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Die Hehe gegen Severing.

Der amtliche preußische Pressedienst schreibt:

In einem Teil der Presse werden noch nachträglich unter­suchungen darüber angestellt, ob Staatsminister Severing für das vor zwei Monaten erfolgte Berbot der Deutschvöltischen Freiheits­partei" die Billigung und das Einverständnis des preußischen

Franzosen und Kommunisten.

Die ,, Rote Fahne  " verlengnet ihre eigenen Berichte!

Die Genoffin Fischer warf diese Losungen in die Debatte und sition vor-, obwohl die 3entrale der Partei wie auch die schlug sie auch in der schriftlichen Resolution der Oppo Bezirksleitung und Bezirksausschuß im Ruhrgebiet   sie einmütig

In den Kreisen der kommunistischen   Opposition" wird entgegengesezte Auffassung der Opposition, die im Kabinetts auf seiner Seite gehabt habe, oder ob man nur seine man gestern nicht wenig gelacht haben, als man die Antworten Rorreferat von Ruth Fischer   zum Ausdruck fam: Anordnungen, nachdem nichts mehr daran zu ändern war, urder Roten Fahne" auf unsere vier Fragen betreffend die Dann vertritt Genossin Fischer zur Ruhrkampagne die Losungen Kenntnis genommen" habe. Staatsminister Severing hatte seinerzeit, weil schnellstes Sugreifen geboten erschien und unmittel- 3Busammenarbeit zwischen französischen   Militärs und kommu- der Kontrolle der Produktion und die Besehung der Betriebe im bare Gefahr im Berzuge war, auf eigene Verantwortung wird darin mit einer Dreistigkeit, die an Naivität grenzt, alles dort, wo von den Franzesen die deutsche   Schupo vertrieben wor­nistischen Elementen an der Ruhr zu Gesicht bekam. Denn es Ruhrgebiet   und die Bildung von Ortswehren im besetzten Gebiet, als Ressortminister die Verhaftungen und Haussuchungen vornehmen glatt geleugnet, worüber in der gesamten KPD  . und den ist." laffen, die wiederum ihrerseits mit zwingender Notwendigkeit zur barüber hinaus wochenlang ganz offen debattiert wurde! fofortigen Auflösung der nicht als politische Partei, sondern als Geheimorganisation mit militärischem Einschlag zu betrachtenden Ruhrkommunisten, ihnen bei der Bejezung der Betriebe be­Zur Frage 1( bezüglich der franzöfifchen Angebote an die Deutschvölkischen Freiheitspartei  " führten. In der nächsten Kabi. Deutschvölkischen Freiheitspartei  " führten. In der nächsten Kabi nettsfizung unterbreitete er dem vollzählig versammelten Staats- hilflich zu sein) wird nach einem Hinweis auf die bekannte Episode Hoschiller Husemann( wobei die längst wiederholt abgelehnt hatten." ministerium das Material, das ihm zur Grundlage seiner Aktion gedient hatte. Das Ministerium verschloß sich der Stichhaltigkeit des widerlegte Lüge, Hofchiller sei ein Sozialist, rasch wieder auf­Auch Stoeder warnte( immer nach dem gleichen Be­vorgetragenen Materials nicht und gelangte mit dem Minister des gewärmt wird) erilärt, französische Agenten hätten sich auch Innern, wie damals der amtliche preußische Pressediest feststellte, ankommunisten herangemacht. Es heißt dann weiter: richt der Roten Fahne") im Namen der Zentrale davor, eine ,, um der drängenden franzöfifchen Spielzentrale das Handwerk Taftit einzuschlagen, die nur Wasser auf die Mühlen ,, angesichts des vorliegenden Materials und des Ernstes der innen­des französischen   Imperialismus" leiten würde. Noch deutlicher ist ein Artikel des Chemnizer ,, Kämpfer" gehen richtig und notwendig gewesen sei. Wenn daher der Partei beauftragter Genoſſe z um Schein einem franzöſiſchen  ( in der Roten Fahne" vom 7. April abgedruckt), in dem und außenpolitischen Situation" zu der Auffassung, daß sein Bor. zu legen und hinter die Pläne Poincarés zu fommen, hat ein von der amtliche preußische Pressedienst diese einmütige Stellungnahme Beamten ein Gespräch gewährt." des Ministeriums als eine völlige Billigung der Politik des gegen die Borschläge der Opposition heftig polemisiert und Innenministers bezeichnet hat, so darf diese Charakterisierung auch folgende unzweideutige Stelle aus dem Korreferat Ruth Fischers in Essen   wiedergegeben wird: heute noch in vollem Umfange aufrechterhalten

werden.

Das Reichskabinett hinter Severing.

Diese Antwort bezeichnet die Rote Fahne  " als flar und deutlich!" Das könnte höchstens für die anderen drei Ant­worten gelten, die lauten:

2. Daß irgendein führender Ruhr- Kommunist" auf die Pläne der französischen   Besagungsbehörden eingehen wollte, ist er Die Telunion schreibt: Entgegen, anders lautenden Blätter- ft unten und erlogen. 3. Es ist eine Lüge, wenn der Borwärts" indirekt behauptet, meldungen wird von zuständiger Stelle darauf hingewiesen, daß das Vorgehen des Ministers Severing gegen die Deutschvölkische daß die Minderheit der Zentrale oder des Parteitags der KPD  . Freiheitspartei die völlige Billigung des Reichstabi.( Ruhrgebiet  ) auf die französischen   Pläne eingehen wollte. netts gefunden hat.

Flunkereien der Roten Fahne".

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,, Ich höre schon den Einwand: Du spielst ja den Franzosen in die Hände! Ich bin mir dieser Gefahr durchaus bewußt. Aber selbst Lenin   hat sich damals nicht gescheut, mit Unterstützung der kaiser­lich deutschen   Regierung feine Einreise nach Rußland   zu bewerk. stelligen. Also ist das kein prinzipieller Einwand.( Der Fettdruck stand in der ,, R. F.". Red. d.,.".)

Dieses Argument wird vom, Rämpfer" als ,, grenzenlos leichtfertig" und als eine nichtssagende Phrase" bezeichnet. Jedenfalls zeigen diese Säze, wenn überhaupt noch ein Zweifel bestehen könnte, mit sonnenflarer Deutlichkeit, worum es sich bei diesem Kampfe zwischen Zentrale und KPD.   handelte. Daß die Opposition damals in Essen   nur mit 55 gegen 68 Stimmen unterlag, ist ein Beweis ihrer Stärke, außerdem wurde später einer ihrer Wortführer, König- Dortmund, traft allerhöchster Moskauer   Entschei­dung als Vertreter der Ruth- Fischer  - Richtung in die Zentrale gewählt.

Und nun vergleiche man diese Tatsachen mit den vier Antworten" der, Roten Fahne". Es ist zwar in der Rommu nistenpresse des öfteren ebenso dreist gelogen worden, doch Mit diesen Worten polemisierte Klara Zetkin   gegen die selten ebenso dumm!

4. Die Frage, ob man mit den französischen   Militärs pattieren foll oder nicht, ist und war nie eine Streitfrage in der KPD  . Die unbestreitbare Deutlichkeit dieser drei letzten Ant­worten erhöht nur das Maß von Frechheit, mit der Die Rote Fahne  " veröffentlichte am Freitag einen Bericht offenfundige Tatsachen geleugnet werden, bie selbst über die Verhandlungen der Betriebsdelegatio- aus vorsichtig frisierten und stilisierten Berichten und Auffäßen nen mit den Vertretern der Reichsregierung und dem preußischen der Kommunistenpresse zu entnehmen waren. Denn in dem Innenminister Severing. Wenn es in dem Bericht heißt, Bericht der ,, Roten Fahne" vom 21. März über den Bezirks­Minister Severing habe für vier Forderungen der Delegation Be parteitag der KPD. für Rheinland und Westfalen Nord   stand rüdfichtigung zugefagt, während er zwei weitere Forderungen ent- zu lesen, daß Klara 3etfi'n als Vertreterin der 3 en schieden abgelehnt habe, so entspricht das nicht den Tatsachen. Go trale in ihrem Referate erklärte: Eine Kontrolle der Gruben und eine Einrichtung ist es ganz unsinnig, wenn Severing zugesagt haben soll, sich für einen Rüdtransport der Reichswehrtruppen in Don Arbeiterwehren mit der Genehmigung und dem Segen ihre Standorte einzusehen. Zunächst hat der preußische Minister des franzöfifchen Imperialismus wäre höchft gefährlich." präsident feinen Einfluß auf etwaige Truppenbewegungen der Reichswehr  , dann ist es aber auch töricht, anzunehmen, daß die Reichsregierung eine Entfendung von Truppen in das Ruhrgebiet  vorbereitet, da eine solche Maßnahme zu internationalen Rompli fationen führen müßte. Weiter ist ein neues Verbot der faschisti­fchen Organisationen bei der Unterredung ebensowenig in Aussicht gestellt worden, wie eine Einstellung der Pogromhehe gegen die Kommunisten oder eine Regelung der Löhne und Gehälter. Die fascistischen Organisationen sind auch weiter in Preußen verboten. Es bedarf hier also feines solchen Erlasses. An der Pogrom he he ist die preußische Regierung nicht beteiligt, Sie kann sie auch nicht einstellen. Auf die Regelung der Löhne und Gehälter hat die preußische Regierung feinen Einfluß. Es ist allerdings richtig, daß die Minister Braun und Severing sich bewußt bei der Reichsregierung um eine gefunde Er höhung bemühen. Hier bedurfte es nicht erst der Aufforderung der Delegation. Was nun die Anerkennung der proletarischen Hundertschaften und wilden Rontrollaus­

der

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schüsse anbelangt, die nach der Meldung der Roten Fahne" " ganz entschieden" abgelehnt worden sein sollte, fo ist das eine Haltung, die den Fragern bekannt sein konnte, ehe sie die Frage überhaupt stellten. Man sieht, die Unterredung zwischen dem Innenminister und der Delegation verlief wesentlich anders, als

es die Rote Fahne  " glauben machen will.

Morgenarbeit um eine Stunde früher, zeitweise noch bei Dunkelheit, zu beginnen, so daß Ersparungen an Beleuchtung am Abend wieder aufgehoben würden durch den Verbrauch am Morgen. Auch würden die Lanbarbeiter eine Berschiebung der Arbeitszeit nur widerwillig aufnehmen, worunter die Produktivität der Arbeit leiden würde. Auch die Bergarbeiter im Ruhrrevier erhoben Einwendungen, weil dann zur Morgenschicht noch in der Nacht von Haufe aufgebrochen werden müßte. Während man in Norddeutschland mehr der Sommer­zeit zuneigte, stieß sie in Süddeutschland   auf starten Widerstand. Zu alledem erklärte der Reichskohlenkommissar, daß bei der Sommer zeit teine nennenswerte Kohlenersparnis erzielt würde. Eine in das Leben jedes einzelnen so tief einschneidende Maß nahme wie die Sommerzeit kann sich nur durchsetzen, wenn sie von der überwiegenden Auffassung des Volksganzen getragen wird. Eine solche fehit zurzeit in Deutschland  . So ergab sich für die Reichs. regierung notwendigerweise der Verzicht auf die Einführung der Sommerzeit.

Die Presse in der Tschechoslowakei  . In der Tschechoslowakischen Republit erscheinen 60 tschechische und 93 deutsche Tagesblätter fo­wie 50 magyarische Tag- und Wochenblätter. Bei den deutschen  Tagesblättern gibt es eine Reihe identischer, die sich nur durch die Köpfe unterscheiden; immerhin ist der große Brozentsatz der deutschen  Breffe bemerkenswert. Politische Wochenblätter gibt es 347 tschechische, 119 deutsche, 11 anderssprachige. Die Gesamtzahl der politischen Blätter beträgt 698. An unpolitischen gibt es 1408( 875 fchechische, 299 deutsche, 30 magnarische, 176 Revuen, 28 anders. Sprachige). Die Zahl der gesamten Zeitschriften beträgt 2016. Die Breffe steht immer noch unter dem altösterreichischen Pressegefeß; fie wird massenhaft tonfisziert.

Der Kölner   Streik.

Gegen die französischen   Faschisten.

Interpellationen in der Kammer. Paris  , 1. Juni.  ( ER.) Der Abgeordnete Herriot   hatte in Rammer eine Interpellation über den gestrigen

Angriff der Royalisten

gegen die Abgeordneten Mare Sangnier( unabhängig, wenn auch links orientiert) und Moutet( Sozialist), sowie gegen den früheren Minister Bioleta, eingereicht. Er wünscht zu wiffen, welche Maßnahmen die Regierung zu ergreifen gedente, um das Leben der Bürger gegen die Angriffe der Royalistenorganisation zu schützen. Die Tätigkeit der Royalisten wird in weiten Partei. freifen mißbilligt. Dies mußte der Abgeordnet Léon Daudet  erfahren, als er nachmittags in der Kammer erschien. Er wurde in den Wandelgängen von ungefähr 100 Abgeordneten umringt, die ihm heftige Borwürfe über die Tätigkeit der ihm unter. stellten Organisation machten. Einige Abgeordnete wollten es so gar zu Lätfidh feiten fommen lassen, denen sich Daudet

Köln, 1. Juni.  ( Eig. Drahtbericht.) Der wilde Streit der Köl­ ner   Straßenbahner hat sich im Laufe des Freitag auf alle städti­schen Betriebe, Gas, Elektrizitäts- und Wafferwerte, Theater, der Friedhöfe usw., ausgedehnt. Es tommen im ganzen etwa 60000 Arbeiter in Frage. Die Notstandsarbeiten werden vor­täufig ausgeführt, so daß mit Ausnahme des vollständig stillgelegten Straßenbahnverkehrs noch feine unmittelbare Einwirkung auf die Bevölkerung zu spüren ist. Aeußerlich ist alles ruhig. Der Streit hat feinen Rückhalt bei den Gewerkschaften. Auffallend ist, daß das wilde Streiftomitee bis zur Stunde noch teine positiven Forderungen an die Stadtverwaltung gestellt hat. Die bri­tischen Besagungstruppen haben am Donnerstag nachmittag vier Mitglieder des Streittomitees per haftet und weitere Berhaftungen angedroht. Die Verhafteten sind jedoch am Freitagvormittag wieder freigelassen worden. Bestimmte Anzeichen deuten darauf hin, daß die ganze Aktion im 3ufammen­hang mit den Ruhraufständen steht, und daß hier wie dort die Franzosen die Hände im Spiel haben. Die Stadtverwaltung ist entschlossen, nicht nachzugeben. Sie sieht in dem Vorgehen der Streifenden einen glatten Tarifbruch.

Teilweise Räumung?

nur durch schleunige Flucht

entziehen fonnte. Es ist beachtenswert, daß der gestern angegriffene abgeordnete   Moutet sich bei dieser Gelegenheit ins Mittel legte, um den royalistischen Pariser   Abgeordneten vor seinen Feinden zu schützen.

Zu Beginn der Kammersihung führte Herriot   aus: Bir sind Anhänger der Legalität. Die französische   Demokratie hat aber Elberfeld  , 1. Juni.  ( Eig. Drahtbericht.) Die Meldungen, daß die jehigen Zustände satt. die Franzosen infolge englischen Protestes das ganze füblich der Die Regierung hat ihr Teil Berantwortung an dieser Ruhr gelegene Gebiet zu räumen beabsichtigten, scheinen sich zu bestätigen. In amtlichen deutschen   Stellen wird die Räu- Lage. Man läßt nicht unbestraft auf den Tribünen des Parlaments mung der Kontrollstation Hengsten schon in Kürze erwartet. Die Republit beschimpfen. Die Regierung muß Stellung Augenblicklich nimmt die französische   Besatzung große Truppenver- nehmen und sich auf die eine oder andere Seite stellen. Der Augen. schiebungen vor. Neu besetzt wurden Rölinghausen bei Gelsenkirchen   blid ift gekommen, um die royalistischen Ausschreitungen energisch niederzuschlagen. Der Abgeordnete Brousse protestierte und der Bahnhof Sterkrade. Zwischen Düsseldorf   Hauptbahnhof feinerseits gegen die Einführung faschistischer Methoden in Frand und Effen Hauptbahnhof   verkehren jetzt täglich vier militarisierte Züge. In Duisburg   sind zwei von französischen   Soldaten geführte reich. Der Innenminister Maunours erflärte darauf, daß die Me­Büge zusammengestoßen. Der Sachschaden ist groß. Einzelheiten gierung die gestrigen Attentate miß billige und entschlossen sei, find nicht zu erfahren, da Absperrungen vorgenommen worden sind. Dagegen mit den strengsten Maßnahmen vorzugehen. Sie habe den Auf Grund einer Verfügung des Generals Degoutte hat Beweis, daß eine Organisation bestehe, die sich über ganz der Kommandant von Bochum   angeordnet, daß alle Bolizei außer Frankreich   erstrecke. Ich kenne deren Führer und die Gerichte der städtischen Polizei verschwinden muß. Einschließlich der Feuer- find verständigt worden. Die Regierung wird ihre Pflicht bis zum wehr soll eine tommunale Bolizei in Stärke von 200 Mann Ende erfüllen, um die Republik   zu verteidigen. aufgestellt werden.

Auf Borstellung des Düsseldorfer   Regierungspräsidiums hat sich General Degoutte bereit erklärt, in jedem Konfliktsfall tommu­nale und städtische Polizei nach den bedrohten Gebieten zu schaffen, Schuhpolizei tommt nicht in Frage, da diese auf­gelöst ist.

In Hattingen   ist der Belagerungszustand aufgehoben worden; diese Stadt ift start mit Truppen belegt. Auf einen Zivilisten tom men brei Soldaten. In Dorstfeld wurden 43 Schuh polizisten verhaf Bahnbrechende Neuerung im Fernsprechwejen. In dem Kleinen tet, die nach Dortmund   wollten. Sie sind den Franzosen durch oberbayrischen Städtchen Weilheim   wurde in den letzten Tagen ein Unachtsamkeit des Polizeihauptmanns in die Hände gefallen, der die automatisches Fernsprechamt eröffnet, das eine bedeutende Neuerung 43 Schupoleute geschlossen in das besetzte Gebiet führen wollte und, auf dem Gebiete des Fernsprechwesens darstellt. Es wurde zum ersten als die Franzosen aufmerksam wurden," Sprung auf, marsch, Male in der Welt der Versuch gemacht, das automatische Fernsprech marsch!" tommandierte. Die Beamten sind von den Franzosen arg system, das bisher nur im inneren Verkehr weniger Großstädte Vermißhandelt worden und sind festgesetzt. mendung gefunden hat, auf den Verkehr verschiedener Drte unter­einander auszudehnen. Borerst fommt eine Gesprächszone von

Das Wiener   Krematorium.

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Der Gemeinderat beschließt Weiterbetrieb. Wien  , 1. Junji.( Eigener Drahtbericht.) Im Gemeinderat wurde heute die Zuschrift des Bürgermeisters verlesen, daß er gemäß der Weisung des( chr.- soz.) Ministers für fo= ziale Fürsorge dem Magiftrat aufgetragen habe, den Betrieb des Krematoriums einzustellen. Darauf beantragte Genoffe Professor Dr. Tandler, den Gemeinderatsbeschluß vom Januar zu wiederholen, nämlich diese ungefeßliche Anordnung zurückzu­weisen. Genosse staret stellte den Zusagantrag, den Magistrat unter Umgehung des Bürgermeisters zu beauftragen, den Betrieb des Krematoriums fortzusehen. Ein Antrag der Christlich­Sozialen, die Sache von der Tagesordnung abzufeßen, wurde ab­gelehnt. Die Christlich- Sozialen verließen darauf den Gemeinderat, Der einmütig mit den Stimmen der Sozialdemokraten, Deutsch­annahm. Bürgermeister Genosse Neumann erklärte nun, daß Condon, 1. Juni.  ( WTB.) Dem Londoner   Berichterstatter des er gemäß der Weisung des Ministers und fraft seiner Befugnisse Manchester Guardin" zufolge befasse sich das britische   Schazamt den Zufazantrag Staret sistieren müsse. Auf Antrag des Ge augenblicklich damit, die britische   Rgierungspolitik zeitgemäß zu genossen Tandler wurde nun der Beschluß ausdrücklich wieder­stalten. Baldwin sei entschlossen, eine Regelung des Problems der holt und dazu erklärt, daß er sich nicht gegen den Bürgermeister Reparationen und interalliierten Schulden zu ver- richte. Der Gemeinderat steht auf dem Standpunkt, daß im Sinne suchen und auf einer unformellen Zusammenkunft von Ministern sei der Gemeindeverfassung ein sistierter Beschluß durch seine Wieder­befchloffen worden, die dem Plan Bonar Laws vom letzten Januar holung rechtskräftig wird. zugrunde liegenden Prinzipien aufrechtzuerhalten, zugleich mit der nötigen Revision der 3ahlenwerte. Das Schahzamt prüfe Freispruch Serrafis beantragt. Wie der Avanti" mitteilt, die Gesamtfrage von neuem, um abzuschäßen, welchen Einfluß die schließt die Auflage des Staatsanwalts gegen Serrati mit einem Ruhrbsehung auf den britischen Plan habe. Die einzige Aenderung, Freispruch, weil die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen kein die in diesem Blan gemacht werde, werde die Einsetzung abgeänderter Bergehen darstellten. Summen sein, wo dies bet ten augenblicklichen Bedingungen not­menbig fet.

25 Silometer in tres in Frage, die bald weiter ausgedehnt Aenderung des britischen Zahlungsplans? nationalen, Tschechen und Jüdisch- Nationalen- bie beiden Anträge

werden soll. weitere Neuerung im automatischen Fernsprech betriebe ist dabei zu verzeichnen, daß der Automat nicht nur ohne Beihilfe von Personal die Verbindung herstellt, sondern auch die Gespräche ihrer Zahl und Zeitdauer nach notiert und außerdem den Sprechenden alle drei Minuten über die Länge des Gesprächs durch ein Signal unterrichtet.

Die Frankfurter   Feier zur Erinnerung an die erste deutsche National bersammlung von 1848 ijt jowohl auf dem Römer wie an der Baulskirche finematographisch aufgenommen worden. Der Film, der den neuen deutschen  Staatswillen zum Ausdruck bringt, wird im In- und Auslande Zeugnis für die Republik   ablegen.

Ein Feldzug gegen den Krebs in England. In England stirbt jebe fiebente Berson über dreißig Jahre an Krebs. Die Gesellschaft für die Strebsbekämpfung hat beschlossen, einen verstärkten Felbaug gegen ble Strebs. trantbeit zu eröffnen. Es ist ein besonderes Komitee gebildet worden, das den Plan der Belämpfung erörtern wird.

Als driife Frau im englischen Unterhause wurde bei einer Erfazwahl in Benvid Frau Philipson( fonfervatio) gewählt.