Wirtschaft

In einer Woche 39 Proz. Steigerung. Die Industrie- und Handelszeitung" schreibt: Im Zusammen­hang mit dem neuen Kurssturz der Mark haben die deutschen Groß­handelspreise in der abgelaufenen Woche eine ganz außerordentlich starke Erhöhung erfahren. Die Anpassung der Preise an die Bekämpfung des Leistungswuchers und des Kettenhandels aufmerksame wertung der Devisen ist bereits so start, daß bei fast allen Notierungen die Höchst kurse am 18. und 19. Juni, Jen Lagen des Dollarhöchst standes, erreicht wurden. Das deutsche Großhandelspreisniveau entspricht einem Dollarftande von etwa 110 000.

Infolge der weitgehenden, zu Ende des Monats zu erwartenden Anpassung der Löhne an die Teuerung und der in Aussicht stehen­den Kohlenpreiserhöhung dürfte auch in der tommenden Woche die starte Aufwärtsbewegung der Groß­handelspreise noch nicht zum Stillstand kommen. In der abgelaufenen Berichtswoche( beginnend mit Sonnabend, dem 16., und endend mit Freitag, dem 22. Juni) hat sich der Groß­handelspreisinder der Industrie und Handelszeitung" von 19 101. cuf 26 553, also um 39 Proz. erhöht.

Ausländische Devisenföchter.

Es ist im besonderen nach dem Kriege bei der deutschen Kon­zernen üblich geworden, einzelne ihrer Tochterunternehmungen ins Ausland zu verlegen und in sie möglichst viele Beteiligungen und Interessenverbindungen hineinzuschachteln. Das hat, wenn dazu ein Land ausgesucht wird, dessen Handelsgesetzbuch nicht allzu eng­herzig ist, die verschiedensten Berteile. Natürlich hat auch der Stinnes- Konzern in der Schweiz ein fleines Unternehmen, die Montana- A.- G., gegründet. Von dieser kleinen" Attiengesellschaft, in die u. a. die große Alpine Mentan- 2.- G. eingeschachtelt worden ist, führen Fäden zu vielen anderen ausländischen Interessengebieten des Stinnes- Konzerns.

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Jetzt bietet der Bericht des Verwaltungsrates einer anderen Schweizer Verwaltungsgesellschaft eines deutschen Konzerns Geleger. heit zu näherem Einblick in die Organisation solcher Hilfsbetriebe". Die Aktiengesellschaft für Industriewerte in Luzern ist die Holding­Compagnie des bekannten Sichel Konzerns. Das Unter­nehmen in Luzern hat in ihrem Tresor u. a. liegen: Attien von neun Schweizer Gesellschafter, Obligationen von zwei Schweizer Gesellschaften, Aktien von zwei argentinischen Gesellschaften, Aftien von drei französischen Gesellschaften, Aftien und Anteile von sieben deutschen Gesellschaften, 8273 Kute und Anteile von Braunkohler und Del­unternehmungen in Deutschland .

Das vergangene Geschäftsjahr des Sichel- Konzerns ist gefenn­zeichnet durch eine Fülle der verschiedensten Transaktionen, die zum Teil in der Hin- und Rückleitung großer Attier.pakete zwischen der Schweiz und Deutschland bestanden. Ueber die sonstigen Transaktio­nen schweigt sich die Verwaltungsgesellschaft felbstverständlich aus, im besonderen bindet sie niemand auf die Nase, welche wichtigen Kurs­effettuierungen, Devisengeschäfte, Material- Ein- und Verkäufe sie pornahm. Man stelle sich den deutschen Steuereinnehmer vor, der für das zuständige Finanzamt wirklich nachzurechnen vermag, was der Eichel- Konzern, d. h. im besonderen sein Mutterunternehmen in Mainz , im vergangenen Jahre verdient hat.

regierung sollen tunlichst gleichzeitig mit den neuen Verordnungen| lichen Getreideanleihe von 30 auf 60 Millionen Pub herauf= erlassen werden. Die Ausführungsbestimmungen der Länder sollen gefeht. Der vom Finanzkommissariat beantragten Erhöhung auf der Veröffentlichung der reichsrechtlichen Vorschriften unmittelbar 90 Millionen war bei der Beratung im Staatlichen Planausschuß folgen. Angesichts der raschen Veränderung des Geldwertes ist aus mit dem Hinweis widersprochen worden, daß sich die Anleihe für allgemeinen volkswirtschaftlichen Gründen für die Zwecke der Preis- den Staat als verlustbringend erweisen werde. Tatsächlich steht der prüfung eine furzfristige, möglichst wöchentliche Bekanntgabe der durchschnittliche Zeichnungspreis von 30 Rubel 1923 pro Bud schon Reichsinderziffern erforderlich, desgleichen ein gesetzlicher Schuh jetzt in verschiedenen Gebieten unter den tatsächlichen Getreide­preisen, die voraussichtlich bald weiter steigen werden. Der bis­dieser Reichsindexziffern gegenüber nichtamtlichen Inderziffern. Außerdem wurde der Frage der Notmarktlage sowie der Be- herige Berlauf der Zeichnung läßt sowohl auf lebhafte Nachfrage seitens der Bauern, als auf startes spekulatives Interesse anderer Beachtung geschenkt. Es wurden eine Reihe von Anregungen zur Kreise schließen. Größere Anforderungen für die Anleihe wurden Beseitigung der Mißstände im augenblicklichen Wirtschaftsleben, ins- repartiert und in Moskau wurden die Anleihefcheine im Freiverfehr besondere auch durch die Ausgestaltung des neuen Preistreiberei weit über dem Zeichnungspreise gehandelt. Die relative Stabilität rechts gegeben. In ganz besonderem Umfange wird sich die Preis- der Valutakurse in den letzten Wochen wird zum Teil auf die Ab­prüfung in der nächsten Zeit auf die Ring bildungen der lenfung der Spekulation durch die Getreideanleihe und auf Ber­fäufe von Valuta zwecks Anschaffung der Anleihe zurückgeführt. Die Verbände und Kartelle jeglicher Art erstrecken. amtlichen„ Jswestija" weisen auf die Gefahr hin, daß große Be­stände der Anleihe zum billigen Zeichnungspreis von Vermittlern aufgenommen würden, um später zu höheren Preisen an die Bauern abgesetzt zu werden, und regen eine Erhöhung der Zeichnungs­preise an.

Postabonnenten

welche die Erneuerung des Abonne­ments für den nächsten Monat noch nicht vorgenommen haben, müssen sofort das Versäumte nachholen, wenn keine Unterbrechung in der Zustellung der Zeitung erfolgen soll

Vorwärts- Verlag G. m. b. H.

Rüdgang der Großhandelspreise in den

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Vereinigten Staaten. Nach Duns Review war die Großhandelsinderzahl am 1. Juni um etwas über 0,75 Broz. niedriger als am 1. Mai und um 6,9 Pro 3. niedriger als am 1. April, bis zu welchem Tage feit August 1922 ein beständiges Steigen der Großhandelspreise, und zwar ins­gesamt um 12 Proz. zu beobachten gewesen war. Der Stand vom 1. Juni bedeutet, verglichen mit dem Stand vom Juli 1914, eine Steigerung um fast genau 50 Pro 3., verglichen mit dem seither erreicht gewefenen Höchststand vom Jahre 1920 ein Sinken um 27% Proz. Von den sieben Warengruppen, auf denen diese Rech­nung basiert, sind im Monat Mai im Preise gestiegen die Gruppen Kleidung und Textilien" und verschiedene Nahrungsmittel", die Preise der übrigen Gruppen gesunken, am meisten die Gruppe Brot­

getreide.

Opferbereitschaft der landwirtschaftlichen Kleinbetriebe. Am 19. und 20. Juni tagte in Berlin eine Vertreterversammlung des Reichs­verbandes landwirtschaftlicher Kleinbetriebe, zu der die angeschlossenen Kleinbauern, Bächter- und Heuerlingsverbände aus allen Teilen des Reiches ihre Vertreter entfandt hatten. Der Verband umfaßt schon heute über 100 000 fest organisierte Mitglieder, deren Reihen dauernd starken Zuwachs erhalten. Bon den in größter Einmütig­feit beratenden Lagesordnungspunkten beanspruchen folgende all­gemeines Intereffe: Bei der Besprechung des sogenannten Garan­fieangebots der Landwirtschaft wurde die verschiedene Stellung nahme des Reichslandbundes und der deutschen Bauernvereine er­örtert. Einstimmig wurde erklärt, daß sich die Kleinbauern, Pächter, Heuerleute und Siedler dem Vaterlande jederzeit bedingungslos zur Berfügung stellen, wenn es gilt, feine Unabhängigkeit und Freiheit zu wahren. Der Vertretertag brachte weiterhin zum Ausdruck, daß er auf freundschaftliche Beziehungen zu den Verbänden der Landarbeiter und Kleingärtner besonderen

Arbeiterbanken in den Vereinigten Staaten . Nach der kürzlich erfolgten Eröffnung der Federation Trust Co., der Bank des Allgemeinen amerikanischen Gewertschaftsbun= des, einer der drei Arbeiterbanfen mit einem eingezahlten Kapital von über 1 Million Dollar, gibt es in den Bereinigten Staaten 17 Banten, die von Gewerkschaften gegründet und tontrolliert werden. Die Eröffnung von weiteren 8 solcher Banken steht bevor, nachdem in diesem Jahr bereits ihrer 6 den Betrieb aufgenommen haben. Grundsätzlich unterscheiden sich diese Gewerkschaftsbanken von den sonstigen Banken dadurch, daß sich die Aktien ausschließlich in Händen von Gewerkschaftsmitgliedern befinden, daß der Besiz von Aftien durch eine Person auf eine Höchstzahl beschränkt und so die Kontrolle durch fleine Gruppen ausgeschlossen ist und daß die Dividenden sich in geringerer Höhe bewegen und die Ueberschüsse den Depositären zugute fommen.

Devisenkurse. Unserer gestrigen Kurstafel ist noch nachzutragen: 1 finnische Mart 3142,- Geld, 3168.- Brief; 100 österr. Kronen 160,09 Geld, 160,91 Brief; 1 ungarische Krone 12,36 Geld, 12,44 Brief; 1 bulgarische Lewa 1216,50 Geld, 1223,50 Brief; 1 jugo­flawischer Dinar 1301,50 Geld, 1308,50 Brief.

Filmschau.

Ein Film aus dem Treißigjährigen Krieg.

Aber

Der Film Felicitas Grolandin", den man im Primuspalast sieht, rollt die Historie des Dreißigjährigen Krieges auf. Mit all der üb­lichen Bewegtheit fließender Massenszenen, die jezt jeder tüchtige Regiffeur schon wie das Einmaleins beherrscht; mit Schlachtengetümmel und jener Lebendigkeit, die ein paar Meter lang überzeugend wirkt, ohne daß die Echcusäligkeit dieser Dauerrauferei geziemend unterstrichen würde. dieser Silm will mehr sein, als nur geschichtliches Prunken, er will die Romantik einer Anekdote zur Trägerin dramatischer Afte machen. Dazu ist die Fabel von dem deutschen Bürgermädchen, das Gustaf Adolf , den Schwedentönig, liebt, nnd als Page verkleidet mit ihm zu Felde zieht, zit schwach. Es bleibt die Erschütterung, die Teilnahme aus, wenn das Heldenfräulein den Kriegstod findet und im Berbauchen erst als die liebes­mutige elicitas Grolandin erkannt wird. Es ist ein Zwiespalt in der an fich tüchtigen Regie Rudolf Bieberach 3. Um die etwas leere Bucht des Kriegsrummels steht allzu dünn und verlassen die Anekdote. Etliche fehr schöne Naturaufnahmen geben zwei reizvolle Hintergründe. Hella moja ist das Pagenmädchen; sie hat tnabenhafte Bartheit, innigen Aus drud, aber faum zureichende dramatische Steigerungstraft. Hans Marr als König Gustaf Adolf beschränkt sich auf repräsentative Geffe. Die reiche Aufmachung des Films kommt in vorzüglicher, Photographie gut zur Geltung.

Jugendveranstaltungen.

Heute, Dienstag, den 26. Juni:

48.-X.

Tagung der Preisprüfungsstellen. Auf der soeben in Stuttgart Wert legt und die auf dem Kleingärtnertag in Erfurt angeregte abgehaltenen Tagung der Landespreisstellen, Pro- Arbeitsgemeinschaft freudig begrüßt. Bezüglich des neuen Boden­vinzial- und Bezirks preisprüfungsstellen des Reichs= Achtung, Abteilungsvorsitzende! Die Plakate für die öffentliche Versamm gebietes wurden folgende Gebiete behandelt: Neuordnung des programms der BSPD., das die Frage der Bodenreform auf die Cöpenick. Jugendheim Grünauer Str. 5: Vortrag„ Wir und unsere Bucherrechts, Marktgerichte und Preisprüfungsstellen, Saatliche Tagesordnung der praktischen Politik stellt, wurde Uebereinstimmung Tung müssen schnellstens abgeholt werden. in den grundlegenden Fragen festgestellt und beschlossen, bei Regie- Gegner". Neukölln In. Jugendbeim Nogatstr. 53: Vortrag Jugend und Auktionsaufsicht, Nachprüfung von Verbands- und Kartellpreisen. Schöneberg I. Jugendheim Rubens., Ede Hauptstraße: Vortrag Unsere Sonnenwende". Südwesten. Jugendheim Lindenstr. 3: Diskussions Unter anderem wurden folgende Entschließungen gefaßt:„ Die rung und Barlament auf baldige Ueberführung des Programms in Bolitit". abend„ Opfer des Krieges". Treptow . Jugendheim Elsenstr. 3: Vortrag Verabschiedung, Veröffentlichung und Infraftsehung der geplanten die Praxis zu drängen. Wissenschaftliche Betriebsführung". Wilmersdorf . Jugendheim Hildegardt­Neuordnung des Preistreibereirechtes soll möglichst beschleunigt ftraße 6: Bortrag Karl Marr" II. Teil. Nordring. Jugendheim Gemeinde­werden. Die erforderlichen Ausführungsbestimmungen der Reichs­fchule Echeerenbergstr. 7: ,, Befen der Bildung".

Am 22 Juni 1923 entschlief sanft mein innigftge­liebterMann, un­fer treuforgender Bater, der Kran­tentassen- Angest.

Anton Wagner

im 51. Lebensjah. Die frauernden Hinterbl. Elisabeth Wagner, geb. Geibler. Frieda u. Erich Wagner. Einäscherung am Donnerstag, 28. Juni 1923, abds 51Uhr Kremato­rium Gerichtstr

unser lieber Pfle­gefohn, der Buch­Drucker

Kurt Zenke

ist plöglich uner­wartet verstorben

Familie Paul Banach.

Zum Andenken der zahlreichen treuen Söhne des georgischen Volfes, die durch die Mörderhand der Tscheka der russisch- bolschewistischen Oftupationsbehörde in den Gefängnisfen Georgiens den Märtyrertod erlitten haben, wird Donnerstag, der 28. Juni d. 3.. als Der Georgischen Kolonie

Trauertag in Deutschland bestimmt.

An diesem Tage findet um 10 Uhr vorm. in der Kirche der Griechischen Mission, Hildebrandtstr. 4, eine Seelen­meffe, und um 7 Uhr abends im Logenhaus, Joachims­thaler Str 12/13, eine Trauerversammlung statt. Die Freunde des georgischen Volles ladet herzlichst ein Der Vorstand der Gesellschaft Georgischer Bürger in Deutschland .

Verkäufe

Die ruffifche Getreideanleihe. Die Sowjetregierung hat in An­betracht der starken Nachfrage den Betrag der diesjährigen staat­

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Deutscher Metallarbeiterverband

Verwaltungsstelle Berlin

Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser Kollege, der Gürtler

Richard Kober

am 21. Juni gestorben ist

Die Beerdigung findet heute, Diens tag, den 26. Juni, nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des Garnison­friedhofes in der Hasenheide aus statt. Unser Kollege, der Arbeiter Richard Zorr

ist am 22. Juni gestorben.

Die Beerdigung findet heute, Diens­tag, den 26. Juni, nachm. 3½ Uhr, von der Leichenhalle des Galiläa- Kirch­hores in Ahrensfelde aus statt. Unser Kollege, der Rohrleger

Franz Herbig

starb am 20. Juni.

Die Einäscherung findet Mittwoch, den 27. Juni, vorm. 111 Uhr, im Kre­matorium Berlin , Gerichtstraße, statt. Rege Beteiligung wird erwartet. Nachruf.

Ferner ist unser Kollege, der Schloffer

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