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Rücktritt und Kampfanfage Pilsudskis  .

Warschau  , 5. Juli.  ( WEB.) Der Präsident der Republik  hat an Marschall Pilsudski ein Schreiben gerichtet, in dem er feine Bitte um Enthebung von dem Posten des Vorsitzenden des

Fort mit dem Fechenbachurteil.

Zu einer eindrucksvollen Kundgebung gegen das Fechenbach- chener Luft, die enge räumliche und seelische Berührung mit dem engeren riegsrates und des stellvertretenden Borfihenden des Urteil gestaltete sich die öffentliche Versammlung am gestrigen Münchener   Boltsgericht und der bayerischen   Regierung hindert an Großen Kriegstates annimmt. Der als Staatsgründer gefeierte Pilsudski   hat bei einer Ab- Donnerstagabend im Lehrervereinshaus. Als erster Redner sprach schiedsfeier mit dem Generalstab die heftigsten Angriffe auf die Reichstagsabgeordneter Genosse jezigen Machthaber gerichtet; fie erreichten ihren Gipfel in der Be­

Duell mit dem Kriegsminister?

einer undefangenen Beurteilung. Dazu fommt, daß in dem Obersten Landesgericht als Mitglieder der bekannte frühere Münchener   Polizei­präsident Pöhner und der frühere Justizminister Dr. Müller­Wilhelm Diffmann: Meiningen   sigen. Der letztere fizt fogar, soviel ich weiß, in zeichnung Verbrecherbande". Die Linkspreffe, auch der sozial- Es wäre eigentlich Sache jedes anständigen Menschen, gleichviel dem Straffenat, dem naturgemäß die Begutachtung obliegen wird. demokratische Robotnit"( Der Arbeiter), tündigen an, daß der welcher Partei, gegen das ungeheuerliche Urteil, welches die Leiden. Dr. Müller- Meiningen hat als Justizminister das Gesetz vom Juli Ruhestand", in den Pilsudski versetzt wird, für ihn tein Ruhe- schaft des Boltes aufs tieffte erregt hat, fchärfften Proteft zu er 1919, auf dem das Verfahren in diesem Prozeß beruht, eingebracht heben. Es ist ein Tendenzurteil schlimmster Art, das nur mög- und vor dem bayerischen Bandtag vertreten. Er hat ferner im stand sein wird. lich war in der Münchener   Atmosphäre. München   ist seit Nieder- Landtag im November 1922 als Abgeordneter erklärt auf Grund werfung der Räterepublik zum Hort der Reaktion geworten. In feiner genauen Kenntnis des Urteils und feiner Ueberzeugung": den dortigen nationalsozialistischen" Kreisen herrscht ein Haß gegen das ,, Urteil selbst ist nach seinen tatsächlichen Feststellungen subjettin Warschau  , 5. Juli.  ( DC.) Angesichts der in polnischen Militär- Sozialismus, Bolschewismus und was man sonst als Judentum und objektiv in Schuldaussprache hieb- und stichfest... Ein Rechts­freisen über die Ausschaltung Pilsudstis bereits herrschenden Er bezeichne. Die paterländischen Verbände" beherrschen die Res irrtum in der Anwendung der gefeßlichen, materiellen Bestimmung regung fann der heftige Konflikt zwischen Pilsudski   und dem gierung und Politik Bayerns  . Nach der Ermordung Eisners lenkte des§ 92 des Reichsstrafgesetzbuchs ist nach meiner Ueberzeugung neuen Kriegsminister Szepty cfi leicht größere Bedeutung ge- fich der ganze Haß auf seinen Gefretär Fechenbach. Seit Jahren nicht nachweisbar. Es liegt infolgedessen tein Fehlspruch im Sinne minnen, als die eines sensationellen Zwischenfalls. Die persönliche wurde erstrebt, ihn unschädlich zu machen. Endlich gelang es, des Gesetzes vor." Daß in den fleinen Münchener   Berhältnissen Grundlage des Konflikts geht wohl noch auf 1916 zurück, als Szep- ihn durch ein bayerisches Boltsgericht auf 11 Jahre ins Zuchthaus das Bayerische Oberste Landesgericht   gegenüber dieser Festlegung eines tycki, der ehemalige Legionsführer und Untergebene Pilsudstis, zu zu bringen. Diese Gerichte entbehren jeder Rechtsgarantie. Keine so hervorragenden Kollegen wie Dr. Müller- Meiningen die nötige Das Unbefangenheit der Beurteilung aufbringen tönnte, ist taum denf­der pilsudskifeindlichen Regierung überging. Die sachliche Grund- Berufung, feine Revision, fein Wiederaufnahmeverfahren! bar. Dazu kommt folgendes: Die bayerische Regierung hatte am lage, die im Kriegsrat zum Zusammenstoß führte, ist die Frage der Urteil wird im ganzen Reiche, auch im Ausland, als ein Racheurteil gegen die Republic 24. Juli 1922 auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfassung das Organisation der obersten Militärbehörden. Szeptycki legte einen Gefeßentwurf vor, wonach der Kriegsminister entscheidende militäri. aufgefaßt.( 3uftimmung.) Der Verurteilte soll zwei Dokumente Reichsgefeß zum Schutz der Republik vom 21. Juli 1922 außer Kraft sche Kompetenzen erhalten soll. Pilsudski   dagegen wünscht die Ein- peröffentlicht und hierdurch die Interessen des Deutschen Reiches ge- gesetzt. Diese Anwendung des Artikels 48 der Reichsverfassung war fegung eines Generaliffimus mit großer Selbständigkeit, fchäbigt haben. Es handelt sich um eine Dentschrift des ermorteten nach jeder verständigen Rechtsauslegung unhaltbar. Das Bayerische Erzberger und um ein Telegramm des bayerischen Gesandten Oberlandesgericht, hat aber in einem ausführlichen Be­wobei er selbst eine solche Position anstrebte. Während der Dis beim Bapst, Baron Ritter. vom 2. August 1922 die bayerische Die Dentschrift war aber bereits schluß Regierung kussion sprach Pilsudski   so scharf gegen Szeptycki, daß diefer ihm 1919 in der Münchener Presse öffentlich besprochen! Das und dann hat der bayerische   Ministerpräsident v. Knilling in gedect und jene Berordnung für rechtsgültig erklärt. durch den Generalstabschef Haller und den Warschauer Korpstom- hat auch das Gericht zugeben müssen. Der Unterausschuß des Und dann hat der bayerische   Ministerpräsident d. Knilling in mandeur Pogorzelicki eine Duellforderung übersandte. Reichstags, dem die Prozeßaften vorgelegen haben, hat festgestellt, der Sigung des bayerischen Landtages   vom 16. November 1922 mit daß das ganze Urteil auf falschen politischen Voraus deutlicher Beziehung auf jene bayerische   Verordnung vom 24. Juli segungen beruht. Das Ritter- Telegramm hat den ihm zu 1922 davon gesprochen, er erwarte, daß Bayern   gegenüber der geschriebenen Einfluß auf die damalige Politik gar nicht gehabt und Reichsregierung nicht neuerdings in den Zustand berechtigter haben fönnen; es betrifft eine Aeußerung des vorvorigen Papstes, Notwehr" hineingezwungen werde. Notwehr der bayerischen Re­daß Desterreich gegen Serbien   vorgehen müsse. Dabei steht noch gierung gegenüber der Reichsregierung! Und eine auf dieser staats­nicht einmal fest, daß in dem Telegramm die wirkliche Meinung des rechtlichen Auffassung beruhende Berordnung der bayerischen Regie­Papstes steht. Im übrigen würde der Bapst gar nicht in der Lage rung hat das Bayerische Oberste Landesgericht   gedeckt und als rechts. gewesen sein, mit seiner Meinung die Politik der Mächte zu beein- wirksam erklärt! Verurteilten ist weiter vorgeworfen, daß er von den bayerischen Geheimorganisationen und Waffenlagern die Deffentlichkeit unter­richtet hat. Das soll eine Schädigung des Deutschen Reiches sein! Der Prozeß Ma chhaus hat ja helles Licht über die banerifájen Bustände verbreitet. Es besteht die Absicht, ten stenographischen Be­richt über die jüngste Reichstagsverhandlung herauszugeben.( Bei­fall.) Der Druck der Deffentlichkeit muß aber so start werden, daß Die Tore bie bayerische Regierung ihm nicht widerstehen könne. ( Stür des Buchthauses müssen für Fechenbach geöffnet werden. mischer Beifall.)

Fortfehung der Kammerdebatte.

Die deutschen   Sachleistungen.

Paris  , 5. Juli.  ( 2TB.) Die Kammer fetzte ihre Beratungen Paris  , 5. Juli.  ( 2TB.) Die Kammer fetzte ihre Beratungen über das Budget ter von Deutschland   zu erstattenden Ausgaben für den Wiederaufbau fort. Der Minister für den Wiederaufbau Reibel führt aus, er wundere fic), daß der Abg. Désiré Ferry  der jezigen Regierung den Vorwurf mache, sie habe die Repa­rationen in natura vernachlässigt. In Wirklichkeit habe

noch fein Ministerium soviel Anhänger der Sachlieferungen enthalten wie das gegenwärtige. Er, Reibel, habe sich zugunsten der Sach­lieferungspolitif ausgesprochen. Dies sucht er durch die Verhand­llungen über die praktische Durchführung des Wiesbadener   Ab­fommens feit 1921 zu beweisen und erklärt im übrigen seine Zu­friedenheit mit der Durchführung dieses Abkommens und der spä­ieren Ersagabkommen. Geif dem Infrafttreten des Bersailler Ber­trages bis zum 1. August 1922 jeien 9 136 000 Goldmart an Sach­lieferungen erfolgt, vom 1. August 1922 bis zum 1. Januar 1923 für 13 millionen Goldmart. Die Ruhrbefehung behindere nicht die Durchführung der Sachlieferungen, im Geger.teil, fie er­leichtere die normale Entwicklung, nachdem Deutschland   fich gebeugt habe, wie es das tun werde.

Als gutachtende Behörde fann verständigerweise nur das Reichs­gericht oder ein hervoragender nicht- banerischer und nicht eine 2b­geordneten- Stellung einnehmender Strafrechtsprofessor in Betracht tommen, z. B. der Profeffor Graf Dohna in Heidelberg  . Man habe es ungern gesehen, daß der Republikanische Reichsbund der Juristen sich im Bunde mit der Vereinigung für Menschenrecht mit dem Urteil beschäftigt habe. Das sei für diesen aber ein Ruhmesblatt. ir gehören zusammen dem Bolke an und kämpfen mit diesem für Recht und Wahrheit. Hoch die Republik   und das deutsche Belt!" ( Stürmischer Beifall.) Dr. Artur Eloeffer

vom Schuhverband deutscher   Schriftsteller fand gleichfalls scharfe Worte für das Schandurteil und warme Worte für den Berurteilten. Nach einer regen Aussprache erreichte darauf die Kundgebung ihr Ende.

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Auch Heidelberger Juristen protestieren.

Darauf sprach, von der Bersammlung stürmisch begrüßt, der Berteidiger Fedhenbachs, R.-A. Dr. Hirschberg- München  . Ausgehend von der Dreyfus- Affäre unterzog er die banerischen Bolksgerichte einer fritischen Beleuchtung. Nicht weniger als 33 Jahre Buchthaus haben drei bisher unbestrafte Zeitungsschreiber erhalten. Genau wie bei der Dreyfus- Affäre schwillt die Protestwelle erst all­mählich an. Ein deutschnationaler Reichstagsabgeordneter brachte Heidelberg  , 5. Juli.  ( Mtb.) Mit dem Fall Fechenbach In der Nachmittagssigung fragte Abg. Ca chin( Romm.) er­neut, ob es zutreffe, daß die französische   Regierung die separatisti por kurzem den Mut auf, diese Protestwelle als fünftliche Agitation beschäftigte sich eine namentlich von Juristen und Vertretern der neut, ob es zutreffe, daß die französische   Regierung die separatisti zu bezeichnen. Aber selbst rechtsstehende Blätter haben das Urteil juristischen Fakultät der Universität Heidelberg start besuchte Bro schen Agenten im Rheinlande und die ronalistischen Agenten verdammt. Bei Eröffnung der Verhandlung wußten die Beisitzer test versammlung, in der der Führer der republikanischen in Bayern   subventioniert habe. Reibel erwiderte, daß eine überhaupt nichts. Und nach der Urteilsfällung hat der Sachver Richterbewegung, Kammergerichtsrat Dr. Freymuth- Berlin  , ein Beantwortung der Frage durch den Ministerpräsidenten zurzeit ständige Thimme öffentlich gegen das Urteil Protest erhoben und Richterbewegung, Kammergerichtsrat Dr. Freymuth- Berlin  , ein nicht möglich sei, daß er aber diese Behauptungen auf das entschie- Margelegt, daß das Urteil seinem Gutachten vollkommen entgegen- Referat hielt, in dem er in scharfer Weise gegen den Fechenbach­denste dementieren müsse. Die französische   Regierung be treite in Deutschland   eine sehr flare und unzweideutige und gefeßt sei, obwohl der Gerichtshof fich bei den Berhandlungen mit Prozeß Stellung nahm und es nicht nur als eine Frage der Juristen dem Gutachten einverstanden erklärt hatte. In der Anklage ist und der Politiker, sondern als eine Menschheitsfrage be­auch sehr offene Politik, die die Mehrheit der Kammer gebilligt nichts enthalten von den Geheimberichten auf die sie sich gründet. zeichnete, den Kampf für die Gerechtigkeit zu führen und dem un­habe, und die Regierung bebauere, daß Cachin und seine Freunde Am vierten Berhandlungstage verlangte die Berteidigung, daß jest rechtmäßig verurteilten Fechenbach Recht werden zu lassen. fich ihr nicht anschlössen. Darauf", antwortete Cachin, können endlich die Anklagepunkte befanntgegeben werden. Der Bor- Geheimrat Professor Dr. Thomas erflärte, wenn ein Mit­Sie lange warten!" fizende, der auch die Voruntersuchung geführt hatte, meinte dazu, glied eines hohen deutschen   Gerichts Verwahrung einlegte gegen daß doch die Angeklagten Bescheid wissen müßten, denn man einen Justizskandal, der ungefühnt auf deutschem Boden begangen Theunis Regierungsantritt. habe ja bei der Boruntersuchung genug Protofolle aufge­

Brüssel, 3. Juli.  ( Eca.) Heute nachmittag gegen 45 Uhr er­teilte die belgische Kammer für das Kabinett Theunis mit 94 gegen 63 Stimmen das Vertrouensvotum.

stehen könnten.

nommen! Ein Privatbrief Fechenbachs an seine Braut wurde n. a. werde, dann dürfe es nicht geschehen, ohne daß in Heidelberg   auch als belastend bezeichnet. In einem Teile dieses Briefes spricht ein Mitglied der ältesten deutschen juristischen Fatul­Fechenbach von der Berschidung von bayerischen erholungsbedürf. tät zu dem Fall Stellung nehme und gegen das doppelte Unrecht tigen Kindern in die Schweiz   und drückt darüber seine Freude aus. im Fall Fechenbach protestiere. Diese Briefstelle deutet das Gericht dahin, daß Fechenbach eine Amtsrichter Dr. Leser beleuchtete die Frage der Rechtsungül lichen Forschung sind auf diesem Gebiete Huntington  , Pro- Hungerfatastrophe schon vorausgesehen und diese durch tigkeit der bayerischen Volksgerichte und verneinte ihre Rechts­fessor an der Vale- Universität, gelungen. Huntington   hat Klima Weitergabe einiger Dokumente noch gefördert habe! Das sei ehrlofer gültigkeit. furven nach dem Wachstum der Bäume seinen For: Berrat am Bateríande. Der Fall Fechenbach ist die Angelegenheit Universitätsprofeffor Graf Dohna schloß sich seinem Borrebner schungen zugrunde gelegt. Er bediente sich zu diesem Zweck der des Rechtes und der Ethit. Der Rebner schließt mit den Palifornischen Riefenbäume( Sequonia washingtoniana), die be­fanntlich ein sehr hohes Alter erreichen. Die erhaltene Baumfurve Worten Kants: Wenn es feine Gerechtigkeit mehr gibt, insofern an, als auch er auf das schärffte verurteilte, daß innerhalb fonnte er für die Zeit 1300 vor Chrifti bis 1900 nach Chrifti mit so hat es teinen Wert mehr, daß es Menschen auf der Erde gebe." des Deutschen Reiches überhaupt verschiedene Rechtszustände be­( Stürmischer Beifall.) dem Studienmaterial asiatischer Bäume vergleiden. Um 1300 por. Borfizender Genosse Schlegel gibt befannt, daß der Sach Nachdem Staatsanwalt Dr. Marg die Voltsgerichte als ein Christi stehen Leide Kurven auffallend tief und deuten auf große verständige Thimme wegen einer wichtigen Reise nicht sprechen warnendes Beispiel dafür bezeichnet hatte, Sondergerichte zu Trodenheit. Das ist die Zeit der großen Bölferwanderung und der Kolonisation der Griechen, des Einfalls der Heliter in Mesopo- fönne; er hat eine Erklärung hinterlassen, woraus hervorgeht, daß schaffen, und nachdem ein Vertreter des Gewerkschaftskartells namens der Arbeiterschaft gegen das Urteil protestiert hatte, be­tamien, der Hungersnöte in Aegypten   usw. um 700 vor Christt er das Urteil von München   nach wie vor scharf verurteile. stehen beide Kurven hoch. Das ist die Blütezeit des asiatischen grüßte es Rammergerichtsrat Frenmuth in seinem Schlußwort, Reiches und der griechischen Rolonien. Um Christi Geburt   erklimmt Gegen das bayerische Oberste Landesgericht als gutachtende Be. daß es bas erftemal gewesen sei, daß sich Rechtsgelehrte über das die Kurve nach ueberwindung eines Minimums wieder den Höhe hörde bestehen die größten Bedenken. Schon die ganze Mün- Fechenbach- Urteil ausgesprochen haben. punkt. Das ist die Zeit des allgemeinen Weltfriedens, die Blütezeit des römischen Reiches unter Augustus. Erff 700 Jahre später tritt Kurventiefstand ein: wieder große Bölferwanderungen, Aufbrechen der Araber usw. So herrscht bis in die Gegenwart hinein eine gewiffe Uebereinstimmung der Menschheitsgeschichte mit der Kurven. bewegung. Der Forscher verlangt nun, daß fünftighin die histori­schen Methoden einer genauen Kontrolle unterworfen werden, damit man an Hand der markantesten Daten vom Klima Schlüsse auf das Leben der Völker und Staaten ziehen könne.

Kammergerichtsrat Genoffe Dr. Freymuth:

Deutschland   verloren.

Auch die Völkischen nicht mehr judenrein.

Berjudung und Internationalismus lediglich ein Deckmantel für die Bekämpfung Mißliebiger ist, scheint den Deutschoöltischen nicht zum Bewußtsein zu fommen. Spotten ihrer selbst und wissen nicht wie

Landtagsarbeit.

In der deutschvölkischen Presse ist augenblicklich die Kampfschrift eines Majors Dinklage Lagesereignis. Man ist im ersten Augenblick versucht anzunehmen, daß sich die Kampf" schrift des Offiziers gegen den äußeren Feind richtet, wird aber eines besseren belehrt, wenn Der Bandtag nahm gestern Donnerstag das Berufs Katholikentag und Judengeld. Die Wiener Kleritalen hielten jüngst ihren Parteitag zu den tommenden Wahlen ab, der man in der Mecklenburger Warte" folgende Charakteristik i hulpflichtgefes im wesentlichen nach den Ausschuß­beschlüssen an, dazu die Novelle zum Gewerbe- und Handels­nach berühmtem Herfommen als tirchliche Beranstaltung mit der Broschüre liest: Die Bapftfegen, Kardinalhirtenbrief usw. aufgezogen wurde." ,, o stehen die schlimmsten Feinde der deutschvölkischen lehrerdiensteinkommensgefeß. Der fozialdemokratische Antrag, die Bewegung? Dinklage   beantwortet diese Frage mit dem Nachweis, Berufsschule obligatorisch zu machen, wurde gegen Sozial chriftlich- soziale Reichspost" gab eine Refordnummer heraus. Hierauf erledigte die Dutzende Seiten mit Inseraten der jüdischen Großbanten daß sie im völkischen Lager selbst zu suchen find! Benig- demokraten und Demokraten abgelehnt. Dieser etwas anstößige Tegt wurde ftens mittelbar. In erster Linie ist hier der Altdeutsche das Haus die Vorlage anf höhere Dotierung der Ostpreußen­und Händler enthielt. Das Ausführungsgefeß zum Reichs­init frumben Sprüchlein und Berichten umrahmt. Außer Verband zu nennen, der mit Millionen der Deutschvölkischen wert-.- G." dem trugen die einträglichen Texteinschaltungen", die 1 bis 1% Freiheitspartei in den Rücken fällt, der von jeher, seitdem er unter heimstättengeiet geht auf den Antrag der Sozialdemokraten Milliarden Kronen eingebracht haben müssen, jenes Kreuzel, die Führung von Justizrat Claß steht, eine ganz untiare Rolle an den Siedlungsausschuß zurüd, da verschiedene neu aufgetauchte mit dem das neue Breßgesetz bezahlte Terte fenntlich zu machen gespielt hat. Aber für men arbeitet der Adeutiche Verband, wenn Fragen, so z. B. die der Zuständigkeit für die Abgrenzung der nicht für das völkische Deutschtum? Er arbeitet in je fuitischem heimstättenbezirte, noch geflärt werden müffen. Auf Anregung zwingt. Nun hat aber der Oberste Gerichtshof   ausgesprochen, daß auf der ersten Zeitungsfeite in auffälliger Weise die Leser aufmert- und jüdisch freimaurerischem Belange! Es muß die unserer Genossen geht der Zentrumsantrag über Bekleidungs­fam gemacht werden müssen, was die Kreuzel bedeuten. Diese Vor- in Mecklenburg   allerdings schon lange zu einem fleinen Häuflein Darlehen an Beamte, Lehrer, Angestellte und Staatsarbeiter Nach Erledigung einer Reihe von schrift haben die Kreuzelschreiber von der Reichspost" außer acht zusammengeschrumpften Anhänger des Verbandes besonders inter  - an den Beamtenausschuß. gelaffen, und die Arbeiter- Zeitung  " läßt das nicht ungerochen, So entwickelt sich aus der Glaubensparade eine Christen­nerfolgung.

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Die Schlüffelzahl des Buchhändler- Börsenvereins ist auf 12000 festgesetzt worden.

Das Graphische Rabinett J. B. Neumann  , Kurfürstendamm   282, eröffnete feine Sommerausstellung mit Werken von Künstlern des Brüde Streifes, ferner mit Arbeiten von Barlach  , Bedmann, Dig Felig Miller, Groß, Busso Malchow, sowie mit Graphit und Zeichnungen von Jusufi abbo, Paul selec, Wilhelm Lehmbrud und Franz Marc  .

Das erste Esperanto Kabarett wird der vom 2. bis 8. Auguft in Nürnberg   stattfindende Internationale Esperantofongreß feinen Tell­nehmern vorführen. Neben einer Borlesung von Leffings, Nathan dem eifen soll auch eine Brett- Aufführung in Esperanto

stattfinden.

effieren, die Wege fennen zu lernen, die ihre Führer gehen. Aus Eingabenberichten vertagte sich das Haus auf Montag, den Amerita haben sie die Mittel, von amerikanischen   Logen 9. Juli, 12 Uhr.( Dritte Lesung der Stempelsteuergesegnobelle.) Der Landtag foll nächste Woche von Montag bis Mittwoch das Geld, mit dem sie die deutsche wirklich völlische Bewegung bekämpfen, und hinter dem ganzen steckt der römische Jefui- tagen. Dann sollen die Sommerferien beginnen. tismus, der feit 1916/1917 mit seinen geschworenen Feinden, den Juden in den Freimaurerlogen Frieden auf Kosten des Deutschtums geschlossen hat. Hier hat der Deutsche feinen wirklichen Für Bayern verdächtig! Der Reichspräsident hat dem Feind zu suchen, in den beiden Mächten, welche den Krieg ge- Reichsrat mitgeteilt, daß er beabsichtige, an Stelle des ausgeschie wonnen haben und augenblicklich in der ganzen Welt regieren. denen bisherigen preußischen Staatssekretärs Göhre den Staats­Aber das Traurigste on diefer Sache ist, daß sich Deutsche  , die sich sekretär Weismann zum Mitglied des Reichsdisai­Der bayerische Gesandte völlisch nennen, dazu hergeben, die Geschäfte dieser internatio- plinarhofes zu ernennen. nalen Banden zu besorgen und den deutschen   Bölfischen in von Breger hat im Auftrage feiner Regierung gegen diese Absicht den Rücken fallen." Einspruch erhoben. Staatssekretär Weismann genieße wegen feiner Lätigkeit nicht das Vertrauen der bayerischen Beamtenschaft. Dr. Wirth hatte in Rom   mit dem Kardinalstaatssekretär Gasparri eine Unterredung.

Wir sind also bereits soweit, daß sich die Deutschvölkischen gegen. feitig vorwerfen, verjudet und von den internationalen Banden" bestochen zu sein. Daß fie damit eingestehen, daß der Kampf gegen