließendes Urteil der der Anfangsbuchstaben, die den fremden Gelehrten das Eindringen Kommission bisher noch nicht vorliegt, geht die von einem hervor. so unendlich erschwerten. Beannait Segen- fann werden zu ragenden Mitglied geäußerte Ansicht dahin, daß unter Beobachtung Kirche zu c ill und zu g- cill; der bereits erprobten Schuhmaßnahmen die Gefahren für den Men beannait und zu m beannait, eill votalisch onlautende Subftantive dagegen fehen ein n oder th oder schen bei einer Fernwirkung nur gering find. ein h davor, und alle diese Beränderungen treten je nach Berbindungen der örter mit verschiedenen Sagteilen ein. Der große deutsche Sprachforscher Bopp hat mit ftaunenswertem Scharfsinn nachgewiesen, daß diefe fämtlichen Aspirationen und Ellipsen der heutigen irischen Sprache Ueberreste und Nachwirtungen alter Kafus anwendungen find.
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Barbara Kemp wird nach ihrem Gastspiel an der New Gorter Metropolitan- Oper am 28. Mai zum erilen Male im Rahmen eines Konzertes mit dem Philharmonischen Orchester auftreten. Programm: Straus, Wagner, Schillings.
Vorträge. Mittwoch, 7%, Uhr spricht im Nathans Friebenau, Bergwerte der Steingeit. Das Material zu den Steinwerkzeugen Saal 41, Bibliothekar Stönig über: Dret Selbstbiographien aus dem Der russische Außenminister Tschitscherin tam von Lausanne der Steinzeit, die oft schon eine hervorragende Stunftfertigkeit zeigen, 18. Jahrhundert.( Jung- Stilling, Karl Philipp Mori, Meich Bräker.) zurüd und ließ fich interviewen- fommunistische Minister und wurde durch einen regelrechten Bergwerksbetrieb gewonnen. Diese Eintritt frei! Zeitungen machen das genau so wie andere, und zwar von dem Tatsache ist erst durch neuere Ausgrabungen belgischer Mufcen er Im russischen Posts und Telegraphenwesen wird das metrische zuffischen Kommunistenblatt Jfweftja". Er fagte auch allerhand wiesen worden, über die Dr. Gradewig in leber Land und Meer" System vom 1. Juli an eingeführt,
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