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Der Hamburger Kongreß. Die Reaktion in Ruhland und Italien . Hamburg . 23. Mot. Vorsitzender Wallhead(Enolond) eröffnet gsgm 10 Uhr bis Sitzung mrt der Mitteilung, daß nach einem Schreiben der Sozialrevolutionären Partei Rußlands die von ihr ge- zwählten Vertreter zu dem Internationalen Sozialistischen Arbeiter. kongreß nicht erscheinen können, da sie, zum Tode verurteilt, von der russischen Regierung im Gefängnis festgehalten werden. Ferner wird ein Schreiben der Ungarischen Sozialdematrati, schen Pariei verlesen, nach dem auch deren Delegierte durch das H 0 r t h y-System an ihrem Erscheinen in Hamburg oerhindert sind. Ms zweiter Referent zu Punkt 2 der Tagesordnung:Der Kampf gegen die internationale Reaktion" nimmt das Wort Kbramowitfch-Rußlanö Das SchiLfal der Arbeiterbewegung in der ganzen Welt wird vielleicht auf Jahrzehnte hinaus von der Entwicklung der Kräfte in Rußland beeinflußt werden. Das russische Problem ist schon längst eine Angelegenheit des internationalen Proletariats ge» worden. Wir haben in Rußland vor der Revolution ein feudales Land gehabt. Jetzt ist der Feudalismus vernichtet. Die Bauern- masse besteht jetzt aus lauter kleinen freien Eigentümern. Der überaus mächtige Kapitalismus, der vor dem Kriege existiert«, ist verschwunden. Wir haben aber jetzt eine neue bürgec- liche K apitalisten klass e von Fabrikanten. Die bolsche- wistische Partei, die 1917 die Macht an sich gerissen hatte, hatte sich bekann-lich zum Ziele gesetzt, ein kommunistisches Gemein» wesen zu errichten. Sie wissen, was aus diesen Plänen der Sowjetregierung geworden ist! Statt einer klasienlofen Gesellschaft haben wir jetzt wieder eine privatkapitalistische Gesell» schaft mit verschiedenen Klassen. Eine Revolution mit solchen prak.ischen Ergebnissen müssen wir ein« bürgerliche nennen. Jedenfalls ist es eine mißlungeue prolekarische Revolution. Die Kommunisten suchten ihr« Ziele durchzusetzen mit Hilfe einer gewaltsamen Diktatur. Das Resultat ist eine kolossale Vernich» tung von Produktionsmitteln. Die Landwirtschaft ist aus Sv bis 60 Proz. der Produktion vor dem Kriege gesunken, die Jnoustri« auf etwa 16 Proz.! Wir hatten vor dem Kriege in Ruß » land eine stark« Arbeiterklasse, jetzt find nach den Angaben Trvtzkis höchstens 3 bis 4 Millionen Arbeiter in Rußland beschäftigt. Das bedeutet eine Verminderung der Arbeiterklasse um SS Proz. shört, hört!) Das Bauerntum herrscht in Rußland . Der Einfluß der Arbeiterklasse ist ungeheuer vermindert. Der Rückzug der Bolschewisten in ihrer Politik ist insofern nur ein tellweiser, als sie wohl den Handel und die kleine Industrie frei- gegeben haben, aber die großen Betriebe in den Händen des Slaates behalten. Außerdem ist der Grund und Boden in Händen des Staates. Mt diesen beiden Machtfoktoren neben der Diktatur der Sowsetregierung und Roten Armee hofft Trotzki trotz. dem noch, den Sozialismus in Rußland durchsetzen zu können. Trotzki hat auf dem letzten Kongreß der Bolschewisten vor einigen Wochen selbst festgestellt daß das, was 1922 produziert worden ist, mit kolossalem Defizit produziert wurde. Es sei überhaupt nicht festzustellen, ob mit Gewinn oder mit Defizit gearbeitet worden ist! Die Staatsbetrieb« arbeiten nach den eigenen Angaben Trvtzkis mit unrichtigen Kalkulationen. (hört, hört!) Staatsbetriebe in Zweigen, die unier dem privat» kapitalistischen Regime großen Gewinn gemacht haben, arbeiten mit großem Defizit und sind nicht konkurrenzfähig gegenüber der Privatindustrie. Gegenüber den landwirtschaftlichen Produkten sind die Produkte aus den industriellen Staatsbetrieben zwei bis dreimal teurer. Die Schuld liegt nach den Angaben Trvtzkis, Lenins und nach einer offiziellen Untersuchung sk c m m;'l i cm darin, daß der Staats» apparat zu teuer arbeitet. Wir haben in Rußland bekanntlich nach der Verfasiung das Rälesystetn, dieIdeale Arbeikerdemolratie". Ich weiß, daß es viele Genoffen im Auslande gibt, die die ge- schrieben« russische Verfassung für die idealste halten. Aber in Wirk» lichkoit liegt es fo, daß wir in Rußland eine despotisch» D i�k» tatur der Kommunistischen Partei haben. Das wäre allein auch nickst entscheidend, aber die hauptfache ist, daß die Rät«. die Sowjets, gar nimt existieren. Kein Arbeiter, der nicht Mitglied der Kommunistischen Partei ist, hat das Recht, etwas frei zu sagen, zu schreiben, noch eine Versammlung abzuhalten. Es ist in Rußland jetzt keine andere Presse möglich als die kommu- nistüche, keine anderen Versammlungen werden geduldet als kommu» niftsche. Wer sich sonst ein freies Wort herausnimmt, wird ein» aekerkert. Und nicht einmal innerhalb der Kommunistischen Partei existiert Redefreiheit. Keine ander« als Rosa Luxemburg hat schon 1918 glänzend dargetan, wohin diese Entwickbmg führen muß: sie schrieb:Wenn wir in Rußland die Demokratie vernichten, so vernichten wir damit auch das Sowjetsystem. Wir ver» schütten die lebendigen Quellen, aus denen die Arbeiterklosse emporwachsen kann." Einer der angesehensten Kommunisten hat sehr richtig gesagt:Es ist leichter, mit Hilfe von Kavallerie einen Staat zu erobern als einen Genossen großzuziehen." Die unbeschränkte Staatsbureaukratie, eine allmächtige Eebsimvolizei und die Rote Armee , die immer stärker wird, sind die Säulen, auf die sich das jetzige Regime stützt. Das Bauerntum wird bereits von der neuen kapitalistischen Klasse untergeordnet, das zeigt sich in der kolossalen Abnahme der kommunistischen Bauern Mitglied» schasten. Gibt es einen Ausweg aus dieser Loge? Wir denken nicht an irgendeine Intervention von außen, die gestern hier einmütig abgelehnt wurde. Ein Ausweg wäre nur möglich, wenn wir durch die innere Kraft der russi­schen Arbeiter und der revolutionären Bauern den Entschluß fassen und durchführen könnten, auf das Svstem der Diktatur zu ver- zi ch t« n und auch in Ruhland zur Demokratie überzugehen. Wir können die kapitalistische Entwicklung m Rußland nicht auf» halten, ober wir können an Stelle eines despotischen Kapitalismus, der in Rußland zu nichts anderem führen könnt« als zum Dona» partismus, einen demokratischen Kapitelismus setzen, der zwar auch keine Verwirklichung der Ideal« der Arbeiterklasse war«, ober doch«in Boden, auf dem«in« frei«, entwicklungsfähige Arbeiter» bewegung emporwachsen könnte, die uns den wirtschaftlichen Auf» stieg brinigen würde und Rußland in eine Demokratie verwandeln könnt«.(Fortsetzung in der Morgen-Ausgabe.) Towarisch Janus. DieRots Fahne" von heut«. Mittwoch früh, erinnert an den berühmten Tempel des altrömischen zweigesichtigen Gottes, dessen Namen ja auch noch heute in dem Redaktionssowjet der Moskau » fahne fortlebt. Wie jener Jan»»«iwrs-its ein friedlichss Gesicht und andererseits eine kriegerische Miene machte, so bringt das Ianusblatt heute auf der ersten Seit- ein Schreiben, in dem ein stramm kom» munistischerInt. Aktionsausschuß geg. Krieg sgeiahr und Faschismus" das Präsidium des Hamburger internationalen Sazialistenkongresses brüderlich mitWerte S-Nossen!" anredet: auf der Beilage h'sselben Blattes aber schreibt A. R. über denselben Hamburger Kongreß unter der UeberschriftDie schwarzrotgelben Faschisten". als welche noch ganz besonders ein« Anzahl Teilnehmer des Kon» gresses benamset werden. Was soll da so ein einfach-schlichterFahne"»L«ser denken, der die höheren Weihen des Moskauer Jesuitenordens noch nicht emp- fangen hat: Wie, die Kämpfer gegen den Faschismus nennen Faschisten ihre werten Genossen? Wir fürchten, es wird heute mancher brave Towarisch etwas benommen herumgehen und den verschwiegenen Stoßseufzer tun:Ich verstehe die Welt nicht mehr, ich kenne mich nicht mehr aus!"

Die neuen Spiel- unö Spsrtplatze.[ Die Spiel» und Sportplatzflächen von Verlin, verglichen mit denen anderer Großstädte, stehen der Größe nach an letzter Stelle. Die Spiel- und Sportplatzfläche pro Kopf der Bevölkerung beträgt: Mannheim 4,7, Altona 3,0, Lübeck 2,5, Hannover 2,05, Breslau 1,6, Magdsburg 1,5, Kiel 1,5, München 1,26, Dortmund 1,2, Halle a. d. S. 1,18, Frankfurt a. M. 1,1, Bonn 1,0, Köln 0,96, Bochum 0,9, Braun- schweig 0,9, Leipzig 0,9, Barmen 0,6, Dresden 0,5 Königsberg 0,5, Berlin 0,4 Quadratmeter pro Kopf. Sehr verschieden ist nun die Spielplatzfläche pro Kopf der De- völkerung, wenn man die Berliner Bezirke miteinander vergleicht. Hiernach stehen Steglitz (1,22 Quadratmeter pro Kops), Lichtenberg (1,57 Quadratmeter pro Kopf) am günstigsten. In den Innenbezirken 1 bis 6 sind es nur 0,1 Quadratmeter pro Kopf, während die übrigen Bezirke alle unter% Quadratmeter pro Kopf Spielplatz. fläche zurückbleiben. Dabei ist die Spielwiese Treptow nicht einmal bei Treptow mitgerechnet, sondern den Jnnenbezirken zugute ge- rechnet. Auch hier zeigt sich also, daß in der Mehrzahl der Bezirke auch nur etwa ein Sechstel desjenigen Raumes an Spielplätzen vor- Händen ist, der unbedingt geboten wäre. Nord- und Süddeutschland stehen in dieser Beziehung schon heute viel günstiger da. Die wehe Entfernung der Berliner Peripherie muß durch eine reichliche An- age von Spielplätzen ausgeglichen werden. Die Anlage von Spiel» platzen im Stadtinnern ist selbstverständlich sehr schwierig, weil d?e Freiflächen fehlen. Deswegen muß man in Außenbezirken Spie«. wiesen anlegen, die sowohl von den Bewohnern der Außenbezirke

flchtung!- Parteigenossen! Sonntag, 27. Mai, findet in Berlin im Anschluß an de» Hamburger Weltkongreß eine Große internationale Kunügebung* statt. Es werden Redner aus den verschiedenen Ländern sprechen. Nähere Mitteilungen folge». Der Bezirksvorstand Groß-Berli«.

reichlich besucht werden können, und die andererseits auch von den Innenbezirken aus leicht zu erreichen sind. Der neu« Sportplatz Hippodrom bringt den Bezirken Tier- garten, Wilmersdorf. Schöneberg , Charlcttenburg einen Zuwachs an Spielflächen von rund- 33 000 Quadratmetern und wird etwa 490 000 Einwohnern Gelegenheit zur sportlichen Betätigung geben. Der dicht besiedelte Nordwesten und Norden erhält drei neue Anlagen: Volkspark Iungfernheide. Volkspark Schönholzer Heide und Sportplatz Scharnweberstraße. Der Nord» csten erhält die Volksparkanlage am Faulen See, die mitten im Bezirk Weißens« für 54 000 Einwohner angelegt wird. Im Südosten werden di» M o o rw i e s e n in der Wuhlheide, die eine Verbindung zwischen Wuhlhcide und Treptower Park herstellt, zu einem Volkspark ausgebaut. Rund 220 000 Quadratmeter Spiel» flächen sollen hier gewonnen werden für etwa 136 000 Einwohner. Der Volkspark Hasenheide mußte noch zurückgestellt werden, va die hohen Kosten und Schwierigkeiten bei dem Erwerb des Geländes es gebieten. Schöneberg erhält den Dominicusplatz, Steglitz den Platz Ringstraße, und Wilmersdorf den Platz R e i n e r z» st r a ß e. Schließlich wird noch am Bahnhof Eichkamp eins 208 000 Quadratmeter große Fläche geschaffen, hauptsächlich als Uebungs» und Wettkampfstätte für die im Westen beheimateten Sportvereine. « Der städtifcheSportplatzinBritzistin niederträchtiger Weise beschädigt worden. Es würben sämtliche Fensterläden der Umtleidebaracke mit Gewalt aufgebrochen. Baumpfähl« und Warnungstafelnge stöhlen, große Aefte von den Kastanien» bäumen abgerissen. Die Täter sind erfahrungsgemäß stets halb» wüchsige. Solche Zerstörungswut ist besonders bedauerlich in einer Zeit, in der alle Kräfte am Werke sind, Spiel- und Sportplätze für die Jugend zu schaffen._ Die versthwunöenen Gläser. ,Ein Dummerjungenskreich. Durch welch nichtige Dinge jemand nicht nur seine Stellung verlieren, sondern auch noch eine Anklage wegen Dieb- stahls sich zuziehen kann, zeigte eine Verhandlung vor dem Schöffengericht Wedding . Der Eisenbahnanwärter Bruno I. hatte sich unter der Anflöge des Diebstahls zu verantworten. Der 26jährige junge Mann, der bei der Eij-nbahiwerwaltung tätig war, hatte eines Tages mit zwei Altersgenossen im Balinhofs- restaurant des Stettiner Bahnhofs gezecht. Am Büfett hatte ihnen die jugendliche Büfettdame Schnäpse kredenzt und nachdem mehrere Lagen getrunken waren, beschlossen die drei jungen Leute im Heber mut. der Dam« einen kleinen Streich zu spielen und sie zu ängstigen. Ms sich das Fräulein einen Augenblick entfernt hatte. steckten sie die drei Gläser ein und gingen davon. Die lunae Dame war bei der Rückkehr sehr erstaunt, daß nicht nur die Gäste, sondern auch die Gläser verschwunden waren. Sie war sehr beunruhigt, da sie die Gläser, die jetzt n» ziemlich hohem Preis stehen, ersetzen mutzte. Sie suchte den Angeklagten in seinem Bureau auf und dieser gab die beruhigende Antwort, daß die Sache nicht so schlimm sei, da es sich nur um einen Scherz handele, und daß sie die Gläser wiederbekommen würde. Die Sache hatte aber schon eine üble Wendung bekommen, denn es rvar bereits von dem Gastwirt Anzeige erstattet worden, die bewirkt hatte, daß der Angeklagte sosort seines Pastens enthoben wurde und überdies sich mm noch wegen Diebstahls zu verant» warten hatte. Auf Befragen von R.-A. Dr. Schwindt mußte die Büfettdame, Fräulein St., zugeben, daß sie bereits dem Vorsitzenden des Betriebsrates, der im Interesse des jungen Mannes handeüe, die Erklärung abgegeben hatte, daß sie die Sache nur als einen Dummenj'ungen st reich betrachtet hätte. Da die Zeugin dies auch vor Gericht bestätigte, waren Staatsanwalt und Verteidiger mit dem Gericht der Meinung, daß die Sache zwar ein dummer Streich gewesen sei, aber noch immer nicht das strafbare Vergehen eines Diebstahls«itthove. Das Gericht kam daher zu einer Frei- s p r e ch u n g.' Der Verteidiger bat um schriftliche Ausfertigung des Urteils, da er versuchen will, die Wicdereinstellung des Ange- flachen bei der Bahn zu erreichen. Aener im Luftschiffhafen in Staaken . Am Dtenstagn ochmittag wurde d« Spandauer Berufsfeuerwehr nach denZeppelin-WerkeninStaaken gerufen. Ms sie an der Brandstelle ankam, stand die früher zu den Zeppeiin-Werken gehörig« chemische Fabrik, in der jetzt Beleuchtungsgegen- stände Wunderkerzen für Weihnachtsbäume usw. hergestellt werden, in solcher Ausdehnung in Flammen, daß sofort mit zwei Q» und zwei E-Rohren von Motorspritzen kräftig Wasser gegeben werden mußte. Um die angrenzenden Zeppelin-W?rke zu schützen, wurden von Branddirektor Kreiß alle Vorsichtsmaßnahmen scknellstsns getroffen und so durchgeführt, daß in der sechsten Stunde je« Gefahr beseitigt war. Die Entstehungsursach« war nicht mehr

festzustellen. Ms die Feuerwehr erschien, war der Brand schon über seinen Herd hinaus. Der Schaden soll erheblich sein. Die Lichterfelder Feuerwehr wurde wegen eines großen D a ch st u h l- b r a n d e s nach dem hindenburgdamm 97 gerufen. Sie mußt« unverzüglich von 5 Uhr an mit mehreren Schlauchleitungen löschen, um des gefährlichen Feuers Herr zu werden. Der S ch a d e n soll sich wie bei dem Dachstuhlbrand in der Danckelmonn- sttaße 44 auf viel« Millionen Mark belaufen. Angeblich soll Brandstiftung vorliegen. Die Mutter um S Millionen Mark bestohlen. Seine Mutter hat ein 22 Jahr« alter Erwin Lippmann aus der Mexandrinenstraß« um 5 Millionen Mark bestohlen. Der junge Mann hält sich schon sett einem halben Jahre von der elterlichen Wohnung fern und pflegt sich an den Bahnhöfen herumzutreiben. Nur ab und zu kommt er noch zu den Eltern. Lippmann wußte nun, daß seine Mutter von einer Reise zurückkehrte. Er erwartete sie am Schlesischen Bahnhof und erbot sich, ihr d e n Koffer nach Hause zu bringen. Während die Frau im Innern eines Sttaßenbahnwagens Platz nahm, stellte sich der mißratene Sohn mit dem Koffer auf die vorder« Plattform. Kurz vor der Brückenstraß« sprang er ob und verschwand mit dem Koffer, der für 5 Millionen� Mark Wäsche, Damenflerder, Stiefel und anderes enthielt. Der Flüchtig«, der ohne Zweifel versuchen wird, seine Beute möglichst bald zu Geld zu machen, trägt einen Re-s-nmantel, ein« Mütze, ein graues Jackett und eine dunfl« Hose. Mitteilungen zu seiner Ergreifung nehmen die Kriminalpolizei des 13. Reviers und Kriminalkommissar Gennat im Polizeipräsidium entgegen. Eine doppelte Enttäuschung erlebten zwei Einbrecher, Karl Rasch und Wilhelm Stet n. Sie hatten es auf die R e- gistrierkasse eines Apothekers in der Residenzstraße zu Rei- nickendorf abgesehen. Sie drangen mit Nachschlüssel ein. fanden aber nichts in der Kasse. Vor Wut zertrümmerten sie mit einem Stein die Schaufensterscheibe. Di« leere Registrier- kasse luden sie auf einen mitgebrachten Handwagen, um sie zu ver- kaufen. Auf dem nächtlichen Heimwege aber fielen sie mit ihrem Transport einer StreifederSchutzpolizei auf, die sie f e st» nahmen. Am nächsten Morgm wurde der Einbruch entdeckt und die Herkunft der Kasse festgestellt. Im Krankenhaus Bethanien sind kürzlich mehrer« Kästen Kran kengeschichten gestohlen worden. Wegen des hohen wissenschaftlichen Wertes wird dringend um Rückgabe gegen hohe Belohnung gebeten. Der deutsche Volksgesaugverein aus Wien bat leine Konzertreise durch Deutschland heute angetreten. Am LS. Mai mittags 3 Uhr wird er in Berlin am floo eintreffen. Das Hauptkonzert wird am. Mai 7'/, Nkr abend? in der Philbarmon!- stattfinden. 325 Männer und Frauen werden unter der künstlertschen Leitung tdreS Cöordirettors Karl Liebleitnrr die schönsten albenländischen VolkSgesänge vortragen und insbesondere mit ihren charakteristischen kunstvoN verschlungenen Cborjodlern einen tiefen Einblick in die«rwüchfige Musikalität deS' österreichischen VolksempfindcnS geben. Zeugen gesucht. Durch ein Fuhrwerk von hinten überfahren wurden zwei Radfahrer, eine Dame und ein Herr, am 2. Feieriaa, abcndS um 09'/, Uhr, am Knie, auf der Charlottenburger Chaussee, von einem hinter ihnen fahrenden Wagen. Der Kutscher fuhr Im Eiltempo davon und binterliess die Ucbersahrenen ihrem Schicksal. Die Verfolgung wurde von Radsahrern aufgenommen. Diese imd alle, die diesen Unfall mitan gesehen haben, werden gebeten, ihre Adresse an Abraham, Oranien- burger Straße 26 II, zwecks Strafverfolgung abzugeben. Gemeinschaft proletarischer Freidenker, 14. Bezirk Neukölln. Die Mitgliederversammlung findet heute in den Hohcnstausensälen, Kott- buser Damin, abends 7'/., statt. Vortrag mit Experimenten über Suggestion und HhpnotiSmuS und rhre Erklärung vom Freidenkerftandpunkt. Gäste willkommen. Die feindliche« Lehrer. In Mittelgründau wurde der Lehrer U h l beim Verlassen des Klassenzimmers während der Unterrichtspause durch einen Schuß durch den Rücken in den Leib lebensgefährlich o e r l e tz t. Den Schuß hat der in derselben Schule beschäftigte Lehrer Knies abgegeben, der mit Uhl seit Iahren in Streit lebt. Knies richtete dann die Waffe gegen sich selbst und tötet« sich durch einen Schuß in den Kopf. Der schwerverletzte Lehre? Uhl wurde nach Büdingen ins Krankenhaus gebracht. Die beiden Lehrer sind schon seit 20 Iahren an der Schule in Mittelgründau .

Ein geheimnisvoller ecichenfund. Aus Mexiko wird gemeldet, daß aus dem RioGrande bei Laredo 32 Leichen gelandet wurden. Man glaubt, daß es sich um Italiener und andere Aus- länber handele, die bei dem Versuch, insgeheim nach Amerika zu gelangen, ermordet und beraubt worden sind.

Wetter für morgen. Berlin und Ilmgegend. Etwas kühler, veränderlich, überwiegend bewölkt mit wiederholten Regenfällen und ziemlich frischen südwestlichen bis westlichen Wwden._ Groß-Serliner parteinachrlchten. Für den Sainpfsonds der DSPD. wurden am 1. Mai vom Per- sonal des Volksblolks in Spandm. als 2. Rate 11 410 M. gesammelt und vom Genossen R. Kalisch an die Bezirkskasse eingesandt, worüber hierdurch mit bestem Dank quittiert wird. I. A.: Mex Pagets. Heule, Mittwoch, den 23. Mai: 2i. Abt.: 7V, Uhr gahlabend in folgenden Lokale»: Kruppe 1 bei Schmidt. Marien. burger Str. 4S, Drupp« 1» Röseler, Immanuelkirchltr. 25, Drappe 2 bei Winzer, Thrrstburqer Str. 0, Trupp«» bei Schüft, stelterstr. 2. S2. Abt.: 7 Uhr Mitgliederversammlung in Schmidt'» Fojtsiilen(oberer Saal) ffrucht. str. SS», Thema:Die Ausgaben der Partei". Referent: Gen. Otto Meger, Mb. L. Für NichtMitglieder gilt der Einladungszeltel ai, Auswei«. Die Maizeiwngen müssen abgerechnet werden. Frauenveranstaltungen am vouuecstag, den 24. Mai: «8. Abt. Halens«! 7>/, Uhr bei Oüft. Kursürstendannn 93. Thema:Moderne Wohl» fahriopflege». Referent: wen. Stadtrat Schneider. lU., IIS. und 117« Abt. Lichtenberg : Der Frauenabend fällt in diesem Monat aus.

Devisenkurse.

1 holländischer Gulden... 1 argentinische Papier -Peso 1 belgischer Frank...... 1 norwegische Krone.... 1 dänische Krone....... 1 schwedische Krone..... 1 finnische Mark....... 1 japanischer Den...... 1 ltalienische Lire...... 1 Pfund Sterling...... 1 Dollar........... 1 französischer Frank.... 1 brasilianischer MilreiS.. 1 Schweizer Frank...... I spanische Peseta..... 100 österr. Kronen(abgest.). 1 tschechisch« Krone..... 1 ungarische Krone..... 1 bulgarische Lewa..... 1 jugoslawischer Dinar...

21645.75 19875.18 8173,05 8977.50 10274.25 14768. 1516.20 26683.75 2648.36 255868.75 5536U3 3670.80 5635.87 9960.06 8329.12 1632.90 453.86

21754.25 19974.82 8187.95 9022.50 10325.76 14837.- 1523.80 26566.25 2861.64 267141.25 55638.75 8689.20 5664.13 9999.94 8370.88 1641.10 46604

22. Mai Kilos«! Vorläufer (Geld.)(Brief.! Kur»' Kur»

21426.25 19915.- 3182.12 8902,68 10199.43 14787.93 27191.87 2683.27 256866.25 56857.50 3690.75 5736.62 10124.62 8533.61 79.30 1695.75 10.59 453.86 584.63

21563.75 20050. 3197.98 8947.82 10260.57 14862.07 27818.18 2696.73 268143.75 57142.50 3709.26 6764.38 10175.38 8576.39 79.70 1704.23 10.65 456.14 456.14