Der Kongreß beschließt, daß in Zukunft alle Demiffionen un gültig sind, sofern sie nicht von der Egetutive der Rommunisten bestätigt werden.

Eine Partei, die ihre Direttiven von Moskau   erhält, In­strument der Auslandspolitik Sowjetrußlands ist und feine eigene Handlungsfreiheit hat, ist kein Partner für einen ge­meinsamen Selbstschutz zum Schutze der Republik  .

Dazu kommt aber noch etwas Weiteres. Die KPD. hat einen eigenen illegalen Selbstschuh über ganz Deutschland   ausgebreitet. Diefer Selbstschutz ist bis ins ein­zelne organisiert, er hat seinen eigenen Nachrichtendienst, der bis zum Chiffretelegramm und den Schlüffel dazu ausge­arbeitet ist, er ist bis ins einzelne gegliedert, er fahndet nach Waffenlager, die er für eigene Zwede verwenden will, er sucht Vertrauensleute in anderen Organisationen und Be­hörden für seine Information zu gewinnen.

Wenn die KPD. eine solche Organisation mit eigenen Zielen und Zwecken befigt, und bei den Unruhen in Leipzig  trat sie gegen den sozialdemokratischen Ordnungsdienst auf, was will benn die KPD. im gemeinsamen Selbstschuß? Do nur ihrem illegalen Selbstschuß eine legale Deckung geben und ihre eigenen Reihen für ihre eigenen Zwecke, die nicht die der Republik   find, zu stärken. Nein, hier ist wirklich nicht der gleiche Wille für ein gleiches Ziel, dem Schutz der Republit, vorhanden. Deshalb begeht die BSPD. Selbstmord, wenn sie auf diesen gemeinsamen Selbstschutz hereinfällt. Es bleibt übrig, daß beide von den Parteien einzeln auf­gezogenen Selbstschutzorganisationen sich für ein gemeinsames Vorgehen zum Schuße der Republik   verständigen, aber nur dann, wenn das Ziel scharf umgrenzt ist, den Richtlinien der eigenen Partei entspricht und Garantien gegeben werden, daß die getroffenen Abmachungen auch eingehalten werden. Im übrigen bleibt es dabei eigener selbständiger Parteischuß, Schutz der Republik   als Hilfsorgan staatlicher Macht mit Einverständnis der Regierung.

Deutschvölkischer Abonnentenfang. 1400 M. pro Kopf.

Sehr geehrter Herr Borsitzender!

Bir gestatten uns, in einer gerade jetzt sehr wichtigen Sache an Sie heranzutreten, die die nationale Preffe, insbesondere unser

führendes Blatt, die Deutsche Zeitung", betrifft.

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fich dieses Werbeplanes, den wir hier beifügen, anzunehmen, ihn Der schlesische Landarbeiterstreik. Ihren Mitgliedern zu erläutern und sie unter Hinweis auf die furchtbare Macht der marxistisch- jüdischen Presse zur Tat an- Selbstschuhprovokationen. Die zweideutige Reichswehr. fpornen und sich auch wiederholt nach dem Ergebnis zu er Breslau  , 20. Juni.  ( Eigener Drahtbericht.) Im schlesischen Land­fundigen. Die Werbeprämie, die wir für jeden nengewonnenen arbeiterstreit ist das Auftreten der Arbeitgeber vom Landbund Freund unserer Zeitung aussehen, beträgt jetzt 800 2. und im so provozierend geworden, daß auch die Presse der bürger­nächsten Monat schon 1400 m. Sie soll ein Anreiz sein, die Bea lichen Linken in Schlesien   gegen die Arbeitgeber und für die Arbeiter So schreibt heute die gemäßigte demokratische mühungen entschädigen und vielleicht manchem einen willtom Stellung nimmt. menen Nebenverdienst für seine Mitwirkung an einer fo Breslauer Zeitung", von feiner Seite sei bestritten, daß der Arbeitslohn der Landarbeiter in Schlesien   der niedrigste in ganz bedeutsamen nationalen Sache verschaffen.

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Das Dokument paßt durchaus in den Rahmen der deutsch  - Preußen sei, trotzdem das Leben in Schlesien   nicht billiger wäre als völkischen Bewegung. Ein willkommener Nebenverdienst" im übrigen Deutschland  . Die Forderung der schlesischen Bandarbeiter und Mitwirkung, ohne daß seine Person dabei bekannt wird" auf Gleichstellung mit ihren Kollegen im übrigen Preußen - das sind gewiß sehr taugliche Mittel, um den deutschen   sei daher nicht unbillig. Bürger den Klauen des„ margistischen Materialis­mus" zu entreißen. Deutschland   fann stolz sein auf das Heldengeschlecht, das unter dem deutschvölkischen Zeichen des Hakenkreuzes herangezüchtet wird. Hakenkreuzes herangezüchtet wird.

Goldatenschinder Hiller in Freiheit?

Die Breslauer Boltsmacht" macht heute über das Auftreten der Selbstschutzorganisationen

im Bandarbeiterstreit Mitteilungen, die noch ein politisches Nach­

spiel haben dürften, da sie das Verhältnis der Reichswehr  zu diesen Organisationen wieder einmal in erschredendem Lichte z. B.

eigen. Uner Bartelblatt ſtett fest, daß 3. 8. im Streiſe Neu­

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Die Rote Fahne  " behauptete in ihrer Montagsausgabe, mart der deutsch nationale Landbundesführer v. Schiller  daß der frühere Oberleutnant der Reserve, Hiller, der gegen angeblich ganz phantastisch erfundene Terrorafte der wegen Soldatenmißhandlung zu einer längeren Freiheits- Bandarbeiter nicht etwa die staatlichen Behörden in Anspruch ge strafe verurteilt ist, die Verbüßung dieser Strafe immer nommen, sondern einen rechtsradikalen Bandenführer, noch nicht angetreten habe und sich noch in Frei. Saurma, gegen die Streifenden losließ. Aehnliches Material heit befinde. Hillers Prozeß hat damals ungeheures Auf- wird aus anderen Kreifen mitgeteilt. Besonders bemerkenswert ist fehen erregt. Selten offenbarte sich vor Gericht ein solches dabei die Feststellung, daß Der Soldat Helmhake die Reichswehr   in einigen Kreifen die Organisationen diefer Bild menschlicher Berkommenheit. Selbstschuhbanden unterstützt wurde von Hiller buchstäblich zu Tode gemartert. Wir haben bisher vergeblich darauf gewartet, daß die Meldung hat und jetzt unter Umgehung der Staatsautorität gegen die streifen­der ,, Roten Fahne" amtlich dementiert würde. Sollte das den Landarbeiter angesetzt werden. Frühere vom Reichswehr­Ausbleiben des Dementis etwa bedeuten, daß die Rote ministerium unbeachtet gebliebene Feststellungen unserer Parteipresse, Fahne" recht gehabt hat? Das wäre allerdings ein faum daß führende schlesische attive Reichswehroffiziere die glaublicher und selbst in der deutschen   Republit taum zu über- Selbstschukorganisationen unterstützen, fönnen jetzt dahin ergänzt bietender Standal. Wir erwarten, daß das Justizministerium werden, daß diese Selbstschuhbanden jetzt ihren wahren 3 wed sich umgehend zu der Behauptung der Roten Fahne" äußert.

Das Dollartreiben.

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deutlich geezigt haben. Der Selbstschutzführer von Winter. feldt im Kreise Steinau  , der von dem Reichswehrobersten Budde Glogau   und den Hauptleuten Bohnstedt und Bo­gatsch in Breslau   in seinen Bestrebungen unterstüßt wird, hat früher den von jeher unglaubwürdigen Dedmantel der Polenabwehr

Weimarer   Demonstrationen.

Das Aufwärtstreiben des Dollarturses scheint für einige Die Werbeabteilung B der Deutschen 3eitung" Zeit zum Stillstand gekommen zu sein. Der Dollar ist gestern versendet an die Ortsgruppen der Deutschnationalen Volks- an der Börse auf etwa 147 000 zurückgegangen und gestern partei und andere politische Körperschaften ein Rund- abend noch weiter auf etwa 137 000. Es ist abfolut sicher, daß benutzt, für die feine Organiſationen gegenüber der polnischen Armee schreiben, dem wir folgendes entnehmen: diefer Rückgang hervorgerufen worden ist allein durch die selbstverständlich sehr ernsthaft in Frage fam. Mitteilung von den Besprechungen der Reichsregierung mit Durch die Ueberzahl der Streifenden und das forrette Bertretern der Banten über Maßnahmen gegen den weiteren Berhalten der Landräte ohne Unterschied der Parteirichtung Sturz der Mart. Beweist das bereits den rein spetula- konnte die Landarbeiterbewegung von den Selbstschülern zwar tiven Charakter der Markentwertungswelle und das nicht niedergeschlagen werden, im Interesse der Staatsautorität Es ist leider nur zu wahr, daß unfere nationale landesverräterische Treiben weiter fapitalistischer werden diese Borgänge aber noch ein parlamentarisches Nachspiel Presse in ihren Gesinnungsfreifen und Organisationen nicht Kreise, die sich an ihm beteiligt haben, so ist von den Banken haben müssen, wenn der Reichswehrminister die beteiligten aktiven die Unterstügung und Förderung findet, wie die in der geftrigen Besprechung beim Reichskanzler zugegeben Reichswehroffiziere nicht vorher von ihrem Posten enthebt. sozialistischen   und liberalen Zeitungen bei ihren Anhängern. Wir worden, daß durch diesen Sturz die Mark unter das wirt­erinnern daran, wie schon während des Krieges, dann in der Re- schaftlich und politisch gerechtfertigte Maß herabgedrückt wor­volution und bis heute noch die sozialistischen   Organisa- den ist. Aufs neue ist deshalb bewiesen worden, daß in dem tionen es als eine ihrer Hauptaufgaben betrachteten, ihre Mittel schweren Eristenzkampfe Deutschlands   die befizenden Kreise und ihre Mitglieder ganz in den Dienst der Verbreitung und Förde aus frajfestem Geschäftsegoismus die Geschäfte rung ihrer Zeitungen zu stellen. Tatkräftig und bis in Frankreichs   beforgen. die kleinsten Kreise ihrer Gewerkschaften und Organisa- Wenn es aber dafür noch eines Beweises bedurft hätte, tionen hinein hat sich auch das letzte Mitglied der sozialistischen   so liefert ihn die Tatsache, daß wiederum, wie schon in frühe­Bertände für die Machtverbreiterung und den täglichen Einfluß ren zahlreichen Fällen das Ausland mehr Bertrau­mofeiner Breffe eingesetzt. Noch heute( wo diese Best schon so gewaltig en zur Mart hat, als die Kapitalisten in Deutschland  , Wäh­überhand genommen hat) erleben wir es hier in Berlin   3. B., daß rend an den deutschen   Börsen der Dollar noch mit faft 140 000 beim Ausfall von Botenfrauen oder sonstwelchen Störungen in der Mart bezahlt wird, wurde er in New York   gegen etwa 123 000 Zustellung ohne weiteres Gewerkschafts. oder Parteimitglieder be. Mark gehandelt. Alle diejenigen, die den Marksturz auf das dingungslos einspringen, um nur den hemmungslosen Treiben des Auslandes zurückgeführt haben, sind dadurch au Fortgang dieser politischen Maschine zu sichern. das empfindlichste Lügen gestraft. Daß bisher überhaupt fein Wir geben zu, daß unsere nationalen Freunde die Werbe ernsthafter Mensch den Zusammenbruch der Mart auf den möglichkeiten bei Bekannten, in Betrieben und Werkstätten nicht so Einfluß franzöfifcher Manipulationen zurückgeführt hat, wird bedenkenlos wie dort ausnuten fönnen, und der Wille oftmals an auch durch die Tatsache erhärtet, daß in der Sigung des Unter­der Rücksicht auf ihre Eristenz scheitern muß. Aber wir haben jetzt fuchungsausschusses im Reichstage Direftor affermann einen Werteplan, der es selbst jedem einzelnen ermöglicht, tat von der Deutschen Bant erklärt hat, er halte die Idee, daß kräftig und individuell mitzuwirken, ohne daß seine Person die Franzosen aktiv an der Verschlechterung der deutschen  dabei bekannt wird, oder dem zu Werbenden gegenüber in Baluta durch umfangreiche Martverkäufe mitarbeiten fönnten, Erscheinung tritt. Wir bitten Gie, sehr geehrter Herr Vorsitzender, I für ein Märchen.

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Freude ist nicht tot in Europa  ...

Bon Lena.

Freude ist nicht tot in Europa  , sie lebt noch in" So steht handschriftlich quer über das Kuvert einer Gedung geschrieben, die mir in diefen Tagen aus New Dorf zuging. Es ist eine Drucksache mit der Ueberschrift:„ Die Jugendbewegung, Jugendkultur, Jugend­burgen und Schlösser, Bolitik und Jugendideale." Und es wird ge­sagt, daß an einem Blatt„ Der neue Student" Mitglieder der deut schen Jugendbewegung mitarbeiten. Das Blatt foll durch ameri­fanische Etudenten fontrolliert werden und wird das einzige inter­nationale zwischenuniverfitäfliche Blatt Ameritas sein.

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Schloßparftheater:„ Heinrich Heines erste Liebe". Es ist ein großer Unterschied, ob im engsten Berlin   ein unmöglicher Schmarren uraufgeführt wird oder in Steglik oder Potsdam  . Der äußere Ge­famteindruck bleibt derselbe: warme Begeisterung, reicher Beifall. Aber in Berlin   sind es mehr die dickköpfigen, stiernadigen, pelz- und brillantengeschmückten Rafftes, die mich mit ihrer Halbkultur in wahre Wut versehen. In den genannten Vororten ist es ein gutes, mildes, moralisches Publikum, etwa von jener Art, toie ich es aus der Tanzstunde vor dreißig und mehr Jahren in Erinnerung habe. man denkt sich fast einen griechischen Himmel über diesen lieben Leuten. Sie sind ohne Zweifel nach dem Anblick der Raffles eine wahre Wohltat. Aber ich undankbarer Mensch bekenne offen:„ Ich tehre lieber zu den verzierten, nach Nadttänzen lüfternen Raffles zurüd, anstatt mich an diesem Brunnerschen sauberen Bublifum zu erbauen.

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Aber als ich dies alles froh über ein neues Band zwischen Ueber das„ Singspiel" selbst ist nichts zu sagen. A. Mels und Jugend und Jugend gelesen hatte, nahm ich noch einmal den B. Lindemann stellen sich unter dem jungen Heine einen sen­Briefumschlag zur Hand und las noch einmal die Worte: Freude timental entflammten Liedertäfler vor, der allerdings alle Viertel­stunde eine ironische Falte am linken Mundwinkel erscheinen läßt. ist nicht tot in Europa  , fie lebt noch in" und ich dachte darüber Aber in ihrem Erzeugnis sind wenigstens ein paar luftige Szenen. nach, wie die Lücke, die der Gedankenstrich ließ, zu füllen fei. Bo lebt jetzt die Freude in Europa  ? In irgend einem der Länder, hundert Jahren gelebt und ist jetzt zu uns zurückgekehrt mit ein paar Der Mufifer dagegen, Wilhelm Lindemann  , hat offenbar schon vor die durch den Krieg zu gegenseitigem Haß und Hader entflammt Lieblingsmelodien, die er noch viel blöder vorträgt als jene alten, find, oder in deren Innerm die Hand des Bruders wider den die auch nicht zu den ersten zählten. Unter den Darstellern ist, auch Bruder ist?" Es fann nur eine recht blasse Freude sein, die da großstädtisch betrachtet, Karl Marschall( Salomon) ein feiner heimisch ist. Und der Schatten der Zwietracht fällt über ganz Rünstler, Mar Röhler ein guter, wirksamer Romifer. Alles H. M. andere ist indiskutabel. Europa  .

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Rann die Freude in unseren Frauenherzen heimisch sein? Sonst mohl leuchtete sie in den Herzen der Frauen, deren erstgeborenes Kind das Licht der Welt erblickte. Aber die deutsche Frau, die heute Mutter wird, fragt mit Bangen: Belcher Zukunft geht mein Kind entgegen?" Und fann irgendwo in Europa   eine Frau die Freude in sich heimisch fühlen, wenn sie weiß, so viele andere Frauen, so unendlich viele Kinder leiden bitter und schwer? Nein, das Wort " Frauen" tann ich nicht an Stelle des Gedankenstrichs setzen. Doch vielleicht haben die amerikanischen   Sender gedacht, es folt das Wort„ Jugend" dastehen, denn in der Jugend lebt ja ein un­erschöpflicher Quell der Freude und eine stets lebendige Kraft des Hoffens. Bei ihr wird die Freude öfter einkehren als bei uns Alten, doch ständig heimisch ist sie auch nicht in jungen Herzen, die alle in Not und Verwirrung sind durch die frante Zeit. Atgelegene Winkel nur können es sein, in denen sich in Europa   die Freude versteckt selbst in jungen Herzen. Aber der amerikanische   Frager hat missen wollen von einer Freude, so glaube ich, die uns alle lebendig und un­zerstörbar beseelt. Und ich habe mich gefragt: Gibt es eine solche Freude? Ja, es gibt sie. Sie lebt im Glauben an eine Idee, fie lett in der selbstvergessenen Arbeit für diese lebendige Zukunft,

Weimar  , 20. Juni.  ( Eigener Drahtbericht.) Während der Reichspräsident der Theatervorstellung im Nationaltheater   bei­wohnte, rüdte eine Demonstration Erwerbslofer Weimars im Zuge an und schichte eine Abordnung in die Loge des Präsidenten. Die Abord­nung, die vom Präsidenten empfangen wurde, überreichte ihm Die Verhandlungsfommiffion erstattete schriftliche Forderungen. dann den draußen Wartenden Bericht über das Ergebnis. Der Reichspräfident wie auch der thüringische Staatsminister Fröhlich lagten ihr möglichstes zu. Die Demonstranten zogen geschloffen wieder ab.

Bei Schluß der Borstellung zog die Arbeiterjugend Wei mars, Jenas und Erfurts mit brennenden Fackeln unter dem Gea fang der Internationale" auf dem Theaterplaß auf, wo sich bereits Taufende von Menschen angesammelt hatter. Gen. Ebert erschien auf dem Balkon. Die Menge brachte ein brausendes Hoch auf ihn aus, wobei der Reichspräsident vom Balkon herab eine furze, martige Ansprache hielt, die abermals austlang in ein brausendes Hoch auf das deutsche   Baterland. Die sozialistische Jugend stimmte dann das Lied Mit uns zieht die neue Zeit" an und die Menge sang anschließend Deutschland  , Deutschland   über alles".

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Wie man Schwämme fät. Der Schwamm ist für unsere täg­liche Reinigung ein so wichtiger Gegenstand, daß man, um die nötigen Mengen zu erhalten, jeßt dazu übergegangen ist, Schwämme zu fäen wie andere Pflanzen. Vor dem Kriege famen die besten Schwämme vom Mittelmeer  , vom Marmarameer   und von den Rüften der asiatischen Türkei  ; fie wurden durch Taucher heraufgeholt, die teils nadt, teils in Taucherrüstung in die Tiefe hinabstiegen. Die frischen Schwämme, die vom Meeresgrunde herausgeholt wer den, haben ein fleischartiges Aussehen und sind mit einer festen Haut bedeckt, in der kleine Löcher auftreten und verschwinden, augen­scheinlich nach dem Willen des Tieres. Das Innere des Schwammes, das rohem Fleisch sehr ähnlich ist, wird durch zahlreiche Kanäle und Höhlungen unterbrochen, die mit einer zähen, graubraunen Flüssigkeit gefüllt sind, der sogenannten Milch". Diese Milch muß fofort herausgepreßt werden, denn sie ist der einzige Teil des Tieres, der wirklich lebt. Würde die Flüffigkeit daringelassen, jo würde der Schwamm seine weiche Elastizität verlieren. ständige Ausbeute hat die Schwammlager auf dem Meeresgrunde erschöpft, und man ist daher dazu übergegangen, ihr Wachstum durch Ausfäen" zu fördern. Die als Saat dienenden Schwämme den dann auf den Meeresgrund versenkt und etwa 2 Jahre dort werden in fleine Stüde   geschnitten und mit Draht auf dreieckige oder freisrunden Zementblöden befestigt. Diese Zementftüde wer. gelassen. Nach dieser Zeit hat der Schwamm die für Handelszwecke brauchbare Größe erreicht; er wird in die Höhe gebracht, und ein frisches Saatftückchen" an feine Stelle gelegt. Die verschiedenen Schwammarten wachsen sehr verschieden, und manche brauchen 10 Jahre, bis sie zur Reife tommen.

Die be­

Was ein Straußenmagen nicht verträgt. Die Aufnahmefähig Ueber Glazer Bäder und Berge sprach Direktor Georg feit des Straußenmagens ist zwar sprichwörtlich, aber es scheint doch Sallama aus Breslau   in der Urania  . Eine prächtige Reise selbst für diesen allesfressenden Bogel   gewisse Grenzen zu geben, an führte durch das Glazer Bergland, das in grauer Vorzeit Waffer, benen die Tätigkeit feines Magens scheitert. Der Strauß einer Feuer und Eis schufen, und das uns durch die bunte Mannigfaltig Barifer Menagerie starb fürzlich nach einem Effen, dessen Haup: der Buchenwald   steigt bis 1100 Meter an, und in 1300 Meter Höhe des Straußes fam, weiß man nicht, aber jedenfalls wurde fein feit seiner Bergfämme entzückt. Es ist ein lauschiges Gebirge, denn gang ein Schwamm gewesen war. Wie der Schwamm in die Nähe gibt es noch eßbare Früchte wie Himbeeren und Brombeeren. Leicht Appetit durch ihn gereizt und er verschlang ihn stracks. Die Folge ist es von Breslau   aus zu erreichen, der Stadt mit ihren Kathe- war eine Berdauungsstörung, an der der Strauß verschied. Eine dralen aus gotischer Zeit und ihrem Dom, der Kunstwerke aller Betrachtung des Mageninhalts nach dem Tode zeigte, daß der Beiten und Länder beherbergt. Auf der Wanderung trifft man auch Strauß noch ganz andere Dinge glüdlich heruntergebracht hatte als alte Dorfkirchen, die die Kunst des Mittelalters treu bewahren. Alt einen harmlofen Schwamm. Es befanden sich nämlich in dem Bergstädte find die steingewordene Geschichte des Mittelalters und Magen mehrere große Geldstücke, die er wohl aus der Kasse der zugleich Zeugen der Glanzzeit des Bürgertums. Man sieht die Menagerie entwendet hatte. Laubengänge, zu deren Bau die Anregung aus Italien   über Böhmen  nach Schlesien   fam. In der Landschaft liegt oft eine tiefe Schwer. mut, bedingt durch die Düfterheit des Gebirges. Eine naive Bhan­tafie gab den Felsgebilden zuweilen die absonderlichsten Namen. Ueberall aber tauchen die Erinnerungen auf an die schweren Zeiten der Huffitenkriege, in denen, wie immer in den Zeiten der Gewalt, Brand, Raub, Plünderuna, Mord und Marter zu den alltäglichen Erscheinungen gehörten. Mit hellem Entzücken betrachtete man das Hoch- und das Sameegebirge und den verschneiten Märchenwald. Was wäre Arbeit für den Sozialismus, wenn sie diese Freude Der Redner verglich die Landschaft andauernd mit dem Schwarz­nicht gäbe? Das werde ich dem amerikanischen   Schreiber antwald, was bei ihrer starten eigenen Schönheit eigentlich über flüssig ist.

morten.

e. b.

Im Deutschen   Opernhaus gaftiert Donnerstag die Schweizer  Sängerin Hanna Gorina erstmalig in Deutschland   als„ Tosca  ".

In der Großen Boltsoper fann infolge Erkrankung des Rammer­

fängers Otto Gorib die für Donnerstag angesezte Erstaufführung von Bar und Zimmermann" nicht stattfinden. Es wird dafür„ Die Fledermaus  " gegeben.

Ein Mittel gegen Rheumatismus   will die medizinische Abteilung der Universität Newyork entdeckt haben. Die Behandlung der Krankheit besteht in einer Meihe von Einspritzungen eines Streptofoffen- Serums, has den Namen Viridin erhalten hat. Die Erfahrung erftredt fich auf fünf­tausend Fälle, von denen 80 Prozent von Erfolg getrönt gewesen sein sollen.