Gewerkschaftsbewegung

Einpaukung der neuen Parole.

Die„ Rote Fahne" läßt die Berliner   Betriebe" aufmarschieren mit Refolutionen. Dort wo die Rapedisten die Regie in der Hand haben, flappt die Sache. Eine Betriebsversammlung von Mig u. Beneft forderte sofortige Aufnahme des Kampfes um den Reallohn der Vorfriegszeit", jedoch mit der Einschrän­fung, fo daß die Löhne den Teuerungsverhältnissen endlich in sellem Maße angepaßt werden".

Die Belegschaft der Scherl- 2. G. aber forbert, daß für die Sawablommen im graphischen Gewerbe die Kosten der Lebens­haltung maßgebend sein sollen, Lohnabkommen nur für 8 Tage abge­schlossen werden und rückwirkend sein sollen.

Die Redaktion der Noten Fahne" sucht diesen flaren und ver­nünftigen Beschluß, der sich in der Richtung der Aktion der Gewerf schaften bewegt, umzubiegen, die Forderung in eine Forderung des Reallohnes der Vorfriegszeit umzurevidieren und der Belegschaft von Scherl zu unterstellen, daß sie die RBD.- Parole gemeint habe.

Diener der Regierungen, zugleich aber auch in gewissem Sinne deren| Länder wesentlich abweichen. Dementsprechend enthalten mehrere Lehrer. Die Tätigkeit der Konferenz ist äußerst wichtig für den von den internationalen Arbeitskonferenzen beschlossene Entwürfe allgemeinen Fortschritt, namentlich in Anbetracht dessen, daß r und Klauseln, welche den besonderen Verhältnissen der bezeichneten ein Dugend neue Staaten geschaffen wurden, die ebenso Länder zu genügen bestimmt sind. Es ist bemerkenswert, daß einige wie Staatsmänner und Beamte großer außereuropäischer Gemein- dieser Länder sich dadurch auszeichneten, daß sie Staatsgesetze zur wefen Richtlinien für ihre Sozialpolitit von der Durchführung der in den betreffenden Uebereinkommensentwürfen enthaltenen Borschriften erließen. Konferenz erwarten.

Dem Berhandlungsbericht beigegeben ist auch der Bericht des Direktors des Internationalen Arbeitsamts, welcher einen voll­ständigen Ueberblick der bisherigen Tätigkeit der internationalen Arbeiterorganisation gibt.

Gewerkschaftliche Frauenbewegung.

Der Internationale Arbeiterinnenbund hat beschlossen, den zum 24. Auguft einberufenen britten Kongreß nicht in Schloß Brühl bei Köln  , sondern im Schloß Schönbrunn   bei Wien   abzuhalten. Die Verlegung erfolgte wegen der unsicheren Verhältnisse im be fetzten deutschen   Gebiet. Daß die englischen Besatzungsbehörden teine Schwierigteiten machen würden, war sicher, aber die Teils nehmer müßten die französische   Besagungszone passieren und dazu brauchten sogar die Deutschen   eine Einreisebewilligung, wodurch fie von franzöfifcher Gnade abhängig würden. Auch die geftörten Verkehrsmöglichkeiten waren für die Berlegung mit maßgebend. Unternehmer- Internationale im Buchdruckgewerbe.

In Japan   z. B. wurden folgende Maßnahmen getroffen: Mit Gelek vom 8 April 1921 wurde dem Uebereinkommen betreffend Arbeitslosigkeit Wirksamkeit gegeben, das Bestimmungen enthält über die Einrichtung freier öffentlicher Arbeits= nachweise und über Gegenfeitigkeit in der Behandlung von Einwanderern in bezug auf Arbeitslosenversicherung. Mit dem Krankenversicherungsgesetz von 1920 traf Japan Vor­fehrungen zum Schuh der Schwangereen und Wöchnerinnen. Mit dem Geseh über die Beschäftigung von Seeleuten vom Jahre 1922 gab Japan   dem Uebereinkommen Wirksamkeit, das die Abschaffung privater Heuerstellen und ihre Ersetzung durch öffentliche Arbeitsnachweise versieht.

Außerdem wurden zwei wichtige Gesekentwürfe vor­bereitet, um Uebereinkommen durchzuführen. Der dem Parlament vorliegende Gefeßentwurf enthält Borschriften zur Durch führung der Uebereinkommen über die gewerbliche Arbeitszeit, über bas Nerbot der Nachtarbeit von Frauen und Jugendlichen und über das Mindestalter für Zulassung zu gewerblicher Arbeit. Eine andere An dem in Göteborg   abgehaltenen internationalen Kongreß Gefehrorlage bezweat, Uebereinkommensentwürfen der Internatio­der Unternehmerorganisationen im Buchdruckgewerbe nahmen nalen Arbeitstonferenz von 1921 Wirksamkeit zu geben, die Bezug 150 Vertreter aus 18 Ländern, darunter auch Amerika   und haben auf die Beschäftigungslosigkeit in der Land Australien  , teil. Außer mit rein beruflichen Fragen beschäftigte wirtschaft, die Nachtarbeit von Frauen, Jugendlichen und fich der Konareß eingehend mit der Stellung der Unternehmerver- Kindern in der Landwirtschaft, die Unterkunftsverhältnisse landwirt. bände als Kampforganisation gegen die Gemert schaftlicher Arbeiter, sowie auf die Unfallentschädigung und die So­schaften, wobei der schwedische Vertreter sich rühmte, daß die zialversicherung in der Landwirtschaft. schwedischen Unternehmerorganisation die Arbeitslöhne fstärker als in irgendeinem anderen Lande herunternepreßt habe. Ein ständiger Ausschuß zur Aufrechterhaltung der Verbindung unter den Buch druderorganisationen wurde eingesetzt.

Unsere gestrige Verwahrung gegen die Brunnenver giftung" durch die„ Rote Fahne", die in der Hehe gegen die Ge­mertschaftsführer, gegen die systematische Untergrabung des Vertrauens der Gemertschaftsmitglieder zu ihren Organisationen besteht, legt das KPD.  - Blatt dahin aus, als ob mir die bescheidene Forderung" der Roten Fahne" als Brunnenvergiftung bezeichnet hätten. Diese Verdrehung ist mit der Ueberschrift versehen:„ Der„ Borwärts" gegen den Friedensreal­Lohn". Das ist nicht minder lächerlicher Vorwurf wie etwa der: der„ Borwärts" gegen die sozialistische Produktionsweise". Die„ Rote Fahne" fürchtet offenbar, daß es den reformistischen Gewerkschaftsführern" gelingt, die Aufgabe zu lösen, auf die es gegenwärtig antommt, nicht nur für die Arbeiter bei Scherl und im graphischen Gewerbe, sondern für alle Bohn- und Gehalts­empfänger, ihre Löhne vor unabläffiger Entwertung zu sichern, eine fefte Grundlage für die Lohnfämpfe zu schaffen. Deshalb sucht sie burch ihre neue Parole, die on sich nichtssagend und zunächst uner­In Norwegen   find Betriebsräte auf Berlangen von mindestens füllbar ist, ben„ reformistischen Gewerkschaftsführern" Knüppel einem Viertel der Arbeiter in allen industriellen und gewissen an­zwischen die Beine zu werfen. Daß der Vorwärts" samt den beren Betrieben zu errichten, die regelmäßig mindestens 50 Arbeiter Borkriegszeit", sondern darüber hinaus folche Löhne erstrebt, folgenden Gegenständen zu befassen: 1. Wichtine Aenderungen in der Borkriegszeit", sondern darüber hinaus solche Löhne erstrebt, im Jahresverlauf beschäftigen. Der Betriebsrat ift befugt, sich mit wie sie bereits in der Borkriegszeit als ausfömmlich gefordert Betriebsleitung, welche die Arbeitsverhältnisse berühren. 2. Ge­wurden, als es noch feine KPD.- Barolen gab, dürfte jedem über­zeugten Gewerkschaftsmitglied befannt sein. Augenblicklich aber wöhnliche Lohnfeftfehungen, Stüdlohnfäge, Arbeitszeit, Ueberzeit, tommt es nicht auf irgendwelche Lohn Parolen an, sondern, wie Arbeitseinteilung bei Betriebseinsdyränkungen, Feiertage und an­bere Arbeitsbedingungen. 3. Betriebsordnungen. 4. Einführung gefagt, auf die Lohnfestigung und sicherung. und Verwaltung von Wohlfahrtseinrichtungen zugunsten der Ar­beiter. Die Zahl der für Einfegung von Betriebsräten in Frage tommenten Betriebe beträgt nach amtlicher Schäßung etwa 800, aber nur in 160 bis 170 davon ist von dem zugestandenen Recht Gebrauch gemacht worden.

B

Die Löhne in der chemischen Industrie. Der Zentral- Schlichtungsausschuß der chemischen Industrie te in feiner Sigung am 20. Juni folgenden Spruch:„ Die Löhne betragen in Fachgrupps II, Ortsflaffe A, für den über 20 Jahre alben männlichen Arbeiter für die Zeit vom 13. bis 19. Juni 4400 m.. Dom 20. bis 26. Juni 6300 M. und vom 27. Juni bis 3. Juni 6800 m. Die Löhne der anderen Fachgruppen, Ortskaffen, Rategorten und Altersklassen werden in der bisherigen Form prozentual er rechnet." Die Lohntarife tönnen von heute nachmittag an beim Verband der Fabrifarbeiter, Engelufer 24/25, unter Borzeigung des Mit glieds- und Funktionärausweises in Empfang genommen werden.

Nene Löhne im Steinsetgewerbe. Da die mit dem Arbeitgeberverband ab 14. Juni vereinbarten Lohne durch die rapide Preisentwicklung überholt waren, wurden folgende Lohnfäße mit Geltung für die Zeit vom 21. bis 27. Juni abgeschlossen: Steinfeger: 8300 m., Steinhauer 8300 M., Rammer 8217 M., Hilfsarbeiter 7852 m. Die Akkordsätze der Steinhauer erhöhen fich auf 120 190 Bros. Ferner sind die Arbeitgeber verpflichtet, an die soziale Wohl­fahrtstaffe 4 Proz. pro Arbeitsstunde entsprechend dem Stunden­Lohn für die einzelne Berufsgruppe abzuführen.

Betriebsräte in Norwegen  .

Lohnfeffiehung im Malerkewerbe. Nachdem der für die Zeit vom 16. bis 29. Juni festgesetzte Stundenlohn von 4320 M. durch die fortschreitende Geldentwertung überholt ist, wurde er in der Zwischenverhandlung am 20. Juni recibiert; er beträgt vom 23. bis 29. Juni 5400 m. pro Stunde. Verband der Maler, Filiale Berlin  . Ein gefehlicher Mindestlohnjah der englischen Bergarbeiter wurde mit 230 gegen 154 Stimmen abgelehnt. Der Präsident des Handelsamts hatte erklärt, die Annahme des Gesetzes über einen in dem Augenblick beenden, wo die Bergleute die Früchte der letzten Mindestlohnsatz der Bergarbeiter würde das Lohnabkommen gerade Preissteigerung zu ernten im Begriff seien.

Der norwegische Arbeitgeberverband beschloß gestern als Gegen­maßregel gegen den Sympathiestreit in der Papierindustrie ab 6. Juli die Sperre über eine Anzahl von Gewerben zu erklären. Die Sperre wird etwa 14 000 Personen umfassen.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Für den Kampffonds der BSPD. wurden von den Haus­taffierern der 102. Abteilung( Baumschulenweg) in diesem Quartal nebenbei 16 020 m. gesammelt und durch Genossen W. Behr an die Bezirkskaffe abgeführt, worüber hierdurch mit beſtem Dant quittiert J. A. Alex Pagels.

wird.

Sport.

Eine amtliche Kommiffion beriet fürzlich über die Abänderung des Gesetzes. Einer der Gründe, weshalb das Gesez nicht größeren Erfolg hatte, sei, daß die Betriebsräte nur aus Arbeitern bestehen. Sie entwarfen eine Gefeßzvorlage, welche auf dem Grundfake beruht, taß in den Betriebsräten Kapital und Arbeit gleich­berechtigt( 1) vertreten sein sollen. K. F. Dahl vom Obersten Gerichtshof   in Kriftiania berichtet in der Zeitschrift„ Industrial and Labour Information", die das Internationale Arbeitsamt veröffent­licht, daß nach dem erwähnten Gefeßentwurf fünftighin die Bauer gewinnt den Großen Sommerbreis. Die fleine Babn am Errichtung von Betriebsräben für Betriebe im Gemerbe. Handwerk, Treptower Barf war tros des unbeständigen Wetters recht gut Verkehrs- und Transportwesen obligatorisch sein foll, voraus- besucht. Als erstes Rennen wurde der Große Sommerpreis über zwei gefeßt, daß mindestens 20 Arbeiter beschäftigt werden. Läufe von je 40 Kilometern ausgefahren. Im ersten Lauf übernahm Dem Rate sollen Vertreter der Unternehmung sowie der Hand- Bauer die Führung vor Weiß, Thomas und Nosellen und konnte diese arbeiter und Beamten angehören. Der Rat fann an der Betriebs- bis zur 5. Schlußrunde beibehalten. Dann griff Thomas an und nach leitung insoweit teilnehmen, als er befugt ist, gesetzgeberische und einigen Kämpfen hatte er den Führerplak erobert. Im zweiten Lauf administrative Borschriften und die Bestimmungen der Tarifverträge führte Bauer ebenfalls. Wohl verfuchte Thomas auch hier wieder die auszuführen und die Unterweisung sowie die Arbeitsverhältnisse von Spike einzunehmen, vermochte aber seinen Augriff nicht durchzusetzen. In Lehrlingen und jungen Arbeitern zu regeln. Die Mehrheit der der sechsten Schlußrinde gelang es Rosellen, den Play von Thomas zu belegen. Der Kleine Sommerpreis ging über zwei Läufe von je Rommission erachtet es wünschenswert, daß jowohl Handarbeitern 30 Stilometern. Im ersten Lauf führte Er st Iing, der dann seinen Blaz Nemas und Erstling wie Beamten   Gelegenheit gegeben werden soll, einen gewiffen Ein- in der 80. Runde an Pawfe abtreten mußte. Gleich zu Beginn des fluß auf die allgemeine Gestaltung der wirtschaftlichen Tätigkeit der erlitten Reifenschäden und fielen weit zurüd. Nation auszuüben. Sie empfehlen deshalb, auf nationaler Grund zweiten Rauses stürzte Reinas, so daß nur noch drei Fahrer im lage einen Rat für Industrie und Berkehr" zu errichten, dem Felde standen. Der Motor des Erstlingschen Schrittmachers räumte infolge Bericht über die 4. Internationale Arbeitskonferens. 125 Mitglieder angehören sollen, bestehend aus je 31 Bertretern anbaltender Defekte bald die Bahn und das Rennen war seiner Reize In zwei großen Bänden von zusammen 1166 Seiten ist eben der der Unternehmer, Beamten, Handarbeiter und Konsumenten, wozu beraubt. Im Prämienfahren über 30 Runden zeigte besonders Miethe sein können. Dombrowski ging in der Schlußrunde als Sieger vollständige Bericht über die Verhandlungen der 4. Internationalen ein unabhängiger Borfihender fommt. Die Tätigkeit dieser Körper- durchs Ziel. 1. Großer Sommerpreis: Bauer Arbeitskonferenz erschienen, welche im Oktober und November 1922 fchaft soll darin bestehen, Berichte zu erstatten, Vorschläge zu machen in Genf   abgehalten wurde. Wie menige amtliche Veröffentlichungen und ihre Meinung über geplante gefeggeberische Maßnahmen wirt­ist dieser Bericht reich an Material, das allgemeines Interesse bean- schaftlicher Art zu äußern. fprucht. Er enthält die Darlegungen von Vertretern der Regierungen, der Unternehmer und der Arbeiter aus allen Teilen der Erde über wichtige Fragen der Sozialpolitit. Lord Burnham, der auf dieser Konferenz zum zweitenmal den Vorfiz führte, betonte in feiner Schlußrede, daß es die Aufgabe der Konferenz ist, die Wohlfahrt der großen Mehrheit der Bevölkerung aller Teile der Welt zu studieren und zu fördern. Indem sie es unternimmt, die wirtschaft lichen Probleme in vergleichender Weise zu behandeln, ist sie der

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Berantwortlich für Bolitik und Wirtschaft: Bittor Schiff, Berlin  : Gewerkschafts sewegung: J. Steiner, Berlin  ; Feuilleton: R. H. Döscher, Berlin- Wilmersdorf  : Anzeigen: Sonstiges: Frie Karstädt  , Berlin- Wilmersdorf  ; Th. Glode, Berlin  .

Das Statut der Internationalen Arbeitsorganisation   enthält die Bestimmung, daß bei den Bestrebungen, überall auf der Welt die Arbeitsverhältnisse zu verbessern, auf jene Länder gehörig Rücksicht zu nehmen ist, wo infolge des Klimas, Lokales der unvollkommenen Wirtschaftsentwicklung oder anderer beson- Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Druck: Vorwärts- Buchdruckerei derer Umstände Borbedingungen bestehen, die von denen anderer und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin   S. 68, Lindenstraße 3.

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