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zu wenig beachteten Holzmarkt etwas mehr fontrolliert und fasse und der Gleichstellung in der Abgabenbelaftung fonfurrierender| wegs eine Abkehr der bayerischen Regierung von der Reichsa regierung. Bayern muß es als sein gutes Recht ansehen, in einem Ereignisse dieser Art künftig verhütet. Dazu wird es auch nötig Firmen und Wirtschaftszweige. fein, privatwirtschaftlich geschulte Beamte In Anbetracht der veränderten Balutaverhältnisse hat der Aus- einzelnen Fall, zumal in einer für das Reich so folgenschweren Frage, neben den Herren von der Zunft an der Regelung wirtschaft- fuhrabgabenausschuß in beschleunigtem Verfahren eine Nach prüfeine abweichende Meinung gegenüber der Reichsregierung zu ver treten. Nachdem einmal der mit der Reparationsnote beschrittene licher Dinge mitwirken zu lassen, die sich nicht mit Redens- fung der Tarifpofitionen vorzunehmen, ob die früheren Beg eingeschlagen worden ist, kann die bayerische Regierung nur arten über die Kapitalschwachheit der kleinen Abnehmer" und Beschlüsse ganz oder teilweise einer Revision zu unterziehen sind. den aufrichtigsten und sehnlichsten Wunsch hegen, daß es der Reichss ähnliche Scherze von diesen besonders gewiegten Interessenten- Diese Nachprüfung hat sich auch auf die zurzeit ausfuhrfreien Waren regierung beschieden sein werde, durch ihre Bemühungen gruppen einwickeln lassen. zu erstreden. Die im beschleunigten Berfahren ermäßigten Säße sind, soweit nicht begründet und vom Ausschuß anerkannte Kalkula­tionen beigebracht werden, nach Ablauf der gestellten Frist auf die letzteren Säße zu erhöhen."

Die Mark ohne Steuer.

Um den ehrlichen Lohn.

D

das Ziel des endlichen Friedens zu erreichen. trauen beanspruchen, daß sie diesen Erfordernissen gerecht wird.* Die gegenmärtige Reichsregierung fann das Bera In der Aussprache führte

Es geht alles wild durcheinander: Die Mark stürzt; da der Dollar nicht mehr frei gehandelt werden kann, Abgeordneter Dill( Soz.) tobt sich die Spekulation in Dollarschazanweisun aus: ,, Bersuchte Herr Lerchenfeld zwischen den Minen, die in Eine Korrespondenz weiß zu berichten, daß die Ber - der Ordnungszelle Bayern seit der Zeit v. Kahrs gelegt find, mühselig gen aus. Wohlgemerkt, das sind jene Dollarschazanweisun- handlungen im Reichsarbeitsministerium über die Einführung hindurchzufchwimmen, so ist der jeßige Ministerpräfident gen, die das Kabinett Havenstein- Becker- Cuno vor kurzem nur eines wertbeständigen Lohnes, wie sie von parlamentarischer furz nach seinem Amtsantritt zu den vaterländischen Ber. zur Hälfte loszuwerden vermochte, nachdem sie sich ihre drin- Seite höre, zu dem Ergebnis führen dürfte, daß man von der bänden hinübergegangen, zu jener Sammlung von wirklichen gend notwendige Herausgabe monatelang überlegt hatte. Jezt ursprünglichen Absicht, feste Grundlöhne bei einem vaterländischen Freunden, den Tatföderaliſten, Monarchisten und bittet das Reichswirtschaftsministerium die Presse händerin beweglichen Teuerungszuschlag zu geben, Abstand nimmt. politischen Abenteurern, die aus dem bekannten Ordnungsblock heraus­gend darum, an börsenfreien Tagen doch keine Freiverkehrs- Die Verhandlungen nähmen vielmehr den Berlauf, daß aller gewachsen sind. Diese Verbände, vor allem die sogenannten Kampf kurse für Dollarschazanweisungen zu veröffentlichen, um sie Voraussicht nach die Einführung einer gleitenden Lohnstala verbände, find Sammelbecken aller jener Unzufriedenen, die die nicht in die Höhe zu treiben. Dies geschieht, nachdem der erfolgen werde. heutige Staatsform befei tigen wollen. In aller Offen­heit nehmen sie gegen den Staat Stellung durch Verbindung mit den Berliner Börsenvorstand ganze vierundzwanzig Stunden vor­Dazu wollen wir im Augenblick nur sagen wünschen nationalsozialen Ihr Bestreben ist nicht auf die Erhaltung der her die Dollarschazanweisungen offiziell zu Effekten ge- dabei aber von denen, die es angeht, richtig verstanden zu Staatsordnung gerichtet, sondern geht vielmehr dahin, in die heutige macht hat. werden, daß bisher zum Glüd die Frage des ehrlichen Staatsmaschinerie Unordnung zu bringen, um bei der herrschenden Der illegale Notenhandel beginnt sich auszu- Lohmes eine gewerkschaftliche Frage geblieben ist. Wünschten Unordnung ihre politischen Geschäfte zu machen. Die Firma ist in dehnen. Der Wirtschaftsminister beschwört und bedroht die irgendwelche parlamentarische" Kräfte die Angelegenheit in Wirklichkeit eine grobe Täuschung der Deffentlichkeit, und darum find Unternehmer, die Geldkapitalisten und Spekulanten in öffent- die Hände des Kabinetts legen, das sich schon den Mart- die Huldigungen, die der Ministerpräsident Knilling diesen Verbänden lichen Kapuzinerpredigten. Früher wurde stets hämisch ge- schwankungen gegenüber machtlos fühlt, so sollten sie sich das darbrachte, für die freiorganisierte Arbeiters aft fragt, ob denn diplomatische Noten und Kundgebungen Regie- beizeiten nochmals überlegen. Die Gewerkschaften aller wie für alle ehrlichen Demokraten und Republikaner in Deutschland Richtungen haben sowohl im Reichsarbeitsministerium Alle Welt fragt, warum die Reichsregierung jezt nicht wie in der Zentralarbeitsgemeinschaft völlig eindeutig die An dem Tage, als das französische Militär ins Ruhrgebiet eins weitere Dollarschazanleihen ausgibt. Sie gleitende Lohnstala abgelehnt. Dabei wird es auch marschierte, lebte an den Blatatsäulen Münchens ein Aufruf der könnte mit ihnen ja sogar den Markturs etwas regulieren, bleiben. Noch weniger sind sie bereit, und ebensowenig fönnen taftionalfozialen: Unser Kampf gilt nicht den Franzosen , fondern den ohne ins Goldportefeuille greifen zu müssen. Aber man hört sie es verantworten, solange zu warten bis in allen Dunkel- Gen. Dill zählte dann all die behördlichen Maßnahmen und nichts, das irgendwie auf einen energischen Schritt des fammern eine Lösung gegen sie Gesetzesform erlangt hat. Kabinetts schließen ließe. Bei einem Dollarstand von 153 000 verlangen die Ar­beitnehmer, ganz gleich welcher Richtung, daß die Regierung jeden Bersuch einer Verzögerung im wohlverstandenen In­tereffe des Ganzen zu verhindern weiß.

rungskunst seien.

Ueberdies werden wieder große Industriefäufe Don Devisen aus dem Westen gemeldet. Man taufte von dort aus in Berlin gestern insgesamt zwei Millionen hollän­dische Gulden. Der gesamte bisherige Kölner Devisenfreiver­fehr laftet ja infolge der neuen Devisenverordnung auf dem Berliner Markt. Ueberdies soll jetzt den Kölnern wieder ge­stattet werden, unter sich" zu handeln.

Das Geschäft über fremde Devisen nimmt ständig zu, es treibt die Kurse verstärkt nach oben. Aber auch der Effekten­markt bekommt die vom Dollar abgedrängten Anlagesucher hart zu spüren, es gab gestern Millionensprünge einzelner Industriepapiere.

Wie die Mart augenblicklich beurteilt wird, zeigt, daß Dollarschazanleihe für Julilieferung zeitweise mit über 200 000 gehandelt worden ist.

Wo man auch hinblicken mag, die Mark ist ohne Steuer. Dazu wurde ein Kabinett der diskontfähigen" Unterschriftler, mit einem Mann von der Schiffahrt an der Spize, gebildet. Bor Tische hörten wir es anders! Aber jetzt ist feine Zeit zur Abrechnung. Die Regierung möge etwas tun. Vorschläge hat fie in Hülle und Fülle zur Auswahl, aber wo ist ihr Wille? Wertbeständige Ausfuhrabgaben.

Der Wirtschaftspolitische Ausschuß beschäftigte sich in feirer gemeinsamen Sigung mit dem Außenhandelskontroll- und dem Währungsausschuß mit dem Entwurf einer Bekanntmachung über die Erhöhung der Ausfuhrabgabe.

Bon Arbeitnehmerseite wurde der Borschlag gemacht, die Aus­fuhrabgaben wertbeständig zu veranlagen und zu erheben. Der Bertreter des Reichswirtschaftsministeriums erklärte sich mit diesem Borschlag grundfäßlich einverstanden. Eine mertbeständige Umrechnung findet vom 1. Juli ab bereits bei geftun­deten Ausfuhrabgaben statt.

Morgen Freitag fällt in der Zentralarbeitsgemein­schaft die Entscheidung darüber, ob eine Verständigung mit den Unternehmern möglich ist.

Eine Antwort für Knilling.

ein direkter Fauftschlag ins Gesicht.

Novemberverbrechern. Nieder mit ihnen!

Rechtsbeugungen der jüngsten Zeit gegen die Sozialdemokratie auf und fuhr dann fort: Durch diese und andere Borgänge ift erwiesen, daß sich die Staatsgewalt vor die bewaffneten Ge. heimbünde stellt und sie schützt. Ich bin deshalb beauftragt, im Namen meiner Fraktion hier zu erklären, daß die Sozial demoftratie in Bayern - und bazu gehört auch die Pfalz­heute zwei Beiniger hat, nämlich die französische brutale Militär­gewalt im besetzten Gebiet und die föniglich bayerische Rez gierung Anilling. Die Sozialdemokratie hat die fefte 8t versicht, daß sie beide überdauert. Inwieweit die Kräfte, die sich gegen ben republikanischen Einheitsstaat wehren, in München entwidelt sind, zeigt mit erschreckender Deutlichkeit

der Hochverratsprozeß Fuchs- Machhaus. München , 27. Juni. ( Eig. Drahtbericht.) Ministerpräsident Knilling, der im Nebenamt auch bayerischer Minister des Wenn ein namhafter bayerischer Politiker, Dr. Heim, im Mai 1919 Aeußern ist, hielt am Mittwoch zu Beginn der Etatsberatung seines mit einem französischen General über die Lostrennung Bayerns vom ebenrefforis eine lange Rede. Knilling fühlte sich dabei völlig in Reich verhandelte, einen füddeutschen Staatenbund einschließlich ber Rolle eines deutschen Außenministers. Er wandte sich Desterreich unter dem wirtschaftlichen Brotektorat der Entente vor dabei vor allem gegen die historische Rheinpolitit Frantschlug, so wären die Franzosen politische Esel, wenn sie nicht ver reichs, wie sie sich heute wieder an Rhein und Ruhr dokumentiert. fuchten, dort einzusehen, wo der verwundbarste Puntt der Reichs­mit erhobener Stimme fagte Knilling: Möge fich niemand darüber einheit ist. Wir wissen, daß die Leidensgenoffen an Rhein und Ruhr täuschen, die durch Jahrhunderte zäh erstrebten politischen Pläne ver zugleich für uns mitringen, für das einige, für das große Deutschland . folgen die Franzosen auch heute noch an der Ruhr, und wenn auch und darum fühlen wir uns in Bayern doppelt und dreifach ver bort teine Zonne Stohle und kein Block Stahl zu holen wäre. Das pflichtet, mit aller Kraft, mit aller unserer Hingebung, trotz aller macht es verständlich, daß jede Erfüllungspolitit zur Er- politischen Schikanen und Verfolgungen alle Angriffe gegen die folglosigkeit verurteilt bleiben mußte. Aber es ist nur natür Reichseinheit mit aller Energie abzuwehren, alle geheimen und lich, wenn die Reichsregierung das Bestreben hat, teine Möglichkeit dunklen Machenschaften aufzudecken, mögen wir auch unsere Existenz zu verfäumen, um die Leiden der besetzten Gebiete zu beenden. Dabei und unser Leben gegen diese nationalattiven Mordbuben aufs Spiel muß über einen Puntt Klarheit bestehen, über das politische Ziel der fetzen! Das ist das Gelöbnis, das wir unseren fämpfenden Genossen Franzosen ist eine Berhandlung unmöglich, denn diefes Ziel greift an Rhein und Ruhr in dieser Stunde ablegen, unbefümmert darum, an den Bestand des Deutschen Reiches. Darüber fann und darf nicht ob Herr Knilling fähig ist, in Bayern Ordnung zu schaffen oder nicht. verhandelt werden." Die bayerische Regierung fennt auch jezt feine Boltsgemeinschaft mit Dann berührte Knilling der sozialistischen Arbeiterschaft, sondern sie trattiert die sozialistische Arbeiterschaft mit Ausnahmegesehen und politischen Schitanen,

feine Stellung zur Regierung Cuno. Er bestätigte, daß er zu der Rote vom 2. Mai in der Ministerpräsi dentenkonferenz in Berlin ernste Bebenten geäußert habe, ob der Schritt irgendwelchen Erfolg erhoffen laffe oder ob es nicht vielmehr ähnlich zu unseren Ungunsten ausschlagen fönne, mie der verhängnisvolle der Resolution vom Juli 1917. Nach seiner Ansicht Einstimmig wurde folgende Entschließung angenommen wäre es vorzuziehen gewesen, wenn der Reichskanzler in einer Reds Der Wirtschaftspolitische Ausschuß des Vorläufigen Reichswirtschafts im Reichstag versucht haben würde, den Faden internationaler Er rats empfiehlt der Regierung, die Ausfuhrabgabe schon bei der Verörterungen weiter zu spinnen, als der britische Außenminister im anlagung zu valorifieren. Die Notwendigkeit dieser Maßnahme er Oberhaus am 16. April die Macht hatte. Knilling fährt dann fort: gibt sich aus dem Bedürfnis vermehrter Einnahmen für die Reichs-" Die Meinungsverschiedenheit mit Cuno bedeutet aber feines

Wetterstimmen.

Bon Friz Müller, Chemnitz .

Der Wetterprophet: Jegt läßt sich das Wetter leicht vorherbestimmen. Man prophezeit einfach Regen, starte Nieder­schläge usw.; und es trifft ein. Der Finanzminister: Es müßte ein Goldregen einsetzen. Den fönnten wir gebrauchen! Der Schüler: Hurra, Kälte- und Regenfrei!! Der Arzt Das Wetter ist sein. Da bekommt man Patienten. Run mag aber der Regen bald aufhören. Sonst werde ich womög­lich selber noch frank!

Der Batte einer anspruchsvollen Frau: Recht so, lieber Betrus! Da fann meine Frau nicht in die Sommerfrische

reisen!

Der Schirmhändler: Solches Wetter lobe ich mir! Der Landbriefträger: Sauwetter!! Der Deutschvöltische: So eine Gemeinheit! Die ganze Connwendfeier ist uns verregnet!! Der Berantwortliche: Zusammenbruch der Mart, rafende Preissteigerung, Arbeitslosigkeit und dazu dieses Putsch wetter. Das ist nicht gut. Sonnenschein brauchen wir! Der Schieber: Was draußen für Wetter ist, fümmert mich einen Dred! Bo ich mich aufhalte, merte ich nichts davon; und meine Autos find wasserdicht!

schlimmer als unter dem berüchtigten Sozialistengeset. Der passive Widerstand darf in München tatsächlich auf das gröblichste verunglimpft werden. Das Widerlichste ist, daß man in Bayern eme politische Begriffsbestimmung geprägt hat, die man in feinem anderen beutschen Lande fennt. In Bayern ist ein vaterländischer Ordnungs­mann der, der die Verfassung des Reiches beseitigen will, die Reichs­regierung lästert und die Symbole des Reiches in den Kot zieht. Man fagt hier vaterländisch und versteht darunter monarchisch. Man nennt fich posisio ghriftlich und fordert die Ausfilgung der Andersdenkenden!

Die Entdeckung der Infeffionsfrankheiten vor 50 Jahren. Im Lehrerinnen in großer Zahl ausbildet. Auch im Staatsdienst werden Jahre 1873, also gerade vor einem halben Jahrhundert, glückte es bereits Frauen beschäftigt, so z. B. als Boft und Telegraphen­dem deutschen Arzt Otto H. F. Obermeier, bei einer damals beamtinnen. Die 1916 gegründete Islamische Gesellschaft zur För in Berlin auftretenden Epidemie des Rückfallfiebers im derung der Frauenarbeit beschäftigt sich hauptsächlich mit der Dr. Blute des Kranten eigentümliche, durch kontinuierliche Bewegun- ganisation der weiblichen Fabritarbeit. Die wirtschaftlichen Ver gen auffallende Gebilde" zu finden, die flach schraubenförmig ge- länderungen haben einen bedeutenden Einfluß auf die Eheverhältnisse wundene Fäden darstellten. Obermeiner, der diese Gebilde schon gehabt. Die Vielmeiberei ist fast völlig verschwunden, und nac 1868 gefehen und sogar gezeichnet hatte, erklärte diese Fäden mit einer mutmaßlichen Schägung dürften jetzt 95 Proz. aller Chen vollem Recht für die Ursache des Rückfallfiebers und entdeďte zum monogam sein. Die Frauen erstreben eine Reform des Che erftenmal den Erreger einer Infektionskrankheit. Die Möglichkeit, fcheidungsrechtes, das die Frau dem Manne gleichstellt. die winzigen Krankheitsteime zu erkennen, war soeben erst mit der Wo fommen die nadeln hin? Was geschieht mit den Nadel Vervollkommnung der Mikroskope durch Abbe gegeben. Dr. Erich milliarden, die jahraus, jahrein von den Fabriten der Welt erzeugt Eine englische Zeitschrift gibt darauf die überraschende Ebstein, der in der Leipziger Illustrierten Zeitung" auf diesen Ge- werden? denktag hinweist, führt aus, daß das Auftreten des Rückfallfiebers Antwort, daß sie zum großen Teil verloren werden. Die Zahl wie der Infektionsfrankheiten überhaupt in ferne Bergangenheit der täglich hergestellten Nadeln ist ungeheuer groß. In England zurückzuverlegen ist. Das Rückfallfieber ift als sogenanntes Brenn worden täglich etwa 54 Millionen Nadeln auf den Markt geworfen; fieber bereits in den hippokratischen Schriften beschrieben. Diese es ist bei weitem der größte Nadelerzeuger; die Zahl der täglich in Krankheit, die im Weltkrieg noch eine Rolle spielte und in Deutsch Frankreich produzierten Nadeln wird mit 20 Millionen angegeben, land jetzt so gut wie verschwunden ist, bot den Anlaß zur weiteren die in Deutschland mit 10 Millionen. Das wären allein 84 Mil­Erforschung der Infektionsfrankheiten. Metschnitoff, der sich felbft fionen Nadeln, die jeden Tag in den wichtigsten Ländern Europas mit dem Blute eines Rüdfalltranter impfie, fonnte zeigen, daß die Fabriten verlassen. Würde man diese Nadeln eines Tages alle die Krankheit mit dem spirillenhaltigen Blute auf den Menschen in einer Linie hintereinander legen, so würden sie die Hälfte des übertragen wird, denn er felbft erfrankte an Rüdfallfieber. In Weges über den Atlantischen Ozean nach Amerita bebeden. Mit gleicher Weise gelang es Robert Roch, der das afrikanische Rückfall- der Produktion weniger Wochen könnte man ben ganzen Erdfreis fieber studierte, die Uebertragung der Krankheit auf Affen, und in mit einem Band von Nadeln umgeben. Die Nadeln werben viel jüngster Beit ist es gelungen, die Krartheit auf Ratten und Mäuse meniger durch Abnugung verbraucht als durch Verlieren. Man zu überimpfen, womit erst das Studium der Spirillen möglich ist. fchägt, bak jeben Tag tn Guropa benjoviel Nabeln verforen Die Fortschritte der türkischen Frauenbewegung. Obwohl bee werben, wie bie Hauptänder an Nadeln herstellen, nämlich 84 mi Frauenbewegung in der Türkei noch sehr jungen Datums ist und lionen. Nimmt man die Bevölkerung Europas mit 240 Millionen eigentlich erst mit der jungtürkischen Revolution von 1908 ihren an, so würbe jeder Mensch jeden driften Tag durchschnittlich eine Um diese Bedürfnisse der nadelnverlierenden Anfang genommen hat, weist sie doch schon bedeutende Fortschritte Nadel verlieren. auf. Wie Meta Corssen in den Sozialistischen Monatsheften" her. Menschheit zu befriedigen, werben fie schneller hergestellt, als man vorhebt, ist natürlich die wirtschaftliche Umwälzung des Frauen- fie zählen kann. Es ist nur eine Sache von wenigen Sekunden für lebens im Drient mit der in Europa und Amerifa nicht zu vergleichen. bie Maschinen, um den Draht in die richtige Länge zu schneiden, den Der Schwerpunkt der weiblichen Arbeit liegt noch in der Haus- Stopf herzustellen, die Nadel zu spigen, zu polieren, und auch das industrie, vor allem im Kunstgewerbe, in der Teppichweberei und Sortieren und Aufsteden in Papier nimmt nur ganz geringe Zeit Stickerei, in ben bäuerlichen Gebieten Anatoliens in der Landwirt in Anspruch. schaft. Nur vereinzelt find türkische Frauen in der Großindustrie beschäftigt. Da die Türkei durch den Schleier und Harem viel mehr von der Welt abgeschlossen war als die Europäerin, so find natürlich auch die Schritte, die sie nun ins Leben hinaus tut, schüchterner und zaghafter. Merkwürdigerweise ging die türkische Frauenbewegung Bu einem Schauspielertheater haben sich in Berlin Schauspieler Entschließung des Bürgerbunds zu Freiberg von den Männern aus, und zwar von den Nationaltürfen, die die aller Bühnen zusammengeschlossen, die wertvolle Berte der flafflichen und in Sachsen : Des schlechten Wetters megen mußte an einigen Kraft der Frauen für ihre Ziele gewinnen wollten und daher die modernen Dramatit aufführen wollen. An 24 Bühnen wird zurzeit Dperette Tagen im Juni der Schulunterricht ausgesetzt werden. Was ge- Umgestaltung ber meiblichen Lebensformen in Angriff nahmen. Die gespielt. Die Darsteller des Schauspiels ballen es für ihre Aufgabe und denkt die( reinfozialistische) Regierung des Freistaats Sachsen zu Grundlage bildete natürlich eine vollständige Reform der Erziehung, Pflicht, an der fünstlerischen Erneuerung des Theaters zu arbeiten. Dem tun, damit und in dieser Hinsicht haben denn auch die ersten Borfämpferinnen Schauspielertheater" gehören u. a. an: Elifabeth Bergner, Maria Leito, Heinrich George , Allegander Granach, Peter Jble, Erich Bapit, Jochen der Bewegung für bie Erneuerung des Frauenbaseins gearbeitet. Boelzig, Les Neus, Leonhard Stedel. Das Bureau befindet sich Tauenhien­Eine der bedeutendsten Führerinnen war Halide Edib Hanum, die ftraße 18a. begeistert für den neuen natinoal türkischen Staat eintrat und die Rarl Scheidemantel, einst einer der besten deutschen Baritonisten, ist Gesellschaft zur Hebung der Frauen" gründete. Dann entstanden in Dresden , wo er 25 Jahre an der Oper mit größtem fünstlerischer verfchiedene Frauengesellschaften, die das Mädchenbildungswesen Erfolge wirfte, gestorben. Seit 1911 wirfte er als Gefanglehrer an der fördern, 1913 wurde der Schulzwang für Mädchen eingeführt, im Weimarer Musilichule. Er ist auch Berfasser einer vom Deutschen Bühnen felben Jahre in Konstantinopel eine Frauenhochschule gegründet, die verein preisgekrönten neuen Ueberfegung des Don Juan ".

Der Dichter: Das Wetter paßt mir. Da tomme ich in Stimmung und bringe feine pessimistische Gedichte zustande! Erster Gelehrter: Das schlechte Wetter ist eine Folge zu weit nach Süden geratener Eisberge, die nun 3weifer Gelehrter: Nein, über Mitteleuropa lagert ein barometrisches Minimum, und über Island befindet Dritter Gelehrter: Nein, das stimmt nicht! Die wahre Ursache ist.. Der Sozialdemokrat: Ich bin bloß froh, daß von uns niemand mehr in der Reichsregierung figt. Sonst würden die Bürgerlichen uns auch noch für das schlechte Wetter verantwortlich machen.

Der Monarchist: Da haben wir's doch! Nicht einmal ver­nünftiges Wetter bringt die Bande! Hätten wir noch einen Kaiser, dann wäre solche Schweinerei nicht vorgekommen!!

Das Pfäfflein: O du sündiges Bolt, verspürst du nicht den Finger Gottes? Rehre um auf dem Irrweg, den du gehst! Sonst schickt der Herr eine Sintflut, damit du vertilget werdest von Dieser Erde! Stinnes: Dieser andauernde Regen stellt eine Kraftquelle ersten Ranges dar. Ich werde ihn auftaufen und meinem Konzern dienstbar machen!

Vorträge. In der englisch - amerikanischen Vortragsreihe des Englischen Seminars( Dorotheenſtr. 6) ber Universität spricht der englische Bublizit Robert Dell Freitag 6 Uhr über unsere gegenwärtige 3irtschaftslage"( auf englisch ).

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