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Beamtenschaft und Republik.

Als zweiter Buntt ist festgelegt, daß die Arbeiterinternationale[ recht praktisch in der Gesetzgebung und der Gesamtbewegung aus­die gänzliche Bereinigung der sozialistischen Arbeiter- wirft, und welche Maßnahmen für die weitere Entwicklung der inter­bewegung entsprechend den Grundsägen ihres Statuts erstrebt. Ent- nationalen sozialistischen Frauenbewegung zu treffen find. Dar preußische Innenminister Severing und der scheidend ist dann der dritte Punkt: Anregung und Vorbereitungen zu dieser Zusammenkunft ging Finanzminister v. Richter haben verfügt, daß die Bearbei " Die Sozialistische Arbeiterinternationale ist nur insoweit von den österreichischen Genoffinnen aus. Vorsitzende war Adelheid tung von Personalangelegenheiten fünftig nur Popp Desterreich, Beifikerinnen die Genofsinnen Marie Ju- solchen Beamten übertragen wird, die nicht nur hervorragende lebendige Wirklichkeit, als ihre Beschlüsse in allen inter­chacz- Deutschland , Nina Bang Dänemark und Edstein- Sachkunde nationalen Fragen für alle ihre Teile bindend sind. Ein jeder Beschluß der internationalen Organisation bedeutet Brag. Nach herzlichen Willkommgrüßen der Gen. Reize- Hamburg Sachkunde besigen, sondern auch unbedingt zuver daher eine selbstgewollte Einschränkung der Autonomie der wurden als erster Bunft der Tagesordnung die Berichte über die ässige Vertreter der republikanischen Ber Parteien der einzelnen Länder." fozialdemokratsche Arbeiterinnenbewegung in faffung sind. Die Verfügung stützt sich auf einen Beschluß Indem wir das als Poftulat anerkannt haben, haben wir gezeigt, den verschiedenen Ländern gegeben. Die einzelnen Dele- des preußischen Kabinetts, der im vorigen Jahr im Anschluß daß der Geist, der in den einzelnen Parteien bei Aktionen bindend gierten mußten sich allerdings auf nur tnappe Mitteilung der mar- an eine Landtagsresolution gefaßt wurde. So selbstverständ­ist, auch in der Broeiten Internationale anerkannt werden muß, fantesten Tatsachen aus Bewegung und Gesetzgebung beschränken. lich derartige Verfügungen sind, so notwendig sind sie auch Außer in Deutschland besitzen die Frauen nunmehr auch in vielen heute noch. Das zeigen u. a. die Vorfälle im Reich sinnen­wenn internationale Aktionen zur Wirklichkeit werden sollen. Bedeutsam ist der Punkt 4, wonach die SAI. nicht nur ein anderen Ländern die volle politische Gleichberechtigung, so in Däne- ministerium, in dem noch kürzlich ein Monarchist die Treppe herauffiel. Instrument für die Aufgaben im Frieden, sondern ebenso ein un- mart, Deutschösterreich, der Tschechoslowakei , die sogar einen weib­entbehrliches Instrument während jedes Krieges lichen sozialdemokratischen Präsidenten im Reichswirtschaftsrat in fein foll. Das find die wichtigsten Grundsäge unserer Zusammen. Brag hat, in Holland , Polen , Lettland , vor allem in Finnland , das arbeit. Wir wiffen, daß noch sehr wichtige Probleme, wie das als erstes Land das Frauenwahlrecht eingeführt hatte. England hat Problem der Landesverteidigung und der Koalitionsregierung, zu nicht volle politische Gleichberechtigung, Frauen unter 30 Jahren lösen bleiben. Wir haben festgelegt, daß ein Mitglied der dürfen nicht wählen. Belgien hat zwar das Gemeindefrauenwahlrecht Keine Zeit für die Republik - aber für den ,, Kronprinzen! München , 23. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) 3u der Gedenk= Erefutive, das Minister wird, dadurch automatisch aus der( fogar einen weiblichen Bürgermeister), aber noch nicht das Frauen­Erefutive ausscheidet. Das bedeutet feine Präjudiz für die wahlrecht für Provinzen und Staat. In der Schweiz und in Frant- feier in der Paulskirche in Frankfurt a. M. hatten die Re Frage der Koalitionsregierung, fondern nur eine praktische Maß- reich müssen die Genossinnen noch immer um die Erringung der gierungen aller Länder ihre offiziellen Vertreter entfandt mit alleiniger Ausnahme der Regierung Knilling des Freistaates nahme, um die Erefutive von dem Problem des Ministerialismus politischen Gleichberechtigung mit den Männern fämpfen. zu verschonen. Die Delegierten aus Rußland gaben sehr traurige Schilderungen Bayern . Heute erfährt man nun die Begründung der Absage, die über die Unterdrückung der sozialdemokratischen Frauenbewegung auf die offizielle Einladung erteilt wurde. Darin heißt es, daß nach durch die Kommunisten. Die Frauen haben zwar das Wahlrecht, Ansicht der banerischen Regierung und wohl auch nach dem Emp doch dürfen nur kommunistinnen wählen und auch nur finden der überwiegenden Mehrheit des bayerischen Volkes jetzt wirk­diese haben Zutritt zu den öffentlichen Aemtern. Die sozialdemokra- lich nicht die Stimmung und die Zeit dafür gegeben sind, tischen Frauen werden ebenso verfolgt wie die Männer, selbst die ein solches Fest zu begehen. Diese Begründung bekommt einen pifan­Jugendlichen werden nicht geschont. ten Beigeschmad, wenn man erfährt, daß Herr v. Knilling am Tage der Paulskirchenfeier im Münchener Dom die Festrede zum- Geburtstag des ehemaligen bayerischen Kronprinzen an­hören mußte. Dafür scheint also in Bayern Zeit und Stimmung vors handen zu fein.

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Knillings Gedenkfeier.

Die Kommunisten haben uns in den verschiedensten Fragen, zuletzt durch eine Art Ultimatum, zu Berhandlungen über einen Zusammenschluß aufgefordert. Wir waren dazu nicht in der Lage. Erst muß Klarheit geschaffen werden, welche Form von Ein­heitsfront überhaupt in Betracht kommen kann. Wir halten die demokratische Gleichberechtigung der Arbeiter für die einzige Befis für solche Verhandlungen. Ueber die Aftionen des Die gemeinsamen Wünsche der sozialistischen Frauen aller Län­Broletariats fann nur die Mehrheit des Proletariats der famen in mehreren einstimmig angenommenen Resolutionen bindend und endgültig entscheiden.( Lebhafte Zustimmung.) Deshalb zum Ausdruck. Eine dieser Resolutionen fordert die Einführung des find Verhandlungen mit jenen, die es zum Dogma erhoben haben, aktiven und und passiven Frauenwahlrechts in allen Län­daß eine Minderheit entscheiden soll über das, was die Arbeiter dern, wo sie noch nicht erfolgt ist. In der Entschließung Mütter= ,, Vaterländische" Dolchstöße gegen Reich und Rühr. schaft zu tun habe, wenig aussichtsreich, und wir werden uns durch und Kinderschuh" stellte die Konferenz im Zusammenhang mit alle Reden von der Einheitsfront niemals beirren lassen, bevor nicht den Washingtoner Beschlüssen eine Reihe wichtigster sozialpolitischer München , 23. Mai. ( Eig. Drahtbericht.) heimatland", das Klargestellt ist, daß diejenigen, die mit uns eine Einheitsfront zu Forderungen zum Wohle von Mutter und Kind auf, auf deren Ver- offizielle Organ der Vaterländischen Kampfverbände, nennt in seiner bilden gewillt sind, das Selbstbestimmungsrecht des Proletariats wirklichung überall in den Gesetzgebungen hingearbeitet werden muß. letzten Nummer den Kampf der Reichsregierung um Rhein anerkennen und nicht wünschen, daß innerhalb der Arbeiterschaft In einer anderen Entschließung wurden Vorschläge gemacht für die und Ruhr einen ungeuerlichen Betrug am deutschen Volke. die Dittatur einer fleinen Clique über die große Masse besteht. Erziehung der jungen Generation zur Friedens. Der 3wed diefes Betruges sei einzig, den Reinigungswillen des deut­( Stürmischer Beifall.) gedankens. alle Novemberverbrecher und die sonstigen Verrä­Zum Schluß habe ich noch mitzuteilen, daß unser allverehrter gesinnung unter unbedingter Ablehnung des Haß- und Rache- fchen Bolles abzutöten, der im ungestümen Verlangen dahin gehe, Genosse van Rol uns nahegelegt hat, unserer Organisation Ein englischer Antrag auf Schaffung eines besonderen inter- ter am Baterlande" auszutilgen. Den Höhepunkt der Ver­nationalen Frauenfomitees wurde von der deutschen Delegation ab- hehung bildet folgender Saz: Es wird aber zu einem geradezu gelehnt mit der Begründung, daß die Frauen fein Bedürfnis nach frevelhaften Spiel um Tod und Leben, die Bevölkerung einer gan­einer gesonderten Fraueninternationale haben, vielmehr in der zen Provinz bewußt feindlicher Willkür preiszugeben, ohne auch nur großen, in Hamburg neu zu schaffenden Internationale Seite an im Lande eine Vorbedingung einer Befreiungsaktion überhaupt in Seite mit den Männern stehen, Wünschenswert sei aber, daß im Angriff zu nehmen." Wenn die bayerische. Regierung mit der still­kommenden internationalen Bureau ein weibliches mit schweigenden Duldung solcher Ungeheuerlichkeiten sagen will, daß glied mit vollen Rechten vertreten ist. 3u später Stunde derlei Verleumdungen der Reichsregierung mit den Paragra Schloß Genoffin Popp die Konferenz, die allen Teilnehmerinnen phen ihres Ausnahmezustandes nichts zu tun haben, so Wertvolles für die Weiterarbeit innerhalb der Bewegung mit auf muß sie sich die Anklage gefallen laffen, daß sie hinter den Gardinen ihrer Notverordnung mit den bürgerkriegbegeisterten Kampfverbän­den gemeinsame Sache macht, und dazu gehört, wie aus den oben angeführten Auslassungen des Heimatlandes" hervorgeht, auch die Aushöhlung und das Zerschlagen des deutschen Abwehrkampfes an hein und Ruhr. Der Glaube des Reichskanzlers Cuno, daß Bayern eine der wichtigsten Stüßen seiner Ruhrfront fei, wäre damit ih einer nur allzu gründlichen Weise zerstört.

auch einen inferparlamentarischen Ausschuß

anzugliedern. Die Form dafür zu finden, wird Aufgabe der Ere­futive sein. Ban Kol gehörte bekanntlich bereits der Ersten Inter­nationale an.( Lebhafter Beifall.) Ich bitte Sie, die Vorschläge der Kommission unverändert anzunehmen, da sie ein geschlossenes Ganze bilden.( Stürmischer Betfall.)

Auf Vorschlag des franzöfifchen Delegierten Paul Faure wird von einer Aussprache über den Satzungsentwurf abgesehen. Der Hongrek nimmt unter großen Beifallskundgebungen die Satzungen einstimmig an. Damit hat die neue Internationale ihre den Weg gegeben hat. organisatorische Grundlage erhalten. In den Beifallssturm ruft Bandervelde: Vive 1'Internationale !" Die Delegierten nahmen diesen Ruf begeistert auf. Stehend singt der Kongreß in den Sprachen aller vertretenen Völker die Internationale.

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Sobann tritt Bertagung ein; die Blenarberatungen werden am mittag erfolgt eine Rundfahrt durch den Hafen, ferner tagen am Donnerstag, nachmittags 3 Uhr, wieder aufgenommen. Am Vor­Bormittag einzelne Kommissionen.

Noch kein neues Angebot.

E. R.-W.

Württemberg gegen die Völkischen .

Internationale Frauenkonferenz. baß der vorzubereitenbe drit tiefrage, als auch der Form ben 24. Mat eine Berfammlung angefagt, in der Oberſt Xylander

Das Reichskabinett ist auch am Mittwoch noch nicht zu der erwarteten Kabinettssigung zusammengetreten, auch für vorgesehen. Die Besprechungen mit den Parteiführern und den Donnerstag war am Mittwoch abend eine Gizung nicht den Führern der Industrie scheinen auch noch in weiter Ferne zu liegen; einstweilen wenigstens sind auch sie noch nicht in Aussicht genommen". Die Reichsregierung erklärt, Stuttgart , 23. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Die hiesige Orts Schritt der Sache nach, ins- gruppe der Deutschvölkischen Freiheitspartei hatte für besondere auf Dem großen Internationalen Sozialistentongreß ging eine In nach sorgfältigster Prüfung unterliegt und daß aus( München ) sprechen sollte. Der Polizeipräsident hat aber im ternationale Frauenfonferenz vorauf. 93 Delegierte, 82 diesem Grunde in den nächsten Tagen noch nichts Ge Auftrage des württembergischen Gesamtministeriums den Vortrag Gäste aus 21 Ländern traten im Hamburger Gewerkschaftshaus zu- naues bekanntgegeben werden könne. Da die erste Kund- Xylanders mit der Begründung verboten, daß durch ihn sammen, um nach dreizehnjähriger Pause wieder gemeinsam über wichtige Fragen der Frauenarbeit ir- nerhalb der internationalen gebung des neuen englischen Kabinetts nicht vor Beginn ein großer Teil des württembergischen Volkes in außerordentliche Barteitätigkeit zu beraten. Es sollte ein leberblick darüber geschaffen der nächsten Woche zu erwarten ist und da die deutsche Reichs- Erregung versetzt und dadurch die öffentliche Ruhe aufs schwerste ge­werden, welche Fortschritte die sozialistische Frauenbewegung in den regierung erst das politische Programm des Kabinetts Baldwin fährdet würde. Außerdem wurde den Völkischen noch mitgeteilt, einzelnen Ländern in diesen 13 Jahren nach dem legten Internatio- fennen lernen will, wird man wohl damit rechnen müssen, daß auch den Herren v. Graefe, Wulle und Henning die nalen Frauenfongreß in Kopenhagen 1910 zu verzeichnen hat, wie daß erst am Ende der nächsten Woche die deutsche öffentliche Bortragstätigkeit in Württemberg bis auf weiteres nicht geftattet fet. sich das in vielen Ländern inzwischen eingeführte Frauenwahl- Antwort fertig wird.

Das Ziel der Großen Volksoper.

Unermüdlich ist die Große Volfsoper Aft.- Gef. in ihrer Wühl arbeit gegen den zwischen der preußischen Staatsverwaltung und der Boltsbühne geschlossenen Vertrag über die ehemalige Kroll Oper. Man scheut dabei vor groben Entstellungen nicht zurüd. Aber das hindert nicht, daß die Agitation der Großen Volksoper bei der bürgerlichen Presse lebhaften Widerhall findet.

Es soll hier nicht der Versuch gemacht werden, all die Ver­drehungen, die die Große Boltsoper u. a. in einer Eingabe an den Landtag beliebt, zu widerlegen. Aber es ist vielleicht angebracht, einmal den letzten Grund aufzudecken und das eigent­liche Ziel der ganzen Heze bloßzulegen.

andere Frage ist aber die, ob der Landtag ihm dabei Helferdienste| zu steden, oder in unvorsichtiger Weise die Insassen des 300 zu leisten darf. Die Große Bolfsoper hat gewiß in der kurzen Zeit reizen, ist zu groß. Allerlei Erfahrungen, die er mit bisfigen Tieren ihres Bestehens manches Gute geleistet. Aber um hintenherum im Londoner 300 gemacht hat, erzählt Lealie G. Mainland in einem zu einer zweiten Staatsoper zu avancieren, dazu Blatt. Tatsächlich beißt alles Lebendige manchmal, mit Ausnahme hat sie sich doch noch nicht hinreichend bewährt. Das muß vollends der Goldfische in ihren Glasbehältern, und je rascher man die Hand abgelehnt werden im Hinblick auf ihren durch und durch geschäft zurückzieht, desto schlimmer wird die Wunde, die man davonträgt. lichen Charakter. Um sich von der Zahlung der Bergnügungssteuer So hat einer der Wärter eine außerordentlich schmerzhafte und zu befreien, hat die Große Voltsoper zwar die Höhe der Dividende gefährliche Wunde von dem Schnabel einer Gans erhalten. Tiere, auf 5 Proz. beschränkt und sich so die Anerkennung der Gemein- die des Beißens überführt sind, werden bestraft; sie fommen näm­nüßigkeit gesichert. Aber das ändert insofern an ihrem geschäftlich in ein einfames Haus, das nicht besichtigt werden darf. Aber. lichen Charakter nichts, als es eine fleine Gruppe von Attionären es genügt nicht irgendeine bloße Anflage eines verärgerten Be­völlig in der Hand hat, durch Ueberstimmung bzw. Ausschaltung fuchers, um das Urteil über diese Verbrecher der Tierwelt zu- fällen, der fleinen Aktionäre dem Unternehmen ihren Stempel aufzu- fondern es wird genau nachgeforscht, ob das Tier wirklich eine drücken. Die Methoden, nach denen die Große Volksoper bisher Schuld trifft, ob es nicht vorher besonders gereizt worden ist. Be­fannte Beißer werden, bevor man sie in die Berbannung schickt, In bürgerlichen Blättern las man wiederholt, der tiefste Grund arbeitete, zeugen davon, wes Geistes Kind sie ist. der Großen Boltsoper für ihre Propaganda sei die Gefahr, 1924 Es erscheint faft undenkbar, daß ernsthafte Bolfsvertreter den durch Warnungstafeln gekennzeichnet. Ein gefährlicher Affe er das derzeitige Heim, das Theater des Westens , zu verlieren. Tat- Wunsch haben, die Große Boltsoper in das Haus am Königsplatz hielt z. B. zunächst eine Tafel: Eltern werden besonders ermahnt, sächlich läuft der Pachtvertrag der Großen Volksoper mit den Be- einziehen zu sehen. Tatsächlich hat es übrigens der Landtag auch die Kinder von dem Gitter fernzuhalten". Als aber trotzdem der fizern des Hauses in der Kantstraße im nächsten Jahre ab. Aber gar nicht in der Hand, das ehemalige Kroll- Theater der Großen Affe sich immer neue Opfer unter der ihn umgebenden Kinderschar wenn es der Großen Boltsoper nur darauf anfäme, jich ein Haus Boltsoper auszuliefern. Er fönnte allenfalls der Regierung die erfor, wurde sein Käfig mit der Inschrift bedacht:" Dies Tier ist zu sichern, so gäbe es doch noch andere Wege als die Eroberung" Mittel verweigern, um den mit der Volksbühne geschlossenen Ber - außerordentlich gefährlich". Der Biß eines Affen kann sehr schmerz­des umgebauten Kroll- Hauses. Warum soll gerade die Bolksbühne trag zu erfüllen. Aber damit hätte die Große Boltsoper noch immer haft sein, ist aber nichts gegen den Biß einer Hyäne, die glück­um der Großen Voltsoper willen die Leidtragende sein? Man ver- nicht das Haus; die Wolfsbühne würde es behalten. Die Mit- licherweise nur selten von den ungeheuren Kräften ihres Riefers langt vom Landtage, daß er hier einen einwandfrei abgeschloffenen glieder der Boltsbühne würden lediglich um die Möglichkeit gebracht, Gebrauch macht. Dieser Aasfresser zermalmt die dicksten Ochsen­Bertrag annullieren solle. Wenn man schon einen Gewaltstreich dort die Borstellungen der Staatsoper zu sehen. Das wäre nicht fnochen so leicht, wie wenn sie Butter wären. Auch mit Giraffen vom Landtag erwartet, warum beantragt man dann nicht eine ge- nur eine schimpfliche Ungerechtigkeit, sondern geradezu ein Wahn- darf man sich nicht einlassen, doch ist ihr Biß viel weniger zu feßliche Maßnahme oder etwas ähnliches gegen die derzeitigen Be- finn. Aber eben deshalb möchte man hoffen, daß der Landtag vor fürchten als ein Stoß mit den stumpfen fleinen Hörnern, die ihre fizer des Theaters des Westens? Ist etwa der Bachtvertrag, den einer solchen Tattif zurückschrecken wird. Der Großen Boltsoper furchtbarste Waffe find. Im Londoner Giraffenhaus ist ein tiefes diese mit der Direktion Rotter ab 1924 abgeschlossen haben, etwas mag, foweit es möglich ist, geholfen werden, im Theater des Westens Loch in einem hölzernen Pfeiler zu sehen, das durch eine Glasplatte Heiligeres als der Bertrag zwischen der preußischen Regierung zu bleiben oder sich ein anderes Haus zu sichern: Das Theater am geschützt wird. Daneben steht angeschrieben, daß dies Loch von und der Volksbühne? Die breitesten Kreise würden es freudig be- Rönigsplatz muß dem 3wed geweiht bleiben, für den es von der einer Giraffe gestoßen wurde, die mit ihrem Horn ihren Wärter grüßen, wenn durch ein Enteignungsverfahren oder sonst irgendwie Boltsbühne mit unendlichen Opfern hergerichtet wurde: der Vertreffen wollte. Sogar die Gazellen, deren Anmut und Lieb­den Gebrüdern Rotter das Theater des Westens abgetrieben würde. mittlung von Vorstellungen der Staatsoper an die 150 000 Menschen, lichkeit die Dichter rühmen, fönnen mit ihren Zähnen manch Unheil anrichten, und die Wärter, die sie füttern, müssen sich vor ihnen in Diese haben ab 1924 sowieso schon fünf oder gar sechs Berliner die der Verein Volksbühne umfaßt. Acht nehmen. Nicht einmal im Reptilienhaus ist man vor Bissen Theater. Es wäre ein wirkliches Verdienst, würde ihrem Aus­ficher; die großen Kröten haben starte Rähne, von denen fie breitungsbedürfnis eine Schrante gezogen, während es geradezu Veränderungen im Berliner Opernleben? In Berliner Theater- Gebrauch machen, wenn fie gereizt werden. Freilich traut sich an ein Unglüd wäre, wenn es der Boltsbühne unmöglich gemacht freisen sind seit einiger Zeit sensationelle Gerüchte verbreitet, die diese Kröten fein Besucher heran. Und selbst bei Injetten ist werden sollte, ihren Mitgliedern fünftighin im ehemaligen Kroll­jetzt auch in einem Teil der Preffe Aufnahme gefunden haben. Das man vor Bissen nicht sicher, denn es gibt manche, die erstaunlich Theater die Vorstellungen der Staatsoper zugänglich zu machen. Tatsächlich liegen die Dinge aber so: Herr Lange von der nach soll der Intendant v. Schillings als Leiter der Staatsoper ftarfe Beißvorrichtungen haben und schon ihren Pflegern Verwun­Großen Boltsoper möchte mit aller Gemalt gerade das Kroll- Haus, zurücktreten, um sich vom nächsten Jahre ab nur noch der Tätigkeit bungen zugefügt haben, die der Laie für ganz unmöglich halten eines Generalmusikdirektors und Dirigenten zu widmen. Der erste würde". weil er sich fagt: Sitze ich erst dort und ist dann die Boltsbühne Beneralmusikdirektor der Staatsoper, Leo Blech , soll, getränkt auf Gedeih und Verderb an mich gebunden, dann kann mir nichts durch irgendwelche Zurückfegungen, ebenfalls von seiner bisherigen mehr passieren". Dann mag der Betrieb florieren oder nicht, der Staat als Besizer des Hauses, als ursprüng- Wirkungsstätte scheiden und Direktor des Deutschen Opernhauses mit werden, und an die Stelle von Blech soll der Desterreicher Cle­licher Bertragspartner der Volksbühne, und dieser gegenüber aufs tiefste verpflichtet, wird mens Krauß in den Verband der Staatsoper eintreten. Bie uns die Generalverwaltung der Staatstheater mitteilt, dann gar nicht anders tönnen, als daß er den Be­trieb der Großen Boltsoper ftügt, die Defizitel wird sie zu diesen Gerüchten nach Klärung schwebender Fragen" bedt usw. Herr Lange, ein ungewöhnlich füchtiger Geschäfts- demnächst offiziell Stellung nehmen. mann, will sich und seinen Betrieb aller Sorgen entheben: Das Biffe im" 300". Ein weinendes Kind, ein freundlicher Helfer, ist das eigentliche Motiv der ftrupellosen Be bestürzte Mütter oder Erzieherinnen, die die Anlegung eines fleinen mühungen um den Einzug in das Haus am Verbandes beobachteten, das ist eine Gruppe, wie man sie in den Königsplat! Boologischen Gärten nicht selten antrifft. Daß Kinder und auch Man wird es Herrn Lange nicht verdenkten fönnen, wenn er Erwachsene von den Tieren gebissen werden, kommt immer wieder auf diese Weise sein Schiffchen ins trockene bringen möchte, Eine vor, denn die Bersuchung, einen Finger durch das Gitter des Käfigs

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In der Nolfsbühne, Theater am Bülowplats, ist Restroys Coffe

Gefang. Der 3errissene in Vorbereitung. Regie: Julius Sachs .

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Frits Jöbe Hamburg ist als Professor für methodische Fächer an die ademie für Kirchen und Schulmusik berufen worden. Die russischen Eisenfunde. Profeffor Lafareff berichtet, dan neue Bohrungen in einer Tiefe von 200 Metern im Gouvernement sur st im Gange find, die bisher erfolgreich verliefen. Der hohe Prozentsaz an Gisen in den Funden bestätige sich.

Ein Bolk, das zur Hälfte auswandert. In Karpatho­rugland hat in der legten Beit ein Auswanderungsbrann eingefest, der große Dimensionen annimmt und ganze Ortschaften zu entvölkern droht, Gine Statistik stellt fest, daß bereits auf je amei Einwohner Karpatho­Irußlands ein Auswanderungsluftiger entfällt.