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Wenn selbst die Kommunisten abrücken von den gewalttätigen Elementen, wer steht dann noch hinter ihnen? Unser Dortmunder Parteiblatt macht Andeutungen, die manchem zu denken geben sollten, indem es schreibt:
Ein Grenzlandproblem.
die verantwortliche Berwaltung recht teures Urteil gesprochen ir Indessen werden selbst die Kommunisten stuzig. Sie, haben dabei darum gebeten, daß die zuständige Behörde sich doch die nicht laut genug schreien fönhen, um den Faschismus zu bekämpfen, die die mitteldeutschen Bluttaten auf dem Gewissen einmal selbst um die von uns angedeuteten Dinge fümmere. Es haben, die mit immer neuen Parolen immer neue Schichten Der preußische Ministerpräsident Braun gab dem Bertreier gehe nicht an, die hohenzollernsche Bermögensverwaltung oder bie der Arbeiter in Verwirrung bringen diese selben Kommu- des Dansk Telegram- Büro, Dr. Nielsen, eine Unterredung über das reichlich ungeniert wirtschaftende Hoffammer auf dem Attenwege nisten müssen jetzt in Gelsenkirchen mit den Resten der städti- nordschleswigsche Grenzlandproblem. Herr Nielsen versicherte, das darüber berichten und für Beruhigung des Gewissens sorgen zu schen Polizei und den Gewerkschaften aller Richtungen ge- dänische Volk stehe heute Deutschland näher als lassen. Was wir vorausahnten, aber nicht für möglich hielten, ist doch meinsam eine Motorganisation gegen das Verlie, gewisse Schwierigkeiten bereite nur das teutsch- dänische Beibrechergesindel schaffen, nachdem die rote Fahne durch sammenlebn an der Irenze. Auf dänischer Seite erregte es 3. B. geschehen. Wie wir aus zuverläffiger Quelle wissen, hat bisher das Brandstifter geschändet wurde! eine gewisse Verstimmung, daß die deutsche Schulordnung den Mino- preußische Finanzministerium noch nicht einen eigenen Schritt in ritäten einen geringeren Spielraum biete als die dänische. der von uns angedeuteten Sache getan, es hat sich lediglich darauf Der Ministerpräsident erwiderte darauf, die preußische beschränkt, von den Mitschuldigen aufgeklärt zu werden. Wir müssen Schulordnung fei eindeutig. In Schleswig fönne jedes deswegen heute deutlicher werden. Kind in dänischer Sprache unterrichtet werden, wenn ein Eltern- Borläufig seien die folgenden Fragen gestellt: teil es wünsche. Die Entfaltung der dänischen Lehrtätigkeit in 1. Weiß die zuständige Behörde, daß das hohenzollernsche Flensburg beweise die Liberalität der preußischen Schulbehörden, Dampfsägewerf Neubrüd seit Jahren ohne jede Kontrolle und tros während die dänische Schulordnung jenseits der Grenze des Widerspruchs der Forstverwaltungen ohne Auftrag(?) und ohne für die deutschen Minoritäten zwar ganz gut aussehe, aber Rechnung zu legen Holz aus den Wäldern wegfährt, durch Ausführungsverordnungen und Bureaufcatismus start schneidet und verhandelt? eingeschränkt werde. Weiter sei festjustellen, daß die 2. Weiß die zuständige Behörde etwas über ein Separat. deutsche Loyalität Don dänischen Chauvinisten auf fonto bei der Preußischen Seehandlung, das mit deutschem Gebiet in tief bedauerlicher und oft empö- jenen merkwürdigen Holzverwertungen zusammenhängt? render Weise mißbraucht werde. Man nüße Deutschlands Not 3. Weiß die zuständige Behörde, daß die Oberrennungs. tazu aus, deutsche Eltern durch finanzielle Lockmittel dazu zu ver- tammer wegen der bodenlosen Mizwirtschaft in den Büchern des leiten, ihre Kinder in dänische Schulen zu schicken, die diesen Kindern hohenzollernschen Sägewerks verschiedentlich Einspruch erhoben hat, dann alle möglichen Vorteile zuteil werden lassen. Diese Art von ohne daß es irgendwelchen Erfolg gehabt hat? Propaganda spiele auf dänischer Seite überhaupt eine große Rolle 4. Weiß die zuständige Behörde, daß man in Neubrück und Um und müsse auf deutscher Seite gewaltige Empörung auslösen. Hin- gebung fich merkwürdige Dinge über den Neubau eines Gasthofes, zu käme eine aggressive dänische Pressepropaganda über Revisionen mit kleinen" Feierlichkeiten, über Milmit maßlosen Forderungen. Die dänische Forderung nach der Elder. lion entantiemen und anderes erzählt? grenze müßte Deutschland verlegen. Es sei ungeheuerlich, wenr. auf Wir erwarten jetzt, daß rasch und energisch zugegriffen wird. dem kleinen Raum von Schleswig vier dänische Zeitungen Auch diesmal werden wir unsere Leser, wie bei der seinerzeitigen erscheinen, davon drei in deutscher Sprache, die in großen Massen Veröffentlichung zugesichert und heute bewiesen, über die Mahzu unter dem Altpapierwert liegenden Preisen unter die Bevölkerung nahmen der verantwortlichen Aufsichtsbehörde unterrichten. Es geworfen werden. Ein derartiger Presseapparat för.ne nur durch bleibt zu hoffen, daß nunmehr feine weiteren Einladungen zum interne Propagandageider aufrechterhalten werden, rajchen und direkten Eingreifen erfolgen müssen. mögen sie nun vom Gränseforening" oder dem Sönderjystfonds" stammen. Es fönne mißverständlich wirken, wenn auch die dänische Regierung in den Etat einen Posten von 200 000 kronen zu„ Kulturzwecken" einsetze. Eine derartige Kulturpolitik" müßte derartige Kulturpolitit" müßte er bitternd wirken. In Deutschland habe man die besten Gefühle für Dänemart, und man wünsche nichts so sehr, als ein möglichst gutes Zusammenarbeiten an der Grenze, aber aus der Saat, die gegenwärtig dänische Chauvinisten im deutschen Nordschleswig aus streuen, könne für beide Bölfer nur Unheil erwachsen.
Von einer ganzen Anzah' unserer Genossen werden Beobachtungen gemacht, die darauf hindeuten, daß auch die Kommuniften nur Werkzeuge anderer sind. Jedenfalls steht fest, daß auch kommunistische Arbeiter diefe gewalttätigen Um triebe scharf verurteilen. Die Dinge sind so, daß die Dortmunder Kommunisten und Unionisten nicht mehr Herr der Bewegung sind. Das Schwergewicht liegt bei den von auswärts fommenden Elementen, die sich gegenseitig genau an irgendwelchen Abzeichen fennen müssen und Die teils in fleineren, teils in größeren Trupps auftreten. Auffallend ist, daß sie meist blaue Mügen tragen, ähnlich der Kopfbedeckung der Nationalsozialisten. Wir stellen dies nur fest, ohne daraus jezt schon bestimmte Folgerungen ziehen zu wollen. Nach der Erfahrung fann aber angenommen werden, daß auch rechtsradikale Elemente als Provokateure unter ihnen find. Bekannt ist, wie sehr die Rechtsputschisten solche Vorfälle wünschen bezüglich ihrer innerpolitischen Ziele, und andererseits sind ihnen diese Borgänge auch nicht unerwünscht, soweit die Aus wirkung auf die Besatzung in Frage kommt. Ihr Ziel ist, Chaos Auf alle Fälle sind diese Dinge für die Arbeiterschaft eine ernste Mahnung und Warnung, daß sie sich nicht zum Spielball der Provokateure machen läßt, daß sie sich mit ihnen nicht solidarisiert, sondern vielmehr einen scharfen Trennungsstrich zieht und vor allem allen Anfammlungen fernbleibt, die von dieser Seite ausgehen.
zu schaffen.
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Knilling gegen Cuno?
München , 24. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Seit einiger Zeit schon mehren sich die Anzeichen, daß die bayerische Regie. rung dem Reichskanzler Cuno bei nächster Gelegenheit die Gefolgschaft auffündigen wird. Bor allem sind es die Deutschnationalen, die inzwischen in der Regierung Knilling ihren Einfluß und ihre ganze Position bedeutend verstärken konnten, die zum Bruche treiben. Auf ihrer Tagung am 20. und 21. Mai fonnte Wir können den Klagen des preußischen Ministerpräsidenten, der Pfarrer Traub bereits darüber berichten, daß die Regierung Genossen Braun, nur zustimmen. Gerade an dieser Stelle ist immer Snilling einen bereits anderen Kurs einhalte als die offizielle wieder auf die Notwendigkeit eines friedlichen Ausgleichs zwischen Reichspolitik. Auf Erfundigung bei den zuständigen Stellen hört Deutschland und Dänemark hingewiesen worden und unsaubere man nun, daß tatsächlich die bayerische Regierung in der RuhrHezarbeit von deutscher Seite ist mit aller Entschiedenheit zurüd- und Reparationsfrage heute eine ganz andere Haltung gewiesen worden. Zu gleicher Zeit wurde aber auch rechtzeitig einnimmt als das Reichskabinett. Damit ist das sorgsam gehütete auf die Gefahren aufmerksam gemacht, die aus der Preß- und Sold- Geheimnis gelüftet, daß auf der legten Konferenz der geldpropaganda gewisser dänischer Kreise entspringen. Im Inter - Ministerpräsidenten in Berlin der bayerische Vertreter, Herr effe eines friedlichen Ausgleiches läge es, wenn man in Däne. Knilling, seiner abweichenden Meinung aus dem Gefühl tiefer mart endlich offiziell von einer Propaganda abrückte, die für Besorgnis heraus", wie es jetzt heißt, freimütigen Ausdruck gebeite Teile gefährlich umb erniedrigend ist.
Niemand wird bestreiten können, daß diese Vermutungen sehr viel Wahrscheinlichkeit für sich haben. Alle rechts bolschewistischen Geheimorganisationen haben ja immer als moralischen Schild für ihr antirepublikanisches Treiben die angebliche belschewistische Gefahr, der sie begegnen möchten. Wenn solche Gefahr nicht besteht, muß man sie eben fchaffen. Und wenn irgendwo die Möglichkeit dazu vor handen ist, dann im Ruhrrevier, wo die staatlichen Ordnungsorgane vertrieben sind und die tatsächliche Not der arbeiten den Bevölkerung ihnen die Möglichkeit bietet, die Erbitterung in das ihnen genehme Fahrwasser zu lenken. Man soll des halb den Propofateuren überall auf die Finger sehen, nicht nur im Ruhrrevier! Und man sollte in der Kom munistischen Partei endlich auch den journalistischen Wortführern auf die Finger sehen, die das große Unheil anrichten, um nachher davon abzurücken. In der Berliner Stadtverordneten- Versammlung hat am Donnerstag ein Kommunist die Erklärung abgegeben, das seine Partei die Vorgänge im RuhrVorführungsbefehl gegen Dietrich Eckart . gebiet nicht billige, sondern bedauere, weil München , 24. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Gegen den verirgendein Zwed nicht zu erkennen sei. Schön! Aber die ,, Rote Vor kurzem machten wir darauf aufmerksam, daß die immer antwortlichen Redakteur des„ Bölkischen Beobachters", Fahne" hat noch gestern jeden zum Verräter gestempelt, der nicht bedingungslos die Gelsenkirchener Krawalle billigt und noch völlig untontrolliert in den Händen der Hohenzollern Dietrich Edart, der sich bekanntlich vor dem Staatsgerichtsbefindlichen Domänen und Forsten dringend einer Beobachtung durch hof verborgen hält, hatte heute vormittag das Münchener auf die Polizei als Bluthunde schimpft. Es ist schon immer so, die dafür verantwortliche preußische Regierung, im besonderen des Schöffengericht wegen Beleidigung zu verhandeln. Gegen daß wenn nationalistische Brovotateure ein Feuerchen brauchen, sich auch sogenannte Kommunisten finden, die es ihnen preußischen Finanzministeriums, bedürfen. Wir wiesen mit der ge- stand der Klage war ein Aufsatz des„ Bölkischen Beobachters" über anzünden. Und die Sozialdemokratie wie die verlästerten Gebotenen Zurückhaltung auf merkwürdige Borgänge hin, unter die von der Sozialdemokratischen Partei unter den Leitworten anderem auf die Reise eines deutschen Rechtsanwalts nach Paris , Boll in Not" abgehaltenen Versammlungen. Durch diesen Aufsatz werkschaften sind dann dazu gut, es wieder zu löschen. der, mit Millionenvorschüssen in der Tasche, dort auf Umwegen über fühlte sich der Vorsitzende des Sozialdemokratischen Vereins, Baden gegen die Deutschvölkischen. Nach einer Privatmeldung Dann wurde besonders darauf hingewiesen, daß die hohen- Berhandlung nicht erschien und auch feinen mit einer gülBaden gegen die Deutschvölkischen. Nach einer Privatmeldung angeblich hohenzollernsche Vermögensteile in Polen verhandelt. Wimmer, beleidigt. Da, wie zu erwarten war, Herr Edart zur aus Karlsruhe hat der Staatsanwalt gegen vier von den acht Bersonen, die vor kurzem unter dem Verdacht, einer Geheim- 30llernschen Holzgeschäfte dringend einer etwas ein- tigen Vollmacht versehenen Verteidiger geschickt hatte, beschloß das organisation anzugehören, verhaftet wurden nunmehr An- gehenderen Kontrolle bedürfen. Hat doch eben erst das Kammer- Gericht die Aussehung der Verhandlung und erließ zugleich BorII age wegen Geheimbündelei erhoben. gericht über die Geschäfte eines merfwürdigen Sägewertes ein für führungsbefehl gegen Edart.
Opernkrach.
Noch bevor die Kroll- Frage endgültig geregelt ist, noch bevor die Staatsoper fich auf einen neuen Betrieb einstellen kann, der Riesenarbeit verlangt, mitten in eine Krise hinein baut sich eine neue auf: die Kapellmeisterfrage ist überspitzt und steht zur Distuffion, nachdem wochenlang durchtlingende Geheimnisse laut wurden. Man muß gestehen: in diesem Augenblick fommt die Frage der Perfonalverschiebungen nicht gerade gelegen. Andererseits muß gefagt werden, daß ein Institut, das zu gleicher Zeit die drei ersten Dirigenten auf Auslandsurlaub schickt, nicht leistungsfähig bleiben kann. Eine Klärung muß also erfolgen; aber bevor diese qm grünen Tisch ausgearbeitet ist, darf manche Frage aufgeworfen werden, über die auch die Oeffentlichkeit Bescheid wissen möchte.
Daß Schillings sich in seiner Doppelstellung nicht wohl fühlt, ist begreiflich. Ein Künstler seiner Qualität ist nicht gern Bureaumensch. Sein Intendantenende war lange vorauszusehen. Ein geborener Dirigent ist er nicht. Als Zugkraft fäme er, der in Wagners Geist fühlt, schreibt und denkt, nur für gewisse Bezirke des Repertoirs in Betracht. Sein Geschmack und sein können in Ehren- es fehlt ihm der Nerv und die Elastizität, es feht ihm die immer wache Bereitschaft, auch schwierigen Orchesterproblemen gegenüber Herr der
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Hohenzollernsche Holzwirtschaft.
Wie Scheidemann gegautscht" wurde. Im neuesten Heft der Glocke" veröffentlicht Philipp Scheidemann ernste und heitere Erinnerungen aus seinem Leben. Den Anlaß dazu bietet ihm der Umstand, daß in diesem Monat 40 Jahre verflossen sind, seit er mit glied der Sozialdemokratischen Partei und seiner gewerkschaftlichen Organisation wurde.
geben hat.
Jugend. Gebt ihm das Amt am Pult, das er sich in Berlin verdient| Schreiber, der das Vorhandensein von Blatin in Gesteinen des hat, und er wird in leitender Stellung seinen Bosten ausfüllen. Sauerlandes, im Westerwald und im Siegerland Die Atten sind noch nicht geschlossen. Die Konsuln mögen da- nachwies. Dann fand man Spuren von Platin im Goldfande des für Sorge tragen, daß bei den vielen geplanten Berschiebungen Rheins und im Harz. Platinführend sollen auch die Alauninnerhalb des Opernbetriebes nicht das Odium der Schiebungen auf und Vitriolfchiefer der Saalfelder . Gegend in Thüringen das vornehmste Musikinstitut fällt! Kurt Singer . sein, und ebenso bergen die Eruptivgesteine des Nassauischen Hier will man am Schwarzen Stein" und zum Teil Platin. gestellt haben. Diefer hohe Blatingehalt deutscher Steine erschien berdieten" sogar 40 Gramm Platin in einer Tonne Gestein festsehr auffällig, und es find deshalb in neuester Zeit von der Geologischen Landesanstalt in Berlin Nachprüfungen vor. genommen worden, die zeigten, daß der Platingehalt viel zu hoch angenommen war. Der Fehler tam daher, daß sich Platin bei " Für die Sozialdemokratische Partei ", erzählt er, höheren Temperaturen über 1000 Grad Celsius verflüchtigt. Geht hatte ich schon als 17jähriger Lehrbube den streng verbotenen Züricher man nun in einem Laboratorium bei so hohen Temperaturen häuSozialdemokrat" und gänzlich unerlaubte Flugschriften verbreitet. figer mit Platingefäßen um, so setzt sich der Platinstaub auf um nachdem ich mancherlei Schriften Lassalles gelesen und feineswegs herstehende Geräte ab, die dann später wieder bei Blatinanalyfen zu verstehen versucht hatte. immer mit Erfolg Meine reguläre benutzt wurden. Unter Berücksichtigung dieser Fehlerquellen wurde Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Partei zähle ich aber erst nun der Blatingehalt in deutschen Gesteinen und Erzen noch einvon dem Maitage 1883 ab, an dem nachdem ich Gehilfe geworden mal vorsichtig untersucht. Immerhin zeigte sich, daß manche Gewar mir der damalige Bertrauensmann Heinrich Huhn, jest Stadt- fteine 0,4 bis 0,6 Gramm Platin pro Tonne enthalten. Ein gerat in Raffel, eine fleine Sammelbüchse mit der Weifung übergab, eignetes Aufbereitungsverfahren, dieses Platin zu gewinnen, ist aber unter meinen jüngeren Freunden fleißig für die Partei und für die bisher noch nicht geglüdt. Familien der Ausgewiesenen zu sammeln.
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Situation zu bleiben. Als man offiziell nach einem Generalmusik- In meine Gewerkschaft hätte ich eigentlich schon Ende Freilicht- Massenschauftüd in Mostau. Auf dem Wwedenstiplay April 1883, sofort nach Beendigung meiner Lehrzeit, aufgenommen in Mostau wurde jüngst unter freiem Himmel ein von Arbeitern werden müssen; das wurde jedoch aus einem sehr spaßhaften Grunde und Rotarmisten dargestelltes Massenschauftüd vorgeführt, welches um einige Wochen verzögert. Wie viele andere Gewerkschaften, so Die Bernichtung des Kapitals" genannt ist. An einem hielten auch die Buchdrucker damals noch an einem ullig- zünftle Ende des Plates türmte fich in Form eines drohend gewaltigen rischen Gebrauche feft: dem„ Gautschen". Als zünftiger Gehilfe Klumpens das" Reich des Kapitals"; die um diesen Klumpen gewurde nur der angesehen, der regelrecht gegautscht war. Was das Scharten Gruppen löften sich nach und nach im Vormarsch gegen ist, ist nicht ganz leicht zu erzählen, doch ich will es versuchen. Wenn die am anderen Ende des Plages lagernden Arbeitermassen. Auf der junge Mann, der seine vierjährige Lehy zeit beendet hatte, nichts- einen Bink der Kommunistischen Internationale, die auf dem Dach ahnend dabei war, mehr oder weniger lesbare Manuskripte zu ent- des„ Palais der Arbeit" thronte, fegten sich die durch die Angriffe des Kapitals in Aufruhr gebrachten Proletariermassen in Beziffern Schreibmaschinen waren damals noch nicht im Gebrauch-, dann packten ihn plöhlich einige handfeste ältere Kollegen bei den wegung. Das Kapital" zieht sich nun unter heftigem Abwehrfeuer Händen und Füßen, schwangen ihn hoch und drückten dann den Teil zurüd, was durch blinde Salven und Feuerwerkbomben symbolisiert Endlich mischt sich die vor dem Arbeitspalais postierte Rote feines Körpers, von dem man auf Grund anatomischer Erkenntnisse Armee in den Kampf, das Kapital flüchtet schleunigft, den Riesenbehauptet, daß er da anfängt, wo der Rücken aufhört, feinen anstän- flumpen in Stich lassend. Die mit Fadein ausgerüsteten Prole= digen Namen zu führen, auf einen riesigen Schwamm, der fotarier aller Länder stecken den Klumpen in Brand. der unter wasserhaltig als möglich. auf einen der mehr als meterhohen drei- großem Getöse zusammenbricht. Ein Gefnatter von Knallerbsen und beinigen Korrigierstühle gelegt worden war. quent dann, umringt von allen bereits gegautschten Gehilfen, die Salutſchüssen; ein Feuerregen von Rateten praffelt auf den Blaz nieder, das Weltproletariat feiert seinen Sieg. frampfhaftesten Anstrengungen macht, sich dem Schwamm fernzu- tung erlitt dadurch eine unerwartete Störung, daß fich plöglich halten, spricht der Gautschmeister die von talentierten Kollegen ver- während der Vorstellung ein Sturmwind ais ungebetener Gast erhob, faßten Beschwörungsformeln und sonstige feltsame Sprüche. Nach die Signaldrähte zerriß und mit seinem Rauschen die Stimmen der dieser Tause wurde dann bei feuchtfröhlichem Gelage dem Ge- Darsteller übertönte. gautschtert feierlich ein Gautschbrief überreicht. Bon da ab erſt wurde der Jünger der schwarzen Kunst jür voll angesehen. Bis es den Kollegen gelungen war, mich auf den Schwamm zu bringen, waren nahezu drei Wochen vergangen."
direktor rief, warf man den ehrgeizigen und wirklich ganz unentbehrlichen Lev Blech aus dem Sattel. Diesen Mann mit dem unfehlbaren Instinkt, dem nie versagenden Konneg mit dem Orchester, der absoluten Autorität in Ensemble- und Solistenproben, diesen Mann, der auch noch einen starten Ehrgeiz und Stolz sein eigen nennt, mußte der Ruf nach Furtwängler verlegen und verbittern. Seit Wochen weiß man, daß er gehen will. Bietet ihm das Charlotten burger Opernhaus Gelegenheit, seine Kunst an wirklichen Aufgaben zu erproben, so wird das für die Bismardstraße ein Gewinn, für die Linden ein großer Berlust sein. Und nun nennt man Clemens Krauß aus Wien als Generaliffimus, der wohl zugleich für die Konzerte wie für die Aufführungen der Staatsoper verpflichtet werden soll. Kein Mensch kennt ihn. Und was an der Donau brilliert, braucht an der Spree noch kein Licht zu sein. Man liest Gutes über den jungen Musiker. Wird man ihn engagieren, ohne ihn gehört zu haben, ohne daß Presse und Publikum etwas von ihm wissen? Der Fall Abendroth dürfte die Unvorsichtigen warnen. Und es darf bei einer Kandidatenliste für die erste Oper Deutschlands nicht, wie es in anderen Städten bereits geschah, der Taufschein als Entreebillet in die geheiligten Hallen der Kunst gelten. Und eine letzte Frage: Denkt niemand beim Weggang Blechs an feinen ganz voil wertigen, in vielen Sätteln erprobten Kollegen Stiedry? Ist nicht ein Stiedry in der Hand besser als ein Krauß auf dem Dache? Hat man so viele Genies der Dirigierkunst zur Auswahl, daß man ein so startes, ein mit Orchester und Theater so fest verankertes TaTent wie Stiebry einfach beiseite schiebt? Das geht nicht an. Der Taft und die Klugheit fordern, daß Stiedry in Blechs Position ein- Blatin in deutschen Gesteinen. Platin, dieses kostbarste Edelrüdt. Und wenn die Staatsoper bei Kroll einzieht: Stiedry ist der metall, findet sich auch in deutschen Gesteinen, doch ist es bisher rechte Mann, hier Generalvollmacht zu erhalten. Wir fennen seine noch nicht geglückt, diefe großen Werte für unser Land nugbar zu Schwächen, aber wir schätzen seine Metiervertrautheit, den Ernst machen. Wie Rudolf Hundt in der Leipziger Illuftrierten Beitung" und das Temperament feines Führens, feine Senfibilität und feine ausflihrt, war es zu Anfang dieses Jahrhunderts der Markscheider
Während der Delin
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Die Veranstal
In der Galerie Gurlitt wird am 26. unter dem Titel, Brima. vera" eine Ausstellung, eröffnet, die außer Bildern älterer Runit Berte folgender Künstler enthält: Braque , Chagall , Cbers. Kirchner, Rice, okoschka, Levy, Nauen , Burmann, Henri Rouffeau, Blamind u. a. einer größeren Zabl von Bildern sind vertreten Erich Stlojjowski und zum ersten Male Helmut vom Hügel und Alexander Mohr.
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